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  • Anspruch, Realität und Gnade - Adventisten Heute!

    Interessante Beiträge zum Jahresmotto und natürlich dem Thema LGBTQ.

    AH_2024_01.pdf (advent-verlag.de)

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Politiker und Christ:

    Wolfgang Schäuble verstorben

    NACHRICHTEN & THEMENPERSONEN

    27. Dezember 2023


    Wolfgang Schäuble ist tot. Der 81-Jährige starb am Dienstag (26.12.2023) im Kreise seiner Familie, wie sein Bundestagsbüro am Mittwoch in Berlin bestätigte.

    (zitiert aus ----> https://www.jesus.de/nachrichten-th…uble-gestorben/)

  • DIE STAATSSPITZE IST SELBST ZU EINER QUASI KRIMINELLEN BANDE GEWORDEN

    Natürlich ist die Struktur des russischen Staates komplexer als die einer kriminellen Bande. Der Stil der Pazany und die entsprechende Verhaltenslogik der Regierung lässt jedoch auf ihre tiefgreifende Primitivisierung schließen. Insofern ist die Staatsspitze rund um Putin, die den Rechtsstaat und die gesellschaftlichen Institutionen zerschlagen hat, universelle moralische Normen großkotzig mit Füßen tritt und das soziale Gefüge zerstört, selbst zu einer quasi kriminellen Bande geworden.

    Primitiv ist auch die russische Gesellschaft geworden. Die Sprache und die Praxis der Gewalt können ethische Inhalte nicht ersetzen, sie können keinerlei positives Programm liefern. Hinter dem barbarischen Karneval verbirgt sich Leere. Diese Leere beginnt allzu leicht der Faschismus auszufüllen, der einerseits das Böse und die Zerstörung verkündet, andererseits die Primitivität und Leere „mit intensivierter Vergeistigung und Moralismus“ stopft, wie Merab Mamardaschwili schrieb.

    Diesen Kult der nackten Gewalt hat die Staatsmacht mit einem Kult der Ahnen umgeben, mit der heiligen Geschichte, der ethnischen Exklusivität und in letzter Konsequenz dem Krieg. Aus primitiven, kriminellen, mafiösen Formen werden vor unseren Augen ultrarechte, faschistische Phänomene.

    Derzeit ist schwer vorstellbar, wie und wann die Primitivisierung ein Ende findet und das Wachstum von sozialen Bindungen und institutionellen Beziehungen wieder einsetzt, die nicht auf ponjatija gründen und nicht allein aus Herrschaft und Unterdrückung bestehen. Aber eins ist klar – solange Krieg ist, müssen wir in den Abgrund der Verrohung blicken, der sich hinter dem jahrelangen Karneval der Gewalt aufgetan hat.

    Gaunersprache im Kreml | дekoder | DEKODER | Journalismus aus Russland und Belarus in deutscher Übersetzung

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Interview

    Anna-Nicole Heinrich: „Kernauftrag der Kirche sind nicht möglichst hohe Mitgliederzahlen“

    EKD-Präses Anna-Nicole Heinrich

    Anlässlich des 75. Jubiläums der EKD-Synode wünscht sich Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich eine einladende Kirche, die die Lust am Glauben ausstrahlt.

    ...

    epd: Welche Reformen wünschen Sie sich für eine Kirche der Zukunft?

    Heinrich: Kernauftrag der Kirche sind nicht möglichst hohe Mitgliederzahlen und auch nicht zuallererst ein guter Finanzhaushalt. Wenn wir über Reformen sprechen, dann wünsche ich mir, dass wir darüber reden, wie wir Menschen im Glauben unterstützen können, wie wir die Botschaft Christi weitergeben können, Menschen damit begeistern können. Dazu gibt es bereits viele gute Veränderungsideen auf allen Ebenen. Der Ausbau der digitalen Angebote und Netzwerke wird dabei genauso wichtig sein wie gute Kontaktmöglichkeiten vor Ort. Letztlich geht es darum, eine einladende Kirche zu sein, die die eigene Lust am Glauben auch ausstrahlt.

    Die Fragen stellte Holger Spierig (epd)

    Hintergrund: Am 9. Januar 1949 trat in Bielefeld-Bethel die EKD-Synode erstmals zusammen.


    zitiert aus: ----->https://www.jesus.de/nachrichten-th…tgliederzahlen/

  • Bücher mit in dieser Thematik und vom Titel glasklar lese ich generell nicht, ist für mich inakzeptabel und reine Zeitverschwendung. 👎

    Ich habe die Bücher zwar auch nicht gelesen, aber ein bisschen was über die Haltung habe ich wahrscheinlich in Kurt Flaschs Buch über den Teufel und seine Engel mitgenommen.

    Flasch, Kurt | Der Teufel und seine Engel
    Die neue Biographie. 2021. 978-3-406-68412-8. Der Teufel stammt nicht aus Europa, sondern aus dem Orient. Aber jahrhundertelang lag sein Schatten…
    www.chbeck.de

    Das Buch halte ich für sehr empfehlenswert, auch wenn es sicher nicht meine eigene Ansicht über den Teufel und die Engel genau widerspiegelt.

    Aber so wie ich in diesem Buch sehr viel über die Ideengeschichte des Teufels durch die Kirchengeschichte hindurch gelernt habe, so kann man in den Büchern, auf die Lothar60 verwies, doch sicher einiges lernen über die Beweggründe und Argumentation von Menschen. Ich finde das gar nicht so unwichtig, sich damit auseinanderzusetzen. Ich lese fast nur Bücher, oder zumindest überwiegend, die eine aus meiner Sicht eher gegnerische Position vertreten. Würde ich mich nur mit dem beschäftigen, was mich bestätigt, mir sagt, was ich sowieso schon weiß und mir schmeichelt, würde ich nur wenig bis gar nichts dabei lernen. Ein bisschen überspitzt könnte man es vielleicht auch ausdrücken als "Feindanalyse" :)

  • Jeder Gläubige darf wissen, dass er vor Grundlegung der Welt auserwählt ist (Eph 1,4). Aus Milliarden von Menschen hat Gott in der Ewigkeit vor der Zeit eine Schar ausgewählt, die Er zu Seinen Kindern machen wollte. Diese Auserwählung geschah nach „Vorkenntnis Gottes“ (1. Pet 1,2).

