Beiträge von henriette89

    Zweifel an den Darstellungen der Opfer zu haben ist menschlich und ganz verschieden begründet.
    Wenn Menschen mit der Thematik an eigene Hemmschwellen kommen, werden sie Zweifel immer brauchen und verteidigen.

    Ich zweifele nie aber habe wenig Interesse an den Details. Wichtiger sind die Gefühlswelten die damit verbunden waren.
    Die Dynamik die vorherrschend war und ist(!).
    Einmal die eigene Geschichte zu erzählen und Beistand zu erfahren, ist sehr wichtig für Betroffene. Das findet statt.
    Selbst wenn Ausführungen nicht stimmen würden muss etwas Schlimmes vorgefallen sein und für die jeweilige Person das Lügen wichtig gemacht haben
    oder die Erinnerung ist verzerrt. Detektivarbeit ist unwichtig und unsinnig.

    Gibt es denn in der Adventgemeinde neben der Suchthilfe auch eine Stelle, die sich mit Missbauch und Misshandlung auseinandersetzt?
    Also Schutz und Vertrauensstelle für Opfer wäre?

    Die Therapievoraussetzung bei mir ist "Keine Behandlung mit Täterkontakt". Nur in diesem Fall ist eine therapeutische Arbeit mit mir bei einem solchen Thema möglich. Da gibt es ja keine einheitliche Sichtweise.
    Auch für Christen gilt das. Ich habe eine Patientin abgewiesen, die jahrelang den Missbrauch durch den Vater psychiatrisch durcharbeitet,
    bei stetem Kontakt zu den Baptisten Eltern.
    Für Christen kann das bei allem Leid ja einen grundsätzlichen Gewissenskonflik darstellen.

    10Veith2010
    Zum 4. Beitrag.

    Ich bin über eine ganz klassische Begründung von dir gestolpert, die für mich nicht schlüssig ist.
    Du schreibst (ab?), dass die Atheisten immer den "Fehler" machen..."wo war beispielsweise Gott in Auschwitz...?"

    Du erwiderst "wo war der Mensch in Auschwitz... ?"

    Nun habe ich damit ein philosophisches Problem. Konstruktivismus!
    Und es hebelt in meinen Augen deine Theismus Argumente auch eher aus.

    Macht das "Tolle" dann Gott und das "Böse" der Mensch (oder Teufel)? Warum schreitet Gott dann nicht längst mal ein?
    Ist er so geduldig? Macht es ihm wenig aus das ganze Leid mit anzusehen?
    Müssen wir vor solchen Fragen kapitulieren? Sind die Details nicht so wichtig wie gedacht?
    Können wir überhaupt etwas wissen?

    Atheisten machen in meinen Augen nicht den "Fehler" sondern reagieren auf die fehlende Schlüssigkeit.
    Auf der einen Seite beten Christen hier im Wohlstand, dass Gott ihnen den richtigen Partner zeigt oder es bald mal wieder auf den Rasen regnet und
    das Kind morgen eine gute Note in der Klassenarbeit schreibt und das MRT bei Omi gut ausfällt...
    Auf der anderen Seite steht das Leid.
    4 Fünftel der Weltbevölkerung können sich nicht sattessen.
    Viele sterben an Hunger und im Krieg und kennen kaum Schutz im Leben. -Nur ein Ausschnitt an Ungerechtigkeiten in dieser Welt.

    Wo ist denn nun Gott verantwortlich, wenn es ihn gibt- und wo der Mensch? Und wer entscheidet was stimmt?

    Das Gott das auch nicht gefällt und er deshalb die Erde vernichten wird bietet ja kaum eine Begründung für den Sinn, den das Leben haben soll und die Freude, die durch den Glauben Früchte tragen kann.

    Was erklärt ihr also Skeptikern, bzw. Interessenten, die ihr gewinnen möchtet?

    "Triggern" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Erinnerungen und die dazu gehörenden Gefühle (manchmal auch nur die Gefühle weil die konkrete, meist frühkindliche Erinnerung verdrängt und/ oder abgespalten wurde), bei Menschen, die Ähnliches erlebt haben auch plötzlich und unkontrolliert ausgelöst werden können durch die Konfrontation mit dem Thema. Auch über einen Text.

