DIE STUDIENANLEITUNG IM 2. QUARTAL 2024: VOM SCHATTEN ZUM LICHT

  • 5. Lektion: Glaube allen Widrigkeiten zum Trotz

    I.) Allein Gottes Wort

    (---> siehe in der Studienanleitung Sandard-ausgabe vom Sonntag, 28. April 2024)


    Lies Psalm 119,103–104.147.162. Welche Einstellung hatte David zum Wort Gottes? Wie beeinflusste dies die Reformatoren und wie beeinflusst es unser Leben heute?


    Die Bibel war die Grundlage des Glaubens der Reformatoren und die Essenz ihrer Lehre. Sie wussten, dass sie mit dem inspirierten „lebendigen Wort Gottes, das da bleibet“ (1 Petr 1,23), umgingen. Sie schätzten jedes Wort. Als sie es lasen und seinen Verheißungen glaubten, wurde ihr Glaube gestärkt und ihr Mut erneuert. „So verhält es sich mit allen Verheißungen in Gottes Wort. Mit ihnen spricht er zu uns persönlich, und dies so unmittelbar, als ob wir seine Stimme hören könnten. Diese Verheißungen sind es, durch die Christus uns seine Gnade und Macht vermittelt. Sie sind Blätter des Baumes, der ‚zur Heilung der Völker‘ dient (Offenbarung 22,2).

    Wenn wir sie annehmen und in uns aufnehmen, werden sie unseren Charakter stärken und unserem Leben Ausrichtung und Festigkeit verleihen. Nichts anderes kann eine solche Heilkraft entfalten, nichts anderes den Mut und den Glauben stärken, die das ganze Dasein mit Lebensenergie erfüllen“ (SGA 87).

    Die Heilige Schrift bringt Freude in unseren Kummer, Hoffnung in unsere Entmutigung, Licht in unsere Dunkelheit. Sie gibt uns Orientierung in unserer Verwirrung, Gewissheit in unserer Ratlosigkeit, Kraft in unserer Schwäche und Weisheit in unserer Unwissenheit. Wenn wir über das Wort Gottes nachdenken und im Glauben auf seine Verheißungen vertrauen, belebt Gottes lebensspendende Kraft unser ganzes Wesen – körperlich, geistig, emotional und geistlich.

    Die Reformatoren ließen ihr Denken mit der Heiligen Schrift erfüllen. Sie lebten aus dem Wort Gottes und viele von ihnen starben wegen des Wortes Gottes. Sie waren keine beiläufigen, selbstgefälligen, nachlässigen Christen mit einem oberflächlichen Andachtsleben. Sie wussten, dass sie ohne die Kraft des Wortes Gottes den Mächten des Bösen, die sich gegen sie erhoben, nicht widerstehen konnten.

    John Wycliff arbeitete leidenschaftlich daran, die Bibel in die englische Sprache zu übersetzen, damit der Durchschnittsbürger sie lesen und verstehen konnte. Da dies illegal war, wurde er wegen seines Glaubens vor Gericht gestellt, als Ketzer verdammt und zum Tode verurteilt. Bei seinem Prozess äußerte sich Wycliff auf eindringliche Weise. „‚Mit wem, glaubt ihr‘, sagte er zum Schluss, ‚dass ihr streitet? Mit einem alten Mann am Rande des Grabes? Nein! Mit der Wahrheit, die stärker ist als ihr und die euch überwinden wird‘“ (J. A. Wylie, History of Protestantism, Buch 2, Kapitel 13, zitiert in VSL 85). Wycliffs letzte Worte erfüllten sich, als das Licht der Wahrheit Gottes die Dunkelheit des Mittelalters vertrieb.

    ...

    (zitiert aus ----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2024-02/05/…ein-gottes-wort)

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    Abkürzung:

    SGA = Ellen G. White: Auf den Spuren des großen Arztes (original: The Ministry of Healing)

  • 5. Lektion: Glaube allen Widrigkeiten zum Trotz

    II.) Gottes Wort weitergeben

    (---> siehe in der Studienanleitung Sandard-ausgabe vom Montag, 29. April 2024)


    Lies 2. Korinther 4,1–6 und 2,14. Was sagen uns diese Verse über die Zuversicht, die Paulus trotz der Probleme hatte, die ihm bei der Verkündigung des Wortes Gottes begegneten?


    Der Apostel Paulus sah sich bei seiner Verbreitung des Evangeliums überwältigenden Schwierigkeiten gegenüber; dennoch hatte er die Zuversicht, dass Gottes Wort schließlich triumphieren würde, „denn“, wie er sagte, „wir vermögen nichts wider die Wahrheit, sondern nur etwas für die Wahrheit“ (2 Kor 13,8).

