• Im AT gab es noch kein Evangelium, wie das von Jesus verkündete, nämlich dass ein Friedensreich Gottes auf Erden dann aufgebaut werden kann

    freudenboten hat schon darauf hingewiesen, dass sich das Evangelium Jesu durch die ganze Schrift ziehen würde - also schon im AT vorkomme, beginnend beim sogenannten Protevangelium in Gen.3,15. Ein Höhepunkt findet sich in 2Mo 34,6: » HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue ... « (siehe auch: 2Chr 30,9/ Neh 9,31/ Ps 86,15/ Ps 103,8/ Ps 145,8)

    Und auch ein Friedensreich Gottes auf Erden wird im AT bereits angekündigt und prophezeit, so z.B. in Jesaja 2, in Jesaja 11, in Jesaja 65, Micha 4 und vielen anderen Stellen, wie z.B.:

    • Ps 29,11 Der HERR wird seinem Volk Kraft geben; der HERR wird sein Volk segnen mit Frieden.
    • Jes 9,6 auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.
    • Jes 14,7 Nun hat Ruhe und Frieden alle Welt und jubelt fröhlich.
    • Jes 52,7 Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der da Frieden verkündigt, Gutes predigt, Heil verkündigt, der da sagt zu Zion: Dein Gott ist König!
    • Jes 60,17 ... Und ich will den Frieden zu deiner Obrigkeit machen und die Gerechtigkeit zu deinem Herrscher.
    • Jer 33,6 Siehe, ich will sie heilen und gesund machen und will ihnen dauernden Frieden gewähren.
    • Sach 9,10 Denn ich will die Wagen vernichten in Ephraim und die Rosse in Jerusalem, und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden. Denn er wird Frieden gebieten den Völkern, und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum andern und vom Strom bis an die Enden der Erde.
  • Jeremia 33

    9 Und das soll mein Ruhm und meine Wonne, mein Preis und meine Ehre sein unter allen Völkern auf Erden, wenn sie all das Gute hören, das ich ihnen tue. Und sie werden sich verwundern und entsetzen über all das Gute und über all das Heil, das ich Jerusalem geben will.

    Wie kann man sich entsetzen über Gutes?

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Jeremia 33

    9 Und das soll mein Ruhm und meine Wonne, mein Preis und meine Ehre sein unter allen Völkern auf Erden, wenn sie all das Gute hören, das ich ihnen tue. Und sie werden sich verwundern und entsetzen über all das Gute und über all das Heil, das ich Jerusalem geben will.

    Wie kann man sich entsetzen über Gutes?

    Ja, das ist in der Tat eine berechtigte Frage!
    Die Neue evangelistische Übersetzung hat folgende Fassung: "Dann werde ich mich über Jerusalem freuen, denn diese Stadt wird mir bei allen Völkern der Welt Ruhm und Ehre einbringen. Sie werden von Ehrfurcht überwältigt sein, wenn sie hören, wie viel Gutes und welchen Frieden ich dieser Stadt schenke." (Auch die Hoffnung für Alle übersetzt mit "Ehrfurcht"!)


    Die Übersetzung von "Ehrfurcht" statt "Entsetzen"'halte ich für besser! Welcher Hebräisch-Kenner kann sagen, was für das Wort "entsetzen" hier im Urtext verwendet wurde? Danke im voraus für die Antwort!

    • Offizieller Beitrag

    was für das Wort "entsetzen" hier im Urtext verwendet wurde? Danke im voraus für die Antwort!

    וְרָגְזוּ

    GrammatikDeutschז/נHebräischAussprachePunktiertKonjugationWurzel
    SubstantivKiste fזארגז'argAsאַרְגָּז
    Verbärgerte, erzürnet sich, regte sich auf (er)התרגז על...ִhitragEsהִתְרַגֵּזHitpa'elרגז
    Verbärgern (sich), sich erzürnen, sich aufregenלהתרגז על...ִlehitragEsלְהִתְרַגֵּזHitpa'elרגז
    AdjektiverzürntנרגזnirgAsנִרְגָּזרגז
    Verbzürnte, war erbost (er)רגז על...ִragAsרָגַזPa'alרגז
  • Vom Sinnzusammenhang würde am besten „sich aufregen” passen!

    Und sie werden sich verwundern und entsetzen über all das Gute und über all das Heil, das ich Jerusalem geben will. - Jer.33,9 (Luther)

    ----> oder mit „sich erregen” im positiven Sinne!