    Zitiert aus ----> Auserwählt, kostbar

    Online seit dem 06.03.2008 https://www.bibelstudium.de/articles/890/a…lt-kostbar.html

  • Lese gerade das Buch von LEE STROBEL. DER FALL JESUS. Dort wird zum Ende auch der Unterschied zwischen Islam und Christentum herausgearbeitet. Zitat:

    Moslems sind vielleicht bereit, für ihre Überzeugung zu sterben, dass Allah sich Mohammed offenbarte. Aber diese Offenbarung geschah nicht öffentlich. Also könnten sie sich irren. Sie können ernsthaft davon überzeugt sein, dass es stimmt, aber sie können es nicht als sicher wissen, weil sie es nicht selbst beobachtet haben. Die Apostel dagegen waren bereit, für etwas zu sterben, das sie mit ihren eigenen Augen gesehen und mit ihren eigenen Händen berührt hatten. Sie befanden sich in der einzigartigen Position, nicht nur glauben zu müssen, dass Jesus von den Toten auferstanden war, sondern es sicher zu wissen. Und wenn man elf glaubwürdige Personen hat, die keine Hintergedanken hatten, die nichts zu gewinnen und eine Menge zu verlieren hatten, die sich alle einig waren, etwas mit eigenen Augen gesehen zu haben, dann ist es schwierig, das einfach vom Tisch zu fegen.

    Werfen wir einen Blick auf Mohammeds Bekehrung Niemand weiß etwas darüber. Mohammed selbst behauptete, dass er in eine Höhle ging, in der ihm Allah erschienen sei und ihm den Koran offenbart habe. Es gibt keine Augenzeugenberichte, die diese Aussage bestätigen könnten. Es gab keine öffentlichen Wunder, die irgendwie bestätigt wurden. Und man konnte damals durchaus niedere Motive haben, Mohammed nachzufolgen, weil sich der Islam in den ersten Jahren vor allem durch Kriegskunst ausbreitete. Anhänger Mohammeds bekamen politischen Einfluss und die Macht über die Dörfer, die erobert und mithilfe des Schwertes zum Islam ‚bekehrt‘ wurden. Halten Sie die Behauptungen der ersten Nachfolger Jesu dagegen, einschließlich der Aussagen von Paulus. Sie stützten sich auf öffentliche Ereignisse, die auch andere Menschen gesehen hatten. Sie stützten sich auf Dinge, die sich wirklich zugetragen hatten und nicht nur das Resultat ihrer Fantasie waren.

  • Und man konnte damals durchaus niedere Motive haben, Mohammed nachzufolgen, weil sich der Islam in den ersten Jahren vor allem durch Kriegskunst ausbreitete. Anhänger Mohammeds bekamen politischen Einfluss und die Macht über die Dörfer, die erobert und mithilfe des Schwertes zum Islam ‚bekehrt‘ wurden.

    Damit hatte der Papst Benedikt XVI. (= Joseph Ratzinger) mit seiner "Regensburger Rede"* („Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten.”) vom 12. September 2006 wohl doch Recht gehabt!

    Jesus sagte zu Petrus: „Stecke Dein Schwert in die Scheide, denn wer zum Schwert greift, wird durchs Schwert umkommen!” (Mt 26,52)

    Eigentlich ging es dem Papst in Regensburg gar nicht um das Thema Gewalt und Islam. Er wollte darstellen, dass Glaube und gewaltsames Handeln sich generell ausschließen, Glaube und Vernunft hingegen nicht. Und dass Religionen im 21. Jahrhundert nur im friedlichen Dialog miteinander bestehen können, also auf Kampf für die eigene Ausbreitung verzichten sollten. Weil nämlich, so der von Benedikt zitierte Byzantiner, "vernünftige Seelen" nur durch "gute Rede" und "rechtes Denken" überzeugt werden könnten und Gott "kein Gefallen am Blut" habe.

    (-----> siehe: https://www.domradio.de/artikel/dynami…ne-regensburger)

    * Der Papst zitierte[2] eine Aussage zur Rolle der Gewalt im Islam, die der byzantinische Kaiser Manuel II. Palaiologos (1350–1425) während der Unterhaltung mit einem persischen Gelehrten machte:[3]

    Zitat

    „Ohne sich auf Einzelheiten wie die unterschiedliche Behandlung von ‚Schriftbesitzern‘ und ‚Ungläubigen‘ einzulassen, wendet er [Anm.: der Kaiser] sich in erstaunlich schroffer, uns überraschend schroffer Form ganz einfach mit der zentralen Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt überhaupt an seinen Gesprächspartner. Er sagt: ‚Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten‘. Der Kaiser begründet, nachdem er so zugeschlagen hat, dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. ‚Gott hat kein Gefallen am Blut‘, sagt er, ‚und nicht vernunftgemäß, nicht σὺν λόγω⁠a zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider‘. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Körpers. Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung… Um eine vernünftige Seele zu überzeugen, braucht man nicht seinen Arm, nicht Schlagwerkzeuge noch sonst eines der Mittel, durch die man jemanden mit dem Tod bedrohen kann.“

    (zitiert aus ----> https://de.wikipedia.org/wiki/Papstzitat_von_Regensburg)

  • Seit rund 2000 Jahren gilt Christen der erste Tag der Woche als der Gottesdienst-Tag.

    Das ändert sich nun. Die rheinischen Protestanten, zweitgrößte evangelische Landeskirche der Republik, wagen die Abkehr – getrieben von einbrechenden Zahlen bei Gottesdienstbesuchern und Pfarrern. Andere Kirchen dürften dem Beispiel folgen.

