SOLA Christus Scriptura Gratia Fide: biblisch?

  • Gerade einfache Christen mit dem Herz am rechten Fleck (reinen Herzens geworden, durch beherzigen Christi Lehren) werden mit dem innewohnenden Hl.Geist auch mit allgemeinen Sinn-entfremdenden fehlübersetzten Worten (ob bewusst oder unwissentlich ist dabei wohl Nebensache) vertraut gemacht, zu entsprechenden Internetseiten geführt oder zu Predigten, wo dies zur Sprache kam.

    Jede Übersetzung der Bibel muss im Zusammenhang NT/AT und Geist gelesen werden und der eigenen Unzulänglichkeit gegenübergestellt werden!

    Alle diese Schreiber hat Gott berufen und sie haben diesen Ruf aus Liebe zu Gott angenommen.

    Deshalb wird auch jeder Christ, der Jesus aus "ganzen Herzen,ganzer Seele,ganzen Gemüt Liebt", die "Unzulänglichkeiten" in der Übersetzung erkennen.

    Es ist ein Unterschied ob ich die Bibel lese um Jesus Stimme darin zu "hören", oder sie benutze um meinen Glauben darin zu "verteidigen."...

    ER ist der Weg......

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Auch das Lesen des Alten Testaments (AT) kann zur Erkenntnis Gottes und Jesu Christi führen, so wie das für uns Christen sicher »wichtigere« Neue Testament (NT), mit dessen Kern - dem EVANGELIUM JESU CHRISTI - ! Gerade die über 330 Messianischen Prophetien auf unseren HERRN und HEILAND (= MESSIAS) JESUS CHRISTUS im AT sind meiner Meinung nach sehr erbauend! Im Grunde genommen sind viele Teile des NT ohne Kenntnis des AT gar nicht verständlich! Lieber renato, so sehr ich Dir Recht gebe, aber auch Jesus nimmt sehr oft Bezug auf das AT und zitiert oft dessen Aussagen, die ER dann in wahrhaftiger Weise göttlich – r i c h t i g – also dem echten Willen des himmlischen Vaters gemäß - auslegt!

  • "Wichtiger" ist bez. des NT relativ.
    Wenn ich NUR die "Fortsetzung" der Gesamt-Geschichte betrachte, verstehe ich den "Anfang" noch nicht.

  • Auch das Lesen des Alten Testaments (AT) kann zur Erkenntnis Gottes und Jesu Christi führen, so wie das für uns Christen sicher »wichtigere« Neue Testament (NT), mit dessen Kern - dem EVANGELIUM JESU CHRISTI - ! Gerade die über 330 Messianischen Prophetien auf unseren HERRN und HEILAND (= MESSIAS) JESUS CHRISTUS im AT sind meiner Meinung nach sehr erbauend! Im Grunde genommen sind viele Teile des NT ohne Kenntnis des AT gar nicht verständlich! Lieber renato, so sehr ich Dir Recht gebe, aber auch Jesus nimmt sehr oft Bezug auf das AT und zitiert oft dessen Aussagen, die ER dann in wahrhaftiger Weise göttlich – r i c h t i g – also dem echten Willen des himmlischen Vaters gemäß - auslegt!

    Hallo Norbert
    Da für die jüdischen Hohepriester, Schriftgelehrten Pharisäer Sola Scriptura galt (sie sich nur auf das durch Mose vermittelte "Gottverständnis" abstützten, war all das was Jesus lehrte, (was mit ihrem Verständnis der Torah unvereinbar war,) teuflisch, volksverderbend.

    Jesus Christus Version von Erfüllung von Gesetzen und Propheten (Mt 7:12 Mt 5:17) unterschied sich ja im Wesentlichen dort von der bisher bekannten Fassung ,wo zu menschenrechtsverletzenden,bösartigen Handlungen aufgefordert wurde zu Gebotsverletzung!!! indem ER der Bevollmächtigte treue gesandte des EINEN wahrhaftigen Gottes, unmissverständlich die gelebte Liebe und Wertschätzung der Mitmenschen in den Vordergrund stellte.

