Paulus - ein Zeuge Jesu Christi

  • Aus Vers 9 folgt nicht, dass Paulus unverheiratet ist, denn er kann sich - falls Vers 9 mit dem "wie ich" von Paulus verbunden wäre -, in diesem Vers nicht nur auf das "heiraten" beziehen, sondern auch auf das "Enthalten/Selbstbeherrschen können

    Ledige und Witwen sind unverheiratet. Von Unverheirateten erwartet Paulus, dass sie sich enthalten/selbstbeherrschen.

    Denen, die sich nicht beherrschen können, empfiehlt Paulus nicht nur die Ehe, sondern fordert, dass dort die Sexualität ausgelebt wird: "3 Der Mann leiste der Frau die ⟨eheliche⟩ Pflicht, ebenso aber auch die Frau dem Mann. [...] 5 Entzieht[4] euch einander nicht" (Elberfelder Bibel)

    Was bedeutet nun diese Aussage?
    " 8 Ich sage aber den Unverheirateten und den Witwen: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. 9 Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so sollen sie heiraten, denn es ist besser, zu heiraten, als ⟨vor Verlangen⟩ zu brennen." (Elberfelder Bibel)

    Was haben Unverheiratete und Witwen gemeinsam?
    Sie haben keinen Partner und leben somit enthaltsam/selbstbeherrscht.

    Eheleuten haben einen Partner und sollen in der Ehe ganz bewusst ihre Sexualität ausleben (Anweisung von Paulus).

    Was trifft nun auf Paulus zu? Ist er ohne Partner, so wie Unverheiratete und Witwen oder
    ist er verheiratet und entzieht sich in seiner Ehe seiner Partnerin, entgegen dem, was er anderen gebietet?

    PS:
    In keinem seiner Briefe erwähnt Paulus etwas von einer Ehefrau, auch in der Apostelgeschichte taucht keine Frau des Paulus auf.

    Andererseits tauchen Frauen als seine Mitarbeiterinnen bei Paulus auf. In seinen Grußlisten nennt er Frauen mitunter sogar zuerst:

    "1 Ich empfehle euch aber unsere Schwester Phöbe, die eine Dienerin der Gemeinde[1] in Kenchreä ist 1 Ich empfehle euch aber unsere Schwester Phöbe, die eine Dienerin der Gemeinde[1] in Kenchreä ist, 2 damit ihr sie im Herrn aufnehmt, der Heiligen würdig, und ihr beisteht, worin immer sie euch braucht; denn auch sie ist vielen ein Beistand[2] gewesen, auch mir selbst."
    "3 Grüßt Priska und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus 4 – die für mein Leben ihren eigenen Hals preisgegeben haben"
    "6 Grüßt Maria, die viel für euch gearbeitet hat!"

    Römer 16, Elberfelder Bibel

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    Nun Römer 16 aus der Lutherbibel 2017, den die Elberfelder Bibel hat leider aus der Apostelin Junia einen Mann gemacht (keine Übersetzung ist perfekt):

    "7 Grüßt den Andronikus und die Junia, meine Stammverwandten und Mitgefangenen, die berühmt sind unter den Aposteln und vor mir in Christus gewesen sind."

  • Nebenbei zu Pauli Situation, wie er sie kurz anreisst : 1. Korinther 9, 5. : "Haben auch wir nicht Macht, eine Schwester zum Weibe mit umherzuführen, , wie die anderen Apostel und des Herrn Bruder und Kephas - - - "

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Was bedeutet nun diese Aussage?
    " 8 Ich sage aber den Unverheirateten und den Witwen: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. 9 Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so sollen sie heiraten, denn es ist besser, zu heiraten, als ⟨vor Verlangen⟩ zu brennen." (Elberfelder Bibel)

    Wie kann man Vers 8 und 9 anders verstehen/lesen, als wie Du es geschildert hast?: "8 Ich sage aber den Unverheirateten und den Witwen: Es ist gut für sie, wenn sie [selbstbeherrscht] bleiben wie ich. 9 Wenn sie sich aber nicht enthalten/selbstbeherrschen können [wie ich], so sollen sie heiraten, denn es ist besser, zu heiraten, als ⟨vor Verlangen⟩ zu brennen."

    Aus diesem Verständnis der Verse 8 und 9 geht für mich nicht hervor, dass Paulus hier sagt, dass er unverheiratet war, sondern selbstbeherrscht.

    Was haben Unverheiratete und Witwen gemeinsam?
    Sie haben keinen Partner und leben somit enthaltsam/selbstbeherrscht.

    Nein, Enthaltsamkeit/Selbstbeherrschung müssen Unverheiratete und Witwen nicht gemeinsam haben, denn man kann auch außerehelich nicht enthaltsam oder selbstbeherrscht leben, ist doch heute üblich, oder nicht? Was sie gemeinsam haben ist, dass sie mit niemandem in einem korrekten "Ehebund" stehen. Paulus müsste sie ja nicht wegen der Nicht-Selbstbeherrschung warnen, wenn man als Witwe ohnehin immer selbstbeherrscht oder enthaltsam wäre.

    Eheleuten haben einen Partner und sollen in der Ehe ganz bewusst ihre Sexualität ausleben (Anweisung von Paulus).