    Menschen die missbraucht wurden (nicht nur auch das Sexuelle bezogen) sind traumatisiert worden. Es handelt sich also um eine Trauma Folge Erscheinung.
    Traumatisierte Menschen sind im Denken verändert. Die Bandbreite der Möglichkeiten in akute emotionale Zustände zu kommen, ist vielfältig.
    Andererseits gibt es auch die Menschen, die sich trotz schlimmster Erfahrungen "normal" entwickeln können.
    Das liegt aber an vielen, größtenteils nicht willentlich beeinflussbaren Faktoren.

    Auch posiviv ist Triggern Alltag, der Geruch von Zimt wird uns evl. lebenslang gedanklich in die Küche unserer Grußmutter führen,
    wo es immer besonders leckeren Milchreis mit Zimt und eine schöne Geschichte gab.
    Der Kinofilm den wir beim verliebten ersten Treffen mit dem Partner gesehen haben, weckt schon beim Nennen des Titels in uns positive Gedanken und Gefühle.

    Ebenso ist es anders herum. Soldaten aus Afghanistan steht im Sommer, längst wieder zurück im heimischen Garten der Schweiß auf der Stirn und sie beginnen zu zittern bei den Gerüchen vom Grill des Nachbarn.
    Frauen haben lebenslang Schwierigkeiten Abends zur Ruhe zu finden, weil Nachts oft der Täter kam...
    Oder bestimmte regelmäßige Redewendungen, das Deo, die Frisur...(des früheren Täters),können bei späterer Wiederkehr lebenslang Gefühle von Bedrohung in völlig harmlosen Situationen , mit ganz anderen Menschen, Panik verursachen.

    Das Buch "Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund" (habe ich vor Jahren gelesen) , jeder Aufritt von Kinski und die Dokumentation "Mein liebster Feind", lassen keinen Zweifel zu, dass Kinski völlig gestört war, pervers und ein Missbrauchstäter. Nicht nur sexuell an Kindern. In heutiger Zeit wäre es auch nicht mehr möglich gewesen, so einen Personenkult um ihn zu veranstalten, weil "soziale Kompetenzen" heute anders definiert und gefordert sind und Kinski sich in jeder eigenen Ausführung entlarft.
    Das Buch beschreibt wahrscheinlich nur die Spitze vom Eisberg. Kinski war ein Psychopath.

    Das Buch ist eine Aufarbeitung. Kann anderen Opfern Mut machen und hat hoffentlich eine längerfristige Ablehnung Kinskis zur Folge und Entfernung seines Sterns in Berlin am Potsdamer Platz.

    Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass es zu allen Zeiten so war, dass ein relativ übersichtlicher Anteil der kirchlichen Mitglieder (nicht nur Adventisten)
    die Ansicht vetreten haben, dass sie selbst (nicht nur beim Sex) wenig entscheiden brauchen, weil sie die Antwort in religiösen Schriften, von Gott
    motiviert, zu finden, der festen Überzeugung sind und waren.
    Das betrifft auch andere Bereiche. Manche Menschen fühlen sich mit starker Führung sicherer, manche entscheiden eher selbst.
    So sind wir halt verschieden und alles hat seine Vorteile und Nachteile.

    Die einzige Wahrheit gibt es aber meiner Meinung nicht.
    Auch die aufgeführten Bibelzitate wurden von Menschen geschrieben.

    Die Überhöhung eines "Sexverbotes" vor der Ehe lässt andere Werte auf der Strecke bleiben.- Die aber deutlich wichtiger sind für
    das Gelingen einer Beziehung.
    Außerdem öffnet es Unehrlichkeit Tor und Tür weil ein Verbieten menschlicher Triebe... auch nicht so einfach funktioniert.
    Gott sei Dank, ist das so.

    Von moslemischen Frauen weiß ich aus persönlichen Gesprächen, dass Alternativen in "anderen Techniken" heute schon zur Normalität gehören.
    (Wusste ich vor den Gesprächen nicht.)
    Von den Frauen wird das häufig nicht gut verarbeitet weil sie die "Normalität" überspringen und die Erfahrungen offiziell verheimlichen müssen.

