Beiträge von holodeck

    HeimoW

    Das scheint ein Punkt zu sein, der ganz ausführlich erklärt werden muss. Agnostizismus bedeutet, dass eine Antwort auf die Existenz eines Gottes rational grundsätzlich nicht zu klären ist.

    Atheismus ist kein Glaube. Es ist die Ablehnung eurer Glaubensinhalte, eures christlichen oder sonstigen Götterglaubens, dabei aber kein eigenständiger Glaube für sich.

    Der Kernsatz ist: "Atheismus ist die Abwesenheit von Glauben!" Atheismus ist genauso kein Glaube, wie eine Glatze keine Frisur, Nichtrauchen keine Sucht, oder Keine Briefmarken zu sammeln kein Hobby ist! Ich komme nämlich als Atheist noch nicht mal zu dem Punkt, an dem ich euren abrahamitischen Gott überhaupt eine Position einnehmen lasse, an welcher er durch meinen Glauben oder Nicht-Glauben geadelt wird. Seine Voraussetzungen und seine Beschreibungen sind dafür zu grotesk.

    Wenn ich nun sage es gibt eine klassisch-normale Imbissbude in einem Wohnwagen auf dem Saturn, GLAUBT Ihr dann, dass das nicht stimmt?
    Nein.
    Die These, diese Behauptung, ist nämlich derart albern und grotesk, dass man auf rationaler Ebene dies noch nicht mal in die engere Wahl derer Informationen nimmt, die entweder zu glauben, oder nicht zu glauben sind und man diese Stante Pedes verwirft. Dieser Blödsinn mit Pommes rot-weiß auf dem Saturn ist freilich so ein Quatsch, das man es zu Recht noch nicht mal "Nicht Glaubt".

    Und genauso verhält es sich mit einem Wesen, welches die Frauen dieser Welt, aus den Rippen der Männer dieser Welt geschaffen haben will, welche wiederum aus Dreck geschaffen wurden.

    Verhält es sich mit einem Wesen welches einen Tag lang die Sonne aufgehalten haben will, damit sein Volk ein anderes Volk noch länger und umfassender in einer Schlacht abschlachten, Völkermord betreiben kann.

    Verhält es sich mit einem Wesen, welches die ganze Erde mit Wasser geflutet haben will, es aber vorher noch ein Pärchen einer jeden Tierart auf ein Holzboot verfrachtet.
    etc.

    Ich GLAUBE ja auch nicht, dass das Ungeheuer von Loch Ness, die Zahnfee, Einhörner, der Nikolaus, Trolle, der Yeti und der Osterhase nicht existieren. Das hat nichts mit Glauben zu tun. Ich lege kein Bekenntnis ab zur Nichtexistenz all dessen.

    Wir glauben das, was wir auf rationaler Ebene zu einem ausreichenden Maß überprüfen und nachvollziehenkönnen. Wir glauben zu glaubende Prämissen, wenn sie sich auch mit der Realität potentiell decken könnten und nicht das, was irgendjemand behauptet, es sei einfach so und basta.

    Wir glauben das, was wir durch sehen, denken, prüfen, durch kausale Zusammenhänge erschließen und durch forschen, arbeiten, lernen, erfahren können. Aber wir akzeptieren, dass dieses Wissen nur vorläufig,
    relativ, beschränkt und lückenhaft ist. Wir sind jederzeit bereit unseren Wissenstand neueren Erkenntnissen anzupassen.
    Das ist gelebte Geistesfreiheit! Und diese steht einem jeden Menschen zu.

    Wenn zwei Theorien in Widerspruch stehen, glauben wir derjenigen mit den besseren Argumenten, derjenigen, die einer Überprüfung standhält, derjenigen, die beweisbar, die sinnhaftiger ist. Ebenso akzeptieren wir niemals eine Theorie, die der Logik widerspricht, wie eben z.B. gerade umfassend beschrieben, das Christentum.

    Andererseits lässt sich durch Logik und Psychologie wunderbar erklären, warum soviele Menschen in die Religionsfalle tappen, sich daraus nicht mehr befreien können und den lieben langen Tag lang mit den
    unsinnigsten Thesen hausieren gehen.

    Atheismus ist, wie das Wort sagt, ein Theismus mit einem privativen Präfix. Das "A" bedeutet, dass der Atheismus praktisch ein Theismus ist, oder eine Religion, der/die ohne das Eigentliche des Theismus,
    nämlich Gott, auskommen will. Das "A", liebe Adventisten, ist kein "praktischer" Theismus, sondern eben, wie gesagt per Definition, dessen Abwesenheit.