    Die Reformatoren sahen sich ähnlichen Prüfungen gegenüber; dennoch blieben sie im Glauben dem Wort Gottes treu. Ein Beispiel für Mut im Angesicht scheinbar überwältigender Übermacht ist William Tyndale*. Tyndales größter Wunsch war es, England eine genaue, lesbare Übersetzung der Bibel zu geben. Er war entschlossen, die Bibel aus den Originalsprachen zu übersetzen und einige der Fehler zu korrigieren, die Wycliff etwa 140 Jahre zuvor in seiner Übersetzung gemacht hatte. Schließlich wurde auch Tyndale verhaftet und vor Gericht gestellt. Viele seiner Bibelübersetzungen, die in Worms gedruckt worden waren, wurden beschlagnahmt und öffentlich verbrannt. Sein Prozess fand 1536 in Belgien statt. Er wurde der Ketzerei angeklagt und zum Tode durch Feuer verurteilt. Seine Henker erwürgten ihn, während sie ihn an den Scheiterhaufen banden, und verbrannten dann seinen Körper. Seine letzten Worte, die er mit Eifer und lauter Stimme aussprach, lauteten: „Herr, öffne die Augen des Königs von England.“ Gott erhörte Tyndales Gebet auf wundersame Weise.

    Innerhalb von vier Jahren nach Tyndales Tod wurden vier englische Übersetzungen der Bibel veröffentlicht. Im Jahr 1611 wurde die King James Version der Bibel gedruckt, die sich weitgehend auf Tyndales Arbeit gründete. Die 54 Gelehrten, die das Werk erstellten, stützten sich stark auf Tyndales frühere englische Übersetzung. Eine Schätzung besagt, dass das Alte Testament der King James Bibel von 1611 zu 76 Prozent und das Neue Testament zu 83 Prozent auf Tyndales Übersetzung beruht. Im Jahr 2011 feierte die King James Version (KJV) der Bibel ihr 400-jähriges Bestehen, indem sie den Meilenstein von einer Milliarde gedruckter Bibeln überschritt. Die King-James-Übersetzung hat Millionen von Menschen auf der ganzen Welt beeinflusst.** Das Opfer, das William Tyndale brachte, hat sich gelohnt.

    Ganz gleich, wie schwierig es schien oder wie herausfordernd die Umstände waren, Tyndale und seine bibelgläubigen Kollegen vertrauten darauf, dass Gott alles nach seinem Willen regeln würde. Tyndales Leben bewirkte etwas für die Ewigkeit.

    ...

    (zitiert aus -----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2024-02/05/…ort-weitergeben)

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    * William Tyndale (1491–1536)

    ** So beeinflusste die KJV 1818 auch den US-amerikanischen Farmer und baptistischen Hilfsprediger William Miller (1782-1849), der aber anhand der nachweislich Falsch-Übersetzung von Daniel 8:14 in der KJV meinte durch das "cleansed" („gereinigt”) werde 1843 bzw. dann konkret am 22.10.1844 durch Jesu Wiederkunft dadurch „die Erde mit Feuer gereinigt” werden! Aber der Herr verzog ...! (---> siehe: https://www.ellenwhite.de/w-miller/ + zum Anhören (auf Englisch): ---> https://www.google.com/url?sa=t&sourc…Ubl26w9j7jveUcq)

  • Wenn man die Theorie vertritt, wie es die Siebenten-Tags-Adventisten tun, dass die 1.260 Jahre im Jahr 1798 enden (weil tatsächlich ein geschichtlich bedeutsamer Einschnitt für die Kath. Kirche damals stattfand), dann müssten sie 538 n. Chr. beginnen. Nun ist aber 538 nicht wirklich gut zu begründen, weil man dabei eben übergeht, dass die Ostgoten erst 552 endgültig aus Rom vertrieben wurden. Problem!


    Hallo Junker,

    dass die Siebenten-Tags-Adventisten die Theorie der 1-260 Jahre vertreten, wäre mir neu. Meiner Meinung nach ist das eher eine Marotte von inoffiziellen Splittergruppen.

    Aus den Kreisen der Universität Friedensau z.B. wirst Du solche Theorien sicherlich nicht hören.

    Übrigens ist das Jahr 1798 für das Papsttum völlig unwichtig, in der langen Kirchengeschichte war dies die letzte und mit Abstand völlig unbedeutendste Verhaftung eines Papstes.

    Wie schon geschrieben: wenn man mit solchen Theorien im 14. Jahrhundert oder von mir aus auch punktgenau 1789 landen würde, wäre es zumindestens auf den ersten Blick wenigstens etwas plausibel. Aber so ist reine Zahlenspielerei und obendrein noch völlig sinnfrei. In 2.000 Jahre Kirchengeschichte hat das noch nie etwas sinnvolles ergeben.

  • Hallo Junker,

    dass die Siebenten-Tags-Adventisten die Theorie der 1-260 Jahre vertreten, wäre mir neu. Meiner Meinung nach ist das eher eine Marotte von inoffiziellen Splittergruppen.