  • וְרָגְזוּ

    GrammatikDeutschז/נHebräischAussprachePunktiertKonjugationWurzel
    SubstantivKiste fזארגז'argAsאַרְגָּז
    Verbärgerte, erzürnet sich, regte sich auf (er)התרגז על...ִhitragEsהִתְרַגֵּזHitpa'elרגז
    Verbärgern (sich), sich erzürnen, sich aufregenלהתרגז על...ִlehitragEsלְהִתְרַגֵּזHitpa'elרגז
    AdjektiverzürntנרגזnirgAsנִרְגָּזרגז
    Verbzürnte, war erbost (er)רגז על...ִragAsרָגַזPa'alררגזDi

    Diese Liste ist nicht so praktisch. Die möglichen Grundbedeutung/-en der Wortwurzel mit Text-Vorkommen sind nicht dokumentiert. Aufgrund des Kontextes NUR EINER STELLE bleibt zu viel Interpretationsspielraum, welcher nicht abgesichert ist. "Zwei oder drei Zeugen".
    Nur als "technische" Anmerkung. Bitte nicht persönlich nehmen!

  • Im Hebr. entscheidet nicht so sehr die grammatische Konjugationsform über die Bedeutung sondern Wortwurzel und "Kontext".
    Man braucht eine hebr. Wortkonkordanz mit allen Textstellen und vergleicht...
    Dann sollte sich die Bedeutung klären.

  • Leider kann man nicht immer zu einem eindeutigen Ergebnis kommen. Die griechischen Übersetzungen können aber auch eine Hilfe sein. Die AT Zitate im NT haben da natürlich dann das höchste Gewicht.

  • Bei LXX-Zitaten im NT-Graece ist mitunter auch Vorsicht geboten.
    Ich vertraue mehr dem Masoretischen Text oder Sinaiticus.

    Wie gesagt, die semitische "Wurzel-Untersuchung" bringt am meisten.

  • Bei LXX-Zitaten im NT-Graece ist mitunter auch Vorsicht geboten.

    Ich sprach nicht von LXX-Zitaten.

    Ich vertraue mehr dem Masoretischen Text oder Sinaiticus.

    Der Codex Sinaiticus ist ein Textzeuge der LXX. Des Hebräischen Kanons, wie auch apokrypher Schriften.

    Wenn wir widersprüchliche Zeugnisse haben, müssen wir uns damit abfinden, dass es nicht zu einem "So isses ! Und nicht anders !" führen kann.

  • Ich meinte, ich bevorzuge den hebräischen Kanon anstelle der LXX.

    Vgl. was Pinchas Lapide über "Übersetzung=Ersetzung" schrieb.

  • Wie kann man sich entsetzen über Gutes?

    Nicht die Israeliten, sondern die anderen Völker.
    Es heißt ja dort "dies ist mein Ruhm und meine Ehre".
    Die anderen Völker sehen die Segnungen an Israel und sind neidisch oder auch erschrocken über die Hilfe, die er ihnen gibt.

    Es sprach sich ja rum, sodass einige von fremden Völkern sagten: "Ja, von eurem Gott haben wir gehört und davon, was er an euch tut! Wir und unsere Götter vollbringen das nicht!"

    Es geht im Alten Testament ja ständig um diesen Kampf: Wir und unsere Götter gegen euch und euern Gott!
    Und obgleich ihr so ein kleines Volk seid, gewinnt ihr immer mit eurem Gott. Außer ihr werdet ihm untreu, dann verlässt er euch und damit ist eure Kraft dahin und ihr seid nur ein kleines Volk.

  • Nicht die Israeliten, sondern die anderen Völker.Es heißt ja dort "dies ist mein Ruhm und meine Ehre".
    Die anderen Völker sehen die Segnungen an Israel und sind neidisch oder auch erschrocken über die Hilfe, die er ihnen gibt.

    Es sprach sich ja rum, sodass einige von fremden Völkern sagten: "Ja, von eurem Gott haben wir gehört und davon, was er an euch tut! Wir und unsere Götter vollbringen das nicht!"

    Das sieht man besonders auch in Ägypten z.Z. des Moses, als sich JHWH durch die Wunder der 10 Plagen als »der starke Gott« erwiesen hat und die Machtlosigkeit der vielen Götter Ägyptens bewiesen wurden, weshalb dann das Volk der Ägypter den Pharao auch gedrängt hatte Israel ziehen zu lassen...„weil er Ihnen zu mächtig geworden war!”