1.Petrus 3,19-20: Jesus predigte den Geistern im Gefängnis

  • Hi

    Ich bin im Zusammenhang mit einem andern Fred auf die Bibelstelle von 1.Petrus 3,19ff

    Wenn ich das richtig verstehe, wird dort von Gefängnissen gesprochen, in welchem sich die Toten befinden und dass dank dem Opfer auch sie erlöst werden können.

    Wie versteht ihr die entsprechenden Verse?

    Gruss
    DonDomi

  • Ich verstehe es so, das er zu den lebenden und zu den Toten gesprochen hat und für beide das gleiche gilt, die Erlösung, für jeden ob lebendig oder tot, für Gott gibt es keinen Unterschied, so wie es auch keine Unterschied beim letzten Gericht gibt.

  • Hallo,

    in diesem Bibelabschnitt, ist von den Toten doch gar keine Rede. Ein Geist ist immer etwas, das zu einem lebendigem Wesen gehört, mit toten Gestalten hat das überhaupt nichts in der Bibel zu tun. Die Geister im Gefängnis ist ein typisch hebräischer Ausdruck für Menschen die in ihrer Sünde und Glaubenswelt gefangen und geknechtet sind. Siehe dazu die Verse : Psalm 59,12 ; Jesaja 42,6-7 & 61,1 ; 2. Timotheus 2,24-26 ; Hebräer 2,15.

    Konkret gemeint ist hier, nicht, dass Jesus nach seiner Kreuzigung, also während er im Grabe lag, zu den Toten ins Totenreich ging, sondern, dass Jesus schon damals durch den heiligen Geist in Noah und dem Bau der Arche das kommende Gericht verkündete (1.Mose 6,3). In 2. Petrus 2,5 wird Noah als Prediger der Gerechtigkeit bezeichnet. Gott verurteilte die damalige Welt durch Noah, indem er ein Beispiel setzte (Hebräer 11,7). Die damalige Welt interessierte sich nicht mehr für Gott oder irgendwelche Propheten, und sie lebten sorglos dahin, so wie es laut Jesus (Matthäus 24,37-38 & Lukas 17,26-27) auch vor seiner Wiederkunft sein wird.

  • Hallo,

    in diesem Bibelabschnitt, ist von den Toten doch gar keine Rede. Ein Geist ist immer etwas, das zu einem lebendigem Wesen gehört, mit toten Gestalten hat das überhaupt nichts in der Bibel zu tun. Die Geister im Gefängnis ist ein typisch hebräischer Ausdruck für Menschen die in ihrer Sünde und Glaubenswelt gefangen und geknechtet sind. Siehe dazu die Verse : Psalm 59,12 ; Jesaja 42,6-7 & 61,1 ; 2. Timotheus 2,24-26 ; Hebräer 2,15.

    Konkret gemeint ist hier, nicht, dass Jesus nach seiner Kreuzigung, also während er im Grabe lag, zu den Toten ins Totenreich ging, sondern, dass Jesus schon damals durch den heiligen Geist in Noah und dem Bau der Arche das kommende Gericht verkündete (1.Mose 6,3). In 2. Petrus 2,5 wird Noah als Prediger der Gerechtigkeit bezeichnet. Gott verurteilte die damalige Welt durch Noah, indem er ein Beispiel setzte (Hebräer 11,7). Die damalige Welt interessierte sich nicht mehr für Gott oder irgendwelche Propheten, und sie lebten sorglos dahin, so wie es laut Jesus (Matthäus 24,37-38 & Lukas 17,26-27) auch vor seiner Wiederkunft sein wird.

    Ich bin mir da nicht so sicher, zumal es eine auffällige Übereinstimmung mit dem Gleichnis vom armen Lazarus gibt.

    Gruss
    DonDomi

  • also ich persönlich sehe es auch wie Azatoth. Denn welche Logik hätte es wenn Jesus gleichzeitig einmal im Paradies UND in der Hölle (wie gewisse Übersetzungen es darstellen) wäre.