    Wer sich damals und auch nach Aufklärung durch Jesus Jünger und Apostel, was dem Reich Gottes dienstbar ist, was nicht... demzufolge ab sofort aus innerer Überzeugung für SOLUS Christus entschied, sich dessen Gemeinde Gottes anschloss wurde ja verfolgt, da für die Schriftgelehrten im damaligen Judentum Sola Scriptura und Gottesglauben auf Moses Version in der Thora bezogl.

    Warum wohl verhinderte Jesus auf geschickte Weise die Steinigung, vertrieb die Opfertierverkäufer aus dem Tempel riet er ,von zu Bosheit verleitendem Auge um Auge tunlichste ab und rief zu gegenseitiger Sündenvergebung auf. Unter Anderem lehrte Jesus das wahre gütige Wesens des allein wahren Gottes, dem Vater im Himmel (Johannes 17:3)

    Im Gleichnis vom Verlorenen Sohn lehrte er das eigentliche gütige Wesen des Vaters im Himmel kennen. Also gilt doch auch für alle Christen. Wer einstiges Fehlverhalten aufrichtig bereut und bereit ist davon abzukehren wird von Gott liebevoll in die Arme genommen und bekommt eine Chance es künftig besser zu machen.

    Gesegnete Grüsse renato

    "Wichtiger" ist bez. des NT relativ.
    Wenn ich NUR die "Fortsetzung" der Gesamt-Geschichte betrachte, verstehe ich den "Anfang" noch nicht.

    Ich muss doch die Geschichte des damaligen Judentums nicht kennen um mich als glaubwürdigen Christen im Sinne und nach einleuchtenden Vorgaben hierfür von Jesus Christus und später weitergelehrt durch seine Jünger und Apostel Paulus zu entwickeln.

    Die einfachen Juden hatten ja wohl die bessere Ausgangslage als der einstige Schriftgelehrte/Pharisäer Paulus, der in Bezug auf Gottesglauben eine 180 Grad Drehung in sich vornehmen musste.

    Der Anfang des Christentums ist deshalb im NT zu finden, weil die Hohepriester Jesus Christus mitsamt seinen von Sünden erlösenden Lehren mit Gott versöhnenden Lehren verwarfen statt ihn zum König der Juden zu erhöhen,, wertschätzend zu übernehmen und den Gläubigen ans Herz zu legen künftig zu befolgern.

  • @'renato23
    Im Gleichnis vom Verlorenen Sohn lehrte er das eigentliche gütige Wesen des Vaters im Himmel kennen. Also gilt doch auch für alle Christen. Wer einstiges Fehlverhalten aufrichtig bereut und bereit ist davon abzukehren wird von Gott liebevoll in die Arme genommen und bekommt eine Chance es künftig besser zu machen.

    Gesegnete Grüsse renato

    Seit einiger Zeit werde ich den Gedanken nicht mehr los, dass du mit deinen immer wiederkehrenden Sätzen von uns hier Beweihräucherung haben willst und brauchst, um deine Gedanken zu untermauern.
    Für mich ein sehr eigenartiges Verhalten.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Seit einiger Zeit werde ich den Gedanken nicht mehr los, dass du mit deinen immer wiederkehrenden Sätzen von uns hier Beweihräucherung haben willst und brauchst, um deine Gedanken zu untermauern.
    Für mich ein sehr eigenartiges Verhalten.


    Hallo JÜNGERJESU
    "Beweihräucherung" für die im Gleichnis vom Verlorenen Sohn gelehrte Vergebungslehre Jesus Christus, (und nachher auch seine Aufforderung einander zu vergeben, da Unversöhnlichkeit der Liebe Gottes widerspricht) welche für alle Christen gelten sollte?

    Für mich zählt SOLUS CHRISTUS, da ich auch ein Jünger Jesus Christus bin, der mich aus einstiger Finsternis ins Licht Gottes begleitete und nun in mir wohnt und mich auf wunderbare Weise coached.