    Lieber Babylonier,
    das wäre doch mal eine Nachricht, wenn man das nicht mehr lehren würde. Wie das in Friedensau ist kann ich aber auch nicht sagen, vielleicht werden dort solche Lehren nicht mehr verbreitet, würde mich nicht überraschen, aber weltweit wird es schon gelehrt.
    Sieh Dir doch mal das aktuelle Studienheft von den STA an, was da seht.
    Hier: https://sabbath-school.adventech.io/de/2024-02/04/…edoch-siegreich
    "Die Westgoten, Vandalen und Ostgoten waren Stämme, die andere Lehren vertraten als die offizielle Lehre Roms. Die 1260 Tage begannen, als der letzte dieser Barbarenstämme, die Ostgoten, im Jahr 538 n. Chr. aus Rom vertrieben wurde. Diese Zeit der geistlichen Finsternis dauerte bis 1798 n. Chr., als Napoleons General Berthier den Papst aus Rom absetzte."

    Oder hier (12. Juni 2024, Das Tier identifizieren, Teil 2), https://sabbath-school.adventech.io/de/2024-02/11/…izieren,-teil-2:
    "Erinnere dich an Lektion 4: Gott gibt uns einen Schlüssel zum Verständnis der prophetischen Zeit – ein prophetischer Tag entspricht einem buchstäblichen Jahr (4 Mo 14,34; Hes 4,6). Wenn wir den in Offenbarung 13,5 erwähnten Zeitraum von 42 Monaten mit dem hebräischen Monat von 30 Tagen berechnen, ergeben sich 1260 prophetische Tage oder buchstäbliche Jahre.

    Das Papsttum übte von 538 n. Chr. bis 1798 n. Chr. großen Einfluss aus. Doch als Napoleons General Berthier den Papst 1798 gefangen nahm, endete der prophetische Zeitabschnitt der päpstlichen Vorherrschaft und die Prophezeiung von Offenbarung erfüllte sich: „Wenn jemand ins Gefängnis soll, dann wird er ins Gefängnis kommen“ (Offb 13,10). Der Schlag war für das Papsttum sehr schwer, aber nicht tödlich. Nach Offenbarung 13,12 würde die tödliche Wunde geheilt werden. Der Einfluss des Papsttums würde wieder weltweit zu spüren sein.

    Heute begrüßen die Staats- und Regierungschefs der Welt den Pontifex als Botschafter der Kirche von Rom und besuchen ihn regelmäßig im Vatikan. In einer Welt von beispielloser Instabilität werden die Weichen dafür gestellt, dass der römische Pontifex zum anerkannten moralischen Führer der Welt wird, der die Menschen zusammenbringen kann. In seiner Ansprache am 6. Juni 2012 vor mehr als 15.000 Menschen auf dem Petersplatz in Rom erklärte Papst Benedikt XVI.: „Der Sonntag ist der Tag des Herrn und des Menschen, ein Tag, an dem es allen möglich sein muss, frei zu sein, frei für die Familie und frei für Gott. Wenn wir den Sonntag verteidigen, verteidigen wir die Freiheit des Menschen!“ (https://tinyurl.com/msscjk77 ; letzter Zugriff: 2.12.2023). Vom Schatten zum Licht zeigt deutlich, wohin diese Bewegung eines Tages führen wird: „Wer den biblischen Sabbat hält, wird als Feind von Gesetz und Recht, Zerstörer der sittlichen Ordnung, Wegbereiter von Anarchie und Korruption angeklagt, der die Strafgerichte Gottes über die Erde bringt. … Sie werden beschuldigt, die Regierung zu missachten. Prediger, welche die Verbindlichkeit des göttlichen Gesetzes leugnen, werden von der Kanzel zur Pflicht aufrufen, den zivilen Behörden als von Gott eingesetzt Gehorsam zu leisten. In gesetzgebenden Versammlungen und an Gerichten werden Menschen, die die göttlichen Gesetze beachten, verleumdet und verurteilt“ (VSL 540)."

    Im deutschen Studienheft ist es nicht so ausführlich, aber die 1.260 Jahre (538 bis 1798 n. Chr.) kommen dort auch noch vor: https://sabbath-school.adventech.io/de/2024-02-iv/…-offenbarung-13

    Also man sieht, dass diese Lehre nicht nur adventistischen Splittergruppen überlassen wird, sondern noch offiziell gelehrt wird.

  •  


    Hallo Junker,


    Übrigens ist das Jahr 1798 für das Papsttum völlig unwichtig, in der langen Kirchengeschichte war dies die letzte und mit Abstand völlig unbedeutendste Verhaftung eines Papstes.

