Beiträge von Angelika

    Gal 3,28
    [bibel]Hier gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Juden und Griechen, zwischen Sklaven und freien Menschen, zwischen Mann und Frau. Denn durch eure Verbindung mit Jesus Christus seid ihr alle zusammen ein neuer Mensch geworden.[/bibel]

    Kol 3,11
    [bibel]Was diesen neuen Menschen betrifft, spielt es keine Rolle mehr, ob jemand Grieche oder Jude ist, beschnitten oder unbeschnitten, ungebildet oder sogar unzivilisiert, Sklave oder freier Bürger. Das Einzige, was zählt, ist Christus; er ist alles in allen.[/bibel]

    Eph 2,16
    [bibel]Dadurch, dass er am Kreuz starb, hat er sowohl Juden als auch Nichtjuden mit Gott versöhnt und zu einem einzigen Leib, der Gemeinde, zusammengefügt; durch seinen eigenen Tod hat er die Feindschaft getötet.[/bibel]

    Röm 12,4-5 (vgl. 1Kor 12,12-26)
    [bibel]Es ist wie bei unserem Körper: Er besteht aus vielen Körperteilen, die einen einzigen Leib bilden und von denen doch jeder seine besondere Aufgabe hat. Genauso sind wir alle – wie viele ´und wie unterschiedlich` wir auch sein mögen – durch unsere Verbindung mit Christus ein Leib, und wie die Glieder unseres Körpers sind wir einer auf den anderen angewiesen.[/bibel]


    Nach meinem Verständnis wird durch diese Verse jede Art von rassischer, kultureller oder sonstiger Trennung unter Christen abgelehnt.

    Ich glaube hier liegt ein Missverständnis bezüglich dessen vor was das "kritisch" in "historisch-kritisch" bedeutet.

    Es ist nicht Kritik im Sinne der Umgangssprache gemeint, sondern Kritik im wissenschaftlichen Sinne. Es geht nicht darum den Text bzw. dessen Inhalt schlecht zu machen, sondern dass mit nachvollziehbaren und logischen Untersuchungsschritten die historische Textgestalt zu Analysieren und dann entsprechende Thesen aufzustellen. Diese Thesen können sich dann übrigens voneinander unterscheiden. Richtiger ist dann nicht was einem besser gefällt oder angenehmer ist, sondern was sich logisch nachvollziehen lässt.

    Ich soll an die Bibel glauben sie wie niedergeschrieben ist? Gern! Nur welche Textgrundlage ist denn hier gemeint? Es ist nun hinlänglich bekannt, dass keiner der vielen Varianten des TR der Urtext ist. Welche also?

    a.) Weil beide den reformatorischen, griechischen (Ur)Text - sprich Textus Receptus (TR) - als "Unterlage" haben.
    Viele meinen der TR sei besser als die "Modernen"... Manche Randmeinungen meinen sogar der TR sei Wort-für-Wort inspieriert und somit das Einzige...
    TR sind zB. eben: Schlachter2000 und die alte King James Bible

    b.) Ellen White hat aus der alten King James (vor)gelesen, gepredigt und sie in ihren Schriften verwendet/zitiert...

    c.) Ich empfehle die alte King James nicht für Leser, die nicht wirklich perfekt englisch können...


    ps: Lese selbst Luther 1982, etwas Schlachter2000.
    Selten: Luther 1912, Schlachter1951, Elberfelder, Einheitsübersetzung, GN, etc.
    .

    Ellen G. White hat ebenso die English Revised Version (1885) und die American Revised Version (1901) benutzt die nicht auf einem Textus Receptus basieren. Welche sie heute benutzen würde wissen wir schlicht nicht.

    Ist jetzt etwas off topic, aber ich frage trotzdem: Wieso fahren viele Adventisten so sehr auf die Schlachter-Übersetzung ab bzw. die englischsprachigen Adventis fast ausschliesslich auf die die King James-Übersetzung?

    Weil unter einigen Adventisten die Meinung verbreitet ist, dass der diesen Übersetzungen zugrundeliegende "Textus Receptus" (davon gibt es allerdings auch mehrere verschiedene und untereinander abweichende) in irgend einer Art besonders sei (entweder besonders nah am Urtext bzw. der Urtext schlecht hin oder er sei vom Heiligen Geist inspiriert). Ich teile diese Meinung nicht und sehe auch keine wirklichen Belege für sie.

    ps: Antitrinitarier und Zeugen Jehovas brauchen Nestle-Aland (also den Vatikan - Haupttext codex vaticanus) da sonst die Anbetung und Gottheit Jesus belegbar wäre ...

    Auch Erasmus von Rotterdam wurde Antitinitarismus vorgeworfen, weshalb er dann wieder besseren Wissens in späteren Ausgaben einige Stellen einfügte die er für nicht echt hielt.