    Ich setze all meine Kraft von ganzem Herzen für die Lehren meines Erretters ein, der den Erlösungsweg aus allfälliger Sündenknechtschaft nebst seinem Volk auch der ganzen Menschheit zugänglich machte. Und dies trotz Verfolgung deswegen., und dass er sogar dafür gekreuzigt würde (aber aufgrund der Schöpferkraft seines Vaters wieder auferweckt würde)

    Ein eigenartiges Verhalten finde ich bei Evangelisationen wo gegen Christi Lehren gepredigt wird, was sein Evangelium vom Himmelreich anbelangt.
    Gesegnete Grüsse renato

    Nebst Solus Christus, fehlt doch noch Solus amor, Solus caritas, Sola fidelium zu einem Leben nach Jesus Christus (wie es die Jünger ja lehrten. Findest Du nicht auch.
    Beim Glauben kommt es doch darauf an, WEM man WAS glaubt und bei Sola Scriptura, welche Worte in welchen biblischen Büchern/Übersetzungen. auf dem Weg zu Gott nützlich sind.

  • Die "Schriftgelehrten" Sadduzäer, Pharisäer, stützten sich WENIGER auf den TaNaCh, vielmehr auf die "Aufsätze der Ältesten" aus Babylon ("Apokryphen" waren von den "Gegenparteien".)

    Deut. 18:15. "Einen Propheten wie mich (Mose) wird der Ewige, deine Gottheit, aus deiner Mitte... erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören..."

    Matth. 5:17. "Meint nicht, dass ich (Jesus) gekommen sei, die Thora oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen..."

    Matth. 15:3.9./23:13. "Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer! Denn ihr verschließt das Reich der Himmel vor den Menschen..." VERGEBLICH DIENEN SIE MIR...

    (Wohlgemerkt NICHT: Wehe dir Mose/Tanach.)

    Matth. 22:36. "... welches ist das größte Gebot in der Thora? ... Du sollst den Ewigen, deine Gottheit, lieben mit ganzem Herzen... (Deut. 6:5.) Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. (Lev. 19:18.)

    Bei den Aposteln Jesu findet sich nichts Gegenteiliges.

    Daher gelten die "Zwei Zeugen" (Offb. 11:3.ff.), MOSES und JESUS, sowohl zu Johannes Zeit als auch zu unserer.

    • Offizieller Beitrag

    Da für die jüdischen Hohepriester, Schriftgelehrten Pharisäer Sola Scriptura galt (sie sich nur auf das durch Mose vermittelte "Gottverständnis" abstützten, war all das was Jesus lehrte, (was mit ihrem Verständnis der Torah unvereinbar war,) teuflisch, volksverderbend.

    Du hast schon eine eigenartige Sicht auf das Leben Jesu und seine Auseinandersetzungen mit den Schriftgelehrten.

    Und die Idee es gäbe ein "sola scriptura" für die Pharisäer z.B. ist schlicht und einfach falsch. Vielleicht machst du dich einmal kundig über Tannaim, Halacha und Aggada etc. - genau das Gegenteil von "sola scriptura".

  • Kurzform von NR. 77 - leider aus Versehen gelöscht!

    279-f72b72a228a66423376aa750ca597748390cabd9.jpg Zitat von Bogi111 Frage,wer hat Luther getrieben???
    Der HL.Geist der ... durch das studieren der Bibel die Wahrheit erkennen ließ....

