Worauf beruft sich die Kath. Kirche?

  • Hallo,

    Dass die Katholische Kirche den Sabbat abgeschafft, bzw. auf den Sonntag verlegt hat, Totenkult betreibt und auch sonst vieles tut vor dem in der Bibel gewarnt bzw. was uns untersagt ist wirft für mich Fragen auf, auf die ich keine befriedigenden Antworten finde.

    Wieso handelt die Katholische Kirche bewusst gegen den Heilsplan Gottes?

    Indem sich die Kath. Kirche über Gottes Wort stellt, meint es verändern zu können?
    Ich meine nicht die vielen Katholiken die mit guten Absichten und in dem Bewusstsein Christen zu sein aus Unkenntnis der Sachlage die Kath. Kirche unterstützen bzw. die Gemeinde bilden.

    Wieso stellt sich jemand wie der Papst, der die heilige Schrift ja nun wirklich besser kennt als die meisten Menschen, wieso stellt so jemand sich in vollem Bewusstsein gegen Gott?

    Worauf berufen sie sich, wenn sie sich über Gott stellen, sein Wort verändern obwohl die Bibel uns doch genau davor warnt, uns sagt dass wir genau daran die Irrlehre erkennen können?

    Unwissenheit scheidet für mich aus, Gier nach weltlicher Macht auch, denn wenn man die Bibel kennt, wie ich es den Oberen der Kath. Kirche mal unterstelle, weiß man doch um die Prophezeiung, selbst wenn man noch so bösartig ist. wie kann man die Welt Satans dem Himmelreich vorziehen?

    Liebe Grüße
    Porzellanqualle  :)

    • Offizieller Beitrag

    @Porzellanqualle

    Zitat

    Wieso handelt die Katholische Kirche bewusst gegen den Heilsplan Gottes?


    Bei E.White habe ich gelesen, dass Menschen, die durch den bösen Geist geführt werden, oft gar nicht merken, auf dem falschen Weg zu sein. Dieses kann ich sogar bestätigen. Manchmal, wenn der geistige Zustand des Menschen niedrig ist, sieht er viele Taten als nicht sündig, sie sind in Ordnung. Sobald er vom Heiligen Geist ergriffen wird (z.B. durch eine gute Predigt), merkt er sofort, wie schlecht seine Taten sind, die er tut. Ihm bleibt die Wahl, entweder seine Taten zu lassen oder eben die Wirkung des Heiligen Geistes zur Veränderung zu dämpfen. Wenn man das zweite tut, kehrt man wieder zu dem vorigen Zustand zurück, dass man die - in Wirklichkeit sündigen - Taten in Ordnung findet.

    Auf der anderen Seite gibt es viele ehrlich Gläubige Katholiken, die sehr aufrichtig ihren Glauben leben und in ihrem Glauben sehr überzeugt sind. Sie weisen die Bibel nicht bewußt ab, sondern legen sie einfach anders aus. Für sie ist die Tradition - entgegen unserem sola scriptura - von großer Bedeutung. Ich habe mit einigen gesprochen, sie haben ihre Glaubenspunkte ernsthaft theologisch zu beweisen versucht. Generell, steckt der Kern des Problems nicht wirklich in der Auslegung der Bibel, sondern in der Menge der verwendeten Quellen. Katholiken erlauben für die Definition ihrer Glaubenspunkte auch die Schriften außerhalb des Kanons sowie die Tradition.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

  • Danke für eure Antworten,

    Also Tradition erklärt für mich schon Einiges aber schon die Verlegung des Sabbats auf den Sonntag, die von der Kath. Kirche selbst als reiner Machtbeweis ihrer weltlichen Macht zugegeben wird, und von dem die Kath. Kirche selbst sagt dass diese in keinster Weise mit der Bibel begründet werden kann ist für mich so nicht erklärbar.

    Auch die ganze okkulte Symbolik, Totenkult und das Alles, ich finde auch mit Tradition läßt sich das bei Kenntnis der Bibel nicht rechtfertigen, bzw. muss es doch zumindest den Bibelfesten Katholiken einleuchten, dass sie genau das tun wovor uns Gott gewarnt hat.

    Besonders schlimm in diesem Zusammenhang finde ich, dass die Katholische Kirche sich weltweit als "die Christenheit" ausgibt oder zumindest so wahrgenommen wird.

    LG
    Porzellanqualle :)

    • Offizieller Beitrag

    @Porzellanqualle

    Welche Ansprüche die katholische Kirche früher gemacht hat, werden heute von vielen Katholiken abgelehnt. In diesem Sinne ist die "katholische Kirche von heute nicht die gleiche wie früher" - wird gemeint. Zum anderen wissen nur wenige, was in den Enzyklikas der katholischen Kirche enthalten ist. Das wird in den Predigten nämlich nicht erwähnt. In der Predigt hört man prinzipiell das Gleiche wie in einer evangelischen Gemeinde. Was Okkultismus betrifft, gibt es im Katholizismus solche Praktiken. Aber diese gelten nicht als öffentliche Lehre. Diese Praktiken gibt es nur in bestimmten (geheimen, geschlossenen) Kreisen. Zu Totenkult und Symbolik kann ich wenig sagen. Wie gesagt, Katholiken erlauben sich, andere Quellen für ihren Glauben zu benutzen und somit Dinge herleiten, die uns völlig unverständlich sind.

    Dass sich die katholische Kirche bzw. der Papst als Präsentant des Christentums ausgibt, ist nur eine Schauspielerei in den Medien, die Politik. Es gibt sehr viele Protestanten auf der Welt, die den Papst ablehnen. Der genannte Umstand ist einfach darauf zurückzuführen, dass auf der Welt sehr viele Katholiken gibt, die den Papst akzeptieren. Deshalb müssen die Menschen zuerst den Katholizismus verlassen, erst dann wird auch der Papst unbedeutend werden. Laut E.White wird dies allerdings nicht passieren. Eher umgekehrt, versagt der Protestantismus immer mehr und gibt die Macht dem Tier langsam wieder zurück.

  • die meisten sagen ja ich bin Katholisch.
    Und das wirft sich die Frage auf Christ oder Katholik. Sie stülpen sich sich das Mäntelchen christlich rüber und führen die Leute in die Irre.

  • @Porzellanqualle,
    grüß dich und schönen Abend dir,

    In deinem Eingansthread stellst Du gleich fünf wichtige Fragen. Fragen welche gar nicht so kurz beantwortet werden könnnen, wie die Fragen gestellt sind.

