Beiträge von Babylonier

    ie "feste Verwurzelung" im Judentum kann ich da nicht sehen und lässt sich angesichts von Paulus Texten kaum halten. Paulus hat sich eindeutig vom Judentum verabschiedet bzw er lässt dessen ganze Fülle und Bedeutung in der Person und Gemeinde Jesu aufgehen.


    Das sehe ich ein bisschen anders. Paulus war einer der wenigen die sowohl im Judentum, als auch im Heidenchristentum verankert waren. Obendrein besaß er auch noch römisches Bürgerrecht Im 1. Jahrhundert konnte das mit solch einer Biographie noch klappen, ein Modell für heute ist es aber sicherlich nicht.

    zu Klaus Berger: bibeltreu ist halt oftmals auch einfach dogmentreu.


    Der Begriff "bibeltreu" ist nichts weiter als eine ideologische und rhetorische Nebelkerze.

    Er maßt sich an , dass die eigene Privatmeinung zur Bibel die einzig richtige ist und alle anderen Ansichten daher falsch oder untreu sein müssen.

    Oder wie es Siegfried Zimmer von Worthaus immer so schön formuliert: es kommt nichts darauf an, mit Begriffen wie "biblisch", "bibeltreu" oder "sola scriptura" um sich zu werfen, sondern zu erklären, was man damit eigentlich meint.

    Hier das sehr lange Video: 1:41:45 Stunde:


    Rudolf Bultmann – Entmythologisierung | 11.14.3 - Worthaus

    Es ist ein Name, den nicht viele kennen. Aber ein Name, an dem sich die Geister derer scheiden, die schon einmal von ihm gehört haben: Rudolf Bultmann. Der…


    Ein sehr guter Vortrag, sehr zu empfehlen.

    Man muss ihn ja nicht in einem Stück hören, Youtube hinterlässt bei Anmeldung ja Lesezeichen.

    Für diese Worthaus Tagung in Thüringen hatte ich mich übrigens angemeldet, bin dann aber nicht zum Zug gekommen. Glücklicherweise wurden die Beiträge aber nach und nach ins Netz gestellt.

    Einiges ist leider nicht wahr, was der Redner hier sagt.


    Soso, Du hältst Dich also allen Ernstes für schlauer als ein Professor für Neutestamentarsicher Studien. Dann dürfen wir auch sicherlich davon ausgehen, dass Du über Kenntnisse des Althebräischen und Altgriechischen verfügst, die die eines Professor Igor Lorencin bei weiten in den Schatten stellen. Auf diesen Nachweis sind wir schon sehr gespannt.


    Um Missverständnisse zu vermeiden:

    Natürlich kann man Dinge unterschiedlich werten oder interpretieren. Aber einfach mal so in eine Diskussion reinzuhauen, dass die Aussagen eines Professors, dessen Universität immerhin unter der Aufsicht eines Bildungsministeriums steht, "Einiges ist leider nicht wahr, was der Redner hier sagt." zeugt schon von einer höchst ungesunden Selbstüberschätzung.

    Hier eine neuere adventistische Auslegung zu diesem Thema

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    Kurzzusammenfassung: Laut Alten Testament ist Babylon das Symbol für menschlichen Egoismus, Geldgier und du die damit zusammenhängenden sozialen Verwerfungen, die jedes friedliche Zusammenleben der Menschen unmöglich machen.


    Passenderweise bekommt man dauernd Werbevideos von Weltuntergangspropheten und Börsenspekulaten eingespielt, die mir in einem kostenpflichtigen Seminar den einzig wahren Weg zur Vermeidung des Ruins erklären wollen...

    ;)

    Was würden die STA sagen wenn bei Predigten in den Pfarrkirchen land auf und land ab die Adventisten ständig verdächtigt werden Sabbatgesetze einzuführen weil es vielleicht im 19. Jahrhundert dazu eine Heiligenerscheinung gegeben hat?? Und dann noch Verschwörungstheorien verbreiten weil ein prominenter STA Arzt in der Trump Regierung Minister war?


    Sie würden dies als "Anfänge der Verfolgung" werten und sich bestätigt fühlen...

    Frankreich hatte das Papstum aber schon im 14. Jahrhundert in seine Gewalt genommen und damit die Päpstlichen Machtbestrebungen des Hochmittelalters gebrochen. Davon hat es sich politisch nie wieder erholt.

    Vielleicht hättest Du einen Link dazu, um das besser einordnen zu können im Vergleich zur Säkularisation um 1800.


