Beiträge von Oiner

    Servus!

    Nicht wählen heißt diese Parteien zu unterstützen.
    Marie

    Ich erlaube mir, hier zu widersprechen.

    Gibt man ungültige Stimme ab, dann zählt sie lediglich bei der Wahlbeteiligung mit, ändert aber nichts daran, welche Parteien mit wievielen Gewählten in die entsprechenden Gremien einziehen.

    Gibt man aber bewußt eine "falsche" Stimme ab, dann unterstützt man finanziell die Partei und schädigt die Allgemeinheit! Denn (in Deutschland) erhält ab einem bestimmten Prozentsatz eine Partei für jede für sie abgegebene Stimme eine Art "Kopfprämie" von etwas weniger als 1 EUR. Das heißt, wenn ich meine Stimme für eine mir nicht genehme Gruppierung abgebe, dann sorge ich dafür, daß sie sogar noch eine finanzielle Unterstützung erhält. Und ich schädige mich und die Allgemeinheit dadurch, daß diese Unterstützung aus den Steuergeldern stammt, die wir alle zahlen.

    Und nein, ich habe nicht vor, nach einer mir nicht passenden Wahl auszuwandern. Ich habe eingesehen, daß ich mit meiner einzigen Stimme in der "großen" Politik zu wenig Einfluß habe, so nutze ich meine Energie halt auf der Ebene, wo ich noch Gehör finde - und versuche mit den Kompromissen zu leben.

    Gruß,

    Oiner

    Mein lieber Conradi,
    ich mache mich in keiner Weise über Parteien, Politiker oder die Politik verächtlich, ich beschimpfe sie auch keineswegs. Ebensowenig behaupte ich, daß es in den Parteien weniger human oder weniger gesittet zugeht als in kirchlichen oder adventistischen Gremien. Es ist nur so, daß schon allein das, was die Parteien nach dem Wahlsieg zu machen verkünden, so weit von meinen Forderungen, Wünschen und Hoffungen entfernt ist, daß ich das einfach nicht mit meiner Zustimmung unterstützen will.
    Das "demokratische Zugehen" verkommt mehr und mehr zu einem rücksichtslosen oder unbedachten "Überfahren", es wird am Volk vorbei regiert. Bei deinen Erfahrungen in der Welt der Parteien, ist es dir da nicht auch schon passiert, daß eigentlich vernünftige und intelligente Ansätze aus der Basis nicht vorwärtskamen oder nur bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet? Ich halte die größeren Parteien im Grunde fähig, unser Land gut zu regieren, aber sie tun es nicht - das ist das Problem!
    Vielleicht ist das eine der Ursachen für die heute so weit verbreitete Politikverdrossenheit.
    Aber besonders dein letzter Satz bringt mich ins Grübeln: Meinst du wirklich, ich sei ein satanisch angehauchter, religiöser Fanatiker?

    Ein tief nachdenklicher

    Oiner

    Servus!

    Ungefähr 20 Jahre lang habe ich an Wahlen aller Art - vom Gemeinderat bis zur Europawahl teilgenommen.
    Das hat sich mittlerweile grundlegend geändert.
    Wenn in unserem kleinen (aber selbstständigen Dörfchen) der Bürgermeister oder die Gemeinderäte bestimmt werden, dann gebe ich mein Votum ab, ansonsten bleibe ich Wahlen fern.
    Warum?
    Es gibt mehrere Günde:
    Bei den örtlichen Wahlen kenne ich die Kandidaten persönlich und weiß um ihre Ziele.
    Bei unseren ungefähr 300 Wahlberechtigten hat meine einzelne Stimme einen gewissen Wert und ich kann später auch direkt auf die Gewählten direkt mit meinen Anliegen zugehen.
    Geht es über die Ortsgrenzen hinaus, sind die Verhältnisse anders.
    Ich habe mich einige Zeit mit den angekündigten Zielen und der tatsächlichen Arbeit der Parteien beschäftigt und fand eine tiefe Diskrepanz. In dem Zusammenhang musste ich auch feststellen, daß der Begriff "Wahlversprechen" nur eine andere Schreibweise von "faustdicke, unverschämte Lüge" ist. Wenn ich dazu noch meine persönlichen Wünsche und Ziele mit den Parteiprogrammen vergleiche, dann stelle ich fest, daß es keine Partei gibt, die in ihrem Programm die mir wichtigen Positionen vertritt.
    Ich sehe das so: Wenn ich meine Stimme einer Partei bzw. Person gebe, dann ist das für mich so, daß ich der festen Überzeugung bin, daß dieser Kandidat mein volles Vertrauen verdient.
    Wähle ich aus einem anderen Grund, dann kommt das in meinen Augen einer Lüge gleich!
    Deshalb gibt es für mich auch keine Protestwahl - an der Piratenpartei kann man gut sehen, wohin das führt.

    Für diejenigen, die jetzt immer noch meinen, unbedingt zum Wählen gehen zu müsse, weil das ja "Staatsbürgerpflicht" sei: Wenn dir 2 Teller Suppe angeboten werden von denen du weißt, daß die eine Durchfall und die andere zu Erbrechen führt, würdest du dann nicht auf beide verzichten?

    Und vergesst auch diese Schulweisheit, daß man in so einem Fall eine eigene Partei gründen kann und soll. Wer sich nur im Geringsten damit befasst hat, der weiß, welch undankbare Riesenaufgabe so etwas ist.

    So bleibt (mir) nur eines: Zu Beten, daß die jeweils Regierenden in ihren Entscheidungen von Heiligen Geist zum Besten ihrer Bürger geleitet werden.

    Gruß,

    Oiner

    Servus!

    Nicht nur die EU will in Griechenland die Samstagsarbeit verlangen, nein, auch bei MAN wird laut darüber nachgedacht. "Flexibilität" nennt man das dort.
    Und was das Sonntagsgesetz angeht: Das haben wir in Deutschland doch schon längst. Es wird nur immer mehr ausgehöhlt - wegen der Dienstleistungsgesellschaft. Wenn es dabei zu eine Aufwertung des Samstags käme, dann wär's mir ja recht, aber ich gewinne immer mehr den Eindruck, daß lediglich Jeder jederzeit auf Zuruf sofort und unverzüglich als funktionierendes Rädchen der Konsumgesellschaft bereitzustehen hat.

    Gruß,

    Oiner