Wie aggressiv missioniert die STA?

  • Hallo,

    ich hoffe, ihr nehmt mir die Überschrift nicht übel. Eigentlich wollte ich ja heute zum Treffen um 10 Uhr, aber ich hab verpennt blusgfrsge . In 3 min schaff ich den Weg nicht, da hab ich beschlossen, ich geh dann nächste Woche. Vielleicht bin ich dann auch besser drauf als heute.
    Jedenfalls bin ich dann stattdessen mit meinem Freund einkaufen gegangen, er wollte das eigentlich allein machen, aber zu zweit ist ja doch netter. Bei uns ist am Samstag immer Wochenmarkt. Leider stehen da fast keine Gemüse-, Obst- oder sonstige Händler mehr, sondern fast nur noch Klamotten und Freßbuden. Fast wie auf dem Jahrmarkt. Heute war da auch ein Stand der Zeugen Jevohas. Die guckten uns an, aber mein Freund guckte so finster zurück, dass sie es doch nicht wagten. uns anzusprechen. Er ist aus persönlichen Gründen nicht gut auf die zu sprechen, nach einem ziemlich schweren Autounfall, bei dem er von Zeugen überfahren wurde.

    Vor einiger Zeit ging ich mit meinem Sohn spazieren und ein paar Zeugen Frauen und Kinder) waren auf dem selben Weg unterwegs. Wir waren sofort umringt und besonders die älteste der Damen reagierte unheimlich unwirsch auf meine Bitte, uns in Ruhe zu lassen. Letztes Jahr hatte genau die gleiche Dame die Chuzpe gehabt, mich beim ZOB, trotz Bitte es zu unterlassen, zuzutexten und mir die Heftchen aufzudrängen.
    Mit den Zeugen musste ich mich als Teenager über einen längeren Zeitraum beschäftigen, da sie regelmäßig bei meiner Mutter waren. Erst als sie meinten, wir würden wohl nie Gottes Gnade finden, wenn meine Mutter sich nicht von meinem Vater trennt, trennte meine Mutter sich von denen. Ich dachte bis dahin immer, die Familie sei auch bei den Zeugen das höchste Gut. Überhaupt hatte ich in meinem Leben einige aggressive Begegnungen mit verschiedenen Zeugen Jehovas.

    Mormonen sind mir meines Wissens nach bisher noch nicht begegnet, aber auch dort hörte ich davon, dass sie trotz Bitte, einen in Ruhe zu lassen, immer wieder kommen. Mit den Lichtarbeitern hatte ich recht eng zu tun, aber die fand ich persönlich nun nicht aufdringlich, eher skuril. Aber das hat etwas gedauert, dass mir das klar wurde.

    Auch hatte ich mal eine Arbeitskollegin, die einer mir nicht bekannten Freikirche angehörte, die sehr nett war. Sie sprach zwar über Gott, drängte sich aber niemandem auf. Eine Zeit lang ging ich auch mit einem Mädchen in eine Klasse, die aus einer sehr gläubigen Familie kam (kein TV, kein Radio etc). Aber sie war zu sehr verschüchtert, um irgendwas zu sagen. Aber bei beiden waren Röcke für Mädels Pflicht.

    Ich versuche immer noch herauszufinden, welcher Glaubensgemscheinschaft eine ehemaliger Lehrerein meines Sohnes angehört. Sie gab ihm dauernd Kalender etc mit, einmal stand da was von Kindern, die in die Hölle kommen, wenn sie nicht gehorchen. Sie sagte ihm sogar mal, dass seine Mutter nur dann wieder gesund werden würde, wenn er an Gott glauben würde und regelmäßig betet.

    Tja, von den Adventisten fand ich dann eines Tages ein Couponheftchen im Briefkasten. Das fand ich ungewöhnlich aber nett. Gehen Adventisten immer so leise vor oder habt ihr es auch schon anders erlebt?
    Wo sind für euch die Grenzen, wie hartnäckig seid ihr?

    Danke und lg
    Linda

    Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. (Jeremia 31,3)

  • Liebe Linda,

    für diesen Threadtitel ist dir sicher niemand böse. Solche Fragen sind einfach da. Dann soll man sie auch stellen dürfen.

    Was nun die Mission betrifft - aggressiv oder auch nicht - ist teils eine Empfindungssache, teils bestimmt auch berechtigte Kritik.