    Es gibt von Sigi Tobler einen sehr guten Vortrag. Dieser Mann ist SChweizer und hat mal alle wirklich sehr schwierigen Themen die für jeden normalen Bibelchristen nicht so einfach erklärt werden können als Vortrag zusammengefasst.

    http://amazingrecordings.org/S_Tobler/S_Tob…hwere_Texte.mp3

    Für mich hat er dort echt super Antworten gegeben.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • also ich persönlich sehe es auch wie Azatoth. Denn welche Logik hätte es wenn Jesus gleichzeitig einmal im Paradies UND in der Hölle (wie gewisse Übersetzungen es darstellen) wäre.

    Erstens weisst Du nicht wie lange er wo war und zweitens kann Gott gleichzeitig auch überall sein, warum sollte das dann Jesus nachdem er das Opfer gebracht hat, nicht auch können.

    Dann eine weitere Fragen, was macht denn der Vergleich mit Noah wenn es um die damals lebenden Menschen ging. Macht doch gar kein Sinn...

  • ..die aussage "in diesem Geist" ..." in diesem ging er auch ...." im Raum steht.


    Das bedeutet nur, dass er nicht im FLeisch zu diesen Gefängnissen ging, sondern mit seinem Geist. Genau so steht es zumindest geschrieben.

    Gruss
    DonDomi

  • Du musst dich aber mal von der Vorstellung trennen, dass Geist mit etwas Totem zusammen hängt. Jesus wurde lebendig gemacht nach dem Geist. Das hieße, nach deiner Auffassung, dass Jesus lebendig war, aber noch im Totenreich. Das ist ja wohl ein massiver Widerspruch. Hinzu käme, dass nicht nur Jesus tot aber lebendig gewesen wäre, sondern auch alle anderen Toten gar nicht tot wären.

    Vielleicht müssen wir erst mal klären was Geist überhaupt ist. Das griechische Wort lautet Pneuma, das hebräische Wort lautet Ruach. In beiden Sprachen ist die eigentliche Bedeutung Wind, Hauch oder Atem bzw. Odem.
    Und was bedeutet das ? Es ist eine unsichtbare Kraft. Nicht nur für die Augen nicht oder schlecht erkennbar, sondern deren Ursprung für den Menschen völlig im Dunkeln liegt und liegen bleibt, etwas wo die Erkenntnis über die Ursache
    nur aus dem Glauben heraus kommt. Ein Wesen, in dem eine Kraft wirkt, ist per Definition nicht tot, und damit kann Geist auch grundsätzlich nichts sein, was zum Tod gehört.

    Der Geist des Menschen ist entweder von Gott, oder aber ein Geist der Sünde und des Fleisches, den es ja zu töten gilt, um ihn mit dem Geist Gottes zu ersetzen. Der Geist der Sünde wirkt nicht im Totenreich, aber dem Menschen ist der ewige Tod gewiss, wenn er in diesem Geist verbleibt.

    Zitat von DonDomi


    Das bedeutet nur, dass er nicht im FLeisch zu diesen Gefängnissen ging, sondern mit seinem Geist. Genau so steht es zumindest geschrieben.


    Der Geist Christi ging nicht zu einem Gefängnis in welchem Geister waren, sondern der Schwerpunkt liegt hier darauf, dass der Geist Christi zu den Geistern ging, die in einem Gefängnis waren. Der Geist Christi öffnete durch seine Proklamation nicht das Gefängnis bzw. das war nicht das Ziel des Geist Christis, sondern die Proklamation diente dazu, dass die Geister ihr Gefängnis selber verlassen sollten, durch das Erkennen des falschen Weges.
    Genau so funktioniert doch auch heute der Weg zu Christus. Gott hat durch Jesus nicht einfach pauschal alle Sünden vergeben, sondern nur dem, der ihm auch selber entgegen kommt und ihn als Herrn annimmt.

    Einmal editiert, zuletzt von Azatoth (17. Mai 2011 um 06:04)

  • Du musst dich aber mal von der Vorstellung trennen, dass Geist mit etwas Totem zusammen hängt. Jesus wurde lebendig gemacht nach dem Geist. Das hieße, nach deiner Auffassung, dass Jesus lebendig war, aber noch im Totenreich. Das ist ja wohl ein massiver Widerspruch. Hinzu käme, dass nicht nur Jesus tot aber lebendig gewesen wäre, sondern auch alle anderen Toten gar nicht tot wären.