    Die 'Themen sind praktisch in einem sozusagen 2000 jährigem Prozess (Kirchengeschichte der r.kk.) gewachsen.
    Allein die Darstellung dessen was die rkk "glaubt" also ihre Glaubensüberzeugung, nachzulesen im Katechismus der Katholischen Kirche ist ein Werk von rd. 800 Seiten!

    Suchst Du dort Antworten auf konkrete Fragen ist es oft ein sehr mühsamer Weg für diese eine ganz konkrete Antwort "herauszulesen"--
    Seit Jahren bin ich durch einen Bibelkreis (Jesuiten!!) in einem nahverhältnis zu Katholiken und deren Lehre gekommen, auch durch so manche Gespräche mit den "Amtsträgern der r.k.k" und so manchen ihrer Vorträge und Seminare.

    Sich in die "rk.Lehre" einzulesen ist eine spannende und sehr aufschlußreiche Aufgabe,-----
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    Darum zunächst nur zu deiner ersten Frage

    Zitat

    Worauf beruft sich die katholische Kirche?---- (im Hinblick auf ihre Entscheidungen in Lehrfragen?? vermute ich)

    eine ebenso kurz gehaltene erste Antwort:

    Die r.k.k. beruft sich dabei auf die "Unfehlbarkeit des Papstes"
    Der Papst ist, wenn er eine derartige Lehrentscheidung ex cathedra fällt, nicht nur unfehlbar und irrtumslos, sondern "irrtumsunfähig" 
    (Diese Unfehlbarkeit ist nur mit dem Amte des Papstes verknüpft, nicht mit der Person ohne das Amt)

    +) salopp gesagt, bedeutet das z.B. daß er die "Auslegung" der Bibel (eines bestimmten Textabschnittes etc) als letzter bestimmt. (diese Entscheidung darf noch nicht mal---auch nicht von Bischöfen etc ----hinterfragt oder gar kritisiert oder angefochten werden--vom gläubigen Volk gar nicht zu sprechen)
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    Noch was: wenn Du nun mit diesem oben angeführten "Stehsatz" zum nächsten r.k. Pfarrer läufst und ihn daruaf ansprichst wirst Du als erstes eine herbe--aber heilsame--Enttäuschung erleben. Er wird dir diese Aussage "SO" nicht bestätigen--so einfach geht das nicht. Du mußt ihm in mühevoller Kleinarbeit nachweisen (lernen), daß dieser Anspruch sehr wohl--auch im r.k.Katechismus, verankert ist, aber verpackt in vielen Hinweisen auf Kirchengeschichte, Konzilien, etc--da mußt Du dich wie gesagt erst in diese Materie und der Entwickung der letzte Jahrhunderte"einlesen". Welchem Gläubigen ist normalerweise das zumutbar? Darum steht man--so wie Du--einfach fertigen Fakten gegenüber ohne sich erklären zu könnern, wie es soweit innerhalb dr r.k.k kommmen konnnte.
    Die heutigen Fakten sind klar und ersichtlich--der Weg von der Lehre der Urgemeinde zu diesem Heute äußerst unübersichtlich. nicht leicht erkennbar.

    liebe Grüße dir aus Wien
    Yokurt

    PS: Deine Frage war "Worauf" sich die r.k.k beruft--die nächste logische Frage wäre nun eigentlich "Wieso" glaubt dier r.k.k dies tun zu dürfen.

    • Offizieller Beitrag

    @Porzellanqualle

    Lies mal beispielsweise das - vielleicht beantwortet das Deine Frage nach dem Papst ein wenig - und es ist er selbst, den ich hier zitiere:

    VIGIL IN DER OSTERNACHT
    PREDIGT VON PAPST BENEDIKT XVI.
    Ostersamstag, 23. April 2011
    Liebe Brüder und Schwestern!

    Zwei große Zeichen prägen die liturgische Feier der Osternacht. Da ist zunächst das Feuer, das zum Licht wird. Das Licht der Osterkerze, das in der Prozession in der nächtlichen Kirche zu einer Flut von Lichtern wird, spricht uns von Christus als dem wahren Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht – von dem Auferstandenen, in dem das Licht über die Finsternis gesiegt hat. Das zweite Zeichen ist das Wasser. Es erinnert einerseits an die Flut des Roten Meeres, an Untergang und Tod, an das Geheimnis des Kreuzes. Dann aber erscheint es uns als Quellwasser, als Element, das in der Dürre Leben gibt. So wird es zum Bild für das Sakrament der Taufe, das uns an Tod und Auferstehung Jesu Christi beteiligt.

    Zur Liturgie der Osternacht gehören aber nicht nur die großen Schöpfungszeichen Licht und Wasser. Ganz wesentlich ist für sie auch, daß sie uns in eine umfassende Begegnung mit dem Wort der Heiligen Schrift führt. Vor der Liturgiereform gab es zwölf alttestamentliche und zwei neutestamentliche Lesungen. Die neutestamentlichen Lesungen sind geblieben.

