Liebe Forumsteilnehmer, wie sollen wir mit den grausamen Stellen im Alten Testament umgehen?
Ich bin auch immer wieder von den Texten, wie dem historischen Hintergrund - oder auch dem gegenwärtigen Geschehen überrascht und betroffen.
Meine Entscheidung ist: Sie akzeptieren und wo nötig unser "Gottesbild" korrigieren.
Es geht völlig an der Offenbarung Gottes in der Schrift, wie auch in der Weltgeschichte, vorbei Gott auf einen "lieben Gott" zu reduzieren, der keiner Fliege was zu Leid tun kann und will.
Was Gott "will" möchte ich hier nicht überlegen - aber was er tut ist sehr klar, er übt Gericht, direkt und indirekt, zeitlich wie endzeitlich. Das gefällt uns nicht und wird in der Verkündigung oft ausgespart - vielleicht weil in früheren Zeiten überbetont.
Ich habe kürzlich einen interessanten Text dazu gelesen:
"Es hat sich die Überzeugung breit gemacht, dass Evangelium einfach heißen würde, dass Gott alle Menschen lieb hat und ihnen alles vergibt, was sie tun. Wenn sich im Übrigen die Meinungen über dies oder das ändern, soll sich Gott anpassen. Paulus erklärt sein Evangelium den Römern ganz anders und beginnt mit der ausführlichen Darlegung des Zornes Gottes, vor dem wir gerettet werden müssen. Es geht im Evangelium nämlich nicht um ein noch bequemeres Leben, sondern um die ewige Versöhnung mit Gott."
Norbert Chmelar:
Mir ist bewusst, dass das gerade Deinem Gottesbild massiv widerspricht, wo Du doch eine Allversöhnung propagierst. Aber konsequent zu Ende gedacht musst Du entweder Dein Gottesbild ändern und Dinge wie Allversöhnung verwerfen, oder Du musst einen großen Teil der Heiligen Schrift verwerfen und die Realität sehr selektiv wahrnehmen oder verleugnen.
Alternativ, die Allmacht und uneingeschränkte Herrschaft Gottes negieren.