Zeugen Jehovas - persönliche Erfahrungen mit ihnen

  • Das bedeutet, dass sie Mehrheit der Menschen, die sich aus ihrer Kirche von den ZJ heraus missionieren lassen, da noch gar nicht wirklich begreifen konnten, worauf sie sich einlassen, oder?

    Wenn die Mission ausreichend war, also man mit ihnen viel gearbeitet hat, damit sie die Unterschiede gut verstehen und die Ansicht der neuen Kirche, dann können sie durchaus begreifen, worauf sie sich einlassen.
    Aber es geht ja nicht nur darum, zu verstehen, was die Lehre einer anderen Kirche ist, sondern auch die alten Überzeugungen der ZJs hinter sich zu lassen. Ob das wirklich gelingt ist schwer zu sagen, denn man lässt eine intensive Schulung, evtl. von Kindheit auf, nicht so einfach wieder los, außer es findet ein starker emotionaler Bruch mit den ZJs statt, dann lehnt man eben die Einstellung der ZJs ab oder man fühlt sich verletzt oder missbraucht, und dann wird es leichter, das ganze Bündel an Lehren loszulassen und einen Neustart zu machen.

    Bedeutet das auch, dass jemand der schon als Kind ZJ war, dem die persönliche Erfahrung innerhalb einer Kirche fehlt, mich gar nicht verstehen kann?

    Es kommt darauf an, was man unter "mich ... verstehen" meint. Natürlich können sie die Aussagen oder Argumente bis zu einem gewissen Grad verstehen, aber ob sie diese auch für eine "Wahrheit" halten, steht auf einem anderen Blatt. Solange die ZJs ihr von der Wachtturmgesellschaft vorgegebenes Frage-Antwort-Schema benutzen und ihrem System, also z. B. auch dann Älteste für kritische Diskussionen einzuschalten, treu bleiben, wird es sehr schwer sein - solange man rein auf der argumentativen Ebene bleibt (also Bibeltheorie macht), und nicht die emotionale Ebene (also z. B. eine Enttäuschung bei den ZJs vorhanden ist) zählen kann -, hier eine "Verständnis" (im Sinn einer Überzeugungsbildung) für die eigene Lehre (also einer anderen Kirche) zu erwarten.

  • Solange die ZJs ihr von der Wachtturmgesellschaft vorgegebenes Frage-Antwort-Schema benutzen

    Norbert erzählte, dass er sich die Zeitschrift "Erwachet" mitnahm:

    stan-den am Bahnhof zwei freundliche Frauen der Zeugen Jehovas, von denen ich gerne eine Schrift "Erwachet! – Werden wir uns jemals sicher fühlen?" mitgenommen habe, die ich jetzt lesen werde (16 Seiten) und bei denen ich mich herzlich dafür bedankt habe.

    Auf der letzten Seite standen unter der Überschrift "Hätten Sie gern eine Antwort?" Fragen.
    Eifrig machte sich Norbert daran die Fragen selbst zu beantworten:

    Auf der letzten Seite werden folgende Fragen gestellt:
    Wenn Gott etwas an uns liegt, warum hat er dann noch nichts gegen die schlimmen Zustände unternommen? ➡ Meine Antwort: JHWH wird es . b a l d . tun!
    Welche Beweise gibt es dafür, dass es mit der heutigen Welt bald zu Ende geht? ➡ Meine Antwort: Der immer schlimmer werdende Zustand dieser Welt, sei es was die vielen Kriege oder die ökologische Katastrophen (Stichwort: Klimawandel!) etc. betrifft!
    Was gibt mir die Sicherheit, dass die Voraussag-en über Gottes Königreich wahr werden? ➡ Meine Antwort: Die über 300 Messianischen Prophezeiungen, die sich bereits erfüllt haben! -------> Daher werden sich auch die über 300 Prophetien der Wiederkunft Jesu im NT sich auch alle noch erfüllen!
    Kann mir die Bibel helfen, gute Entscheidung-
    en zu treffen? ➡ Meine Antwort: Ja, auf jeden Fall! »Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege!« (Psalm 119:105 – Lutherbibel 2017)

    Ich denke, da hat Norbert etwas falsch verstanden. Die Fragen werden nicht gestellt, damit man sie selbst beantwortet, sondern damit man sie sich von den ZJ beantworten lässt:

    Zitat


    Aus Liebe gibt Gott uns Antworten auf diese und viele andere Fragen. Besuchen Sie doch einmal unsere Website http://www.jw.org. Sie verfolgt den Zweck, biblische Bildung zu vermitteln.
    https://www.jw.org/de/bibliothek/…n-eine-antwort/

    Mein erster Besuch in einem Königreichssaal vor vielen vielen Jahren war an einem normalen Sonntag. Nach dem Gottesdienst folgte ein zweiter Teil. Dort wurden Fragen gestellt, die Leute meldeten sich und beantworteten einzeln die Fragen. Später sagte man mir, dass sie dort keine eigenen Gedanken dazu wiedergaben, sondern das, was der Wachtturm dazu schreibt.