    " - - die letzte und mit Abstand völlig unbedeutendste Verhaftung eine Papstes - - " - Na ja, sicher die letzte, aber so unbedeutend ? , Und etwa das Spektakel in Konstanz, wo Kaiser Sigismund dem Papst erst eine Freude machte und ihn dann , verhaftet, in einem sSchloss einsperrte ?i

    Diese Trtivialität dre Geschichtsklitterung einer ganzen - ja mehrerer - Epochen ! Und die wird den Gläubigen in Südamerika auf das Auge gedrückt ! Gerade der so spektakulär "Verhaftete " Papst hatte vordem in Wien tagelang bei Kaiser Josef II: vergeblich antichambriert und unser Kaiser Josephf kommentierte dies : "Was habe ich mit dem Bischof von Rom zu schaffen ??" - - No, danach soll die RKK auf einmal der Kristallisationspunkt der Anti - Napoleon - Riege gewesen sein (mein Geschichstprofessor in der Mittelschule) - na ja, .

    Aber sonst ? Der Kaiser in Wien hatte sehr lange das Recht, die Papstwahl in der Sixtina für ungültig zu erklären - was Franz Joseph I. dann später tatsächlich einmal tat. - Oder : Heinrich IV. hatte zuerst einml in Mailand einen Bischof eingesetzt (Investiturstreit !), und dann den Papst mit Canossa ausgetrickst : Der muste nach diesem Erfüllen eine Zeremoniells simpel den Bann lösen, dessen sich die Vasallen Heinrichs bedienen wollten -

    Ja, weltweit wird das schon gelehrt - ja, leider, halt ein Mark Finley - Produkt. DA wurden ja auch die Heiligen der RKK als umgestaltetet heidnische Götter beschrieben. Was bitte - wie ich schon hier deponiert habe - eine schmutzige Falschinformation ist : "The pagan deities were renamed as so - called saints" (Bible Study Gude Teachers Edition 2024 1st Quarter - 2nd Quarter page , page 200)t -

    Dies etwa ist eine Verhöhnung des Heiligen Florian, welcher , als ranghöchster Bemter Roms seines Glaubens wegen schon aus dem Amt entfernt, seinen Glaubensbrüdern in Steyr als routinierter Jursit in ihrer Bedrängnis zur Hilfe kam und in der Enns ertränkt wurde, Detto des Heiligen Severin - - -Detto - - -

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (30. April 2024 um 09:51)

  • Also man sieht, dass diese Lehre nicht nur adventistischen Splittergruppen überlassen wird, sondern noch offiziell gelehrt wird.


    Danke für die Info, dann war das dann wohl wirkliche eine falsche Einschätzung von mir.

  • " - - die letzte und mit Abstand völlig unbedeutendste Verhaftung eine Papstes - - " - Na ja, sicher die letzte, aber so unbedeutend ?


    Nun, Pius VI. war damals schon schwer krank und hat die ihm zuvor von Napoleon angebotene Flucht abgelehnt.

    Allerdings hatte er die Wahl seines Nachfolgers Pius VII. im vor des französischen Truppen sicheren Venedig bereits vorbereitet. Insofern war der Machtverlust des Papstums durch die Verhaftungsaktion gleich null.

    Wie Du schon beschrieben hast, waren die antipäpstlichen Aktionen des Mittelalters deutlich gravierender. Die kann man halt nur schlecht in ein 1.260 Jahre-Schema pressen, weswegen man es wohl besser ganz sein lassen sollte, bevor man sich vor der theologischen Fachwelt zum Horst macht...

  • Ja, und die Verfolgungen grund des Glaubens" ? Nun, wohl nicht immer ! So sieht man im Salzburgischen in den Bergwerksstädten Hallein, Bischofshofen, Hallstatt, Bad Ischl, Obertraun - - - schön eine RK - Kirche neben einer Lutherkirche - - die Knappen waren simpel nützlich und nicht ersetzbar. Die Vertreibung der protestantischen Bauern hingegen von ihren Höfen - nun, letztere konnte der Fürsterzbichof an Günstlinge weitergeben.


    Ach, und wie war das mit den bienenfleissigen, tüchtigen Hugenotten - und ihrer Machtposition - in Frankreich ? Und deren Vertreibung , welche dann eher eine Wirtschaftliche Krise eben für Frankreich bedeutet haben soll ? - - - Während Preussen von der Aufnahme dieser Migranten profitiert haben soll ???

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  • Allerdings hatte er die Wahl seines Nachfolgers Pius VII. im vor des französischen Truppen sicheren Venedig bereits vorbereitet. Insofern war der Machtverlust des Papstums durch die Verhaftungsaktion gleich null.

    Frankreich bzw. der Kaiser Napoleon war aber eindeutig die Nation, welche die Enteignung der Kirche bzw. die klare Trennung von kirchlicher Einflussnahme auf den Staat vorantrieb (Säkularisation).
    D. h. die Festname des Papstes war durchaus etwas, dass in diesen ganzen Umgang mit der kath. Kirche durch Frankreich damals passte (was muss ein Staat einen Papst inhaftieren?, damit beschneidet er klar die Souveränität der kirchlichen Entscheidungsträger und macht sie abhängig von des Kaisers Gnaden) und es blieb eben nicht bei dieser Aktion stehen, sondern es ging Schritt für Schritt weiter mit der Entmachtung, bis Napoleon durch eine Niederlage 1813 in Deutschland (Völkerschlacht bei Leipzig) den Einfluss auf Deutschland und Österreich wieder weitgehend verlor. Die Säkularisation hatte aber bereits stattgefunden und wurde nicht mehr rückgängig gemacht.