    Wikipedia:
    "Als Alpha privativum (lat.: „beraubendes Alpha“) bezeichnet man
    in der Wortbildungslehre der griechischen Sprache das Präfix ἀ- a-, welches die Abwesenheit, Umkehrung oder Wirkungslosigkeit des Bezeichneten ausdrückt oder das zugrundeliegende Wort verneint (dann als „Negationspräfix“ auch alpha negativum genannt)."

    Der Duden wiederum schreibt:
    "Alpha privativum: Griechisches Präfix, das das folgende Wort verneint."

    A-Theismus besagt wörtlich "ohne Gott" und bedeutet "Gottlos". Somit ist es eben kein "praktischer Theismus", sondern ganz einfach dessen Abwesenheit, allen deinen Umdeutungen zum Trotz.

    Heimo, dein Kardinalfehler ist hier, dass du Theismus und Atheismus als Varianten "A" und "B" der gleichen Sache behandelst. Das ist falsch. Richtig ist stattdessen nun mal "A" und "Nicht-A" der gleichen Sache. DAS gilt es zu verstehen!

    @10Veith2010

    Zitat

    Warum nicht ? Atheisten sind auch Glaubende, denn sie glauben, was sie nicht beweisen können und zwar,dass es angeblich Gott nicht gibt, wobei sie gar nicht wissen, wer oder was Gott überhaupt ist.

    Atheismus ist kein Glaube an sich. Es ist nur das Nichtvorhandensein eines Gottesglaubens. Zu sagen, dass Atheisten Glaubende sind, ist genauso als würde man sagen, Nichtrauchen sei eine Sucht. Atheisten müssen nichts beweisen. Die Beweislast einer Behauptung liegt beim Behauptenden. Das heißt: Wenn du sagst es gäbe einen Gott, dann kann das so lange nicht für wahr gehalten werden, bis du es belegen und somit in die Nähe von Wahrscheinlichkeit rücken kannst. Glaubst du an Allah oder Zeus? Nein? Du kannst das auch nicht beweisen. Würdest du deinen Nichtglauben jetzt als Glauben bezeichnen?
    Es gibt ehemalige Christen, vor allem Adventisten, die jetzt Atheisten sind. Diese wissen sehr wohl, was es für ein Gottesbild gibt und als "wer" oder "was" dieser Gott aufgefasst wird.

    Zitat

    Aber ich meine eben, dass ich mit dem echten Christsein sozialer und philantropischer bin als jeder überzeugte Sozialist und Atheist im Denken bin, weil für mich Jesus Christus der Inbegriff des Sozialen überhaupt ist.

    Wie überheblich. Es gibt für einen Christen überhaupt keinen Grund ein Monopol auf Moral zu reklamieren. 1. ist Mitgefühl und Empathie aus evolutionären Gründen tief im Menschen verwurzelt und nicht vom Glauben abhängig und 2. gab es Jesu Ideen schon lange vor seiner Existenz. Nächstenliebe wurde auch von Buddha, Epiktet, Zarathustra und Konfuzius gepredigt. In dieser Hinsicht ist Jesus nichts besonderes. Du bist als Christ nicht mitfühlender und sozialer als ein Atheist. Wer die gesamte Bibel trotz der widerlichen Grausamkeiten für das inspirierte Wort eines barmherzigen Gottes hälst, bist du weit davon entfernt ein mitfühlender Mensch zu sein.

    Zitat

    Das Christsein fülllt meine innerste Seele mit echter Hoffnung und gibt mir Sinn. Als Atheist erwartet mich nur die Sinnlosigkeit des endgültigen Todes und das endgültige Verwehen der eigenen Existenz sinnlos im Meer der Zeit.

    Selbst wenn das tatsächlich so ist, was ich bestreite, dann würde es nichts über den Wahrheitsgehalt aussagen. Man muss zwischen "es ist falsch" und "es gefällt mir nicht" unterscheiden können.

    Zitat


    Leben kommt immer von Leben und Gott ist die Quelle des Lebens.

    Der erste Satzteil ist unter wenigen Umständen nicht immer richtig und der zweite ist eine bloße Behauptung.


    Übrigens ist Atheismus nicht gleichzusetzen mit Leninismus und Marxismus. Das sind Ideologien. Die meisten der heutigen Atheisten sind Atheisten, genau weil sie Ideologien, (dazu zählen Religionen) also starre Denksysteme ablehnen. Ich denke eher, dass in diesem Thread Skeptiker, Naturalisten und Humanisten gemeint sind.