    Jemand, der sich für Religion, für Gott und die Bibel interessiert, wird sicher anders reagieren, als jemand, der mit solchen Themen nichts am Hut hat.

    Auch zu mir kamen die Zeugen Jehovas. Es waren nicht immer die gleichen Personen, aber sie waren alle durchwegs, freundlich, nett und - für meine Begriffe - nie zu aufdringlich.
    Eigentlich respektierten sie immer den Wunsch, den ich grad hatte. Es war nicht immer gleich. Manchmal hatte ich echt keine Zeit, meist keine Lust und manchmal aber doch wieder Lust, mir ihre Ansichten anzuhören. Von Voreingenommenheit oder Vorurteilen halte ich nichts. Ich mache mir zu allem und jedem ein eigenes Bild, wenn es mir möglich ist. Und so kann ich nur sagen, dass mir ZJ nie unangenehm aufgefallen sind.

    Was mir aber aufgefallen ist: Dass manche Leute sofort grantig und mehr als unhöflich reagieren, wenn sie auch nur vermuten, von ZJ angesprochen zu werden, oder gar nur mit dem Thema Gott konfrontiert werden. Solche Leute sehen einen Gruß auch schon als Aggressiv, wenn die die religiöse, gläubige Person im dem Grüßenden vermuten.

    Ähnlich ging es mir mit den Mormonen. Die habe sogar ich mal angesprochen - sie erkenne ich leichter, als Adventisten oder Zeugen Jehovas - weil ich das Buch "Mormon" wollte. Ich habe ihnen allerdings keine Adresse gegeben, sondern bin in eine ihrer Kirchen gefahren und habe mir so ein Buch geholt. Sie hatten nämlich keines dabei. Das Gespräch war sehr nett, höflich und auch interessant, weil ich dann endlich ein wenig davon wusste, was sie glauben.

    Eines muss uns klar sein. Du wirst in jeder Religion, in jedem politischen Lager und sonstiger Gruppen, Gemeinschaften u.s.w. Extreme finden. Das ist gar nicht so sehr abhängig, welche Religion, welche politische Richtung, sondern mehr auf die Einstellung der jeweiligen Person.

    Ich würde daher nie sagen: Bei den Adventisten gibt es das so nicht. Weil ich überzeugt bin, dass es auch bei den Adventisten "strenggläubige" gibt und weniger "strenggläubige" das mal vorsichtig ausgedrückt.

    Was empfindest du als Aggressiv?


    Die "Grenzen" kann man nicht pauschalieren. Die sind wahrscheinlich von Person zu Person verschieden. Aber das ist nicht nur bei den Adventisten so. Und die Hartnäckigkeit ist wieder so eine Empfindungssache.

    Mission kommt eben nie bei allen Menschen gut an. Das war schon zu Jesu Zeiten so und hat sich bis heute nicht geändert.

    Wie wichtig - wenn überhaupt - ist dir Missionsarbeit?

    Mir persönlich ist es nicht so schnell lästig, wenn ich angesprochen werde um mir die diversen Anliegen der Leute anzuhören. Und ich höre mir in der Regel alle Anliegen an, solange sie nicht auf einem Niveau passieren, das fern von jeder Zivilisation ist. Ich kann erst eine Meinung abgeben, wenn ich weiß, worum es geht. Nur weil jemand einer Bewegung/Kirche/Gruppe u.s.w. angehört, die ich vom Sagen her negativ gefärbt kenne, werde ich die Person nicht gleich abweisen.

    Wenn ich erwarte, dass mir die Leute zuhören, muss auch ich ihnen zuhören (können).

  • [...]
    Ähnlich ging es mir mit den Mormonen. Die habe sogar ich mal angesprochen - sie erkenne ich leichter, als Adventisten oder Zeugen Jehovas - weil ich das Buch "Mormon" wollte. Ich habe ihnen allerdings keine Adresse gegeben, sondern bin in eine ihrer Kirchen gefahren und habe mir so ein Buch geholt. Sie hatten nämlich keines dabei. Das Gespräch war sehr nett, höflich und auch interessant, weil ich dann endlich ein wenig davon wusste, was sie glauben.
    [...]


    Kommt man denn als Außenstehender so einfach in einen Mormonen-Tempel?

  • Wir sind grundsätzlich "werbend/missionierend", aber "nicht agressiv"...