  • Frankreich bzw. der Kaiser Napoleon war aber eindeutig die Nation, welche die Enteignung der Kirche bzw. die klare Trennung von kirchlicher Einflussnahme auf den Staat vorantrieb (Säkularisation).


    Frankreich hatte das Papstum aber schon im 14. Jahrhundert in seine Gewalt genommen und damit die Päpstlichen Machtbestrebungen des Hochmittelalters gebrochen. Davon hat es sich politisch nie wieder erholt.

    sondern es ging Schritt für Schritt weiter mit der Entmachtung, bis Napoleon durch eine Niederlage 1813 in Deutschland (Völkerschlacht bei Leipzig) den Einfluss auf Deutschland und Österreich wieder weitgehend verlor. Die Säkularisation hatte aber bereits stattgefunden und wurde nicht mehr rückgängig gemacht.


    Die Säkularisation hat aber vor allem die Bischöfe und Klöster und damit die innerkirchlichen Gegenspieler des Papsttums geschwächt. Als Gegenreaktion konnte das Papsttum daher im 19. Jahrhundert bis zum 1. Vatikanischen Konzil derart wieder aufsteigen. Strenggenommen war es damit ein später Gewinner der napoleonischen Reformen.

  • Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Ist schon interessant das als "Gegenkraft" um die gleiche Zeit des Islam entstand....

    Zur Zeit der alten Römer war der Mittelmeerraum ein politisch und wirtschaftlich einheitliches Gebilde.

    Nach dem Verfall des alten Reiches entstanden aus seinen Trümmern Byzanz (das Oströmische Reich) mit Kaiser und Patriarch von Konstantinopel, das Weströmische Reich mit (Gegen-)Kaiser und Papst, sowie der Islam.

  • Übrigens ist das Jahr 1798 für das Papsttum völlig unwichtig, in der langen Kirchengeschichte war dies die letzte und mit Abstand völlig unbedeutendste Verhaftung eines Papstes.

    Völlig unwichtig und völlig unbedeutendste Verhaftung eines Papstes 1798? Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein?! Es ging nicht nur um die bloße Gefangennahme von Papst Pius VI. am 20.2.1798 (solche Gefangennahmen von Päpsten und Installierung von Gegenpäpsten mag es im Mittelalter viele gegeben haben; im "Abendländischen Schisma" (40 Jahre lang von 1377–1417) gab es zeitweise sogar 3 Päpste (in Rom, in Avignon und in Pisa) gleichzeitig!)), sondern auch um die Auflösung des Kirchenstaates! Solch ein weltpolitisch und kirchengeschichtlich bedeutsames Ereignis hat es in hunderten Jahren vorher nicht gegeben!

    Die Französischen Revolutionstruppen riefen am 15. Februar 1798 die "Römische Republik" aus! Es schien in der Tat so zu sein, dass 1798 das Ende des Papsttums gekommen wäre! In jedem Falle aber war es sehr wohl jene prophetisch in Offenb.13 angekündigte „tödliche Wunde” des Papsttums. Die Adventbewegung der Milleriten um 1830/1840 war von diesen Prophezeiungen fest überzeugt und sah es so: „Das erste Tier, das Papstum erhielt 1798 seine tödliche Wunde!”

    Außerdem dauerte es weitere 131 Jahre lang bis der Kirchenstaat in der nur 33 km² großen römischen Vatikanstadt 1929 als Vatikan wiederhergestellt und als "Heiliger Stuhl" diplomatische Anerkennung als "Völkerrechtssubjekt" erhielt! (Festgelegt in den Lateranverträgen vom 11.2.1929 zwischen dem italienischen König Viktor Emanuel III., Papst Pius XI. und dem faschistischen Ministerpräsident Benito Mussolini). „Die Lateranverträge vom 11. Februar 1929, abgeschlossen zwischen dem Heiligen Stuhl (vertreten durch Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri) und dem damaligen Königreich Italien (vertreten durch den faschistischen Ministerpräsidenten Benito Mussolini), klärten endgültig die sogenannte Römische Frage, den Status der Vatikanstadt nach der Auflösung des Kirchenstaats 1870. Im Wesentlichen erkennt der Papst in den Lateranverträgen die Stadt Rom als Sitz der italienischen Regierung an, während der italienische Staat die politische und territoriale Souveränität des Vatikans garantiert.” (aus Wiki-pedia) ➡ Die „tödliche Wunde” (Offb.13:3.12) war somit 1929 wieder geheilt!

