Im Kapitel 6 des Römerbriefs wird das sehr schön erklärt, finde ich.
Ich denke, es ists wichtig, zu unterscheiden: 1. Die Herrschaft der Sünde und des Todes über den Menschen
Und 2. Einzelne Sünden, die ein Mensch begeht.
Diese einzelnen Sünden (2.) liefern ihn an die Herrschaft der Sünde aus:
Joh 8,34 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.
Röm 6,16 Wisst ihr nicht? Wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und dem gehorcht ihr – entweder als Knechte der Sünde zum Tode oder als Knechte des Gehorsams zur Gerechtigkeit.
Aber schon vorher herrscht die Sünde und der Tod über alle in der Welt, durch die Sünde Adams:
Röm 5,14 Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, die nicht gesündigt hatten durch die gleiche Übertretung wie Adam,
Diese Sündenherrschaft ist durchbrochen durch Jesus Christus:
Röm 5,17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus.
Das ist die Grundlage dafür, dass auch wir "mitherrschen" können über die Sünde - und dazu werden wir auch aufgefordert:
Röm 6,12 So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam.
Das heisst aber nicht, dass die Sündenherrschaft deshalb keine Macht mehr über uns hätte, weil wir nun keine einzige Sünde mehr begehen (die uns dieser Herrschaft wieder ausliefern würde, s.o.)
Der Grund ist vielmehr:
Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der G n a d e.
Wären wir dann wirklich alle ganz sündlos, dann hatte Paulus als Grund doch nicht die Gnade angegeben - denn wer ganz sündlos ist, braucht diese Gnade der Vergebung ja nicht mehr
Trotzdem bleibt die Aufforderung an uns, nicht zu sündigen - und jede Spekulation, Sünde sei ja nicht so schlimm, denn dadurch kann Gott ja um so mehr Gnade erweisen, erstickt Paulus im Keim mit "Das sei ferne!" (Röm 6, 2 Das sei ferne! Wir sind doch der Sünde gestorben. Wie können wir noch in ihr leben? ...15 Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!
16 Wisst ihr nicht? Wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und dem gehorcht ihr .... )
Wir sind aufgefordert, nicht die Sünde in unserem Körper herrschen zu lassen, sondern unseren Körper Gott als Opfer zu bringen:
Röm 12,1 Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Wenn der Heilige Geist über uns herrscht, dann kann die Sünde nicht herrschen.
Also ist der beste Weg, diese Herrschaft auszuweiten und zu stärken - statt sich auf die einzelnen Sünden zu fokussieren und dagegen anzukämpfen:
Gal 5,16 Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen.
Röm 8,2 Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.