    Arrangierte Ehen sind in weiten Bereichen unserer Erde die Regel.

    Wir sollten uns für positive sexuelle Selbstbestimmung entscheiden, nach links und rechts schauen und ehrliche Schlussfolgerungen ziehen.

    Das ist jetzt erst mal mein letzter Beitrag dazu.

    ...Viele Verstrickungen.
    Das klingt nach vielen Verletzungen. Und zum Glück fühlst du dich jetzt besser und
    dein Kind erfährt von dir und dem neuen Partner Liebe.
    Ob die Reaktion des Kindsvaters aber eine Antwort auf euren Streit ist, eine Kränkung also an dich,
    natürlich unreif und nicht okay... oder ob er wirklich sein Kind ablehnt, kann auch mal nicht einfach so zu erkennen sein.

    Du belügst deinen Sohn nicht, wenn du ihm sagst, dass er vom Vater geliebt wird.
    Diese Aussage und Haltung macht vielleicht auch etwas anderes mit dir.

    Andere Kinder wachsen ebenso ohne leiblichen Vater auf, eine Erklärung die kindgerecht ist, kann man finden.
    Menschen die deinem Kind aber zusätzliche Infos geben über negative Verhaltensweisen zwischen den Eltern, die das Kind nicht verarbeiten kann,
    solltest du meiden.

    Ich hoffe, ich bin dir mit meiner Antwort nicht zu nahe getreten.

    ...Im Interesse des Kindes würde ich aber immer davon abraten, sich so vor dem Kind zu äußern.
    Selbst wenn sich der Vater derzeit nicht kümmert ist es wichtig ihn so zu benennen.

    Kinder denken anders. Sie sehen immer eine Mitschuld daran, wenn kein oder ein schlechtes Kontakt da ist.
    Dem Kind immer, egal wie..., zu vermitteln, dass es selbst wertvoll ist und selbstverständlich vom Vater geliebt wird, ist wichtig.
    Auch wenn man da selbst etwas anderes denkt.
    Die Rolle so, wie wir sie dem Vater zuschreiben, existiert ja noch nicht so lange.
    Daran das Wort "Vater" festzumachen, ist meiner Meinung nach zu kurz gedacht.

    Im Laufe des Lebens verändern sich auch manchmal Dinge. Ein "veränderter" Vater kriegt keinen Fuß mehr in die Tür
    für einen Beziehungsaufbau, wenn dem Kind schon früh eingeredet wurde, sein "Erzeuger" kümmert sich nicht.
    Manchmal entstehen dann auch in der kindlichen Fantasie Vorstellungen und Fantasiewelten von Vätern, die ja eigentlich wollen würden...
    So fest verwurzelt ist der Wunsch des Kindes nach den elterlichen Bezügen und der eigenen kindlichen Rolle dazu.

    Ich weiß, wie schwer das manchmal im Alltag fällt aus eigener Erfahrung, ich war eine junge Mutter, ganz allein mit meinem Sohn und ich kenne das Thema
    genau so auch aus therapeutischer Praxis.

    ...Nur zum Verständnis, der von mir angeführte Kindesmissbrauch betraf mich nicht persönlich sondern Kinder von
    nach außen hin sehr frommen, strengen Gemeinebrüdern.
    Ich habe durch meine Nähe zur Basis, wir wohnten sogar direkt im Gemeindehaus...
    schon vieles sehr früh einfach mitbekommen und mit gehört...

    ingeli:
    "Dürfen? ja, wir sollen dem Nächsten alles Gute wünschen, aber was verbinden wir mit dem Wunsch, was legen wir hinein ?
    Es soll nicht unsere Sorge sein, was unser Nächster, vermittelt, ob er Menschen in die Irre führt oder nicht, er allein ist für sein, denken
    und tun verantwortlich, einzig er allein ist vor Gott verantwortlich, sowie auch wir dafür verantwortlich sind, was wir den Nächsten wünschen."

    Diese Aussage finde ich doch etwas bedenklich.
    Das macht in meinen Augen Nächstenliebe zu einem Alibi. Die Gefahr in frömmelndes Verhalten zu verfallen und nicht mehr in Zusammenhängen zu denken, ist hoch.
    Du hast es vielleicht nicht so gemeint..., aber wie sähe denn die Nächstenliebe zu den Opfern von Tätern aus, die dann ungeachtet ihrer Schuld
    in unserem "Nächstenliebe Programm" Unterschlupf finden? "Es soll nicht unsere Sorge sein, was unser Nächster vermittelt..."

    Ich reagiere so heftig, weil ich in meiner Biografie gerade das erlebt habe.
    2 Fälle, in denen Kindesmissbrauch schön geredet wurde und die Täter aus Nächstenliebe... und weil ja nur Gott richtet...
    schön weiter in der Gemeinde gehalten wurde und in rel. kurzer Zeit wieder anerkannt waren.
    Das hat mich als Kind nachhaltig geprägt!!!
    Jähzornige, Kinder schlagende Väter wurden nicht "verwarnt",- da brauchen wir noch nicht mal übers Nicht Verhalten im 2. Weltkrieg sprechen.


    Die Zeiten haben sich dank anderer Entwicklungen Gott sei Dank geändert. Widerstand ist auch in der Adventgemeinde häufiger geworden und
    reflektierteres Verhalten. Je nach Lage und Einfluss mehr und lange oder weniger und erst kürzlich.

    Nächstenliebe hat für mich auch immer etwas mit Authentizität zu tun. Sich einmischen wo es nötig ist und auch ein Kontaktabbruch kann ein Segen sein.
    Dieses ehrliche, offene Verhalten öffnet viel mehr Türen zu positiven Entwicklungen und wirklich gelebter Nächstenliebe.

    Liebe ingeli
    deine Frage finde ich ganz groß wirkend und dabei völlig schwammig und nebulös.
    Vielleicht stellst du sie dir auch deswegen.
    "Schuld" ist immer so ein großes Wort.-
    Die Bibel gibt dir dazu sicher Anhaltspunkte aber es lohnt sich, darüber hinaus bei guten
    Soziologen genauer hinzuhören. Da erfährt man häufig etwas über Zusammenhänge in unserer Zeit
    und Verhalten, was negativ oder positiv unterstützend wirken kann.
    Aber ganz einfach funktioniert es ja auch schon.
    Billigstes Fleisch im Supermarkt kaufen, unterstützt die Massentierhaltung, die wenig mit der Würde des Tieres zu tun hat.
    Sich mal einmischen, etwas sagen, wenn irgendwer sein Kind anschreit ist mutig und bedeutet Beistand für ein Kind...
    Freundschaften mit echtem Interesse, Dasein und ohne besserwisserisches oder frömmelndes Verhalten pflegen,
    tut selbst gut und bildet auch dafür die Grundlage ehrliche Spiegelungen zu erhalten.

    Darüber hinaus ist aber auch jeder Kind seiner unterschiedlichen Bedürfnisse.
    Ich empfehle ja immer wieder gern die
    Schulz von Thun Reihe "Miteinander reden".
    Ganz einfache großartige Modelle dafür, was passiert wenn wir uns mitteilen aber auch wie wir hören und empfinden.
    Und auch, wie es gegebenenfalls besser geht.
    Das beantwortet so viele "Alltagsmissverständnisse" auf eine wohlwollende Weise, die nicht bagatellisiert und
    auch keinesfalls wider christliches Einstellungen ist.

    Nachtperle
    ...Das klingt klug und moderat.
    Aber in der Praxis sieht es doch eher so aus, dass "Selbst entscheiden" nicht gelehrt wird sondern das
    "Gebot", kein Sex vor der Ehe. Junge Menschen leben ganz häufig den doppelten Boden und die "Alten" reden die alten
    Sätze unverdrossen weiter. -
    In Sexualität hineinzueden, externe Regeln aufzustellen gehört sich nicht und ist auch nie gut.
    In den gesunden Trieben, gesunder Menschen ist es gar nicht angelegt, wild und ohne Nachdenken Sex zu praktizieren.
    Ich denke, darauf sollte der Blick gerichtet sein.
    ...Ich erinnere mich, dass meine Tante tagelang geweint hat als sie bemerkte, dass der Verlobte meiner Cousine sich Nachts in deren Zimmer, nach
    2 Jahren Beziehung geschlichen hat....
    Das ist doch verkehrte Welt!

