Die Bedeutung der Heiligtumslehre für Glaube und praktisches Leben

  • DonDomi,

    danke, dass Du das als Nichtadventist so auf den Punkt gebracht hast. Eigentlich wunderte ich mich schon lange, dass bis jetzt noch keiner deraußenstehenden Leser es so erkannte und zum Ausdruck brachte. Einige meiner bisherigen Fragen in diesem Thread gingen ja genau in diese Richtung! Vielleicht soll ich diese Fragen hier noch mal wiederholen?


    • Welche konkrete biblische Lehre unter all den unterschiedlichen Glaubenspunkten kann ein Nichtadventist nicht wirklich gut verstehen, wenn der die adventistische Heiligtumslehre nicht kennt?
    • Was könnten selbst Adventisten nicht wissen und gut verstehen, wenn sie den Heiligtums- und Opferdienst samt alle den Zeremonien und Festen im Alten Testament nicht genau kennen und verstehen würden?
    • Gibt es ein bestimmtes Wissen und Verständnis über den Erlösungsplan, das man nur durch eine gute Kenntnis der gegenwärtigen adventistischen Heiligtumslehre wissen kann, oder kann man alles, was man über den Erlösungsplan wissen muss oder soll z. B. auch nur aus den Lehren Jesu in den 4 Evangelien erfahren?
    • Reicht es nicht aus, was uns aus den Predigten und Lehren Jesu berichtet ist, um den gesamten Erlösungsplan recht zu verstehen und in der Praxis mein Leben so zu leben, dass es im Sinne Gottes recht gelebt wird ?
    • Was und wie viel hat eigentlich Jesus in seinen Predigten und Unterweisungen über das gesagt, was Adventisten heute als wichtigste Elemente in ihrer Heiligtumslehre haben, und wonach Leute sogar, wenn sie das nicht so glauben in große Probleme innerhalb der Gemeinde kommen, wie wir es hier live beobachten können?
    • Warum scheint all das Wissen über die unterschiedlichen Aspekte der heutigen, adventistischen Heiligtumslehre für Jesus damals scheinbar kein Kriterium für eine rechte Jüngerschaft gewesen zu sein? Oder war es das doch? 

      Womit wir ja eigentlich im Kern des Themas sind: Die Wichtigkeit und Umsetzung der Heiligtumslehre im Alltag“


    Ich nehme an, dass auch Du auf gut biblisch begründete Antworten solcher oder ähnlicher Fragen wartest !?

    Armin

  • ...Womit wir ja eigentlich im Kern des Themas sind: Die Wichtigkeit und Umsetzung der Heiligtumslehre im Alltag“

    Ich nehme an, dass auch Du auf gut biblisch begründete Antworten solcher oder ähnlicher Fragen wartest !?

    Armin

    Naja biblische Antworten wären schön, aber es können auch Antworten anderer Natur sein. Eine Antwort für mich wäre z.B.: "Ich muss seit 1844 besonders darauf achten, dass ich die Gesetze halte, da Jesus seit da besonders genau hinschaut" (Ich weiss, dass dies kaum stimmt, aber es wäre zumindest eine direkt Konsequenz der Heiligtumslehre...)

    Gruss
    DonDomi

  • DonDomi

    Zitat

    von Armin Krakolinig

    1. Welche konkrete biblische Lehre unter all den unterschiedlichen Glaubenspunkten kann ein Nichtadventist nicht wirklich gut verstehen, wenn der die adventistische Heiligtumslehre nicht kennt? .........

    Womit wir ja eigentlich im Kern des Themas sind: Die Wichtigkeit und Umsetzung der Heiligtumslehre im Alltag“

    Ich nehme an, dass auch Du auf gut biblisch begründete Antworten solcher oder ähnlicher Fragen wartest !?


    DonDomi, ich finde Deine Frage als eine wirklich große Herausforderung an Adventisten und ihr gegenwärtiges Verständnis der Heilgtumslehre!

    Nachdem sich besonders Yokurt schon gleich seit meinem Erscheinen hier im Forum als besonderer Verteidiger aller adv. Lehren offenbarte und sich vehement dafür einsetzt, dass hier ehemalige Adventisten, die hier unter anderem auch kritische Fragen an die gegenwärtige adv. Heiligtumslehre stellen, wie das bei mir der Fall ist, hier in der Diskussion nicht mal zugelassen werden sollten, würde ich erwarten, dass gerade er Dir nun Deine Frage über den Weg der Heiligtumslehre beantworten sollte können.

    Um Deine Frage noch etwas mehr auf den Punkt zu bringen, willst Du damit ja auch wissen, wie Adventisten Dir auf der Basis ihrer Heiligtumslehre den Sabbat begründen können. Dazu läuft ja gerade eine diesbezügliche Diskussion in einem anderen Thread, in dem Du Deine Verwunderung über so manche adventistische Antworten bezüglich folgender Frage zum Ausdruck bringst:

    Zitat

    Hi Als Nichtadventist ist es mir ja eigentlich egal, was ihr am Sabbat macht oder nicht. Aber für mich klingt es unehrlich, wenn man auf der einen Seite sagt: Es ist ok, den Zug für den Gottesdienst zu nehmen und auf der andern Seite einem Mitgeschwister abratet Lokführer zu werden. Entweder man meidet es ganz oder man akzeptiert auch, dass es Berufe wie Lokführer gibt, die am Sabbat arbeiten müssen. ......

    Bei den Adventisten wird wegen dem Sabbat von gewissen Berufen, wie Lokführer abgeraten diese auszuüben. Daraufhin kam: Das steht so nicht in den Glaubenspunkten. Ich weiss ja nicht, aber ich glaube wenn ich zehn adventistische Pastoren fragen würde, würden mir wohl mindestens 8 davon abraten Lokführer zu werden. Da dies aber so nicht in den Glaubenspunkten steht, scheinen diese wohl alle falsch zu liegen.

    Damit bringst Du zum Ausdruck, dass sich zwar Adventisten alle einig sind, dass man den Sabbat halten muss, zwar nicht, weil man damit Gott gefallen möchte, oder weil man erlöst, gerechtfertigt oder ewiges Leben haben möchte (siehe u.a. jetztige Lektion über den Galaterbrief), sondern weil alle Menschen seit dem Tod Jesu das alles schon erhalten haben, und sie nun nur mehr aus Dankbarkeit für dieses Geschenk der Erlösung, der Rechtfertigung und des ewigen Lebens mindestens die 10 Gebote Gottes und somit auch den Sabbat halten werden oder sogar halten müssen, wenn sie dieses seit dem Kreuz schon angebotene Geschenk der Erlösung und des ewigen Lebens nicht wieder verlieren möchten.

    Vielleicht kann Dir nun besonders Yokurt oder auch andere Verteidiger der adv. "Sonderlehren" (positiv gemeint!!!) auf der Basis des gegenwärtigen Verständnisses der Heiligtumslehre eine gute und eindeutige Antwort auf Deine Frage geben, ob ein Adventist in der heutigen Gesellschaftsordnung Lokführer werden kann, und darüber hinaus auch, ob man den Sabbat als Nachfolger Jesu und Christ heute überhaupt noch halten muss oder nicht? Denn ich nehme an, dass dies auch noch Teil Deiner Fragestellung als Angehöriger der neuapostolichen Gemeinde an Adventisten ist - oder irre ich?

    Ich hoffe, dass Du zumindest eine Antwort darauf bekommst!

    Danke jedenfalls für Deine interessanten Beobachtungen und Fragen als außenstehender Christ an die Adventgemeinde!

    Einen schönen Tag, Armin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Armin,

    ein Zitat von dir als Beispiel

    Zitat von Armin

    Vielleicht kann Dir nun besonders Yokurt oder auch andere Verteidiger der adv. "Sonderlehren" (positiv gemeint!!!)

    Bitte verlange nicht von anderen Usern, dass sie Antworten geben auf Fragen. Jeder User in diesem Forum kann selbst darüber entscheiden, ob er antworten will, oder nicht. Yokurt hat meines Wissensstandes sich mit der Vorgangsweise in diesem Thema nicht einverstanden erklärt und klargelegt WARUM er nicht damit einverstanden ist. Damit war's das, er ist nicht im Kleinsten dazu verpflichtet, auf Antwortaufforderungen zu reagieren.

    @All
    Das gilt nicht nur für Armin allein, sondern für alle. Wenn jemand Fragen hat und jemand anderer Fragen beantwortet, dann ist das ok, aber niemand soll verbal gezwungen werden auf etwas einzugehen, worauf er nicht eingehen will/kann/möchte. Bitte meldet Verstöße über die Meldefunktion, wenn sich jemand nicht daran hält.

    Bitte das zu Beachten und sollte es nicht dabei bleiben, nehme ich mir vor diese Passagen in Zukunft zu editieren. Das als Vorankündigung.


