Diese Art von Diskussion ist immer dann vorhanden, wenn der Mensch sich mehr Freiräume wünscht. Auf diese Art kann man eigenes Handeln rechtfertigen und das eigene Gewissen beruhigen. Ungewißheit mag niemand. Wenn man sich gegen alle "Eventualitäten" durch dafür geschaffene Freiräume absichert, hat man eben für alle Lebenssituationen einen eigenen Handlungsplan parat. Denn was wäre, wenn Gott NICHT eingreift und zusieht, wie ich in einer Situation handle? Schließlich will ich da nicht tatenlos dasitzen. Man will ja gewappnet sein.
Ich will dabei niemandem persönlich nahe treten!!! Jeder Mensch hat mit seinen eigenen / persönlichen Fragen zu kämpfen und durchlebt seinen eigenen Glaubenskampf ... und ICH SELBT sitze auch nur in einem Glashaus.
Und weil diese Frage zu jenen gehört, die quasi unendlich durchgekaut werden, will ich in die „Diskussion“ gar nicht erst einsteigen. Nur so viel (aus meiner Sicht – Grundsätzliches):
- wo ist der kindliche Glaube (Matth 18, 19), den wir einst als Kinder gelernt hatten?
- wo ist der kindliche Glaube, den wir unseren Kindern beibringen?
- Wo ist das Vertrauen Noahs – eine Wasserkatastrophe hatte es vorher nie gegeben
- Wo ist das Vertrauen Abrahams – er hatte zumindest gelernt, daß EIGENE Lösungsansätze nur Probleme bereiten ...
- Wo ist das Vertrauen Davids, daß er König werde, obwohl er ständig um sein Leben fürchten mußte ...
- Wo ist das Vertrauen von Daniel und seiner Freunde, die den Feuerofen blickten, sich aber vom Gottesvertrauen nicht abbringen ließen ...
- Wo ist der feste Glaube Daniels, der sich nicht um Pläne des Hofstabs scherte, weil ihm sein tägliches Gebet mit dem Schöpfer des Universums wichtiger war ...
- Wo ist der Glaube der Frühchristen, wo Gott Aposteln noch aus Gefangenschaft rettete ...
Die moderne Christenheit bemängelt gern, daß Menschen früher es besser hatten, weil Gott echte Wunder geschehen ließ. Nun, auch daß ist ein Irrglaube. Wir haben heute viele Bücher, die von Zeugen und Angehörigen geschrieben wurde, wie echte Wunder geschehen. Sie sind LESENSWERT!!!
- Wie gestorbene plötzlich die Augen aufmachen.
- Wo Todkranke plötzlich unter ärztlicher Beobachtung innerhalb kürzester Zeit völlig gesund werden.
- Wo Menschen, die von giftigen Tieren gebissen werden keinen Schaden erleiden.
- Wo Christen in Psychiatrien eingewiesen werden, damit sie von ihrem "Glauben" geheilt werden, und die Medikamente ihnen nichts anhaben konnten ...
- Wo Menschen unter unmenschlicher Bedingungen, ohne Wasser und Nahrung überlebten ...
- Wo ein sehr alter Christ ohne Verwandte sich weigerte ein von Muslimen bewohntes Dorf zu verlassen und in ein christliches Dorf zu ziehen. Innerhalb einer recht kurzen Zeit hielten die Muslimen diesen Christen für einen Heiligen und er wurde gar für alle dort zu einem Glaubensvorbild!
... und dann die beliebte hypothetische Kriegssituation ...
- wenn Waffen plötzlich nicht mehr funktionierten
- wenn Bomben um das eigene Haus oder Hausgemeinde herum fielen, und alle vor Schaden bewahrt blieben
- wenn aus dem Nichts „Menschen“ aufgetaucht waren, vor Gefahr beschützt haben und wieder im Nichts verschwanden ...
- wenn Soldaten in die Wohnung eingebrochen waren, und die Hausbesitzer schweigend da saßen und einfach warteten ... dabei haben die Soldaten nichts gefunden, als ob sie blind wären
Das sind echte Geschichten! Auf der ganzen Welt passieren immer noch echte Wunder, wo man den eigenen Augen kaum traut! Man muß eben nur die Augen aufmachen!
Wir bewundern die „Glaubenshelden“ der Bibel und der Reformation, die sich auf Gott verlassend in den Tod gingen. Dabei haben wir doch nur Angst davor, daß Gott in seiner Handlungsfreiheit (und Weißheit) sich dafür entscheidet uns nicht vor Schaden zu bewahren. Wir reden vom Glauben, leben ihn aber nicht. Im Grunde glauben wir nur an die Existenz Gottes, haben aber Angst ihm endlich voll umfassend zu vertrauen. Denn Er könnte uns unser Hab, Gut, unsere Hobbys und Neigungen, unsere Gesundheit und Leben nehmen ... dafür schaffen wir uns lieber den Freiraum für „Eventualitäten“.
