Eure Erfahrungen als Prediger

  • Da ich gestern meine erste Predigt halten durfte wollte ich euch fragen was für Erfahrungen ihr so mit der Gemeinde danach hattet.

    In Sonthofen waren ca 17 Erwachsene Gemeindeglieder dabei. Ich hatte von allen Frauen ein positives Feedback nur aus der Aussage eines Bruders wurde ich nicht schlau. Naja kann nicht jeden immer gleich ansprechen.

    Was für Erfahrungen hattet ihr danach? Waren die Leute meistens positiv oder waren auch ein paar beleidigt? Hattet ihr Kritik und oder Anfeindungen zu ertragen?


    Ich möchte Gott auf diesem Weg auch Danke sagen dass ich zu seiner Ehre sprechen durfte.
    Es war gestern ein großer Sabbat, sehr wichtig und nervös wie bei meiner Taufe war ich :)

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

    • Offizieller Beitrag

    Klingt, als wäre es eine positive Erfahrung für Dich gewesen, freut mich! :thumbup:

    Kommentare nach einer Predigt einzuordnen, ist nie ganz einfach... Und ich denke die "Unzufriedenen" kommen selten und sagen es - man muss dann halt in der Lage sein zu erkennen wieweit der "Kritiker" Recht hat, am Besten unter Gebet.

  • Hallo Baptist

    es freut mich sehr, dass du deine erste Predigt so gut gemeistert hast!! Und du hast ja auch gute Feedbacks bekommen ...das ist doch toll!

    Es gibt immer welche, die danach nicht ganz zufrieden sind. Du kannst es nie jedem Recht machen.

    Ich habe leider noch nie gepredigt und kann dir deswegen keine Erfahrungen erzählen.

    Ich wünsche dir aber von Herzen, dass du weiterhin den Mut hast zu Gottes Ehren zu predigen!

    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!

    Gute Idee, dieses Thema.

    Also ich hatte gestern meine 4. Predigt. Ich habe bisher immer nur in meiner eigenen Gemeinde gepredigt. Seit meiner ersten Predigt vor 2 Jahren halte ich jedes halbe Jahr eine Predigt und eben nur in meiner eigenen Gemeinde.

    Die erste Predigt war super nervös. Ich habe geschwitzt wie nur was und natürlich viel zu viel vom Blatt abgelesen. Das Thema ist aber ganz gut angekommen. Dauer: ca. 25 Minuten. Thema war übrigens: "Du sollst nicht begehren, und zwar das falsche Zeug."

    Die zweite Predigt war auch noch sehr nervös. Das äußert sich bei mir darin, dass ich ca. 2 Wochen vorher schon ein mulmiges Gefühl in der Magengegend bekomme. Das Thema war: "Opfer heute und damals." ca. 35 - 40 Minuten. Ich habe noch mehr vom Blatt abgelesen. Wenige Reaktionen damals, aber die die ich bekam, waren positiv.

    Die dritte Predigt, die ich hatte war schon wesentlich besser von meinem Nervenkostüm her. Ich war nur mehr eine Woche vorher mit den Nerven fertig und dafür aber leider viel zu lange. Ich weiß nicht, 50 Minuten oder so. Thema war "Freundschaft im Buch Hiob". Diesmal konnte ich schon viel mehr frei reden (habe ich mir auch vorgenommen). Sehr gute Reaktionen, bis auf die Predigtdauer, sie war fast allen zu lange (irgendwie logisch).