    Die zentrale Aussage des Schöpfungsberichts läßt sich noch genauer bestimmen. Der heilige Johannes hat in den ersten Worten seines Evangeliums den wesentlichen Sinn des Schöpfungsberichts in dem einen Satz zusammengefaßt: „Im Anfang war das Wort.“ In der Tat ist der Schöpfungsbericht, den wir vorhin gehört haben, durch den gleichmäßig wiederkehrenden Satz bestimmt: „Und Gott sprach…“. Die Welt ist Produkt des Wortes, des Logos, wie Johannes mit einem Zentralwort der griechischen Sprache sagt. ….
    Der alttestamentliche Schöpfungsbericht, den wir gehört haben, zeigt diese Ordnung der Wirklichkeiten eindeutig an. Er führt uns aber noch einen Schritt weiter. Er hat den Vorgang der Schöpfung im Bild einer Woche gestaltet, die auf den Sabbat zuläuft, in ihm ihre Erfüllung findet. Der Sabbat war für Israel der Tag, an dem alle an der Ruhe Gottes teilnehmen durften, an dem Mensch und Tier, Herr und Sklave, Große und Kleine in der Freiheit Gottes geeint waren. So war der Sabbat Ausdruck des Bundes zwischen Gott und Mensch und der Schöpfung. Das Miteinander von Gott und Mensch aber erscheint so nicht als etwas Nachträgliches, das in einer schon fertig geschaffenen Welt noch eingerichtet wurde. Der Bund, das Miteinander von Gott und Mensch ist in der Schöpfung von Grund auf angelegt. Ja, der Bund ist der innere Grund der Schöpfung, wie die Schöpfung die äußere Bedingung des Bundes ist. Gott hat die Welt gemacht, damit eine Stelle sei, an der er seine Liebe mitteilen kann und von der aus die Antwort der Liebe zu ihm zurückkehrt. Vor Gott ist das Herz des Menschen, das ihm antwortet, größer und wichtiger als der ganze gewaltige, materielle Kosmos, der uns freilich etwas von Gottes Größe ahnen läßt.
    An Ostern und von der österlichen Erfahrung der Christen her müssen wir aber nun noch einen weiteren Schritt tun. Der Sabbat ist der siebte Tag der Woche. Nach sechs Tagen, an denen der Mensch gleichsam an der Schöpfungsarbeit Gottes teilnimmt, ist der Sabbat der Tag der Ruhe. Aber in der werdenden Kirche ist etwas Unerhörtes geschehen: An die Stelle des Sabbats, des siebten Tags, tritt der erste Tag. Als Tag der gottesdienstlichen Versammlung ist er der Tag der Begegnung mit Gott durch Jesus Christus, der am ersten Tag, am Sonntag, den Seinen als Auferstandener begegnete, nachdem sie das Grab leer gefunden hatten. Die Wochenstruktur ist nun umgekehrt. Sie läuft nicht mehr auf den siebten Tag zu, um dort an Gottes Ruhe teilzunehmen. Sie beginnt mit dem ersten Tag als Tag der Begegnung mit dem Auferstandenen. Diese Begegnung vollzieht sich immer neu in der Feier der Eucharistie, in der der Herr wieder in die Mitte der Seinen tritt und sich ihnen schenkt, sich von ihnen gleichsam berühren läßt, sich mit ihnen zu Tisch setzt. Diese Änderung ist ein unerhörter Vorgang, wenn man bedenkt, daß der Sabbat, der siebte Tag als Tag der Begegnung mit Gott zutiefst im Alten Testament verankert ist. Wenn wir beachten, wie sehr der Weg von der Arbeit zum Tag der Ruhe auch einer natürlichen Logik entspricht, wird das Dramatische dieses Umschwungs noch deutlicher. Dieser revolutionäre Vorgang, der sich gleich zu Beginn des Werdens der Kirche zugetragen hat, ist nur zu erklären aus der Tatsache, daß an diesem Tag Unerhörtes geschehen war. Der erste Wochentag war der dritte Tag nach Jesu Tod. Es war der Tag, an dem er sich den Seinen als der Auferstandene zeigte. Diese Begegnung hatte in der Tat etwas Umstürzendes an sich. Die Welt hatte sich geändert. Der Tote lebte mit einem Leben, das von keinem Tod mehr bedroht war. Eine neue Weise des Lebens, eine neue Dimension der Schöpfung hatte sich eröffnet. Der erste Tag ist nach dem Genesis-Bericht der Tag, an dem die Schöpfung beginnt. Nun war er auf eine neue Weise zum Schöpfungstag, zum Tag der neuen Schöpfung geworden. Wir feiern den ersten Tag. Wir feiern damit Gott, den Schöpfer und seine Schöpfung. Ja, ich glaube an Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und wir feiern den Gott, der Mensch geworden ist, gelitten hat, gestorben ist und begraben wurde und auferstand. Wir feiern den endgültigen Sieg des Schöpfers und seiner Schöpfung. Wir feiern diesen Tag als Ursprung und zugleich als Ziel unseres Lebens. Wir feiern ihn, weil nun vom Auferstandenen her endgültig gilt, daß die Vernunft stärker ist als die Unvernunft, die Wahrheit stärker als die Lüge, die Liebe stärker als der Tod. Wir feiern den ersten Tag, weil wir wissen, daß der dunkle Strich, der die Schöpfung durchzieht, nicht für immer bleibt. Wir feiern ihn, weil wir wissen, daß nun endgültig gilt, was am Ende des Schöpfungsberichts gesagt ist: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut“ (Gen 1,31). Amen.

    Vollständiger text: http://www.vatican.va/holy_father/be…asquale_ge.html

  • @Porzellanqualle,
    Hier hast Du also von HeimoW ein aktuelles ganz praktisches Beispiel einer Predigt, wo Du z.B.das "Sebstverständnis" der r.k.k. zur Frage warum feiert die r.k.k. den Sonntag? was feiert sie da eigentlich? ist das biblisch?= usw. gut ablesen kannst.

    Eine kleine Übung wert:
    +)Nimm die Bibel in die Hand
    +) geh langsam jeden einzelnen Satz der Predigt durch und frage dich:
    a) ist das nun eine Behauptung des Papstes?
    b) was wird von dieser Behauptung als Folge abgeleitet und damit wieder nur behauptet?--ganz wichtig
    b) was wird aus der Bibel zitiert und ist hiemit das Gesagte von der Bibel her geholt?
    c) was bleibt von den Aussagen/Behauptungen nun übrig, welche mit den Bibelaussagen übereinstimmt?

    Du wirst staunen,
    vielleicht führst Du hier an, was Du meinst, daß es --PKT c) biblisch argumentiert wird,--bin neugierig was da übrigbleibt:)
    liebe Grüße dir aus Wien
    Yokurt

    PS: halte auch fest, wie oft der Papst sagt: WIR!!, also die r.k.k. hat entschieden!!!--nicht die bibl. Aussagen!!