    So und jetzt wieder zurück zum Thema.

    viele Grüße

    Tricky

  • @Arrmin:

    Einige kleine Anmerkungen:
    1. Möchte ich hier nicht, dass in diesem Fred über den Sabbat diskutiert wird, es sei denn es hat explizit mit der Heiligtumslehre zu tun.
    2. Ich kann nicht beurteilen, wie schwer meine Frage zur Heiligtumslehre zu beantworten ist.

    Yokurt:
    Vielleicht wunderst Du Dich, dass ich auf eine Antwort gespannt bin, ohne dass ich diese Heiligtumslehre verstanden habe oder nachvollziehen kann. Aber es gibt immer zwei Wege etwas zu begreifen: An praktischen Beispielen oder anhand der Theorie. (Den Magnetismus kann ich z.B. auf Grund der Geschehnisse in der Mikrostruktu begreifen (Theorie) oder daran, dass ich sehe, dass sich zwei Gegenstände anziehen (Praxis)

    Gruss
    DonDomi

  • Die letzte Generation Kapitel 21

    Die
    letzte Enthüllung dessen, was das Evangelium für und in der Menschheit bewirken kann, steht noch aus, liegt noch in der Zukunft. Christus wies den Weg. Er nahm Menschengestalt an und zeigte uns als Mensch die Macht
    Gottes. Die Menschen müssen seinem Beispiel folgen und beweisen, daß Gott das, was er in Christus getan hat, mit jedem Menschen, der sich seinem Willen unterordnet, tun kann. Die Welt wartet auf diesen Beweis
    (Rom. 8,19). Wenn diese Aufgabe erfüllt ist, wird das Ende kommen. Gott wird seinen Plan vollenden. Er wird sich selbst als wahrhaftig und Satanals Lügner offenbaren. Seine Herrschaft wird zurecht bestehen.
    Bezüglich der Heiligung gibt es heutzutage viele seltsame und falsche Lehren in der Welt. Einerseits wird die Macht Gottes, von Sünde zu erretten, total geleugnet. Andererseits wie-derum gibt es Menschen, die ihre Heiligkeit
    vor anderen zur Schau stellen und uns glauben machen wollen, sie seien sündlos. Unter den ersteren befinden sich nicht nur die Ungläubigen und Gottesleugner, sondern auch Angehörige der Kirchen, deren religiöse
    Vorstellung einen Sieg über die Sünde nicht zuläßt, und die stattdessen einen Kompromiß mit der Sünde eingehen. Letztere haben keine rechte Vorstellung von der Sünde und der Heiligkeit Gottes. Ihre geistliche
    Sicht ist so eingeschränkt, daß sie ihr eigenes Zukurzkommen nicht mehr erkennen. Und so halten sie sich selbst für vollkommen und ihre persönliche Auffassung von Wahrheit und Gerechtigkeit der in der Welt
    geoffenbarten Auffassung überlegen. Es ist gar nicht einfach zu erkennen, worin die größeren Fehler zu suchen sind.

    Die Bibel
    schärft uns ein, daß die Heiligung absolut notwendig ist: „Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unver-sehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn
    Jesus Christus." (1. Thess. 5,23). „Jagt dem Frieden nach und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird." (Hebr. 12,14). „Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung ..." (1. Thess. 4,3).
    Das griechische Wort „Hagios" in seinen verschiedenen Formen wird mit „heilige", „heilig", „Heiligkeit", „geheiligt", „Heiligung" übersetzt.
    Das gleiche Wort wird angewandt bei den beiden Abteilungen des Heiligtums, und es bedeutet soviel wie „für Gott abgesondert". Ein geheiligter Mensch ist einer, der für Gott abgesondert ist, dessen Leben ganz und gar Gott geweiht ist.

    Vergebung und Reinigung

    Der
    Erlösungsplan muß notwendigerweise nicht nur die Vergebung der Sünde in Betracht ziehen, sondern die vollkommene Wiederherstellung des Menschen. Die Erlösung von der Sünde ist mehr als nur Vergebung.
    Vergebung setzt Sünde voraus und den Willen, sich von ihr zu distanzieren; Heiligung ist Distanzierung von Sünde und setzt die Befreiung von und den Sieg über ihre Macht voraus. Das erstere ist eine
    Möglichkeit zur „Neutralisierung" der Wirkung der Sünde, Letzteres ist die Wiederherstellung der Fähigkeit, die Sünde vollkom-men zu überwinden.Die Sünde bringt den Menschen, genau wie manche Krankheiten in einen
    schrecklichen Zustand, schwach, verzagt und mutlos. Er kann sich kaum beherrschen und wenn er auch noch so willig ist, es gelingt ihm nicht, sich so zu verhalten, wie er weiß, daß es richtig wäre. Es befällt ihn
    ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Er weiß, daß er daran selbst schuld ist und sein Gewissen quält ihn. Er weiß, daß er Sünde auf sich geladen hat. Hat denn niemand Mitleid mit ihm?
    Hier beginnt das Evangelium zu wirken. Die gute Nachricht wird ihm verkündigt. Wenn seine Sünde blutrot wäre, sie wird weiß wie Schnee, wenn sie wie Scharlach wäre, wird sie wie feine weiße Wolle. Alles ist ihm vergeben! Er ist
    „gerettet"! Wie herrlich ist diese Erlösung! Sein Gewissen quält ihn nicht länger, es ist ihm vergeben. Seine Sünden wurden in die Tiefe des Meeres versenkt. Sein Herz ist voll Lobpreis für Gottes Gnade und Güte.
    Wie
    ein Schiffswrack, das in den Hafen geschleppt wurde, ist der Mensch
    zwar gerettet, aber noch nicht wieder hergestellt. Reparaturen sind
    notwendig, bevor das Schiff wieder seetüchtig ist. Und auch beim
    Menschen muß allerlei zurechtgebogen werden, bevor er wieder vollkommen
    hergestellt ist. Dieser „Wiederherstellungsprozeß" ist die Heiligung und
    schließt den Leib, die Seele und den Geist mit ein. Wenn dieses Werk
    vollendet ist, ist der Mensch „heilig", durch und durch geheiligt und
    wieder hergestellt zum Ebenbilde Gottes. Diese Umwandlung eines Menschen
    durch die Kraft des Evangeliums muß die Welt erkennen können.
    Die
    Bibel nennt sowohl den Vorgang, wie das Endergebnis Heiligung. Aus
    diesem Grund wird von den „Brüdern" als Heilige und Geheiligte
    gesprochen, deshalb haben sie jedoch noch nicht die Vollkommenheit
    erlangt (1. Kor. 1,2; 2. Kor. 1,1; Hebr. 3,1).
    Betrachtet man nur
    den Brief an die Korinther, wird man sehr schnell davon überzeugt sein,
    daß die „Heiligen", von denen hier die Rede ist, durchaus ihre Fehler
    hatten. Ganz abgesehen davon, wird aber trotzdem von ihnen gesagt, daß
    sie „geheiligt" seien und „zur Heiligung berufen". Der Grund dafür
    besteht darin, daß die vollkommene Heiligung nicht das Werk eines Tages
    oder eines Jahres ist, sondern eine lebenslange Angelegenheit. Sie
    beginnt im Augenblick der Bekehrung und setzt sich ein Leben lang fort.
    Jeder Sieg beschleunigt den Vorgang. Es gibt wohl kaum Christen, die
    noch nicht erlebt hätten, wie sie eine Sünde, die sie einmal sehr
    belastete, ablegen und überwinden konnten. Viele Menschen, die einmal
    Sklaven des Tabaks waren, haben dies überwunden und sind glücklich über
    ihren Sieg. Der Tabak bedeutet für sie keine Versuchung mehr. Er hat
    keine Anziehungskraft mehr für sie. Sie haben ihn besiegt. In diesem
    einen Punkt sind sie geheiligt. Und wie sie in einem Punkt siegreich
    waren, so werden sie nach und nach alle Sünden überwinden. Wenn das
    Werk
    vollendet ist, haben sie den Stolz, die Habsucht, die Weltliebe – allen
    anderen Übeln voran – besiegt und sind bereit für die Verwandlung. Sie
    wurden in allen Punkten geprüft. Der Böse kam zu ihnen und fand nichts.
    Satan hat keine Versuchungen mehr für sie. Sie haben sie alle
    überwunden. Sie stehen ohne Fehler vor dem Thron Gottes. Christus
    versiegelt sie. Sie sind gerettet und wiederhergestellt. Gott hat seine
    Aufgabe an ihnen vollendet. Die Bestätigung dessen, was Gott für die
    Menschen tun kann, ist abgeschlossen.
    So soll es auch sein mit der
    letzten Generation der Menschen, die auf Erden leben. An ihnen wird
    sich zum letztenmal zeigen, wie Gott an der Menschheit wirkt. Er wird
    sich der Schwächsten unter den Schwachen annehmen, jener, die unter den
    Sünden ihrer Vorfahren leiden und an ihnen seine Macht erweisen. Sie
    werden allen möglichen Versuchungen ausge-setzt sein, aber ihnen nicht
    nachgeben. Sie werden beweisen, daß es möglich ist, auch ohne diese
    Sünden zu leben. Das ist es, was die Welt sehen möchte und was Gott
    vorbereitet hat. Es wird sich zeigen, daß das Evangelium wirklich
    Erlösungskraft besitzt. Alle werden es erkennen. Gott wird treu zu
    seinen Aussagen stehen. Das letzte Jahr der Auseinandersetzung bringt
    die abschließende Prüfung. Doch den Engeln und der Welt wird gezeigt,
    daß keine Anfechtung des Bösen die Auserwählten Gottes erschüttern kann.
    Die Plagen werden stattfinden, überall wird die Zerstörung und das
    Chaos herrschen und der Tod wird ihnen ins Angesicht starren, doch wie
    Hiob werden sie standhaft bleiben. Nichts kann sie zur Sünde verführen.
    Sie „halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus" (Offb. 14,12).
    Durch
    die ganze Weltgeschichte gab es immer Menschen, die treu zu Gott
    standen. Sie haben Verfolgung und schwere Prüfungen erduldet, aber
    inmitten Satans Anfechtungen standen sie „treu zur Gerechtigkeit", wie
    der Apostel Paulus es sagt. „Sie sind gesteinigt, zersägt, durchs
    Schwert getötet worden, sie sind umhergezogen in Schafspelzen und
    Ziegenfellen; sie haben Mangel, Bedrängnis, Mißhandlung erduldet. Sie,
    deren die Welt nicht wert war, sind umhergeirrt in Wüsten, auf Bergen,
    in Höhlen und Erdlöchern." (Hebr. 11,37.38)
    Außer diesen
    unzähligen treuen Zeugen, von denen viele den Märtyrertod für ihren
    Glauben starben, wird Gott am Ende der Zeit einen Rest, eine kleine
    Herde haben, durch die er dem Universum noch einmal seine Liebe, seine
    Macht und seine Gerechtigkeit beweisen wird. Dies wird neben Christi
    gottgefälligem Leben auf Erden und seinem unvergleichlichen Opfer auf
    Golgatha die größte Offenbarung aller Zeiten sein, für das, was Gott in
    den Menschen bewirken kann.
    In dieser letzten Menschengeneration,
    die auf dieser Erde leben wird, offenbart sich die ganze Fülle der
    heiligenden Macht Gottes. Dies dient zu seiner „Rechtfertigung". Gott
    wird dadurch gerechtfertigt von allen Beschuldigungen, die Satan jemals
    gegen ihn erhoben hat. In der letzten Generation wird Gott rehabilitiert
    und Satan überführt. ..............