    Ehemalige ZJ, die mit mir diskutierten, stellten mir auch Fragen.
    Wenn man fragt, dann muss man damit rechnen, dass einem die Antwort nicht gefällt.
    Fragt man, um eine ehrliche Antwort zu erhalten, dann wird man auch unbequeme Antworten akzeptieren.
    Fragt man, um zu führen, dann löst die "falsche" Antwort Frust aus.
    Nun überlege ich, ob da nicht auch dieses erlernte "Frage-Antwort-Schema" eine Rolle spielt. Das derjenige irgendwie meint, auf seine Frage, wäre nur die eine Antwort, die er selbst im Blick hat, möglich.

  • Ich denke, da hat Norbert etwas falsch verstanden. Die Fragen werden nicht gestellt, damit man sie selbst beantwortet, sondern damit man sie sich von den ZJ beantworten lässt:

    Richtig. Diese Fragen sollen nicht "frei" beantwortet werden, sondern in den Zeitschriften, in denen diese Fragen stehen, wird ja Bezug auf den Zeitschriftenartikel genommen, "in dem die Fragen - von den ZJs - bereits vorher beantwortet wurden". Man soll sie also nur in diesem Kontext zum Artikel "richtig" beantworten und nicht in einem anderen Zusammenhang. Da gibts eine Fünf in ZJ-Zeungnis für Norbert.

  • Ich denke, da hat Norbert etwas falsch verstanden. Die Fragen werden nicht gestellt, damit man sie selbst beantwortet, sondern damit man sie sich von den ZJ beantworten lässt:

    Richtig. Diese Fragen sollen nicht "frei" beantwortet werden, sondern in den Zeitschriften, in denen diese Fragen stehen, wird ja Bezug auf den Zeitschriftenartikel genommen, "in dem die Fragen - von den ZJs - bereits vorher beantwortet wurden". Man soll sie also nur in diesem Kontext zum Artikel "richtig" beantworten und nicht in einem anderen Zusammenhang. Da gibts eine Fünf in ZJ-Zeungnis für Norbert.

    Deckungsgleich mit der STA-Bibelschule in den Jahren 1960 bis zur Wende.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Deckungsgleich mit der STA-Bibelschule in den Jahren 1960 bis zur Wende.

    Das hängt sehr stark von der jeweiligen lokalen Gemeinde ab.

    Dann hast du wahrscheinlich andere Erfahrungen gemacht. Bei uns war das wirklich so.

    Wir haben jetzt einen Bruder, 1937 geboren. Der geht heute noch stur durch die Bibelabschnitte. Selbst Fragen zum Thema "überhört" er und macht konsequent weiter.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Wir haben jetzt einen Bruder, 1937 geboren. Der geht heute noch stur durch die Bibelabschnitte. Selbst Fragen zum Thema "überhört" er und macht konsequent weiter.

    So was nennt man "Altersstarrsinn" bei dem 87jährigem Bruder ...!

  • Deckungsgleich mit der STA-Bibelschule in den Jahren 1960 bis zur Wende.

    Das hängt sehr stark von der jeweiligen lokalen Gemeinde ab.

    Dann hast du wahrscheinlich andere Erfahrungen gemacht. Bei uns war das wirklich so.

    Wir haben jetzt einen Bruder, 1937 geboren. Der geht heute noch stur durch die Bibelabschnitte. Selbst Fragen zum Thema "überhört" er und macht konsequent weiter.

    NA, den Bruder hätte ich schon so um 1965 als gast in seiner SS - Klasse "zerlegt" ! So damals einmal in Villach : "Nein, ich habe - - - gefragt, was die Bibel sagt zur Qualifikation Abrahams - und nicht, was in der Anmerkung steht !!!" - - Und in meiner Gemeide habe ich als Teen den Prediger in der SS - Klasse einmal aufgefordert, doch bitte den vorangehenden Vers auch vorzulesen - ob er dann bei seiner Interpretation bleibe ? - Seitdem galt ich bei ihm als grässlicher, vorlauter Fratz - -

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • So was nennt man "Altersstarrsinn" bei dem 87jährigem Bruder ...!