    So muss man die Aussage von Paulus hier im Grundsatz sehen. Dennoch sollte man wohl seine sexuelle Selbstbeherrschung auch in der Ehe nicht völlig verlieren, auch wenn Paulus in Vers 5 offenbar von häufiger Sexualität zwischen den Ehepartner spricht, wo man nur bei bestimmten vereinbarten Gebetszeiten sexuelle Pausen einlegen soll, denn dann sollen sie wohl [gleich?] wieder zusammenkommen und ihre sexuelle Ehepflicht erfüllen. Eine Adventistin wies mich speziell auf Vers 5 hin, also auf eine häufige Sexualität. Sie stellte mir auch die Frage: Kann man überhaupt zu viel Sex haben? Meine Meinung war, dass man sich und andere durch Sexualität nicht körperlich überfordern oder schädigen soll, aber wenn das nicht der Fall ist, und beide es freiwillig häufig wollen, dann gibt es wohl kein "Zuviel" an ehelicher Sexualität, sondern es wäre sogar, auf Vers 5 bezogen, eher erwünscht, dass sie sehr regelmäßig stattfindet, eben um dem Teufel nicht die Möglichkeit zu geben einen Ehepartner dabei zu versuchen etwas Verbotenes zu tun oder denken.

    Was trifft nun auf Paulus zu? Ist er ohne Partner, so wie Unverheiratete und Witwen oder
    ist er verheiratet und entzieht sich in seiner Ehe seiner Partnerin, entgegen dem, was er anderen gebietet?

    Er ist "selbstbeherrsch", siehe dazu auch die Aussage von 1Kor 6,12: "aber ich will mich von nichts beherrschen lassen" (Elberferder).
    Wenn davon auszugehen wäre, dass seine Ehepartnerin auch selbstbeherrscht wäre, dann wäre das was er anderen wegen ihrer Nicht-Selbstbeherrschung empfiehlt, für die Ehe von Paulus nicht zutreffend, denn beide können in ihrer Selbstbeherrschung auch auf Distanz leben.
    Von einem "gebietet" steht aber nichts, denn 1Kor 7,6 schreibt: "Dies aber sage ich als Zugeständnis, nicht als Befehl."

    Eine Auslegung mit "unverheiratet", ist - wie bereits gesagt - schon eine Interpretation, weil es eben nicht im Text steht, dass er unverheiratet ist. Eine entsprechende Ableitung aus diesen Textpassagen ist daher spekulativ und muss nicht stimmen.
    Aber ich will keiner Kirche ihre Einstellung dazu nehmen, wenn die Katholische Kirche sagt, dass Paulus "unverheiratet" war, dann kann sie das gerne auch so beibehalten, vielleicht meint sie, dass sich Passagen eben "einfacher" mit "unverheiratet" lesen, als würde man es nur auf die "Enthaltsamkeit" bzw. "Selbstbeherrschung" von Paulus beziehen. Ich hoffe eben nur, dass man aus diesen Versen in Kapitel 7 dann nicht eine Ableitung hin Richtung Zölibat macht, was von manchen Autoren bzgl. Kapitel 7 angedeutet wird (also dass man diese Verse besonders auch wegen der Zölibatslehre so auslegen möchte) und nicht auch ein anderes Verständnis - so wie ich es geschildert habe - mit "gegen das Lehramt" völlig abgeschmettert wird.

    PS:
    In keinem seiner Briefe erwähnt Paulus etwas von einer Ehefrau, auch in der Apostelgeschichte taucht keine Frau des Paulus auf.

    Wie ich oben aus dem Buch des Theologen David Trobisch, schon gezeigt habe, kann das gnēsie syzyge (γνήσιε σύζυγε), aus Philipper 4,3, auch mit "treue Ehefrau" (Trobisch) übersetzt werden. Ich weiß nicht, ob Du oben mein Zitat von ihm gelesen hast, weil Du meinst, dass es so sicher wäre, dass Paulus nie was von "einer Ehefrau" erwähnt hätte.

    Es ist aber nicht nur Trobisch, der diese Möglichkeit der Übersetzung bei Phil 4,3 sieht. Hier noch ein Auszug aus der Arbeit (Verheiratete Frauen und urchristliche Mission, Seite 30) des evangelischen Theologen Christoph Stenschke:
    "Manche Ausleger gehen davon aus, dass sich der in Philipper 4,3 erwähnte „treue Gefährte“ eigentlich auf die Ehefrau des Paulus bezieht, so R. S. Kraemer „Obwohl das Wort normalerweise männlich ist, wird es manchmal mit einem weiblichen bestimmten Artikel verwendet und bedeutet dann ‚Ehefrau‘. Mehrere Ausleger früherer Zeiten sahen dies als einen Hinweis auf die eigene Frau des Paulus (teilweise unterstützt durch den zweideutigen Ausdruck ‚Schwester als Frau‘ in 1Kor 9,5), aber da Paulus anscheinend ehelos war (1Kor 7,7f), scheint dies unwahrscheinlich“. 116 Schon in der Alten Kirche wurde der Ausdruck „treuer Gefährte“ unterschiedlich verstanden. 117 Nach Clemens von Alexandrien war damit die Ehefrau des Paulus gemeint (Stromata 3.53.5). Clemens war überzeugt, dass „die Frauen der Apostel als Mitarbeiterinnen dienten, die mit den Frauen des Haushalts redeten, so dass das Evangelium auch in die Bereiche der Frauen eindringen konnte, ohne Ärgernis hervorzurufen“. 118 Nach Tertullian bezieht sich der Ausdruck nicht auf eine Ehefrau, sondern auf eine weibliche Begleiterin, die den Aposteln diente ....
    Mitchell schreibt: „Die Gepflogenheit, auf die sich Paulus bezieht, sieht man bei Missionarsehepaaren wie Priska und Aquila ... und Junia und Andronikus. In diesen Fällen, die Paulus an anderen Stellen mit großem Lob erwähnt, gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Frauen weniger bedeutende Aufgaben hatten als die Männer“".
    https://www.afet.de/wp-content/uploads/2023/01/Stenschke_VerheirateteFrauenUrchristlMission.pdf

