DIE STUDIENANLEITUNG IM 1. QUARTAL 2025: GOTTES LIEBE & GERECHTIGKEIT

  • 6. Lektion: Gottes Liebe zur Gerechtigkeit

    VIII.) LEHRERTEIL


    TEIL I: ÜBERSICHT


    Einführung

    In der gesamten Bibel werden Gottes Liebe und Gerechtigkeit als wesentliche Bestandteile seines Wesens dargestellt. Diese Eigenschaften offenbaren sein tiefes Interesse an Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit.

    ...

    Anwendung

    Gott kann sich in seiner Beziehung zu seinem Volk ändern, wenn es sich entscheidet, ihn anzunehmen oder abzulehnen. ...

    TEIL II: KOMMENTAR

    1. Liebe und Gerechtigkeit gehören zusammen.

    Viele Menschen denken üblicherweise, daß sich Liebe und Gerechtigkeit gegenseitig ausschließen. Laut dieser Sichtweise kann man nicht gleichzeitig gerecht und liebevoll sein. Gemäß dieser Ansicht ist Liebe nachsichtig und verhindert oder verwischt zumindest, daß Gerechtigkeit geübt wird. Umgekehrt wird argumentiert, daß Gerechtigkeit objektiv und leidenschaftslos sein muss und daher jede Form von Barmherzigkeit und Liebe notwendigerweise ausschließt.

    Diese Sichtweise ist jedoch nicht die einzige (und auch nicht die beste) Art und Weise, den Unterschied von Liebe und Gerechtigkeit zu betrachten. Tatsächlich bilden Liebe und Gerechtigkeit in der Bibel keine Dichotomie, sondern sind vielmehr in der Beschreibung von Gottes vollkommenem Wesen kohärent miteinander verbunden. In der biblischen ganzheitlichen Darstellung von Liebe und Gerechtigkeit kann man das eine nicht ohne das andere denken. Eine Vortäuschung von Liebe ohne Gerechtigkeit ist eigentlich Ungerechtigkeit/Parteilichkeit, während die Vorstellung von Gerechtigkeit ohne Liebe in Wirklichkeit kalte Gesetzlichkeit ist. In Wahrheit geht die Bibel in der Beschreibung von Gottes Wesen noch einen Schritt weiter. Gott verbindet nicht nur Liebe und Gerechtigkeit, sondern er liebt tatsächlich die Gerechtigkeit ( Ps 33,5; Jes 61,8 ).

    Der hebräische Begriff für Gerechtigkeit in Psalm 33,5 und Jesaja 61,8 ist mispat, der die Vorstellung einer korrekten Regierung vermittelt. Laut Robert Culver trennen moderne Konzepte demokratischer Regierung legislative, judikative und exekutive Funktionen, während mišpat nicht „nur auf Gerichtsverfahren beschränkt“ ist, sondern sich tatsächlich auf „alle Regierungstätigkeiten“ bezieht (Robert D. Culver, „2443 ˇʕ ʴʔ ʨ“, in: R. Laird Harris/Gleason L. Archer Jr./Bruce K. Waltke (Hg.), Theological Wordbook of the Old Testament, Chicago 1980, S. 948). Aus dieser Perspektive, in der es keine Trennung der Funktionen gibt, konzentrierte sich die Regierung in biblischen Zeiten in erster Linie auf die Figur des Herrschers und nicht auf Gesetzestexte. Der Herrscher/ Richter hatte sowohl exekutive als auch „judikative Befugnisse“. Anders ausgedrückt: Der Herrscher/Richter traf nicht nur Rechtsentscheidungen, sondern setzte sie auch um oder veranlasste ihre Ausführung. Zum Beispiel dachte David, als er in seinem Streit mit Saul an Gott als Richter appellierte, nicht nur in Kategorien einer Rechtsentscheidung, sondern ging auch von einer gerichtlichen Ausführung der Befreiung und Rechtfertigung aus: „Der HERR sei Richter und richte zwischen mir und dir und sehe darein und führe meine Sache, daß er mir Recht schaffe und mich rette aus deiner Hand!“ ( 1 Sam 24,16 ).

    Wenn wir dieses weitgefasste Verständnis von Gerechtigkeit berücksichtigen, scheint die Aussage, daß Gott die Gerechtigkeit liebt, mindestens zwei wichtige Punkte für unser Studium von Gott zu beinhalten. Erstens bezieht sich Gottes Gerechtigkeit nicht nur auf Gesetzestexte, sondern betrifft grundlegend sein Herz und sein Wesen. Zweitens liebt er nicht nur die Überlegung von Gerechtigkeit, sondern auch deren Ausführung.

    2. Liebevolle Gerechtigkeit erfordert Beständigkeit.

    Wenn Gerechtigkeit sich auf eine gute Regierung mit gutem Urteilsvermögen und guter Ausführung bezieht, wie oben erwähnt, muss sie die Möglichkeit willkürlicher oder launenhafter Entscheidungen seitens des Herrschers ausschließen. Aus dieser Perspektive erforderte Gerechtigkeit Beständigkeit und Regelmäßigkeit. Es gibt zwei zentrale Passagen in der Heiligen Schrift, eine im Alten Testament und eine im Neuen Testament, die normalerweise verwendet werden, um Gottes Unveränderlichkeit zu bekräftigen. Während das Konzept der Unveränderlichkeit in den Diskussionen über die Gotteslehre in verschiedenen Traditionen der christlichen Theologie stark mit philosophischen Annahmen durchsetzt ist, kann man sicher sagen, daß Maleachi 3,6 und Jakobus 1,17 die Beständigkeit von Gottes moralischem Charakter betonen. Um es präziser auszudrücken: Gott ist moralisch unwandelbar oder unveränderlich.

    Maleachi 3 ist geprägt von der Vorstellung der göttlichen Gerechtigkeit. Das Kapitel beginnt mit der Frage nach der göttlichen Gerechtigkeit in Maleachi 2,17 , nämlich: „Wo ist der Gott des Gerichts?“ (EB). Anders ausgedrückt: Was wird mit jenem, der „Böses tut“ ( Mal 2,17 )? Als Antwort auf diese grundlegende Frage betont Maleachi 3 das Kommen des göttlichen Gerichts. „Wer wird aber den Tag seines Kommens ertragen können, und wer wird bestehen, wenn er erscheint?“ ( Mal 3,2 ). Das Gericht bezieht sich insbesondere auf die rebellische Geschichte von Gottes Volk, aber diese ernste Botschaft ist eigentlich als Aufruf zur Umkehr gedacht. Daher ist der Ton des künftigen Gerichts Gottes letztlich hoffnungsvoll.

    In diesem Kontext von Gericht und Hoffnung unterstreicht der Herr, daß er sich nicht ändert, und dieser Fakt ist tatsächlich der Grund, warum sein Volk nicht vernichtet wird ( Mal 3,6 ). Die Vorstellung der Unveränderlichkeit Gottes wird in der New English Translation als „Ich, der HERR, nehme mein Versprechen nicht zurück“ wiedergegeben, was die Vorstellung von Gottes moralischer Bundestreue im Kontext des Abschnitts ausdrückt. Gleichzeitig betont Maleachi 3,7 („Kehrt um zu mir, so will ich zu euch umkehren“) eine beziehungsorientierte und positive Veränderung der Einstellung Gottes, die er anstrebt, abhängig von der Umkehr der Menschen.