    D.h. wenn du einen Bibelkurs bei uns machst (z.B. per Post oder Online), kannst du einvernehmlich auch einen Hausbesuch bekommen oder dir wünschen. a) Wenn du das nicht möchtest wird es auch nicht stattfinden! b) Deine (Post)Adresse wird nicht "herumgereicht".

    Werbend kann bei uns sein: Gutscheinkarten für einen Bibelkurs, Einladungen zu (Gesundheits)Vorträgen, Gratiszeitschriften, Gratisbücher, Meinungsumfrage, usw.
    Das ganze in Postkästen, auf Märken, "von Haus zu Haus", usw.

    "Von Haus zu Haus" nur freiwillig und mit redlichen Motiven!

    Ich bin einer von wenigen Adventisten, die auch schon "von Haus zu Haus" probiert haben. "Nein danke", war/ist für mich immer "Nein danke".
    Einzig bei oberflächlichem "keine Zeit" frage ich regelmäßig freundlich, ob sie "grundsätzlich keine Zeit" oder "Heute/Jetzt keine Zeit" meinen...

    Lg, franz
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

  • Daniel ,die Mormonen haben auch ganz "normale" Gemeinden die recht einfach gehalten sind ähnlich normalen Gemeinden.Dort treffen sie sich zu ihrem SChriftstudium und Anbetungsteil jeden Sonntag
    Daneben haben sie ihre Tempel die in Deutschland in Frankfurt und Freiberg stehen.In einen Tempel kommst du nicht rein außer du hast einen gültigen Tempelschein(das ist kein Gerücht das ist wirklich so) Es sind spirituelle Zentren wo ihre Geheimrituale durchgeführt und Tote stellvertretend getauft werden.(Auch Adolf HItler wurde in den 90er Jahren nachgetauft) dazu betreiben sie sonstige Geheimrituale die eine Kopie der Freimaurerei sind.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • @franz_at zu den ZJ möchte ich sagen dass ihre hartnäckigkeit und ihre "agressive" Methoden dennoch ihr Erfolgsgeheimnis sind, anders kann ich mir ihren enormen Wachstum hier in Deutschland zu uns nicht erklären (160 000 ZJ gegen 35 000 Adventisten). Gut weltweit schauts natürlich anders aus aber auch Weltweit sind Adventisten komplett unterschiedlich beinander, in Südamerika z.B. sind sie wesentlich aktiver und vielseitiger als im müden Deutschland.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Kommt man denn als Außenstehender so einfach in einen Mormonen-Tempel?

    In den Tempel wahrscheinlich nicht! Aber in ihre Kirchen darf/sollte jeder kommen!

    @franz_at zu den ZJ möchte ich sagen dass ihre hartnäckigkeit und ihre "agressive" Methoden dennoch ihr Erfolgsgeheimnis sind, anders kann ich mir ihren enormen Wachstum hier in Deutschland zu uns nicht erklären (160 000 ZJ gegen 35 000 Adventisten). Gut weltweit schauts natürlich anders aus aber auch Weltweit sind Adventisten komplett unterschiedlich beinander, in Südamerika z.B. sind sie wesentlich aktiver und vielseitiger als im müden Deutschland.


    Ich sehe die Missionstätigkeit der ZJ im "Normalfall" gar nicht so aggressiv. Hartnäckig ja, aber aggressiv?

    Im Übrigen sollten wir uns nicht an ZJ oder Mormonen messen, sondern dem Auftrag der Mission nachkommen. Welche Methoden man anwendet, sollte vom "Publikum" und von der eigenen Persönlichkeit abhängig gemacht werden. Uns Adventisten schadet es bestimmt nicht, wenn wir uns aus unseren sicheren "Höhlen" raus trauen.

    Ich war unlängst bei einer Taufe im Freien. Die Leute, die vorbei gingen blieben durchwegs stehen uns schauten - zumindest - kurz zu. Das nahm ich als Gelegenheit wahr, mit dem Faltblatt "Adventisten auf einen Blick 2011" die Leute einfach anzusprechen. Ich brauchte eigentlich nur grüßen. Angesprochen wurde ich dann sowieso von den Leuten, weil sie wissen wollten, was da vor sich geht. Mich wundert es gar nicht, dass ich oft gefragt wurde: "Sind das die Zeugen Jehovas"? Ich konnte durchwegs ganz gute Gespräche führen. Es gab keine einzige negative Reaktion.
    Es war halt eine mehr als günstige Gelegenheit. Und mich hat nicht nur die Taufe freudig gestimmt! :)

