1844 - Ein prophetisches Datum

  • Er erwartete ja die Wiederkunft zur damaligen Zeit schon.

    Ja, und nicht nur das, sondern man sieht, dass sich das etwas wandelt.
    Zunächst wurde angenommen, dass der Herr buchstäblich "bald" komme ("Wir, die wir leben werden denen nicht zuvorkommen ...")
    Dann sieht auch Paulus, dass dem scheinbar nicht so ist und spricht schon von seinem Tod, wo er dann bei seinem Herrn sein wird, wo er den Lauf vollendet hat (ein wunderschöner Text), und dergleichen;
    dort wandelt sich auch ein wenig die Vorstellung des weiteren "Lebens" nach dem Tode.

    Bei Petrus das selbe: zunächst kommt der Herr sehr bald, dann reagiert er auf Spötter und erklärt "tausend Jahre sind ein Tag bei Gott ..."
    Diese Texte sind nicht Kanon gewesen, sondern entstanden aus Fragen, Nachsinnen und sicher auch aus Diskussionen heraus.

  • Das Verständnis von Dan. 8:14. (Ende der 2300 Jahr-Zeiten) ist grundlegend für 1844.

    Rechtfertigung des AT+NT (Dan. 11:22.30.-35./12:1.-3.)

    Siehe auch Offenbarung 11

  • Gott offenbart nicht einem alles auf einmal,


    Ohjee, wie oft habe ich diesen Satz schon gelesen oder hören müssen!?
    Auch wenn er nicht grundsätzlich falsch sein muß, ...........aber glaubst du wirklich, Gott hätte Paulus bewußt für die damaligen Menschen und die Nachwelt, etwas falsches schreiben lassen?
    Du bist doch jemand, der die Bibel als Diktat Gottes sieht? Also Wort für Wort von Gott diktiert.
    Hast du zumindest kürzlich geschrieben.

  • aber glaubst du wirklich, Gott hätte Paulus bewußt für die damaligen Menschen und die Nachwelt, etwas falsches schreiben lassen?

    Was soll Paulus Falsches geschrieben haben? Er hat einfach nicht alles gewusst. Er hat deshalb wohl zunächst vermutet, dass Jesus noch zu seinen Lebzeiten wiederkommen wird. Wer weis, vielleicht hat Paulus auch gedacht, dass jeder Jesus bei seinem jeweiligen Tod sehen wird? Ich weis es auch nicht. Ich glaube jedenfalls nicht, dass 1844 irgendwas aus Daniel erfüllt wurde, das habe ich bereits erwähnt. Ich sehe diese Prophezeiung eher zur Zeit des Antiochus Epiphanes erfüllt, wie ich ich bereits mit dem an anderer Stelle verlinkten Beitrag von Walter Tschoepe gesagt habe... Aber ob das stimmt, weis ich auch nicht, aber zumindest überzeugt es mich eher.
    Prophetie ist für die Verständigen und zu denen gehöre ich wohl nicht so...

  • Was soll Paulus Falsches geschrieben haben? Er hat einfach nicht alles gewusst.


    Diejenigen, für die die Bibel Wort für Wort Gottes Wort ist, müßten eigentlich zugeben, daß er wohl nicht alles gewußt hatte.
    Aber das können sie nicht.
    Stattdessen wird seine Aussage - die aber eindeutig für die damalige Zeit gedacht war - einfach zur Prophezeiung für die Zukunft gemacht.
    Daß sie deswegen eigentlich auch nicht viel richtiger wird, wird ignoriert.
    Daß er mit Entrückung die Wiederkunft Jesu gemeint haben könnte, kann aber auch nicht sein, sonst hätte er ja nicht Entrückung, sondern Wiederkunft Jesu geschrieben.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube jedenfalls nicht, dass 1844 irgendwas aus Daniel erfüllt wurde, das habe ich bereits erwähnt. Ich sehe diese Prophezeiung eher zur Zeit des Antiochus Epiphanes erfüllt, ...

    Das Problem dieses Verständnisses ist aber dass Jesus in Mt 24,15 die Erfüllung der Daniel-Prophetie in der Zukunft (Endzeit) sieht und Antiochus Epiphanes vor Jesus geherrscht hat. Also müsste sich Jesus geirrt haben ;) .

  • Deswegen kann ich mit - "die letzte oder allerletzte bzw mit Gnadenfrist, die irgendwann begonnen haben soll" - überhaupt nichts anfangen.
    Es macht keinen Sinn.