    Es war wie ein „heiliges Picknick“, jubelten Kirchenmitarbeiter. Damals, im Sommer 2023, als rund 300 Menschen am Kölner Rheinufer eine Massentaufe feierten. Dutzende wurden in dem Fluss getauft von ein paar Pfarrern, die mit nass-schwarzem Talar durchs Wasser stakten. Umringt und beklatscht von Angehörigen der Täuflinge. Mit Sonnenhütchen, Shorts, T-Shirt. An vielen Orten sind bereits die nächsten Massentaufen geplant, sobald das Wetter freundlicher wird. Veranstaltet werden sie von der evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR). Die zweitgrößte evangelische Landeskirche Deutschlands treibt alternative Gottesdienstformate und Kirchenriten derzeit voran wie niemand sonst in der Republik.

    Alles ist möglich in der Kirche

    Und wagt den Bruch mit jahrtausendealter Tradition. Gottesdienst, Taufe, Abendmahl oder Trauung können fortan fast überall und jederzeit gefeiert werden. Das beschlossen die rheinischen Protestanten auf ihrer Landessynode vergangene Woche. Die Kirche als Ort und der Sonntag als Zeit für diese Feiern sind damit dem Belieben der einzelnen Gläubigen anheimgestellt. Nun liegt es bei den 2,2 Millionen Mitgliedern der EKiR, wo, wann und wie sie trauen, taufen oder Gottesdienste veranstalten.

    Bei der Gelegenheit lockerte die rheinische Kirche gleich auch die Voraussetzungen für die Teilnahme am Abendmahl und den Empfang der Taufe. Alles ist möglich.

    Mit all dem hebt sich die EKiR nicht nur von der katholischen Kirche ab, sondern auch von den anderen evangelischen Landeskirchen. Deshalb ist es kaum übertrieben, wenn ihr leitender Jurist Johann Weusmann von einer „historischen“ Reform spricht und kommentiert, die rheinische Kirche sei mit diesen Neuerungen bundesweit „an manchen Stellen Vorreiter“ geworden. Zumal die Protestanten im Rheinland traditionell vorwegnehmen, was sich kurz danach im gesamten deutschen Protestantismus durchsetzt.

    Aus der Not geboren, als Tugend verkauft

    Kritiker jedoch argwöhnen, diese Reform sei das Produkt geschickter Verpackungskünstler. Sie verschleiere vor allem ein Problem, dessen die Kirche nicht mehr Herr werde: Aufgrund der extrem niedrigen Zahl von Gottesdienstbesuchern und der zeitgleich rückläufigen Zahl von Pfarrern sei die Kirche schlicht nicht mehr imstande, jeden Sonntag in jeder Kirche Gottesdienst anzubieten. Es fehle an Personal und Nachfrage.


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    Deshalb setze sie nun auf räumlich und zeitlich flexible Massen-Ereignisse, um überhaupt noch attraktive und personell zu bewältigende Gottesdienste präsentieren zu können. Das befürchtet zumindest Ulrich Parzany, der bundesweit prominenteste theologisch konservative Prediger und Kopf des evangelischen „Netzwerks Bibel und Bekenntnis“. Letztlich, so Parzany, seien „die rheinischen Protestanten im Begriff, den zentralen Tag christlichen Lebens, den Sonntag als Gottesdiensttag, aufzugeben“. Und diese Not verkauften sie als Tugend.

    Steht Las Vegas Pate?

    Unbestritten besitzt es aber auch Charme, wenn eine Gemeinde fortan ganz kurzfristig eine Taufe am Fluss, eine Trauung auf dem Berg oder ein Abendmahl im Stadtpark anberaumen kann. Laut Thorsten Latzel, dem Präses der rheinischen Protestanten, knüpft dies „an urchristliche Formen an, immerhin tauften auch die ersten Christen in Flüssen und Bächen, in Gottes schöner Schöpfung“ (deshalb taufen die theologisch weit konservativeren Freikirchen schon seit Langem an Flüssen und Seen).

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    Umstritten ist allerdings, ob auch die Pop-up-Hochzeiten urchristlich sind, die durch den jüngsten Synodenbeschluss vorangetrieben wurden. Bei Pop-up-Trauungen können Paare von überall her und sogar zufällige Passanten kurzentschlossen rund um eine Kirche heiraten, etwa, wie bei der Pop-up-Hochzeitsmesse 2023 in Köln, im Park vor der Kirche, vor dem Altar oder hoch oben auf dem Glockenturm – ohne Unterweisung im Glauben, ohne Pfarrgespräch, ja, ohne den trauenden Pfarrer zu kennen. Und selbstverständlich an jedem Wochentag. Was an die Blitz-Hochzeitskirchen in Las Vegas erinnert.

    „Schönfärberei und Verschleierung“?

    Damit einher geht eine ausdrückliche Relativierung des Sonntags als Feiertag. So betont Präses Latzel des Öfteren, es komme „gar nicht so sehr darauf an, was wir sonntags tun. Der eigentliche Gottesdienst findet im Alltag der Gläubigen statt“. Insofern, so sagt er WELT, gebe es „permanent Gottesdienste im Leben jedes Glaubenden an sieben Tagen pro Woche – nicht nur am ersten Tag der Woche“.

    Kritiker Parzany, selbst ordinierter Pfarrer der rheinischen Kirche, wittert hier erneut „Schönfärberei und Verschleierung der traurigen Tatsache, dass aus Mangel an Besuchern und Pfarrern nicht mehr an jedem Sonntag in jeder Kirche Gottesdienste stattfinden“. Natürlich sei Gottesdienst mehr als die Feier am Sonntagvormittag. Aber: „Die Versammlung am Sonntag oder früher am Sabbat war seit der Urchristenheit grundlegend für das Leben der Gläubigen. Erst die Versammlung der Gläubigen stärkt den Einzelnen so, dass er anschließend im Alltag mit Gott zu leben vermag.“