    ... und diese durch die folgenden 10 christlichen Reformbewegungen im Laufe der Jahrhunderte deutlich machte, da die RKK ab ca. 600 n.Chr. 600 Jahre lang Irrlehre an Irrlehre aneinander gereiht hatte:

    1. Die Waldenser ~ 1150 - 1530 – Petrus Waldus: »Lux lucet in Tenebris« - »Das Licht leuchtet in der Finstetnis« - Bibel und arme Kirche/ Laienbewegung liest Bibel in ihren Landessprachen ---> daher blutigste Verfolgung durch Papstkirche!
    2. Die Wicliffiten bzw. Lollarden ~ 1350 - 1530 – John Wyclif: Bibel als Grundlage/ Kein Geld („Papstpfennig”) an Papst mehr! Bibel in Landessprache, arme Kirche, keine Transsubstantiation!
    3. Die Hussiten ~ 1400 - 1530 – Jan Hus - tschechische Reformkirche mit Abendmahl in beiderlei Gestalt! Gegen Prunk der Kirche, Papst ist der Antichrist, Predigt in der Landessprache! Ermordet am 6. Juli 1415 auf Konzil in Konstanz auf Scheiterhaufen wegen Wortbruch!
    4. Die Lutheraner ~ 1517/1530 - 1648 – Martin Luther : Allein durch Glauben gerettet! Bibel ist über Papst, Konzile und Kirche! Allein aus Gnade gerettet!
    5. Die Reformierten ~ 1530 - 1648 – Ulrich Zwingli und Johannes Calvin: das richtige biblisch symbolische Abendmahlsverständnis! 2. Zweig des Protestantismus, v.a. Calvinismus in Holland, USA, Genf, Pfalz.
    6. Die Baptisten ~ 1641 - 1776 – aus der Täuferbewegung der Reformation („Wiedertaufer”) hervorgegangen; biblische Erwachsenentaufe! Betonung der Glaubensfreiheit - besonders in USA!
    7. Die Pietisten ~ 1670 - heute – persönliche Frömmigkeit ist besonders wichtig! Tägliche Bibellese ist unverzichtbar! Persönliche Beziehung zu Jesus!
    8. Die Methodisten ~ 1750 - heute – John Wesley: Frömmigkeit und Heiligung ohne die niemand den Herrn sehen wird ganz besonders wichtig! Gnade Gottes gilt allen!
    9. Die Brüdergemeinden ~ 1830 - heute – John Nelson Darby: Heilsbedeutung und Wiederherstellung Israels! Dispensationalismus. Die biblische Lehre von der Entrückung der Gemeinde Jesu vor Beginn der Großen Trübsalszeit!
    10. Die Adventisten ~ 1843/1844 - 1860/1863 –Joseph Bates und Ellen White (Visionen einer biblischen Heiligtums - und himmlischen Voruntersuchungsgerichts-Lehre) betonen die biblische Sabbat-Lehre! Jesu baldige Wiederkunft wird erwartet!

    ====> Vollzahl 10 zeigt das vollständige Wirken des Heilgen Geistes zur Wiederherstellung der biblischen Wahrheit! Nichts Neues kann ...........mehr kommen!

  • Mir hat noch keiner klar machen können, wie Sola Scriptura angesichts der Tatsache, dass die Zahl der lesenden Erwachsenen Mitte des 18. Jahrhunderts rund 10 % betrug, irgendwie zum Christentum passen könnte. Um 1800 war die Anzahl auf rund 25 % angestiegen, um 1870 waren es bereits 75 % und im Jahre 1900 war die lesende Bevölkerung6 auf 90 % angewachsen. Ohne kirchliche Verkündigung hätte es kein Christentum gegeben, die Leute also gar keine Glaubensgrundlage gehabt. Einen Luther hätte es ohne Kirche auch nicht gegeben. Sola Scriptura ist eine unsinnige Abspaltung von der Vernunft.

  • Mir hat noch keiner klar machen können, wie Sola Scriptura angesichts der Tatsache, dass die Zahl der lesenden Erwachsenen Mitte des 18. Jahrhunderts rund 10 % betrug, irgendwie zum Christentum passen könnte.

    Da hilft nur eins sich mit der Schrift, mit der entwicklung von Geschichte zu beschäftigen.

    Ganz wichtig auch zu fragen, wann war die Zeit,die Gesellschaft, die Technik so weit das neue Erkenntnisse umgesetzt werden konnten.