    Vielleicht müssen wir erst mal klären was Geist überhaupt ist. Das griechische Wort lautet Pneuma, das hebräische Wort lautet Ruach. In beiden Sprachen ist die eigentliche Bedeutung Wind, Hauch oder Atem bzw. Odem.
    Und was bedeutet das ? Es ist eine unsichtbare Kraft. Nicht nur für die Augen nicht oder schlecht erkennbar, sondern deren Ursprung für den Menschen völlig im Dunkeln liegt und liegen bleibt, etwas wo die Erkenntnis über die Ursache
    nur aus dem Glauben heraus kommt. Ein Wesen, in dem eine Kraft wirkt, ist per Definition nicht tot, und damit kann Geist auch grundsätzlich nichts sein, was zum Tod gehört.

    Der Geist des Menschen ist entweder von Gott, oder aber ein Geist der Sünde und des Fleisches, den es ja zu töten gilt, um ihn mit dem Geist Gottes zu ersetzen. Der Geist der Sünde wirkt nicht im Totenreich, aber dem Menschen ist der ewige Tod gewiss, wenn er in diesem Geist verbleibt.


    Der Geist Christi ging nicht zu einem Gefängnis in welchem Geister waren, sondern der Schwerpunkt liegt hier darauf, dass der Geist Christi zu den Geistern ging, die in einem Gefängnis waren. Der Geist Christi öffnete durch seine Proklamation nicht das Gefängnis bzw. das war nicht das Ziel des Geist Christis, sondern die Proklamation diente dazu, dass die Geister ihr Gefängnis selber verlassen sollten, durch das Erkennen des falschen Weges.
    Genau so funktioniert doch auch heute der Weg zu Christus. Gott hat durch Jesus nicht einfach pauschal alle Sünden vergeben, sondern nur dem, der ihm auch selber entgegen kommt und ihn als Herrn annimmt.


    Also erstens steht klar und deutlich er hat den Geistern IM Gefängnis gepredigt. Die sind also nicht herausgekommen, ebenso steht, dass sie zu Zeiten Noah's untreu waren, das heisst, sie sind zumindest nicht mehr auf dieser Erde oder zumindest nicht mehr so wie wir es kennen. Daraus kann man aber nicht schliessen, dass die Sünden einfach so vergeben werden, das steht hier nirgends, ich nehme an, das müssen die "Geister" immer noch selber tun. Aber diese Verse zeigen für mich ein ganz anderes Bild, der Totenwelt.

    Gruss
    DonDomi

    Der Geist Christi ging nicht zu einem Gefängnis in welchem Geister waren, sondern der Schwerpunkt liegt hier darauf, dass der Geist Christi zu den Geistern ging, die in einem Gefängnis waren. Der Geist Christi öffnete durch seine Proklamation nicht das Gefängnis bzw. das war nicht das Ziel des Geist Christis, sondern die Proklamation diente dazu, dass die Geister ihr Gefängnis selber verlassen sollten, durch das Erkennen des falschen Weges.
    Genau so funktioniert doch auch heute der Weg zu Christus. Gott hat durch Jesus nicht einfach pauschal alle Sünden vergeben, sondern nur dem, der ihm auch selber entgegen kommt und ihn als Herrn annimmt.

  • wenn den Toten nach ihrem Sterben noch das Evangelium verkündet werden kann und sie sich dann nochmal entscheiden können, zu Glauben oder nicht zu glauben, dann stimmt das nicht, was Paulus in 2. Kor. 5,10 schrieb, dass jeder vor dem Richterstuhl Jesu kommt und nach dem gerichtet wird, was er bei "LEIBESLEBEN" getan hat, und nicht, nachdem, was er nun im Totenreich macht!

    Außerdem steht in Jes. 38,18-19: "Denn nicht der Scheol (= Hölle, Grab oder das Totenreich) preist dich, der Tod lobsingt dir nicht; die in die Grube hinabgefahren sind, harren nicht auf deine Treue. Der Lebende, der Lebende, der preist dich, wie ich heute: (Elb)
    "Denn die Hölle lobet dich nicht, so rühmet dich der Tod nicht, und die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Wahrheit,
    sondern allein die da leben, loben dich, wie ich jetzt tue." (Luther 1545)


    Beachtet bitte auch, dass der Text in 1. Petr. sagt, dass Jesus hingegangen ist zu den Geistern im Gefängnis, die vorzeiten nicht glaubten, als Noah ihnen predigte."