  • @franz_at zu den ZJ möchte ich sagen dass ihre hartnäckigkeit und ihre "agressive" Methoden dennoch ihr Erfolgsgeheimnis sind, anders kann ich mir ihren enormen Wachstum hier in Deutschland zu uns nicht erklären (160 000 ZJ gegen 35 000 Adventisten). Gut weltweit schauts natürlich anders aus aber auch Weltweit sind Adventisten komplett unterschiedlich beinander, in Südamerika z.B. sind sie wesentlich aktiver und vielseitiger als im müden Deutschland.

    Zu einem TokioHotel Konzert kommen vielleicht sogar noch mehr Leute hin. Die Wahrheit ist nicht in Quantität, sonder in Qualität messbar. Zudem sagt Jesus selber, ob Er ÜBERHAUPT Glauben findet auf Erden, wenn Er wieder kommt. Und dann lesen wir etwas von einer kleinen Herde, von einem Rest, von den Übrigen.... usw. Der Zuwachs der ZJ kann man nicht wirklich als "Erfolg" nennen.


    .

    • Offizieller Beitrag

    Neben der Hauptströmung der STA gibt es noch ein paar Nebenströmungen, die so ziemlich konservativ und manche ihrer Mitglieder richtig agressiv sind, was die Mission betrifft. Ich habe gehört, einer gibt in die Versammlung der Katholiken und fing an, die Prophetie-Blätter zu verteilen, auf denen anti-katholische bzw. anti-päpstliche Gedanken standen. So ein Vorgehen - und mitten in der katholischen Versammlung - finde ich beinahe unverschämt.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

  • Neben der Hauptströmung der STA gibt es noch ein paar Nebenströmungen, die so ziemlich konservativ und manche ihrer Mitglieder richtig agressiv sind, was die Mission betrifft. Ich habe gehört, einer gibt in die Versammlung der Katholiken und fing an, die Prophetie-Blätter zu verteilen, auf denen anti-katholische bzw. anti-päpstliche Gedanken standen. So ein Vorgehen - und mitten in der katholischen Versammlung - finde ich beinahe unverschämt.

    Stimmt! Das ist schon sehr provokant. Aber das ist ja nicht die Regel!

  • Danke für eure Antworten. Ich denk da drüber nach und schreib morgen was dazu. winkexD13nei

    Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. (Jeremia 31,3)

  • Liebe Linda

    ich lebe nach dem Motto: Bekehre nicht lebe.

    Matthäus 5,16 ....so soll euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

    Die Beste Mission besteht für mich darin, dass man sein Leben so lebt das es für andere so anziehen wird das man es auch unbedingt haben möchte. Wie im Bibeltext oben geschrieben steht soll ZUERST das Licht leuchten ...d.h. für mich sei ein Mensch mit dem man gerne lacht aber auch weinen kann, der für den anderen da ist wenn man ihn braucht, der in allen Umständen des Lebens Gott vertraut, der den anderen kleidet wenn er nackt ist und ihm zu essen gibt wenn er hungert, der dem Nächsten Mut gibt wo es hoffnunglos scheint. usw. ....

    LG

  • ...und du, Phönix, meinst, dass das, was du anführst an positiven Eigenschaften, sich nur auf eine bestimmte Religionsgruppe bezieht. Jesus Christus selbst weist darauf hin, dass auch andere so seien - also Mission ist davon nicht berührt. Der Missionsauftrag hat mit dem Gutsein des Menschen nichts zu tun.

    Gruß
    seeadler

  • Nochmals vielen Dank für eure Antworten.

    Ich kann nur sagen, dass ich vor dem Couponheft schon mal von den Adventisten hörte, aber mich nie aktiv auseindersetzte. Die ZJ allerdings sind hier (nach meinem Empfinden) ziemlich verbreitet. Ich meine, wir haben sogar einen Königsreichssaal. Soweit ging es aber meines Wissens damals bei meiner Mutter noch nicht, als dass sie dort war. Meine bzw. alle Bücher, die meine Mum damals gekauft hatte, gab ich in der 9. oder 10. Klasse an meine Schule, die sehr dankbar für das Anschauungsmaterial war. Mum meckerte zwar damals, wie teuer die Bücher alle gewesen waren, aber ich fragte sie dann, was sie damit noch wolle. Das konnte sie mir nicht sagen.
    Heute verstehe ich, dass man schon irgendwie an den Sachen hängt, die einen eine Zeit begleiten haben, und dass man selbst entscheiden muss, wann der richtige Trennungszeitpunkt ist.

