ich lese hier längst nicht alles mit, ich hoffe also, dass ich da jetzt nicht einen bereits breitgetrampelten Pfad betrete...
Er nennt ihn auch dort nicht Gott. Das ist unsere, sorry, tradierte Denke.
Er spricht in einem Hymnus (einem poetischen Text) von diesem Sohn, der ganz von Gott kommend, zu uns Menschen kam und uns Gott in Wort, Tat und Leben gezeigt hat wie kein anderer jemals.
Auch in diesem Philipperhymnus ist GOTT Gott und der Sohn ist der Sohn. Es ist auch dort nicht die Rede von GOTT als "Gott-Vater" und dem SOHN als "Gott-Sohn", sondern von Gott und dem Sohn Gottes.
Hier der Text aus der SCH2000:
Phil 2/5 Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, 6 der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich* zu sein; 7 sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen
*d.h. völlig gleich, »deckungsgleich« (gr. isos).
Von diesem Text zur Ansicht zu gelangen, dass er "nur" ganz von Gott kommend bzw. uns Gott in Wort, Tat und Leben gezeigt hat. Dafür müsste ich persönlich schon einige gedankliche Akrobatik hinlegen. Man kann der Ansicht sein, dass Paulus sich hier geirrt hat und nicht richtig lag. Das empfinde ich als legitime Glaubensansicht, wenn auch schwer begründbar weil undifferenziert.
In der Gestalt Gottes
Gott gleich
Ein anderer Hinweis:
Jes 53/1 Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und der Arm des Herrn, wem ist er geoffenbart worden? 2 Er wuchs auf vor ihm wie ein Schößling, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. 3 Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht.
4 Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. 5 Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden. 6 Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der Herr warf unser aller Schuld auf ihn.
Stellvertretend für uns gestorben, da muss man in meinen Augen keiner Kirchenlehre irgendwas glauben um auf diesen Schluss zu kommen.
Jes 9/5 Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst.
Einem Kind den Titel "Ewig-Vater" oder "starker Gott" geben? Wäre das nicht Gotteslästerung, wenn nicht Gott selbst hier gemeint ist?
Bitte nicht falsch verstehen, lediglich für mich sind das starke Argumente, von Johannes 1 ganz abgesehen. Und für mich passt das zusammen, gerade mit Phil 2,5.