    Milder formuliert, er kann nicht anders. Jemand, der es so gelernt und verinnerlicht hat, der kann im Alter nicht mehr umschalten.

    Zudem ist es möglich, dass er sich nie eigene Gedanken gemacht hat. Wenn dem so ist, dann hat er tatsächlich nichts über den Text hinausgehendes zu sagen.

  • So was nennt man "Altersstarrsinn" bei dem 87jährigem Bruder ...!

    Milder formuliert, er kann nicht anders. Jemand, der es so gelernt und verinnerlicht hat, der kann im Alter nicht mehr umschalten.

    Zudem ist es möglich, dass er sich nie eigene Gedanken gemacht hat. Wenn dem so ist, dann hat er tatsächlich nichts über den Text hinausgehendes zu sagen.

    Norbert, abwarten, wenn du so alt bist. 😉

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Zitat

    Ausstieg bei den Zeugen Jehovas

    "Was hat das mit Liebe zu tun?"


    21.03.2024

    https://aussicht.online/artikel/was-hat-das-mit-liebe-zu-tun

    In meiner Kirchenzeitung habe ich gerade diesen Artikel gelesen.

    Ich gebe nun Textstellen wieder, die mir typisch erscheinen.

    Auswendiglernen von Bibelstellen nebst der Auslegung der WTG dazu:

    Zitat

    In seiner Kindheit war das noch anders gewesen. Da wollte er seine Eltern stolz machen. Mit einem Buch, der Predigtschule, lernte er schon im Alter von acht Jahren, Bibelverse anzuwenden und zu missionieren. Jeder Vortrag, den er in der Gemeinde hielt, jedes Kästchen in der Predigtschule, das er ankreuzen konnte, war ein Schritt zum Ziel, ein vorbildlicher Zeuge Jehovas zu werden.

    Leben in einer Leistungsgesellschaft:

    Zitat

    Kühnemann erzählt: „Ich hatte immer Angst, dass ich nicht gut genug bin und sterbe, wenn Harmagedon kommt.“ Man könne, so habe es auf ihn gewirkt, „immer noch mehr predigen, mehr in der Bibel lesen, noch vorbildlicher sein“, sagt er. „Ich kann mich an keinen Vortrag erinnern, in dem gesagt wurde, du bist gut so, wie du bist, und Gott liebt dich einfach so.“

    Befolgen von rigiden Regeln:

    Zitat

    Je älter Kühnemann wurde, desto mehr Regeln musste er einhalten: kein Harry Potter, kein Pokémon, kein Mitmachen in einer Band. Keine ausgefallenen Frisuren, keine Tattoos, keine Piercings. Kein Kontakt zu Nicht-Zeugen Jehovas, auch nicht im Internet. Keine Partys, kein Studium, keine Selbstbefriedigung oder Sex vor der Ehe.

    Dem nicht einhalten, der von der WTG vorgegebenen Regeln, folgen große Gewissensnöte:

    Zitat

    Wer unverheiratet mit jemandem schläft, begeht nach ihrer Lehre eine schwere Sünde und müsse sofort beichten. Das tun die meisten auch. Denn sie glauben, dass Gott alles sehe und dem Sünder seinen Segen entziehen könne. „Ich habe daran geglaubt, dass ich sterbe, wenn jetzt Harmagedon kommt. Das war super ernst“, erinnert sich Kühnemann.

    Aufgrund dieser Gewissensnöte laufen die ZJ freiwillig zu den Ältesten. Es tritt ein Rechtskomitee zusammen:

    Zitat

    Bei der Beichte, so sagt er, müsse das Gemeindemitglied vor ein Komitee treten, das aus drei Männern, den Gemeindeältesten, bestehe. Es solle herausfinden, ob der Sünder seine Tat bereut und entscheide, ob er nur zurechtgewiesen oder aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wird.

    Beispiel:

    Zitat


    Einmal musste er zusammen mit seiner damaligen Freundin vor das Komitee. Beide hatten schon Zweifel an der Lehre der Zeugen Jehovas und hielten sich deshalb nicht an alle Regeln. Sie fanden es albern, dass Frauen und Männer sich nicht einmal zu zweit in einer Wohnung aufhalten dürfen, wenn sie nicht verheiratet sind. Aber sie hatten auch noch nicht alles abgelegt, was ihnen als Kind beigebracht wurde. Aus Angst vor Gottes Strafe beichteten sie.