    In Jakobus 1,17 wird die Vorstellung der göttlichen Beständigkeit und moralischen Unveränderlichkeit ebenfalls klargestellt. Der Kontext von Jakobus 1 zeigt, daß Versuchungen nicht von Gott ausgehen, da er uns beständig und konstant gute und vollkommene Gaben von oben gibt. Statt einer Launischen Mischung aus Versuchen und Gaben bietet er uns immer nur Gaben an. Als „Vater des Lichts“ zeigt er „keine Veränderung … noch Wechsel von Licht und Finsternis“ ( Jak 1,17 ). Die Verbindung zwischen Gott als Schöpfer des Lichts und seiner Beständigkeit erscheint auch in Psalm 136,7–9 , der Teil der wiederholten Betonung des Psalms ist: „Denn seine Gnade [währt] ewig!“ (EB). In diesen Versen unterstreicht der Psalmist die schöpferische Macht und Beständigkeit Gottes: „Den, der große Lichter gemacht hat. Denn seine Gnade [währt] ewig! Die Sonne zur Herrschaft am Tage – denn seine Gnade [währt] ewig! Den Mond und die Sterne zur Herrschaft in der Nacht. Denn seine Gnade [währt] ewig!“

    3. Liebevolle Gerechtigkeit berücksichtigt Reue.

    Das Alte Testament scheint paradoxe Aussagen über die bereuende und einlenkende Natur Gottes zu enthalten. Auf der einen Seite haben wir Passagen wie 4. Mose 23,19 („Gott ist kein Mensch, daß er lüge, noch ein Menschenkind, daß ihn etwas gereue. Sollte er etwas sagen und nicht tun? Sollte er etwas reden und nicht halten?“) und 1. Samuel 15,29 („Auch lügt der nicht, der Israels Ruhm ist, und es gereut ihn nicht; denn er ist kein Mensch, daß ihn etwas gereuen könnte“), die Gottes Beständigkeit betonen. Kurz gesagt: Der Herr bereut nicht. Der Hauptpunkt dieser Aussagen ist, daß Gott nicht lügt, was mit den neutestamentlichen Lehren über Gott in Titus 1:2 und Hebräer 6:18 übereinstimmt.

    Auf der anderen Seite erzählen Passagen im Alten Testament, daß Gott einlenkt oder bereut, in dem Sinne, daß er das angekündigte Gericht gegen die Bösen nicht vollstreckt. Eines der bekanntesten Beispiele ist die göttliche Gnade, die Ninive im Buch Jona erwiesen wird ( Jona 3,10 ), wo Jona selbst zu Beginn von Kapitel 4 mit Gottes Reue nicht einverstanden ist. Jonas Erklärung, warum er das kommende göttliche Gericht gegen Ninive nicht ankündigen will, hebt Gottes Barmherzigkeit hervor: „Ach, HERR, das ist's ja, was ich dachte, als ich noch in meinem Lande war.“ Deshalb wollte ich ja nach Tarsis fliehen; denn ich wusste, daß du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und dich des Übels gereuen lässt“ ( Jona 4,2 ).

    Jona 4,2 enthält mindestens drei wichtige Gründe, warum diese „Reue“ Gottes keine Überraschung sein sollte. Erstens deutete Jona selbst an, daß er von Anfang an vermutete, daß ein solches Ergebnis eintreten würde. Diese Vorahnung der Barmherzigkeit Gottes ist der wahre Grund, warum Jona nach Tarsis fliehen wollte. Zweites spiegelte seine Aussage über Gott hier 2. Mose 32,14 und 34,6–7 wider, wo Israel selbst das Objekt von Gottes Reue war. Also tat Gott, lange bevor die göttliche Reue wegen Ninive eintrat, dasselbe in der Vergangenheit mit Israel. Drittens bedeutet diese Art von Reue nicht, daß Gott über seine angekündigten Gerichte lügt, denn er erklärt in Jeremia 18,7–10 : „Bald rede ich gegen ein Volk und Königreich, daß ich es ausreißen, einreißen und zerstören will; Wenn sich aber das Volk, gegen das ich geredet habe, von seiner Bosheit bekehrt, so reut mich auch das Unheil, das ich ihm gedachte zu tun. Und bald rede ich über ein Volk und Königreich, daß ich es bauen und pflanzen will; Wenn es aber tut, was mir missfällt, daß es meiner Stimme nicht gehorcht, so reut mich auch das Gute, das ich ihm verheißen hatte zu tun.“ Daher ändert Gott auf der Beziehungsebene seine Haltung zu den Menschen, wenn sie auf der Beziehungsebene ihre Haltung zu ihm ändern.

    TEIL III: ANWENDUNG

    Die Heilige Schrift bestätigt die moralische Unveränderlichkeit Gottes, aber er kann sich in seinem Verhältnis gegenüber seinem Volk ändern, wenn es sich entscheidet, ihn anzunehmen oder abzulehnen.

    (aus ----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2025-01/06/09-lehrerteil)

  • Während das Konzept der Unveränderlichkeit in den Diskussionen über die Gotteslehre in verschiedenen Traditionen der christlichen Theologie stark mit philosophischen Annahmen durchsetzt ist, kann man sicher sagen, daß Maleachi 3,6 und Jakobus 1,17 die Beständigkeit von Gottes moralischem Charakter betonen. Um es präziser auszudrücken: Gott ist moralisch unwandelbar oder unveränderlich.

    Diese hier im Lehrerteil zur 6. Lektion erwähnte Beständigkeit von Gottes moralischem Charakter kommt meines Erachtens auch ganz besonders in den 10 Geboten Gottes zum Ausdruck, die daher von vielen Christen als das ewige MORALGESETZ GOTTES als unveränderlich und als Maßstab beim Jüngsten Gericht angesehen werden. (Mich hat eigentlich gewundert, dass die Studienanleitung Standardausgabe hierauf mit keinem Wort im Lehrerteil darauf eingegangen ist ...)

    Daher sollen diese in Auszügen hier nach der Lesart aus 5. Mose 5 wieder einmal erwähnt werden:

    Wiederholung der Zehn Gebote

    1 Und Mose rief ganz Israel zusammen und sprach zu ihnen: Höre, Israel, die Gebote und Rechte, die ich heute vor euren Ohren rede, und lernt sie und bewahrt sie, dass ihr danach tut! 2 Der HERR = JAHWEH, unser Gott, hat einen Bund mit uns geschlossen am Horeb. 3 ... mit uns, die wir heute hier sind und alle leben. 4 Er hat von Angesicht zu Angesicht mit euch aus dem Feuer auf dem Berge geredet. 5 Ich stand zu derselben Zeit zwischen dem HERRN = dem EWGEN und euch, um euch des HERRN Wort zu verkündigen; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und gingt nicht auf den Berg.