    Was ist für mich aggressiv? Eben das, was ich mit den ZJ erlebt habe. In all den Jahren, ich kenne die seit meinem 11. Lebensjahr, habe ich einmal erlebt, dass jemand sagte, er akzeptiere, dass ich kein Interesse an den ZJ habe. Ich wollte die beiden nicht in meine Wohnung lassen, aber habe ich sicher so 20 min an der Tür mit denen unterhalten. Er sagte aber auch, dass er gerade aufgrund meiner religiös-esoterischen Reise fände, ich sei ein interessanter Mensch und ich solle bleiben, wie ich bin. Und er würde sich freuen, wenn man sich mal zufällig träfe, würde ich eine unverbindliche Einladung in ein Café etc annehmen. Da war ich angenehm überrascht.
    Leider liefen die meisten anderen Treffen ganz anders. Wie gesagt, meine Mutter wurde von denen gedrängt, sie von meinem Vater (Atheist) zu trennen. Er sei ein böser Mensch und wir (also Mum und ich) wären verloren, bliebe sie bei ihm. Sie standen mehrmals bei ihr vor der Tür, trotz Aufforderung, nie wieder zu gehen. Sie fuhren sogar einmal vor, ich war grade da, und meinten, meine Mutter hätte sie per Internet zu sich bestellt. Meine Eltern hatten aber gar keinen Onlinezugang. Ich meine, da tun sie mir schon wieder leid, dass so viel Schindluder getrieben wird. Für jemanden einfach die ZJ anfordern, nur um dem Opfer eines auszuwischen. Was soll denn sowas?
    Ein Damenpaar klopfte mal bei mir vor der Tür, ich stand schon in Jacke und hatte den Schlüssel in der Hand, wollte weg. Ich sagte, ich hätte kein Interesse. Da liefen sie mir das ganze Treppenhaus in den Fahrstuhl hinterher. :cursing:

    Mein Sohn zB ist nicht getauft. Ich hab immer gesagt, er soll selbst entscheiden, ob er das möchte oder nicht. Eben weil ich in der Bibel nichts über Kindstaufe fand. Übrigens waren/sind viele Menschen überrascht, dass etwas Bibelwissen habe. Das soagr dezent über den Konfirmationsunterricht hinausgeht. (ja, ich wurde getauft und konfirmiert, bin aber 1997 aus der Kirche ausgetreten) Im ersten Kindergarten, in dem er war, war das kein Problem. Es waren Kinder verschiedener Nationalitäten und Glaubensrichtungen da, sie druften über ihre Feste erzählen, zB Zuckerfest etc. Als er dann, umzugsbedingt, den KiGa wechseln musste, war mit die erste Frage: "Wann wurde er getauft? Warum wurde er nicht getauft? Und wann wird das nachgeholt?" Ich habe uns damals gern als Heiden bezeichnet. Beltaine zB stand mir näher als Ostern. Er wurde, entgegen meinem Wunsch, nicht von den Kirchenbesuchen freigestellt. Das hätte es noch nie gegeben. Allerdings wusste ich, dass 5 muslimische Kinder dort ebenfalls ihre KiGa Zeit verbracht hatten und die waren freigestellt worden. Ich hatte nichts gegen den "Mann mit der Gitarre", wie mein Sohn den Pastor nannte, fand aber doch, dass man 3-5jährige nicht dauenrd in einen Gottesdienst schleppen sollte, und dass noch ohne Eltern.

    Überhaupt finde ist das Missionieren über Kinder äußerst aggessiv. Die verstehen das doch oft gar nicht. Nehmen wir nochmal das Beispiel mit der Lehrerin meines Sohnes. Als sie ihm (damals in der2. Klasse) sagte, dass ich wieder gesund werden würde, wenn er nur an Gott glauben und beten würde, gab er sich die Schuld an meiner Erkrankung. Sie gab ihm Kalender mit, in denen etwas von KIndern, die in die Hölle kommen, stand. Sie bot ihm mehrmals an, mit ihm in die Kirche zu gehen. Während er sich anfangs stark zu ihr hingezogen fühlte, machte sie ihm mit diesen Aussagen und Aktionen Angst. Sie war/ist ein herzensguter Mensch, aber religiös gesehen zu aufdringlich - für mich.