    Ablauf der Komiteesitzung:

    Zitat

    Er erinnert sich, dass sechs Älteste vor ihnen gesessen hätten: drei Männer aus seiner Gemeinde und drei aus der seiner Freundin. Und sie hätten Fragen gestellt, die intimer nicht sein könnten: Wo war welches Körperteil, als die beiden alleine waren, zu welchem Zeitpunkt, mit welcher Absicht? Schon damals dachte Kühnemann: „Diese Komitees sind super demütigend. Deine Seele wird ausgezogen. Was hat das mit Liebe zu tun?“

    Bei einer anderen späteren Komiteesitzung wird er ausgeschlossen.

    Ein typischer vergeblicher Versuch der Kontaktaufnahme mit alten Freunden:

    Zitat

    Später schrieb er alles auf. Warum er ausgeschlossen wurde und warum er nicht mehr an die Lehren der Zeugen Jehovas glaubt. Er schickte seine Geschichte an all seine Zeugen-Kontakte. Kaum jemand antwortete. Die meisten blockierten ihn sofort. „Leute, mit denen ich aufgewachsen bin. Enge Freunde von mir. Alle“, sagt Kühnemann. „Du bist direkt raus. Als wärst du tot.“

    Auch das ist eine typische Reaktion von ehemaligen ZJ:

    Zitat

    Von Religion hält er nichts mehr. Er sieht in den Geschichten der Bibel nur noch „semihistorische Dokumente“, die keinen Mehrwert hätten: „Ich kann nichts mehr glauben. Ich wünschte, ich könnte es, aber ich kann es nicht.“

    Wenn Glaube nur aus richtiger Erkenntnis, Leistung und regiden Verhaltensnormen besteht, dann kann kein Glaube/Gottvertrauen wachsen.
    Das geknechtete Gewissen erkennt, dass etwas nicht stimmt und will sich befreien, daher wird der Verlust des "Glaubens" als Befreiung empfunden.

  • Wenn Glaube nur aus richtiger Erkenntnis, Leistung und regiden Verhaltensnormen besteht, dann kann kein Glaube/Gottvertrauen wachsen.

    Was hat diese Religion, mit dem zu tun was Jesus gepredigt und uns vorgelebt hat zu tun?

    Ein Glaube und Gehorsam, der sich aus der Angst ernährt???

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Es sind viele kleinliche Vorschriften, die gar nichts mit Jesus zu tun haben.

    Es ist Gehorsam gegenüber der WTG, die angeblich diese biblischen Wahrheiten erst herausgefunden hat.

    Es ist ein Leistungszwang, der damit begründet wird, man muss ein vollkommener Mensch sein, um zu beweisen, dass Gott in der Lage ist vollkomene Menschen zu schaffen. Dies habe Satan nämlich in Frage gestellt. Daher müsse Gott vor Satan durch die Menschen gerechtfertigt werden.

    Es ist ein Hamsterrad.

    Wer da herausfällt, der fällt tief.

  • Das Gottesbild, welches durch die ZJ entsteht, ähnelt dem eines gekränkten in seiner Ehre verletzten Menschen, der jeden Widerspruch rigeros abstraft. - Ein solcher Gott liebt nicht und den kann man auch nicht lieben.

  • Das Gottesbild, welches durch die ZJ entsteht, ähnelt dem eines gekränkten in seiner Ehre verletzten Menschen, der jeden Widerspruch rigeros abstraft. - Ein solcher Gott liebt nicht und den kann man auch nicht lieben.

    Für mich ist das Hauptargument, dass Jehovas Zeugen den Sohn Gottes, Jesus Christus, nicht als solchen anerkennen, sondern aus dem Begriff "Sohn Gottes" eine Metapher machen, so wie es auch einige andere Leute tun.

    1Johannes 4:16 Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

  • Das Gottesbild, welches durch die ZJ entsteht, ähnelt dem eines gekränkten in seiner Ehre verletzten Menschen, der jeden Widerspruch rigeros abstraft. - Ein solcher Gott liebt nicht und den kann man auch nicht lieben.

    Für mich ist das Hauptargument, dass Jehovas Zeugen den Sohn Gottes, Jesus Christus, nicht als solchen anerkennen, sondern aus dem Begriff "Sohn Gottes" eine Metapher machen, so wie es auch einige andere Leute tun.

    Ja, da kommt vieles zusammen. Gerade, weil dieselben Worte benutzt, aber anders verstanden werden, merkt man es nicht sofort. Mancher wird das wohl auch vom Intellekt her nicht durchblicken. Die Menschen werden ja mit der Bibel geködert, so nach dem Motto, in der Bibel steht, was anderes, als Eure Kirche lehrt. - Da die meisten Kirchenmitglieder nicht gerade fit in der Bibel sind, haben die ZJ ein relativ leichtes Spiel.