    Die vierte Predigt, gestern, die habe ich natürlich noch taufrisch in Erinnerung. Ich war echt schon entspannter, das war angenehm. Das Thema hat mich emotional auch mitgenommen, das war gut. Thema war: "Was geschah am 21.Mai 2011 ... wirklich?" + "Uns kann das doch nicht passieren, oder?" . Die Reaktionen waren von "super gemacht" über "so habe ich das bisher noch nie gesehen" bis "grottenschlecht". Ich muss dazusagen, dass ich aber auch jeden nach seiner Meinung zu der Predigt gefragt habe. Länge war ca. 45 Minuten, also eher lange, aber die positiven Rückmeldungen haben sich daran nicht gestört. Diesmal hab ich anscheinend wirklich jeden in der Gemeinde erreicht. Alle waren sehr aufmerksam. Am Schluß war etwas sehr eigenartig, da ein Besucher von einer anderen Gemeinde sich gedrungen gefühlt hat aufzuzeigen und vor dem Abschlußlied zur Predigt eine Sache klarzustellen, die ich in meiner Predigt erwähnt hatte. Sehr ungewönliche Situation. Es ging um eine Person, die ich anonymisiert (ich kenne nicht mal den Namen der Person) erwähnte, weil es für mein Argument "Uns kann das doch nicht passieren, oder?" ein wichtiger Hinweis war. Dass diese Person der zukünftige Schwager des Gastes in der Gemeinde ist, das habe ich nicht gewußt. Und es war auch besser so, dass ich es nicht gewußt habe, denn sonst hätte ich große Schwierigkeiten gehabt meine vorbereitete Predigt so durchzuführen, wie ich das gemacht habe. Ich konnte mit dem Gast dann aber noch ausführlich sprechen und es ist alles ok. Das war mir auch sehr wichtig.


    Grundsätzlich muss ich sagen, dass das Feedback für mich enorm wichtig ist. Ich frage jeden aktiv nach seiner Meinung zu meiner Predigt. Ich muss das einfach wissen, wie etwas ankommt und bin total dankbar, dass gestern und überhaupt in meiner Gemeinde (bei der Predigt sind wir ca. 40 - 50 Personen) wirklich jeder seine Meinung zu dem Thema hat. Und sei es eine negative Meinung, ich denke, dass ich gut damit umgehen kann. Der Bruder von dem ich das "grottenschlecht" bekommen habe, hat mir das gut begründet und auch meine Familie (meine Frau, meine Mutter, meine Schwester waren anwesend) haben mir das gut gespiegelt nachher. So macht eine Predigt wirklich Freude, wenn man positive wie negative Rückmeldungen bekommt. Man kann es nicht immer jedem Recht machen.
    Ich weiß aber nicht, ob ich mit meinen Predigten jemals in andere Gemeinden kommen werde. Dieser Schritt fällt mir sehr schwer.
    Von Februar diesen Jahres bis Mai hatten meine Frau und ich eine Fortbildung mit unserem Gemeindeprediger. Im Kreis von 7 - 8 Personen haben wir Bibelarbeit gemacht und unser Prediger hat uns anhand von Konzepten und praktischen Beispielen gezeigt wie man Andachten, Predigten und Bibelkreise machen kann. Sehr aufschlußreich und interessant, ich fand das ganz toll, dass unser Prediger das gemacht hat. Wir haben über Inspiration, biblische Wortklauberei und Textexegese sehr viel gelernt, das ich heute auch schon für die Vorbereitung und in der Predigt verwende.


    Meine Frage an alle, die hier so wie ich als Laie Predigten halten wäre: Wie bereitet ihr euch vor? Ich für meinen Teil muss meine Predigt ausformulieren und habe die Predigt auch ausformuliert ausgedruckt am Podium dabei. Was dient euch als Gedankenstütze bzw. Unterlagen?


    so, jetzt hab ich wahrscheinlich zu viel geschrieben...

  • bei mir ist das schon sehr sehr lange her, als ich vorne am "Podium" stand und auf die vor mir mich ergriffen blickenden Gesichter eingedrungen bin mit meinen Worten über Saddam Hussein, der Angst vor der Gefahr im nahen Osten und dem Codeword Harmagedon, das damals in aller Munde zu sein schien.

    ich weiß nur noch, dass ich mich sehr intensiv darauf vorbereitet hatte, ein Packen loser Blätter mit schleifte... und dann doch irgendwie alles ohne diese Blätter da irgendwie über die Bühne brachte. Ich merkte dabei zunehmend, wie sicher ich wurde, weil ich dabei mich irgendwie auch "treiben ließ". denn ich hatte stellenweise schon da Gefühl, nicht ich sage hier etwas, sondern der Geist Gottes spricht hier durch mich. das war ein enormes erhabenes Gefühl, welches meine Ängste vollkommen weg nahm, etwas verkehrt zu machen, mich gar falsch zu äußern usw....