    Liebe Grüße
    Thilo

  • dieser Beitrag hat auch aufgeschlüsselt, das am Ende, dies die Übrigen und die Versiegelten sind, die durchhalten und ganz mit Christus leben ohne Sünde. Die Geben das Zeugnis Gottes und das Geheimis der Bibel preis, das Christus der Sieger sein wird, mit den SEINEN, die standhaft und treu in IHM geblieben sind, bis ans Ende. Und das jede Sünde unter das Kreuz muß bzw. die Sünde keinen Bestand mehr hat.

  • branka:

    Möchte Dir für Deinen Beitrag mit dem Hinweis auf M.L. Andreasen und sein Verständnis der biblischen Heiligtumswahrheit persönlich danken. Vielleicht hast Du gemerkt, dass ich schon in einigen meiner Beiträge immer wieder versucht habe, auf die Wichtigkeit dieses Mannes im Zusammenhang mit der Theologie und auch mit der praktischen Bedeutung der Heiligtumswahrheit für den gesamten Erlösungsplan aufmerksam zu machen. Auch einige andere haben da und dort auf ihn hingewiesen.

    Zuletzt fiel mir auf, dass auch Stofi in dem Thema über Israel einige Zitate von ihm über das Ende des Großen Kampfes mit in sein Endzeitkonzept einbaute, auf die ich ebenfalls schon seit etwa 20 Jahren in vielen meiner Predigten und Seminaren über die Reinigung und Verunreinigung des Heiligtums, über die letzte Generation der Menschheit und über die 144.000 die Gemeinden immer wieder aufmerksam machte. Den meisten Adventisten ist dieser Mann mit seiner dramatischen Geschichte heute nicht mal mehr bekannt.

    Wichtiger aber ist es, zu beobachten, wie seine Theologie des Heiligtums schon damals die Gemüter in der Gemeinde erhitzte und polarisierte, und auch in diesem Forum ist man offensichtlich gespaltener Meinung, wie er und seine Theologie einzuordnen ist. Manche, und zu denen zähle ich mich auch persönlich, nehmen klar für ihn Stellung, andere sind dagegen, doch die Mehrzahl scheint aus Mangel an Information zu schweigen. Ich nehme an, dass Du von diesem Konflikt um Andreasen sicher auch schon etwas in Deinem Umfeld der Gemeinde mitbekommen hast.

    Wie es mir persönlich mit ihm und seiner Theologie in all den Jahren und so auch bis heute erging, habe ich in einigen Beiträgen schon etwas beschrieben. Ich hätte mir schon längst gewünscht, dass es auch hier zu einer intensiveren und offeneren Aussprache und Beschäftigung mit den Überzeugungen von Andreasen, aber auch mit denen seiner damaligen und heutigen Gegnern käme. Nachdem sich aber diese Gelegenheit hier wieder etwas anbietet möchte ich einfach mal einige Infos vom STA-Theologen, Dr. Georges Knight aus seinem Buch „Es war nicht immer so“ geben, die zeigen, dass er selbst und mit ihm viele offiziell anerkannten STA-Theologen absolut der Überzeugung sind, dass Andreasen mit seinen Überzeugungen auf dem falschen Weg war, und dass er für die Adventgeschichte seit Mitte der 1950iger Jahre ein großes Problem geworden ist.

    STA-Theologie wurde seither bzgl. der Heiligtumswahrheit, der Lehre über die Natur Jesu und damit verquickt auch bzgl. der gesamten Endzeitlehre in Vorbereitung auf die baldige Wiederkunft unseres Herrn inzwischen in mindestens zwei Lager gespalten. Genau genommen sind es inzwischen schon einige mehr geworden, was sich auch in einer gewissen Anzahl von Gruppen europa- und weltweit für gut informierte Kenner der STA-theologischen Szenen gut erkennen lässt.

    Dr. G. Knight schreibt in seinem Buch „Es war nicht immer so“ sehr Vieles über Andreasen und unter anderen folgende Aussagen, die überlegens- und auch diskussionswert wären: 
    „Es unmöglich, den Einfluss von M.L. Andreasen auf die adventistische Theologie zu überschätzen. Seine Ideen spielten in der Entwicklung des jüngeren Adventismus eine so zentrale Rolle, dass sich niemand einer persönlichen Stellungnahme entziehen kann. Mann muss dem, was Andreasen sagt, entweder zustimmen oder es ablehnen. Wer seine Theologie verstanden hat, kann nicht neutral bleiben.“ (G. Knight, „Es war nicht immer so“ S. 136) 

    „Andreasens Vorstellungen dominierten den Adventismus während der 40iger und 50iger Jahre, wurden aber, wie wir im nächsten Kapitel sehen werden, von der Mitte der 50iger Jahre an auch immer wieder in Frage gestellt. Der Widerstand teilte die Gemeindeglieder und ihre führenden Köpfe in zwei Lager.“ (Ibid S. 141)

    „Andreasen konfrontatives Verhalten (so zumindest die Einschätzung von G. Knight) gegenüber der Gemeinschaft veranlasste die leitenden Brüder, ihm die Beglaubigung als Prediger (1960) zu entziehen. Seine Bücher durften nicht mehr in unseren Verlagen erscheinen. … Andreasens Theologie war ein Sammelpunkt für viele. Der Perfektionismus – Teil der Lehre von der letzten Generation (wie sie Andreasen verstand) – war alles andere als gestorben. Zahlreiche Laienglieder und ein Teil der Predigerschaft hielten daran fest, obwohl ebenso viele inzwischen anders dachten. …( S. 162-163)
    Zum einflussreichsten Gegner von Andreasens Theologie der letzten Generation entwickelte sich Edward Heppenstall. … An den grundlegenden Lehren der Pioniere hielt er (Heppenstall) fest, lehnte es aber ab, Andreasens Vorstellung vom der Natur Christi und der Versöhnung als Teil des historischen Adventismus zu betrachten. …
    Heppenstalls Theologie war eindeutig stärker auf das Kreuz ausgerichtet, christozentrischer und protestantischer als die Vorstellungen von Andreasen und seinen Anhängern. … „ (S. 163)

    Über den Einfluss Heppenstall als STA-Theologieprofessor durch persönliche Bücher und andere Publikationen schreibt G. Knight: 
    „Einen noch größeren Einfluss übte Heppenstall durch seine Lehrtätigkeit aus. Seine Vorlesungen prägten ganze Generationen von Predigern und Religionslehrern. Dabei wurde er in den 70er Jahren und 80er Jahren von den Lehrern Hans Rondell und Raoul Dederen, sowie von dem Prediger Morris Venden unterstützt. „S. 164)

    Bemerkenswert ist auch, der enge Kontakt zwischen Heppenstall und Desmond Ford. Diesbezüglich schreibt G. Knight: „In den frühen 60er Jahren kämpften sie noch gemeinsam gegen das, was sie als Übertreibungen und Verdrehungen in der Vollkommenheitstheologie Andreasen und Brindsmead ansahen.“ (S. 165).