    Und er = GOTT sprach:

    • Prolog: 6 Ich bin der HERR = JAHWEH, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus der Knechtschaft. 
    1. Das 1. Gebot: 7 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. 
    2. Das 2. Gebot: 8 Du sollst dir kein Bildnis machen in irgendeiner Gestalt, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist. 9 Du sollst sie nicht anbeten noch ihnen dienen. ... 10 .... 
    3. Das 3. Gebot: 11 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht. 
    4. Das 4. Gebot: 12 Den Sabbattag sollst du halten, dass du ihn heiligst, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat. 13 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. 14 Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun ... 15 Denn du sollst daran denken, dass auch du Knecht in Ägyptenland warst und der HERR, dein Gott, dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und ausgerecktem Arm. Darum hat dir der HERR, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst. 
    5. Das 5. Gebot: 16 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, auf dass du lange lebest und dir’s wohlgehe in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. 
    6. Das 6. Gebot: 17 Du sollst nicht töten. 
    7. Das 7. Gebot: 18 Du sollst nicht ehebrechen. 
    8. Das 8. Gebot: 19 Du sollst nicht stehlen. 
    9. Das 9. Gebot: 20 Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. 
    10. Das 10.. Gebot: 21 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was sein ist. 
    • Epilog: 22 Das sind die Worte, die der HERR redete zu eurer ganzen Gemeinde auf dem Berge, aus dem Feuer und der Wolke und dem Dunkel mit großer Stimme, und tat nichts hinzu und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir.
  • 7. Lektion: Das Problem des Bösen*

    (Studienanleitung Standardausgabe für den heutigen Samstag, Sabbat, 8. Februar 2025)


    LESEN SIE FÜR DIE STUDIE DIESER WOCHE

    Hiob 30,26; Matthäus 27,46; Hiob 38,1–12; Psalm 73; 1. Mose 2,16–17; Offenbarung 21,3–4


    Zitat

    MERKTEXT

    Und Gott wird alle Tränen aus ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. ( Offb 21,4 )


    Das vielleicht größte Problem, mit dem das Christentum konfrontiert ist, ist das Problem des Bösen: Wie lässt sich die Tatsache, dass Gott vollkommen gut und liebevoll ist, mit der Tatsache des Bösen in dieser Welt vereinbaren? Kurz gesagt: Wenn Gott allgütig und allmächtig ist, warum gibt es dann das Böse, und noch dazu so viel davon?

    Dies ist nicht bloß ein akademisches Problem, sondern etwas, das viele Menschen zutiefst beunruhigt und einige davon abhält, Gott kennen und lieben zu lernen.

    Der Ursprung der Sünde und der Grund ihrer Existenz werfen Fragen auf, die viele Menschen in große Verlegenheit bringen.“ Sie sehen die Auswirkungen des Bösen mit seinen schrecklichen Folgen, das Leid und die Zerstörung in der Welt, und sie fragen sich, warum all dies unter der Herrschaft eines Gottes bestehen kann, dessen Weisheit, Macht und Liebe doch unendlich sind. Dafür finden sie keine Erklärung, es bleibt ein Geheimnis“ (VSL 448).

    Viele Atheisten nennen das Problem des Bösen als Grund dafür, dass sie Atheisten sind. Aber wie wir in dieser und in den kommenden Wochen sehen werden, ist der Gott der Bibel durch und durch gut, und wir können ihm vertrauen – trotz des Bösen, das unsere gefallene Welt so sehr verseucht hat.


    Themen der Lektion

    In der Lektion dieser Woche werden drei wichtige Themen beleuchtet:

    1. Die Bibel enthält offene Fragen zum Problem des Bösen: In Momenten des Leidens ist es schwer, Gottes Liebe und immense Güte mit der Gegenwart des Bösen zusammenzubringen. In der Heiligen Schrift finden wir Menschen, die Wie-lange?-Fragen in Bezug auf das Leiden stellen, und diese Fragen offenbaren ihre Erwartung göttlichen Handelns. Ebenso hoffen wir in unserem eigenen Leiden und in unserem Bedrängnis, dass Gott das Böse überwinden wird.
    2. Unsere Erklärungen hinsichtlich des Problems des Bösen sind begrenzt: Das Problem des Bösen und des Leidens stellt eine Herausforderung für die Menschheit dar. Hiob stellte mehrere Fragen an Gott, als er sich außerstande empfand, das Problem des Bösen zu lösen. Doch statt Antworten zu geben, stellte Gott weitere Fragen. Im Gegenzug erkannte Hiob seine Begrenztheit, die Realität des Bösen richtig zu verstehen.
    3. Wir werden ermutigt, das Problem des Bösen mit Hoffnung anzugehen: Wir sollten lernen, mit unbeantworteten Fragen zum Bösen zu leben. Sünde ist ein Eindringling und es kann keine vollständige Erklärung für ihre Präsenz in unserer Welt geben. Gottes Liebe hilft uns, das Problem mit Hoffnung anzugehen.


    * Studiere diese Lektion zur Vorbereitung auf Sabbat, den 15. Februar.


    (zitiert aus -----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2025-01/07/…-des-b%C3%B6sen und aus -----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2025-01/07/09-lehrerteil)

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    Abkürzung:

    VSL = Vom Schatten zum Licht (Textausgabe 2017; vormals: Der Große Kampf; original: The Great Controversy Between Christ and Satan - Hauptwerk von Ellen G. White, 1858 veröffentlicht)

  • Thema Studienheft 7.Woche (9-15) Das Problem des Bösen

    Zusage Gottes: Offenb.21.4

    4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

    Grundgedanke:

    Die Existenz des Bösen und die Erfahrung von Unrecht und Leid halte viele davon ab, an einen liebevollen und gerechten Gott zu glauben. Warum aber halten andere an IHM fest?

    Thema Sonntag : Böses statt Gutes                 

    Bibelstellen :

    Hiob 30,26-28

    26 Ich wartete auf das Gute, und es kam das Böse; ich hoffte auf Licht, und es kam Finsternis.

    27 In mir kocht es und hört nicht auf; mich haben überfallen Tage des Elends.

    28 Ich gehe schwarz einher, doch nicht von der Sonne; ich stehe auf in der Gemeinde und schreie.

    Jeremia 12,1-2 (3)

    1 HERR, wenn ich auch mit dir rechten wollte, so behältst du doch recht; dennoch muss ich vom Recht mit dir reden. Warum geht’s doch den Gottlosen so gut, und die Abtrünnigen haben alles in Fülle?

    2 Du pflanzt sie ein, sie schlagen Wurzeln und wachsen und bringen Frucht. Nahe bist du ihrem Munde, aber ferne von ihrem Herzen.

    3 Mich aber, HERR, kennst du und siehst mich und prüfst mein Herz vor dir. Reiß sie weg wie Schafe zum Schlachten, und sondere sie aus, dass sie getötet werden!

    Fragen: Was macht Hiob und Jeremia so schwer zu schaffen?

    Wie reagieren sie darauf.

    Inwiefern sind mir ihre Fragen und Gefühle vertraut? Wie gehe ich damit um..?

    Verstehen:................

    Anwenden:..............

    Nachdenken:...........

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Zitat

    Studienanleitung Standardausgabe für den heutigen Samstag, Sabbat, 8. Februar 2025

    Ergänzende EGW-Hinweise

    Spoiler anzeigen

    Gott ist Liebe. Das Böse in der Welt kommt nicht von Seiner Hand, sondern von unserem großen Widersacher, dessen Werk es seit jeher ist, den Menschen zu verderben und seine Fähigkeiten zu schwächen und zu verderben. Aber Gott hat uns nicht in dem Verderben zurückgelassen, das der Sündenfall angerichtet hat. ... Wir sind Sein – Sein erkaufter Besitz. Die Menschheit hat Gott und Seinen Sohn Jesus Christus einen unendlichen Preis gekostet.
    Der Erlöser der Welt, der einziggezeugte Sohn Gottes, hat durch Seine vollkommene Gehorsamkeit gegenüber dem Gesetz, durch Sein Leben und Sein Wesen das wiedergutgemacht, was durch den Sündenfall verloren gegangen war, und es dem Menschen ermöglicht, jenem heiligen Gesetz der Gerechtigkeit zu gehorchen, das Adam übertreten hatte. Christus hat Seine Göttlichkeit nicht gegen Menschlichkeit eingetauscht, sondern Menschlichkeit mit Göttlichkeit verbunden; und in der Menschlichkeit hat Er das Gesetz zum Wohle der Menschheit gelebt. Die Sünden eines jeden, der Christus annehmen wird, wurden Ihm angerechnet, und Er hat der Gerechtigkeit Gottes vollkommen Genüge getan.