    Die Kirche nimmt Abschied vom Sonntag - WELT

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Mitternachtsruf 02.2024 Seite 17
    Als ich noch kein Christ war, akzeptierte ich die skeptischen Behauptungen von Leuten wie Ehrman, Vermes und Waite. Ich machte sogar ähnliche Äusserungen (auch wenn meine wesentlich weniger eloquent waren), wenn ich mit christlichen Freunden und Kollegen auf dem Revier stritt.
    Wie die von mir zitierten Skeptiker neigte ich dazu, die Evangelien als späte Erzählungen abzulehnen. Ich hielt sie für mythologische Berichte, die lange nach dem Tod aller echten Augenzeugen verfasst wurden. Sie wurden später geschrieben und waren somit eine Lüge.
    ... (Auslassungen)
    Als Skeptiker glaubte ich, dass die Evangelien im 2. Jahrhundert geschrieben wurden und ähnlich wertlos waren.
    Wenn sie so spät verfasst worden waren, waren sie keine Augenzeugenberichte. So einfach ist das. Echte Augenzeugen des Lebens Jesu lebten (und schrieben) im 1. Jahrhundert. Das erste Kriterium für die Zuverlässigkeit eines Augen- zeugen führt uns zur Frage: «Waren die angeblichen Augenzeugen überhaupt anwesend?» Wie die ungläubigen Gelehrten beantwortete ich diese Frage, indem ich behauptete, dass die Evangelien, im 2. oder 3. Jahrhundert geschrieben, zeitlich viel näher der Einrichtung des Christentums im Römischen Reich als dem angeblichen Leben Jesu standen.
    Bevor ich die Evangelien als Augenzeugen-berichte ernst nehmen konnte, musste ich mich entscheiden, wo sie auf der Zeitleiste einzuord- nen sind. Wenn die Verfasser zum ersten Mal auf der rechten Seite auftauchten (näher an den
    Kirchenkonzilien und der formalen Einrichtung der katholischen Kirche), dann gab es einen guten Grund, daran zu zweifeln, dass sie echte Augen-zeugen der Leiden Christi waren (1Petr 5,1) oder Jesus wirklich mit eigenen Augen gesehen hatten (1Joh 1,1-3). Standen sie hingegen auf der linken Seite der Zeitleiste, konnte ich sie zumindest ernsthaft in Erwägung ziehen. Je näher sie dem Leben und Dienst Jesu waren, desto ernster konnte ich ihre Behauptungen nehmen.


    Auf der Zeitleiste zurückgehen
    Viele Indizienbeweise sprechen für ein frühes Datum der Evangelien. Es gibt mehrere gute Gründe anzunehmen, dass die Evangelien- schreiber auf der linken Seite der Zeitleiste zu finden sind. Je näher ich mir das Beweismaterial
    ansah, umso klarer wurde mir, dass die Evangelien früh genug in der Geschichte geschrie-ben wurden, um als Augenzeugenberichte ernst genommen zu werden. Bevor wir die einzelnen Ereignisse auf der Zeitleiste einordnen, wol-
    len wir uns die Beweise einmal anschauen.


    1 Das Neue Testament beschreibt nicht
    die Zerstörung des Tempels
    Wir beginnen mit dem möglicherweise bedeuten-dsten historischen jüdischen Ereignis des 1. Jahr- hunderts, der Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahr 70 n. Chr. Als Reaktion auf den jüdischen Aufstand von 66 n. Chr. hatte Rom eine Armee nach Jerusalem gesandt. Die römische Ar-
    mee (unter der Führung von General Titus) zerstörte den Tempel schliesslich 70 n. Chr., so, wie Jesus es in den Evangelien vorausgesagt hatte (Mt 24,1-3). Man möchte meinen, dieses wichtige Detail wäre in den neutestamentlichen Aufzeich- nungen enthalten, vor allem da es die Vorhersage Jesu bestätigt. Aber kein Bericht in den Evangelien beschreibt die Zerstörung des Tempels. In keinem neutestamentlichen Dokument wird dieses Ereignis erwähnt, obwohl es viele Stellen gibt, an denen die Beschreibung der Zerstörung
    dazu beigetragen hätte, ein theologisches oder historisches Argument zu festigen.


    Seite 18 Mitternachtsruf 02.2024 – BLICKFELD
    2 Das Neue Testament beschreibt nicht
    die Belagerung Jerusalems
    Noch vor der Zerstörung des Tempels wurde die Stadt Jerusalem angegriffen. Titus umstellte die Stadt mit vier grossen Einheiten von Soldaten und durchbrach letztlich die «Dritte Mauer» der Stadt mit einem Rammbock. Nach langen Kämpfen und Gefechten setzten die römischen Soldaten die Stadtmauern schliesslich in Brand, wodurch auch der Tempel zerstört wurde. Diese dreijährige Belagerung wird nirgends in einem neutesta-mentlichen Dokument erwähnt, trotz der Tatsache, dass die Evangelienschreiber auf die Leiden, die der Belagerung folgten, hätten hinweisen können in Verbindung mit Aussagen zum Thema Leid.


    3 Lukas sagte nichts über den Tod von Paulus und Petrus
    Jahre vor der Belagerung Jerusalems und der Zer-störung des Tempels fanden weitere, für die christliche Gemeinschaft wichtige Ereignisse statt. 64 n. Chr. (Anm. von mir: oder 65 n.Chr.) starb der Apostel Paulus den Märtyrertod in Rom und Petrus kurz darauf im Jahr 65 n. Chr. (Anm. von mir: oder 67 n.Chr.) Obgleich Lukas in der Apostelgeschichte ausführlich über Paulus und Petrus berichtete und sie heraushob, sagte er nichts über ihren Tod. Am Ende der Apostelge-schichte ergibt sich aus dem Bericht, dass Paulus noch am Leben war (und in Rom unter Hausar-rest stand).


    4 Lukas sagte nichts über den Tod von Jakobus
    In der Apostelgeschichte befasste sich Lukas mit einer weiteren wichtigen Person aus der christ-lichen Geschichte. Jakobus (der Bruder Jesu) wurde zum Leiter der Jerusalemer Gemeinde und in Apostelgeschichte 15 in herausragender
    Position beschrieben. Jakobus starb 62 n. Chr. in Jerusalem den Märtyrertod, aber wie der Tod von Paulus und Petrus fehlte seine Hinrichtung im biblischen Bericht, obgleich Lukas den Tod von Stephanus (Apg 7,54-60) und von Jakobus, dem Bruder des Johannes (Apg 12,1-2), erwähnt.


