Als ich neulich in einem Getränkesupermarkt einkaufen war, sah ich auch die Alkoholabteilung: 1,5-Literflaschen hochprozentigen Wodka, Cognac, Whiskey (Jack Daniels-Flaschen), Rumflaschen, Schnaps aller Art. Damit hätte ich mich umbringen können. 2 Wodkaflaschen und ich bin tot, denn 6 Promille Alkohol im Blut sind schon tödlich, also 6 Tropfen pro Liter Blut. Man kann sich an einem Abend umbringen oder schleichend über viele Jahre hinweg. Es ist klar, dass Problem ist der Mißbrauch, aber die Grenzen sind fließend und manch einer ist an das Cognacglas am Abend schon gewöhnt oder an die vielen Biere. 10 Millionen alkoholgefährdete Männer und Frauen gibt es allein in Deutschland - Tendenz steigend.
Beim Rauchen muß man das statistische Risiko berücksichtigen. Wenn ich jeden Tag zwei Schachteln Zigaretten rauche, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ich vorzeitig an Lungenkrebs sterbe (oder eine andere Krebssorte macht sich breit). Ich kann mit 40 Jahren als Nichtraucher an Lungenkrebs sterben oder so alt wie Altbundeskanzler Helmut Schmidt werden, obwohl ich rauche. Als Raucher lebe ich aber gefährlich (ich kann auch Blasenkrebs bekommen oder Krebs im Mund- und Rachenbereich, was sehr grausam ist).
In Zeiten des Internets gibt es zusätzliche Suchtgefahren: Internetpornographiesucht z.B. nimmt zu. Diese Droge ist ebenso wie Alkohol überall jederzeit in Unmengen verfügbar. Dann gibt es noch Ecstasy, Koks, LSD, Cannabis usw. usf.
Alles dies destabilisiert die Psyche und beschädigt mehr und mehr die persönliche Beziehung zu Gott. Beim Rauchen weiß ich nicht. Gibt es auch katholische Priester, die Zigaretten rauchen ? Beim Rauchen behält man wenigstens vorerst noch einen "klaren Kopf", was man beim Alkohol ja nicht sagen kann. Die Sucht bindet mich auf jeden Fall und macht mich nicht frei. Durch die Erfüllung der Sucht, die nach mehr und mehr verlangt durch Dosissteigerung und sich nie zufrieden gibt, werde ich nicht glücklich. Im Gegenteil: Die Pforten der Hölle öffnen sich und saugen mich hinab in die Kammer der Schrecken.
Manche behaupten, dass der Glaube an Jesus Christus eine "Ersatzdroge" ist. Aber ich kenne selbst einen Alkoholiker, der durch seinen Glauben an Gott von seiner Sucht frei kam und psychisch stabilisiert ist. Gut er nimmt auch Medikamente. Aber ich habe seinen Arztbrief gelesen und da steht ausdrücklich drin wie wichtig sein Glaube für seine psychische Stabilität und seine Gesundung ist. Ich meine nicht, dass Religion eine Droge ist, das hat damit nichts zu tun. Wir alle kennen Karl Marx "Opium für das Volk", angeblich betäubt sich ein Teil der Arbeiterklasse mit Religion um das ausbeuterische kapitalistische System ertragen zu können. Das meine ich allerdings nicht. Ich sehe das anders als Karl Marx (der wie Darwin an Gott verzweifelte angesichts des Leidens in der Welt). Es geht um eine tiefe Sehnsucht des Menschen und nach seinem Bedürfnis "hinter unsere Welt zu blicken", Sinn zu erfahren.