    Diese Informationen sollten nun mal auch für alle jene reichen, die noch wenig über diesen Konflikt mit Andreasens Theologie wissen.
    Für alle jene, denen es nicht egal ist, was sich hier abgespielt hat und sich heute noch abspielt, könnte das ein Anlass sein, dass wir über diese Thematik doch noch etwas tiefer ins Gespräch kommen. Es könnte ja sein, dass Andreasen mit folgender Aussage, die ich schon mehrmals zitierte, doch recht hat:

    "Am Ende der 2300 Tage (1844) soll ein Volk aufstehen, das Licht über die Heiligtumsfrage hat, das Christus im Glauben in das Allerheiligste folgt und das die Lösung hat, die Macht des Geheimnisses der Bosheit zu brechen und das zum Kampf für Gottes Wahrheit auszieht. Solch ein Volk ist unbesiegbar. Es wird die Wahrheit furchtlos verkündigen. Es wird in seinem Eintreten für die Heiligtumswahrheiten den höchsten Beitrag für die Religion leisten. Die Welt wartet auf diese Darstellung. (Röm 8,19) Wenn sie vollzogen ist, wird das Ende kommen. Gott wird dann seinen Plan vollendet haben." (M.L. Andreasen, The Sanctuary Service" S. 274 übersetzt in "Der Anfang vom Ende" S. 219) 

    In interessierter Erwartung auf andere Kommentare zu dem Thema, Armin

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich davon ausgehe, dass Gott die Gemeinde führt und bewahrt - und davon gehe ich aus - dann ist der Ausschluss Andreasens und die Ablehnung seiner radikalen Lehre (oder wie immer man das nennen will) zu Recht erfolgt. Sein Zitat ist daher für mich nicht massgeblich (wie schon an anderer Stelle geschrieben). Im Gegenteil, ich denke nicht dass irgendeine Lehre ausser Tod und Auferstehung Jesu so bedeutend sein könnte, wie von A (und anderen) angedacht. Im Übrigen erkenne ich nicht im NT, dass die "rechte Lehre" (in einer Detailfrage) für die Errettung annähernd so indikativ relevant sein könnte, wie z.B. Barmherzigkeit, Nächstenliebe oder ähnliches praktisches Christenleben....

    Ich habe mich mit seinem (Andreasens) Leben befasst (eine ausführliche Biographie gelesen "without fear...") und bewundere seine Hingabe ud Opferbereitschaft, das ändert aber nichts an dem oben gesagten.

    .

  • Mit 16 erkannte ich den Sabbat - als Heide. Mit 16 legte mir Gott die 10 Gebote auf´s Herz. Und ich machte mich auf die Suche. Mit 20 wurde ich Christ. Ich hielt den Sabbat, war in einer Sonntagsgde. und wusste nichts von Adventis, oder gläubig. Juden, die den Sabbat hielten. Ich dachte ich bin eine am Aussterben bedrohte Spezies, um´s salopp zu formulieren. Aber immer wenn ich die Bibel las und die Sonntagsargumente nachschlug, waren sie für mich so überzeugend wie ein Schneeboots in der Kalahariwüste.
    Ich studierte die Schrift gewissenhaft. Stück für Stück über Jahre hinweg. Mir war bewusst, dass es auf ein aufrichtiges Herz vor Gott ankommt, die Wahrheit zu verkünden und die Zeit auszukaufen. Ich trat aus der Kirche aus, als ich erfuhr, was offizielle Lehrmeinung ist -evang. - Jesus sei nicht wirklich in den Himmel aufgeno. worden und die Bibel ist nicht in dem Sinne Gottes Wort, dass ER direkt in der Schrift uns heute noch anspricht. Da wollte ich nicht drin bleiben. Durch meine - nicht weise Art - Evangelisationsversuche, aus ganzem Herzen, entschieden, wirklich für Ihn zu leben, verlor ich Beziehungen. Ich las Jesu Aufruf "Geht hin, verkündigt überall, heilt, tauft, lehrt zu bleiben im Wort"....Betet. Tut Buße (im Gerund geschrieben, in Buße bleibend), kauft die Zeit aus (1.Tim?), die Welt hinter mir lassen, das Kreuz vor mir. Mir bewusst machend, die Taufe ist der Schritt, der meinem Glauben folgte. Prüfte, weil Jesus dazu in Seinem Wort aufruft, was ich an Lehre hörte, prüfte am Wort, veränderte, was zu verändern war, und wenn ich mit Ungläubigen zusa. war, dann war in meinem Herzen stets die Bereitschaft, wenn ER zeigte wie, von Ihm zu erzählen.

    Eines Tages lernte ich Adventisten kennen, freute mich über eine große Portion Sabbathalter, las, was empfohlen wurde. Zum ersten Mal hörte ich in der Sabbatschule von dem Heiligtumsdienst und dessen Wichtigkeit.
    Und ich kann damals wie heute nur sagen: Ja, Jesus ist dort im Heiligtum...Ob er 1844 hineinging (wie eigentlich, wenn es im Himmel keine messbare Zeit gibt?! verwirrtwegr )
    Aber ich habe all die Aktionen, den Dienst Jesu, Seine Fürbitte (die auch im Joh. 17 zu lesen ist), den Aufruf zur Heiligkeit.....Ich habe das nie als Heiligtumsdienst kennengelernt (zuvor) und doch danach getan, weil die Evangelien und die Briefe voll sind davon. Geht aus aus Babylon. ....Das ist keine adventistische Botschaft. Die ist nicht neu. Die besteht schon seit 2000 Jahren. Und die Adventis waren nicht die ersten, die die kath. Kirche plus Vatikan als das Tier etc. bezeichneten.
    Die Wichtigkeit einer adventistischen Identifikation sehe ich als völlig unwichtig an, weil ich nämlich glaube, was die Mitgründerin Frau und Schwester White sagte: Es werden viele im Himmel sein, die nicht die adventistische Lehre kennengelernt haben, die nicht den Sabbat erkannt haben, aber die von Herzen Jesus als ihren wahren Herrn und Heiler dankbar mit aufrichtiger Buße angenommen haben und nun für IHN leben.
    Meine Meinung ist die: die Heiligtumslehre ist ein winzig kleiner Teil der Schrift und Tatsache im Himmel. Ein nichtadvt.er Christ lebt aufrichtig lernend mit Jesus nach der Schrift. Und die, die im Geiste "licht" sind, die im Herzen gereinigt sind, die leben, im Bewusstsein, dass es heute ihr le. Tag sein könnte, dass sie allezeit sich vor Gott bereit sind zu verantworten aus den Glauben an Jesus (wie die 5 weisen Jungfrauen), ....DIE müssen sich nicht über eine RICHTIGE Theologie Sorgen machen. Denn sie leben die "Theologie".
    Eine krampfhafte Identifikation, um die Richtigkeit des Adventismus aufrechtzuerhalten erscheint mir als Schwäche. Religionsführer und Politiker, Machthabende scheiterten auf diesem Weg. Ich achte E.G. White als Frau Gottes. Was aus ihr aber gemacht wurde - weiß nicht, glaube, sie würde sich heute wundern...."Geht aus aus Babylon und nehmt unsere Papstine an als vertieftes Wort Gottes...."
    Meine einzige Identifikation ist tief verborgen in Jesus, im Bewusstsein meiner Sünden, die mir vergeben sind. (Diese Haltung ist biblisch, Ps soundso, der Herr achtet auf ein zerschlag. Gemüt). Als Adventi nach außen hin, weil es mir wichtig erschien wegen bestimmter Dinge, bin ich doch im Herzen NUR Christ.
    Die Heiligtumslehre erklären, daran erinnern, bezug nehmen auf das AT, die Erfüllung beschreiben zu können und das Zukünftige dabei erwarten und andere ermutigen und warnen, das ist gut und schön und wahr und richtig.
    Aber ich finde es schwach, ene Lehre zur Untermauerung seiner "Richtigkeit" hochzuhalten und mit Rhetorik untermauern zu wollen.