    5 Das Lukasevangelium ist älter als die Apostel-geschichte
    Lukas schrieb die Apostelgeschichte und das Lukasevangelium. Diese beiden Texte enthalten Einleitungen, die sie in der Geschichte miteinan-der verbinden. In der Einleitung zur Apostelge- schichte schrieb Lukas: «Den ersten Bericht habe
    ich verfasst, o Theophilus, über alles, was Jesus anfing zu tun und zu lehren, bis zu dem Tag, da er in den Himmel aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte» (Apg 1,1-2). Das macht deutlich, dass das Lukasevangelium (sein «erster Bericht») vor der Apostelgeschichte entstanden ist.


    6 Paulus zitierte das Lukasevangelium in seinem Brief an Timotheus
    Als Paulus seinen ersten Brief an Timotheus schrieb, schien das Lukasevangelium um 63–64 n. Chr. allgemein bekannt gewesen zu sein. Beachten Sie die folgende Stelle:
    «Die Ältesten, die gut vorstehen, sollen doppelter Ehre wertgeachtet werden, besonders die, welche im Wort und in der Lehre arbeiten. Denn die Schrift sagt: ‹Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt!›, und ‹Der Arbeiter ist seines Lohnes wert›» (1Tim 5,17-18).
    Paulus zitierte hier diese beiden Stellen aus der «Schrift» – die eine aus dem Alten und die andere aus dem Neuen Testament. «Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt» stammt aus 5. Mose 25,4 und «Der Arbeiter ist seines Lohnes wert» aus Lukas 10,7. Daraus wird deutlich, dass das Lukasevangelium schon allgemein bekannt war und als Teil der Schrift akzeptiert wurde, als Paulus diesen Brief schrieb. Zugegeben, eine Reihe von Kritikern
    (wie Bart Ehrman) haben behauptet, dass Paulus nicht der Autor des 1. Timotheusbriefes sei. Sie meinen, dieser Brief wäre zu einem viel späteren Zeitpunkt in der Geschichte verfasst worden. Die Mehrheit der Gelehrten erkennt jedoch die Tat-sache an, dass die frühesten Leiter der Gemeinde schon sehr früh mit 1. Timotheus vertraut waren.


    7 Paulus wiederholte die Behauptungen der Evangelienschreiber
    Obwohl einige moderne Kritiker die Urheber-schaft der Pastoralbriefe von Paulus infrage stellen, sind sich selbst die skeptischsten Gelehr-ten einig, dass Paulus die Briefe an die Römer, Korinther und Galater geschrieben hat. Diese Briefe stammen aus der Zeit zwischen 48 n. Chr. und 60 n. Chr. Der Römerbrief (normalerweise auf 50 n. Chr. datiert) macht etwas Wichtiges deutlich. Paulus begann den Brief mit der
    Aussage, dass Jesus der auferstandene «Sohn Gottes» ist. Im ganzen Brief akzeptierte Paulus die Sicht von Jesus, die die Augenzeugen in ihren Evangelienberichten zum Ausdruck brachten. Siebzehn Jahre nach der Auferstehung wurde
    Jesus als Gott beschrieben. Er ist der menschge-wordene Gott, so wie die Augenzeugen es in ihren Berichten in den Evangelien schilderten. Paulus’ Überblick über das Leben Jesu entspricht dem der Evangelien. In 1. Korinther 15

    (Fortsetzung folgt!)

  • Die Kirche schafft sich selbst ab.

    Der Wiener Psychologe Bonelli sagt: Bin ich bereit mich für den Glauben zu verändern, oder verändere ich den Glauben so sehr, dass ich mich nicht verändern muss?
    Die Kirche kippt genau in diese verändernde Haltung.
    Wie werden wir als Kirche gesehen? Was denken die anderen? Was denken die Medien? Wie stehe ich heute da? Wie können wir uns strategisch positionieren um gut wegzukommen? Dieses Denken ist Parteidenken. Das ist alles weg vom Wort Gottes. Wie denkt Gott über uns? Das muss die Kirche sich fragen. Weil das aber nicht gefragt wird, laufen die Leute von der Kirche weg. Verständlich, weil es nicht christlich, nicht glaubwürdig ist.

    Diese Denkweise greift um sich. wie eine Seuche !!!

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Mitternachtsruf 02.2024 – Seite 19
    (geschrieben 53 und 57 n. Chr.) fasste Paulus
    die Evangeliumsbotschaft zusammen und unterstrich die Tatsache, dass ihm die Apostel die Augenzeugenberichte beschrieben:
    «Denn ich habe euch zuallererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, und dass er begraben worden ist und dass er auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften, und dass er dem Kephas erschie-
    nen ist, danach den Zwölfen. Danach ist er mehr als 500 Brüdern auf einmal erschienen, von denen die meisten noch leben, etliche aber auch entschlafen sind. Danach erschien er dem Jakobus, hierauf sämtlichen Aposteln. Zuletzt aber von allen erschien er auch mir, der ich gleichsam eine unzeitige Geburt bin» (1Kor 15,3-8).


    In seinem Brief an die Galater (ebenfalls aus der Mitte des 1. Jh.) beschrieb Paulus seinen Umgang mit diesen Aposteln (Petrus und Jakobus) und sagte, dass er ihnen mindestens vierzehn Jahre vor dem Schreiben des Briefes begegnet war:
    «Als es aber Gott, der mich vom Mutterleib an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat, wohlgefiel, seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn durch das Evangelium unter den Heiden verkündigte, ging ich sogleich nicht mit Fleisch und Blut zurate, zog auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ging weg nach Arabien und kehrte wieder nach Damaskus zurück. Darauf, nach drei Jahren, zog ich nach Jerusalem hinauf, um Petrus kennenzulernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. Ich sah aber keinen der anderen
    Apostel, nur Jakobus, den Bruder des Herrn» (Gal 1,15-19).
    «Darauf, nach 14 Jahren, zog ich wieder hinauf nach Jerusalem mit Barnabas und nahm auch Titus mit» (Gal 2,1).
    Das bedeutet, dass Paulus den auferstandenen Christus innerhalb von fünf Jahren nach der Auferstehung gesehen hat (die meisten Gelehrten setzen Paulus’ Bekehrung zwischen 33 und 36 n. Chr. an, und Gal 1,18-19 zufolge besuchte
    er Petrus und Jakobus in den darauffolgenden drei Jahren) und von den Augenzeugen (Petrus und Jakobus) von den Evangeliumsberichten erfuhr. Aus diesem Grund war Paulus in der Lage, den Korinthern mitzuteilen, dass es noch «mehr als 500 Brüder» gab, die die Berichte von der
    Auferstehung bestätigen konnten (1Kor 15,6). Das ist eine mutige Behauptung für die Jahre 53–57 n. Chr., die seine Leser überprüfen und ihn einen Lügner strafen konnten, wenn sie nicht stimmte.


