Beiträge von Seele1986

    Bogi111

    "das Buch Rut beschreibt den Weg mit Gott = Liebe"

    Du hast doch angedeutet, das Buch Rut sei von den Pharisäern geschrieben worden, die ja deiner Meinung nach nicht Gott dienen sondern herrschen wollen... Oder habe ich da was falsch verstanden?

    Was die RKK jetzt hier im Thema zu suchen hat, ist ebenfalls schleierhaft. Nur, weil Christel schreibt. Das ist schon echt traurig.

    Bogi111 wo spricht die Bibel von den "Herrschern und Pharisäern"?

    Ich denke eher, du hast dich mit der Sache nicht richtig beschäftigt, sondern plapperst Redewendungen nach.

    Naja, Jesus meinte mit "Schriftgelehrten und Pharisäern" erstmal einfach Schriftgelehrte und Pharisäer, damals. Und unter diesen Gelehrten und Pharisäern gab es auch Nachfolger und gute Leute.

    Die Gleichsetzung von Pharisäern mit böswilligen, herrschenden Leuten ist eine christliche Erfindung.

    Bogi111 jüdische Rechtstexte sind kein Dogma.

    Juden haben kein Dogma. Ein Dogma ist was ganz anderes als jüdische, diskutable Rechtstexte.

    Christel hat vollkommen recht, dass die Auslegung der Rechtstexte mit der Tora nicht abgeschlossen waren, sondern weitergingen. Ist vor allem immer wieder erwähnenswert, wenn Leute sagen, es stehe aber so in der Bibel... Was steht da?, muss man dann fragen.

    Wenn Rut Boas bittet, ihr Löser zu sein, dann geht es dabei nicht um die Gesetzestexte, sondern um etwas anderes. Es geht um ihre Fremdheit, denke ich.

    Ihre Verbindung zu Israel ist die Schwiegermutter (Dein Volk ist mein Volk). So bleibt sie aber Ährensammlerin. Noemi will sie nicht verkuppeln, weil Rut so eine "freie Frau" ist. Rut ist nicht frei, Rut ist im Stand der "Witwen und Waisen". Freie Frauen gibt es nicht. Frauen sind Besitz, im besten Fall von einem guten Mann, oder sie sind nicht im Besitz von jemanden, das ist aber keine Freiheit damals, sondern ein Problem.

    Norbert Chmelar verkuppeln wollte sie auf jeden Fall. Das Verlieben spielt hier keine Rolle. Boas tritt als väterlich auf, der die Fremde Rut aufnimmt in das Volk Gottes.

    Denke an Jesus und die Syrophönizierin oder die Samariterin. Jesus selbst ist ja aus keinem "sauberen, jüdischen Stammbaum". Diese Exklusivität und dieser Rassismus sind ja Grundübel unserer Menschheit.

    Ist das nicht auch Liebe?

    Lösen bezieht sich nicht nur auf Grundstück, sondern auch auf Personen, die befreit werden.

    Zudem bricht das Buch Rut mit den Regeln, die "immer so" waren. Denn die Verwandtschaftsfrage ist hier ganz deplatziert, da es gar keine Leviratsehe sein kann. Trotzdem wird mit diesen Elementen gearbeitet: die Frage nach dem Land wird mit der nach der Ehe zusammengebunden. Das Ausziehen des Schuhs (Übergabe von Besitz) konterkariert den Brauch, dass man dem Schwager, der das Levirat verweigert, den Schuh hinwirft und ihn bespuckt. Hier übergibt er ihn.

    Die von dir erwähnte Irmtraud Fischer sieht hier eine neue Halacha, die durch Rut installiert wird.

    Auslösen tut man Grundbesitz oder Personen aus Knechtschaft.

    Ich denke, die Bedeutung überschneidet sich hier, denn sowohl wird Land freigegeben als auch Rut aufgenommen. Sie wird auch gelöst. Die Frage wäre, ob eine Frau damals nicht immer gelöst wurde, da sie ansonsten ehelos, Witwe und bedürftig blieb.

    Rut wäre sonst eine fremde Bettlerin geblieben.

    Es fällt auf, dass die Frauen gucken müssen, wie sie sich gut einrichten im Leben. Gleichzeitig zeigt Noemi tiefes Vertrauen in Boas:

    Er wird dir sagen, was du tun sollst (Rt 3,4);

    Bleibe still, er wird alles zu Ende führen (Rt 3,18)