    Es macht sehr wohl Sinn nach dieser Zeit Ausschau zu halten, denn Jesus sprach selbst davon, so z.B. in Lukas 21,24 :
    [bibel]und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind.[/bibel]

    Die letzte (= allerletzte?) Gnadenfrist läuft seit dem 7.6.1967 (---> siehe Lukas 21,24)! Wie lang wird sie noch währen...?
    Maranatha! Herr Jesus komme bald!

    Paulus .... hat einfach nicht alles gewusst. Er
    hat
    zunächst vermutet, dass Jesus noch zu seinen Lebzeiten wiederkommen wird.

    Es steht wohl unzweifelhaft fest, dass Paulus, Jesu Apostel und viele Urchristen den Herrn Jesus noch zu ihren Lebenszeiten erwartet haben! Ja, Jesus selbst war wohl der Meinung, dass ER bald wiederkommen werde! Darauf deuten Bibeltexte wie Markus 9,1 hin. So war in der christlichen Gemeinde nach Jesu Himmelfahrt eindeutig eine »Naherwartung der Parusie Jesu« vertreten worden! ----> Sie erwarteten täglich die Wiederkunft IHRES Herrn! »Wachen und Beten!« taten sie stets! Das sollen auch wir tun und unseren Herrn jederzeit erwarten! Maranatha!

    Und heutzutage sagt uns das prophetische Wort : »ISRAEL IST DER ZEIGER AN DER WELTENUHR GOTTES!« Das war so 1882,1948,1967 und 1993 und wird erst Recht in der Zukunft so sein! (vielleicht wird wegen Dan.8,14 (in Verbindung mit Dan.8,8-10) tatsächlich im Jahre 2020 der dritte Tempel („das Heiligtum”) wieder errichtet werden.)

  • Das Problem dieses Verständnisses ist aber dass Jesus in Mt 24,15 die Erfüllung der Daniel-Prophetie in der Zukunft (Endzeit) sieht und Antiochus Epiphanes vor Jesus geherrscht hat. Also müsste sich Jesus geirrt haben ;) .

    Da hättest du natürlich recht, das kann nicht sein, dass sich Jesus auf was Vergangenes bezieht. Aber vielleicht redet er gar nicht von der gleichen Sache? Daniel wurde ja diverse Sachen prophezeit... Und bei den einen Sachen wurde es ihm in Wochen angegeben und bei den anderen in Abenden und Morgen. Beides rechnen die Adventisten in Jahre, ein Jahr für einen Tag. Das muss aber nicht in beiden Fällen so sein!
    Der "Gräuel der Verwüstung", das war eben die Anbetung des Zeus oder anderer Götter an Stelle von JHWH im Tempel, wie es Antiochus Epiphanes angeordnet hat, vor allem hat er für exakt 2300 Abend- und Morgenopfer den beständigen Opferdienst beseitigen lassen. Und später nach Jesus sollte wieder ein "Gräuel der Verwüstung" mit den Römern kommen, die den Tempel zerstört haben und später dort ebenfalls die Anbetung falscher Götter angeordnet haben.

    Ich bleibe dabei, dass im Jahr 1844 nix Relevantes passiert ist, was Erfüllung biblischer Prophetie angeht.
    Allein schon deswegen, weil die Erfüllung der Prophezeiungen für uns überprüfbar auf der Erde stattfinden, denn daran sollen wir ja prüfen, ob ein Prohphet ein echter Prophet ist, Und wenn man nun anfängt, so zu argumentieren, dass ja aber im Himmel dies und das erfüllt sei, da öffnet man doch jeglicher Spekulation Tür und Tor und kann behaupten, was man will! Und keiner kann es mehr überprüfen.

    Also, wie gesagt, Prophetie ist was für die Verständigen und zu denen gehöre ich offensichtlich nicht.

    Was mich beruhigt, da steht sogar:
    "Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in den Himmeln, auch nicht der Sohn, sondern der Vater allein."

    Wenn nicht mal Jesus alles weis, befinde ich mich in guter Gesellschaft. ^^

    Einmal editiert, zuletzt von Rosen (1. Dezember 2018 um 00:23)

  • Aber vielleicht redet er gar nicht von der gleichen Sache?

    Er redet von der Zerstörung Jerusalems, 70 n. Chr.

    Das Gräuelbild der Verwüstung, die Abschaffung des Opfers (des Tempels) ... ist die Zerstörung Jerusalems.
    Jerusalem als Stadt war den Juden das Bild für das Volk Gottes, der Tempel war die Stiftshütte, wo man Kontakt hatte mit Gott.

