Die Ehe zwischen Mann und Frau - ein überholtes Modell ?

  • Wir hatten keine Ehevorbereitung, unsere Kinder auch nicht. Und trotzdem klappen die Ehen. Wenn ich in andere Ehen aus unserer Generation und deren Kinder schaue, sieht das in etwa ähnlich aus - mit Abstrichen. Ich sehe nämlich an uns und auch an Bekannten, wie sie ihre Ehen sehr oft an den Beispielen orientieren, die sie im Elternhaus als Kinder unbewusst gelernt haben. Sie sehen, wie Eltern Probleme meistern oder auch nicht, wie man das Leben angeht, welche Werte im Leben zählen und welche nebensächlich sind. Und das versuchen sie auch als Maßstab für ihr Leben zu übernehmen, oder - im negativen Fall - sein zu lassen

    Ein äußerst nützliches Buch für das Verständnis der Geschlechter ist übrigens das neuere Buch: Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können (oder so ähnlich) Auch aus unserm Verlag und anderen christlichen Verlagen gibt es gute Ratgeber, dern Lektüre sich sich lohnt.

    Wenn ich die Fälle von Ehescheidungen, die mir näher bekannt sind, so Revue passieren lasse, stelle ich fest, dass da eine brüderliche Hilfe vorher kaum möglich war. Die Probleme, die auftraten, waren vorher entweder nicht erkennbar oder aber der oder auch beide Partner stellten sich als beratungsresistent heraus. Desto wichtiger ist aber das Tragen hinternach und der Versuch eines Neustarts. Das ist jeder Mühe wert., auch schon im Blick auf die Kinder.

    benSalomo

  • benSalomo schreibt:

    Zitat

    Wenn ich die Fälle von Ehescheidungen, die mir näher bekannt sind, so Revue passieren lasse, stelle ich fest, dass da eine brüderliche Hilfe
    vorher kaum möglich war. Die Probleme, die auftraten, waren vorher entweder nicht erkennbar oder aber der oder auch beide Partner stellten sich als beratungsresistent heraus. Desto wichtiger ist aber das Tragen hinternach und der Versuch eines Neustarts. Das ist jeder Mühe wert, auch schon im Blick auf die Kinder.

    Du siehst das genau richtig. Ich möchte aber noch eher anknüpfen, bevor die Außenwelt etwas mitbekommt. Beide Partner sind nicht bereit, die Probleme gemeinsam mit Gott anzugehen. Denn dann wäre die Ehe nicht zum Scheitern verurteilt und ein Neuanfang möglich. Es gibt auch gute christliche Eheberatung.
    Die Ehe zu erhalten ist immer der Mühe wert, auch ohne Kinder. Gott kommt damit zum Zug und wird geehrt.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

    Einmal editiert, zuletzt von Jacob der Suchende (10. Februar 2013 um 00:13)

  • Ich bin jetzt seit 28 Jahren mit meiner Frau zusammen, es gab viele Kriesen und Gründe sich zu trennen. Es geb Zeiten in denen meine Freunde wichtiger waren und es gab Zeiten da verbrachte ich mehr Zeit mit meinem Motorrad als mit meiner Familie. Trotz all dem Kummer den ich meiner Frau gemacht habe stellte sich nie die Frage einer Scheidung. Seit dem wir gläubig geworden sind wissen wir auch warum ! Gott hat seine schützende Hand über uns gehalten und uns immer wieder an das Versprechen erinnert das wir uns gegeben haben "in Guten wie in schlechten Zeiten"

    Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
    Matthäus 28 / 20

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (9. Februar 2013 um 21:48)

  • Hi

    Ich möchte eines bedenken: In der Bibel steht lediglich man sollte kein Ehebruch begehen, von Scheidung steht da nichts. Die Ehe kann ja auch gebrochen werden ohne dass man Fremd geht. Liebesentzug erachte ich genauso als Ehebruch. Wenn in einer Ehe keine Liebe mehr vorhanden ist, ist sie ebenso gebrochen, egal ob man auf dem Papier noch verheiratet ist oder nicht. Wir machen leider immer wieder den Fehler, dass wir ab und an zu Paragraphenreitern werden und dabei aber völlig am Sinn vorbei zielen. Ich bin auch nicht dafür dass man die Ehe bei jeder kleinen Auseinandersetzung oder Krise wegwirft, ich kenne aber genügend Beispiele, wo so keine Liebe mehr vorhanden war und zumindest eine Seite auch nicht mehr gewillt war etwas zu ändern (es braucht für eine "Ehereparatur" immer zwei Menschen) dass es besser war, wenn man diese Ehe geschieden hat. Der Ehebruch hatte eigentlich viel früher und schleichend begonnen. Im weiteren überrascht es mich immer wieder, wie geschiedene Menschen gerade in religiösen Gemeinschaften (nicht nur bei Adventisten) oft als Fehlerbehaftet angesehen werden. Anscheindend ist in Ehebruch in Kirchen oft immer noch eine besonders schlimme Sünde. Lügen oder Notlügen wie man ja mittlerweile so schön sagt wird dagegen viel milder angesehen. Überlassen wir es doch Gott hier das Urteil zu fällen und treten wir tolerant und mit viel Liebe jedem gegenüber auf, der eine andere Partnerschaftsform führt als wir es als richtig erachten.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Die Bücherreihe "Miteinander Reden" von Friedemann Schulz von Thun ist ganz gut.
    Damit kann man sich selbst erst mal gut kennen lernen, eigene Kommunikationsstärken und die
    "blinden Flecken"...entdecken und versteht den Partner und die Mitmenschen viel besser.