    Luther war ein Katholik und es gehörte zum erkennen mehr als nur Protest.

    Luther hat einen Schatz teilweise gehoben der in der Kirche leider fast verschüttet war.

    Eine Kirche die den Anspuch für sich entwickelt hat, die alleinige Wahrheit und auslegung gepachtet zu haben, die erreicht kein HL.Geist mehr...

    Mitte des 18. Jahrhunderts rund 10 % betrug,

    Das heist mit anderen Worten bis zu Reformation,hatten nur einige Gelehrte Zugang zur Bibel...

    Um 1800 war die Anzahl auf rund 25 % angestiegen,

    Genau diese konnte der HL. geist erreichen um eine neue Bewegung ins Leben zu rufen...!

    um 1870 waren es bereits 75 % und im Jahre 1900 war die lesende Bevölkerung6 auf 90 % angewachsen.

    Das zeigt doch eigentlich die Wirkung des HL. Geistes und auch die Missionsfreude einiger Freikirchen wie zb. der STA!!!

    Diese Kirche wurde 1863 gegründet mit vielen katholischen Orden und Missionsgesellschaften.

    Durch die Technik der Dampfmaschine und Telekomunikation und Radio, konnten die Menschen viel besser erreicht werden.

    Sola Scriptura ist eine unsinnige Abspaltung von der Vernunft.

    Ist die einzige Grundlage um allein Jesus Christus zu finden und zu erkennen!

    Wer immer noch von Abspaltung redet, hat noch nicht die Zeichen der Zeit erkannt.

    Der hat nicht Jesus als König und Erlöser sondern den "Papa" als König und Maria als Königin eines "Glaubensstaates."

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Mir hat noch keiner klar machen können, wie Sola Scriptura angesichts der Tatsache, dass die Zahl der lesenden Erwachsenen Mitte des 18. Jahrhunderts rund 10 % betrug, irgendwie zum Christentum passen könnte. Um 1800 war die Anzahl auf rund 25 % angestiegen, um 1870 waren es bereits 75 % und im Jahre 1900 war die lesende Bevölkerung6 auf 90 % angewachsen.

    Dieses Wachstum der Lesenden kam unter anderem durch das Sola scriptura und die Schulen, die gegründet wurden, damit jeder lesen lernt, Jungen wie Mädchen.

    Ohne kirchliche Verkündigung hätte es kein Christentum gegeben, die Leute also gar keine Glaubensgrundlage gehabt.

    Das ist richtig, aber man hätte den Menschen Lesen beibringen können, damit jeder selbst lesen kann

    und nicht mehr nur auf die Vermittlung der Priesterschaft angewiesen ist.

    Man lernte aber nur Lesen, wenn man in die Juristerei oder die Theologie ging, und das konnten sich Durchschnittsbürger kaum leisten.

    Sola Scriptura bedeutet, dass in Glaubensdingen die Bibel der Maßstab ist bzw. sein soll, und nicht Regenten der Kirche.

    Man muss das aus der Zeit heraus verstehen; da war es durchaus angemessen, um sich von der kirchlichen Regierung zu lösen.

    Wenn heute evangelikale Gruppen per Sola Scriptura ein total destruktives Christentum verkünden, dann ist das ganz anders zu betrachten;

    das sind zwei verschiedene paar Schuhe.

    Oder wenn Gemeinschaften aufgrund ihres "Sola Scriptura" in Gesetzlichkeiten zurückkehren, weil sie glauben, dadurch vor Gott gerechter zu werden,

    dann ist das ebenfalls anders aufzufassen.

    • Offizieller Beitrag

    Dieses Wachstum der Lesenden kam unter anderem durch das Sola scriptura und die Schulen, die gegründet wurden, damit jeder lesen lernt, Jungen wie Mädchen.