    Vielleicht sehe ich das zu empfindlich, aufgrund der Tatsache, dass meine Mutter schon ziemlich weit bei den Zeugen gelandet war. Das mag sein. Aber nochmals: ein Nein muss ein Nein sein. Schließlich bringen wir ja schon den Kindern bei, es ist dein Körper. Wenn du nicht willst, dass jemand den berührt, muss er ein Nein akzeptieren. Gilt das denn nicht auch für die Seele?
    Und das Gleiche sollte auch als Erwachsener gelten. Ich sage Nein, also berühr mich nicht, auf welche Art auch immer.

    Wenn ich ein Angebot annehme, dass man mir macht, hab ich das Recht zu entscheiden, ob ich es annehme. So wie mit dem Bibelfernkurs der STA. Ich habe mir jetzt mit dem letzten Heft Zeit gelassen, weil ich viel nachdenken musste. Und das ist das Gute. ICH entscheide, in welchem Tempo ich bereit bin für die Gute Nachricht. Dabei kann ich mich leichter lösen, von dem was war. Das ist nicht aggressiv. Auch habe ich noch nirgend entdeckt, dass die Adventisten (mir) untersagen, sich (mich) nicht auch konstruktiv mit anderen Glaubensgemeinschaften auseinandersetzen.

    Das Buch Mormon würd ich gern lesen, habe aber keine Lust, dass die hinterher evtl. genauso hartnäckig wie die ZJ vor der Tür stehen. Und die nächste Gemeinde ist mir etwas zu weit weg, als dass ich mir eben mal schnell eines besorgen könnte.

    Bisher gefallen mir die Adventisten wirklich gut. Im Moment ärgere ich mich grade, dass ich gestern verschlafen habe. Aber wenn das nicht so gewesen wäre, wäre mir vielleicht diese Frage gar nicht in den Sinn gekommen.

    Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. (Jeremia 31,3)

  • Kommt man denn als Außenstehender so einfach in einen Mormonen-Tempel?

    Hey Daniel,

    als außenstehender kommst du nur in einen Mormonentempel bevor dieser geweiht wird. Dies ist dann vor der Inbetriebnahme direkt nach dem Bau oder nach einer Renovierung im Rahmen von Tagen der Offenen Tür möglich. Dabei kann man dann das Taufbecken, die Versammlungsräume Siedlungsräume (zur Eheschließung) begehen und Fragen stellen.

    In Deutschland wird immer wieder darüber gesprochen, dass eine Renovierung des Friedrichsdorfs-Tempels (bei Frankfurt am Main) ansteht, was wohl die nächste Möglichkeit sein sollte. Wer gerne auch weiter reist, wird demnächst in Rom die Möglichkeit habe, wo sich ein Tempel im Bau befindet. In Paris soll der Bau bald anfangen.

    Nach der Weihung des Tempels ist der Tempel nur noch den Mormonen zugänglich, die sich auf den Besuch vorbereitet haben, was gewisse Würdigkeit nach den Lehren der Mormonen voraussetzt.

    der Tempel ist den Mormonen sehr heilig und weil dort u.a an der Zusammenfügung der eigenen Familie für die Ewigkeit gearbeitet wird. So können dort Paare für eine Ewigkeit heiraten und Kinder und Familie an sich siegeln lassen, damit man in der Ewigkeit als Familie weiter bestand hat.

    Ich weiß nicht, ob du das Gefühl kennst, dass du ein besonderes Erlebnis mit Gott oder deiner Familie hattest, etwas was dich tief berührt hast und du dann anderen davon erzählt hast und diese dich dadurch verletzt haben, weil Sie aufgrund von mangelndem Verständnis sich über dein Erlebnis lustig gemacht haben?

    Man fühlt sich unverstanden und etwas persönlich heiliges wird von anderen in die Lächerlichkeit gezogen. Um dies zu verhindern, wird der Zugang dazu beschränkt. Es ist für viele Mormonen ein ganz besonderer und heiliger Ort.

    Es steht aber jedem frei sich darauf vorzubereiten, aber ja eine Mitgliedschaft bei den Mormonen ist dazu Voraussetzung.