    Hallo Junker,

    danke für Deine Nachfrage. Als klassischer Buchleser habe ich es aber nicht so mit Links. :(

    Aus meinem Bücherregal habe ich aber mal drei Standardwerke rausgesucht, die den Verlust der politischen Macht des Papstums des 14. Jahrhunderts, symbolisiert durch

    -die Verhaftung Bonifatius VIII durch den französchischen König Philipp IV. („Attentat von Anagni„)

    - das Papsttum in Avignon 1307-1377 („babylonische Gefangenschaft der Kirche“ ) und

    - das „Große Abendländischs Schisma„ 1378-1417

    darstellen.


    Aus katholischer Sicht:
    Isnard Wilhelm Frank: Kirchengeschichte des Mittelalters
    (Düsseldorf 1984)

    Hier vor allem das Kapitel 3.3.3. Die Krise des Systems

    Zitat S.111 „In der starren Beschwörung dieser Grundsätze gegenüber gegenüber Philipp IV. von Frankreich (1285-1314) kam Bonifaz und mit ihm das hochmittelalterliche Papstum zu Fall.“


    Aus evangelischer Sicht:
    Hellmut Zschoch: Die Christenheit im Hoch- und Spätmittelalter
    (Göttingen 2004)

    Hier vor allem Kapitel V.1 Der Niedergang der Autorität des Papstums


    Zitat S. 233 „...Bonifaz VIII. bereitete im Ansschluß die Exkommunikation des des französischen Königs vor. Dieser jedoch führte aller Welt die Machtlosigkeit des Papsttums vor Augen, als er ihn am 7. September 1303, einen Tag vor der geplanten Veröffentlichung der Bannbulle, in seiner Residenz in Anagni verhaften ließ"


    Und aus geschichtsphilosophischer (und atheistischer) Sicht
    Bertrand Russel: Philosophie des Abendlandes
    (Köln 2003, nur das Datum meiner Ausgabe, das Original ist natürlich von 1950)

    Hier vor allem II.Teil Die Scholastiker
    Kapitel 15. Der Verfall des Papstums

    Zitat S.488 „Sein Streit mit dem König von Frankreich verschärfte sich derart, daß der König Truppen zu seiner Gefangennahme entsandte in der Absicht, ihn durch ein Allgemeines Konzil absetzen zu lassen. Er wurde in Anagni gefangengenommen, entkam aber nach Rom, wo er starb. Danach wagte es lange Zeit kein Papst mehr, sich dem französischen König zu widersetzen.“


    Vielleicht hat ja noch der ein oder andere in einer Schublade einen alten Bibliotheksausweis zu liegen. Die nächste Bücherei würde sich bestimmt übe die ein oder andere Ausleihe zu diesem Thema freuen. ;)

    Ist schon interessant das als "Gegenkraft" um die gleiche Zeit des Islam entstand....

    Zur Zeit der alten Römer war der Mittelmeerraum ein politisch und wirtschaftlich einheitliches Gebilde.

    Nach dem Verfall des alten Reiches entstanden aus seinen Trümmern Byzanz (das Oströmische Reich) mit Kaiser und Patriarch von Konstantinopel, das Weströmische Reich mit (Gegen-)Kaiser und Papst, sowie der Islam.

    Frankreich bzw. der Kaiser Napoleon war aber eindeutig die Nation, welche die Enteignung der Kirche bzw. die klare Trennung von kirchlicher Einflussnahme auf den Staat vorantrieb (Säkularisation).


    Frankreich hatte das Papstum aber schon im 14. Jahrhundert in seine Gewalt genommen und damit die Päpstlichen Machtbestrebungen des Hochmittelalters gebrochen. Davon hat es sich politisch nie wieder erholt.

    sondern es ging Schritt für Schritt weiter mit der Entmachtung, bis Napoleon durch eine Niederlage 1813 in Deutschland (Völkerschlacht bei Leipzig) den Einfluss auf Deutschland und Österreich wieder weitgehend verlor. Die Säkularisation hatte aber bereits stattgefunden und wurde nicht mehr rückgängig gemacht.


    Die Säkularisation hat aber vor allem die Bischöfe und Klöster und damit die innerkirchlichen Gegenspieler des Papsttums geschwächt. Als Gegenreaktion konnte das Papsttum daher im 19. Jahrhundert bis zum 1. Vatikanischen Konzil derart wieder aufsteigen. Strenggenommen war es damit ein später Gewinner der napoleonischen Reformen.

    " - - die letzte und mit Abstand völlig unbedeutendste Verhaftung eine Papstes - - " - Na ja, sicher die letzte, aber so unbedeutend ?


