Nein, von der katholischen Kirche - wie du schon richtig bemerkt hast - ist es defintiv nicht erfunden worden.
Die Bilder, die wir gemeinhin kennen, stammen aus der Bibel selbst: das Jenseits wird meist als Paradiesgarten gedacht.
Hinzu kommt Jesu chronisch ignorierter Satz: Wahrlich, ich sage Dir, heute wirst Du mit mir im Paradies sein. - Da hapert dann plötzlich die Kommasetzung im "unfehlbaren Wort Gottes" ...
Wodurch wir - um das Katholische anzusprechen - sicher sehr stark geprägt sind, sind die Gemälde:
Wolkenszenarien für den "Himmel", Feueröfen und Folter für die "Hölle"; das wurde tatsächlich jahrhundertelang eingeimpft und man merkt, dass Menschen sich unfassbar schwer davon verabschieden können.
Diese Archetypen selbst sind aber ebenfalls wesentlich älter als die Katholische Kirche!
Sie stammen aus Zeiten, von denen wir religionskundlich eigentlich kaum Informationen haben.
Unter der Erde sind Höhlen, Abgründe, Dunkelheit, Kälte oder schreckliche Hitze (Magma);
am Himmel sind die Sterne, die Wolken, der freie Wind; die ältesten Sternbilder stammen aus diesen Zeiten, weil man seine Ahnen als Sterne an den Himmel versetzt glaubte, wo sie ihren Kindern in der Nacht den Weg weisen.
Auf dem Land war man nicht mehr, und das Wasser war nicht der Lebensraum des Menschen; man glaubte sich "am/ im Himmel".
Der erste Tempel war die Natur. Man machte aus den Naturerscheinungen aber Götter und damit begann ein Fetisch.