    Das heißt, auch Stenschke (und "Manche" andere Ausleger) sieht die Möglichkeit einer solchen Übersetzung mit "Ehefrau" bei Phill 4,3. Dann aber wieder, wegen unserem "1 Kor 7,7f", sieht er es als "unwahrscheinlich" (unwahrscheinlich heißt aber nicht unmöglich), dass Paulus doch verheiratet war. Daher legt er Phill 4,3 eben eher in Richtung einer "weiblichen Begleiterin" bzw. einer christlichen Missionarin des Paulus aus. Aber eben auch wieder im "weiblichen" Bezug, als "Gefährtin" und nicht "Gefährte".
    Dass Paulus "keinesfalls" eine Ehefrau erwähnt haben könnte in seinen Briefen, ist also nicht so leicht zu belegen, vielleicht ist es tatsächlich andersherum, wie eben gewisse Schreiber, wie Clemens von Alexandrien, meinten oder bezeugten (warum sollte er von einer Ehefrau schreiben, wenn es damals nicht so die für ihm wohl gesicherte Überlieferungstradition war?).

    Einmal editiert, zuletzt von Junker (8. März 2024 um 12:58)

  • Zitat von Christel Eheleuten haben einen Partner und sollen in der Ehe ganz bewusst ihre Sexualität ausleben (Anweisung von Paulus).

    Zitat von Junker
    So muss man die Aussage von Paulus hier im Grundsatz sehen.

    Aus traditionell adventistischer Sicht finde ich gerade 1Kor 7,1-9 sehr interessant, da Ellen Whites diese Verse in ihren 26 Bücher und über 5.000 Zeitschriftenartikeln mit keinem Wort erwähnte bzw. kommentierte. Doch erstaunlich, wo sie so viel zur Sexualität zu schreiben wusste, was man alles nicht darf. Aber 1Kor 7,5 dürfte sich da wohl ein bisschen sehr gespießt haben, mit dem, was sie sonst so dazu zu sagen hatte. Und 1Kor 7ff. kann man ja nicht gerade als eine unwichtige Passage für die Frage Sexualität ansehen, wenn man seine Lehre auf die Bibel alleine gründen will.
    Auf das, wozu geschwiegen wird, sollte man besonders achten.

  • Junker, ich habe in meinem letzten Beitrag (#948) meine Argumente ausreichend dargelegt.

    Du führst Traditionen und Auslegungen an, ich bleibe beim Bibeltext.
    Weitschweifig äußerst Du Dich über Sexualität, ich bleibe bei dem, was der Bibeltext sagt.
    Du bemängelst das eingefügte Wort "unverheiratet", für mich bleibt die Aussage auch ohne diese Wort gleich.
    Du betonst, dass dies eine katholische Übersetzung einfügte, Norbert nannte Dienstag, 16:45 Beitrag #912 mehre evangelische Übersetzungen, die das gleichbedeutende Wort "ehelos" einfügten.
    Du legst Nahe, dies wäre wegen dem Zölibat, Deine vehemente Ablehnung könnte an Deiner Ablehnung des Zölibats liegen. (Das sind Scheinargumente.)

    Du nennst den Brief an die Philipper, um zu begründen, dass Paulus eine Frau hatte:

    Paulus nennt die Adressaten seines Briefes, eine Ehefrau ist nicht dabei:
    "1 Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, an alle Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind, mit ihren Vorstehern und Helfern.[1]"

    Es wäre seltsam sie nicht zu nennen, wenn in Philippi die Frau des Paulus gewesen wäre.

    Vermutlich ist dies der Überbinger des Briefes, auch ein Mann:
    "25 Ich hielt es aber für notwendig, Epaphroditus, meinen Bruder, Mitarbeiter und Mitstreiter, euren Abgesandten und Helfer in meiner Not, zu euch zu schicken."

    Dieser Vers soll die Ehefrau belegen:
    "2 Ich ermahne Evodia und ich ermahne Syntyche, einmütig zu sein im Herrn. 3 Ja, ich bitte auch dich, treuer Gefährte, nimm dich ihrer an! Sie haben mit mir für das Evangelium gekämpft, zusammen mit Klemens und meinen anderen Mitarbeitern. Ihre Namen stehen im Buch des Lebens."

    Es spricht absolut nichts dafür, dass Paulus mit "treuer Gefährte" seine Ehefrau meint. Hier könnte z.B. Epaphroditus, der Überbringer des Briefes gemeint sein. - Die Briefe wurden der Gemeinde vorgelesen. Als Paulus wünsche an Philemon hatte, richtete er auch diese an Philemon und die Gemeinde. (Wir haben diesen Brief kürzlich hier besprochen.)

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    Wie gesagt, ich bleibe beim Bibeltext, demnach ist es absolut naheliegend, dass Paulus unverheiratet/ehelos war.

    Ob in der Tradition manche etwas anderes sagten, weiß ich nicht. Ich kann es auch nicht nachprüfen. Ich halte es für irrelevante Spekulationen, denn der Text selbst ist eindeutig. Im 4. Jahrhundert war man zwar zeitlich näher dran, aber doch weit genug weg für alle möglichen Legendenbildungen.

