Beiträge von Bemo

    Wer z.B. Remigration fordert ist rechtsradikal.

    Dann wären aber Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) „Mir kommt kein Türke mehr über die Grenze!” – Originalton Schmidt-Schnauze 1980!) und der Ministerpräsident von Baden-Württemberg Lothar Späth (CDU) auch Rechtsradikale gewesen, denn die haben eine klare Remigrationspolitik in den 1980er Jahren vertreten! Durch sogenannte Rückkehrprämien = Zahlungen an Ausländer, damit diese Deutschland verlassen!

    Ging es damals um deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund?

    Björn Höcke ist kein "bekennender Rechtsradikaler", er ist ein Rechtsradikaler. Dazu braucht man auch keinen Verfassungsschutz, um das zu erkennen.

    Was verstehst Du unter einem Rechtsradikalen?

    Mein Verständnis dieses Begriffes geht von der allgemeinen, lexikalischen Definition aus.

    Rechtsradikale sind im politischen Kontext Menschen, denen es wichtig ist, Bürger eines Staates in Ethnien einzuteilen um dann diejenigen zu bevorteilen, die der eigenen Ethnie angehören und/oder diejenigen (pauschal) zu benachteiligen, die der eigenen Ethnie nicht entsprechen. Solch eine Denkweise ist verfassungsfeindlich, weil unser Rechtsstaat bei seinen Staatsbürgern nicht auf die Ethnie oder den Migrationshintergrund zu schauen hat in seiner Legislative, Judikative und Exekutive. Eine juristisch-systematisch Ungleichbehandlung darf es nicht geben. Rechtsradikale zielen aber darauf ab. Wer z.B. Remigration fordert ist rechtsradikal. Es werden deutsche Staatsbürger in "Biodeutsche" und "Einwohner mit Migrationshintergrund" unterschieden um dann letztere pauschal und ohne Differenzierung los zu werden.

    Während man bei den Themen Migration und Asylrecht gut und gerne verschiedene Meinungen haben darf, wird beim Thema Remigration eine klare Grenze hin zum Rechtsradikalismus und zur Verfassungsfeindlichkeit überschritten.

    Gestern im Bibelgespräch haben wir die drei Wunder besprochen, mit denen die 1. Lektion zum Johannes-Evanglium begann. Folgendes haben wir festgestellt:

    1. Hochzeit zu Kana: Jesus antwortet relativ "schroff" seiner Mutter. Es sieht eigentlich nicht so aus, als wolle er ein Wunder tun - tut es aber doch. Warum sagt Jesus, dass seine Zeit noch nicht gekommen ist, verwandelt dann aber das Wasser in Wein? Ist seine Zeit nun gekommen oder nicht? Jesu Verhalten vor dem Wunder wirkt nicht gerade, als wäre er freudig Teil einer Hochzeitsgesellschaft, nur so ein "Empfinden" von mir, wenn ich den Text so lese.

    2. Heilung des Sohnes des Beamten: Auch hier reagiert Jesus sehr "schroff", vielleicht schon abweisend und genervt seinem Gegenüber: "Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubet ihr nicht." Jesus heilt den Jungen trotzdem.

    3. Heilung am Teich Betesda: Jesu Frage an den seit 38 Jahren auf Heilung wartenden Gelähmten "Willst du gesund werden?" wirkte auf uns fast schon verhöhnend. Jesus heilte ihn.

    Im nachhinein Frage ich mich nun, was uns diese drei Vorgehensweisen Jesu sagen möchten. Er ist in allen drei Situationen zunächst nicht sehr einfühlsam. Was ist die Botschaft dahinter? Was hat Jesus seinen Gegenüber damit vermitteln wollen - und was uns? Geht Gott mit uns manchmal so um, wie wir es nicht möchten, "heilt" oder hilft uns dann aber trotzdem? Spiegelt das unsere Erfahrung mit ihm wider?

    Dazu kommt noch, dass bei allen drei Wundern - im Gegensatz zu den anderen Evangelien wo es heißt "Dein Glaube hat dir geholfen" - der Glaube erst nach dem Wunder "kommt", aber selbst keinen Anteil daran hatte. Jesus kritisiert diese Reihenfolge ja selbst (s. Heilung des Jungen) - und dennoch tut er die Wunder.

    Im Gesprächskreis war Konsens, dass unser Glaube nicht auf Wundern beruhen sollte - Wunder aber Anstoß zum Glauben geben können. Das NT bezeugt ja schließelich beides: Wunder unter Mitwirkung des Glaubens und Wunder die zum Glauben führen.

    Schrieb nicht Paulus auch: "... den Juden ein Jude..."? Ich habe ehrlich gesagt kein Problem damit, dass Paulus Timotheus beschneiden ließ und ich sehe da auch keinen Widerspruch in seinen anderen Aussagen: Sich beschneiden lassen um "gerettet" zu sein ist "zu einfach" und "werksgerecht" - ist also abzulehnen. Sich beschneiden zu lassen um Menschen zu erreichen und um ihnen das Evangelium zu verkündigen wird von einer vollkommen anderen Motivation (Herzenseinstellung) getragen und ist damit auch nicht abzulehnen.

