- Offizieller Beitrag
BWgter
ZitatRichtig! Deshalb schrieb ich ja auch nicht von "Antisemitismus", sondern von "Antijudaismus". Bitte schaue die Definition des Wortes "Antijudaismus" in einer Enzyklopädie nach, am besten in der guten theologischen, wie Theologische Realenzyklopädie oder Religion in Geschichte und Gegenwart.
Ich konnte leider keine frei zur Verfügung stehende "Theologische Realenzyklopädie" online finden.
Aber wenn ich genau so nach "Antijudaismus" in der Suchmaschine suche, dann zeigen mir alle Ergebnisse, dass dieser Begriff genau so wie Antisemitismus einen sehr negativen Charakter hat. Hier wird dieser Begriff zusammen mit Judenhetze, Judenhass, Judenverfolgung als Begleiterscheinungen erwähnt.
Duden sagt hier:
Antijudaismus ist traditionelle Form der Judenfeindschaft, Vor- und Nebenform des Antisemitismus.
Eine solche Einstellung gegenüber den Juden wird in den Adventgemeinde weder gepredigt, noch praktiziert.
Wenn du nun noch zitierst:
ZitatUnd die Deutung für das Ende der 70 Wochen ist eben, dass die Juden (in ihrer Gesamtheit) verworfen wurden. Die Erwählung geht nun auf die christliche Gemeinde über. Der Grund liegt darin, dass sich das "Volk" (wiederum kollektiv gedacht) nicht dem Evangelium zugewandt hat.
dann stimmt das gar nicht. Offiziell lehren Adventisten nicht, dass die Juden von Gott verworfen wurden. Paulus beschreibt in Rö 9-11 ganz eindeutig, dass die Juden von Gott nicht verworfen wurden!
Ich würde dir raten, gehe auf eine seriöse STA-Seite oder stelle dir Frage uns STA-Mitgliedern, wie wir diese Frage offiziell (theoretisch) und praktisch wirklich sehen. Denn schließlich, wissen wir besser, welche Einstellung wir zu den Juden haben, als irgendeine Anti-STA-Propaganda-Seite. Auch steht in dem oben zitierten Text nicht die offizielle Lehre der Adventisten geschrieben.
Und aus welcher Quelle hast du bitte dieses zitiert:
Zitat[align=-webkit-auto]Hier ist ein ganz klassischer adventistischer Lehrsatz wiedergegeben. Aus den symbolisch verstandenen 70 Wochen (gedeutet als 490 Jahren) des Danielbuches werden Epochen der Geschichte abgeleitet, die gedeutet werden. Und die Deutung für das Ende der 70 Wochen ist eben, dass die Juden (in ihrer Gesamtheit) verworfen wurden. Die Erwählung geht nun auf die christliche Gemeinde über. Der Grund liegt darin, dass sich das "Volk" (wiederum kollektiv gedacht) nicht dem Evangelium zugewandt hat.[align=-webkit-auto][align=-webkit-auto]Interessant ist nun, dass nirgends sonst in der adventistischen Lehre von "Völkern" die Rede ist. Es geht nicht um Russen oder Mongolen, nicht um Deutsche oder Engländer, sondern immer um einzelne Menschen, die vor Gott stehen. Bei den Juden denkt man aber auf einmal völkisch. Und von den Entscheidungen einzelner weniger, die bei der Steinigung des Stephanus dabei waren (vielleicht 30?), leitet die adventistische Lehre das Schicksal der gesamten Juden ab. Das ist Antijudaismus.[align=-webkit-auto][align=-webkit-auto]Hierin zeigt sich nicht nur eine Ablehnung der Juden (man könnte auch sagen, eine unterschwellige feindliche Gesinnung gegenüber Juden), sondern es ist auch unbiblisch. Die Mission bei den Juden ging genauso weiter wie die unter Heiden. Gal 2,7 spricht Jahrzehnte später von einer Arbeitsteilung zwischen Petrus und Paulus: Petrus geht zu den Juden, Paulus zu den Heiden. Offenbar wusste Paulus nichts davon, dass seit dem Jahr 34 die Juden nicht mehr in der Heilsgeschichte Gottes vorkommen, wie es die adventistische Lehre sieht. Ganz im Gegenteil. Paulus legt in Röm 9-11 ausführlich das Verhältnis von Christen und Juden dar. Und Paulus wird hier sehr deutlich: "Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor erwählt hat." (Röm 11,2) [align=-webkit-auto][align=-webkit-auto]Wo man diese Aussagen von Paulus überliest und stattdessen meint, Gott hat die Erwählung seines Volkes aberkannt, da ist man antijudaistischem Denken erlegen.
Danke.