  • Nebenbei zu Pauli Situation, wie er sie kurz anreisst : 1. Korinther 9, 5. : "Haben auch wir nicht Macht, eine Schwester zum Weibe mit umherzuführen, , wie die anderen Apostel und des Herrn Bruder und Kephas - - - "

    Weiter schreibt dort Paulus: " 6 Haben nur ich und Barnabas kein Recht, nicht zu arbeiten?"

    Trotzdem hat Paulus in Korinth für seinen Lebensunterhalt gearbeitet. Wir besprochen dies, bevor wir mit dem Brief begonnen hatten.

    Daraus, dass Paulus hier seine Rechte betont, folgt nicht, dass es sich diese Recht tatsächlich nahm.

  • Du nennst den Brief an die Philipper, um zu begründen, dass Paulus eine Frau hatte:

    Paulus nennt die Adressaten seines Briefes, eine Ehefrau ist nicht dabei:
    "1 Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, an alle Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind, mit ihren Vorstehern und Helfern.[1]"

    Es wäre seltsam sie nicht zu nennen, wenn in Philippi die Frau des Paulus gewesen wäre.

    Das ist in der Tat ein Argument, das dagegen spricht, dass mit "Gefährte/Gefährtin" hier im Philipperbrief Paulus seine (sofern er überhaupt eine hatte!) Frau gemeint habe!

    Ich hoffe eben nur, dass man aus diesen Versen in Kapitel 7 dann nicht eine Ableitung hin Richtung Zölibat macht, was von manchen Autoren bzgl. Kapitel 7 angedeutet wird (also dass man diese Verse besonders auch wegen der Zölibatslehre so auslegen möchte) und nicht auch ein anderes Verständnis - so wie ich es geschildert habe - mit "gegen das Lehramt" völlig abgeschmettert wird.

    Da Paulus im Vers 38 ja ausdrücklich erklärte: „Heiraten ist gut! (Nicht heiraten ist besser!)” nehme ich nicht an, dass Paulus hier für eine generelle Ehelosigkeit eintreten wollte, zudem Paulus ja in 1. Tim. 3,2 ausdrücklich betont, „dass ein Bischof verheiratet sein soll”! (----> siehe: https://www.ots.at/presseaussendu…erheiratet-sein)

    Im nächsten Beitrag möchte ich daher mit den Versen 25 – 38 (Teil 15) weitermachen; denn da geht's weiter mit "dem Thema Ehe" ...

  • Der 1. Brief des Paulus an die Korinther – TEIL 15

    Die nächsten 14 Verse aus 1.Korinther, Kapitel 7:

    Verse

    Die Standesordnung in der Gemeinde: 7,1-40

    Die Bibelverse

    Ehe und Jungfräulichkeit

    1 Kor 7,25Was die Frage der Ehelosigkeit angeht, so habe ich kein Gebot vom Herrn. Ich gebe euch nur einen Rat als einer, den der Herr durch sein Erbarmen vertrauenswürdig gemacht hat.
    1 Kor 7,26Ich meine, es ist gut wegen der bevorstehenden Not, ja, es ist gut für den Menschen, so zu sein.
    1 Kor 7,27Bist du an eine Frau gebunden, suche dich nicht zu lösen; bist du ohne Frau, dann suche keine.
    1 Kor 7,28Heiratest du aber, so sündigst du nicht; und heiratet eine Jungfrau, sündigt auch sie nicht. Freilich werden solche Leute irdischen Nöten nicht entgehen; ich aber möchte sie euch ersparen.
    1 Kor 7,29Denn ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine,
    1 Kor 7,30wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer,
    1 Kor 7,31wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.
    1 Kor 7,32Ich wünschte aber, ihr wäret ohne Sorgen. Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen.
    1 Kor 7,33Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen.
    1 Kor 7,34So ist er geteilt. Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist. Die Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; sie will ihrem Mann gefallen.
    1 Kor 7,35Das sage ich zu eurem Nutzen: nicht um euch eine Fessel anzulegen, vielmehr, damit ihr in rechter Weise und ungestört immer dem Herrn dienen könnt.
    1 Kor 7,36Wer sich gegenüber seiner Jungfrau ungehörig zu verhalten glaubt, wenn sein Verlangen nach ihr zu stark ist, der soll tun, wozu es ihn drängt, wenn es so sein muss; er sündigt nicht; sie sollen heiraten.
    1 Kor 7,37Wer aber in seinem Herzen fest bleibt, weil er sich in der Gewalt hat und seinem Trieb nicht ausgeliefert ist, wer also in seinem Herzen entschlossen ist, seine Jungfrau unberührt zu lassen, der handelt richtig.
    1 Kor 7,38Wer seine Jungfrau heiratet, handelt also richtig; doch wer sie nicht heiratet, handelt besser.

    Auslegung:

    ▶️Vers 25: Es gibt kein göttliches Gebot in Sachen "Ehelosigkeit"! Was Paulus also hier in den Versen 26ff. sagt, ist dessen rein persönlicher Rat!

    ▶️Vers 26: Paulus erwähnt hier „die bevorstehen-de Not”, die über die Gemeinde Jesu kommen werde; da denkt Paulus auch an seine selbst erduldeten Verfolgungen von allen Seiten (Juden, Heiden und Römer – siehe in der Apostelgeschi-chte ...)