    Die Frage ist halt, ob man das möchte, dass jeder selbst lesen kann. Heutzutage betreibt die RKK eine große Anzahl an Schulen, Universitäten und dergleichen, ein enormes Bildungswert also. Aber damals, zur Zeit Luthers war das Bildungswesen für die Allgemeinheit kein Ziel der RKK. Aus ihrem von Christophorus dargestellten Selbstverständnis ist ja die Tradition und die Auslegung selbst ein gleichberechtigter Teil der Verkündigung christlicher Lehre. Warum also den Menschen beibringen, dass sie sich ihren Glauben selbst ausmachen können, mit ihrem persönlichen Gott = Jesus Christus? Wenn das gar nicht notwendig ist, wo doch die Kirche alle Wahrheiten bereits erkannt hat und die Befolgung dieser Auslegungen auch gesellschaftlich wie gesetzlich vorgeschrieben waren. Inklusive Preisliste für Vergehen, das war ja einer von Luthers Hauptkritikpunkten.

    Der Verfasser ist unbekannt, aber es gibt ein Sprichwort von damals. Sagt der König zum Priester: "Haltet ihr sie dumm, dann halten wir sie arm."

    Sola Scriptura ist eine unsinnige Abspaltung von der Vernunft.

    Wow. Aus geschichtlicher Sicht heute so eine Aussage zu treffen ist schon stark. Statt den status quo, also die Voraussetzungen, zu ändern, einfach weitermachen.

    Ich würde es in meinem Verständnis so formulieren: Sola Scriptura ist die Emanzipation des Einzelnen von dem Vorgekauten einer Kirche (egal welcher). Selbstermächtigung quasi, das Erreichen des Zustands der Selbstverantwortung und Selbstbestimmung.

  • Aber damals,

    Genau, man muss das aus der Zeit- und Geistesgeschichte heraus verstehen, und vor allem auch aus der Person Luthers heraus,

    sonst versteht man das falsch.

    Luther wollte das finden und festhalten, was GILT.

    Deshalb sind diese Sachen auch, wie es damals üblich war, in Form von Paragraphen festgehalten. Sehr viele Theologen waren Juristen.

    Das war längst überfällig, denn die Kirche betrieb geistlichen Missbrauch und Handel mit den ihr Anvertrauten,

    weshalb auch schon vorige Kritik immer sehr ähnlich war (Waldenser, Hus, Wycliff).

    Es war schlicht und ergreifend "Luthers Zeit"; er war erfolgreich damit, wo er Jahre vorher definitiv auf dem Scheiterhaufen gelandet wäre.

    Das lag daran, dass diese Kirche ohnehin mit ihrem System am Bröckeln war und das Volk das so nicht mehr akzeptieren und mittragen konnte und wollte.

    Deshalb gelang die Reformation.

    Die Frage ist, ob man dann Luther quasi zum Ersatzpapst macht und seine Thesen als das Nonplusultra und letzte Wahrheit festhält,

    und dann den gleichen Fehler wie zuvor wieder begeht,

    oder man sich nicht lieber an das ecclessia semper reformanda hält: Die Kirche muss sich immer wieder reformieren.

    Es ist die Eigenschaft des Menschen, dass er seine Fehler dann leider oft wiederholt, und so war es dann auch:

    die Reformatoren, die die Freiheit des Gewissens verkündet hatten, haben ihrerseits dann wieder die Abweichler verfolgt und geschlachtet.

    Und jene, die damals laut gepredigt haben, die Kirche dürfe zwecks des Glaubens keine Gewalt anwenden,

    wendeten dann zwar keine Gewalt an, aber übten psychologisch Gewalt aus bis heute: siehe Täuferkreise, zahlreiche Freikirchen, usw.

    Und kaum hat man sich von der Werksgerechtigkeit befreit, kehrt man wieder in sie zurück:

    Taufe muss so aussehen ... ! Wiedergeburt muss so aussehen ... ! Ehe muss so aussehen ...! Kleidung muss so aussehen ...!, usw.

    Das ist alles dasselbe, ob das Rom macht oder die autonome Ortsgemeinde, ob das der Klerus macht oder die Gemeindeleiter,

    es ist alles das gleiche.