    Darum hier an dieser Stelle meine Frage, weil ich dies so hier ein wenig vermisse, hattet ihr nicht das Gefühl dass ihr es eigentlich nicht seid, die da etwas zu sagen haben, sondern dass ihr vom Geist Gottes benutzt werdet - und euch demzufolge auch benutzen ließt?
    Ich stand zwei mal da vorne und hab ansonsten hin und wieder auch Seminare geleitet bzw dann auch mitgewirkt. Meine wichtigste Erfahrung dabei war einfach, wenn man sich vollkommen als ein Werkzeug Gottes sieht, dann schwindet die Angst und die Hemmnis und man hat das Gefühl, dass einen die Worte in den Mund gelegt werden.

    Und jeweils danach war es mir dann auch nicht mehr so wichtig, zu erfahren, wie ich dabei ankam. Auch wenn es mir trotzdem gesagt wurde, ob ich es nun wollte oder nicht. Klar, dass nicht jeder von dem erbaut war, was ich da in scheinbarer Selbstsicherheit so von mir gab. Interessanter Weise gab es die negativen Kritiker vor allem von Leuten, die mich damals als für viel zu jung und unerfahren hielten, als dass ich derartige Worte predigen konnte, wie ich es damals getan habe: Und auch hier vorwiegend Männer, die irgend etwas auszusetzen hatten - vor allem an meiner Kleidung, weil ich selten mit einem Sacko auftrat, was sich ihrer Meinung nach nicht gehörte.....

    gruß
    seeadler

    Ich muss allerdings zugeben, dass ich noch nie Probleme hatte, mich vor Leuten zu äußern, egal in welchem Bereich und um was es ging; Natürlich wurde ich dabei manchmal rot, aber dies legte sich sehr schnell wieder.

    Zitat


    Was dient euch als Gedankenstütze bzw. Unterlagen?

    Tricky, in der Regel stelle ich dazu Stichpunkte zusammen, die für sich gesehen jeweils schon einige Sätze ergeben, die ich nicht unbedingt vor formulieren muss. es reicht, wenn ich mir da Stichpunkte aufschreibe. (Beispiel Traum des Nebukadnezar; Statue einerseits und der Baum andererseits; und zu jedem dazu wiederum einzelne Stichworte wie vier Weltreiche oder sieben Zeiten usw.) Außerdem versuchte ich früher stets, die Leute vor mir da mit einzubinden und ihnen Fragen zu stellen, deren Beantwortung dann wiederum dem ganzen eine bestimmte subjektive Richtung gab, wo ich merkte, dass sie dann "mit liefen". Wenn die Gemeinde mit eingebunden wird, ist es manchmal einfacher, auch sofort ein entsprechende Feedback zu bekommen und vor allem einen Impuls, wie es weiter gehen kann

    2 Mal editiert, zuletzt von Seeadler (21. August 2011 um 18:46)

  • Das "Erste Mal?"
    "Lang, lang ists her." :D
    Ich denke es war um 1999?, ich war so um die 17?, wir hatten damals noch eine Hauskreisgemeinde mit ca. 5-10 Personen...

    Das man geführt wird von Geist Gottes, dass habe ich auch schon öfters verspürt. (Aber auch das Gegenteil...)
    Übung und Erfahrung ist immer gut, Erfahrung kommt eben nur durch Übung und Beschäftigung und nicht "mit dem Alter"....
    Eine gewisse "Nervösität" [und "Neugierde"] ist immer da, auch bei den Zuhörern, denn speziell ich verlage doch auch ihnen [sehr] viel ab nach dem Motto: Feste Speise und nicht immer Milch!