    Die erste Zeugin, die mich besuchte, war zuvor evangelisch gewesen. Nach ihren eigenen Aussagen hatte sie sich in ihrer Kirche wohl gefühlt und lange mit sich gerungen. Nachdem sie sich aber durchgerungen und auch ihre Familie zu den ZJ geführt hatte, wollte und konnte sie nicht mehr zurück.

  • Für mich ist das Hauptargument, dass Jehovas Zeugen den Sohn Gottes, Jesus Christus, nicht als solchen anerkennen, sondern aus dem Begriff "Sohn Gottes" eine Metapher machen, so wie es auch einige andere Leute tun.

    Ja, da kommt vieles zusammen. Gerade, weil dieselben Worte benutzt, aber anders verstanden werden, merkt man es nicht sofort.

    Der Prophet David sagte, dass er das Wort Gottes in seinem Herzen verborgen hat. Wenn aber im Herzen anderer Menschen wenig Liebe wohnt, was bleibt dann noch? Ist noch etwas da, worauf man bauen kann?

    Die wenigen ZJ die ich kenne, sind zwar äußerlich recht freundlich, aber sie grenzen sich schnell ab, wenn man auf eine andere Deutung des Wortes zurück greift. Wenn ich nicht die Freiheit habe, anderer Meinung zu sein und darüber zu sprechen, dann lässt sich nichts mehr bewegen.

    1Johannes 4:16 Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

  • Die wenigen ZJ die ich kenne, sind zwar äußerlich recht freundlich, aber sie grenzen sich schnell ab, wenn man auf eine andere Deutung des Wortes zurück greift. Wenn ich nicht die Freiheit habe, anderer Meinung zu sein und darüber zu sprechen, dann lässt sich nichts mehr bewegen.

    Ralf, es gibt eine bestimmte "Erkenntnis, die zum ewigem Leben führt". Die findest Du hier: https://www.jw.org/de/bibliothek/…ben-f%C3%BChrt/

    Da kannst Du nicht einfach anderer Meinung sein! Herzen, Liebe... Du brauchst das richtige Wissen und das bekommst Du von der WTG.

    Im Kapitel 2 des Erkenntnisbuches wird die Bibel genannt als "Das Buch, das die Erkenntnis Gottes offenbart"

    In dem von mir verlinkten Aussteigerbericht heißt es:

    Zitat


    Er sieht in den Geschichten der Bibel nur noch „semihistorische Dokumente“, die keinen Mehrwert hätten
    https://aussicht.online/artikel/was-hat-das-mit-liebe-zu-tun

    Auch dies scheint mir typisch für Aussteiger zu sein, die zuvor der Bibel glaubten, vielleicht nicht nur typisch für ZJ-Aussteiger.

    Der abwertende Begriff „semihistorisch" zeigt, die große Bedeutung, die einem exakten historischen Protokoll beigemessen wird.
    Ich denke, dies hat mit dem Stellenwert und der Bedeutung zu tun, welche die Wissenschaften in unserer Gesellschaft heute einnehmen. Da zählen Fakten, Zahlen, Abläufe. Historische Wahrheit vermittelt die Geschichtswissenschaft. - Solchen Ansprüchen kann die Bibel nicht standhalten, denn diese besteht nicht aus historischen Protokollen. - Wir überschätzen beträchtlich die Wissenschaften.

    Beispiel, heute ist Palmsonntag:

    Zitat

    Am Tag darauf hörte die große Volksmenge, die sich zum Fest eingefunden hatte, Jesus komme nach Jerusalem.

    Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen: „Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!“

    Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf - wie es in der Schrift heißt: “Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin.“ (Johannes 12,12-15)

    Der Geschichtswissenschaftler fragt: Stimmt das, was Johannes schreibt? Ritt Jesus tatsächlich auf dem Fohlen einer Eselin in Jerusalem ein?
    Nun kann man das diskutieren, belegen oder zu widerlegen versuchen? - Angenommen man findet dazu eine außerbiblische Quelle, nun steht fest, es ist belegt, es ist wahr, Jesus ritt damals tatsächlich auf dem Fohlen einer Eselin in Jerusalem ein! Jetzt haben wir mit Hilfe des Historikers die Wahrheit herausgefunden! Wirklich?

    Nein! Wir haben nichts verstanden. Aber auch gar nichts. - Unsere "wissenschaftliche Bildung" macht uns regelrecht blind.