  • Daniel, Jesus (Matth.24) und Paulus (2. Thess. 2)
    sprechen eindeutig davon, dass bis zur Wiederkunft noch Einiges zu geschehen hat.
    Die Johannesoffenbarung bestätigt jene.
    Die Häresie des MONTANISMUS deutete sich im Paulusbrief schon an.

    Montanisten waren die, die nicht "warten" konnten sondern sich "nur" beeilten.
    2. Petrus 3:9.ff.

  • Ich bleibe dabei, dass im Jahr 1844 nix Relevantes passiert ist, was Erfüllung biblischer Prophetie angeht.

    Rosen das ist Dein gutes recht. Dann haben Daniel ,Jesus und Johannes Märchen erzählt...

    Allein schon deswegen, weil die Erfüllung der Prophezeiungen für uns überprüfbar auf der Erde stattfinden, denn daran sollen wir ja prüfen,

    Um 1844....Alleine das die STA damals unter anderen Kirchen und Institutionen entstand.
    Wenn Du Dir alle Ereignissen anschaust die dazu geführt haben, Frieden,Gerechtigkeit ,Nächstenliebe zu praktizieren und Jesus in den Mittelpunkt der Evangelisation zu stellen, die Erfüllen der Prophezeiungen nicht erkennst, dann hast Du offensichtlich die falsche Brille aufgesetzt ...

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Dann haben Daniel ,Jesus und Johannes Märchen erzählt...

    Nein, haben sie nicht. Sie sprachen nicht von 1844, daher haben sie auch keine Märchen erzählt.
    1844 kommt in der gesamten Bibel nicht vor.

    Was sollen diese nötigenden Aussagen?
    Das ist genauso wie dieses: "Wenn es nicht so und so ist oder sein wird, dann hat Jesus gelogen!" - Man benutzt ihn wie ein Orakel oder wie einen Automat, der bestätigen soll, was man so glaubt.

    • Offizieller Beitrag

    Seele, Deine Unterstellung (nötigende Aussagen) ist unnötig, so wie Deine Auslegung leider oberflächlich ist.

    Mir geht es nicht um 1844 im Besonderen, aber eine Auslegung soll schon so sein, dass sie nicht den gesunden Menschenverstand beleidigt.

    Was Rosen schreibt ist nicht logisch, bzw. inkonsistent, denn Jesus bezieht sich explizit auf die "Greuel der Verwüstung" also auf das, was viele Ausleger auf Antiochus Epiphanes deuten. Nun könnte ich mir ja sogar eine mehrfache Erfüllung vorstellen, wie wir überhaupt in Matth 24 eine Art typologischer Prophezeiung haben. Aber so zu tun als wäre die Prophezeiung des Daniel mit Antiochus Epiphanes "erledigt" - da kann ich nicht mit.

    Gleiches gilt für Deine Aussage, wenn "die Greuel der Verwüstung" mit der Zerstörung Jerusalems ihre Erfüllung gefunden hätten, wo ist da die Frist der 3600 Tage (Jahre?). Wo ist die Verbindung zum Befehl Jerusalem (eigentlich den Tempel!) nach der babylonischen Gefangenschaft wiederaufzubauen?

    Man kann die Berechnung auf 1844 hin kritisieren, dann aber bitte fundiert und nicht so oberflächlich. Und es ist keine "adventistische" Berechnung, nicht einmal eine Milleritische, sondern ein die sich schon vor Miller findet. Weder Antiochus Epiphanes noch die Zerstörung Jerusalems wurden daher von allen Christen als Erfüllung von Daniels Prophezeiungen gesehen.

    Wenn man dann noch Dan 12,9., den Verweis darauf, dass die Prophezeiungen auf die Zeit des Endes hin versiegelt wären, berücksichtigt, dann macht eine Auslegung auf unsere Zeit oder die nahe Vergangenheit durchaus Sinn. Natürlich könnte die Berechnung auf 1844 falsch sein, dann möchte ich gerne eine passendere sehen.

    Ein anderes Thema ist: Was ist 1844 (oder im Jahr xxxx, falls es eine treffendere Auslegung gibt) geschehen? - oder auch nicht?

  • wo ist da die Frist der 3600 Tage (Jahre?).

    HeimoW,
    ich gestehe offen, dass ich es mit Zahlen und Rechnungen nicht gut kann; ich habe das mehrmals durchgebüffelt und mir fällt das schwer.
    Deshalb bzw. gerade deshalb sollte man aber noch lange nicht auf das hören, was andere aus diesen Berechnungen machen.
    1844 halte ich für falsch.