  • Ein falsch verstandener Glauben oder Ausleben der Religion können Menschen mit schlechtem Selbstwergefühl
    Beziehungsunfähig machen.
    Bei einem Test mit Br. Behnke (STA Ehetherapeut) über das Persönlichkeitsbild eines Menschen war mir ziemlich am Anfang unserer Ehe klar
    das es fast unmöglich wird, diese Defizite oder Verbiegungen zu reparieren. Angst in der Erziehung durch die Religion unterstützt
    fördert kein gesundes Wachstum geschweige denn Selbstvertrauen.
    Uns so kam es dann auch später wie es zu erkennen war.
    Wenn der eigene Partner sich als Therapeut betätigt und die nötige Liebe und Respekt nicht vorhanden sind,geht es unter garantie in die Hose.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

    Hi

    Ich möchte eines bedenken: In der Bibel steht lediglich man sollte kein Ehebruch begehen, von Scheidung steht da nichts.


    Und wie schätzt Du folgende Bibelstellen ein?
    5 Mo 21,10-14; 5 Mo 21,23-29; 5 Mo 24, 1-4; Jes 50,1; Mt 1,19. und insbesonders Mt 5,31.32.; Mt.19,3-9 (=Mk 10,2-4).

    Wobei des "Problem" im Wesentlichen nicht die Scheidung ist, sondern die Wiederverheiratung (übrigens sieht das auch die RKK deutlich).
    .

  • HeimoW

    Das Problem ist, dass wir landläufig unter Ehebruch nur fremdgehen verstehen, aber es gibt wesentlich mehr Möglichkeiten eine Ehe mit Füssen zu treten und zu brechen. Die meisten Ehebrüche solcher Art bekommt man als Aussenstehender in den seltesten Fällen mit und gar schnell ist dann ein Urteil da.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Man teilt sich zu wenig mit, oft zieht man sich zurück anstatt das man dem anderen mitteilt, da geht es mir nicht gut, da fühl ich mich verletzt, hintergangen.Die eigenen Bedürfnisse erkennen, ist ein ganz wichtiger Punkt. Kenne ich mich als Frau oder als Mann wirklich, wo fühle ich mich verletzt und wo verletze ich.
    Die Ehe ist oft ein Abhängigkeitsspiel, gibst du mir so geb ich dir. Gibst du mir nicht......Und das ist nicht im Sinne Gottes, Gott möchte das wir unabhängige, verantwortungs bewußte, eigenständige Menschen sind, das gilt für Frau und Mann.
    Leider ist es oft so, das man seinen Partner umgestalten will, das er das tut was man will und das funktioniert auf die Dauer nicht, das kann man nicht aushalten und darum sucht man sich neues.
    Die Frau lebt nicht die geistige Frau, die Gott geschaffen hat und auch der Mann nicht den geistigen Mann, wenn man auf den Weg dahin ist, so kann man sich wundervoll ergänzen und Unzufriedenheit wird zum Frieden, weil jeder das lebt, was Gott von ihm möchte.

    • Offizieller Beitrag

    HeimoW
    Das Problem ist, dass wir landläufig unter Ehebruch nur fremdgehen verstehen, aber es gibt wesentlich mehr Möglichkeiten eine Ehe mit Füssen zu treten und zu brechen. Die meisten Ehebrüche solcher Art bekommt man als Aussenstehender in den seltesten Fällen mit und gar schnell ist dann ein Urteil da.
    Liebe Grüsse
    DonDomi


    unbestritten, aber was hat da mit deiner ursprünglichen Aussage zu tun?

    Ich möchte eines bedenken: In der Bibel steht lediglich man sollte kein Ehebruch begehen, von Scheidung steht da nichts.

  • Wir lesen zuhause gerade das Buch "Liebe Dich selbst und es ist egal wen du heiratest".

    Auch wenn die Aussage des Titels in der Absolutheit nicht durchzuhalten ist, sind darin doch wichtige Erkenntnisse enthalten.

    Viele Probleme in der Ehe, die man am Partner festmacht, haben ihre wirkliche Ursache in eigenen Unzulänglichkeiten.

    Meine Ehe und Familie ist für mich die härteste Charakterschule. Unverheiratet wären mir viele Züge meiner Wesens verborgen geblieben. Ich glaube nicht zuletzt auch deshalb hat Gott die Ehe zwischen Mann und Frau in Ihrer Verschiedenheit für uns als Lebensform gewollt.

    lg

    Einmal editiert, zuletzt von Discipulus (10. Februar 2013 um 17:05)