    8 Paulus zitierte das Lukasevangelium in seinem Brief an die Korinther
    Als er der Gemeinde in Korinth schrieb (nahezu zehn Jahre vor dem Brief an Timotheus), schien Paulus auch das Lukasevangelium gekannt zu haben. Achten Sie auf die Ähnlichkeit zwischen seiner Beschreibung des Mahls des Herrn und der im Lukasevangelium:
    «Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, nämlich dass der Herr Jesus in der Nacht, als er verraten wurde, Brot nahm, und dankte, es brach und sprach: Nehmt, esst! Das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; dies tut zu meinem Gedächtnis! Desgleichen auch den Kelch, nach dem Mahl, indem er sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, sooft ihr ihn trinkt, zu meinem Gedächtnis!» (1Kor 11,23-25).
    «Und er nahm das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis! Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird»
    (Lk 22,19-20).
    Paulus scheint das Lukasevangelium zu zitieren – das einzige Evangelium, in dem Jesus zu den Jüngern sagt:
    «Das tut zu meinem Gedächtnis.» Wenn Paulus eine Beschreibung des Mahls verwendete, die zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt war, dann muss dieser Bericht schon eine Zeitlang vor der Entstehung seines Briefes im Umlauf gewesen sein.


    9 Lukas zitierte wiederholt Markus (und Matthäus)
    Als Lukas sein Evangelium schrieb, gab er ehrlich zu, dass er kein Augenzeuge des Lebens und Dienstes Jesu war. Stattdessen beschrieb sich Lukas als Historiker, der die Aussagen der an-wesenden Augenzeugen sammelte:
    «Nachdem viele es unternommen haben, einen Bericht über die Tatsachen abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind, wie sie uns diejenigen überliefert haben, die von Anfang an Augenzeu-gen und Diener des Wortes gewesen sind, so schien es auch mir gut, der ich allem von Anfang an genau nachgegangen bin, es dir der Reihe nach zu beschreiben, vortrefflichster Theophilus, damit du die Gewissheit der Dinge erkennst, in denen du unterrichtet worden bist» (Lk 1,1-4).
    Lukas wiederholte oder zitierte oft ganze Passagen von Markus (im Lukasevangelium finden sich 350 Verse von Markus) oder Matthäus (Lukas hat 250 Verse von Matthäus

  • Lukas wiederholte oder zitierte oft ganze Passagen von Markus (im Lukasevangelium finden sich 350 Verse von Markus) oder Matthäus (Lukas hat 250 Verse von Matthäus

    Seite 20 Mitternachtsruf 02.2024 – BLICKFELD
    -----> Fortsetzung von NR. 4.335:

    Lukas wiederholte oder zitierte oft ganze Passa-gen von Markus (im Lukasevangelium finden sich 350 Verse von Markus) oder Matthäus (Lukas hat 250 Verse von Matthäus in seinem Bericht aufge-nommen). Diese Stellen wurden im Lukas-evangelium aufgenommen, als hätte der Verfasser sie einfach nur aus anderen Berichten kopiert. Somit können wir zu dem Schluss kommen, dass der Bericht von Markus bereits anerkannt, akzeptiert und Lukas zugänglich war,
    als dieser sein Evangelium schrieb.


    10 Das Markusevangelium scheint ein früher «Verbrechensfunk» zu sein
    Das Markusevangelium hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem «Verbrechensfunk». Wenn die ersten Beamten am Tatort eintreffen, sammeln sie schnell alle mit dem Verbrechen in Verbindung stehenden Details zusammen und nehmen eine Beschreibung des Tatverdächtigen auf.
    Anschliessend übermitteln sie diese Details über Funk anderen Beamten, die sich in der Gegend aufhalten könnten.
    Dieser erste «Verbrechensfunk» ist kurz und konzentriert sich auf die wesentlichen Aspekte. Später ist dann Zeit, um weitere Einzelheiten hinzuzufügen, den Ablauf der Ereignisse zu klären und ausführliche Berichte zu schreiben.
    ... (Auslassungen)


    Obwohl das Markusevangelium die wichtigen Details des Lebens und Dienstes Jesu enthält, ist es ziemlich kurz, weniger geordnet als die anderen Evangelien und angefüllt mit Adjektiven und Verben, die «Handlungen» beschreiben. All dem haftet ein Gefühl von Dringlichkeit an. Genau damit können wir rechnen, wenn es tatsächlich ein früher Bericht des Dienstes Jesu war, der unter dem Eindruck von Dringlichkeit geschrieben wurde. Die Augenzeugen hatten
    eindeutig dieses Gefühl und glaubten, dass Jesus schon bald zurückkehren werde. (Markierung hier von mir!) Paulus schrieb, dass «unsere Errettung jetzt näher ist, als da wir gläubig wurden» (Röm 13,11), und Jakobus sagte: «Die Wiederkunft des Herrn ist nahe!» (Jak 5,8). Auch Petrus, der Mentor und Mitstreiter von Markus, war der Ansicht: «Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge» (1Petr 4,7). Markus stand unter demselben dringlichen Gefühl, als er die Erfahrungen von Petrus in seinem Evangelium aufnahm. (Fortsetzung jetzt unter NR. 4.336 mit der Seite 21 (der vorletzten aus dem Artikel!)