    ▶️Vers 27: Wer „an eine Frau gebunden” ist, also die Ehe eingegangen ist, soll diese Ehe nicht auflösen, und wer ledig – ohne Frau ist – solle keine suchen.

    ▶️Vers 28: Seltsam diese Formulierung die Paulus hier verwendet: Wer heiratet, tut keine Sünde! Aber in der Ehe werde es zu „irdischen Nöten” kommen; vermutlich hat Paulus hier Fälle von Ehen der Gemeinde von Korinth vor Augen, die ihm von den Christen in Korinth berichtet worden waren. Paulus argumentiert wegen dieser Nöte darum lieber unverheiratet zu bleiben! [siehe 1. Kor.7,38b)]

    ▶️Verse 29–31: »Die Zeit ist kurz!« (Vers 29) sagt Paulus, was m.E. ganz klar auf dessen »Naherwartung der Wiederkunft Jesu« (1 Thess 4,16f. / 1 Kor 15,51f. / Phil 3,20f.) hinweist, »denn die Gestalt dieser Welt vergeht.« (V. 31) , was glasklar auf »die zukünftige Welt« – »das König-reich Gottes von Jesus Christus« in Herrlichkeit hinweist!

    ▶️Vers 32: Besser wäre es wenn sich die korinthi-sche Gemeinde „keine Sorgen machen” würde! Ein Vorzug eines Unverheirateten Menschen ist es sich ganz „um die Sache des Herrn kümmern” zu können – z.B. in der Mission und Evangelisation, denn „er will dem Herrn gefallen”.

    ▶️Vers 33: Ein Verheirateter aber kümmert sich ja in erster Linie um seinen Ehepartner – „will diesem gefallen” und mehr „um die Dinge der Welt”. Erinnert uns das nicht an Jesu Wort, „Ihr seid nicht von dieser Welt!” (Joh.17,14.16)?

    ▶️Vers 34: Wer verheiratet ist, der „ist geteilt”; deswegen schreibt Paulus daher: „Die unverhei-ratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist.” – Hört manch einer hier nicht eine gewisse sexuelle Leibfeindlichkeit von Paulus heraus?

    ▶️Vers 35: Paulus will aber den Christen in Korinth „keine Fesseln anlegen”, sondern sein Rat dient dazu, „damit ihr in rechter Weise und ungestört immer dem Herrn dienen könnt.”

    ▶️Vers 36: Aber Paulus ist durch und durch auch „im wahren Leben angekommen”, weil er in diesem Vers (wie schon vorher in den Versen 2, 5 und 9!) auch das »sexuelle Verlangen« in einem Menschen als "mächtige menschliche Triebkraft" anerkennt, wenn er betont „wenn sein Verlangen nach ihr zu stark ist, der soll tun, wozu es ihn drängt, wenn es so sein muss”; daher empfiehlt der Apostel Paulus solchen „zu heiraten”. Das („er sündigt nicht”) sei dann „keine Sünde”!

    ▶️Vers 37: Aber wiederum meint Paulus auch, daß wer „sich in der Gewalt hat und seinem Trieb nicht ausgeliefert ist”, daß derjenige ledig bleiben solle, der soll „seine Jungfrau unberührt lassen”!

    ▶️Vers 38: Mit diesem Vers – der bestimmt das ganze Ehe-Kapitel von Kapitel 7 zusammenfasst –erreichen wir den Höhepunkt in des Paulus Ehetheologie! Man kann den Vers kurz so zusammenfassen: »Heiraten ist gut, aber nicht heiraten ist besser!« – A m e n –

  • Lieber Norbert, ganz ausgezeichnet, dem ist kaum etwas hinzuzufügen.

    Ich denke, als zentral für die Überlegungen des Paulus dürfte auch hier die Naherwartung sein, die wir schon bei der Betrachtung des 1. Thessalonicher gemeinsam zweifelsfrei festgestellt hatten.
    Du hattest hier im Text bezüglich der Naherwartung diese Verse im Blick, die auch mir zuerst ins Auge gefallen sind:

    ▶️Verse 29–31: »Die Zeit ist kurz!« (Vers 29) sagt Paulus, was m.E. ganz klar auf dessen »Naherwartung der Wiederkunft Jesu« (1 Thess 4,16f. / 1 Kor 15,51f. / Phil 3,20f.) hinweist, »denn die Gestalt dieser Welt vergeht.« (V. 31) , was glasklar auf »die zukünftige Welt« – »das König-reich Gottes von Jesus Christus« in Herrlichkeit hinweist!

    Es beginnt aber schon mit dem Vers 26.
    Einheitsübersetzung 2016:

    Ich meine, es ist gut wegen der bevorstehenden Not, ja, es ist gut für den Menschen, so zu sein.


    Die Lutherbibel 2017 übersetzt diesen Satz so:

    Zitat


    26 So meine ich nun, solches sei gut um der kommenden Not willen: Es ist gut für den Menschen, in dem Stand zu bleiben, in dem er ist.

    Wenn ich der Interlinearübersetzung von Ernst Dietzfelbinger glaube, dann hält sich die Einheitsübersetzung näher an dem Urtext, ist aber nicht eindeutig. Die Lutherbibel ist eindeutig, weicht aber mit der Aussage "in dem Stand zu bleiben, in dem er ist", die Richtung vorgebend, vom Urtext ab.