    Ellen G. White: – Fundamentals of Christian Education, S. 429.

    Zitiert aus der englisch-amerikanischen "WELTFELDAUSGABE" der Studienanleitung Standardausgabe (zitiert aus: ----> https://sabbath-school.adventech.io/en/2025-01/07/…problem-of-evil)

  • 7. Lektion: Das Problem des Bösen

    (Studienanleitung Standardausgabe für den 4. Sonntag vor der Passionszeit, 9. Februar 2025)

    I.) „Herr, wie lange noch?“


    Das Problem des Bösen wird nicht nur in zeitgenössischen Kontexten, sondern auch in der Heiligen Schrift angesprochen.


    Lies Hiob 30,26; Jeremia 12,1; 13,22; Maleachi 2,17 und Psalm 10,1. Wie wird in diesen Texten das Problem des Bösen in den Vordergrund des menschlichen Erlebens gerückt?


    Diese Texte werfen viele Fragen auf, die uns auch heute noch beschäftigen. Warum scheint es, als ob die Bösen Erfolg haben und diejenigen, die Böses tun – wenn auch nicht immer, so doch oft genug –, von ihrem bösen Tun profitieren? Warum leiden die Gerechten so sehr? Wo ist Gott, wenn Böses geschieht? (Zugespitzt auf die Frage: „Wo war Gott in Auschwitz?” – Anm. von mir) Warum scheint Gott manchmal weit weg von uns zu sein, sogar verborgen?

    Was auch immer wir zu diesen Fragen und zum Problem des Bösen im Allgemeinen sagen, wir sollten darauf achten, dass wir das Böse nicht bagatellisieren. Wir sollten nicht versuchen, das Problem zu lösen, indem wir die Art oder das Ausmaß des Bösen in der Welt herunterspielen. Das Böse ist sehr schlimm – und Gott hasst es sogar noch mehr als wir. So könnten wir in den Ruf einstimmen, der in der ganzen Heiligen Schrift als Reaktion auf die vielen Übel und Ungerechtigkeiten in der Welt erklinget: „Herr, wie lange noch?“


    Lies Matthäus 27,46. Wie verstehst du diese Worte von Jesus? Was sagen sie darüber aus, wie das Böse Gott auf eindrucksvollste Weise berührt hat?


    Am Kreuz stellte Jesus selbst die Frage: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mt 27,46). Gerade hier sehen wir, dass Gott selbst vom Bösen berührt wird, eine erstaunliche Wahrheit, die im Leiden und Sterben Christi am Kreuz, wo alles Böse der Welt auf ihm lag, kraftvoll und eindrucksvoll hervorgehoben wird und zum Ausdruck kommt.

    Aber auch hier gibt es Hoffnung. Was Christus am Kreuz tat, hat die Quelle des Bösen, Satan, besiegt und wird das Böse schließlich vollständig auslöschen und vernichten. Jesus zitierte jene Worte aus Psalm 22,2 und der Rest des Psalms endete im Triumph.

    Am Kreuz blickte Jesus auf eine Hoffnung, die er zu diesem Zeitpunkt nicht sehen konnte. ...


    (zitiert aus -----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2025-01/07/…-noch?%E2%80%9C)

  • 7. Lektion: Das Problem des Bösen – die Montags-Lektion

    (Studienanleitung Standardausgabe für Montag, 10. Februar 2025)

    II.) Es gibt vieles, was wir nicht wissen


    Die Menschheitsgeschichte wird mit dem Triumph der Liebe über das Böse enden. Aber in der Zwischenzeit bleiben viele beunruhigende Fragen offen. Wie können wir über das Problem des Bösen in einer Weise nachdenken und sprechen, die hilfreich sein könnte?


    Lies Hiob 38,1–12. Inwiefern beleuchtet Gottes Antwort an Hiob das Problem des Bösen? Wie viel wissen wir über das, was möglicherweise hinter den Kulissen vor sich geht, und wie viel nicht?


    In der Erzählung hat Hiob sehr gelitten und stellte viele Fragen darüber, warum ihm so viel Böses und Leid widerfahren war. Er bat um eine Audienz bei Gott, um Antworten auf seine Fragen zu erhalten, ohne zu wissen, dass hinter den Kulissen, am himmlischen Hof, weit mehr vor sich ging (siehe Hiob 1–2).

    Die Antwort Gottes an Hiob ist beeindruckend. Konkret: „Und der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach: Wer ist's, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Verstand?“ ( Hiob 38,1–2 ). Eine andere Übersetzung drückt es so aus: „Was bist du überhaupt für einer, dass du über meine Entscheidungen diskutieren willst?“ Du hast doch überhaupt keinen Plan!“ ( Hiob 38,2 Volxbibel). In Hiob 38,4 fügt Gott hinzu: „Wo warst du, als ich die Erde gründete?“ Sage mir's, wenn du so klug bist!“


    Lies Hiob 42,3. Inwiefern zeigt Hiobs Antwort, was wir in Bezug auf unsere eigene Lage erkennen sollten?


    Durch seine Antworten an Hiob machte Gott ihm klar, dass es vieles gibt, das dieser nicht wusste und nicht verstand. Wie Hiob sollten wir auch demütig anerkennen, dass auf der Welt und hinter den Kulissen viele Dinge vor sich gehen, von denen wir keine Ahnung haben. Die Tatsache, dass wir die Antworten auf unsere Fragen vielleicht nicht kennen, bedeutet nicht, dass es keine guten Antworten gibt oder dass nicht eines Tages alles geklärt sein wird. Bis dahin müssen wir auf die Güte Gottes, die uns auf so viele Arten offenbart wurde, vertrauen.

    ...

    (zitiert aus ----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2025-01/07/…ir-nicht-wissen)

  • 7. Lektion: Das Problem des Bösen – die Dienstags-Lektion

    (Studienanleitung Standardausgabe für Dienstag, 11. Februar 2025)


    III.) Der skeptische Theist


    Gott verkündet in Jesaja 55,8–9 : „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“

    Gottes Gedanken sind viel höher als unsere. Wir können uns die Komplexität von Gottes Plan für die Menschheitsgeschichte nicht einmal vorstellen. Warum sollten wir angesichts dessen erwarten, dass wir in der Lage wären, Gottes Gründe für sein Handeln oder Nichthandeln in verschiedenen Situationen zu kennen?

    Eine Möglichkeit, sich dem Problem des Bösen zu nähern, beruht darauf, uns unser Nicht-Wissen einzugestehen, und nennt sich „skeptischer Theismus“. Ein skeptischer Theist ist jemand, der glaubt, dass Gott gute Gründe für sein Handeln hat, der aber angesichts seines begrenzten Wissens nicht erwartet, diese Gründe zu kennen. Der skeptische Theist bezweifelt die menschliche Fähigkeit, Gottes Gründe für das Böse in dieser Welt zu erkennen oder vollständig zu verstehen. Nur weil man zum Beispiel keine Bakterien in der Luft um sich herum sehen kann, heißt das nicht, dass es keine Bakterien in der Luft gibt. Die Tatsache, dass man Gottes Gründe nicht kennt, bedeutet sicher nicht, dass Gott keine guten Gründe hat.