  • Frage an Heimo und Yukurt

    ich denke, ganz so einfach ist der Text so nicht verfasst, als dass man da gleich von vornherein irgendwie einen grundsätzlichen Fehler erkennen könnte.
    Denn wie du, Yokurt, meine ich richtig sagst, es ist die Ansicht des Papstes, es ist die Ansicht der katholischen Kirche -und sie behauptet hier an keiner Stelle, dass dies biblisch sei und begründet es auch nicht wirklich an Hand der Bibel. Wenn sie das tun würde, wäre es nachweislich ein Frevel. Doch Benedikt weiß, dass es für seine Aussagen keine biblische Untermauerung gibt, wenn er sagt "WIR haben aus diesem Grund den Sonntag als den eigentlichen Feiertag erwählt, zum Gedenken an die Auferstehung.
    Er behauptet nicht, dass damit der Sonntag den ursprünglichen Sinn des Sabbats aufgehoben hätte.
    Dies würde er auch nicht tun, weil er ja auch immer wieder auf den Ursprung unseres Glaubens hinweist, also auf das Judentum, und die respektiert er soweit ich weiß voll und ganz und würde schon deshalb niemals auf die Idee kommen, zu behaupten, der Sonntag hätte grundsätzlich den Sabbat aufgelöst - Er zeigt hier NUR, was hier die Prämisse des katholischen Glaubens ist bezüglich der Osterbotschaft.
    Darum spricht er ja auch von der "Ungeheuerlichkeit", die da geschehen ist. Er ist sich seiner Tragweite dieses Glaubens vollkommen bewußt und macht dann auch keinen Hehl daraus, dies als Glauben der Kirche zu verifizieren, nicht als eine biblische Aussage.
    Er unterscheidet hier ja auch klar vom Ruhetag Gottes gemäß der Schöpfung im Vergleich zum Auferstehungstag Jesu in Anlehnung an den Beginn einer Neuschöpfung, also dem Anfang einer neuen Periode. Auch mit und durch die Sintflut wurde wiederum ein "Erster Tag" einer Neuschöpfung angesetzt (symbolisch haben wir auch hier sieben Kapitel für die vergangene Schöpfung und das achte Kapitel leitet die Neuschöpfung ein, den ersten Tag unserer Gegenwart).

    Das Problem hier ist doch die eigentliche Osterbotschaft selbst, die dazu benutzt wird, den Ostermorgen, also den Tag der Auferstehung eine Bedeutung zu geben, die letztendlich höher angesetzt wird, als der vorige allgemeingültige Sabbat, der damit dann automatisch auch noch abgewertet wird.
    Ich sehe dieses Problem aber auch bei vielen evangelikalen Gruppierungen, die zwar die katholische Kirche ablehnen, die aber ebenso diese Osterbotschaft als Grund heranziehen zu behaupten, dass dadurch dieser Tag wichtiger geworden sei, als der Sabbat, weil er für alle die Auferstehung verspricht, die an Jesus Christus und damit an seine Auferstehung glauben. Hier wird quasi der Glaube an die Auferstehung, das Auferstehungsversprechen und damit auch die Heilsgewissheit gleichgesetzt mit jenem Tag, an dem dies stattfand.

    Wenn nun dieser Auferstehungstag an einem Sabbat stattgefunden hätte, wäre dies meiner Meinung nach noch wesentlich prekärer, denn in diesem Falle hätte man sozusagen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können. Und ich denke, dies wäre noch wesentlich schwieriger, hier dann klar zu machen, dass auch diese Denkweise ebenso verkehrt wäre (aber ich weiß, wir sollen hier keine "was wäre wenn Frage stellen - aber in diesem falle soll es auch das eigentliche Problem hervorheben).

    ich hoffe, ich habe mich einigermaßen deutlich ausgedrückt?.

    meiner persönlichen Erkenntnis und deshalb Meinung nach geht es doch primär auch in allen anderen christlich orientierten Gemeinden darum, dass sie nicht um die eigentliche "Wertigkeit des Sabbats im Bilde sind. Dass es ihnen ganz offensichtlich nicht klar ist, welche in meinen Augen heilsbringende Wirkung im Sabbat selbst besteht. Denn ganz offensichtlich wird er "nur" also so genannter Ruhetag "angeboten", quasi "nur" als einer von sieben Tagen, den man halt mal kurzerhand als Ruhetag angesetzt hat.
    Denn es kursieren ja solche ansichten, wie dass seit jesu quasi alle Tage sowieso gleichwertig wären, er hätte dies so ausgedrückt, du sollst alle Tage so halten, dass stets gott im Mittelpunkt wäre, womit dann auch der Sabbat nur einer von sieben tagen ist. Mit dieser Einstellung kann man natürlich diesem grandiosen elementaren Auferstehungsgedanken nicht wirklich etwas entgegen setzen.
    Es wird hier doch sogar bewusst übersehen, nicht nur von den Katholiken, dass der Sabbat zwischen der Kreuzigung und der Auferstehung als zentraler Angelpunkt und Wendepunkt eingebettet ist. Der Ruhetag Gottes erfährt gerade dadurch noch einmal und überhaupt den entscheidenden Wertigkeitsschub, eine Bedeutung, die weit größer ist, als der vorige Kreuzestag und der nachfolgende Auferstehungstag - und genau dies muß man den Menschen irgendwie klar machen können.... dass er eben nicht nur mal so eben einer von sieben tagen sei, den man halt als Ruhetag "verpflichtet" hat.
    Gruß
    Seeadler

    Einmal editiert, zuletzt von Seeadler (5. Juni 2011 um 01:19)

  • ich denke, ganz so einfach ist der Text so nicht verfasst, als dass man da gleich von vornherein irgendwie einen grundsätzlichen Fehler erkennen könnte.

    Der Fehler liegt darin, dass der Papst kein einziges Mal die Bibel erwähnt. Oder zumindest die Quelle, die ihn diese Ansicht haben lässt.


    Zitat

    Denn wie du, Yokurt, meine ich richtig sagst, es ist die Ansicht des Papstes, es ist die Ansicht der katholischen Kirche -und sie behauptet hier an keiner Stelle, dass dies biblisch sei und begründet es auch nicht wirklich an Hand der Bibel. Wenn sie das tun würde, wäre es nachweislich ein Frevel. Doch Benedikt weiß, dass es für seine Aussagen keine biblische Untermauerung gibt, wenn er sagt "WIR haben aus diesem Grund den Sonntag als den eigentlichen Feiertag erwählt, zum Gedenken an die Auferstehung.

    Worauf gründet die katholische Kirche ihre Ansicht, wenn nicht auf die Bibel? Wie soll diese Aussage verstanden werden: "Wir haben ... ... gewählt"? Wenn doch der Sabbat tatsächlich nicht nur an Bedeutung verloren hat, sondern für die Kirche gar nicht mehr gilt?


    Zitat

    Er behauptet nicht, dass damit der Sonntag den ursprünglichen Sinn des Sabbats aufgehoben hätte.

    Hat der Sabbat für den Papst noch irgendeine Gültigkeit, die in den Glaubenslehren verankert oder verpflichtend ist? Oder ist es nur noch der Sonntag? Wenn Zweiteres zutrifft, wurde mit dem Einsetzen des Sonntags ja doch der Sabbat abgeschafft. Weil den Gläubigen nicht mehr geboten wird, den Sabbat zu halten.


