ZitatMeine Vermutung geht in die Richtung, dass die Nachkommenschaft Abrahams das wahre, verheißene, himmlische Kanaan erst dann ererben kann wenn dieser Nachkomme den Charakter Christi im Glauben annimmt und ausleben will. In dem Sinne spiegelt Christus das volle Ideal aus wie dieser Nachkomme Abrahams sein sollte. Dieser Gedanke bestätigt sich auch mit den Beiträge von sanfterengel und Vangeelis.
Wenn das die richtige Auslegung ist, dann ist die Frage, wer mit dem Nachkommen Satans gemeint ist, leicht beantwortet. Dieser Nachkomme spiegelt dann den ganzen Charakter Satans wieder. Das sind dementsprechend all jene Menschen die am Ende nicht ins verheißene Land gehen.
Jonajim finde schön, dass Du in dieser Diskussion auf die Problemstelle in Gal. 3,16 eingegangen bist, und gleich eine so zutreffende Antwort gefunden hast. Tatsächlich konnte Paulus diese Stelle aus 1. Mos. 22 nur deshalb auf Christus beziehen, weil sich diese Verheißung an Abraham etwa 2000 Jahre im Samen Abrahams bzw. in seiner gesamten Nachkommenschaft nicht so erfüllte, wie es Gott in 1. Mose 3, 15 eigentlich verheißen und ursprünglich auch so in Erfüllung gehen sehen wollte.
Jeder, der die Verheißungen Gottes an Abraham, Isaak und Jakob im AT genau studieren würde, müsste erkennen, dass Gott schon lange vor dem Kommen Jesu all die Verheißungen an diese Glaubensväter, die wir als nachsintflutlichen Samen bzw. Nachkommenschaft der Frau verstehen können, erfüllen wollte, doch zum Großteil hat diese Nachkommenschaft die Bedingungen der Bundesverheißungen nie wirklich so erfüllt, wie es Gott haben wollte.
Jesus war tatsächlich der einzige, der aus dieser Nachkommenschaft kam, und der diesen Nachkommen demonstrierte, was Gott eigentlich schon längst von ihnen erwartete, und was er auch schon durch sie für das Heil der Nationen tun hätte wollen.
Hier stehen wir ganz deutlich vor dem, was man als Plan A und Plan B im Erlösungshandeln Gottes verstehen kann, und so auch von einigen namhaften STA-Theologen so angedacht, aber leider oft nicht zu Ende gedacht wird.
Wie also hätte die Geschichte des AT schon seit dem Sündenfall anders verlaufen können, wenn die Nachkommen der Frau, der Schlange und ihrem Samen mehr Feindschaft geboten hätten, was ihnen ja in 1. Mose 3,15 von Gott verheißen war - oder war das etwa doch nicht so gemeint?
ZitatIch denke Paulus geht es speziell um den Segen an an alle Nationen, weil er das in den Versen zuvor deutlich anspricht. Dass in Abrahams Same alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollen, steht so konkret nur in 1. Mose 22,18.
Dass es überhaupt zur Erfüllung dieser Verheisung kommen konnte, dazu bedurfte es den Weg den das Volk Israel gegangen ist. Ohne die Geschichte Israels, hätte dieser eine Same nicht hervor kommen können. Es brauchte ja eine Grundlage.
Azatoth, ich würde eher sagen, dass es nicht der Geschichte Israels bedurfte, so wie sie tatsächlich abgelaufen ist, damit die göttlichen Verheißungen sich an Israel und der Völkerwelt erfüllen konnten. Ist es nicht viel eher so, dass die Geschichte Israels, so wie sie verleif, mitunter das große Hindernis war, damit Gott seinen ursprünglichen Plan von 1. Mose 3,15 so erfüllen konnte, wie er es eigentlich gedacht war?
Versuch Dir mal vorzustellen, was Gott für diese Welt alleine schon seit Abraham tun hätte wollen und können, wenn diese Nachkommenschaft der Frau zu allen Zeiten der Schlange und ihren Samen die rechte Feindschaft geboten hätte, wie es in 1. Mose 3,15 verheißen war? Wie hätte in diesem Fall das Kommen und die Akzeptanz des Messias bei seinem Kommen aussehen können?
Hast Du schon mal ganz bewusst die messianischen Prophezeiungen und Verheißungen beachtet, die sich gerade wegen dem Unglauben und dem Ungehorsam Israels weder für Israel noch für die Völkerwelt erfüllt haben? Bist Du Dir bewusst, dass sich ein großer Teil der messianischen Verheißungen nie erfüllt hat, obwohl man es allgemein so darstellt, als hätten sich alle messianischen Prophezeiungen in allen Details erfüllt. Da können wir mal später näher darauf eingehen.
Persönlich bin ich der Überzeugung, dass es sinnbildlich gesprochen, so war, dass es seit dem Sündenfall viel öfter die Schlange und ihr Same war, der dem Weibe und ihrem Samen den Kopf zertrat, als es umgekehrt der Fall war. Könnte es also sein, dass Paulus dieses Faktum auch im Sinn hatte, als er dann eben von Christus sprach, durch den die Verheißungen Abrahams erst beginnen konnten sich so zu erfüllen, wie es Gott schon längst in der gesamten Nachkommenschft der FRau sehen hätte wollen?
Um das vielleicht noch besser zu verstehen bedürfte es noch einer genaueren Untersuchung dessen, was es wirklich heißt, der Schlange den Kopf zu zertreten und dem Samen des Weibes in die Ferse stechen?
ZitatDas hebräische Wort was da steht ist "shuph". Der Nachkomme der Frau wird dem Satan den Kopf zertreten, zermalmen (shuph) und Satan wird dem Nachkommen der Frau die Ferse zertreten, zermalmen (shuph). Das kann helfen die Bedeutung dieses Textes besser zu verstehen.
Jonajim, Du hast hier mit Recht auf ein gewisses Problem in der Übersetzung aufmerksam gemacht, das ich schon früher mal andeutete.
Mich würde nun interessieren, wer von den Lesern dieser Thematik mithelfen könnte, mal alle unterschiedlichen Übersetzungen dieses zweiten Teiles von 1. Mose 3,15 zusammenzutragen. Wir werden da noch etwas sehr Wichtiges und vieleicht sehr Seltsames
entdecken.
Es geht dabei hauptsählich um die Frage, wie gewisse Übersetzungen den Begriff Kopf zertreten und Ferse stechen, also das hebräische Wort "shuph" wiedergeben! Was könnt ihr darüber finden????
Bis zum nächsten Mal
Armin