    Lies Psalm 73. Wie geht der Psalmist mit dem Bösen und der Ungerechtigkeit um ihn herum um? Was sieht er, das seinem Verständnis eine andere Perspektive gibt?


    Der Psalmist war tief beunruhigt über das Böse in der Welt. Er schaute sich um und sah, wie es den Bösen immer besser geht. Alles schien ungerecht und unfair zu sein. Er hatte keine Antworten darauf. Er fragte sich, ob es sich überhaupt lohnte, an Gott zu glauben und ihm zu dienen. Bis er in das Heiligtum blickte.

    Das Heiligtum liefert einen Teil des Schlüssels zum Problem des Bösen – nämlich die Erkenntnis, dass es einen gerechten Richter gibt, der zu seiner Zeit Gerechtigkeit und Gericht bringen wird.

    ...

    (zitiert aus -----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2025-01/07/…eptische-theist)

  • 7. Lektion: Das Problem des Bösen – die Mittwochs-Lektion

    (Studienanleitung Standardausgabe für Mittwoch, 12. Februar 2025)


    IV.) Die Apologetik (Verteidigung) des Freien Willens


    Obwohl wir vieles von Gottes Wegen und Gedanken nicht verstehen, offenbart die Heilige Schrift doch einiges, das hilft, das Problem des Bösen anzugehen. Eine Möglichkeit, sich mit dem logischen Problem des Bösen auseinanderzusetzen, ist die Apologetik des Freien Willens (Free Will Defense).

    Sie vertritt die Ansicht, dass das Böse das Ergebnis des Missbrauchs des freien Willens der Geschöpfe ist. Gott ist auch nicht für das Böse verantwortlich, denn das Böse ist das Ergebnis des Missbrauchs des freien Willens, den Gott seinen Geschöpfen aus guten Gründen gegeben hat.

    Warum aber sollte Gott einen solchen freien Willen geben? Dazu CS Lewis: „Weil der freie Wille – obschon er das Böse ermöglicht – auch das einzige ist, was Liebe und Güte und Freude überhaupt möglich werden lässt.“

    Welchen Sinn hätte eine Welt von Robotern, von Wesen, die wie Maschinen funktionieren? Das Glück, das Gott für seine höheren Geschöpfe vorgesehen hat, sollte darin bestehen, dass sie freiwillig und ohne Zwang in einem Rausch von Liebe und Wonne mit ihm und miteinander vereint sein können. ... Aber dafür müssen sie frei sein.““ (CS Lewis, Pardon, ich bin Christ, Basel 1997, S. 53).


    Lies 1. Mose 2,16–17. Wie zeigen diese Verse die moralische Freiheit, die Adam und Eva gewährt wurde?


    Warum sollte man ihnen etwas befehlen, wenn sie nicht von Anfang an einen freien Willen hatten? Adam und Eva aßen die verbotene Frucht, und seither ist unser Planet vom Bösen erfüllt. In 1. Mose 4 , dem nächsten Kapitel nach dem Bericht des Sündenfalls, werden die schrecklichen Folgen der Sünde durch den Brudermord an Abel deutlich. Der Bericht vom Sündenfall zeigt, wie der Missbrauch des Freien Willens durch Adam und Eva Sünde und Böses in die Geschichte unseres Planeten brachte.

    In der ganzen Heiligen Schrift sehen wir die Realität des freien moralischen Willens (siehe 5 Mo 7,12–13; Jos 24,14–15; Ps 81,12–15; Jes 66,4 ). Jeden Tag unseres Lebens üben wir selbst in unterschiedlichem Maße den Freien Willen aus, der uns von unserem Schöpfer gegeben wurde. Ohne den Freien Willen wären wir nicht als Menschen zu erkennen. Wir wären eher wie eine Maschine oder sogar ein geistloser Roboter.

    ...


    (zitiert aus ------> https://sabbath-school.adventech.io/de/2025-01/07/…-freien-willens)

  • (Studienanleitung Standardausgabe für Mittwoch, 12. Februar 2025)


    IV.) Die Apologetik (Verteidigung) des Freien Willens

    Ergänzende EGW-Hinweise

    Spoiler anzeigen

    Die Zügel der Selbstregierung wurden in [Adams] Hände gelegt. Urteilsvermögen, Vernunft und Gewissen sollten herrschen. „Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen darfst du nicht essen; denn an dem Tage, da du davon isst, musst du des Todes sterben.“

    Adam und Eva durften von allen Bäumen im Garten essen, bis auf einen. Es gab ein einziges Verbot. Der verbotene Baum war so anziehend und lieblich wie alle anderen Bäume im Garten. Er wurde Baum der Erkenntnis genannt, weil sie durch das Essen von dem Baum, von dem Gott gesagt hatte: „Du sollst nicht davon essen“, die Sünde erkennen und Ungehorsam erfahren würden. –

    Ellen G. White: Confrontation, S. 12.

    Aus der englischen Ausgabe der Studienanleitung Standardausgabe (Weltfeldausgabe) -----> zitiert aus -----> https://sabbath-school.adventech.io/en/2025-01/07/…reewill-defense

  • Adam und Eva durften von allen Bäumen im Garten essen, bis auf einen. Es gab ein einziges Verbot. Der verbotene Baum war so anziehend und lieblich wie alle anderen Bäume im Garten.

    Verbote reizen immer. Selbst das eine von Gott gegebene hat ausgereicht.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Obwohl wir vieles von Gottes Wegen und Gedanken nicht verstehen, offenbart die Heilige Schrift doch einiges, das hilft, das Problem des Bösen anzugehen.

    Lieber Norbert, mit diesen Gedankengängen habe ich Probleme.

    Wir haben auf der einen Seite ,wenn wir es glauben, den Schöpfer der uns aus Liebe geschaffen hat, Der uns die Freiheit geschenkt hat. Aber um die Freiheit im Sinne Gottes richtig anzuwenden, brauchen wir Regeln und den Willen sie auch zu versuchen einzuhalten! Auch der anderen Seite den Widersacher Jesus/Gottes, der andere Ziele hat als Gott.

    Dazwischen gilt es sich zu entscheiden!!! Handeln wir nach dem Schmerz ,Ungerechtigkeit oder Angst die uns zugefügt wurde oder aus der Erfahrung die ich mit Gott/Jesus gemacht habe auf die Pharisäer/ Lehrer zu hören aber handeln wie Jesus gehandelt hat!

    Wie willst Du gegen das Böse angehen....?

    Eine Möglichkeit, sich mit dem logischen Problem des Bösen auseinanderzusetzen, ist die Apologetik des Freien Willens (Free Will Defense).

    Das ist für mich ein Irrweg. Wir sollten täglich alles mit Jesus und Menschen besprechen und ihn/sie um Rat fragen. Auch wenn unsere Entscheidungen manchmal nicht richtig sind, können wir mit Jesus Hilfe umkehren und aus Fehlern lernen!

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • 7. Lektion: Das Problem des Bösen – die Donnerstags-Lektion

    (Studienanleitung Standardausgabe für Donnerstag, 13. Februar 2025)


    V.) Liebe und Böses?


    Gott hat den Geschöpfen einen freien Willen gewährt, weil dieser nötig ist, um zu lieben; Der Missbrauch dieses Freien Willens ist die Ursache des Bösen. Auch hier bleiben viele Fragen offen. Gott lässt das Böse (eine Zeit lang) zu und verachtet es zugleich leidenschaftlich, denn die Möglichkeit des Bösen auszuschließen würde die Liebe ausschließen, und das Böse vorzeitig zu zerstören würde das für die Liebe notwendige Vertrauen erschüttern.

