Das bedeutet, dass sie Mehrheit der Menschen, die sich aus ihrer Kirche von den ZJ heraus missionieren lassen, da noch gar nicht wirklich begreifen konnten, worauf sie sich einlassen, oder?
Wenn die Mission ausreichend war, also man mit ihnen viel gearbeitet hat, damit sie die Unterschiede gut verstehen und die Ansicht der neuen Kirche, dann können sie durchaus begreifen, worauf sie sich einlassen.
Aber es geht ja nicht nur darum, zu verstehen, was die Lehre einer anderen Kirche ist, sondern auch die alten Überzeugungen der ZJs hinter sich zu lassen. Ob das wirklich gelingt ist schwer zu sagen, denn man lässt eine intensive Schulung, evtl. von Kindheit auf, nicht so einfach wieder los, außer es findet ein starker emotionaler Bruch mit den ZJs statt, dann lehnt man eben die Einstellung der ZJs ab oder man fühlt sich verletzt oder missbraucht, und dann wird es leichter, das ganze Bündel an Lehren loszulassen und einen Neustart zu machen.
Bedeutet das auch, dass jemand der schon als Kind ZJ war, dem die persönliche Erfahrung innerhalb einer Kirche fehlt, mich gar nicht verstehen kann?
Es kommt darauf an, was man unter "mich ... verstehen" meint. Natürlich können sie die Aussagen oder Argumente bis zu einem gewissen Grad verstehen, aber ob sie diese auch für eine "Wahrheit" halten, steht auf einem anderen Blatt. Solange die ZJs ihr von der Wachtturmgesellschaft vorgegebenes Frage-Antwort-Schema benutzen und ihrem System, also z. B. auch dann Älteste für kritische Diskussionen einzuschalten, treu bleiben, wird es sehr schwer sein - solange man rein auf der argumentativen Ebene bleibt (also Bibeltheorie macht), und nicht die emotionale Ebene (also z. B. eine Enttäuschung bei den ZJs vorhanden ist) zählen kann -, hier eine "Verständnis" (im Sinn einer Überzeugungsbildung) für die eigene Lehre (also einer anderen Kirche) zu erwarten.