Also ich sehe auf meiner Arbeit jeden Tag Menschen, die sich von Herzen wünschen, nicht mehr leben zu müssen. Sei es ob sie aufgrund von Karzinomen durchmetastasiert sind, chronische Schmerzen haben oder bei vollem Bewusstsein MS/ Parkinson im Spätstadium erleben müssen- selbst stark demente Patienten äußern in ihren wenigen lichten Momenten den Sterbewunsch.
Wer bin ich dann als außenstehender Mensch, ihnen dieses Recht abzusprechen? Beziehungsweise den Menschen, die sich entschlossen haben diesem Wunsch nachzuhelfen? Natürlich sollte es jedoch eine gesetzliche Grundlage dafür geben.
Ich selber würde einem Menschen (so zumindest meine momentane Einstellung) nicht helfen, sein Leben zu beenden. Ich tendiere auch noch eher zu der Meinung, das Gott das Leben gegeben hat und es wieder zu nehmen hat. Auch wenn ich zur Zeit ziemlich über diese Frage nachdenke- aufgrund der oben genannten Patienten. Klar orientiert, ans Bett gefesselt, müssen alle 2h gewendet werden, inkontinent, Nahrung läuft nur noch flüssig über eine künstliche Sonde, die Beine und arme komplett kontraktiert- keine Hoffnung auf Besserung. Ich denke, da wäre ein Suizid oder die aktive Sterbehilfe- sofern vorher zweifelsfrei im Beisein von Zeugen und einem Anwalt geäußert und schriftlich festgehalten, eine gute Lösung. Die man aktzeptieren muss, auch wenn man selbst nicht aktiv daran teilnimmt.