    „Wegen dieser falschen Auffassung über Gott wurde es auf der Erde finster.“ Damit die düsteren Schatten dem Licht weichen und die Welt zu Gott zurückgeführt werden konnte, musste Satans betrügerische Macht gebrochen werden. Dies konnte aber nicht durch Gewalt geschehen. Gewaltanwendung steht in deutlichem Gegensatz zu den Grundsätzen der Herrschaft Gottes, denn bei ihm gilt nur das Dienen aus Liebe. Liebe kann weder erzwungen, noch durch Macht oder Autorität befohlen werden. Nur durch Liebe kann Liebe geweckt werden. Gott kennen heißt, ihn zu lieben. Sein Charakter musste im Vergleich zu jenem Satans enthüllt werden“ (SDL 14).

    Ohne den freien Willen kann es keine Liebe geben und wenn Gott die Liebe ist, dann scheint es klar, dass es für Gott keine Option ist, die Liebe oder die für die Liebe notwendige Freiheit zu negieren. Man könnte auch annehmen, dass wir, wenn uns wie Gott das Ende von Anfang an bekannt wäre, nicht wollen würden, dass er unsere Freiheit abschafft. Denn wer würde schon in einem lieblosen Universum leben wollen?


    Lies Römer 8,18 und Offenbarung 21,3–4. Wie können uns diese Verse die Zuversicht geben, trotz all des Bösen in unserer Welt auf Gottes Güte zu vertrauen?


    Auch wenn wir nicht durch die Dunkelheit hindurchsehen können, kann Gott das Ende von Anfang an sehen. Er kann auch die ewige Glückseligkeit sehen, die allen versprochen ist, die auf Jesus vertrauen. Römer 8,18 sagt uns, „dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll“. Haben wir den Glauben und das Vertrauen, diese erstaunliche Verheißung anzunehmen?

    Darüber hinaus war die Liebe und die ihr innewohnende Freiheit so heilig, so grundlegend, dass Jesus sie uns nicht verweigerte, obwohl er wusste, dass sie ihn ans Kreuz bringen würde, wo er sehr leiden würde. Dennoch gewährte er uns diese Freiheit, obwohl er wusste, was sie ihn kosten würde. Darum ist das ein sehr wichtiger Gedanke, den wir uns immer vor Augen halten sollten!

    ...


    (zitiert aus -----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2025-01/07/…-und-b%C3%B6ses)

    -----------------------

    Abkürzung:

    SDL = Ellen G. White: Der Sieg der Liebe (Textausgabe 2017; vormals: Das Leben Jesu; original: The Desire of Ages)

  • V.) Liebe und Böses?

    Gott hat den Geschöpfen einen freien Willen gewährt, weil dieser nötig ist, um zu lieben;

    Zu Lieben bedeutet auch sich für das Leben, vermehren, das Tun, das Säen, pflanzen bebauen zu entscheiden!

    Römer 8

    18 Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. 

    19 Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden.

    20 Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung;

    21 denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.

    22 Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in Wehen liegt.

    Gerade Paulus hat gezeigt welchen WERT sein leben für ihn bedeutete, nicht auf weltliche Schätze/Geld zu setzen, sondern aus der Erfüllung des Tuns zu leben.

    2. Korinther 4

    Der Dienst des Apostels ist die Verkündigung

    1Gott hat uns diesen Dienst übertragen und uns dazu sein Erbarmen geschenkt. Deshalb lassen wir den Mut nicht sinken.

    2Im Gegenteil: Wir haben alles heimliche Tun vermieden, für das wir uns schämen müssten.

    Wir treiben kein falsches Spiel und verdrehen das Wort Gottes nicht.

    Frei und offen verkünden wir diese Wahrheit. So empfehlen wir uns jedem Menschen, der in der Verantwortung gegenüber Gott auf sein Gewissen hört.

    Warum wohl sind Israel und die Menschen glücklicher und leben Zielgerichteter als die Völker um sie..?

    Wie investieren wir für die Zukunft oder graben uns ein oder grenzen uns von dem Bösen aus...

    oder entfernen das Böse aus unserer Mitte...

    Wer oder was ist das Böse?

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Wer oder was ist das Böse?

    Der Böse ist der gefallene Engel (Jesaja 14/ Hesekiel 28/) Satan, der einst „ein glänzender, schirmender Cherub” (Hesekiel 28,14) und der Erzengel Luzifer war, der mit seiner guten Stellung im Himmel nicht mehr einverstanden war und „sein wollte wie Gott” (Jesaja 14,14). Das war die Ur-Sünde!

    Das Böse ist die Sünde die durch die Trennung von Gott verursacht wurde (Gen.3)

    Sünde ist der von Menschen verursachte Grund für die geistliche Trennung von Gott, welche von Gott nicht gewollt ist (Jes 59,1 EU) „durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen” (Röm 5,12 ) stellt Paulus fest.

    Legal-Definition im NT: »die Sünde ist das Unrecht (1Joh 3,4) und »Jede Ungerechtigkeit ist Sünde.« (1Joh 5,17)

    Pred 8,6: „das Böse des Menschen lastet schwer auf ihm.”

  • Adam und Eva durften von allen Bäumen im Garten essen, bis auf einen. Es gab ein einziges Verbot. Der verbotene Baum war so anziehend und lieblich wie alle anderen Bäume im Garten.

    Verbote reizen immer. Selbst das eine von Gott gegebene hat ausgereicht.

    "Verbote reizen immer."

    Prinzipiell, oder nur den "gefallenen" Menschen - was meinst Du?

    Liebe Grüße, Heimo

  • Adam und Eva durften von allen Bäumen im Garten essen, bis auf einen. Es gab ein einziges Verbot. Der verbotene Baum war so anziehend und lieblich wie alle anderen Bäume im Garten.

    Verbote reizen immer. Selbst das eine von Gott gegebene hat ausgereicht.

    "Verbote reizen immer."

    Prinzipiell, oder nur den "gefallenen" Menschen - was meinst Du?

    Es reizt alle, jeden an einer anderen Stelle !!

    Halbwahrheiten, Übertreibungen, Umgang mit Geld, Ehebruch, Pornographie, Klatsch und Tratsch, Lüge usw. Das eigene Ego steht massiv im Weg. Keiner kann sich rasusreden.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • 7. Lektion: Das Problem des Bösen – die Freitags-Lektion

    (Studienanleitung Standardausgabe für den heutigen Valentinstag am Freitag, 14. Februar 2025)


    VI.) Weiterführendes Studium


    Weiterführendes Studium

    Lies von Ellen White in "Wie alles begann" „Warum ließ Gott die Sünde zu?“, S. 12–22.

    „Selbst als Satan aus dem Himmel ausgestoßen wurde, vernichtete ihn Gott in seiner unendlichen Weisheit nicht.“ Da Gott nur ein Dienst aus Liebe angenehm ist, muss die Treue seines Geschöpfes auf der Überzeugung beruhen, dass er gerecht und gütig ist.

    Die Bewohner des Himmels und der Welten waren nicht darauf vorbereitet, das Wesen und die Folgen der Sünde zu begreifen, und hätten deshalb in der Vernichtung Satans nicht Gottes Gerechtigkeit erkennen können. Wäre er auf der Stelle vertilgt worden, hätten einige Gott aus Angst statt aus Liebe bedacht. Der Einfluss des Betrügers wäre weder völlig ausgelöscht noch der rebellische Geist gänzlich ausgerottet worden.