    Die Weihung/ Rechtfertigung des Heiligtums ist in meinen Augen der Wiederaufbau des Tempels, also des realen Tempels damals.
    Die Verwüstung kommt danach. Die Zerstörung Jerusalems war für die Juden eine der größten Katastrophen (in religiöser Hinsicht), sodass sie bis heute ein Stück Mauerwerk in jeder Synagoge symbolisch unverputzt lassen.
    Es geht dort erstmal um das Volk Israel in diesen Prophetien, das muss man bedenken.
    Prophetie ist zudem keine Hellseherei, sondern maßgeblich auch Geschichtsdeutung.

    Mit "Nötigung" meine ich jene Argumentation, die ja keinen Widerspruch mehr zulässt. Das wird hier oft gemacht.
    "Wenn es so nicht ist, dann hat Jesus gelogen! Wenn es so nicht ist, dann haben sie alle Märchen erzählt!" - Was soll das?

    P.S.: um etwas zu kritisieren oder zu verneinen, muss ich es nicht besser wissen.
    Wenn dies das Kriterium wäre, würden wir alle zu den allermeisten Dingen wohl schweigen.

  • Die Antiochus-Theorie ist eine offizielle antichristliche Auslegung der rabbinischen Lehrer.
    Ich denke, Matth. 24 ist eindeutig bez. Daniels (Kap. 8-12) NACHCHRISTLICHEM Antichristentum.
    Die Berechnung von 1844 ist KEINE Erfindung W. Millers oder der Adventisten.
    Sie gründet sich auf die EINHEIT (ein Jesus Christus) der Vision von Daniel 8+9 sowie Esra 7 als zeitlichem Beginn.
    Interessant: Das Gebet Daniels Kap. 9 ist ein Yom Teruah/Alarmtags-Gebet.
    Somit bedeutet Daniel 8:14. "Siebte Posaune" VOR dem Entsühnungstag.
    Das konnten weder Miller noch STA verstehen.
    Aber andere Kirchen haben AUCH ihre Irrtümer.

    • Offizieller Beitrag

    Die Weihung/ Rechtfertigung des Heiligtums ist in meinen Augen der Wiederaufbau des Tempels, also des realen Tempels damals.
    Die Verwüstung kommt danach.

    In Daniel 8 ist die Reihenfolge umgekehrt. Nach Dan 8,14 dauert die Verwüstung "2300 Abende und Morgen".

    1844 halte ich für falsch.

    ...
    P.S.: um etwas zu kritisieren oder zu verneinen, muss ich es nicht besser wissen.

    Naja, zumindest sollte die Kritik konkret sein: warum hältst Du es für falsch?

    Ich halte dir Berechnung für recht plausibel, bin aber offen für eine bessere Erklärung.

  • Die adventistische (ich sage jetzt mal "adventistische") Auslegung sagt, dass 1844 Jesus von einem Bereich im Himmel in einen anderen eingegangen sei.
    Ist euch aufgefallen, dass es solche Prophetien in der Bibel sonst nie gibt?
    Die Bibel erzählt nie, was im Himmel passiert ist, sondern immer nur, was auf der Erde passiert (außer die Szene in Hiob, aber das ist eher Lyrik).

    In der Weihung des Heiligtums sah man zunächst die Erde, die durch Christi Wiederkehr geweiht/ gerechtfertigt werde.
    Das traf nicht ein und dann verlegte man es auf rein Himmlisches.

    Die Unstimmigkeiten, die das aufwirft, sind in meinen Augen erdrückend.
    Es passt nicht.

    Was "passt" - je nachdem, wo man zu rechnen anfängt - sind die 2300 Abende und Morgen auf 1844, und darauf stützt man sich. Ich halte das für vollkommen haltlos.
    Man muss lesen, was der Text erzählt. Die Zahlen allein dürfen nicht das Kriterium sein.
    Zudem würde solch ein Ereignis im himmlischen Heiligtum in meinen Augen zu jenen Dingen gehören, von denen Jesus sagte: Ihr wisset es nicht!
    Genauso wie die Wiederkehr.

    Es werden viele lesen und viel Weisheit darin finden.
    Ist man vielleicht mal darauf gekommen, dass das Absicht ist?

    Es werden viele kommen und sagen: Hier ist der Christus!, oder dort.
    Sehet zu, dass euch niemand verführe, und glaubet ihnen nicht.

  • Aufgrund des Zusammenhangs von Dan. 8 mit Kap. 11+12 müsste man 8:14 übersetzen: "...dann wird heiliger (Bund) gerechtfertigt.."
    Die Vulgata-Version der Kirchenväter ist irreführend.
    Aber die Milleriten/Adventisten im 19. Jahrh. hatten keine "originalere" Übersetzung als die King-James/Vulgata.