    Allerdings hatte er die Wahl seines Nachfolgers Pius VII. im vor des französischen Truppen sicheren Venedig bereits vorbereitet. Insofern war der Machtverlust des Papstums durch die Verhaftungsaktion gleich null.

    Nicht, wenn man wie oben beschrieben aber die Auflösung des ganz Mittelitalien umfassenden Kirchenstaates betrachtet!

    Hier ----> https://katholisch.de/artikel/43607-…n-papst-aus-rom ein katholischer Artikel, der klar Deiner Einschätzung widerspricht, lieber Babylonier (aus "katholisch.de")!

    ➡ Hieraus ein bezeichnendes Zitat: „Kaum eines war allerdings so nachhaltig wie die Verschleppung von Pius VI. und die Ausrufung der Römischen Republik durch die französischen Revolutionstruppen im Februar 1798. Selten musste ein Papst eine schmachvollere Niederlage hinnehmen. Seiner vollständigen Entmachtung durch die Aufhebung des Kirchenstaates musste er tatenlos zusehen.”

  • Die Französischen Revolutionstruppen riefen am 15. Februar 1798 die "Römische Republik" aus! Es schien in der Tat so zu sein, dass 1798 das Ende des Papsttums gekommen wäre!

    Ich persönlich sehe mittlerweile immer wieder wie Gott zu einer bestimmten Zeit aus zwei "Gegenspielern" etwas neues macht!

    Um ca.600 Papsttum und Islam, wobei die Herrscher der Königshäuser auch eine wichtige Rolle gespielt haben!

    Um 1600 viele Reformatoren in den Kirchen, durch den Buchdruck wurden die Bibeln übersetzt und für jedermann erreichbar gemacht.

    Um 1800 Aufstand gegen den Papst und die Könige aus "Gottes Gnaden"... Entmachtung des Papstum von vielen Besitztümern.

    Viele gehören ja noch der Kirche und der Staat bezahlt an die Kirche....

    Erst von den Zeitpunkt an war die Möglichkeit der "Information/Mission und des Verreisens in andere Kontinente leichter und so wurde auch das Wort Gottes ( Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit) in die Welt getragen...

    Es entstand natürlich auch die "satanische Mission".....Evolution, Marxismus /Kommunismus/Kapitalismus und Diktaturen...

    Der Computer mit KI der das Denken einem abnimmt und die Lügen besser verkleidet. Der Mensch gibt seine Persönlichkeit preis und macht sich erpressbar!!!

    Unsere Entscheidungen werden immer mehr den Computern übergeben....Die Freiheit des persönlichen Gestaltens und Glaubens bleibt auf der Strecke. Wir landen wieder als "Sklaven" in Babylon / Ägypten....

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • 5. Lektion: Glaube allen Widrigkeiten zum Trotz

    III.) Vom Heiligen Geist erleuchtet

    (---> siehe in der Studienanleitung Sandard-ausgabe vom Dienstag, 30. April 2024)


    Martin Luther kam eines Tages beim Studium in der Universitätsbibliothek an einen Wendepunkt in seinem Leben. Er entdeckte eine lateinische Abschrift der Bibel. Er wusste vorher nicht, dass ein solches Buch überhaupt existierte. Voller Freude las er Kapitel für Kapitel, Vers für Vers. Er war erstaunt über die Klarheit und die Kraft des Wortes Gottes. Während er über den Seiten brütete, erleuchtete der Heilige Geist seinen Verstand. Luther spürte die Führung des Heiligen Geistes, als Lehren, die durch die Tradition verdunkelt waren, ihm aus den Seiten der Heiligen Schrift entgegenzuspringen schienen. Als er seine erste Erfahrung mit der Bibel in Worte fasste, schrieb er: „Oh, dass Gott mir ein solches Buch für mich geben würde!“


    Welche Grundsätze können wir den folgenden Texten entnehmen, wenn es darum geht, wie wir die Bibel auslegen sollen?


    Johannes 14,25–26

    25 Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. 26 Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

    Der Heilige Geist ist der "Lehrmeister" der Bibel!


    Johannes 16,13–15

    Johannes 16:13-15 Hoffnung für alle (HFA)

    Wenn aber der Geist der Wahrheit kommt, hilft er euch dabei, die Wahrheit vollständig zu erfassen. Denn er redet nicht in seinem eigenen Auftrag, sondern wird nur das sagen, was er hört. Auch was in der Zukunft geschieht, wird er euch verkünden. So wird er meine Herrlichkeit sichtbar machen; denn alles, was er euch zeigt, kommt von mir. Was der Vater hat, gehört auch mir. Deshalb kann ich mit Recht sagen: »Alles, was er euch zeigt, kommt von mir.«

    Der Heilige Geist ist der "Geist der Wahrheit", der uns "Jesu Herrlichkeit" groß machen will. Durch den H.G. haben wir auch das "prophetische Wort" umso fester (2. Petr.1,19), damit wir in der Bibel erkennen, was in der Zukunft geschieht!