    Zeugen Jehovas ist der Urtext egal, die nutzen ihre aus anderen Bibelübersetzungen willkürlich zusammengebaute "Übersetzung".

    Ich nutze den NA27 und darauf basierende Übersetzungen und glaube an die Trinität. Wie Millionen von anderen Christen auch.

    Eine Verkultung liegt ja wohl eher bei der total unbegründeten Verherrlichung des TR vor.

    Wenn der Autor meint er kann es besser als der NT27 (und der TR) dann soll er nicht seine Zeit damit verschwenden solche Traktate zu schreiben sondern selbst eine Ausgabe machen und es allen mal so richtig zeigen.

    Fortsetzung ...

    Die Probleme dieser Grundtexte.

    c.) Die Probleme des "Novum Testamentum Graece" = "Nestle-Aland" (NA) --> er entspricht zum Großteil "Westcott-Hort".

    1.) Die Seriösität der Anglikanier F.J.A. Hort und B.F. Westcott ist nicht geklärt!
    Westcott kniet vor Marienstatuen, - am Liebsten würde er dies stundenlang tun (Selbstaussage). Westcott leugnet die Schöpfungsgeschichte nach Genesis.
    Hort setzt Marienanbetung mit Christusanbetung gleich. Hort (und Westcott?) leugnet die Lehre der Stellvertretungstodes Jesu Christi für unsere Sünden als "weltweite Irrlehre". Hort leugnet den Sündenfall.
    Beide hielten es für möglich, mit den Toten zu sprechen und unternahmen viele Versuche, das auch
    zu tun. Sie gründeten einen Verein eigens zu diesem Zweck mit dem Namen „The Ghostly Guild“ („Die Geister-Zunft“). Westcott akzeptierte und förderte Gebete für die Toten.

    Um die Seriösität der Materialien um "Westcott-Hort" zu erhöhen war es m.M. nach notwendig diese später in Nestle und später Nestle-Aland umzubenennen(!)

    Das (angebliche) Verhalten dieser Leute mag man nun so oder so bewerten aber textkritische Argumente sind logisch nachvollziehbar (oder eben nicht, dann sind es schlechte Argumente und sie sind zu revidieren). Darum geht es hier. Zumal es absolut lächerlich ist z.B. auf die katholizistischen Tendenzen dieser Personen zu schimpfen aber dann einem von einem zuerst von einem ordinierten katholischen Priester der in der Reformation letztlich dem Katholizismus treu blieb (Erasmus von Rotterdam) als völlig unproblematisch zu sehen.

    Wann war die letzte Herausgabe des Textus Rezeptus? 1633 - oder später?
    Wenn es wie beim Nestle/Aland eine Weiterentwicklung gibt dann ist der TR wohl auch heute noch ernst zu nehmen. An sonsten wäre er nur zur Ergänzung sinnvoll falls der NA bestimmte andere Gewichtungen im textkritischen Apperat vornimmt.

    Forschung, die den Status Quo von etwas Altem festhält ist ein Widerspruch in sich weil Forschung immer nach neuen Erkenntnissen, Methoden und Möglichkeiten der Erkenntnisgewinnung sucht!

    Das kommt darauf an welchen Textus Receptus du meinst. Wie die meisten Verfechter dieser Ausgabe nicht wissen gibt es ja auch von diesem diverse Varianten. Die späteste Variante die noch als Textus Receptus gilt ist glaube ich die siebente Auflage aus dem Hause Elzevir von 1678, die bestehen aber ais einer nicht ganz nachvollziehbaren Kombination aus den Auflagen von 1565 und 1580 von Beza. Dieser hatte aber 1604 die neunte und letzte Ausgabe herausgebracht, die Ausgaben nach 1580 wurden von Elzevirs nicht mehr berücksichtigt. Nach dem Tod von Beza erschien aber noch eine weitere Auflage von ihm im Jahre 1611.

    Das klingt für mich, der Luther und Elberfelder gewohnt ist etwas gewöhnungsbedürftig und enthält auch an manchen Stellen gewisse Interpretationen, die möglicherweise eine Einschränkung der ursprünglichen Weite des textes darstellen.
    Aber ich schätze die Arbeit hat sich gelohnt - vor allem für Einsteiger!

    Grundsätzlich ist jede Übersetzung immer auch etwas mit einer Interpretation verbunden, das ist unvermeidbar, aber das was ich so überflogen habe erscheint mir ganz brauchbar und nützlich.
    Freilich ersetzt es auf lange Sicht nicht das Vergleichen verschiedener Übersetzungen wenn man es genauer wissen will, aber für den Anfang dürfte man damit schon recht weit kommen!

    maranatha Stephan

    Hättest du hier konkrete Beispiele für solche Interpretationen?

