Nun ich weiß nicht wie alt Du bist, aber ich nehme an, dass Du die Zeit des II. Weltkriegs meinst, als Deine Mutter dies erlebt hat.
1936 wurde die Reformationsbewegung von der Gestapo aufgelöst, vergiss nicht, dass damals Kriegsdienstverweigerer den Tod befürchten mussten wenn sie sich organisierten, da waren kleine Gruppen, wo man sich gut kannte und Vertrauen haben konnte, sicher das Richtige. Ich würde Menschen die ihr Leben durch Kriegsdienstverweigerung riskierten, aus heutiger Sicht nicht zu schnell kritisieren. Später fanden jedenfalls die meisten in der Reformationsbewegung zusammen.
Lieber Junker, ich meine den ersten Weltkrieg. Damals wurden ja alle Männer ein gezogen. Adventisten erbaten freien Sabbat beim Wehrdienst, was aber abgelehnt wurde. Mein Onkel wanderte daraufhin aus, einer seiner Freunde bekam zwar kein Sabbatfrei, aber einen Dienst ohne Waffen. Das hat ihm aber nichts genutzt, denn sein Unterstand bekam einen Volltreffer, und er wurde total zerrissen. Man fand von ihm nur ein Stückchen Soldbuch wieder
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Die "Reformer" zu Hause bestanden ausschließlich aus Schwestern, die nicht eingezogen wurden, jedenfalls in unserer Stadt, und ihr Grund des Ärgernisses bestand darin, dass H.F.Schuberth geschrieben hatte, dass die STA bezüglich Sabbat frei in Notstandszeiten wie dem Krieg in puncto "sabbatfrei" eine Ausnahme machen und arbeiten könnten. So war das jedenfalls in unserer Großstadt.. benSalomo