    2. Petrus 1,20–21

    20 Und das sollt ihr für das Erste wissen, daß keine Weissagung in der Schrift geschieht aus eigener Auslegung.

    21 Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht; sondern die heiligen Menschen Gottes haben geredet, getrieben von dem heiligen Geist. (Luther 1545)

    Der Heilige Geist als »der "Lehrmeister" der Bibel« bestimmt die "Weissagungen Gottes" und hat in der Auslegung der Bibel den Vorzug vor jeder menschlichen Auslegung!


    Was diese Verse so aussagekräftig macht, ist die Gewissheit, dass derselbe Heilige Geist, der die Bibelschreiber inspirierte, uns beim Lesen der Heiligen Schrift leitet. Er ist der göttliche Ausleger der göttlichen Wahrheit. Leider spielen heute viele bekennende Christen das übernatürliche Element in der Bibel herunter und übertreiben das menschliche Element. Da Satan uns die Bibel nicht länger vorenthalten kann, tut er das Nächstbeste: Er entzieht ihr ihren übernatürlichen Charakter und macht sie lediglich zu guter Literatur oder, was noch schlimmer ist, zu einem unterdrückerischen Werkzeug der Religion, um die Massen zu kontrollieren.

    Die Reformatoren sahen klar, dass der Heilige Geist – und nicht die Priester, Prälaten und Päpste – der unfehlbare Ausleger der Heiligen Schrift war. Es gibt einen interessanten Austausch zwischen John Knox*, dem schottischen Reformator, und Maria [Stuart], der schottischen Königin. Maria sagte: „‚Ihr legt die Heilige Schrift auf diese Weise aus, sie [die römisch-katholischen Lehrer] auf eine andere; wem soll ich glauben und wer soll Richter sein?‘ ‚Sie sollen Gott glauben, der deutlich in seinem Wort spricht‘, antwortete der Reformator, ‚und weiter als das Wort lehrt, brauchen Sie weder das eine noch das andere zu glauben. Das Wort Gottes ist in sich klar, und wenn irgendeine Stelle dunkel ist, so erklärt der Heilige Geist, der sich nie widerspricht, sie deutlicher an anderen Stellen, sodass kein Zweifel sein kann, es sei denn für die, welche sich hartnäckig verschließen‘“ (David Laing, The Works of John Knox, Band 2, 281.284, zitiert in VSL 230).


    (zitiert aus -----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2024-02/05/…eist-erleuchtet)

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    * John Knox (1513-1572) ----> siehe auch hier: https://www.ekd.de/john-knox-wegb…tland-29937.htm


    ----> Bild von Knox:

  • Frankreich hatte das Papstum aber schon im 14. Jahrhundert in seine Gewalt genommen und damit die Päpstlichen Machtbestrebungen des Hochmittelalters gebrochen. Davon hat es sich politisch nie wieder erholt.

    Vielleicht hättest Du einen Link dazu, um das besser einordnen zu können im Vergleich zur Säkularisation um 1800.

    Die Säkularisation hat aber vor allem die Bischöfe und Klöster und damit die innerkirchlichen Gegenspieler des Papsttums geschwächt.

    Bei der Auslegung der Prophetie geht es um die Schwächung der Katholischen Kirche im Allgemeinen, nicht um Stellung des päpstlichen Primats innerhalb der Kirche.

  • 5. Lektion: Glaube allen Widrigkeiten zum Trotz

    III.) Vom Heiligen Geist erleuchtet

    (---> siehe in der Studienanleitung Sandard-ausgabe vom Dienstag, 30. April 2024)


    Martin Luther kam eines Tages beim Studium in der Universitätsbibliothek an einen Wendepunkt in seinem Leben. Er entdeckte eine lateinische Abschrift der Bibel. Er wusste vorher nicht, dass ein solches Buch überhaupt existierte.

    Dieses primitive Schlechtmachen des Mittelalters und dessen Spätzeit und Übergangszeit !durch solche dummen , gezielten Spitzen ! Was, Luther wusste nichts von der Existenz dre Bibel ? Wrd in der Messe gelesen ? Zu welchen Gebeten wird der Mönch angehlten ? - Tatsächlich weisen ja dann seine Psalmübetragungen - auf die Vulgataversion hin !