    Zitat

    Dies würde er auch nicht tun, weil er ja auch immer wieder auf den Ursprung unseres Glaubens hinweist, also auf das Judentum, und die respektiert er soweit ich weiß voll und ganz und würde schon deshalb niemals auf die Idee kommen, zu behaupten, der Sonntag hätte grundsätzlich den Sabbat aufgelöst

    Ist es nicht so, dass die Handlung den tatsächlichen Glauben zeigt? Wenn der Papst auch nicht sagt, der Sonntag ist statt dem Sabbat zu feiern, zeigt er doch genau diese Ansicht durch die Handlung und durch das, was er seinen Schäfchen vermittelt.


    Zitat

    - Er zeigt hier NUR, was hier die Prämisse des katholischen Glaubens ist bezüglich der Osterbotschaft.

    Nur der Osterbotschaft? Wird nicht das ganze Jahr auf den Sabbat vergessen, dafür aber der Sonntag hervorgehoben? Und ist es nicht der Sonntag, der für den Papst der Ruhetag ist? Ist es nicht der Sonntag, der aus der Sicht des Papstes Arbeitsfrei bleiben muss? Was vermittelt denn dieses Verhalten?

    Zitat

    Darum spricht er ja auch von der "Ungeheuerlichkeit", die da geschehen ist. Er ist sich seiner Tragweite dieses Glaubens vollkommen bewußt und macht dann auch keinen Hehl daraus, dies als Glauben der Kirche zu verifizieren, nicht als eine biblische Aussage.

    Ungeheuerlichkeit ist es wirklich. Nur legt der Papst diese Ungeheuerlichkeit zum Positiven aus. Dass es Ungeheuerlich ist, den Sabbat abzuwerten durch das Hochheben des Sonntags kommt dir nicht in den Sinn?


    Zitat

    Er unterscheidet hier ja auch klar vom Ruhetag Gottes gemäß der Schöpfung im Vergleich zum Auferstehungstag Jesu in Anlehnung an den Beginn einer Neuschöpfung, also dem Anfang einer neuen Periode. Auch mit und durch die Sintflut wurde wiederum ein "Erster Tag" einer Neuschöpfung angesetzt (symbolisch haben wir auch hier sieben Kapitel für die vergangene Schöpfung und das achte Kapitel leitet die Neuschöpfung ein, den ersten Tag unserer Gegenwart).

    Er unterscheidet nicht wirklich. Er löst den Sabbat durch seine Handlung einfach auf. Er vermittelt seinen Schäfchen nirgends, dass der Sabbat nicht durch den Sonntag ersetzt wurde und daher gottverpflichtend gefeiert werden darf. Wo spricht Gott von einer neuen Periode, wo Prioritäten des Sonntags - gegenüber dem Sabbat - gesetzt werden dürfen oder gar sollen? Spricht die Bibel von einer Neuschöpfung nach der Sintflut? War es eine Neuschöpfung? War es nicht weiter Gottes Schöpfung? Gottes ursprüngliche Schöpfung? Woher nimmst du die symbolische vergangene und neue Schöpfung? Ist es nicht die eine, die selbe Schöpfung?


    Zitat

    Das Problem hier ist doch die eigentliche Osterbotschaft selbst, die dazu benutzt wird, den Ostermorgen, also den Tag der Auferstehung eine Bedeutung zu geben, die letztendlich höher angesetzt wird, als der vorige allgemeingültige Sabbat, der damit dann automatisch auch noch abgewertet wird.

    Die Frage stellt sich wieder: Wo wird geboten, dem Tag der Auferstehung mehr Bedeutung zu geben, als dem Sabbat? Mit welcher Befugnis wurde der Auferstehungstag als Höher erachtet? Wer war der Verantwortliche für diese Prioritätenänderung?


    Zitat

    Ich sehe dieses Problem aber auch bei vielen evangelikalen Gruppierungen, die zwar die katholische Kirche ablehnen, die aber ebenso diese Osterbotschaft als Grund heranziehen zu behaupten, dass dadurch dieser Tag wichtiger geworden sei, als der Sabbat, weil er für alle die Auferstehung verspricht, die an Jesus Christus und damit an seine Auferstehung glauben. Hier wird quasi der Glaube an die Auferstehung, das Auferstehungsversprechen und damit auch die Heilsgewissheit gleichgesetzt mit jenem Tag, an dem dies stattfand.

    Wenn evangelikale Gruppen auch die katholische Kirche ablehen, haben sie doch viel übernommen, was eben durch die katholische Kirche eingeführt wurde. Der Auferstehungstag ist so ein Punkt. Irgenwie wollen sie eben auch begründen, warum sie den Sabbat ablehnen. Tatsache ist, dass die evangelikalen Gruppen wie die katholische Kirche ihren Ruhetag, ihren Sabbat auf den Sonntag verlegt haben.
    Ich glaube nicht, dass der Papst sich da die evangelikalen Gruppen der Sonntagsbefürworter als Beispiel nimmt! Eher ist es - wenn auch teils unbewusst - umgekehrt.

    Zitat

    Wenn nun dieser Auferstehungstag an einem Sabbat stattgefunden hätte, wäre dies meiner Meinung nach noch wesentlich prekärer, denn in diesem Falle hätte man sozusagen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können. Und ich denke, dies wäre noch wesentlich schwieriger, hier dann klar zu machen, dass auch diese Denkweise ebenso verkehrt wäre (aber ich weiß, wir sollen hier keine "was wäre wenn Frage stellen - aber in diesem falle soll es auch das eigentliche Problem hervorheben).

    Die Auferstehung hat aber nicht am Sabbat stattgefunden. Jesus ruhte sogar im Tode am Sabbat. Was doch den Sabbat seine Priorität zurückgeben müsste. Gott ging es doch nicht darum, zwei Fliegen mit einem Schlag zu schlagen, sondern seine Ordnung beizubehalten. Und Gott selbst hält sich an seine Ordnung.

    Stimmt! Dieses WasWäreWenn bringt nicht viel. Denn es hat schon seinen (göttlichen) Grund, warum es nicht so war. Und wenn Gott es je gewollt hätte, dass der Sonntag oberste Priorität bekommt, meinst du nicht auch, dass Gott es den Menschen mitgeteilt hätte?