    Daneben gibt es in vielen Städten in Deutschland Gemeinden der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), die für alle zugänglich sind. Dort wird das Abendmahl gereicht und taufen für die Lebenden vollzogen. Auf wird dort der heilige Geist gespendet, das Priestertum ordiniert und Krankensegen geben und auch Einsetzungen in Berufungen vollzogen. Das ist alles öffentlich.

  • Das Buch Mormon würd ich gern lesen, habe aber keine Lust, dass die hinterher evtl. genauso hartnäckig wie die ZJ vor der Tür stehen. Und die nächste Gemeinde ist mir etwas zu weit weg, als dass ich mir eben mal schnell eines besorgen könnte.

    Hey Linda,

    du kannst auf die Seite der Mormonen gehen und dort auf der rechten Seite im Menu einen link anklicken, wo das Buch Mormon kostenlos dir zugeschickt wird. Dabei kannst du aussuchen ob du es vorbeigebracht bekommst (vermutlich Erlaubnis zum Besuch) oder ob du es dir zuschicken lassen willst. Das kann man anklicken.


    Gruß

    Matthias

    Einmal editiert, zuletzt von ChicoLoco (3. August 2011 um 12:55)

  • Es sind spirituelle Zentren wo ihre Geheimrituale durchgeführt und Tote stellvertretend getauft werden.(Auch Adolf HItler wurde in den 90er Jahren nachgetauft) dazu betreiben sie sonstige Geheimrituale die eine Kopie der Freimaurerei sind.

    Vielleicht darf ich auch noch ein Wort hierzu sagen.

    Mormonen glauben, dass die taufe und andere Heilige Handlungen für unsere Erlösung notwendig sind. Da nicht jeder hier auf Erden die Möglichkeit hat von Christus zu hören, geschweige denn sich taufen zu lassen, erachten es Mormonen als Ihre Pflicht, diese Heilige Handlung stellvertretend für Ihre Vorfahren zu vollziehen.

    Mormonen glauben dass die Voraussetzungen für die Taufe dreierlei umfasst:

    Der freie Willen des zu Taufenden, Glaube und Umkehr

    Im Tempel wird die taufe für alle Vorfahren vollzogen, da sie den Willen des Herrn in Bezug auf den Einzelnen Verstorbenen nicht kennen. Es geht dabei lediglich darum den verstorbenen die Möglichkeit der taufe einzuräumen. Dabei ist zu beachten, dass der Freie Wille des Einzelnen gewahrt bleibt. Jeder Verstorbene kann die vollzogene Taufe annehmen oder verwerfen, weshalb auch nicht alle getauften Verstorbenen automatisch "Mormonen" werden.

    Des weiteren muss der Verstorbene für die Sündenvergebung Glauben an Rettung durch Christus haben und von seinen Sünden umkehren, was Wiedergutmachung und Änderung des Charakters beinhaltet. Ob dem Einzelnen diese Wiedergutmachung und Umkehr noch möglich ist, das wird sicher der Herr entscheiden und liegt nicht in Menschenhand. Dennoch erachten Mormonen es als Ihre Pflicht, jedem Wesen diese Möglichkeit der Taufe zu bereiten. Angehalten werden Mormonen diese Arbeit nur für Ihre eigenen Verwandten zu vollziehen. Ich bin mir sicher, dass es da auch Abweichungen gab, denn Fehler passieren, aber grundsätzlich ist dass das Verfahren.

    Zum Thema Freimaurer:
    Viele der Mormonischen Propheten und Apostel waren im 19 Jahrhundert Anhänger der Freimaurer. Es ist richtig dass es Ähnlichkeiten zu einander gibt, was aber nicht als Kopie von den Freimaurern zu verstehen ist. Freimaurer selbst verstehen sich nicht darauf, dass Sie diese Rituale erfunden haben, sondern berufen sich auf deren Herkunft von König Salomo und seinem Tempelritualen.

    So auch die Mormonen. Mormonen glauben, dass Sie verloren gegangene Wahrheiten der Bibel wiederhergestellt haben. So auch den Segen des Tempels. Auch Mormonen glauben, dass Ihre Rituale denen der Bibel und des König Salomos entsprechen.

    Die Verwendung ist aber eine ganz andere. Freimaurer benutzen Ihre Rituale oftmals zum gegenseitigen Erkennen. Mormonen glauben, dass diese sie Gott näher bringen und symbolisch sie über den Weg zu Gott zurück belehren und erinnern.