Ja aber wie denn sonst? Man kann ja aus dem ebenso unerschaffenem ewigen »Christus-Logos« gleich in Herrlicheit mit dem Vater nicht einen "zweiten Gott" machen, wenn es nur einen gibt! ➡ Deswegen hat man ja die Idee der Dreieinigkeit (der Glaube an den einen Gott in drei 'Hypostasen') im Christentum entwickelt!
Die drei Hypostasen sind aber nicht als drei Götter zu verstehen. Es ist nur ein Gott.
Dass auch Mose im AT als ein Gott genannt wird, brauche ich dir ja nicht erklären. Darauf hast du selbst an anderer Stelle mal verwiesen. Vielleicht hast du es aber gerade nicht auf dem Schirm gehabt. Allerdings werden auch im NT zitierte Passagen aus dem AT den hebräischen Begriff Elohim nicht immer mit dem griechischen Theos übersetzen. In Hebräer 2,7 wird das Elohim aus Psalm 8,6 nicht mit Theos, sondern mit Aggelous übersetzt. Das liegt nicht einfach daran, dass der Schreiber unreflektiert aus der Septuaginta übernommen hat, denn an anderen Stellen weicht er von ihr ab, so wie auch im restlichen NT viele AT Zitate von ihr abweichen. Der Schreiber des Hebräerbriefes kennt sich sowohl mit dem Inhalt des AT, als auch mit der griechischen Sprache viel zu gut aus, als dass man ihm so eine Schlamperei vorwerfen könnte, mit der es ja zu eklatanten Missverständnissen kommen könnte.
Und dann auch noch im Johannesevangelium
Zitat
Johannes 10,34 Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: »Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?«
Zitiert aus
Zitat
Psalm 82,6 Ich habe gesagt: Ihr seid Götter, und Söhne des Höchsten ihr alle!
Hier wird Elohim zwar mit Theoi übersetzt, was aber im Griechischen unbedingt ein Plural ist. Viel auffälliger ist aber der Kontext. Gott Jahwe sagt selbst zu Menschen Götter, was Jesus mit seinem Zitat auch bestätigt. Bzw. der Evangelist übersetzt die Worte Jesus entsprechend auf Griechisch. So oder so meint der Kontext des Psalms Menschen. Der Streit um die Übersetzung ist hier weniger relevant.
Weiter zu beachten sind auch
2. Mose 21,6 so soll sein Herr ihn vor die Richter (Elohim) bringen und ihn an die Tür oder an den Pfosten stellen, und sein Herr soll ihm das Ohr mit einer Pfrieme durchbohren; und er soll ihm dienen auf ewig.
2. Mose 22,7 wenn der Dieb nicht gefunden wird, so soll der Besitzer des Hauses vor die Richter (Elohim) treten, ob er nicht seine Hand nach der Habe seines Nächsten ausgestreckt hat. 8 Bei jedem Falle von Veruntreuung betreffs eines Ochsen, eines Esels, eines Stückes Kleinvieh, eines Kleides, betreffs alles Verlorenen, wovon man sagt: »das ist es«, soll beider Sache vor die Richter (Elohim) kommen; wen die Richter (Elohim) schuldig sprechen, der soll seinem Nächsten das Doppelte erstatten.
2. Mose 22,27 Die Richter (Elohim) sollst du nicht lästern, und einem Fürsten deines Volkes sollst du nicht fluchen.