  • Seite 22 Mitternachtsruf 02.2024 – BLICKFELD


    Mythologie der Evangelien voranzutreiben), dürfte es einen viel einfacheren Grund dafür geben. Wenn Markus wie einige Mitglieder in meinen Bandenfällen die Identität von Petrus (als Angreifer von Malchus) und Maria (deren Salbung als Verkündigung der königlichen Stellung Jesu als Messias ausgelegt werden konnte) schützen wollte, ergibt es Sinn, dass er sie ungenannt lässt, sodass die jüdische Führung sie nicht so leicht ins Visier nehmen konnte. Markus beschrieb nicht einmal, wie Jesus Marias Bruder Lazarus von den Toten auferweckte. Auch das ergibt Sinn, wenn Markus versuchte, Lazarus’ Identität in den ersten Jahren der christlichen Bewegung zu schützen, da seine Auferweckung für die jüdischen Führer von besonderem Interesse war und sie veranlasste, nach Jesus zu suchen, um ihn zu töten. Wenn Markus sein Evangelium zu einem frühen Zeitpunkt schrieb, als Maria, Lazarus, Petrus und
    Malchus noch lebten, ist es denkbar, dass Markus ihre Namen nicht preisgeben wollte oder einfach die Berichte wegliess, die sie ursprünglich enthiel-ten.
    Im Allgemeinen erkennen Gelehrte an, dass das Johannesevangelium als letztes zu den neutesta-mentlichen Evangeliumsberichten hinzukam. Es wurde höchstwahrscheinlich zu einem Zeitpunkt geschrieben, als Petrus, Malchus und Maria bereits tot waren. Wie einige der Zeugen in meinen unaufgeklärten Fällen hatte Johannes die Freiheit, diese wichtigen Personen zu identifizieren. Ihnen konnte kein Schaden mehr zugefügt werden.


    Sie tauchten früh auf der Zeitleiste auf
    Angesichts dieser elf Indizienbeweise stellt sich die Frage:
    Zu welchem vernünftigen Schluss kann man hinsichtlich der Abfassungszeit des Evangeliums kommen?

    Als Erstes müssen wir erklären, warum in den neutestamentlichen Aufzeichnungen mehrere wichtige historische Ereignisse nicht erwähnt werden: die Zerstörung des Tempels, die Belagerung Jerusalems und der Tod von Petrus, Paulus und Jakobus. Diese Auslassungen sind durchaus erklärbar, wenn die Apostelgeschichte (der biblische Text, der diese Ereignisse eigentlich beschreiben sollte) vor 61–62 n. Chr. geschrieben wurde. Diese Ereignisse fehlen in den Berichten, weil sie noch nicht stattgefunden hatten.
    Aus der Einleitung der Apostelgeschichte wissen wir, dass das Lukasevangelium zeitlich davor entstanden ist, aber wir müssen die übrig geblie-benen Indizienbeweise benutzen, um zu bestim-men, wie viel davor. Daß Paulus die Beschreibung der Evangelienschreiber über Jesus wiederholte, stimmt mit der Tatsache überein, dass er die
    Aussagen der Evangelien kannte, und seine Zitate aus dem Lukasevangelium im 1. Timotheusbrief und im 1. Korintherbrief bestätigen, dass der Bericht von Lukas schon recht früh existierte, circa vor 53–57 n. Chr. Paulus konnte das Lukas- evangelium zitieren und sich darauf als einen Teil der Schrift stützen, weil es bereits geschrieben, eine Zeitlang kursiert und weit-gehend akzeptiert war. Die Leser seiner Briefe erkannten aufgrund dieser Zitate, dass Paulus das Lukasevangelium als wahr einstufte.
    Lukas erzählt uns, dass er Material von denen verwendete, «die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind» (Lk 1,2). Somit bezog er sich entweder auf über fünfhun-dert Verse aus dem Markus- oder Matthäusevan- gelium oder zitierte sie direkt. Daraus lässt sich schliessen, dass diese Berichte bereits existierten, als Lukas seine Nachforschungen aufnahm. Wenn das stimmt, dann hat das Markusevangelium ein viel früheres Abfassungsdatum als das von Lukas und kann entweder in die späten 40er- oder sehr frühen 50er-Jahre datiert werden. (Anm. von mir: wegen des Ereignisses aus Apg.13,13 das um 46/ 47 n.Chr. war, plädiere ich für 46/47 als Abfas-sungsjahr des Markus-Evangeliums!) Das erklärt
    dann auch einige charakteristische Züge im Markusevangelium. Das Evangelium scheint ein Gefühl der Dringlichkeit auszustrahlen, ähnlich dem «Verbrechensfunk», den die zuerst am Tatort eintreffenden Beamten weitergeben, und Markus scheint in seinem Bericht einige wichtige Personen schützen zu wollen, als hätten sie beim Schreiben des Evangeliums noch gelebt.
    Aus den Indizienbeweisen lässt sich der Schluss ziehen, dass die Evangelien sehr früh in der Geschichte geschrieben wurden, zu einer Zeit, als die ursprünglichen Augenzeugen und Evangelien-schreiber noch lebten und bezeugen konnten, was sie gesehen hatten. Aus diesem Grund war Markus bemüht, wichtige Personen nicht zu identifizieren, und Paulus konnte auf fünfhundert lebende Augenzeugen verweisen, die die Auferstehung Jesu bezeugen konnten. Obschon Skeptiker gerne behaupten, dass die Evangelien weit nach dem angeblichen Leben der Apostel und in zeitlicher Nähe zu den Konzilien, die sie bestätigten, geschrieben wurden, deuten die Beweise auf einen anderen Sachverhalt.


    J. WARNER WALLACE


    ___________________________________
    Gekürzter Auszug aus: Ungelöster Fall Christentum – Ein Mordkommissar hinterfragt die Aussagen der Evangelien, S. 215-229; beim Verlag Mitternachts-ruf erhältlich

  • 01.02.24 Genomforscher definieren neue Klasse von Steuerungselementen in der DNA

    Zitat:

    Die Entdeckung, dass drei von fünf genetischen Elementen unerwartete Funktionen bei der Genregulierung haben, führt zu einer weiteren Verringerung des vermeintlich nicht-funktionalen Teils des Genoms – das man bis vor Kurzem als Junk-DNA bezeichnete.

