DER PROZESS JESU - Das Verhör durch Pilatus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    bitte beachtet die Zusammenfassung der Themen hier: 2014 - Q1 - Nr. 9 Mächtige für Christus gewinnen

    Alle Bibeltexte sind aus der ELB Übersetzung.

    Zitat von Matthäusevangelium

    Mt 27/2 Und nachdem sie ihn gebunden hatten, führten sie ihn weg und überlieferten ihn dem Statthalter Pontius Pilatus. [...]
    27/11 Jesus aber wurde dem Statthalter vorgeführt. Und der Statthalter fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst es. 27/12 Und als er von den Hohenpriestern und den Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts. 27/13 Da spricht Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie vieles sie gegen dich vorbringen? 27/14 Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so daß der Statthalter sich sehr wunderte.

    Zitat von Markusevangelium

    Mk 15/1 Und am frühen Morgen faßten die Hohenpriester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und dem ganzen Hohen Rat sogleich einen Beschluß, und sie banden Jesus und führten ihn weg und überlieferten ihn dem Pilatus. 15/2 Und Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete und spricht zu ihm: Du sagst es. 15/3 Und die Hohenpriester klagten ihn vieler Dinge an. 15/4 Pilatus aber fragte ihn wieder und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie vieles sie gegen dich vorbringen! 15/5 Jesus aber antwortete gar nichts mehr, so daß Pilatus sich wunderte.

    Zitat von Lukasevangelium

    Lk 23/1 Und die ganze Menge derselben stand auf, und sie führten ihn zu Pilatus. 23/2 Sie fingen aber an, ihn zu verklagen, und sagten: Diesen haben wir befunden als einen, der unsere Nation verführt und wehrt, dem Kaiser Steuer zu geben, indem er sagt, daß er selbst Christus, ein König, sei. 23/3 Pilatus aber fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete ihm und sprach: Du sagst es. 23/4 Pilatus aber sprach zu den Hohenpriestern und den Volksmengen: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. 23/5 Sie aber bestanden darauf und sagten: Er wiegelt das Volk auf und lehrt durch ganz Judäa hin, angefangen von Galiläa bis hierher.

    Zitat von Johannesevangelium

    Joh 18/28 Sie führen nun Jesus von Kaiphas in das Prätorium; es war aber frühmorgens. Und sie gingen nicht hinein in das Prätorium, damit sie sich nicht verunreinigten, sondern das Passah essen könnten. 18/29 Pilatus ging nun zu ihnen hinaus und sprach: Welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen vor? 18/30 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, würden wir ihn dir nicht überliefert haben. 18/31 Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten; 18/32 damit das Wort Jesu erfüllt würde, das er sprach, um anzudeuten, welches Todes er sterben sollte.


    Da es den Juden zur Zeit Jesu nicht erlaubt war jemandem das Todesurteil auszusprechen, geschweige denn ihn hinzurichten (Joh 18,31), brachten ihn die Verkläger Jesu zu Pilatus. Dort war die Frage des Pilatus: "Bist du der König der Juden?". Und Jesus antwortete ihm, dass es so sei. Trotzdem findet Pilatus keinen Grund ihn deswegen töten zu lassen.
    Meine Frage dazu: Warum stellt Pilatus Jesus eine Frage, die dieser zu seinen eigenen "Ungunsten" (aber natürlich im Sinne der Wahrheit!) beantwortet, nämlich mit JA - und Pilatus trotzdem keinen Grund findet ihn zu verurteilen? Seht ihr da irgendeine Logik dahinter?

    Warum wollte Pilatus Jesus zuerst nicht verurteilen? Die fadenscheinige Begründung der Ankläger Jesu war ja: "Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, würden wir ihn dir nicht überliefert haben." - Was für eine "wasserdichte" Beweisführung ist das denn?

    Warum antwortet Jesu nicht auf die Vorwürfe seiner Ankläger bzw. auf die Aufforderung von Pilatus doch Stellung zu beziehen (Mk 15,4)?


    viele Grüße

    Tricky

  • Lk 23/1 Und die ganze Menge derselben stand auf, und sie führten ihn zu Pilatus. 23/2 Sie fingen aber an, ihn zu verklagen, und sagten: Diesen haben wir befunden als einen, der unsere Nation verführt und wehrt, dem Kaiser Steuer zu geben, indem er sagt, daß er selbst Christus, ein König, sei. 23/3 Pilatus aber fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete ihm und sprach: Du sagst es.

    Zitat

    Meine Frage dazu: Warum stellt Pilatus Jesus eine Frage, die dieser zu seinen eigenen "Ungunsten" (aber natürlich im Sinne der Wahrheit!) beantwortet, nämlich mit JA - und Pilatus trotzdem keinen Grund findet ihn zu verurteilen? Seht ihr da irgendeine Logik dahinter?


    Pilatus ging genau auf den Vorwurf, der Ankläger ein. Sie hatten behaupet: Das er die "Nation verführt und wehrt, dem Kaiser Steuer zu geben, indem er sagt, daß er selbst Christus, ein König, sei." Nun war es aber doch kein Grund, jemand zu verurteilen, weil er Anspruch hatte König der Juden zu sein. Pilatus erkannte den charakterlichen Unterschied zwischen Jesus und seinen Anklägern Joh 19,5. Er wurde auch durch den Traum seiner Frau, von Gott gewarnt, mit wem er zu tun hatte.

    Jesus war für Pilatus unschuldig. Pilatus machte während des Verhörs den Fehler, das er sich zu sehr von den Priestern und ihren Dienern beeinflussen ließ. Sie forderten dreist: Kreuzige! Kreuzige! Joh 19,6. Sie schrien: Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn! Joh 19,15. Nicht lange darauf hat es Pilatus aufgegeben, Christus zu verteidigen.

    Er meinte das er seine Hände rein waschen könnte, obwohl er Jesus überantwortete gekreuzigt zu werden. Pilatus machte also mehrere Fehler. Er achtete nicht auf den Traum seiner Frau. Er hörte zu sehr auf das Geschrei des Ankläger und auch allen die mit in der Vorderung zur Kreuzigung Jesu mit einstimmten. Er machte den Fehler Jesus zu Geißeln, obwohl er keine Schuld erkennen konnte.

  • OT Zwischengefragt : " Die Frage "Was ist Wahrheit" - was sollte die bedeuten oder wie ist sie zu verstehen ?

    First rule in a gunfight - have a gun!

    • Offizieller Beitrag

    OT Zwischengefragt : " Die Frage "Was ist Wahrheit" - was sollte die bedeuten oder wie ist sie zu verstehen ?

    Ich sehe die Frage als Ausdruck der Verzweiflung/Ahnungslosigkeit von Pilatus. Er spricht hier sarkastisch "Was ist Wahrheit?" - weil ihm von vielen Seiten die "Wahrheit" gezeigt wird. Da ist einmal die "Wahrheit" der Pharisäer, die mit falschen Zeugen und einer aufgehetzten Menschengruppe verbreitet wurde. Dann ist da die "Wahrheit", die er versucht aus Jesus herauszubekommen.

    Für Pilatus war es nicht leicht zu entscheiden und schlußendlich entscheidet er gegen das, was er als Wahrheit erkannt hat. Er entscheidet gegen Jesus.