    Zitat

    meiner persönlichen Erkenntnis und deshalb Meinung nach geht es doch primär auch in allen anderen christlich orientierten Gemeinden darum, dass sie nicht um die eigentliche "Wertigkeit des Sabbats im Bilde sind.

    Und wer wenn nicht die Kirchenführung sollte seine Schäfchen darüber informieren? Warum wohl wurde der Wert des Sabbats in den Abstellraum der Kirchen verschoben? Ich bin überzeugt: Deshalb, weil die Kirchen- und Gemeindeglieder von ihrer Leitung im Unklaren gehalten wurden und werden.


    Zitat

    Dass es ihnen ganz offensichtlich nicht klar ist, welche in meinen Augen heilsbringende Wirkung im Sabbat selbst besteht. Denn ganz offensichtlich wird er "nur" also so genannter Ruhetag "angeboten", quasi "nur" als einer von sieben Tagen, den man halt mal kurzerhand als Ruhetag angesetzt hat.

    Woher sollte es ihnen denn auch klar sein? Es ist doch die Aufgabe des Priesters, die Herde richtig zu führen. Und dazu gehört auch die Aufklärung über den Sabbat und seine immerwährende Gültigkeit.

    Zitat

    Denn es kursieren ja solche ansichten, wie dass seit jesu quasi alle Tage sowieso gleichwertig wären, er hätte dies so ausgedrückt, du sollst alle Tage so halten, dass stets gott im Mittelpunkt wäre, womit dann auch der Sabbat nur einer von sieben tagen ist. Mit dieser Einstellung kann man natürlich diesem grandiosen elementaren Auferstehungsgedanken nicht wirklich etwas entgegen setzen.
    Es wird hier doch sogar bewusst übersehen, nicht nur von den Katholiken, dass der Sabbat zwischen der Kreuzigung und der Auferstehung als zentraler Angelpunkt und Wendepunkt eingebettet ist. Der Ruhetag Gottes erfährt gerade dadurch noch einmal und überhaupt den entscheidenden Wertigkeitsschub, eine Bedeutung, die weit größer ist, als der vorige Kreuzestag und der nachfolgende Auferstehungstag - und genau dies muß man den Menschen irgendwie klar machen können.... dass er eben nicht nur mal so eben einer von sieben tagen sei, den man halt als Ruhetag "verpflichtet" hat.

    Das beste Gerücht macht die Unwahrheit nicht zur Wahrheit. Und das überzeugenste Gerücht macht die Ordnung Gottes nicht ungültig. Es nützt der katholischen Kirche nicht viel, wenn sie auf andere gucken und sagen: "Die tun es ja auch!" Noch dazu, wo doch wirklich die katholische Kirche ausschlaggebend und führend in dieser Sonntagshervorhebung war und ist.

    Die Verantwortung kann nicht delegiert werden. Jeder trägt selbst die Verantwortung. Und ein Priester, ein Kirchen oder Gemeindehaupt trägt doppelte Verantwortung. Für die Gemeinde und für sich selbst. Da hilft es nicht, sich mit "Andere tun es auch" zu rechtfertigen.

    • Offizieller Beitrag

    @Seeadler

    Zitat

    Auch mit und durch die Sintflut wurde wiederum ein "Erster Tag" einer Neuschöpfung angesetzt (symbolisch haben wir auch hier sieben Kapitel für die vergangene Schöpfung und das achte Kapitel leitet die Neuschöpfung ein, den ersten Tag unserer Gegenwart).


    Diese Kapitelunterteilung ist ein Menschenwerk, bedenke das. Eine Theologie darauf zu bauen ist nicht sinnvoll. Die Juden haben zum Beispiel eine andere Unterteilung des Textes in die Kapitel.

  • @ hallo, lieber Seeadler,
    guten morgen,schönen Sonntag wünsch ich---

    Zitat

    Frage an Heimo und Yukurt

    Ich kann deine Frage an mich zum Thema nicht erkennen. Insgesamt hast Du ja bestätigt,was ich geschrieben hatte----

    Die Problematik ist doch die:

    +) Einerseits sagt die r.k.k. wie Du richtig feststellst: "Wir" haben entschieden etc---
    *) Andererseits besteht die r.k.k. aber auch darauf: "Das katholische Lehramt ist die letztgültige Autorität was die (einzig richtige) Schriftauslegung betrifft.
    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    d.h. also: die r.k.k. besteht exakt darauf, daß sie die "einzig richtige" Schriftauslegung besitzt, diese (als biblisch korrekt) zu glauben ist---was Du aber in deinem Beitrag negierst (??)indem Du schreibst:

    Zitat

    "---es ist die Ansicht des Papstes, es ist die Ansicht der katholischen
    Kirche -und sie behauptet hier an keiner Stelle, dass dies biblisch sei 
    und begründet es auch nicht wirklich an Hand der Bibel

    ja genau--"hier" in seiner Predigt behauptet er es nicht "explizit" , aber---

    Katechismus der r.k.k.: (Einleitung!!):

    Zitat

    Der Herr hat seiner Kirche (r.k.k.) die Aufgabe anvertraut, das Glaubensgut zu hüten------die Wahrheit des Evangeliums aufleuchten zu lassen----das kostbare Gut der christlichen Lehre besser zu hüten und AUSZULEGEN !!

    r.k.k. besteht darauf:
    1) die (einzig) wahre Gemeinde Gottes zu sein (außerhalb der r.k.k. kein Heil!!)
    2) was das Lehramt (als Stellvertreter Gottes auf Erden) auslegt ist "biblisch"!!
    und widerspruchslos als "das Evangelium" zu glauben

    liebe Grüße dir aus Wien
    Yokurt

    • Offizieller Beitrag

    Frage an Heimo und Yukurt

    ich denke, ganz so einfach ist der Text so nicht verfasst, als dass man da gleich von vornherein irgendwie einen grundsätzlichen Fehler erkennen könnte.
    ...
    Gruß
    Seeadler

    Ich habe überhaupt keinen "Fehler" unterstellt.

    Die Frage war, "wie begründet die katholische Kirche, insbesonders der Papst die Sonntagsheiligung" und die zitierte Ansprache, die ich bemerkenswert im Hinblick auf die Aussagen zum Sabbat finde, gibt eine authentische Antwort.

    Persönlich denke ich es ist ein Irrtum, wenn die Kirche - aus welchen Motiven auch immer - den Sonntag als "Tag der Versammlung" wählt und dafür den Sabbat aufgibt.