    Folgendes Problem:
    Im Vers 25f. steht (Interlinearübersetzung):
    "Aber betreffs der Jungfrauen ein Gebot (des) Herrn nicht habe ich eine Meinung aber gebe ich ab als mit Erbarmen Beschenkter vom Herrn vertrauenswürdig zu sein. 26 Ich meine also, (daß) dies gut ist wegen der bevorstehenden Not, für einen Menschen so zu Sein."

    Demnach bezieht sich Vers 26 auf Vers 25 und ist ein Plädoyer für die Ehelosigkeit.
    Und nicht wie die Lutherbibel mit seinen Einschub "in dem Stand zu bleiben, in dem er ist" suggeriert, auf Vers 27, der tatsächlich ausdrückt, dass jeder in seinem Stand bleiben soll: " 27 Bist du an eine Frau gebunden, so suche nicht, von ihr loszukommen; bist du nicht gebunden, so suche keine Frau."

    Vers 28 schiebt dann nach, dass Heiraten keine Sünde ist, um gleich wieder den Einwand zu bringen:
    "Ich aber möchte euch gerne schonen. 29 Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz."...
    "32 Ich möchte aber, dass ihr ohne Sorge seid. Wer ledig ist, der sorgt sich um die Sache des Herrn, wie er dem Herrn gefalle; 33 wer aber verheiratet ist, der sorgt sich um die Dinge der Welt, wie er der Frau gefalle, 34 und so ist er geteilten Herzens."
    Mit diesen Worten bringt Paulus seine Bedenken gegen die Ehe zum Ausdruck.
    Verheiratete sind geteilten Herzens. Unverheiratete hingegen nicht: "Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist."

    Die Verse 36 ff. zeigen, dass es in der Gemeinde unverheiratete Paare gibt.
    Hier rät Paulus nicht auf jeden Fall bei einem Stand zu bleiben:
    Hier ist die Lutherbibel näher am Urtext:
    "36 Wenn aber jemand meint, er handle unrecht an seiner Jungfrau[1], – wenn die Zeit längst reif ist und es geschehen soll, so tue er, was er will; er sündigt nicht, sie sollen heiraten."
    Die Einheitsübersetzung weicht weiter ab, ist dafür aber verständlicher:
    " 36 Wer sich gegenüber seiner Verlobten ungehörig zu verhalten glaubt, wenn sie herangereift ist und es so geschehen soll, der soll tun, wozu es ihn drängt, nämlich heiraten, er sündigt nicht.

    Dies endet mit einem Plädoyer für das Unverheiratet bleiben:
    37 Wer aber in seinem Herzen fest bleibt und nicht unter Zwang steht, sondern seinen freien Willen hat und in seinem Herzen beschließt, seine Jungfrau unberührt zu lassen, der tut gut daran. 38 Also, wer seine Jungfrau heiratet, der handelt gut; wer sie aber nicht heiratet, der handelt besser. (Lutherbibel 2017)

    37 Wer aber in seinem Herzen fest bleibt, weil er sich in der Gewalt hat und seinem Trieb nicht ausgeliefert ist, wer also in seinem Herzen entschlossen ist, seine Verlobte unberührt zu lassen, der handelt gut. 38 Wer seine Verlobte heiratet, handelt also gut; doch wer sie nicht heiratet, handelt besser. (Einheitsübersetzung 2016)

    ▶️Vers 38: Mit diesem Vers – der bestimmt das ganze Ehe-Kapitel von Kapitel 7 zusammenfasst –erreichen wir den Höhepunkt in des Paulus Ehetheologie! Man kann den Vers kurz so zusammenfassen: »Heiraten ist gut, aber nicht heiraten ist besser!« – A m e n –

    So ist es!

  • ▶️Vers 26: Paulus erwähnt hier „die bevorstehen-de Not”, die über die Gemeinde Jesu kommen werde; da denkt Paulus auch an seine selbst erduldeten Verfolgungen von allen Seiten (Juden, Heiden und Römer – siehe in der Apostelgeschi-chte ...)

    Genau das ist für mich der springende Punkt!

    Paulus der erst Jesus verfolg hat, versucht alles zu tun um es wieder gut zu machen!

    Gott lässt ihn leiden mit dem "Stachel" ja er schreibt aus der Zelle in Rom und weiß das jeder Tag sein letzter sein kann!

    Sein Blick kommt aus dem Leid aber nicht aus der Liebe, Hoffnung und Frieden in Gott!

    Er kann ohne Frau, Sexualität leben, aber warum macht er das zu so einem wichtigen Thema??

    Haben die Menschen damals nur "rumgehurt"...wie vor der Sintflut?

    Gottes Auftrag war Vater und Mutter zu verlassen und dem Weibe anhangen um sich zu vermehren!

    Jesus sagte lasset die Kinder zu mir kommen...Kinder kommen beim Paulus nicht vor, oder ich habe es überlesen...

    Ja allein ist es immer leichter im leben, das war ich bis zum 29 Lebensjahr, in einer Zeit der freien Liebe!

    Das hatte mir keine wirkliche Erfüllung im Leben gebracht! Ein Frau die mich wieder in die Gemeinde brachte, auch mit dem Wissen das es sehr schwierig wird. Aber mit Gottes Hilfe haben wir 18 Jahre erreicht.

    Das erste Kind war die schönste Aufgabe für mich! Er wurde zu meinem Mittelpunkt!

    Als das Zweite Kind im Jahre 1984 kam, war ich auch glücklich weil es gesund war!