    Jacob der Suchende

    Wenn du schreibst, Gott wäre nicht "wissbar" im Sinne irgendeiner Beweisführung, nicht "demonstrierbar", er wohl in seine Schöpfung mit ihren Naturgesetzen einginge, er aber darin nicht aufginge (Hut ab, Jacob, Hut ab!) und Du diesen "kontingenten" Gott also zunächst so gut und elegant einbettest und verschleierst wie nur irgend möglich, dann wunder dich aber bitte nicht über wache, denkende Menschen die dich direkt angehen und sie auf die gefälschten Anteile der Unterkonstruktion deiner Bühne verweisen, wenn Du ihnen gleichzeitig vorwirfst die Welt sei ja –auf einmal– für lediglich Ungläubige am Zaun der begrenzten Wahrnehmung zuende. Als wäre es für dich anders. Ganz speziell nicht, wenn Du im Weiteren dann plötzlich doch das Wort "Wissen" ins Feld führst. Dein Glaube allein verschafft auch dir Mensch keinen wissentlich erfahrbaren und somit belegbaren Raumgewinn jenseits der Spektren dieses Zaunes. In Pyramiden, vor Tempeln und über Erdspalten, haben solche Finten früher wunderbar Eindruck gemacht, quer durch alle Religionen. (Und somit bei verschiedenen Göttern!) Aber nicht mehr hier und nicht mehr heute.

    Daniels

    Mal ganz langsam. Dass du dich wie ein Idiot angesprochen fühlst, soll nicht an mir liegen. Ich äußerte lediglich meine Vermutung, du hättest etwas nicht verstanden. Diese Unterstellung hättest du in kürzester Zeit in der Luft zerfetzen können, aber stattdessen legst du mir irgendwelche Beleidigungen in den Mund, spielst die Mimose und fährst aus heiterem Himmel Geschütze auf, die polemischer und ausgefallener ad hominem nicht sein können.

    Damit bestätigst du meine Vermutung du hättest die Begriffe, mit denen du hantierst nicht verstanden, denn in dem Zitat aus dem Gotteswahn ist keine Zirkulärlogik zu erkennen. Dass Dawkins ein Mensch mit Vorurteilen ist, habe ich nicht angezweifelt und daher ist dieses Strohmann-Argument mehr als billig.

    Pointierte Polemik ist übrigens erst dann als solche zu begreifen, wenn auf einen wahren Kern aufmerksam gemacht wird. Das war bei deiner infantilen Bemerkung bei weitem nicht der Fall.

    @Jacob

    Was du sagst, ist zwar gut nachvollziehen, aber letztendlich sehe ich darin ein profanes Universalargument im Stil von „es ist schließlich Gott und er kann nun mal alles, auch wenn es völlig unsinnig erscheint.“ Gott agiert also hier in unserer Welt und in unserer Zeit, tut es aber so geschickt auf einer ganz bestimmten uns unbekannten Ebene, dass wir ihn nie wissenschaftlich erfassen können?

    Inwiefern ist die wissenschaftliche Methodik beschränkt?

    Ich sehe, dass ich ein ganz anderes Verständnis von Wahrheitsfindung habe. Wahrheit ist deckungsgleich mit der tatsächlichen Realität der Dinge, lässt sich anhand dieser rechtfertigen und ist somit vermittelbar. Ist es das alles nicht, so handelt es sich um keine.
    So wie man nicht glauben kann was man als gesichertes Faktum weiß, kann man nicht wissen was man nur glaubt.

    @Heimo
    Dass eure Religionsinhalte lediglich auf Glauben und Vertrauen und nicht auf nachweisbaren Belegen und nachprüfbarem Wissen beruhen, ist jedem bekannt. Glaube, Hoffnung und Vertrauen. Eigentlich sehr gute Dinge. Daran sehe ich nichts negatives. Sobald aber einer von euch das Wort „Wahrheit“ in den Mund nimmt, braucht er sich nicht zu wundern, wenn reflektierte Menschen daherkommen und nach der Begründung eurer Behauptungen fragen. Und diese müssen ehrlicherweise erbracht werden, wenn man von vernünftigen Menschen ernst genommen werden will.

    Hawking stellt keine These über das Verhalten von Göttern auf. In seinem Buch diskutiert er die Weltformel, M-Theorie und die Möglichkeit eines Multversums. Kein ernstzunehmender Wissenschaftler würde Thesen über Dinge aufstellen, die von vornherein nicht beweisbar sind, um sie danach zu widerlegen. So funktioniert das nicht. Wissenschaftler arbeiten nach dem Prinzip, welches sich „Occams razor“ nennt.