    Wenn die Herrschaften Gemeindeleiter quasi wie Götter betrachtet werden, ist es vollkommen wurscht, ob man das Papstamt und das Kardinalskonzil für falsch hält, man ist auf verirrten Wegen, die nahezu immer destruktive Auswirkungen haben.

    Wenn der Prediger, der für mehrere tausend Dollar eingeflogen wird, wie der Stellvertreter Gottes betrachtet wird, der "ja nur das sagt, was Gott sagt!" (wie oft haben wir das schon gehört?),

    dann ist es vollkommen wurscht, ob man den Titel "Stellvertreter Christi auf Erden" für antichristlich hält,

    man macht genau dasselbe.

    Der Stolz der evangelischen Kirchen war lange Zeit, dass sie NICHT katholisch sind.

    Wenn das alles ist, was wir zu bieten haben, dann ist das sehr bitter. Und die heutige Zeit löst dies zunehmend auf.

  • Ich würde es in meinem Verständnis so formulieren: Sola Scriptura ist die Emanzipation des Einzelnen von dem Vorgekauten einer Kirche (egal welcher). Selbstermächtigung quasi, das Erreichen des Zustands der Selbstverantwortung und Selbstbestimmung.

    Bei "Sola Scriptura" kommt es meines Erachtens schon sehr stark darauf auf welche Scriptura wer dann baut. Bei der Hoffnung für alle trifft man gar auf Bibelstellen, die z.B erkennen lassen, dass die Verfasser derselben schon mal nicht erkannten, was Paulus als Werke des Gesetzes/Gesetzeswerke bezeichnete, jedenfalls sicher keine Guten Werke wie bei der HfA in Gal. 2,16.

    Es gibt noch mehr derartige Diskrepanzen zwischen diversen Bibeln, Schriften, Scripturen.

    • Offizieller Beitrag

    Die Frage ist, ob man dann Luther quasi zum Ersatzpapst macht und seine Thesen als das Nonplusultra und letzte Wahrheit festhält,

    und dann den gleichen Fehler wie zuvor wieder begeht,

    oder man sich nicht lieber an das ecclessia semper reformanda hält: Die Kirche muss sich immer wieder reformieren.

    Bin ganz deiner Meinung. Die Gläubigen sollten meiner Ansicht nach dazu ermächtigt werden sich selbst immer wieder zu reformieren und eine eigenständige Korrektur vorzunehmen, wenn sie das im geistgeleiteten Bibelstudium eben für sich erkennen.

    Wenn eine Kirche sich auch immer wieder reformiert, dann ist das nett und gut so, muss aber nicht zwingend auf ihre Gläubigen durchschlagen. Außer bei Schafen, die immer nur das tun, was der Gelehrte, Priester, Papst, Superintendent, Generalkonferenzpräsident, ... sagt. Wer seinen Glauben auf Menschenwerk (meint menschliche Auslegung) baut, der wird irgendwann auch wo mit drin hängen, wo er vielleicht nicht hin will, aber eben gelandet ist, weil zu faul oder sonstwas um sich eine eigenständige Beziehung zu Gott aufzubauen.

    Sola scriptura + Bildung (damit ich's auch lesen/verstehen kann) ist doch der beste Weg, damit man zu dem was einem als Gottesoffenbarung am wahrscheinlichsten dünkt, bezieherisch tätig wird.

  • Es gibt noch mehr derartige Diskrepanzen zwischen diversen Bibeln, Schriften, Scripturen.

    Natürlich, weil verschiedene Leute daran übersetzt haben.

    Deshalb muss/ sollte man sich das genau anschauen und damit befassen;

    abgesehen davon, das immer nur als "mühsam" zu betrachten (weil man nicht aufs Brot geschmiert bekommt, was man gerne hätte),

    kann man es ja auch so auffassen, dass es Spaß macht, man viel dabei lernt, man sich Schätze erschließt.

    Diese Mühe muss man sich schon machen;

    wenn man einfach nur dasitzen und sich begießen lassen will, dann kann man auch wieder zurück ins Mittelalter, wo die Obrigkeit einem gesagt hat,

    was zu glauben sei.

    Die Hoffnung für Alle zählt übrigens nicht zu den Übersetzungen auf einem anerkannten Niveau (wie Luther, Elberfelder, Zürcher, usw.),

    sondern zählt eher zu den Übertragungen.

    In der Übersetzung schlummert aber immer die eigene Gesinnung, ebenso wie in der Lesart.

    Bei Luther schlummert darin die Rechtfertigung allein aus Glauben, obwohl das Wort "allein" nicht darin steht.

    Bei der Zürcher schlummert der Calvinismus samt Revisionsgeschichte darin,

    bei der Elberfelder der Dispensationalismus (weshalb ich mit dem Lob, das ständig über sie ausgeschüttet wird, sehr vorsichtig bin),

    bei der Schlachter blieb man beim Receptustext und befürwortet ebenfalls einen strikten Calvinismus;

    im Adventismus dachte mal einer, die Sache sei damit gelöst, dass er "Wein" mit "Traubensaft" übersetze,

    die Übersetzung von Heinz Schumacher (Allversöhner) übersetzt konsequent "Ewigkeit" mit "Äon", sodass er glaubt, das seinige sei damit erwiesen,

    usw. usf.

    Die Sache ist, es gibt DEN Text sowieso nicht. Es hat ihn nie gegeben.

    Es sind gesammelte Schriften, und keine einzige von denen ist vermutlich in den gefundenen Abschriften noch so gewesen, wie der Verfasser sie geschrieben hat (auch im Alten Testament mit den treuen Abschreibern nicht!), sondern es sind Kompositionen.

    • Offizieller Beitrag

    Bei "Sola Scriptura" kommt es meines Erachtens schon sehr stark darauf auf welche Scriptura wer dann baut. Bei der Hoffnung für alle trifft man gar auf Bibelstellen, die z.B erkennen lassen, dass die Verfasser derselben schon mal nicht erkannten, was Paulus als Werke des Gesetzes/Gesetzeswerke bezeichnete, jedenfalls sicher keine Guten Werke wie bei der HfA in Gal. 2,16.


    Es gibt noch mehr derartige Diskrepanzen zwischen diversen Bibeln, Schriften, Scripturen.

    Den Unterschied zwischen Bibelübersetzung und Bibelübertragung kennst du, oder? Die Gute Nachricht oder die Hoffnung für Alle sind Übertragungen, keine Übersetzungen. Sie sind in einfacher Sprache, aber nicht unbedingt texttreu.

    Es gibt im Gegensatz dazu gute Bibelübersetzungen wie die Luther, die Elberfelder oder die Schlachterbibel. Diese sind auch gut zu lesen und zu verstehen. Die Elberfelder ist eventuell ein wenig sperrig manchmal, von der Sprache her.

  • sondern es sind Kompositionen.

    ... Und wenn wir heute bspw. eine Zürcherbibel haben, die "Brüder und Schwestern" schreibt,

    so ist das eine Revisionsgeschichte, die in diese Bibelausgabe mit eingeflossen ist.

    Diese ist vollkommen akzeptabel und auch vertretbar, denn selbstverständlich sprechen wir heute von Brüdern und Schwestern,

    aber es ist NICHT der Text.

    Der Text ist von erwachsenen Männern an erwachsene Männer geschrieben. Ebenso das AT.

    Und dass man das ungefiltert Kindern mit-beigebracht hat, lag daran, dass Kinder damals nicht als Kinder, sondern als "kleine Erwachsene" gesehen wurden.

    Der Großteil der Bibelgeschichten, geschweige der "geistlichen" Inhalte, ist für Kinder überhaupt nix bzw. vollkommen unverständlich.

    Kinderbibeln versuchen das irgendwie zu transportieren, und die meisten sind eigentlich totaler Schrott.