    Das mit dem Vergleich verschiedener Übersetzungen ist eine nützliche Sache, aber nur wenn man auch weiß warum die Übersetzung so oder so übersetzt und welche Textgrundlage diese hat. Im Ernstfall wird man wohl immer in den NA27 oder den TR schauen müssen.

    Wobei natürlich zu berücksichtigen gilt das die Neue Genfer Übersetzung nur das Neue Testament enthält.

    Was haltet ihr von der Neue Genfer Übersetzung?

    Meint ihr sie trifft wirklich den Bedeutungskern des Neuen Testaments in moderner und einfacher Sprache oder vorinterpretiert sie zu stark wie einige andere moderne Bibelübersetzungen?

    Das verstehe ich ich mal als eine Tendenz zum Novum Testamentum Graece bzw. die Methodik dahinter, richtig?

    Da bin ich mit dir einer Meinung. Aber ich kenne auch einige STA die ja auf den Textus Receptus schwören und da auch nicht mit sich reden lassen. ich finde das ziemlich problematisch, weil man dann ja z.T. wirklich zwei Bibeln hat. (In der Praxis heißt das dann meist Schlachter vs. Elberfelder.)

    Hier kann man das Gleichnis nachlesen: http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/19.html#19,11

    Ist mir bekannt, das Gleichnis... Kam in der Kinderlektion mal vor. :)

    Also zusammengefasst:
    Ein Mann gibt 10 Knechten jeweils 1 Pfund. Diese sollen damit handeln. Alle bis auf Einen vermehren das Geld, der Eine aber hat das Geld gar nicht erst "investiert".

    Was soll das Gleichnis sagen? Ich denke mal, dass Jesus ausdrücken wollte, dass man seinem Herrn gehorchen soll, und seinen Befehl ausführen soll. Aber bestimmt steckt da doch mehr dahinter. ;)

    Richtig. Was aber, so muss ich zugeben, mich etwas verstört ist die "Moral von der Geschichte":

    [bibel]Ich sage euch: Jedem, der da hat, wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie König würde, bringt her und erschlagt sie vor mir! (Lk 19,26-27)[/bibel]

    Was ich mir dann selbst sage: Was Gott uns anvertraut hat ist das Leben und wenn wir es nicht "investieren", dann wird es uns irgendwann genommen und wir erhalten kein neues. Also unsere Seele wird zerstört. Ich finde aber gerade den letzten Satz ziemlich hart.

    Wie versteht ihr das Gleichnis aus Lk 19,11-27?


    Zitat

    vgl. Lk 19,11-27Da sie nun zuhörten, sagte er weiter ein Gleichnis, darum daß er nahe bei Jerusalem war und sie meinten, das Reich Gottes sollte alsbald offenbart werden, 12und sprach: Ein Edler zog ferne in ein Land, daß er ein Reich einnähme und dann wiederkäme. 13Dieser forderte zehn seiner Knechte und gab ihnen zehn Pfund und sprach zu ihnen: Handelt, bis daß ich wiederkomme! 14Seine Bürger aber waren ihm feind und schickten Botschaft ihm nach und ließen sagen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche. 15Und es begab sich, da er wiederkam, nachdem er das Reich eingenommen hatte, hieß dieselben Knechte fordern, welchen er das Geld gegeben hatte, daß er wüßte, was ein jeglicher gehandelt hätte. 16Da trat herzu der erste und sprach: Herr, dein Pfund hat zehn Pfund erworben. 17Und er sprach zu ihm: Ei, du frommer Knecht, dieweil du bist im Geringsten treu gewesen, sollst du Macht haben über zehn Städte. 18Der andere kam und sprach: Herr dein Pfund hat fünf Pfund getragen. 19Zu dem sprach er auch: Du sollst sein über fünf Städte. 20Und der dritte kam und sprach: Herr, siehe da, hier ist dein Pfund, welches ich habe im Schweißtuch behalten; 21ich fürchtete mich vor dir, denn du bist ein harter Mann: du nimmst, was du nicht hingelegt hast, und erntest, was du nicht gesät hast. 22Er sprach zu ihm: Aus deinem Munde richte ich dich, du Schalk. Wußtest Du, daß ich ein harter Mann bin, nehme, was ich nicht hingelegt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe? 23Warum hast du denn mein Geld nicht in die Wechselbank gegeben? Und wenn ich gekommen wäre, hätte ich's mit Zinsen erfordert. 24Und er sprach zu denen, die dabeistanden: Nehmt das Pfund von ihm und gebt es dem, der zehn Pfund hat. 25Und sie sprachen zu ihm: Herr, hat er doch zehn Pfund. 26Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. 27Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und erwürget sie vor mir.


    Text eingefügt.