    Zum Nutzen des ganzen Weltalls durch endlose Zeitalter musste Satan seine Grundsätze in vollem Umfang entwickeln können. Denn nur so würde es allen Geschöpfen möglich sein, seine Anklagen gegen die Regierung Gottes in ihrem wahren Licht zu beurteilen. Damit würden auch die Gerechtigkeit und Gnade Gottes und die Unveränderlichkeit seines Gesetzes für immer über alle Zweifel erhaben sein.

    Satans Aufruhr sollte dem Universum für alle Zeiten eine Lehre sein – ein ewiger Beweis für das Wesen der Sünde und ihre schrecklichen Folgen. Die Entfaltung der Herrschaft Satans und deren Auswirkungen auf Menschen und Engel würden zeigen, zu welchen Folgen die Ablehnung der göttlichen Autorität führt. Sie bezeugt, dass das Wohlergehen aller Geschöpfe Gottes unmittelbar vom Bestand seiner Herrschaft abhängt. Daraus sollte die Geschichte dieser schrecklichen Rebellion für alle heiligen Wesen zu einem bleibenden Schutz werden. Sie sollte verhindern, dass Gottes Geschöpfe sich über die wahre Natur der Gesetzesübertretung täuschen lassen und vor dem Sündigen und dem Leid der Strafe bewahrt werden“ (WAB 22).


    (zitiert aus -----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2025-01/07/…hrendes-studium)

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    Abkürzung:

    WAB = Wie alles begann (Textausgabe 2017; vormals: Patriarchen und Propheten; original: Patriarchs and Prophets), ein Buch von Ellen Gould White

  • 7. Lektion: Das Problem des Bösen – die Samstags-Lektion

    VII.) Fragen zum Bibelgespräch

    (Studienanleitung Standardausgabe für Morgen, am Sabbat, Samstag, 15. Februar 2025)


    Fragen für ein Gespräch (ein Auszug)


    1. Habt ihr jemals eine Situation von tiefer Trauer und Leid erlebt, in der ihr das Gefühl hattet, dass Gott euch nicht hört, wenn ihr zu ihm schreit? Falls ja, wie kann euch die Erfahrung von Hiob helfen, trotz des scheinbaren Triumphs des Bösen auf Gott zu vertrauen?

    Meine Antwort: Es hat wohl jeder unter uns schon solche traurigen und leidvollen Erfahrungen gemacht. Aber, weil wir wie Hiob ausrufen dürfen: »Ich weiß dass mein Erlöser lebt!« (Hiob 19,25) und wir als Christen die felsenfeste Hoffnung auf die Auferstehung haben, können wir fest darauf vertrauen, dass einst alle Trauer, alles Leid und all das Böse in dieser Welt überwunden werden! So wie es dem Seher Johannes auf der Insel Patmos offenbart worden ist: „und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.” (Offb 21,4)


    2. Habt ihr euch jemals so ähnlich wie Hiob gefühlt? Wart ihr schon einmal versucht zu denken, dass es für das Leid, das ihr oder eure Angehörigen erlitten haben, unmöglich eine gute Erklärung geben kann? Inwiefern wirft Hiobs abschließende Erkenntnis, dass er über etwas gesprochen hat, das er nicht verstand (Hiob 42,3), ein Licht auf die Lage, in der wir uns in Bezug auf unsere eigenen Fragen befinden?

    Meine Antwort: Hiob 42:3

    3 Du hast gefragt: ›Wer bist du, dass du meine Weisheit anzweifelst mit Worten ohne Verstand?‹ Ja, es ist wahr: Ich habe von Dingen geredet, die ich nicht begreife, sie sind zu hoch für mich und übersteigen meinen Verstand. (Hoffnung für Alle)

    Weil wir Menschen "nur" Geschöpfe Gottes sind und wir nicht hinter die Kulissen sehen (können), und unser menschlicher Verstand (sehr) begrenzt ist, können wir ja gar nicht alles verstehen, was uns an Leid im Leben treffen wird oder bereits getroffen hat. Wir dürfen mit dem großen Propheten Jesaja ausrufen: „.8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR.” (Jesaja 55,8) (Röm 11,33) Lutherbibel 2017


    (zitiert aus -----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2025-01/07/09-lehrerteil und aus -----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2025-01/07/…hrendes-studium)

  • 7. Lektion: Das Problem des Bösen

    VIII.) LEHRERTEIL


    TEIL I: ÜBERSICHT

    Schlüsseltext: Offenbarung 21,4

    Studienschwerpunkt: Hiob 38; 42,3; Römer 8,18

    Einführung

    Während wir darum ringen, die Gegenwart des Bösen in der Welt zu verstehen, müssen wir unsere Grenzen erkennen und uns voller Hoffnung der endgültigen Lösung nähern.

    ...

    Anwendung im Leben:

    Wenn wir uns mit dem schwierigen Problem des Bösen und des Leidens befassen, müssen wir wie Hiob erkennen, wie begrenzt unser Verständnis für die vielen Dinge ist, die uns und um uns herum passieren, so wie Hiob in seinem Verständnis begrenzt war. Wie können wir jedoch ermutigt werden, das Problem des Bösen mit Hoffnung anzugehen?

    TEIL II: KOMMENTAR

    1. Die Bibel enthält offene Fragen zum Problem des Bösen.

    In der Heiligen Schrift wird Gott mehrfach die Frage „Wie lange noch?“ gestellt. Dabei wird auf böse Taten und Leid in der Welt und, persönlicher, im Leben desjenigen hingewiesen, der Gott befragt. Diese Frage erscheint oft in Psalm 13,2–3 , wo der Psalmist mit ständigem Kummer und der Überhebung seiner Feinde beschäftigt ist: „HERR, wie lange willst du mich so ganz vergessen?“ Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir? Wie lange soll ich täglich in meiner Seele sorgen und mich in meinem Herzen ängsten? Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben?“

    Ebenso ist der Psalmist in Psalm 94,3 beunruhigt über das, was ein ungerechter Triumph der Gottlosen zu sein scheint: „HERR, wie lange sollen die Frevler, wie lange sollen die Frevler frohlocken?“ Darüber hinaus stellt die Einleitung von Habakuk 1,2–4 starke Fragen an Gott und verwendet dabei die Formulierung „Wie lange“. Habakuk fragt: „HERR, wie lange soll ich schreien, und du willst nicht hören?“ Wie lange soll ich zu dir rufen: ,Frevel!', und du willst nicht helfen? Warum lässt du mich Bosheit sehen und siehst dem Jammer zu? Raub und Frevel sind vor mir; Es geht Gewalt vor Recht. Darum ist das Gesetz ohnmächtig, und die Rechte Sache kann nie gewinnen; denn der Gottlose übervorteilt den Gerechten; Darum ergehen verkehrte Urteile.“

    Während der Prophet Jeremia von Gottes Gerechtigkeit überzeugt ist, wundert er sich gleichzeitig über die göttlichen Urteile: „HERR, wenn ich auch mit dir rechten wollte, so behältst du doch recht; Dennoch muss ich vom Recht mit dir reden. Warum geht's doch den Gottlosen so gut, und die Abtrünnigen haben alles in Fülle?“ ( Jer 12,1 ). Außerdem verwendet er die Formulierung „Wie lange“ bei seiner Frage an Gott: „Wie lange soll das Land so trocken stehen und das Gras überall auf dem Felde verdorren?“ Wegen der Bosheit der Bewohner schwinden Vieh und Vögel dahin“ (V. 4).