    Meine Methodik-Tips:
    -) Stichwortzettel (von Hand geschrieben!) haben den Vorteil sich Dinge besser merken zu können und vermitteln eine gewisse Sicherheit (für "Notfälle", "Stocken" oder detailierter Publikumsfragen). Diesen Stichwortzettel 2x schreiben (=Wiederholung! = Lerntechnik!)
    -) Neben dem Pult stehen (geht nur wenn kein Pult-Mikro vorhanden ist) und frei sprechen! Das wirkt m. M. persönlicher, als sich hinter einem "Tisch" zu verstecken...
    -) Arbeitet mit rethorischen (Hinter)Fragen, aber auch mit realen Fragen(!) [Oft geben Geschwister während der Predigt eine Frage, Antwort oder einen Einwand oder Ergänzung - Mein Erfahrungswert...]
    -) Ich habe immer schöne Kleidung an: Ein (kurzes) Hemd oder einen "Anzug-Puli" mit Hemd drunter an. In Anzug bekommt man mich nicht, - ich bin Ingenieur und nicht Banker... :whistling: Und es ist auch noch nie ein Problem gewesen... ;)
    -) Themenwahl: a.) Aktuelles mit prophetischen und persönlichem Bezug (=Heiligung, Vorbereitung, Einstellungsänderung, Mitarbeit, Mission) b.) Dieses Thema kommt immer aus meiner persönlichen Andacht oder einem praktischen [Gemeinde]Problem oder einer unbeantworteten [schwieerigen] Frage aus einer vergangen Sabbatschule...
    -) Das hinterher auf-die-Schultergeklopft-bekommen und Feedback entgegennehmen ist mir äußerst unangenehm. Das hat oft den Charakter von: "Wiedermal gut gebrüllt/gesprochen, aber wir ändern [uns] trotzdem nicht(s)... Bis zum nächsten Mal...".
    -) Auch die selten vorkommende oberflächliche "1-Satz-Negativ-Kritik-Entgegennahme" zwischen "Tür-und-Angel" obligt mir nicht. Entweder ein gescheites [Gegen-]Konzept ausarbeiten, sich Zeit für gemeinsame Diskussion nehmen oder es bleiben lassen (-> Sonst: "Klappe-zu-Deckel-drauf..."). Übrigens sind dies meine besonderen Freunde und hier im STA-Forum scheint ihre Zentrale zu sein... (!) :whistling:
    -) Positiv gesagt: ehrliche, gut-durchdachte und dargelegte Negativ-Kritik nehme ich sehr gerne an, denn es ist auch extrem wichtig damit keine Irrtümer und Irrlehren entstehen.
    -) Die Predigteinteilung der Prediger und des Laienpredigtdienstes erstellt der örtliche, eingesegnete Bezirkspastor. Er ist auch für die Berücksichtigung oder begründete Nicht-Mehr-Berücksichtigung der/gewisser Laienprediger zuständig. Unterstützend hat er den Gemeindeausschuss an welche jedes Gemeindeglied sich wenden kann...

    Meine Schwächen:
    -) die sprachliche Betonung; -) ich könnte meine Stimme (Lautstärke) öfter "hochdrehen"; -) mehr Gedankenpausen und noch mehr Interaktion :whistling:

    Lg, franz

    ps: Am Liebsten bin ich in der englischen Ghana-Gruppe eingeteilt. Dort ist es seeehr herzlich! ^^
    pps: Am Zweit-Liebsten ist mir die Hauskreis-/Bibelkreisarbeit mit Gästen! :)
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

    Einmal editiert, zuletzt von John Q. Public (21. August 2011 um 22:11)

  • ja, John, du hast die Punkte sehr gut zusammen gefasst... Zu erwähnen wäre sicherlich noch, dass eine gute Predigt eigentlich nicht über die dauer von 25 Minuten gehen sollte. Denn die Erfahrung zeigt, dass alles, was darüber hinaus geht dann doch zum Teil auch wieder vergessen wird. Dies hängt jedoch vom jeweiligen Thema ab.
    Die zeit verkürzt sich auch relativ, wenn die Zuhörer im Gespräch, also in der Predigt eingebunden werden - dann erscheinen manchmal auch 40 Minuten eigentlich nur wie 25 Minuten.

    Gruß
    Seeadler

    • Offizieller Beitrag

    Hallo John!

    Danke für die vielen guten und nützlichen Tipps. Vor allem folgende Punkte möchte ich auch erwähnen/unterstreichen:

    Zitat von Franz

    -) Arbeitet mit rethorischen (Hinter)Fragen, aber auch mit realen Fragen(!) [Oft geben Geschwister während der Predigt eine Frage, Antwort oder einen Einwand oder Ergänzung - Mein Erfahrungswert...]