    Mir ist sehr wohl bewusst, dass es schwierig ist Grenzen zu ziehen, wenn es darum geht auf andere Menschen zu zugehen. Paulus sagte ja auch "... den Heiden ein Heide..." - hat er damit das Christentum dem Heidentum geöffnet? Die Kirchengeschichte zeigt ja letztendlich beide Einflüsse - jüdische und christliche. Die Frage ist, ab wann sie das Zentrum überlagern und verdrängen. Das ist und bleibt immer eine aktuelle Frage.

    MMn. echte Gospelchöre gehören zu Afrika. Wenn Europäer einen "Gospelchor" gründen, dann ist es manchmal nur der Wunsch da, in einem frommen Mantel die Sau rauszulassen...

    Woran erkennst du, dass das nur "manchmal" so ist? Heißt das im Umkehrschluss, dass ein Gospelchor "meistens" gegründet wird ohne diese Absicht? Aber dann mit welcher? Woran machst du die Absichten der Gospelchor-Gründer fest - irgendwie kannst du das ja unterscheiden?

    Junker Bei Gott zählt doch Bosheit, Lieblosigkeit gegenüber Mitmenschen als Sünde, somit als von der Liebe Gottes trennend.

    Du kennst ja die Gebote, die durch gelebte Liebe kinderleicht erfüllt werden, weil wer liebt seinen Nächsten nichts Böses tut.Rö 13, 8-10

    Kleine Geschwindigkeitsüberschreitungen wie Du beschrieben, zählen nicht dazu,trennen somit nicht von Gott, sollten aber wohl künftig der Vergangenheit angehören😉sonst gibt's mal Busse wie bei allen Verkehrssünden..,.mehr nicht.😉

    Genau das habe ich weiter oben gemeint. Jene, die sich für sündlos halten, setzen evtl. die Ansprüche, die Gott an Sündlosigkeit stellt, herab, damit sie sich immer im sündlosen Bereich befinden können.
    Alles was Gott geboten hat - z. B. die Gesetze des Staates einzuhalten (wenn sie keinem Gottesgebot widersprechen) - ist bei deren Übertretung Sünde, und dazu gehört auch die Straßenverkehrsordnung, wenn es aus Eigenverschulden - wenn ich mit Gott verbunden gewesen wäre - geschieht. Das machen sich viele nicht bewusst, dann kann man leicht über Sündlosigkeit reden. Wer in den kleinen Dingen nicht treu ist, wird es auch in den großen nicht sein.

    Ich frage mich - in Anbetracht der Komplexität unserer von Sünde durchdrungenen Welt - wie es möglich sein soll ohne Allwissenheit sündlos zu handeln? Wie kann man sich sicher sein, immer den "sündlosen" Weg gegangen zu sein? Wer sündlos handelt, darf sich in der Frage was Sünde ist und was nicht, nicht irren - sonst täuscht er sich womöglich selbst.

    Also, das Alte Testament ist hinlänglich ungeeignet, um daraus ethische Wertorientierung abzuleiten oder gar von einem Guten Gott auszugehen. Das Alte Testament ist bestenfalls Zeugnis, das auf Jesus Christus hinweist, es kann aber keinerlei normativen Charakter haben. Die meisten unmenschlichen Wertmaßstäbe unter Christen kommen tatsächlich dort vor, wo das AT zum normativen Gesetzgeber wird.

    Was bedeutet dies in der Konsequenz für das Judentum? Ist das AT (noch) dessen Wertmaßstab?

    In Mitteleuropa hat die evangelische Christenheit, in der Folge der Reformation, schon durchlebt was Orthododoxie ( vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Lutherische_Orthodoxie) bedeutet. Das die Siebenten-Tags-Adventisten ca. 150-180 Jahre nach ihrer Gründung jetzt in diese Phase eingetreten sind, ist traurig*, aber nicht verwunderlich. Ich freue mich in gewisser Weise, denn - wenn ich in die Kirchengeschichte sehe - nur durch die sehr starre Lutherische Orthodoxie bedingt ganz wesentlich das Pietismus und Erweckung entstehen konnte. Sollten wir nicht geduldig sein? Denn Erweckung, oder auch "Spätregen" steht bevor. An die Theologen der Orthodoxie kennt heute keiner mehr, wohingegen "Die Pilgerreise" (John Bunyan)

    und die Tersteegen-Lieder immer noch gesungen werden. Da kann man eine adventistische Orthodoxie Predigt mehr oder weniger übergehen, oder als "Zeichen der Zeit" besehen.

    Ergänzend zu deinem historischen Vergleich und der daraus abgeleiteten prophetischen Vorhersage: Im Gleichnis von den 10 Jungfrauen haben beide Gruppierungen geschlafen, erst dann erfolgte die "Erweckung". Wir sehen auch immer mehr eine Polarisierung der Gemeinde - aber wenn ich ehrlich bin sehe ich keine wirkliche "Erweckung" auf beiden Seiten. Unter "Erweckung" will ich jetzt mal ein erfolgreiches, flächendeckendes und umfangreiches Gewinnen von Menschen für Christus verstehen - durch die echte, geistgewirkte, persönliche Begeisterung.