    Ein Beispiel ist auch die "Gemeinde Christi". Ich hatte ein Buch, in Englisch von ihnen. Sie legte seeehr gut dar, wie die Gemeinde in der Bibel genannt wurde, und wie auch Paulus sagte, es gehe nicht an zu sagen, es ist die Gemeinde des Paulus, des Barnabas etc. (der Baptisten, Mennoniten, FeG), sondern nur die Gemeinde Jesu Christi. Wer sich anders nennt, ist (und dann folgen einige sehr interessante Gedankengänge) nicht wirklich in der Gemeinde, die sich Leib Jesu nennen darf.
    Und so haben wir "die RICHTIGE Gemeinde Gde. Jesu Christi".....
    Stimmt doch irgendwie was sie sagen. Aber mit jeder elitären Darlegung fällt mir die Stelle ein, wo Jesus die Pharis schimpft und sagt: ihr forscht und lest und forscht und lest, aber erkannt habt ihr jar nischt. (frei übersetzt nach mir)
    policemoderator

  • Ich habe einige meiner Überlegungen über die Heiligtumslehre ganz am Anfang dieses Threads geschrieben auf Seite 3. Deshalb will ich das ganze nicht unbedingt wiederholen. Ich habe mir heute Abend Seite 4 bis 11 durchgelesen und das hat ungefähr 2 Stunden gedauert. Nicht böse gemeint aber hätte man von Anfang an auf der Basis meiner Überlegungen angefangen zu diskutieren, dann wären mindestens die Seiten 5 bis 9 gar nicht notwendig gewesen. Jeder hat von praktischer Belehrung aus dem Heiligtum geredet aber niemand hat eine Antwort diesbezüglich gegeben. Man hat sogar gesagt, es gäbe keine wirkliche praktische Belehrung..... Ich habe mir die Mühe gemacht alles von Anfang an zu lesen. Viele tun das anscheinend nicht und dadurch überlesen sie oft schon gewisse Antworten.

    Die Aussagen von Seeadler haben mir persönlich sehr gut gefallen weil er es wirklich auf den Punkt gebracht hat. Das war klare Sprache die für jeden verständlich war.

    Seeadler schrieb:
    Also was genau kann man denn aus der Heiligtumslehre im Alltag umsetzen? Ich verstehe es nicht! Die Heiligtumslehre ist und bleibt der Erlösungsplan und das Erlösungszeugnis Jesu Christi! Nichts von alledem können wir hier auf Erden umsetzen oder nachempfinden, es sei denn, wir wären in der Lage uns selbst zu erlösen. Darum habe ich mit einem kleinen Beitrag noch mal darauf hingewiesen, was Jesus Christus wo zur Zeit tut, zumindest angerissen, in der Hoffnung, dass dies jemand ergänzt und vollendet. Erst dann, Yokurt, können wir darüber nachdenken, was von dem, was Christus da oben für uns jetzt tut oder noch tut, von uns hier auf Erden konstruktiv unterstrichen werden kann mit unserem Verhalten bezeugt werden kann - damit andere an uns sehen, was Christus im Himmel bewirkt.

    Ingeli, man kann mit der Heiligtumslehre nicht umgehen, wir können sie lediglich vermitteln; wir selbst haben daran überhaupt keinen Anteil. Ansonsten bitte ich jeden, der anderer Meinung ist, dies auch klar zu benennen, was wir selbst in diesem Sinne tun können. Das Predigen der Heiligtumslehre zähle ich dabei nicht als Umsetzung der Heiligtumslehre.


    Das ist ja genau das Problem, Armin, (und bemo das offensichtlich nicht so sieht) das ich hier erkenne, und ich auf meine weise darauf ebenso reagiert hatte - was man aber irgendwie überlesen mag. Wie kann ich eine Heiligtumslehre im Alltag umsetzen, wenn sie sich gar nicht umsetzen lässt, ansonsten wären wir ja Beteiligte an der Erlösung, die ausschließlich Christus zukommt ?!

    Das hier sind für mich zentrale Überlegungen!

    Bemo, du hast die Vorträge von Ekkerhardt Müller hier mal hineingepostet. Ich war damals dabei in Darmstadt und hab mir jeden Vortrag angehört. Als dieser gute Mann am Ende fertig war, wurde noch immer die Frage gestellt, was hilft mir das jetzt im praktischen Leben. Für die Menschen blieb es Theorie und Theologie, jedoch hatte es gar nichts mit der Realität zu tun! Für die meisten Adventisten ist die Heiligtumslehre nur blablabla.... Kann sowas einem helfen???

    Jesus sagt: Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen! (Johannes 8:31-32)

    Den praktischen Sinn dieser Worte Jesu hat die Sabbatschullektion "Das Evangelium im Galaterbrief" vom 13.Dezember 2011, Seite 144, ganz gut, unten, im letzten Abschnitt, erklärt.
    Verzerrte Ansichten über Gott führen zu verzerrten Gedanken über sexuelles Verhalten, Religion und Ethik. Und letzlich führen sie zum Bruch menschlicher Beziehungen. Zudem können sie auch zum Verlust des ewigen Lebens führen (Gal 5,21).

    Wenn du, Seeadler, recht hast, dass unser momentanes Verständnis vom Heiligtumdienst nur Theorie ist, was sich auch in den Reaktionen der Vorträge von Ekkerhardt Müller und auch z.T. hier bestätigt, dann kann ich nur zur Schlussfolgerung kommen, dass wir vieles noch nicht richtig verstanden haben. Für DonDomi ist die Heiligtumslehre zwar ganz schön und nett aber man braucht sie nicht. Man kann all das auch in den Evangelien wiederfinden. Da wird es sogar noch besser erklärt. Also was macht man dann mit dem Heiligtum? Nichts!!! Für viele Christen und Adventisten ist das ganze Heiligtum nur Zubehör. Wie kann diese Heiligtumslehre den größten Dienst für die Christenheit und die ganze Welt sein wenn sie nur theoretischer Natur ist und nichts mit unserem praktischen Leben zu tun hat??? Die wahre Lehre Jesu hat immer mit dem Leben zu tun und es ist auch dieses Wort, was uns die Wahrheit erkennen lässt und uns frei macht von Lüge, Leid, ganz einfach Sünde.

    Einmal editiert, zuletzt von Jonajim (18. Dezember 2011 um 21:23)

  • Deshalb kann es nicht wahr sein, dass die Heiligtumsbotschaft nur ein Geschehen im Himmel sein kann. Das probiere ich auch durch kurze Überlegungen anzudeuten.

    -) Das Heiligtum ist ein Bild für Jesu aber auch für uns Menchen wie Gott uns haben will. Wir sollen das Fleisch ins uns töten damit wir Gott ein wohlgefälliges Opfer darbringen können, ein gehorsames Leben (--> Das Bild des Opferlamms welches die Sünde hinwegnimmt).

    -) Wir sollen ein Licht für die Welt sein indem wir gute Früchte/Werke hervorbringen, da wir mit Jesus dem Weinstock verbunden sind und ihm dadurch die Ehre geben und ein Zeugnis für die Welt sein können (Der Leuchter).

    -) Wir müssen uns bewusst werden, dass Gott unser Versorger ist und wir uns deshalb ihm auch ganz hingeben (--> Das Mannabrot).

    -) Regelmäßiges Denken, Reden und Beten zu Gott sollte unseren Tag begleiten, da Gott in uns wohnen will und seine Wohnung ein Bethaus sein soll (--> Der Räucheraltar).

    -) Was ist der Maßstab dieses gottgeweihtem, gehorsamen Lebens? Wie soll man ein Zeugnis für Gott sein? Das ganze Fundament befindet sich in den 10 Geboten worüber Gott thront, was ein Sinnbild für die Gesetze sind auf denen sich Gottes Regierung basiert wo auch der Sabbat dazu gehört. Gott hat seit der Schöpfung (1.Mose 2:3) dieses Gesetz als Maßstab gesetzt, es wird der Maßstab seines Gerichtes sein (Offenbarung 11:19) und es wird auch auf der neuen Erde herrschen (Jesaja 66:23) (--> Die Bundeslade).

    -) Die Begegnung Gottes mit dem Menschen ist im Heiligtum verankert. Jeder, der nicht ins Heiligtum eintreten darf, kann keinen Gemeinschaft mit Gott haben. Man muss seine Sünde erkennen, bereuen, eine Sinndesänderung tun und Wiedergutmachung leisten. Dann erst kann man ein Licht für die Welt sein, ein Beter in Geist und Wahrheit sein, ein gottgeweihtes Leben führen. Und genau das wird dazu führen, dass wir Gott sehen werden bei seiner Wiederkunft wenn wir vollkommen mit Gottes Geboten im Einklang sind. Das deutet auch Andreasen an in der Verwirklichung dieses Prinzips in der letzten Generation wenn sein Volk Christus ins Allerheiligste nachfolgen wird.

    -) Das Heiligtum zeigt uns, dass gewisse Prozesse, Vorbereitungen getroffen werden müssen, bevor Gott in seinem Volk wohnen kann was ganz deutlich mit dem Heiligtum vermittelt wird und warum es überhaupt ein Heiligtum gab. Es sollte ein Modell sein wie Gott uns haben will damit er auch in uns und bei uns wohnen kann (--> Das Heiligtum an sich).

    -) Wir finden heraus wann Gott seinen Heiligen Geist über uns regnen lässt in dem Maße wie das zu Pfingsten der Fall war und wie es der Prophet Joel im 3.Kapitel vorausgesagt hat. Erst als der Tempel Gottes genau nach seinen Vorschriften errichtet worden ist und gereinigt war, konnte Gottes Geist den Tempel füllen. Beim serubbabelischen Tempel ist das nie passiert weil der Tempel nicht nach genauer Vorschrift wiedererrichtet worden ist und auch nicht komplett rein von Götzen und Co. war (--> Die Geschichte des Tempelbaus).