    Im Buch Offenbarung enthüllt das Öffnen des fünften Siegels das symbolische Bild der Menschen, „die umgebracht worden waren um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses Willen“ ( Offb 6,9 ). Genauer gesagt: Sie sind „unten am Altar“ und rufen laut zu Gott mit der Frage „Wie lange?“: „Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?“ (V. 10).

    Insgesamt bedeuten diese „Wie lange“-Fragen Ratlosigkeit angesichts des Problems des Bösen und vermitteln ein tiefes Verlangen nach göttlicher Gerechtigkeit. Obwohl Psalm 10,1–2 nicht die Formulierung „Wie lange“ verwendet, ist dieselbe Ratlosigkeit und die starke Erwartung göttlichen Handelns in der an Gott gerichteten Frage in diesem Abschnitt vorhanden: „HERR, warum stehst du so ferne, verbirgst dich zur Zeit der Not?“ Weil der Frevler Übermut treibt, müssen die Elenden leiden; sie werden gefangen in den Ränken, die er ersann“ ( Ps 10,1–2 ).

    2. Unsere Erklärungen hinsichtlich des Problems des Bösen sind begrenzt.

    Das vielleicht verstörendste Buch über das Problem des Bösen in der Heiligen Schrift ist das Buch Hiob. Die Verse in Hiob 30,26–27.31 scheinen eine grundlegende Zusammenfassung dessen zu liefern, wie Hiob sich in der Situation tiefer Trauer fühlt: „Ich wartete auf das Gute, und es kam das Böse; Ich hoffte auf Licht, und es kam Finsternis. In mir kocht es und hört nicht auf; mich haben überfallen Tage des Elends“ ( Hiob 30,26–27 ). Darüber hinaus verwendet er metaphorische Sprache von Musikinstrumenten, um seine negativen Gefühle zu beschreiben: „Mein Harfenspiel ist zur Klage geworden und mein Flötenspiel zum Trauerlied“ (V. 31).

    Während man erwarten könnte, dass das Erscheinen Gottes am Ende des Buches endlich die Erklärungen liefert, die für den Abschluss der Erzählung notwendig sind, bleiben wir mit weiteren Fragen zurück. Statt Antworten zu geben, stellt Gott Hiob mehrere Fragen (siehe Hiob 38–39 ). Im Wesentlichen fragt der HERR ihn nach den Geheimnissen der Schöpfung, um zu verdeutlichen, wie klein Hiob als Geschöpf im Vergleich zur Größe des Schöpfers ist. Als Hiob diesen krassen Gegensatz erkennt und demütig seine begrenzte Einsicht über das Leben und die geschaffene Welt anerkennt, sieht er sich selbst als den, „der den Ratschluss verhüllt mit Worten ohne Verstand“, denn, wie er betont, hat er „ohne Einsicht geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe“ ( Hiob 42,3 ).

    Daher müssen wir, wenn wir mit schwierigen Fragen über das Böse und das Leid konfrontiert sind, erkennen, dass wir zu begrenzt sind, um viele Dinge, die mit und um uns herumgeschehen sind, richtig zu verstehen und vollständig zu erklären. Paradoxerweise müssen wir mit vielen unbeantworteten Fragen leben und gleichzeitig begrenzt als menschliche Wesen unser Bestes tun, um Dinge gemäß dem, was Gott uns offenbart hat, zu verstehen und zu erklären. Eine der Möglichkeiten, zumindest teilweise die Gründe für die Realität des Bösen und des Leides zu verstehen und zu erklären, besteht darin, das Konzept des Freien Willens zu untersuchen. Der freie Wille ist ein kostbares Geschenk Gottes an seine intelligenten Geschöpfe, aber dieses Geschenk wurde leider in der von Gott geschaffenen vollkommenen Welt missbraucht.

    Ellen White schreibt: „Adam war ein freies moralisches Wesen. Aber er missbrauchte seine Freiheit. Er ließ zu, dass seine Gelüste ihn überwältigten. Durch Ungehorsam verlor er seine Unschuld. Durch seinen eigenen freien Willen wurde er ein Sünder und trennte sich von der Gunst Gottes“ (Manuskript 132, 1902). Sie argumentiert an anderer Stelle, dass „die unendliche Weisheit dem Menschen den Unterschied zwischen richtig und falsch, zwischen Sünde und Heiligkeit vor Augen führt; aber Gottes Regierung ist eine Regierung des Freien Willens, und es gibt keinen Akt der Rebellion oder des Gehorsams, der nicht ein Akt des Freien Willens ist“ (Manuskript 79, 1896).

    Daher verwandelt der Missbrauch des freien Willens die von Gott geschaffene vollkommene Welt in eine Welt des Bösen, der Sünde, des Leides und des Todes. Obwohl die Vorstellung des missbrauchten Freien Willens nicht das ganze Problem des Bösen und des Leidens erklärt, ist sie doch ein wichtiger Teil des begrenzten Verständnisses und der Erklärung, die wir für dieses Problem formulieren können, zumindest gemäß dem, was uns von Gott offenbart wurde.

    3. Wir werden ermutigt, das Problem des Bösen mit Hoffnung anzugehen.

    Es ist wichtig hervorzuheben, dass die Bibel offene Fragen zum Problem des Bösen enthält. Unsere Erklärungen des Bösen sind begrenzt, da das Böse nicht gerechtfertigt werden kann. Ellen White bringt dieses Argument auf den Punkt, wenn sie schreibt: „Es gibt keine Erklärung für den Ursprung der Sünde oder eine Begründung für ihre Existenz.“ Doch man kann genug über den Ursprung der Sünde und über ihren Ausgang verstehen, um die Gerechtigkeit und Güte Gottes in seinem Umgang mit dem Bösen voll zu erkennen. Nichts wird in der Heiligen Schrift deutlicher gelehrt, als dass Gott in keiner Weise für das Eindringen der Sünde verantwortlich war; dass es keine willkürliche Rücknahme der göttlichen Gnade war, und dass es keine Unvollkommenheit in der göttlichen Verantwortung gab, die als Ursache für den Aufruhr hätte gelten können.

    Die Sünde ist ein Eindringling, für deren Aufkommen gibt es keine Erklärung. Sie ist ein Geheimnis, unerklärlich, und wer sie entschuldigt, verteidigt sie. Könnte man sie entschuldigen oder begründen, würde sie aufhören, Sünde zu sein. Unsere einzige Definition der Sünde ist die, die uns das Wort Gottes gibt. Sünde ist die ‚Übertretung des Gesetzes‘ ( 1 Joh 3,4 Elb.). Sie ist die Folge einer Grundhaltung, die mit dem großen Gesetz der Liebe, welches die Grundlage der Herrschaft Gottes bildet, in Feindschaft steht“ (VSL 448–449). Daher muss unser Fokus in der Diskussion über das Problem des Bösen auf dem liebevollen Wesen Gottes und nicht auf dem Bösen selbst liegen. Auf der Grundlage seines liebevollen Wesens sind wir in der Lage, dem schwierigen Problem des Bösen mit Hoffnung zu begegnen, nicht um das Böse zu rechtfertigen, sondern um uns auf etwas Größeres zu konzentrieren, nämlich auf die herrliche Hoffnung ( Röm 8,18 ) des Gottes, der „jede Träne von … [unseren] Augen abwischen“ wird ( Offb 21,4 EB).

    (zitiert aus ----> https://sabbath-school.adventech.io/de/2025-01/07/09-lehrerteil)