    Wenn das bedeutet, dass Jesu Leib zwar im Grabe ruhte, aber sein Geist zu diesen ungläubigen Toten in der Hölle ging, die damals wegen ihrem Unglauben in der Sintflut umgekommen sind, dann hätten wir noch einmal einen Widerspruch zur obigen Paulusstelle, und es würde bedeuten, dass jeder Mensch, der zu seinen Lebzeiten nicht glaubt, obwohl ihm das Evangelium verkündet wird, dann tatsächlich nach seinem Tode noch mal die Chance zur Umkehr bekommt. Das ist sogar schlimmer als die katholische Fegefeuerlehre, die sogar sagt, dass Seelen die einmal in der Hölle sind, nicht mehr von dort rauskommen und ihnen keine Gnade mehr zuteil werden kann. Außerdem hat sich die gesamte Reformationsbewegung gegen jegliche Lehre von einem Fegefeuer und somit von einer 2. Chance nach dem Tode vehement gewehrt und tut es auch heute noch? Haben wir es also nun bei manchen nichtkatholischen Christen mit einer Art Neo-katholischen Totentheologie zu tun?


    Wir wissen, dass Jesus seit seiner Auferstehung zur Rechten Gottes sitzt, und da lesen wir nirgends, dass er auch während dieser Zeit noch im Geiste zu den Toten geht, die seither gestorben sind und bei Lebzeiten nicht glaubten. Warum sollte Jesus auch nur zu denen gegangen sein, die zur Zeit Noahs nicht glaubten, warum nicht auch zu jenen, die in Sodom und Gommorra und unter den Juden vor der Zerstörung Jerusalems durch Babylon etc.. nicht glaubten?


    Das alles macht also keinen Sinn, wenn man hier meint, dass das Evangelium überhaupt auch buchstäblich Toten verkündet werden kann. Es kann sich nur um geistlich Tote handeln, von denen Paulus in Eph. 2,1-10 schreibt, und von denen auch Paulus selbst vor seiner Bekehrung einer war.


    Außerdem wäre hier auch das Wort von Prediger 9, 5+6 zu bedenken, wo deutlich gemacht wird, dass Tote keine geistige Tätigkeit mehr ausüben können. Denn die Lebenden wissen, daß sie sterben werden; die Toten aber wissen gar nichts, und sie haben keinen Lohn mehr, denn ihr Gedächtnis ist vergessen. 6 Sowohl ihre Liebe als auch ihr Haß und ihr Eifern sind längst verschwunden; und sie haben ewiglich kein Teil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.”


    Zum Denken und Entscheiden braucht der Mensch bekanntlich ein gut durchblutetes, lebendiges Gehirn, ohne dem ist er wirklich tot und zwar mausetot an Leib, Seele und Geist. Und das wird bei der Auferstehung bei der Wiederkunft Jesu wieder zum Leben erweckt.


    Alles andere ist platonische Philosophie, der es gelungen ist, auch der christlichen Theologie einzureden, dass der Körper das Gefängnis der Seele sei. Doch das hat mit biblischer Wahrheit wirklich nichts zu tun!

    Martin Luther zur Unsterblichkeit der Seele

    Der Papst hat neuerdings (auf dem 5. Laterankonzil 1515) fürwahr meisterlich beschlossen den heiligen Artikel, dass die Seele des Menschen sei unsterblich ... auf dass sie (die päpstliche Kirche) Menschenträume und Teufelslehre behalte, dieweil sie Christi Lehre und den Glauben mit Füßen tritt und vertilget. Erlanger Ausgabe 24/131

    Hatte er Recht oder Unrecht????


    Armin


  • @Armin:

    Ich habe den Vers ja nicht erfunden, der steht so dort. Ich kann Deinen Folgerungen aber insofern noch nicht folgen, da ich nicht verstehe, was denn Noah und der Satz vor der Sintflut mit dem zu tun hat. Es geht für mich einfach nicht auf. Oder soll ich am besten diese Stelle einfach ignorieren, weil sie falsch ist?

    Gruss
    DonDomi

    • Offizieller Beitrag

    DonDomi:

    Zitat

    Ich habe den Vers ja nicht erfunden, der steht so dort.