    -) Bevor Gott sein Gericht walten lässt in dem Akt der Verbannung des Bocks für den Asasel (Sinnbild für die Sünder, die nicht bereuen) kündigt Gott sein Gericht an. Vor dem Versöhnungsfest gab es nämlich ein Posaunenfest, welches Gericht ankündigte. Diese Zeit war ein besonderer Aufruf zur Reue und Umkehr bevor Gott endgültig sein Gericht ausübt und das Böse aus der Gemeinde Gottes verbannt. (--> Das Prinzip des Untersuchungsgerichtes was sich auch im Jahr 1844 auf Weltebene erfüllt).

    -) Der tägliche und jährliche Dienst liefen im AT parallel am 10. des siebten Monats. Das bedeutet, dass während der Reinigung des Tempels (das Jährliche) gleichzeitig noch die Verunreinigung des gleichen Tempels (Das Tägliche) passierte (--> Hilfe um das richtige Verständnis vom Jahr 1844 zu bekommen).

    -) Die Priester hatten die Mittlerfunktion bei dem ganzen Heiligtumdienst. Ihre Aufgabe war es die wahre Bedeutungen hinter all den Zeremonien den Gläubigen zu vermitteln. Sie sollten das Volk belehren um sie so von der Sünde zu reinigen und sie rein zu behalten. So konnten sie die Sünden des Volkes sühnen/bedecken, was so viel wie reinigen heißt. Genau diese Funktion hat Jesus jetzt im himmlischen Heiligtum. (--> Der Beistand aber, der heilige Geist, welchen mein Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe [Johannes 14:26] / Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit [Johannes 17:7]).

    --> Alles das und noch viel mehr ist das Fundament. In den Evangelien und Briefen finden wir überall Bruchstücke von dieser Wahrheit aber nur im Heiligtum sind alle diese Wahrheiten in einem Ganzen verbunden. Nur durch das Heiligtum kann man den vollen und klaren Überblick über Gottes Erlösungswerk, vom Anfang bis zum Ende, erkennen. Genau deshalb ist die Heiligtumlehre so wichtig für die ganze Welt!!!

    Wenn man nämlich nur die kleinen Bruchstücke für sich betrachten, kann es sehr schnell passieren, dass man diese missdeutet weil man den ganzen Zusammenhang nicht kennt und daduch ein falsches Erlösungsverständnis bekommt was wiederum Auswirkungen auf unser praktisches Leben haben wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Jonajim (18. Dezember 2011 um 21:18)

  • Jonajim,

    schön, dass Du wieder mal dabei bist. Danke für Deine beiden Beiträge, die mir zeigen, dass Du in dem, was schon Andreasen zum Thema Heiligtum und insbesondere zum Thema der Reinigung des Heiligtums erkannte, durchaus biblisch nachvollziehbar ist. Wer seine Argumente gut kennt, wird auch bemerken, dass für ihn dieses Thema immer auch sehr eng mit seinem Verständnis der Natur Jesu vernunden war, wie es auch G. Knight in seinem Buch sehr deutlich aufzeigt.

    Interessant ist aber gerade diesbezüglich, dass G. Knight überzeugt ist, dass Andreasen mit seiner Position bezüglich der Natur Jesu nicht mit Ellen White übereinstimmte. Er schreibt:

    „Andreasens Position (in der Frage der Natur Jesu) stimmte mit der von Jones, Waggoner und Prescott überein, aber nicht mit der von Ellen White. (Einzelheiten über den Unterschied der beiden Positionen wurden in Kp. 5 des Buches dargestellt“ (S. 161)

    Diese Behauptung, dass es einen Widerspruch zwischen diesen drei Pionieren und Ellen White gegeben habe, kann auf keinen Fall nachgewiesen werden. Die Einzelheiten über die vermeintlichen Unterschied, die G. Knight in seinem Buch auf den Seiten 111- 118 darlegt, habe ich mir persönlich genau angesehen und bin auch den Originaldokumenten nachgegangen. Ich konnte dabei nur mehr staunen, wie hier auf Unterschiede hingewiesen wurde, die es bei genauer Nachforschung und sorgfältiger Analyse der Texte gar nicht gibt.

    Es ist auch nicht bekannt, dass Ellen White diese drei Männer bzgl. ihrer Sicht über die Natur Jesu, die sie besonders in der Zeit zwischen 1888 und 1895 bei vielen Gelegenheiten selbst in Gegenwart von Ellen White öffentlich verkündigten, je zurechtgewiesen hat. Die Behauptung von einem Widerspruch zw. EGW und den Pionieren ist auch schon längst von namhaften STA-Theologen und guten Kennern der Materie eindeutig widerlegt worden.
    Es gibt dazu zwei wertvolle Bücher von zwei inzwischen leider schon verstorbenen Theologen in englischer Sprache. Das eine stammt von Ralph Larson, der alle bedeutenden Pioniere der Adventgeschichte zwischen 1850 bis 1950 zu Wort kommen lässt, aber nirgends in den konkreten Aussagen zur Natur Jesu ist irgendwie ein Widerspruch zu Ellen White erkennbar. 
    Das andere Buch stammt vom französischen Theologen, Bibellehrer und ehemaligen Direktor des Seminars in Collonges, Dr. Jean Zürcher, der ebenfalls keinen Widerspruch zwischen den Pionieren und Ellen White in der Sicht der Natur Jesu ausmachen konnte.

    Sollte jemand trotzdem irgendwelche Beweise für solche Unterschiede im Verständnis von Jones, Waggoners und Prescott im Gegensatz zu EGW kennen, wäre ich für konkrete Hinweise sehr dankbar.

    Wie weit ist Dir, Jonajim, etwas über diesen Konflikt bzgl der Natur Jesu zwischen EGW, Andreasen und den Pionieren bekannt. Wie weit sind Dir ihre Positionen überhaupt bekannt? Ich meine, dass es ebenfalls sehr wichtig wäre, mal etwas genauer darüber zu wissen, was man über 100 Jahre in der frühen Adventgemeinde über die Natur, in der Jesus hier auf Erden ein absolut sündloses und makelloses Leben führen konnte, glaubte? esues

    Persönlich bin ich heute mehr denn je davon überzeugt, dass Satan schon sehr gut weiß, warum er es Christen einreden möchte, dass sowohl die Heiligtumslehre als auch die Lehre über die menschliche Natur Jesu nicht so wichtige Themen seien, und wir das alles auch nicht unbedingt so genau wissen müssen. 

    Wie denkst Du darüber?

    Mit Grüßen, Armin


    • Offizieller Beitrag

    Hallo jonajim,
    ich stimme denen Beitrag 132 zu. Die einzelnen Elemente des (irdischen) Heiligtumsdienst lassen sich auch gut auslegen und ins praktische übertragen. Jedes Werkzeug, jedes Gerät, jede Tätigkeit offenbart ein tiefere Bedeutung. Ich möchte hier nochmal ein Beispiel bringen, stark verkürzt:
    Wenn ein Sünder zum Heiligtum (zur Stiftshütte) ging, musste er zunächst an einer Schar von "Schriftgelehrten und Priestern" (Leviten) vorbei, da diese um die Stiftshütte lagerten. Ich verstehe dies so, dass man eine gewisse theoretische Schulung braucht, um bis zum Heiligtum zu kommen - diese Schulung reinigt dich aber noch nicht von der Sünde. Man muss weiter gehen! Hat der Sünder dann das Lager der Leviten durchquert, kommt er zum Vorhof der Stiftshütte. Das erste Gerät, was dort wartet, ist der Brandopferaltar. Dieser ist meiner Meinung nach ein Sinnbild für das Kreuz - Jesu Opfertod! Du kommst also nur zu Gott, wenn du am Kreuz vorbei gehst - oder besser gesagt durch das Kreuz gehst. Der Sünder hatte hier sein Opfertier dabei, welches dort geschlachtet wurde - sinnbildlicher Hinweis auf Jesu Tod. Hat der Sünder dieses Opfer bereitwillig erkannt, dass er es nötig, geht er weiter. Dahinter befindet sich ein großes Becken mit Wasser. Sinnbildlich verstehe ich darunter die Taufe. Nach dem Wasserbecken gehts in das erste Zelt der Stiftshütte - dies ist für mich hier ein Sinnbild für die Gemeinde. Im ersten Zelt findet man die Schaubrote (Abendmahl, das Brot des Lebens (Jesus), den 7-armigen Leuchter (Heiliger Geist, Licht (Jesus)) und den Räucheralter (Gebete, die zu Gott vordringen). Im zweiten Zelt befindet sich die Bundeslade mit den 10 Geboten, welche aber bedeckt sind mit dem "Gnadenthron". Gnade und Gerechtigkeit sind hier auf göttlicheweise vereint. Die Gebote fordern uns zum Gehorsam auf, die Gnade befähigt und motiviert uns dazu. All dies beschreibt auch Gottes Wesen. Man könnte hier noch viel mehr schreiben... ich sehe im Aufbau des Heiligtums jedenfalls eine praktische Bedeutung, weil sie im groben den christlichen Lebenswandeln beschreibt:

    1. Belehrung (Leviten um das Heiligtum)
    2. Man kommt nur am Kreuz (Opferaltar) vorbei, wenn man in die Gemeinde (1. Zelt) und zu Gott (2. Zelt) will.
    3. Ebenso muss man am "Taufbecken" (Waschbecken) vorbei bzw. durch es gehen.
    4. Deine Aktivitiäten in der Gemeinde (1. Zelt) sollten dann gekennzeichnet sein vom Heiligen Geist (Leuchter), Abendmahl (Schaubrote) und Gebeten (Räucheraltar)
    5. Gott ist das Ziel bzw. der Mittelpunkt (2. Zelt), dessen Wesen Gnade (Gnadenthron) und Gerechtigkeit (Gebote) sind. Er wünscht sich Gehorsam aus und durch Liebe.