    Trotzdem wunderte sich meine Chefin, wie man in dieser Zeit der Angst, Überbevölkerung ein zweites Kind in die Welt setzen kann....

    Heute zwei "wohlgeratene Kinder", Enkel und Familien zu haben, ist ein unbezahlbarer Schatz!

    Ich lese diese Zeilen eines Paulus aus meiner Lebenssicht, nicht aus der Angst, sondern aus der erlebten Macht und Führung Gottes!

    Habe Mut zu LEBEN und zu LIEBEN mit aller deiner Kraft, ich bin bei dir sagt Jesus!!!

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    Einmal editiert, zuletzt von Bogi111 (8. März 2024 um 21:38)

  • Die Verse 36 ff. zeigen, dass es in der Gemeinde unverheiratete Paare * gibt.
    Hier rät Paulus nicht auf jeden Fall bei einem Stand zu bleiben:
    Hier ist die Lutherbibel näher am Urtext:
    "36 Wenn aber jemand meint, er handle unrecht an seiner Jungfrau[1], – wenn die Zeit längst reif ist und es geschehen soll, so tue er, was er will; er sündigt nicht, sie sollen heiraten."
    Die Einheitsübersetzung weicht weiter ab, ist dafür aber verständlicher:
    " 36 Wer sich gegenüber seiner Verlobten ** ungehörig zu verhalten glaubt, wenn sie herangereift ist und es so geschehen soll, der soll tun, wozu es ihn drängt, nämlich heiraten, er sündigt nicht.

    Dies endet mit einem Plädoyer für das Unverheiratet bleiben

    * Das ist anzunehmen, dass es in der Gemeinde von Korinth unverheiratete Paare gegeben haben wird; wobei ich aber nicht weiß, wie das im Römischen Recht geregelt war (verboten – erlaubt?); nach dem Recht der Thora (nehme ich an) galten wohl unverheiratete Paare als Hurerei! Die in der Thora dazu einschlägigen Bestimmungen sind mir aber im Moment nicht erinnerlich.

    ** In der Tat, ist die (kath.) Einheitsübersetzung hier mit dem Wort Verlobte verständlicher! Im Judentum war ja (ist wohl auch heute noch so! - siehe das Zitat) eine Verlobung Teil der Eheschließung. Ein Rücktritt von der Ehe war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr rechtlich und faktisch möglich! Zitat: »Heutzutage ist die Verlobung (Kidushin) sowie die Eheschließung (Nisuin) Teil einer einzigen jüdischen Zeremonie.« (aus ---> https://www.eppi.de/magazin/hochze…annten%20Ketuba.)

  • Es gibt keine Ehe ohne Probleme. Wer nicht heiratet, hat sie nicht. Punkt. Sich gegenseitig zu gefallen, kann ein Grund sein, Gott zu vernachlässigen, muss es aber nicht.

    Da Paulus die Ehe erlaubt, ist doch das "Anhängen" und die "Eltern verlassen", mit seinen Worten nicht außer Kraft gesetzt.

    Kehrseite: Ich kenne einige Adventisten, die gerne eine Partner haben wollen, aber keinen bekommen. Das gibt's leider auch.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • ...Kinder kommen beim Paulus nicht vor, oder ich habe es überlesen...

    Für Paulus sind alle Menschen die der Apostel zu Jesus Christus bekehrt hat, »KINDER GOTTES« geworden! ----> siehe: ---> Kinder Gottes (Bibel) - Wikipedia und hier von den APIS -----> https://www.die-apis.de/bibel-und-medi…/k/kind-gottes/

    1Tim 1,18 Diese Weisung lege ich in deine Hände, Timotheus, mein Kind, im Blick auf die prophetischen Worte, die früher an dich ergangen sind, damit du mit ihrer Hilfe den guten Kampf führst!

  • ...Kinder kommen beim Paulus nicht vor, oder ich habe es überlesen...

    Für Paulus sind alle Menschen die der Apostel zu Jesus Christus bekehrt hat, »KINDER GOTTES« geworden! ----> siehe: ---> Kinder Gottes (Bibel) - Wikipedia und hier von den APIS ----->

    Du beschreibst Gottes Kinder. Es geht aber, wenn ich es richtig verstanden habe, um Kinder von leiblichen Eltern. ;)

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • * Das ist anzunehmen, dass es in der Gemeinde von Korinth unverheiratete Paare gegeben haben wird; wobei ich aber nicht weiß, wie das im Römischen Recht geregelt war (verboten – erlaubt?); nach dem Recht der Thora (nehme ich an) galten wohl unverheiratete Paare als Hurerei! Die in der Thora dazu einschlägigen Bestimmungen sind mir aber im Moment nicht erinnerlich.

    Hier hast Du mich bezüglich der "Paare" missverstanden. Sofern es sich nicht um arrangierte Ehen handelt, finde ich es völlig normal, dass man sich zuvor kennenlernt und es sich Paare bilden. "Paar" bedeutet nicht, dass diese miteinander Ins Bett gehen. Ob es sich hier wirklich um Verlobte handelt, wie die Einheitsübersetzung deutet, sei dahin gestellt.

    Vers 36 klingt in der Interlinearübersetzung von Ernst Dietzfelbinger so:
    "Wenn aber jemand nicht recht zu handeln an seiner Jungfrau meint, wenn er ist in der Vollkraft und so muss es geschehen, was er will, tue er! Nicht sündigt er; sie sollen heiraten!"

    In Vers 37 analog dazu: ..."und dies beschlossen hat zu bewahren (=nicht zu berühren) seine Jungfrau gut wird er tun."

