Jesuanische Botschaft vs. Christentum ?

  • Natürlich darf man Sachen auslegen und für sich auf heute übertragen. Aber das hat ja gar keinen Zusammenhang. Vor allem wird da nicht "die Schrift erfüllt". Das sind einzelne Sätze, die genommen werden und wo gesagt wird, das sei jetzt xy...

    Lieber Simon, ich kann Dir da beim besten Willen nicht folgen! Ich selbst habe 400 (!!!) Aussagen im AT gefunden, die sich alle im Leben Jesu erfüllt hatten bzw. sich in Zukunft (bei Jesu zweitem Kommen!) noch erfüllen werden! Wenn das kein Beweis dafür ist, dass Jesus von Nazareth der im hebräischen Thanach verheißene Messias war, dann weiß ich auch nicht. Warum soll sich da nicht in unserem Herrn Jesus denn nicht "die Schrift erfüllt" haben?

    Die Rede ist vom Messias, der Gottes Reich aufrichtet, die Feinde unterliegen und die Heiden erkennen letztlich und kehren sich zu Gott.

    Das ist ja bei/nach Jesus nicht passiert.

    Das muss noch kommen. Es war noch nicht die Zeit.

    Ja! Das was beim ersten Kommen Jesu noch nicht passiert ist – das muss noch kommen (Du schreibst es ja selbst!) – + das wird auch noch kommen! Denn deswegen haben wir ja »das prophetische Wort« (2. Petrus 1:19) „umso fester ..., und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.”

    Lieber Simon, warum zweifelst Du so? Lass doch auch in Deinem Herzen den guten Morgenstern Jesus aufgehen und bete täglich »Maranatha!« und »Dein Reich komme!« – A m e n .

  • Norbert Chmelar zu deiner PN, ob ich eine Glaubenskrise hätte. Bezogen auf das Christentum, ja, natürlich, weil das alles vor meinen Augen auseinander fällt. Allerdings, wenn du auf meine Texte der letzten Jahre schaust, kannst du das alles schon darunter verbuchen, denn ich bin ja augenscheinlich ständig damit am ringen, was das alles soll und meint und will. Solange ich das christlich-verbrämt umschreibe und Jesus zwischenschalte, stört das natürlich keinen. Ich werfe ja sowas auch nicht einfach weg, man muss sich ja richtig damit befassen. Das ist ja wichtig, worum es da geht.

    Bezogen auf meinen Glauben an den Ewigen, seine Liebe, seine Verheißung (für alle Völker), seine Vollendung: kein bisschen Krise! Im Gegenteil.

    Ich weiß nicht, warum das jetzt so durchbricht. Vielleicht wegen Israel, wegen dem, was grade in der Welt passiert. Vielleicht, weil vor zwei Jahren eine Bekannte mir schrieb: "Auch du bist ein Sohn Israels.", was ich erstmal einfach ignoriert habe. Vielleicht weil unser Pfarrer bei meiner Einsegnung sagte, ich solle den Menschen den einen Gott Israels verkünden (ich glaube, auch aus Jesaja, ich weiß es leider nicht mehr). Man deutet sich das ja so später, wie es passt.

    Ich weiß nicht, warum es jetzt so ist. Und ich weiß auch noch nicht, was ich jetzt machen muss. Ich muss mich darin leiten lassen von seinem Geist. Ich bin jetzt heimatlos. Es gibt ja keine Gemeinde für mich...

    Die Worte Petri, auf das prophetische Wort zu achten als Morgenstern im Herzen, kann ich mir getrost zu Herzen nehmen, denn ich fasse das genauso auf.

    Der Morgenstern ist für mich die Einsicht, dass Gott der Lebendige ist und wir seine Kinder. Und dies sollen wir weitergeben und verkünden.

  • Die Immanuelstelle redet überhaupt nicht von Maria oder Jesus, sondern von was ganz anderem:

    Jesaja sagt Ahas, Gott werde ihm ein Zeichen geben. Eine junge Frau bekommt einen Sohn, und noch ehe der Gut und Böse zu unterscheiden gelernt hat, wird das Land der beiden feindlichen Könige verlassen sein.

    Das ist ein poetisches Sprachbild, wie sie Jesaja die ganze Zeit benutzt. Da ist noch nicht mal ein Kind ganz gereift, da wird der Gegner fort sein. Ahas soll keine Angst haben, trägt Gott Jesaja auf, ihm mitzuteilen.

    Das meinte ich: es werden Sachen zitiert im neuen Testament, die von etwas ganz anderem reden.

    So ist es. Es war eine Prophezeiung allein auf den König Ahas. Wer das Kapitel genau liest, wird es erkennen müssen. Man nimmt aber einfach diese Stelle in Jes 7,14, um damit die "Jungfrauengeburt" von Maria zu belegen.