    Diese 5 Punkte schildern grob, wie das praktische Christsein sein sollte. Sie stecken quasi den Rahmen ab. Ich bin sicher, man kann über diese Auslegung trefflich streiten. Jedoch habe ich hier auch nur eine kleine Facette beschrieben. Es ist nur (m)ein Blickwinkel auf das Heiligtum, und dazu noch stark verkürzt ;) Missverständnisse sind garantiert vorprogrammiert...

    Aber was ich eigentlich sagen wollte: Geht es in diesen Thread nicht um 1844? Das, was ich gerade beschrieben habe, ist keine adventistische Erfindung. Bestimmte Elemente habe ich mir aus nichtadventistischer Literatur angelesen, die mich zu weiteren "inspiriert" haben ;) Wenn es also um die typisch adventistische Heiligtumslehre hier geht (wovon ich ausgegangen bin), dann geht es doch hauptsächlich um Jesu Eingang ins himmlische Allerheiligste (1844). Und zurecht steht hier die Frage im Raum, welche Bedeutung dieses Datum im praktischen Leben hat. Ich denke, es steht ausser Frage, das die Stiftshütte und das damit verbundene Zeremonialgesetz sehr viele und tiefe Wahrheiten birgt (z.B. Typologie himmlisches Heiligtum) - aber das ist meiner Meinung nach noch keine besondere adventistische Heiligtumslehre, um die es hier ja geht? Aber vielleicht irre ich mich...

  • Lieber Heimo, 

    mich freut es zu wissen, dass Du Dich mit Andreasen tiefergehend auseinandergesetzt hast, und offensichtlich bist Du zu dem Schluss gekommen, dass er in seinem Verständnis der Reinigung des Heiligtums auf der Basis von Daniel 8,14, die für ihn eindeutig mit dem endzeitlichen Versöhnungstag ab 1844 vom himmlischen Allerheiligsten aus begonnen hat, was ihn dann ja auch zu seinem Demonstrationsmodell im Zusammenhang mit der Gemeinde der letzten Generation, der 144000, geführt hat, noch zu falschen Schlussfolgerungen gekommen ist. Sehe ich das richtig? 

    Du hast auch schon in einem früheren Beitrag erwähnt, dass Du nicht glaubst, dass Jesus erst 1844 ins himmlische Allerheiligste ging, wie es Andreasen noch glaubte, sondern dass dies schon nach der Auferstehung Jesu geschah? Das würde auch bedeuten, dass wir uns nicht erst seit 1844 im typologischen Geschehen des Yom Kippur befinden, sondern schon seit dem Tod Jesu und seiner Auferstehung. In diesem Fall leben wir dann auch schon seit der Auferstehung Jesu in der Zeit der Reinigung des himmlischen Heiligtums.

    Das würde bedeuten, dass die Zeit davor und somit die Zeit des Alten Testamentes, die Zeit der Verunreinigung des himmlischen Heiligtums war, und die Zeit des NT als Zeit der Reinigung des Heiligtums verstanden werden müsste. Würdest Du einer solchen Schlussfolgerung zustimmen?

    Dieses Problem würde ich auch gerne den Theologen von Friedensau, wie Rolf Pöhler und den Leuten, die nun auch ihre Unterschrift unter das Karmel Memorandum von Dr. Träder gegeben haben, in einer persölichen Begegnung vorlegen, denn nach meinen Infos sind das auch hauptsächlich Leute, die der Meinung sind, dass wir uns schon seit dem Kreuz im endzeitlichen Yom Kippur befinden. (Siehe entsprechende Studie von R. Pöhler über den Hebräerbrief in einem Adventecho vor einigen Jahren und in dem Buch "Hoffung, die uns trägt in der Fußnote zu dem Theme Heiligtum!) Ist ja möglich, dass sie damit Recht haben, aber da hätte ich eben noch solche Fragen an dieses Verständnis.

    Bist Du auch mit G. Knight einverstanden, wenn er sagt, dass Andreasen in seiner Sicht der Natur Jesu zwar mit A.T. Jones, E.J. Waggoner und Prescott übereinstimmte, aber nicht mit Ellen White, die seiner Meinung nach auch im Widerspruch zu diesen drei Predigern stand? Würdest Du dann meinen, dass Andreasen auch mit seinem Demonstrationsmodell im Widerspruch zu EGW stand?

    Was hast Du für Dich in der Beschäftigung mit Andreasen diesbezüglich herausgefunden? Das würde mich persönlich sehr interessieren, und es wäre sicher für die weitere Diskussion hier sehr hilfreich! 

    Danke für Deine wohlwollende Antwort!

    Mit Grüßen, Armin

    Einmal editiert, zuletzt von Armin Krakolinig (19. Dezember 2011 um 09:48)

  • Bemo

    Zitat

    Aber was ich eigentlich sagen wollte: Geht es in diesen Thread nicht um 1844? Das, was ich gerade beschrieben habe, ist keine adventistische Erfindung. Bestimmte Elemente habe ich mir aus nichtadventistischer Literatur angelesen, die mich zu weiteren "inspiriert" haben ;) Wenn es also um die typisch adventistische Heiligtumslehre hier geht (wovon ich ausgegangen bin), dann geht es doch hauptsächlich um Jesu Eingang ins himmlische Allerheiligste (1844). Und zurecht steht hier die Frage im Raum, welche Bedeutung dieses Datum im praktischen Leben hat. Ich denke, es steht ausser Frage, das die Stiftshütte und das damit verbundene Zeremonialgesetz sehr viele und tiefe Wahrheiten birgt (z.B. Typologie himmlisches Heiligtum) - aber das ist meiner Meinung nach noch keine besondere adventistische Heiligtumslehre, um die es hier ja geht? Aber vielleicht irre ich mich...


    Dieser Darstellung stimme ich ebenfalls voll und ganz zu, und auf das will ich ja auch schon in mehreren Beiträgen hinaus. In dieser Frage scheint ja selbst innerhalb der Adventgemeinde weltweit die derzeit größte Unsicherheit herrschen! Das hat ja auch im Kern mit der gesamten Frage um Andreasen zu tun, worauf ich nun auch Heimo anzusprechen versuchte. Wäre schön, wenn das mal offen und sachlich hier diskutiert werden könnte.

    Armin

    Armin

  • Für mich ist die Heiligtumslehre eine Lehre, wie wir im Glauben mit Gott und den Menschen umgehen sollen. Auch wie Gott mit uns verfahren wird. Sie beinhaltet das ganze Evangelium. Das ist eine Botschaft, und mit dieser sollen wir lernen umzugehen. Der "Inhalt" , dass Geschehen, das sollen wir begreifen und leben. Lernen, mit Demut vor Gott zu kommen. Wenn der Same, Christus, in uns ist, werden wir unweigerlich, füher oder später wie der Samen in uns wächst, den gleichen Weg gehen den Jesus ging. Für mich ist das ein Weg denn wir gehen sollen, einen Weg zur unserer Heiligung, einen Weg den wir schon hier auf dieser Erde beginnen, und beenden werden. Nichts unheiliges wird in den Himmel kommen. Alles was unheilig ist, hat vor Gott keinen Bestand. Ich denke, wenn uns dass bewusst wird, können wir sehr viel aus der Heiligtumslehre lernen, und mit Gottes Hilfe in unser Leben umsetzen.

    (2.Tim 3:16 [Elb])
    Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,

    Liebe Grüße
    Thilo

  • Nichts unheiliges wird in den Himmel kommen und auch nichts unreines, Christus ist unser Erlöser hier auf Erden, er reinigt und mach uns heil, an Seele und Leib, das wir geheiligt ins Heiligtum eingehen können.
    Den gleichen Weg den Jesus ging, heißt auch das der Weg eng, schmal und auch steinig ist.
    Den breiten Weg gehen viele, aber er führt sicher nicht ins Heiligtum sondern ins verderben.

  • Hallo Bemo.