    Zitat

    So war der Sabbat Ausdruck des Bundes zwischen Gott und Mensch und der Schöpfung. Das Miteinander von Gott und Mensch aber erscheint so nicht als etwas Nachträgliches, das in einer schon fertig geschaffenen Welt noch eingerichtet wurde. Der Bund, das Miteinander von Gott und Mensch ist in der Schöpfung von Grund auf angelegt. Ja, der Bund ist der innere Grund der Schöpfung, wie die Schöpfung die äußere Bedingung des Bundes ist. Gott hat die Welt gemacht, damit eine Stelle sei, an der er seine Liebe mitteilen kann und von der aus die Antwort der Liebe zu ihm zurückkehrt. Vor Gott ist das Herz des Menschen, das ihm antwortet, größer und wichtiger als der ganze gewaltige, materielle Kosmos, der uns freilich etwas von Gottes Größe ahnen läßt. An Ostern und von der österlichen Erfahrung der Christen her müssen wir aber nun noch einen weiteren Schritt tun. Der Sabbat ist der siebte Tag der Woche. Nach sechs Tagen, an denen der Mensch gleichsam an der Schöpfungsarbeit Gottes teilnimmt, ist der Sabbat der Tag der Ruhe. Aber in der werdenden Kirche ist etwas Unerhörtes geschehen: An die Stelle des Sabbats, des siebten Tags, tritt der erste Tag. Als Tag der gottesdienstlichen Versammlung ist er der Tag der Begegnung mit Gott durch Jesus Christus, der am ersten Tag, am Sonntag, den Seinen als Auferstandener begegnete, nachdem sie das Grab leer gefunden hatten.


    Es ist tatsächlich etwas "Unerhörtes" was da geschehen ist, das kann ich nicht mittragen oder nachvollziehen. Interessant der Unterschied zwischen, "Sabbat der Tag der Ruhe" und "Tag der gottesdienstlichen Versammlung" Sonntag ist nicht Sabbat auf einen neuen Tag verlegt, sondern etwas anderes und die Kirche verzichtet auf den Sabbat... :(
    .

  • Diese Frage ist sehr, sehr gut und überlegenswert:

    Zitat von Porzellanqualle

    Worauf beruft sich die Kath. Kirche?
    [...]
    Worauf berufen sie sich, wenn sie sich über Gott stellen, sein Wort verändern obwohl die Bibel uns doch genau davor warnt, uns sagt dass wir genau daran die Irrlehre erkennen können?

    Heute ist es mir leider schon zu spät.

    Lg, franz
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

  • Und genau darum weil die Bibel warnt und sagt, woran man die Irrlehre erkennt, steht die Bibel nicht an erster Stelle, es gibt wenige Katholiken die die Bibel lesen, geschweige studieren und sich nach der Bibel orientieren.
    Sie orientieren sich mehr nach ihren eigenen Dogmen und an den Worten des Papstes als am wahren, reinen Gotteswort.

  • Hallo, liebe Ingeli,

    Zitat

    Und genau darum weil die Bibel warnt und sagt, woran man die Irrlehre erkennt, steht die Bibel nicht an erster Stelle, es gibt wenige Katholiken die die Bibel lesen, geschweige studieren und sich nach der Bibel orientieren.

    Ich sehe die Ursache dafür, daß "wenige Katholiken" bibelkundig sind,
    durch meine persönlichen Kontakte und Teilnahme an kath. Bibelkreisen,
    Seminaren etc eher "andersrum"
    Schüler werden sehr stark von ihren "Lehrern" geprägt--Katholiken von ihren "Pfarrern", etc.

    Du hast schon Recht, grundsätzlich kann ja Jeder versuchen im Extremfall die Bibel für sich ganz allein zu studieren, allein, es ist wohl klar, das ist sehr schwierig, der größere Teil der Verantwortung liegt beim "Lehrenden"

    Wenn aber vom "Lehramt" der r.k.k. und den Pfarrern keine biblische (Auf)Klärung kommt, woher eigentlich soll der durchaus willige und den Glauben an Gott Suchende "Katholik" erkennen, was die Bibel über Irrlehren zu sagen hat und wie man sich dagegen schützen kann??
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    Vor Jahren kam ich mit r.k. Theologiestudenten --kurz vor ihrem kplt. Lehrabschluß--auf der Strasse ins Gespräch.
    Sie wollten so mal vor ihrem Studiumabschluß mit den (zu missionierenden) Menschen in tatsächlichen Kontakt kommen, und sprachen mich auf der Strasse an. Als ich auf ihre Fragen zu erkennen gab, daß ich aus der r.k.k. ausgetreten bin---na ja das Ergebnis war zunächst mal ein einstündiges Gespräch.

    Da erkannte ich abermals, daß diese jungen Leute unglaublich viel über Kirchengeschichte, Dogmen, Papstlehre etc wußten--und von da aus die Bibel aus einer ganz anderen Sicht "lesen" und daher auch zu ganz anderen "Glaubenverständnis" kommen.

    Als sie mit meinem Verständnis, die rk. Lehre!! betreffend, mit ihren Gegenargumenten nicht zurecht kamen, fragten sie mich ob wir uns am selben Abend noch im Beisein ihres Pfarrers darüber unterhalten könnten.
    Das Gespräch dauerte bis in die frühen Morgenstunden und langen Gesichtern bei den angehenden Absolventen, warum?? weil sie merkten, daß auch ihr Pfarrer--von der Bibel her--nicht wirklich antworten konnte, usw.

    D.h.: finden sich Lehrer, die biblisch unterrichten, ergibt das bibelkundige Gläubige----an aufgeschlossenen Menschen fehlt es nicht. Auch darum legen doch die Adventisten so großen Wert auf "Bibelunterricht", bei den Erwachsenen und auch schon bei den Schülern.

    liebe Grüße dir aus Wien
    Yokurt

  • Danke Yokurt für deine ausführliche Ergänzung, ich glaube auch nicht das es Bibellehrer bzw. Experten gibt in der Kath. Kirche, den da kämen sie gleich in Wiedersprüche. wWeil es ja auf einen Lügengebäude aufgebaut ist.
    Und der Stuhl Petri im Grunde auf wackeligen Beinen steht, weil das Fundament die Bibel und Christus fehlt und durch Stellvertreter Gottes ergänzt werden.
    Gott braucht keine Stellvertreter, er vertritt sich selbst, weil er IST.