    Es sit schon seltsam, wenn im englischsprachigen lehrerteil der SS - Betrachtungen über zwei Seiten zur Sola scriptura und die AAbker davon seitens der RKK ( = Schrift UND Tradition!!) polemisiert wird - in einem Heft, das gleichzeitig die klassische Exegese nach US - evangelikalerr Tradition des XIX. Jahrhunderts deutlich zeigt :

    Sols scriptura für alles, nicht nur für diie Heilsbotschaft. die Bibel legt sich selber aus - waaas, die argumentieren mit ausserbiblischen Quellen !!! - Diese Abgefallenen !!!! - - - und auserdem seitenweise - - -den Grossen Kampf zitiert - - - -

    So nebenbei : Gut, man hat diese und jene Ansicht über eine prophetische Zeitspanne und derrn Ende 1798. Nur :

    DaAs Mittelalter mit seinen Sozialstrukturen und Lehrstrukture und darin der Autoritätsgläuigkeit ging in unserer Welt zu Ende mit Entdeckung Amerikas, Reformation, Erstarken der Städte und damit der Stadtkultur, Uiversitäten eben dort, Infragestellungen, Vesal, Paracelsus, Kopernikus, Galilei, Dante, Palestrina, Kant ( Waaas, Kant soll ein "mittelalterlicher Mensch" gewesen sein ?) Verfall der Kriegsführung mit Ritterheeren, - - -

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • sondern auch um die Auflösung des Kirchenstaates!

    Die wirkliche Auflösung vom Kirchenstaat fand doch erst im Jahr 1870 bei der Einigung Italiens statt! Mussolini hat dass dann erst 1929 wieder rückgängig gemacht.

    DaAs Mittelalter mit seinen Sozialstrukturen und Lehrstrukture und darin der Autoritätsgläuigkeit ging in unserer Welt zu Ende mit Entdeckung Amerikas, Reformation, Erstarken der Städte und damit der Stadtkultur, Uiversitäten eben dort, Infragestellungen, Vesal, Paracelsus, Kopernikus, Galilei, Dante, Palestrina, Kant ( Waaas, Kant soll ein "mittelalterlicher Mensch" gewesen sein ?) Verfall der Kriegsführung mit Ritterheeren, - - -

    Dazu: "Wie die Welt noch im Finstern war, war der Himmel so hell, und seit die Welt so im Klaren ist, hat sich der Himmel verfinstert". (Johann Nestroy- aus Egon Friedell- Kulturgeschichte der Neuzeit)

    mit lieben Grüßen
    conradi

  • 29.01.2021 schrieb Seele in der Dreieinigkeitslehre zum Thema: Die Bibel legt sich selber aus!


    Verständlich" sind ja die ganzen Modelle alle.

    Der Calvinismus ist verständlich;

    der Baptismus ist verständlich;

    der Adventismus ist verständlich;

    der Arianismus ist verständlich ...

    Verständlich sind diese Lehrmodelle alle.

    Und es stimmt auch: die biblischen Schriften "sprechen" ständig miteinander. Ich werde ständig zu einer Stelle eine andere finden, wo ich dann staunend erkenne: "Ah, siehste!" Alles redet miteinander.

    Das tut es aber beim Katholiken auch. Das tut es beim Calvinisten auch. Beim Lutheraner, beim Orthodoxen, beim Baptisten, beim Methodisten, beim Dispensationalisten, beim Adventisten, beim Unitarier oder Arianer ...

    Und um noch eins drauf zu setzen: wenn ein Lutheraner zB zum Katholizismus konvertiert (sowas kommt durchaus vor), dann entdeckt er die Bibel plötzlich mit ganz neuen Augen und sie redet wieder zu ihm, undzwar entsprechend seiner "neuen Augen" und er wird verwundert feststellen: "Ja schau, so ist das. Jetzt gehen mir die Augen auf!"

    Wird ein Katholik Lutheraner, wird er die Rechtfertigung allein aus Glauben in einer unglaublichen Klarheit aus der Schrift ersehen ...

    Wird ein Baptist Adventist, dann wird er das "Adventistische" in der Schrift deutlich sehen ...

    Und jeder wird inbrünstig sagen: Die Schrift legt sich selbst aus.

    Und um noch eins drauf zu setzen: das Alter!

    Du wirst mit 15 Jahren Texte lesen und die sagen dir etwas. Dann wirst du sie mit 25 lesen und das hat eine ganz andere Dimension.

    Dann liest du sie mit 40, 55, 60 ... Das brauche ich dir nicht zu erzählen, du weißt das.

    Die Texte reden und legen sich selbst aus, aber ständig ist es anders.

    Deshalb: wenn jemand mit dem schönen Satz kommt "die Bibel legt sich selbst aus", dann kann man direkt fragen: "Welche Art der Selbst-Auslegung meinst du denn?"

    Ich sage dir, was Bibelauslegung ist: Es ist wie ein Mensch, der aus einem Fluss mit der Hand Wasser schöpft und versucht, es zu behalten oder in die Tasche zu stecken; es geht nicht.

    Er kann es nur schöpfen und trinken, oder natürlich in einem Behälter abfüllen. Aber in der Hand festhalten kann er es nicht.

    Und er wird in seinem Behälter "alles" haben, in dieser Menge Wasser ist der ganze Fluss; aber selbstverständlich hat er nicht den ganzen Fluss in seinem Behälter, sondern nur, soviel er abschöpfen konnte.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014