    Nun, Pius VI. war damals schon schwer krank und hat die ihm zuvor von Napoleon angebotene Flucht abgelehnt.

    Allerdings hatte er die Wahl seines Nachfolgers Pius VII. im vor des französischen Truppen sicheren Venedig bereits vorbereitet. Insofern war der Machtverlust des Papstums durch die Verhaftungsaktion gleich null.

    Wie Du schon beschrieben hast, waren die antipäpstlichen Aktionen des Mittelalters deutlich gravierender. Die kann man halt nur schlecht in ein 1.260 Jahre-Schema pressen, weswegen man es wohl besser ganz sein lassen sollte, bevor man sich vor der theologischen Fachwelt zum Horst macht...

    Wenn man die Theorie vertritt, wie es die Siebenten-Tags-Adventisten tun, dass die 1.260 Jahre im Jahr 1798 enden (weil tatsächlich ein geschichtlich bedeutsamer Einschnitt für die Kath. Kirche damals stattfand), dann müssten sie 538 n. Chr. beginnen. Nun ist aber 538 nicht wirklich gut zu begründen, weil man dabei eben übergeht, dass die Ostgoten erst 552 endgültig aus Rom vertrieben wurden. Problem!


    Hallo Junker,

    dass die Siebenten-Tags-Adventisten die Theorie der 1-260 Jahre vertreten, wäre mir neu. Meiner Meinung nach ist das eher eine Marotte von inoffiziellen Splittergruppen.

    Aus den Kreisen der Universität Friedensau z.B. wirst Du solche Theorien sicherlich nicht hören.

    Übrigens ist das Jahr 1798 für das Papsttum völlig unwichtig, in der langen Kirchengeschichte war dies die letzte und mit Abstand völlig unbedeutendste Verhaftung eines Papstes.

    Wie schon geschrieben: wenn man mit solchen Theorien im 14. Jahrhundert oder von mir aus auch punktgenau 1789 landen würde, wäre es zumindestens auf den ersten Blick wenigstens etwas plausibel. Aber so ist reine Zahlenspielerei und obendrein noch völlig sinnfrei. In 2.000 Jahre Kirchengeschichte hat das noch nie etwas sinnvolles ergeben.

    Und ob die zweite Klosterenteignung 1812/1813 in Frankreich nach der ersten der Jahre 1789–1793 ein unwichtiges Datum der Kirchengeschichte war, möge jeder Leser selbst für sich beurteilen ...


    Dass 1789 ein wichtiges Jahr für die (west)europäische Geschichte und damit auch für die Kirchengeschichte war, bestreitet niemand.

    Genau das kommt aber in Deinen Berechnungen nicht vor. Stattdessen versuchst Du, unbedeutende Ereignisse aus 1798 oder 1812/13 wichtig zu reden.

    Wenn man die Jahre 538, 546, 552/553 betrachtet und mit den prophetischen Zeitangaben (1260/ 1290/ 1335) addiert, ergeben sich:

    Und was ist z.B. mit dem "Attentat von Anagni" 1303, dass im Mittelalter allen Menschen des Bruch der Macht des Papsttums vor Augen geführt hat, der „babylonischen Gefangenschaft der Kirche“ (Papsttum in Avignon in Abhängigkeit von französischen König) 1309-1376 und dem "Abendländischen Schisma" 1378-1417 mit jeweils zwei Päpsten?

    Das sind wirklich historische Ereignisse, die zum Verfall der weltlichen Macht des Papsttums geführt habe.

    Das passt nur dummerweise nicht so ganz in Dein Zahlenschema, dass Du Dir da zusammen gebastelt hast.

    Früher haben die Leute in den Filmen immer geraucht, heute trinken sie regelmäßig Wein.

    Schau Dir mal auf Youtube eine alte Folge von "Der Kommissar" an. Was unsere Beamten in den 70er Jahren im Büro geraucht und gesoffen haben, geht auf keine Kuhhaut!

    Ich denke, gerade das regelmäßige Trinken "Genusstrinken" ist gesundheitlich bedenklich, auch wenn man sich nicht betrinkt und dadurch auch nicht abhängig wird.

    Das sehe ich ganz genau so. Darum gehe ich meinen Lastern "nur" unregelmäßig nach.

    Wir gingen daraufhin in die nächste Gaststätte und bestellten dort für mich einen Becherovka. Das war eine Erleichgterung! Ich merkte sofort, wie sich alles löste. Der Abend war gerettet.

    Kann ich voll und ganz verstehen. Darum war ich auch in Karlovy Vary schon dreimal zur Besichtigung der Becherovka-Fabrik. ;)