    Man soll differenzieren zwischen dem wörtlichen Laut und dem Sinn einer Aussage. Was Petrus wörtlich gesagt hat ist nicht das gleiche, was er gemeint hat. Die Erschließung des Gemeinten erfordert die Betrachtung der Aussage in ihrem Kontext sowie in dem Kontext der ganzen Bibel. Natürlich steht der Vers dort in der Bibel, was niemand bestreitet. Gefragt ist aber die Auslegung des Verses.

    Wir lesen zum Beispiel an anderen Stellen der Bibel, dass unsere Erde ein Gefängnis und die auf ihr lebende Menschen die Gefangenen genannt werden:

    Jes 61,1 Der Geist des Herrn, HERRN, ist auf mir; denn der HERR hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Elenden frohe Botschaft zu bringen, zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freilassung auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen.

    was Jesus in Lk 4.18 wiederholt.

    Petrus nimmt das Beispiel mit Noah und zieht damit den Vergleich der Geduld und des Gerichtes Gottes, wie er im Vers 21 erklärt. Er bringt damit zum Ausdruck, wie ernst die Botschaft des Buße und Umkehr wichtig ist und dass irgendwann die Zeit der Gnade ihr Ende finden wird und alle Gottlose verloren gehen werden, gleich dem Gericht zu der Zeit Noah. Mit dem Predigen Jesu in Seinem Geist ist das Predigen zu der Zeit Noah durch Noah selbst gemeint (Noah verkündete die Umkehr und das Gericht durch den Geist Christi), nicht in irgendeinem Totenreich Tausende Jahre später.

  • Zitat von DonDomi

    Also erstens steht klar und deutlich er hat den Geistern IM Gefängnis gepredigt. Die sind also nicht herausgekommen,


    Genau das steht da eben nicht. Wenn ich dich richtig verstehe, verstehst du, dass Jesus im Gefängnis den Geistern predigte. Das ist aber nicht was der griechische Text her gibt. Wortwörtlich am ehesten : "in welchem auch zu in einem Gefängnis seienden Geistern er gebracht wurde verkündete den Ungehorsamen ....". Der Text betont, dass er zu den Geistern ging, nicht zum Gefängnis. Es ist nicht ein Gefängnis, es ist irgendein Gefängnis, das heisst, nicht alle Geister sind in einem Gefängnis, sondern jeder Geist ist für sich in seinem eigenen Gefängnis.


    Zitat

    Aber diese Verse zeigen für mich ein ganz anderes Bild, der Totenwelt.

    Nirgendwo steht da doch was von Totenwelt. Totenwelt ist der Hades, und das Wort bedeutet unwahrnehmbar. Die Apostel haben den hebräischen Scheol sicher nicht umsonst mit diesem Wort übersetzt, wenn es doch ein Wirken oder Hören dort geben könnte.
    Als Jesus tot war, war er tot und damit im Scheol/Hades. Als er lebendig gemacht wurde, nach dem Geist, konnte er damit nicht mehr im Scheol/Hades sein. Ausserdem hätten die anderen Toten ebenfalls lebendig im Scheol/Hades sein müssen, um dort eine Botschaft hören zu können. Damit wäre die Bedeutung der beiden Begriffe obsolet. Der Begriff Hades wurde nicht anhand der griechischen Mythologie gewählt, sondern anhand seiner ursprünglichen Bedeutung. So wie auch alle anderen Begriffe, welche an die griechische Mythologie erinnern.
    Nachdem Jesus also wieder lebendig gemacht wurde, war er damit nicht mehr im Totenreich, und konnte somit auch den Toten nichts verkünden. Ebensowenig Standen die ungehorsamen Toten aus der Zeit Noahs gemeinsam mit Jesus auf, so bleibt also nur der Schluss, dass Jesus im selben Geist schon damals zu Noahs Zeiten den Geistern im Gefängnis verkündete, durch Noah den Prediger der Gerechtigkeit (2. Petrus 2.5). Prediger in dem Fall ist der selbe Wortstamm wie in 1. Petrus 3,19 das Verkünden.

  • DonDomi:

    Ich lese hier immer ein bisschen in diesem Thread mit und mache mir so manche Gedanken, warum du, DonDomi, schonwieder soviel Energie und Zeit hierfür (naja du weist ja schon) aufwendest und ob dies Gründe haben kann die du nicht (offen) sagst?

