Ich empfinde, Glaube und Wissenschaft als zwei unterschiedliche Denkmodelle. Die Wissenschaft befasst sich mit der Lehre von den Dingen, sie befasst sich mit Naturgesetzen, mit Ursachen und Wirkungen. Der Glaube, auch die Theologie befasst sich hingegen mit Bedeutung, Sinn, wissenschaftlich nicht messbaren Erkenntnissen und (persönlichen) Erfahrungen. Der Glaube wird wohl kaum versucht sein, die Auferstehung anhand mathematischer Formeln in ein wissenschaftliches Konstrukt zu pressen. Es ist eine Glaubensüberzeugung, keine wissenschaftliche Darstellung.
Der Glaube ist aber gegründet auf Tatsachen, z. B. ist es grundlegend wichtig, dass Jesus als Mensch tatsächlich auf dieser Erde war. Wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, wäre ein Nachdenken über die Bedeutung, den Sinn etc. ohne Basis.
Und an der Stelle kann der Glaube meiner Meinung nach in Konflikt mit der Wissenschaft kommen.
Zitat von JAMES GABRIELDas beide Erkenntnismodelle durchaus "co-existieren" können, sehe ich auch hier in diesem Forums-Thema: Beide Modelle, Glauben und Wissenschaften, können dazu dienen, um das eigene Bild abzugleichen, ein wenig Co-Existenz schadet durchaus nicht, finde ich. Das Potenzial zum Konflikt sehe ich darin, wenn Glaube oder Wissenschaft nicht mehr "erlauben" anders zu denken, oder wenn ihre Erkenntnisse mit
absoluter Gültigkeit und Wahrheit im Bezug "auf die Dinge wie sie sind" daherkommen.
Mir ist nicht klar, wie Du dieses co- existieren verstehst.
Beispiel:
Jemand ist der Überzeugung, dass die von der Wissenschaft postulierte Entstehung der Arten (inkl. des Menschen) durch Makroevolution überzeugend und richtig ist.
Gleichzeitig ist er aber der Meinung, dass die Bibel lehrt, dass der Tod die Folge der Sünde (Adams) ist.
Wie funktioniert hier Deiner Meinung nach diese Co- Existenz, ohne dass der Glaube mit der Wissenschaft in Konflikt gerät?
lg