    Jacob der Suchende

    Wenn übersinnliche Wesen von Menschen wahrgenommen werden können und Gott in dieser Welt agiert, dann muss er auch mit unseren Mitteln wahrzunehmen sein. Das wäre durchaus eine Aufgabe der Wissenschaft. Wenn es tatsächlich Menschen gäbe, die mit Geistern oder Engeln kommunizierten, dann befände sich das innerhalb dessen, was man mit der wissenschaftlichen Methodik messen und beobachten könnte.
    Niemand muss dem anderen etwas beweisen. Du hast Recht. Aber wenn jemand absolute Wahrheit beansprucht und Aussagen über sogenannte „Ungläubige“ macht, weil er irgendein heiliges Buch verinnerlicht hat, dann braucht er sich nicht zu wundern, wenn er von kritischen Menschen aus dem Fenster herausgerissen wird, aus dem er sich zu weit herausgelehnt hat.

    Daniels

    Entweder hast du das Zitat von Dawkins nicht verstanden oder den Begriff Zirkelschluss. Wärst du so gütig zu erklären, wo sich da ein Zirkelschluss befindet und wie du auf die Idee kommst, dass Dawkins als unfehlbar gilt? Ist das für einen Religiösen so unvorstellbar, dass es Menschen gibt, die keine Dogmen mit sich rumtragen?

    Alles in der Natur sagt dem gesunden Menschenverstand: Es gibt Gott.

    Schöner Zirkelschluss.


    Es ist schon merkwürdig, wie viel Gedankenakrobatik die Atheisten aufwenden, um ihren verstockten Herzenszustand gegenüber Gott zu beschönigen. Bemerkenswert ist auch, wie die Atheisten sich gegenseitig hochloben, um Glaubwürdigkeit zu erlangen.

    Kannst du erklären, welche "Gedankenakrobatik" du meinst und inwieweit Atheisten "verstockt" sind?

    10Veith2010

    Zitat

    Weder die Naturwissenschaft noch die Mathematik kann irgendetwas darüber sicher aussagen oder beweisen, ob es einen Gott, einen Schöpfer gibt oder nicht gibt.


    Kannst du das bitte begründen? Es ist überraschend so etwas aus dem Mund eines Adventisten zu hören.

    1. Kreationisten sind oft diejenigen, die die Naturwissenschaft auf ihre Seite ziehen wollen und damit versuchen ihren Gott zu begründen
    2. Du räumst damit ein, dass ein designtes und geplantes Universum sich nicht von einem rein naturalistischem unterscheiden würde, was meines Wissens nur die wenigsten Christen glauben
    3. Ihr glaubt, dass es einen persönlichen Gott, Engelswesen, Satan und Dämonen gibt, die mehr oder weniger in das Geschehen dieser Welt eingreifen, mit Millionen von Menschen kommunizieren können und von ihnen wahrgenommen werden? Und dann soll die Naturwissenschaft nichts darüber aussagen können?!

    Warum distanziert man sich von der Naturwissenschaft plötzlich, wenn sie das bisherige Glaubenssystem nicht so stützen wie man es sich erhofft?

    Zitat

    Die Nichtexistenz Gottes ist ebenso wenig beweisbar wie die Existenz Gottes.


    Die Beweislast liegt beim Behauptenden. Stell dir mal vor, ich würde die Existenz irgendeines transzendenten Wesens proklamieren und das gilt plötzlich als wahr, nur weil die anderen mit keine Gegenbeweise liefern können. Man darf die Beweislast nicht umkehren.

    Zitat

    Aber von nichts kommt nichts.


    Niemand behauptet, dass es am Anfang alles Dinge „nichts“ gab.

    Zitat

    Hawking "verbiegt" und "wendet" sich in seinem Buch, nur um dem Leser unbedingt glaubhaft zu machen, dass es Gott nicht gibt. Aber beweisen kann er das nicht, zumal er gar nicht weiss, wer oder was Gott überhaupt ist.


    Hawking muss nichts „glaubhaft“ machen. Er legt nur dar, warum ein Universum ohne übernatürliche Götter wahrscheinlicher ist. Das hat mit Glauben nichts zu tun. Beweisen muss er auch nichts, wenn es um die Existenz eines Gottes geht. Die Beweislast liegt beim Glaubenden.