Gar im Namen Gottes und für Sein Werk wollen wir uns Freiräume schaffen, als ob nicht Steine für Gott reden und Legionen von Engeln vom Himmel herabsteigen könnten. Wir Petrus in der einen Nacht, laufen wir voraus und fuchteln mit dem Schwert herum. Wir in Europa schmeißen Jahr für Jahr Zig Tausende von Euros dafür aus, indem wir Pläne für Mission ausarbeiten und dann Gott auffordern, daß er unser Bemühen doch bitte segnen soll. Was Gott selbst hier und da bevorzugen würde – das fragen wir erst gar nicht. Anschließend wundern wir uns, daß Missionen größtenteils erfolglos bleiben und die Gemeinde in den ach so gesegneten Ländern Europas schrumpft.
Wir sollten einfach sich selbst gegenüber ehrlich genug sein und eingestehen, daß wir nicht an Wunder im eigenen Leben / oder Gemeindeleben glauben. Verlorengegangene Schlüssel, oder Geldbörse suchen - dafür ist Gott gut genug. Diese Erfahrungen teilen wir gern in der Gemeinde. Den Rest - hier hätten wir lieber alles in eigener Hand! Und wenn wir alle "Eventualitäten" berücksichtigen, wissen wir wie was zu machen ist. Sich auf Gott zu verlassen, ist mit Ungewißheit verbunden. Er könnte ja einen monate- oder jahrelangen Prozeß für mich oder die eigene Gemeinde im Auge haben, weil diese unter Stolz, Überheblichkeit, Unglauben, Unaufrichtigkeit, Mangel an Liebe leidet. ... BEVOR Gott diese eine Gemeinde in die Mission führen würde ... Diese Tatenlosigkeit wollen wir nicht ertragen. Besser gleich ins Gefecht ... ohne Demut, Liebe, Glauben, Einigkeit ...
Wir haben eine beängstigend breite Tendenz innerhalb aller christlichen, auch adventistischer Gemeinden, daß zunehmend mehr Menschen die Bibel nicht mehr lesen, aber überall mitreden wollen. Wir haben eine beängstigende Tendenz, daß Prediger mit versteinerter Mine empfangen und verabschiedet werden. Wir haben zunehmend mehr große, völlig anonymisierte Gemeinden, wo aber gleichzeitig alle kleineren aussterben. Wir haben eine beängstigende Tendenz in Europa, daß die Anzahl der Gemeindeglieder sinkt. Und anstatt dem sehr bekannten Rat (das will ich unbedingt betonen) zu folgen und Buße zu tun, schmieden wir Pläne, wie wir eine nächste Evangelisation in der Stadt durchführen sollen ... Dabei kann aber der Rat nicht an mich gerichtet sein ... bei mir / bei unserer Gemeinde ist ja alles in bester Ordnung ...
Vom Morgen bis zum Abend, vom Privaten, über das Berufliche bis hin zum Gemeindeleben haben wir alles durchgeplant und durchstrukturiert, eben an alle "Eventualitäten" gedacht ohne Gott um SEINE Sicht zu fragen und erwarten, daß von Ihm alles noch gesegnet wird. Daß wir dabei Gott längst aus unserem Leben ausgeschlossen haben und uns lediglich ÜBER Ihn unterhalten, gar FÜR Ihn etwas zu unternehmen glauben (Matth. 7:22) und nicht MIT ihm reden / leben / leiden / sterben. Daß bei uns gehörig viel schief läuft, das merken wir nicht!
Sich ständig um die "Eventualitäten" zu sorgen, bedeutet auch den weisen Rat Jesu zu ignorieren (Matth. 28:10). Warum glauben wir, daß wir mit Tricksereien (so harmlos sie auch erscheinen mögen) sich, Mitmenschen oder gar Gott helfen können?!?! Als ob Gott nicht in der Lage wäre mich, meine Nächsten, meine Gemeinde vor Schaden zu bewahren und unbedingt auf Tricks eines versierten Lügners angewiesen ist.
Durch den Glauben wird alles möglich (Mk. 9:23), und nicht durch eigene Bemühungen für alle Situationen des Lebens. Und durch den Glauben, und NUR durch den Glauben kommen wir Gott so nahe, daß wir mit Entsetzen feststellen, wieviele Dinge in unserem Leben eine große Sünde darstellen.Und dann kommt die Einsicht:
ich habe weder die Mittel noch die Weisheit mir oder meinen Mitmenschen etwas Gutes zu tun. Ich bin in höchstem Maße auf Gott angewiesen! Dann brauche ich auch keine Tricks, denn Gott steht für Sich, das Eigene Werk und jeden einzelnen Menschen schon nach EIGENEM Wissen und EIGENER Weisheit ein!