    Nebula123
    Nicht nur ich halte von dieser und anderen Bibelstellen, aus denen du Sexverbot vor der Ehe liest, etwas anderes.
    Das werde ich immer wieder betonen und vertreten.
    Einen wertschätzenden Dialog können wir mit unseren verschiedenen Haltungen offensichtlich nicht
    führen. -Das liegt am Thema und dem was wir beide damit verbinden.
    Deswegen möchte ich mich nicht auf "Ping Pong" mit dir einlassen,

    Nebula123
    Wir haben unterschiedliche Ansichten.
    Wie "unbiblisch" meine sind, kann ich nicht feststellen.
    Sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe ist nicht eindeutig festgelegt, als Gottes Wille für mich nicht
    zu erkennen und allenfalls eine eigene Interpretationsangelegenheit.

    ...und mehr noch.
    Missbräuchliche Erlebnisse (beispielsweise) durch die Eltern führen bei Menschen, die zu einer kritischen Sicht nicht (mehr) oder nur bedingt fähig sind,
    häufig zu Identifizierung und/ oder Bagatellisierung der Inhalte.
    Das ist einerseits eine "Rettung der Seele", andererseits werden sich damit andere Sichtweisen und die eigene Verarbeitung nicht erlaubt. Das übergroße "Elternbild", lange in der Adventgemeinde hochgehalten hat sein Übriges dazu getan.

    Ich würde mir wünschen, dass diese Themen keine mehr sind, die mit der Religion verbunden werden.
    Sex vor der Ehe ist schon hinreichend, auch von mir diskutiert worden.
    An starren Meinungen zu bleiben ist weder eindeutig biblisch noch spricht es in meinen Augen für eine
    eigene Reflexion und Wahrnehmung der Interessen und Bedürfnisse mündiger Menschen.
    Bevor es jetzt wieder ins schwarz/ weiß argumentieren geht...
    Ich habe eine Menge Freunde und Bekannte die nicht religiös sind.
    Weder sind die Frauen alles Prostituierte noch die Männer "Aufreißer".
    Auch die Kinder schlafen nicht querbeet ab 15 mit allen Typen, die so um die Ecke kommen.-Und die Eltern gucken tatenlos zu.
    Bildung, Herzensbildung, Erziehung (Beziehung) zu Respekt und Achtsamkeit kann unabhängig "religiöser Verbote" stattfinden und wird damit auch oft ehrlicher und verantwortungsvoller.

    So ganz passt es zwar nicht hierher aber Stephan Zöllner hat ja immer mal wieder das Thema "religiöser Missbrauch" eingeworfen.
    Auf seiner Seite dazu informiert, scheint mir eine Grundursache vernachlässigt.
    Religiöser Missbrauch findet in erster Linie in der falsch gelebten religiösen Erziehung der Kinder statt.
    Einmischen und Steuern (u.a.) sexueller Entwicklungen zähle (nicht nur) ich eindeutig dazu.
    Mit Richard Dawkins stimme ich in dem einen Punkt (ich habe natürlich den "Gotteswahn" gelesen) überein.
    Es gibt keine katholischen, protestantischen..., adventistischen... Kinder. Es gibt nur Kinder, die katholisch, evangelisch..., adventistisch...
    erzogen werden. Mit allen Vorteilen und Nachteilen.

    Diese Form gedachter sexueller Bestimmung ist in meinen Augen falsch verstanden, unsinnig und übergriffig.