    Danke für deine interessanten Gedanken zum Heiligtum. Wenn ich etwas herausgefunden habe, wenn es um das Heiligtum geht, dann ist es die Tatsache, dass so viel Wahrheit in verschiedenen Facetten in ein und demselben verborgen ist. Die ganzen Rituale haben mehrdeutige Belehrungen, die alle für uns sehr nützlich sein können. Erst durch diese Basis verstehen wir überhaupt Gottes Erlösungswerk welches wiederum so viel Wahrheit in sich birgt, dass selbst 1000 Gelehrte diese Wahrheit nicht ausschöpfen könnten selbst wenn sie ihr ganzes Leben lang sich damit beschäftigen würden. Deshalb kann ich dich in diesem Punkt nur ermutigen dich weiterhin damit zu beschäftigen. :)

    Für mich ist die Heiligtumslehre ein Gesamtes. Man kann nicht nur das eine oder das andere herausnehmen sondern es ist ein Ganzes. Deshalb bezeichne ich das alles, was wir bis jetzt besprochen haben, als Heiligtumslehre. Der einzige Unterschied ist, dass Adventisten die Belehrungen aus dem Heiligtumsdienst konsequenter bis zum Ende nachgedacht haben als das andere Christen taten und deshalb zu neuen, altverborgenen Erkenntnissen gekommen sind. Aber auch hier bin ich der Überzeugung, dass noch sehr vieles von der Adventgemeinde nicht entdeckt worden ist wenn man konsequenter das Heiligtum mit seinem verborgenen Schätzen (=Wahrheiten) durchdenken würde.

    Ich würde dich einfach mal fragen Bemo was denn für Israel so besonders war am Versöhnungstag? Was war da so besonders zu dieser Zeit im Vergleich zum Rest des Jahres? Hatte der reuige Gläubige nicht auch Gewissheit der Sündenvergebung während des Jahres? Musste der gläubige Israelit nicht auch jeden Tag eine tiefe Beziehung zu Gott haben und ständig bereit sein Gott zu begegnen? Ist der Sabbat nicht auch schon eine Vor-, Vorbereitung auf den großen, damaligen Versöhnungstag gewesen sowie er es heute wiederum für Jesu Wiedekunft, den Tag des Herrn, für die Gemeinde ist? Wenn man das alles bestätigen kann warum hat Gott dann ein extra, zusätzliches Ritual eingeführt was wiederum an sich die gleiche Botschaft in sich trägt nur in einem größeren und erweitertem Rahmen?

    Für mich ist ganz klar, dass am großen Versöhnungstag der Bock für den Herrn vom Bock für Asasel getrennt worden ist. Der eine wurde Gott geopfert und der andere wurde dem Asasel geopfert. Hier kommt mir das Gleichnis Jesu vor Augen wo der Richter der Welt die Schafe zur rechten Seite und die Böcke zur Linken stellt (Matthäus 25:31-46). Die Schafe bekommen das ewige Leben und die Böcke werden mit dem Teufel in der Wüste in die ewige Schmach gehen. Bevor dieser Richterspruch jedoch passiert, wird sich schon davor der Weizen von der Spreu trennen. Zumal wenn du dich mit dem Posaunenfest und dem vorgekündigtem Gericht beschäftigst, wirst du unheimlich viele Parallelen entdecken. Und wenn du dich dann mit all den großen Gerichten in der Bibel beschäftigst, dem ersten Sündenfall, dem ersten Mord, der Sündflut, Babel, Sodom und Gomorra, der Zerstörung des Tempels, Jesu Tod, das finstere Mittelalter und das weltweite Endgericht, dann wirst du erkennen, dass Gott immer mit dem selben Muster vorgeht. Und bevor Gott einen endgültigen Richterspruch walten lässt, gibt es kurz davor noch eine Zeit großer Gnade wo Gott zum letzten Mal sehr viel Licht über die Verurteilten leuchten lässt, damit sie sich endgültig zu Ihm bekehren sollen. Das ist auch die Zeit wo endgültig klargestellt wird, dass Gott wirklich gerecht richtet und wirklich nur die, in die Vernichtung gehen, die einfach nicht wollen. Seit 1844 leben wir in dieser kritischen Zeit, die nicht nur für eine bestimmte Stadt, Region, Volk oder Kontinent gilt sondern für die ganze Welt. Obwohl wir unser ganzes Leben lang wach und lebendig für den Herrn sein sollen, soll diese Zeit uns daran erinnern, dass wir noch vorsichtiger und wacher sein sollen. Siehe dazu auch die Fastenzeit während des großen Versöhnungtages. Außerdem lässt Gott uns nicht im Unklaren was bald passieren wird.

    Was die Thematik über die Natur Jesu angeht, darüber weiß ich bescheid und ich weiß auch, dass es gravierende Folgen hat je nachdem wie man über Jesu Natur nachdenkt. Wenn er nämlich nicht die gleiche, menschliche Natur hatte, wie wir sie heute haben, dann können wir auch nicht wirklich zu seinem Leib gehören. Wir können nie wirklich die Bausteine seines Tempels sein. Sein Leben kann dann auch nie zu einem Vorbild sein und dadurch kann er auch nie wirklich unser Herr und Erlöser sein. Wenn man nämlich sagt, Jesu hatte nicht die sündige Natur wie wir sie haben, dann wurde er auch nicht versucht wie wir und kann uns dadurch auch nicht in der Versuchung durch sein menschliches Leben hier auf Erden eine Hilfe sein. Ich bin überzeugt, dass Er genau die gleichen Probleme hatte wie wir jedoch hat er weder sündige Gedanken begehrt noch hat er sie ausgeübt. Er hat sie überwunden in seiner tiefen Beziehung zu Gott und darin kann er uns ein Vorbild sein. Wenn man Jesu Natur jedoch anders erklärt, dann reißt man die ganze Heiligtumslehre auseinander. Dann kann das Heiligtum kein Bild für die Gemeinde Gottes sein und dementsprechend kann man auch keine Belehrung daraus für sich im praktischen Leben ziehen und dadurch bleibt das Heiligtum nur trockene Theorie die keinen erlösen kann!!!

    Diese Konsequenz davon erlebe ich in unseren Gemeinden und Seeadler selbst hat dies bestätigt, dass die Heiligtumslehre gar nicht umsetzbar in unserem praktischen Leben ist. Die Natur Jesu und die Heiligtumslehre gehen Hand in Hand. Das eine Verständnis wirkt sich auch auf das andere aus. Gut Armin, dass du darauf hinweist.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde dich einfach mal fragen Bemo was denn für Israel so besonders war am Versöhnungstag? Was war da so besonders zu dieser Zeit im Vergleich zum Rest des Jahres? Hatte der reuige Gläubige nicht auch Gewissheit der Sündenvergebung während des Jahres? Musste der gläubige Israelit nicht auch jeden Tag eine tiefe Beziehung zu Gott haben und ständig bereit sein Gott zu begegnen? Ist der Sabbat nicht auch schon eine Vor-, Vorbereitung auf den großen, damaligen Versöhnungstag gewesen sowie er es heute wiederum für Jesu Wiedekunft, den Tag des Herrn, für die Gemeinde ist? Wenn man das alles bestätigen kann warum hat Gott dann ein extra, zusätzliches Ritual eingeführt was wiederum an sich die gleiche Botschaft in sich trägt nur in einem größeren und erweitertem Rahmen?


    Ich kann darauf nur kurz antworten. So wie ich den Kern deiner Frage verstehe, geht es dir darum, warum Gott bestimmte Zeiten absondernt, um bestimmte Dinge mehr zu betonen, als in den restlichen Zeiten. Dieses Prinzip finden wir ja bei allen Feiertagen und natürlich auch beim Sabbat. Wenn es zum Beispiel um Dankbarkeit, Sündenbekenntnis und -vergebung geht, dann spielt natürlich der Tag keine Rolle, hauptsache man tut es. Deine Dankbarkeit, dein Bekenntnis und deine Vergebung sind gleichviel "wert", unabhängig vom Datum. Warum also bestimmte Tage hervorheben für diese Dinge? Ich denke, das hängt mit unserer menschlichen, begrenzten Natur zusammen. Zum anderen aber auch mit ganz praktischen Dingen. Für uns Menschen ist es wichtig, sich auch mal mit einen Thema genauer zu beschäftigen bzw. sich auf eine Sache zu konzentrieren. Tut man dies in einer Gemeinschaft, kann das große Vorteile bringen. Dazu braucht man jedoch eine Ordnung, die sich zum Beispiel in "gesetzlichen" Feiertagen niederschlagen kann. Es wäre das reinste Chaos, würde jeder bestimmte Gedenktage willkürlich "feiern", wenn es doch in Gemeinschaft viel effektiver ist. Da ist ein festgelegtes Datum sehr nützlich. 1. Korinther 14,33 "Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens." Das zu den rein praktischen Vorteilen eines festgesetzten Datums. Ich denke, Gott benutzt auch das Datum 1844 und die darauffolgende Endzeit, um uns träge und nachlässige Gläubige wach zu rütteln. Der "gefallene" Mensch braucht leider ab und zu so etwas...