    Und doch bleibt es ungewiss, ob sich Geschichte so wiederholt, wie wir sie "interpolieren" - ob heute im konkreten Fall noch die gleichen Gesetzmäßigkeiten gelten? Können wir die Zukunft auf Grund der Vergangenheit vorhersagen - oder zumindest abschätzen wie es weitergeht?

    Die Ganztodlehre hat ein Problem, da bist Du wirklich ganz weg, vollständig aufgelöst, wie kannst Du da gerettet werden?

    Für Gott sollte es eigentlich kein Problem sein, oder? Zumindest sehe ich da kein Problem.

    Aber ja ich weiß, das ist ein Totschlagargument. Es macht wenig Sinn darüber zu diskutieren, was Gott theoretisch alles kann (und was nicht?).

    die auch angeblich für Christen gültige Unterscheidung "zwischen Moralgesetz (= 10 Gebote) und Zeremonialgesetz (= 613 Mosaische Gesetze)" ist meines Wissens nach eine adventistische Erfindung, die außerhalb dieser Konfession unbekannt ist.

    Dann google doch mal wenigstens 10 min und erweitere dein Wissen dazu.

    Dann erweitere auch bitte Dein Wissen und lerne, dass es sinnvoll sein kann, ganze Sätze zu lesen und zu verstehen.

    Dass es Moral- und Zeremonialgesetze im Judentum gibt, bestreite ich nicht. Allerdings bezieht sich mein Satz mit der adventistischen "Erfindung" auf die von Eurer Glaubensgemeischaft vertretene These, dass die Moralgesetze als "Gesetze" immer noch für die Christenheit gelten, die Zeremnoialgesetze hingegen nicht.

    Ein Problem bei Diskussionen mit Adventisten ist meiner Beobachtung nach, dass sie ganz gerne auf Dinge antworten, die gar nicht behauptet worden sind und damit versuchen, von der Besonderheiten ihrer eigenen Glaubensgemeinschaft abzulenken.

    Gut, kannst du mir erklären, was du unter der "Gültigkeit der Unterscheidung" verstehst?

    Meinst du, man hat die Diskussion um die Unterscheidung der Gebote geführt, ohne dass es dabei um die Frage der Gültigkeit am Ende ging? Augustinus und Hieronymus diskutierten schon diese Unterscheidung, soweit mir bekannt ist.

    Warum hat man sich mit dieser Frage beschäftigt, wenn es am Ende um nichts geht? Um den Juden zu erklären, wie sie ihre Gesetze einzuteilen haben?

    Bitte erkläre mir doch deine Sicht auf die Geschichte, danke!

    die auch angeblich für Christen gültige Unterscheidung "zwischen Moralgesetz (= 10 Gebote) und Zeremonialgesetz (= 613 Mosaische Gesetze)" ist meines Wissens nach eine adventistische Erfindung, die außerhalb dieser Konfession unbekannt ist.

    Dann google doch mal wenigstens 10 min und erweitere dein Wissen dazu.

    Christen folgen Christus, nicht dem AT.

    Gut, dann bin ich ja beruhigt. Dann folge ich Christus eben so, wie er den Sabbat gehalten hat.

    Dann bist Du hoffentlich auch beschnitten, so wie Christus es war.

    Wer entscheidet denn, was an Christus jüdisch ist und was universell? Paulus? Folgen wir dann nicht ihm?

    Versteh mich nicht falsch: Mir ist die ganze Problematik bekannt und meine Antwort war auch eher provokativ. Die Phrase "Christen folgen Christus" ist mir einfach zu pauschal und unkonkret, denn die Frage nach der richtigen Christus-Nachfolge im Kontext der Sabbat-Diskussion setzt eine theologische Auseinandersetzung mit der Frage vorraus, was an Jesus jüdisch und was universell ist. Dazu werden dann für gewöhnlich die Briefe der Apostel hinzugezogen, aus denen dann Theologie gemacht wird. Ich denke, wenn man ehrlich ist und das ganze NT als gleichwertig inspiriert ansieht, dann folgt man nicht nur den Schreibern der Evangelien (die das unmittelbare Wirken Jesu beschreiben) sondern auch den Aposteln (die das Wirken Jesu auslegen). Nur das zum Thema "Christen folgen Christus"...

    Bzgl. der Beschneidung: So weit mir bekannt ist, nimmt Jesus in den Evangelien keine Stellung zur Beschneidung ein, zum Sabbat aber sehr wohl: Aus Mk 2,27 leite ich einen universellen Anspruch ab ("für den Menschen gemacht"). Paulus sieht die Beschneidung nicht als etwas Universelles, während sich Jesus dazu - wie gesagt - nicht geäußert hat.