    "Hoarding Disorder"
    ...Leider zu werten als weiterer "Modebegriff" unserer Zeit.
    (siehe auch den vorletzten Spiegel und diverse Bücher guter Psychiater)

    Es hat einen Grund, dass "Messie" keinen ICD10 Code hat.
    Es sind Symptome, nicht die Erkrankung selbst.
    Menschen mit Persönlichkeitsstörungen sind regelhaft häufiger traumatisiert als beispielsweise Menschen mit Depressionen. Das ist also keine neue Erkenntnis.
    ("Burn out" ist ein weiteres Beispiel für einen tollen Begriff. Eigentlich eine Depression.)
    Psychiater, Psychologen denen es darum geht zusätzlich an der Verunsicherung und dem Leidensdruck zu verdienen, bieten "spezielle" Therapien
    an. Die werden natürlich nicht von der Kasse bezahlt.
    Sie sind nett und vielleicht hilfreich im Einzelfall aber eine "Krankheit" die es nicht gibt, da kann nun nicht mal schnell erklärt, therapiert und abgerechnet werden.
    Die "Angebote" bei fast allen Arzten und Therapeuten, auch im somatischen Bereich sind mit zusätzlichen Bezahlangeboten massiv erweitert worden.- Ich finde das teilweise sehr unanständig und lehne das für mich (bei Kassenpatienten) konsequent ab.

    Bei "Messies" muss neben der Wohnung viel mehr "aufgeräumt" werden und Prioritäten überdacht werden.
    Viel Arbeit, lange Therapiezeit, eher ein Fall für die Behandlung in einer Psychiatrischen Institutsambulanz.
    Die können (in Deutschland) anders abrechnen. (wie ein Hausarzt)

    hardy
    Was sollten die Krankenkassen denn deiner Meinung nach tun?
    Jemanden bezahlen der aufräumt, sortiert, strukturiert?
    Wird im Einzelfall und bei bestimmten Umständen sogar gemacht.
    Entmüllung muss der Betroffene jedoch selbst bezahlen, wenn das möglich ist.

    Eine Therapie und Klinikaufenthalte bezahlen ja die Kassen.
    Jedoch trifft meiner Meinung nach genau das zu, was schon beschrieben wurde.
    Es ist schwierig. Die Mischung aus Persönlichkeitsstörung, Depression, Antriebslosigkeit, Strukturlosigkeit,
    Passivität, manchmal auch paranoiden Gedanken, Aggression und Sucht,
    verhindern lange den Willen und die Übernahme der Verantwortung, die man für sich übernimmt, wenn man sich aktiv auf Hilfe einlässt.

    Fachleute drücken das immer ganz "fachlich" aus. Die Ursachen glaubt man zu verstehen und schöne Worte werden gefunden.
    Damit erreicht man ja auch, dass sich der ein oder andere mal weniger beschämt vorkommt und den Fuß in die Tür setzt.
    In der Klinik fällt auf, dass diese Menschen meist auch da nicht in der Lage sind Prioritäten zu setzen.
    Die Wäsche stapelt sich schnell ums Bett und sie sitzen da und basteln Osterhäschen.-
    Oder vermeiden eigene Konfrontation mit dem Thema über übermäßiges Ordnung schaffen und reges Küchenengagement.
    Darin zeigt sich die meist zugrunde liegende Persönlichkeitsstörung.
    Über die inneren Themen, Vermeidungen und die Beziehungsgestaltung.
    Eine Depression allein klingt nach geraumer Zeit wieder ab. Persönlichkeitsstörungen überdauern.

    ...Die von der Uni Düsseldorf vorgenommene Untersuchung ist ja hinreichend dokumentiert zu finden.
    Die Ministerin hat es sich damals etwas zu einfach machen wollen.
    Sie hat Texte und Quellenangaben übernommen und damit auch Fehler in den Quellenangaben, die schon das
    Original aufwies.
    Das ist ja nun kein Zufall.
    Viele Textpassagen sind ungeprüft abgeschrieben worden. Gleicher Wortlaut, keine Quellenangabe.
    Man kann das als "menschlich" beurteilen, es ist aber eben auch ein Betrug, dem sich der Verfasser/ die Verfasserin bewusst ist.
    Das wird auch nicht besser, wenn es viele scheinbar so machen.
    Viel mehr Menschen arbeiten ehrlich oder beenden die Promotion nicht weil sie keine Zeit haben, Kinder bekommen,- anderes wichtiger wird.
    Die dürfen nicht als die "Dummen" hingestellt werden!
    Wir sind nicht aufgerufen zum Verurteilen aber zum Benennen und zum kritisch Sehen.

    Dem Sohn, der mit Abschreiben bei der Nachbarin eine 1 in der Klassenarbeit erhält, würden wir doch auch was erzählen...!