    Genau das verwende ich auch sehr viel in der Predigt. Ein Problem ist das manchmal, wenn ein Zuhörer die rhetorische Frage als reale Frage sieht und auch real antwortet. Das kommt dann manchmal nicht so gut. Es ist aber schwierig, für den Sprecher wie für den Zuhörer. Wann will man als Sprecher eine Antwort, wann nicht, manchmal wäre nämlich eine kurze knappe (und vor allem richtige) Antwort schon ganz gut.
    Fragen erhalten einem die Aufmerksamkeit der Zuhörer und regen an aktiv mitzudenken. Ein Beispiel. Bei meiner Predigt vorgestern stellte ich zweimal folgenden Fragenkatalog zum Thema Prophetie:


    Zitat von Franz

    -) Auch die selten vorkommende oberflächliche "1-Satz-Negativ-Kritik-Entgegennahme" zwischen "Tür-und-Angel" obligt mir nicht. Entweder ein gescheites [Gegen-]Konzept ausarbeiten, sich Zeit für gemeinsame Diskussion nehmen oder es bleiben lassen (-> Sonst: "Klappe-zu-Deckel-drauf..."). Übrigens sind dies meine besonderen Freunde und hier im STA-Forum scheint ihre Zentrale zu sein... (!) :whistling:
    -) Positiv gesagt: ehrliche, gut-durchdachte und dargelegte Negativ-Kritik nehme ich sehr gerne an, denn es ist auch extrem wichtig damit keine Irrtümer und Irrlehren entstehen.

    Hier denke ich ist es auch eine Sache des Sprechers, der die "Kritik" oder das "Lob" entgegennimmt. Man muss hier nachfragen. Was war gut? Was war schlecht? Daran merkt man dann, ob von der Predigt was hängen geblieben ist. Ich bin hier eigentlich auch recht fordernd. Ich frage aktiv, ob die Predigt gefallen hat bzw. was dabei war für denjenigen, den ich am Ausgang verabschiede. Selbst gebe ich auch kein Kommentar zu der Predigt ab, wenn mich der Sprecher nicht aktiv fragt. Manche wollen das vielleicht gar nicht wissen oder tun sich schwer mit negativen Rückmeldungen.


    Stimmt der Satz, der für Propheten gilt: "Ein Prophet gilt nichts im eigenen Land" (Mt. 13,57) eigentlich auch für Prediger? "Ein Prediger gilt nichts in der eigenen Gemeinde". Ich hatte bisher nicht das Gefühl.


    Und mich würde auch noch interessieren was euer primäres Ziel ist, das ihr damit verfolgt Predigten zu machen? Ist es Aufrütteln, Aufklären, Unterstützen,...

  • Das erste mal ist bei mir (wie bei Baptist) erst ein paar Wochen her. Ich bin reingegangen mit der Einstellung "höchstwahrscheinlich wird es nicht klappen und es wird das erste und letzte Mal sein". Das liegt daran, dass ich ein ziemliches "Füllwort-Problem" habe wenn ich frei rede... Ich habe aber trotzdem mein Manuskript eine Woche vorher jeden Tag 2 mal durchelesen ( so dass ich vieles einfach wohl im Kopf gehabt habe). Beim Stillen Gebet hab ich kurz und bündig dann nur Gott darum gebeten das er mich zu seinem Werkzeug machen soll. Genau das ist dann auch passiert... Ich hab zu ca. 60 % frei geredet aber schön langsam und dann regelmäßig ins Manuskript geschaut. Dank Gott hat das geklappt (es gab Geschwister die mitgezählt haben - in einer Predigt von ca. 25 Minuten 4 mal das bewußte Füllwort und sonst nicht). Ich hatte erstaunlicherweise keine einzige negative Reaktion. Vielleicht ist auch deshalb die Sache gut rübergekommen, weil eigene erlebte Erfahrungen während der Predigt hochgekommen sind und die Leute wohl gespürt haben, der da vorne erzählt hier nixt hochtheologisch-theoretisches sondern authentische erlebte Erfahrung? Wie dem auch sei. Meine Einstellung "einmal und nie wieder" hab ich revidiert. Ich werde sicher kein professioneller Prediger aber ich werde erst mal versuchen ein oder 2 mal im Jahr und erst mal in der eigenen Gemeinde zu predigen.

    Ich kann nur Gott danken, ich hab erlebt das er an mir gewirkt hat (ich konnte es während der Predigt nicht unbedingt spüren aber an der Reaktion der Leute schon).