    • Offizieller Beitrag

    ingeli

    Danke Yokurt für deine ausführliche Ergänzung, ich glaube auch nicht das es Bibellehrer bzw. Experten gibt in der Kath. Kirche, den da kämen sie gleich in Wiedersprüche. wWeil es ja auf einen Lügengebäude aufgebaut ist.
    ....

    Hallo Ingeli!

    so abwertend würde ich nicht über die katholischen Theologen denken. Sicherlich haben sich manche in (für uns) ganz absurde Lehren verrannt, aber dennoch gibt es Experten und Bibellehrer. Auch wenn wir ihre Bibelinterpreationen nicht teilen können und wollen, müssen wir diese nicht pauschal zu "Lügen" abstufen oder das Fachwissen in Abrede stellen.

    Ein Beispiel, und deren gäbe es mehr:

    Zitat von http://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/texte/670.html


    Die Beurteilung des Verhältnisses von Sabbat und Sonntag dürfte derzeit zu den schwierigeren Fragen gehören, vor denen eine biblisch fundierte, im Dialog mit dem Judentum Verantwortung tragende und zugleich die eigene dogmatische und liturgische Tradition ernst nehmende Theologie steht: Auf der einen Seite der biblische Dekalog in seinen beiden Varianten von Ex 20 und Dtn 5, der den siebten Tag der Woche mit göttlicher Autorität als heilig erklärt und ihn durch die konkrete Ausgestaltung als einen wöchentlich wiederkehrenden, Gott geweihten Feiertag erkennen lässt; auf der anderen Seite die christliche Tradition, in der der Sonntag, also der erste Tag der Woche, zum regelmäßigen Feiertag geworden ist, welcher den Sabbat in liturgischer Kultur, asketischer Disziplin und alltäglicher Wahrnehmung als einen durch göttliche Offenbarung gebotenen Feiertag vollständig hat verschwinden lassen. Hinzu tritt die Einsicht historischer Forschung, dass zu dieser Aufspaltung – Sabbat als jüdischer Feiertag hier, Sonntag als christlicher Feiertag dort – auch die gegenseitigen Ab- (und Aus-)grenzungsbedürfnisse von Judentum und Christentum schon in der Spätantike ihren Beitrag zu leisten begannen.

    Konnte das christliche Urteil noch vor wenigen Jahrzehnten einfach davon ausgehen, dass der "alttestamentliche" Sabbat durch die christliche Pflege des Sonntags schlichtweg abgelöst wurde und der Sabbat keinen theologischen Aussagegehalt beinhaltet, den der Sonntag nicht mindestens im selben Maße in sich trägt, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten die Erkenntnis durchgesetzt, dass nicht nur kalendarisch, sondern auch inhaltlich Sabbat und Sonntag verschiedene Tage sind, von denen der eine den anderen nicht gleichsam in sich aufsaugen kann – auch wenn bestimmte Elemente, die vor allem die konkrete, gemeindliche Frömmigkeitspraxis betreffen, beiden Tagen eigen sind; hier gepflegt von den Juden, dort von den Christen. Es dürfte auch heute noch für die allermeisten Christen geradezu eine Selbstverständlichkeit sein, das Gebot der Sonntagsruhe, und mehr noch: der sonntäglichen Gottesdienstteilnahme ohne jede weitere Problematisierung auf den biblischen Dekalog zurückzuführen, obwohl dieser nicht vom ersten, sondern vom letzten Tag der Woche als einem Gott geweihten Ruhetag spricht.
    ...


    Was ist daran inkompetent oder unehrlich?

    ... :S ...

    Erscheinen nicht wir als Adventisten als inkompetent und unehrlich, wenn wir so pauschal und unreflektiert verurteilen?

    ...nachdenklich...

    ewgwrgt Heimo

  • Hallo, lieber Heimo,

    Einige Gedanken sind mir dazu in der Schnelle mal aufgefallen, --weiteres vielleicht später,

    Zitat

    Erscheinen nicht wir als Adventisten als inkompetent und unehrlich, wenn wir so pauschal und unreflektiert verurteilen?

    Dies bezieht sich auf die von dir oben angeführte Ausage von Ingeli, die mir schon in ihrem Beitrag aufgefallen ist.

    Ja, Du hättest Recht---wenn ihre persönliche Feststellung von "Allen Adventisten" geteilt und vertreten würde,---oder sogar "offiziellen adventistischen Aussagecharakter" hätte---hat es aber nicht, nach meiner Wahrnehmung.

    "Pauschalierende und unreflektierte Einzelbeurteilungen wird es aber wohl immer geben.
    Darauf sollte --wie hier geschehen--sicherlich hingewiesen werden dürfen
    ===========================================================================================================

    Zitat

    Was ist daran inkompetent oder unehrlich?

    Unehrlich wäre es, wenn der Autor eine Ansicht vertritt, welche er in seinem Inneren nicht wirklich zustimmen kann. Dies an einem einzelnen Beitrag zu erkennen ist wohl nic ht möglich, darum gibt es ja in dieser Hinsicht normalerweise einen vorläufigen VertrauensVORSCHUSS--bis man ev. eines Besseren belehrt wird

    Inkompetent müßte ich mir Zeit nehmen darübver nachzudenken--es hat jedenfalls mit der "fachlichen und auch persönlichen"Qualifikationen zu einem behandelten Thema zu tun. Mir fiehl beim erstmaligen schnellen Lesen lediglich auf, daß der Autor lediglich versucht die unterschiedlicen Positionen darzustellen.

    Welche Glaubensposition er nun auf Grund biblischer Argumente persönlich den Vorzug geben würde ist nicht erkennbar.
    Insofern hilft es mir bei meinen eigenen Üerlegungen wenig weiter --auch wenn dies hier ein "Beispiel und deren mehr gibt".

    Unter Kompetenz verstehe ich schon ein wenig mehr als Fakten beider Seiten in schönen --rethorischen langen Schachtelsätzen noch dazu--einfach gesammelt darzustellen--das könnte auch jeder in der Sache unkompetenter Aussenstehender.

    Ich könnte auch fragen: Was hilft mir eine "ehrliche und kompetente Zusammenfassung" zweier Standpunkte.
    Das macht jeder Schriftführer in einem Gruppengespräch in seinem Gesprächsprotokoll.

    liebe Grüße dir aus Wien
    Yokurt