Zweifel an den Darstellungen der Opfer zu haben ist menschlich und ganz verschieden begründet.
Wenn Menschen mit der Thematik an eigene Hemmschwellen kommen, werden sie Zweifel immer brauchen und verteidigen.
Ich zweifele nie aber habe wenig Interesse an den Details. Wichtiger sind die Gefühlswelten die damit verbunden waren.
Die Dynamik die vorherrschend war und ist(!).
Einmal die eigene Geschichte zu erzählen und Beistand zu erfahren, ist sehr wichtig für Betroffene. Das findet statt.
Selbst wenn Ausführungen nicht stimmen würden muss etwas Schlimmes vorgefallen sein und für die jeweilige Person das Lügen wichtig gemacht haben
oder die Erinnerung ist verzerrt. Detektivarbeit ist unwichtig und unsinnig.
Gibt es denn in der Adventgemeinde neben der Suchthilfe auch eine Stelle, die sich mit Missbauch und Misshandlung auseinandersetzt?
Also Schutz und Vertrauensstelle für Opfer wäre?
Die Therapievoraussetzung bei mir ist "Keine Behandlung mit Täterkontakt". Nur in diesem Fall ist eine therapeutische Arbeit mit mir bei einem solchen Thema möglich. Da gibt es ja keine einheitliche Sichtweise.
Auch für Christen gilt das. Ich habe eine Patientin abgewiesen, die jahrelang den Missbrauch durch den Vater psychiatrisch durcharbeitet,
bei stetem Kontakt zu den Baptisten Eltern.
Für Christen kann das bei allem Leid ja einen grundsätzlichen Gewissenskonflik darstellen.