    Das Genomforschungskonsortium ENCODE berichtete schon 2012, dass 80 % des Genoms funktional sind, eine Aussage, die von manchen Evolutionisten heftig bestritten wurde, da ein fast vollständig funktionales Genom nicht den Erwartungen entspricht, die das Produkt eines evolutionären Prozesses hätte (Borger 2022).

    Doch je mehr neue Technologien wir entwickeln, um die nicht codierenden Bereiche des Genoms zu untersuchen, desto mehr Funktionalitäten entdecken wir.

    Und je mehr Funktionalitäten das Genom aufweist, desto mehr spricht es für die Schöpfung.

    http://www.genesisnet.info/.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Lieber Norbert, gestatte mir ein paar Anmerkungen zu Deinen langen Zitaten aus dem Mitternachtsruf.

    Als ich noch kein Christ war, akzeptierte ich die skeptischen Behauptungen von Leuten wie Ehrman, Vermes und Waite.

    Hier werden nur Familiennamen genannt. Es ist daher schwierig festzustellen, um wen es sich handelt, geschweige denn, welche Thesen sie tatsächlich vertreten.

    Als Skeptiker glaubte ich, dass die Evangelien im 2. Jahrhundert geschrieben wurden und ähnlich wertlos waren.
    Wenn sie so spät verfasst worden waren, waren sie keine Augenzeugenberichte.

    Ein einfacher Blick in Wikipedia zeigt, dass die Evangelien übereinstimmend ins 1. Jahrhundert datiert werden.
    Zudem, eine Spätdatierung sagt nichts über den Wert der Evangelien aus, zumal davon ausgegangen wird, dass ältere Quellschriften verwendet wurden.

    Der Verfasser beißt sich daran fest, dass die Evangelien nur glaubwürdig sind, wenn es sich um "Augenzeugenberichte" handelt. Das entspricht ganz heutigen Denken, aber nicht dem Denken der Antike.
    In der Antike stand die mündliche Belehrung im Zentrum. Geschrieben wurde erst, wenn es wichtig geworden war und zur Erinnerung an die bereits mündlich belehrten.

    Keine antike Vita lies es mit der Nennung von Fakten, wie man es von Augenzeugenberichten erwartet, bewenden. es ging immer darum die Bedeutung der Person hervor zu heben. Darauf kommt es schließlich an. Was nützt jedes noch so kleine Detail, wenn der Sinn des Ganzen, die Bedeutung nicht erkannt wird?

    Darum geht es:

    Zitat

    Evangelium (auch Frohe Botschaft, Gute Nachricht, Frohbotschaft oder Heilsbotschaft) https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelium_(Glaube)

    Zitat

    Der Begriff Evangelium kommt aus dem Altgriechischen (εὐαγγέλιον euangélion, deutsch ‚(Botenlohn für eine) gute Nachricht, gute Botschaft‘ oder „frohe Botschaft[2][3])
    https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelium_(Literaturgattung)

    Wir haben es hier mit einer Literaturgattung zu tun, die eben mehr als ein einfacher Bericht ist:

    Zitat

    Als Evangelium (von griechisch-lateinisch euangelium) bezeichnet man außer der christlichen Glaubensbotschaft auch eine antike, frühchristliche Literaturgattung, die sich mit dem Leben, Tod und Auferstehung Jesu und dessen Bedeutung für die Christen auseinandersetzt. https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelium_(Glaube)


    Weitere Argumente aus dem Mitternachtsruf:

    4 Lukas sagte nichts über den Tod von Jakobus

    usw. usw. Das war auch nicht das Thema des Lukasevangeliums.
    Diese Argumente sind daher alle wertlos.

    Paulus zitierte das Lukasevangelim in seinem Brief an die Korinther

    Das schreibt Paulus nicht.

    Daher gibt es andere Erklärungen für Übereinstimmungen:
    Das Lukasevangelium zitiert Paulus. Oder es gab eine andere gemeinsame "Quelle"/Überlieferungen.

    Wenn Markus wie einige Mitglieder in meinen Bandenfällen die Identität von Petrus (als Angreifer von Malchus) und Maria (deren Salbung als Verkündigung der königlichen Stellung Jesu als Messias ausgelegt werden konnte) schützen wollte, ergibt es Sinn, dass er sie ungenannt lässt, sodass die jüdische Führung sie nicht so leicht ins Visier nehmen konnte. Markus beschrieb nicht einmal, wie Jesus Marias Bruder Lazarus von den Toten auferweckte. Auch das ergibt Sinn, wenn Markus versuchte, Lazarus’ Identität in den ersten Jahren der christlichen Bewegung zu schützen, da seine Auferweckung für die jüdischen Führer von besonderem Interesse war

    ??? Was soll das? Eine antijüdische Polemik!

    Als Erstes müssen wir erklären, warum in den neutestamentlichen Aufzeichnungen mehrere wichtige historische Ereignisse nicht erwähnt werden: die Zerstörung des Tempels, die Belagerung Jerusalems und der Tod von Petrus, Paulus und Jakobus. Diese Auslassungen sind durchaus erklärbar, wenn die Apostelgeschichte (der biblische Text, der diese Ereignisse eigentlich beschreiben sollte) vor 61–62 n. Chr. geschrieben wurde. Diese Ereignisse fehlen in den Berichten, weil sie noch nicht stattgefunden hatten.

    Man muss eine Nichterwähnung nicht erklären, wenn es nicht das Thema eines Textes ist.

    Zur Erinnerung das ist das Thema der Evangelien:

    Zitat

    Als Evangelium (von griechisch-lateinisch euangelium) bezeichnet man außer der christlichen Glaubensbotschaft auch eine antike, frühchristliche Literaturgattung, die sich mit dem Leben, Tod und Auferstehung Jesu und dessen Bedeutung für die Christen auseinandersetzt. https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelium_(Glaube)