    Nun weil ich mir hierzu nicht mehr ganz sicher, deshalb habe ich einige retorische Fragen an dich und diesen Thread:
    1.) Geht es hier wirklich und ernstlich um das Suchen nach der Wahrheit (=Antwort) zu dieser schwierigen Textstelle bei Petrus? oder 2.) will man hier etwas Anderes damit bezwecken?
    Zum Beispiel 3.) die Wege Gottes krumm/verschwommen zu machen? 4.) indem man versucht die Mehrheitstexte mit schwierigen Einzel-Texten "zu Unterlaufen"? (In diesem Fall konkret die Lehre über den Tod und die Auferstehung...)

    5.) Könnte auch die Verteidigung einer "Sonderlehre" einer speziellen Kirche/Gemeindschaft damit etwas zu tun haben?
    6.) z.B. Die Spendung der Sakramente bzw. des Abendmahls für Verstorbene in deiner Neuapostolischen Kirche? Wird nicht hierfür auch diese Petrustextstelle angegeben?
    Wikipedia sagt hierzu Ja wird in der NAK benutzt: http://de.wikipedia.org/wiki/Entschlaf…olischen_Kirche

    Lg, franz

    ps: DonDomi: Du musst verstehen, für Adventisten ist das was die neu"apostolische" Kirche hier unter 6.) lehrt ein absolutes "rotes Tuch" (--> Spiritismusverdacht, Gefahr pupillenefwd ). Das wird dir aber schon aufgefallen sein in deiner Beziehung zur Adventgemeinde...
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

  • @Franz:

    Ja es ist richtig, dass unsere Kirche diesen Vers dazu benutzt, Sakramente den verstorbenen zu spenden. Aber ich habe hier eigentlich nicht im Sinn jemand davon zu überzeugen, dazu ist das hier das falsche Forum. Aber ich bin ein neugieriger Mensch und möchte halt ab und an Dinge auch aus einer anderen Warte sehen. Es geht mir nicht einmal darum irgend jemand zu verführen, höchstens jemanden zum Nachdenken zu bewegen. Dass mit dem Unterlaufen von Mehrheitstexten mag für Dich vielleicht so scheinen, aber ich würde das selbe von der adventistischen Lehre sagen. Ich habe ja vor einem halben Jahr mal einen Fred mit Seele, Leib und Geist angefangen, da wollte ich das Thema mal wirklich objektiv angehen, aber die Resonanz hier war gleich null, deswegen habe ich dann damit aufgehört. Zudem habe ich die schlechte Eigenschaft, dass ich wahnsinnig gerne diskutiere und vielleicht stecke ich deswegen viel Energie hinein. Im weiteren finde ich, dass solche Diskussionen einen auch immer ein Stück weit weiterbringen, egal welchen Standpunkt man nun einnimmt. Es gibt Fälle, wo man dadurch selbst neue Erkenntnisse für sich selbst findet, oder man erkennt Erkenntnisse in den Aussagen des Nächsten.

    Ich hoffe das reicht Dir.

    Gruss DonDomi

  • Hallo,
    denk schon das es ein Totenreich gibt.z.b. sagte jesus zum Schächer am Kreuz.Wahrlich ich sage Dir Du wirst heute mit mir im Paradiese sein.Laut Paulus Vision befindet das Paradies sich derzeit im dritten Himmel.
    Dann die Geschichte mit dem Schalksknecht.Oder Reicher Mann und armer Lazerus.

  • Grundlegend ist auch mal fest zu stellen, was ist das Paradies? Ist das Paradies mit dem direkten Kontakt Gott dem Vater gleich zu setzen?

    Wir gehen davon aus dass das Paradies jetzt nicht vorhanden ist und auch der Himmel nicht als das Paradies gemeint ist.
    Das Paradies wird erst mit der Neuschöpfung wieder vorhanden sein und dann eben hier auf Erden:

    Die Bibel gibt nicht viel her was das Wort Paradies ist.

    Lk 23,43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
    2Kor 12,4 der wurde entrückt in das Paradies und hörte unaussprechliche Worte, die kein Mensch sagen kann.
    Offb 2,7 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.