    Durch diese Übersetzung wird deutlich, dass es in der Gemeinde von Korinth solche Paare / gemischtgeschlechtliche Freundschaften gibt.

  • Bitte, was heisst "unverheiratet", was verstehst du unter "Paar" ?

    Erschienen zwei Teens händchenhaltend in der sabbatnachmittäglichen Jugendstunde, so waren sie "ein Paar" - ja , ganz präzise ausgedrückt "ein Pärchen" .

    "Unverheiratet" war und ist man hierorts ohne Standesbeamten und vielleicht auch noch ohne Altar ("Traualtar"!) und Pfarrer / Pastor / Prediger...

    Aber im römischen Reich? Der Römer (wie Paulus)? - - der "gewöhnliche" Bürger? Der Sklave ?

    "freien" - "heiraten" - "ehelichen" - - da finde ich nur GAMOS - GAMEW - GAMIZW - ja, und die einmal jährliche rituelle Defloration einer Jungfrau in irgendeinem Göttertempel hieß HIEROS GAMOS - - - - Bauer: GAMOS = Hochzeitsfeier

    (Ja, und spricht Paulus hier vom Vater einer Jungfrau (ab Vers 36) oder vom Partner in einer Paar - Beziehung ??? )

    Wir ahnen etwas von Rechtsgeschäften als so ein GAMOS im AT. Isaak führt Rebekka in die Hütte seiner Mutter (1. Mose 24,67.) so will auch Shulamith den Freund in der Mutter Haus bringen (Hohelied 8,1.). Von Kana und aus dem Gleichnis de Zehn Jungfrauen ahnen wir etwas über eine Hochzeit - derer, welche sich dies leisten konnten ! - zur Zeit und in den Landen Jesu - - - - -

    - - - und dem allen stülpen wir unsere Vorstellungen über - - - -

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Lieber philoalexandrinus, Paulus würde wohl kaum den Vater einer Jungfrau empfehlen diese zu heiraten und dann sei es in Ordnung, wenn die beiden miteinander ins Bett steigen.

  • Heute nun kommen wir zum Abschluss dieses mit 40 Versen sehr langen Kapitels 7 mit der Auslegung der beiden letzten Verse (39 und 40) ...

    Der 1. Brief des Paulus an die Korinther – TEIL 16

    Die letzten zwei Verse aus 1. Korinther, Kapitel 7:

    Verse

    Die Standesordnung in der Gemeinde: 7,1-40

    Die Bibelverse

    Wiederverheiratung nach dem Tod des Mannes

    1 Kor 7,39Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie frei zu heiraten, wen sie will; nur geschehe es im Herrn.
    1 Kor 7,40Glücklicher aber ist sie zu preisen, wenn sie nach meinem Rat unverheiratet bleibt - und ich denke, dass auch ich den Geist Gottes habe.

    Auslegung:

    ▶️Vers 39: Solange der Ehemann der Frau lebt, sind beide aneinander gebunden im Bund der Ehe! Stirbt aber der Mann, ist die Frau frei geworden wieder zu heiraten. Nur solle „es im Herrn geschehen”! Was meint Paulus damit nun genau? Nun, vermutlich sollen sich die Eheleute auch um »das Gebet zum Herrn« kümmern, so wie es der Apostel schon im Vers 5 angeprochen hatte, „damit ihr in rechter Weise und ungestört immer dem Herrn dienen könnt.” (1 Kor 7,35) und „darauf, die Gebote Gottes zu halten.” (Vers 19) – insofern soll die christliche Ehe "heilig gehalten" werden! *

    ▶️Vers 40: Aber Paulus rät – als jemand der auch vom Heiligen Geist berufen wurde (!) – rein persönlich einer Witwe, dass sie dann doch „eher unverheiratet bleiben” solle – „Glücklicher aber ist sie zu preisen, wenn sie nach meinem Rat unverheiratet bleibt”.

    * Die Hoffnung für Alle - Bibelübersetzung gibt zum Vers 39 folgende Anmerkung an: »Nur sollte sie darauf achten, dass sie dabei im Einklang mit Gottes Willen handelt.« und die Bibelübersetzung "Das Buch" übersetzt noch verständlicher so: »Doch es soll ein Ehepartner sein, der auch zu Jesus gehört

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    Vorausblick auf Kapitel 8: Es geht um Heidnische Opfer , im Zusammenhang mit der Frage des Götzenopferfleisches in diesem mit 13 Versen relativ kurzem Kapitel 8 des 1. Korintherbriefes. Dazu morgen mehr am Sonntag, 10. März 2024 ...

  • Vers 39 "nur geschehe es im Herrn" könnte bedeuten, dass sie einen Christen heiraten möge.

    Vers 40 zeigt, dass auch Witwen / Witwer als unverheiratet gelten. - Also, selbst wenn Paulus Witwer gewesen wäre, was reine Spekulation ist, auch dann wäre er unverheiratet gewesen.

  •  

    Lieber philoalexandrinus, Paulus würde wohl kaum den Vater einer Jungfrau empfehlen diese zu heiraten und dann sei es in Ordnung, wenn die beiden miteinander ins Bett steigen.

    Nein, aber er kann sie "verheiraten" - -

    So nebenbei - die Texte I. Korinther 7, 36 ff sind schon im Grundtext ein bisserl sehr "unübersichtlich" - die schreibe ich mir demnächst einmal gross heraus - - -

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -