Zitatwie oft hört man, so ein guter Mensch mußte sterben und der größte Hollodri wird so und so alt.
Das hat vor allem mit der Perspektive zu tun, die wir Menschen haben!
Wir gehen grundlegend davon aus: "Lange Lebenszeit = gut" / "Kurze Lebenszeit = schlecht bzw. nicht so gut"
Ich bin seit 8 Jahren in der Pflege; daher sehe ich das absolut nicht so...
Christen führen diesen Gedankengang leider manchmal fort:
"Richtiges/ gläubiges/ gesundes/ gehorsames (etc.) Leben = Belohnung durch erfolgreiches/ gesegnetes/ langes (etc.) Leben" (Vor allem die Pfingst-Szene bedient sich dieser Rechnungen gerne!)
Es trifft einfach nicht zu! Es ist wieder ein Angebot oder eine Schlussfolgerung, DAMIT Menschen gläubig werden.
Es gibt keine Gründe, WARUM man glauben sollte! Glaube ist essentiell etwas vollkommen unvernünftiges! Für meine Sinne und das (Über-)Leben brauche ich keinen Glauben!
Glaube ist eine vollkommen eigene Marke, keine Begleiterscheinung!
Es gibt Christen, die ein gesegnetes Leben haben. Sie danken dafür natürlich Gott! Wem sollten sie sonst danken? Das ist aber keine Begründung, sondern es IST das Leben DIESES Christen.
Es gibt Nicht-Christen, die ein erfülltes Leben haben. Sie danken wem auch immer... Auch das ist kein Grund, sondern einfach das Leben DIESES Menschen.
Umgekehrt genauso: Es gibt depressive Christen mit einem schrecklichen Leben und Nicht-Christen mit einem schlimmen Leben etc.pp.
Man sieht täglich, dass man überhaupt nicht weiß, warum Gott wie austeilt! Er tut es, wie er will.
Ich bin mal gefragt worden, ob mein Leben denn "besser" sei mit dem Glauben. Ich musste erstmal stutzen, denn ich kann mir aktuell gar nicht vorstellen, nicht zu glauben.
Irdisch gesehen hat sich durch mein gläubig werden nichts geändert. Ob es anders verlaufen wäre, wenn ich nicht gläubig geworden wäre, weiß ich ja nicht! Ich kann ja nur das nehmen, was ich grade habe.
Geistlich gesehen finde ich es absolut besser, gläubig zu sein, aber wie will ich das jemanden erklären? Es ist ja einfach meine Sichtweise; ich hab da keine Begründungen für.
Wir haben es heute oft mit einem "Glauben aus Argumenten" zu tun, und natürlich wird die Welt immer Gegenargumente liefern, ist doch klar!
"Gläubig" zu werden, WEIL man dann ein erfüllteres Leben hat, ist Götzendienst! Wir sollten uns aus diesen "Talkshows" mal verabschieden, dann würden wir uns auch nicht so lächerlich machen.
Wenn ich mal Zeiten habe, wo Bibel, Glaube usw. mich einfach nur nervt, zu WEM gehe ich dann? Zu IHM. Ich kann ja nicht anders!
WENN man an Gott glaubt, kann man ja nirgendwo anders hin! Es geht ja nicht anders. Ich kann dorthin oder dorthin rennen, versuchen, mich "abzulenken", es bringt ja nichts! ER steht da und mein Gewissen plagt mich. Wenn man glaubt, funktioniert das gar nicht anders.
Ich kann mich natürlich von der Gemeinde oder dem christlichen Freundeskreis fernhalten, das geht. Aber das hat mit Gott noch lange nichts zu tun!
Ich kann mit falschen Freunden anbandeln, saufen, Drogen nehmen etc. Mein Leben stürzt ab. Aber das hat mit Gott immernoch nichts zu tun.
WAS mir die Bibel aber sagt, ist folgendes:
Wenn dein Leben wunderbar ist, danke Gott!
Wenn dein Leben abstürzt, rufe zu Gott!
Wenn du Freude hast, sage es Gott!
Wenn du leidest, rede mit Gott! usw.
Der Segen, der daraus entsteht, ist kein fassbarer, sichtbarer, sondern es ist etwas, das mit meinem Erleben zu tun hat! Das ist keine Begründung, sondern einfach MEIN Erleben als Gläubiger. Für mich ist das wahr, deshalb hat es eine Wirkung. Nicht, weil ich etwas fassbares be-komme, sondern, weil ich es für wahr halte. Es ist etwas geistliches.