  • Ich würde gerne wieder predigen von mir aus einmal im Quartal....wenn die so einen Bedarf hätten...wobei es natürlich immer viel Arbeit bedeutet aber es bringt einem ja selbst am Meisten.

    Oder ist es selbstsüchtig wenn man sich wünscht mehr zu predigen?

    Es ist son kleiner Zwispalt in einem bei sowas.

    Kennt ihr das?

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Ich seh das nicht als selbstsüchtig an, sofern die Motivation für diese Absicht stimmt und die sollte - meines Erachtens nach - der Wunsch zum Dienst für Jesus und zum Vorteil für die Menschen sein.

    Ich denke - nicht nur bei dieser Angelegenheit sondern generell - sollte man ab und an ehrliche Selbstreflektion führen und sich darüber klar werden warum man etwas möchte bzw. tun möchte oder nicht tun möchte.

  • Hallo Baptist, leg deinen Wunsch mehr zu predigen Gott hin, wenn es sein Wille ist, wirst du Antwort bekommen wo man dich einsetzen will, der Mensch denkt und Gott lenkt.

    • Offizieller Beitrag

    haha, die Unvollendete:


    Genau das verwende ich auch sehr viel in der Predigt. Ein Problem ist das manchmal, wenn ein Zuhörer die rhetorische Frage als reale Frage sieht und auch real antwortet. Das kommt dann manchmal nicht so gut. Es ist aber schwierig, für den Sprecher wie für den Zuhörer. Wann will man als Sprecher eine Antwort, wann nicht, manchmal wäre nämlich eine kurze knappe (und vor allem richtige) Antwort schon ganz gut.
    Fragen erhalten einem die Aufmerksamkeit der Zuhörer und regen an aktiv mitzudenken. Ein Beispiel. Bei meiner Predigt vorgestern stellte ich zweimal folgenden Fragenkatalog zum Thema Prophetie:


    die Fragen waren:

    Was ist Text, was ist Auslegung?

    Woran glauben wir mehr?

    Wie kommt ein Text zu seiner Auslegung?

    Welche Regeln werden dabei beachtet?

    Was sagt uns die Prophetie für unser heutiges Leben?


    das nur zur eigenen Ergänzung

    • Offizieller Beitrag

    Also das kenne ich nur teilweise:

    Zitat von "Baptist"

    Ich würde gerne wieder predigen von mir aus einmal im Quartal....wenn die so einen Bedarf hätten...wobei es natürlich immer viel Arbeit bedeutet aber es bringt einem ja selbst am Meisten.

    Oder ist es selbstsüchtig wenn man sich wünscht mehr zu predigen?

    Es ist son kleiner Zwispalt in einem bei sowas.

    Kennt ihr das?

    Es stimmt, selbst vergisst man das Thema, das man ausgearbeitet hat nicht so schnell wieder. Aber ich muss für mich sagen, dass ich mich nicht darum reiße wieder eingeteilt zu werden.

    Bei mir ist es so, wenn ich ein Thema habe (und das Thema muss mir irgendwie von Gott gezeigt werden), dann kann ich auch eine Predigt machen. Ich kann aber (zumindest bisher) kein Thema erarbeiten, nur weil ich zum Predigen eingeteilt bin. In der Vergangenheit habe ich auch schon darüber gebetet, ob ich ein Thema wirklich machen soll, weil ich mir unsicher war. Und Gott hat mir (nur durch eine richtige Kleinigkeit) gezeigt, dass ich es machen soll. Das hat mich sehr gestärkt.

  • Wie geht ihr eigentlich in der Regel vor: Kommt ihr von einer Bibelstelle die euch beeindruckt hat zum Thema oder habt ihr umgekehrt eine Themenvorstellung und sucht dann die entsprechenden Bibelstellen?

  • ich hab immer so spezielle Bibelstellen die mich damals überzeugt hatten vor oder wärend meiner Bekehrung. Mit einer verbinde ich immer das ganze Thema....

    z.B. wenn es heißt dass Gott nicht für ewig zürnt dass ich dann vom Einleitungstext auf die Vergebung Gottes und das richtige Gottesbild und thema keine ewige Hölle ein gesamtthema erarbeiten kann. Mir ist klar dass der letzte Satz kein Deutsch beinhaltet aber ihr versteht schon :)

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.