    Grundlegend muss man auch wissen dass es keine Satzzeichen im Grundtext gab wie wir sie heute in diesen Texten setzen.
    Eine Genauso korrekte Übersetzung des Lk Textes ist folgender
    Lk 23,43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir heute,Du wirst mit mir im Paradies sein.
    Denn genau so muss dieser Text verstanden werden wenn wir folgenden Text betrachten.

    Joh 20,17 Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.

    Oder ist das Paradies die Hölle oder das Totenreich?
    Wir wissen doch aber dass im Paradies der Baum des Lebens sein wird. befinden sich um dem Baum des Lebens die Seelen derer die gefangen sind?

    Wo war nun Jesus? Sagt hier Jesus wirklich er war in dem Totenreich, Hölle oder im Paradies? Oder war er wie der Schächer oder wie Lazarus (sein Freund den er lieb hatte) im Grab und schlief er den Todesschlaf?

    2Petr 2,4 Denn Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen und übergeben, damit sie für das Gericht festgehalten werden;
    Was machen wir mit diesem Text? Wir wissen doch dass die Engel auf die Erde geworfen wurden oder? Ist evtl die Erde mit Totenreich gemeint?
    Wie kann es denn nach der klassisch katholisch/neuapostolischen Sicht sein dass man zuerst in die Hölle kommt und dann ins Gericht? Gibts evtl doch eine Untersuchungshaft?

    Laut Paulus Vision befindet das Paradies sich derzeit im dritten Himmel.


    Im 2.Korinther steht aber nicht ob er leiblich entrückt wurde oder ob er eine Vision im Geist hatte. Ob hier eine tatsächliche Ortsbestimmung möglich ist bezweifle ich.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Baptist:

    1. Ich würde mich davor hüten zu sagen, dass bei einer Bibelstelle ohne Kommas, diese genau so gesetzt werden, wie Du es sagst. Dies entspricht Deinem Glaubensverständnis, sagt aber nichts darüber aus, ob dies nun richtig oder falsch ist.

    2. Ich habe nie geschrieben, man kommt zuerst in die Hölle und dann ins Paradies. Unser Glaubensverständnis ist, dass es verschiedene Bereiche im Totenreich gibt. Jeder kommt in den Bereich, der seinem Zustand bei seinem Tod auf dieser Erde entspricht. Deswegen glaube ich auch nicht, dass der Lazarus ins Paradies kam, sondern in einen Bereich der sehr schön sein muss (In der Bibel wird dies als Abrahams Schoss bezeichnet) und der Arme kam in einen Bereich, der nicht schön war. Bemerkenswert finde ich auch, dass die beiden sogar miteinander kommunizieren konnten und sich gekannt haben. Ich weiss, die Adventisten tun dies als Fehlinterpretation ab, aber ich glaube in diesem Gleichnis ist wesentlich mehr enthalten, als nur die adventistische Version.

    3. Habe ich gefragt, warum Jesus gem. 1.Petrus nach seinem Tod den Toten das Evangelium verkündet hat.

    Mir ist es eigentlich egal ob Du daran glaubst oder nicht, aber zumindest die Bibel gibt genug Anzeichen, dass man zum Schluss kommen kann, dass es ein Totenreich gibt.

    Gruss
    DonDomi

  • zu punkt 1 habe ich ja geschrieben dass diese Version AUCH genauso richtig ist. Damit habe ich keine absolute Wahrheit gesetzt.

    zu Punkt 2. Wir glauben nicht dass es eine Fehlinterpretation als solches ist sondern eben NUR ein Gleichnis.Es ist in Gleichnisssprache geschrieben und viele andere Gleichnisse JEsu werden eben zum Verständnis ausgelegt aber nicht als absolute Tatsache. In diesem Gleichnis deuten wir eben dass nach dem Tod keine Entscheidung ob hin oder her zur Seeligkeit mehr möglich ist.

    3. Ja es gibt ein Totenreich
    Es ist der Bereich unter der Grasnabe. Unter der Erde liegen die verstorbenen. Es ist der Abgrund. Die Dunkelheit
    Aber auch das weißt du ja, von daher glaube ich auch dass gewisse Fragen von John Q public berechtigt gerstellt wurden.

    Ja Don ich weiß dass es Dir egal ist was ich glaube, ich gebe diese Aussage gern zurück. Jeder wie er mag.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.