    Mal eine ganz einfache Frage: Warum sollte Jahweh den natürlichen biologischen Zeugungsvorgang, den Er den Menschen gegeben hat, übergehen und auf mystische Weise ein Kind mit/in einem Menschen zeugen und Josef übergehen? Und ihn erst in einem Traum aufmerksam machen, weshalb seine Frau schwanger war? Ist das nicht Täuschung? Geht so Gott vor, in dem keine Finsternis ist? In der griechischen Mythologie war das gang und gebe, dass sich Götter mit Menschen einließen und diese Gezeugten Halbgötter, also Gott und Mensch zugleich waren. Gibt es hier einen Einfluss? Ich denke ja. Wer sich mit den Kirchenvätern beschäftigt, kommt nicht umhin, zu sehen, wie sie von der Mythologie und Philosophie beeinflusst waren. Und dieses ihr Denken floss in die Übersetzungen ein.

    Hat das Christentum nicht das Heidentum übernommen?

    Natürlich darf man Sachen auslegen und für sich auf heute übertragen. Aber das hat ja gar keinen Zusammenhang. Vor allem wird da nicht "die Schrift erfüllt". Das sind einzelne Sätze, die genommen werden und wo gesagt wird, das sei jetzt xy...

    Und vielleicht fällt dir auf: so macht das Christentum und alle ihre Richtungen bis heute Exegese.

    So ist es.

    Ich kann nur jedem raten, die jeweilige Denominationsbrille abzulegen und selbst eifrig die Bibel - unter dem Geist Jahwehs (der keine eigenständige Person ist, sondern ganz einfach der Geist Jahwehs, also Sein eigener Geist ist) zu studieren. Dazu gehört auch, sich mal mit Israel als das Volk Jahwehs, welches nie und nimmer vom Christentum abgelöst wurde (Ersatztheologie) zu beschäftigen. Und mit den Kirchenvätern, welchen Einflüssen sie unterlagen und was ihre Denkweise war, sowie mit den verschiedenen Konzilien, was dort bestimmt wurde und über all die Jahrhunderte von den Kirchen als Wahrheit gelehrt wird. Heute alles möglich, an die entsprechenden Informationen zu kommen.

    Jahwehs Segen allen, die Seine Wahrheit lieben und sich auf den Weg machen, sie erkennen zu wollen. Er versprach, dass Sein Geist in alle Wahrheit führt.

  • Ich weiß nicht, warum es jetzt so ist. Und ich weiß auch noch nicht, was ich jetzt machen muss. Ich muss mich darin leiten lassen von seinem Geist. Ich bin jetzt heimatlos. Es gibt ja keine Gemeinde für mich...

    Weil du angefangen hast, zu hinterfragen. Auf der Suche nach der Wahrheit bist.

    Ja, genau das ist richtig: Sich von Seinem Geist leiten zu lassen.

    Heimatlos > weil du keiner menschlich organisierten Kirche/Gemeine angehörst? Das ist erst einmal das Gefühl, allein zu sein. Wie es Elia erging >ich allein bin übrig geblieben<. Doch was antwortete ihm Jahweh? Es sind noch 7000 andere, die ihre Knie nicht vor Baal gebeugt haben. Du bist nicht heimatlos! Wie musste sich Jahschua oft gefühlt haben, wenn seine Rede nicht angenommen und sich abgewandt wurde von ihm? Uns ist nicht verheißen, auf Rosen gebettet zu werden. Es gibt einen schmalen Weg mit einer engen Pforte.

    Gemeinde >Herausgerufene< ist die, die aufrichtigen Herzens Jahschua nachfolgt, d.h. seine Worte, die ihm der Vater gegeben hat, willigen Herzens befolgen zu wollen. Jahweh kennt sie, ebenso natürlich Jahschua, da er ihr Haupt ist.

    Er lässt dich nicht allein. Du wirst andere finden, die ebenso auf dem Weg sind.

    Mir ging es damals ebenso wie dir. Doch unser Vater lässt nicht allein! Und Jahschua ist den Weg voraus gegangen.

  • Ich bin jetzt heimatlos. Es gibt ja keine Gemeinde für mich...

    Bist Du nicht mehr Mitglied in Deiner Evangelischen Kirche in Westfalen, oder war's die im Rheinland ? Bist Du ausgetreten?

    Dazu gehört auch, sich mal mit Israel als das Volk Jahwehs, welches nie und nimmer vom Christentum abgelöst wurde (Ersatztheologie) zu beschäftigen.

    Deinem Beitrag kann ich ja in vielem (Ablehnung der Jungfrauengeburt/ Ablehnung des Personsein des Heiligen Geistes etc) nicht zustimmen, in dem o.g. Teil aber dagegen voll und ganz! Diese überhebliche Ersatztheologie ist schon wegen Römer 9 – 11 theologisch vollkommen unhaltbar und hat mit zum satanischen Antijudaismus und Antisemitismus beigetragen!

  • Christel genau, das Judentum ließ Beteiligung zu, auch ohne Beschneidung. Und überhaupt ist allen Völkern verheißen, eines Tages Gott zu erkennen. Das ist das messianische Bild. Warum? Weil die Menschen seine Kinder sind und zu ihm gehören.

    Ich bitte Dich Seele, Du kannst nicht von einer Duldung heidnischer "Gottesfürchtiger" auf ein beschneidungsfreies Judentum schließen. Das gibt es bis heute nicht!
    Die Christen habe es verwirklicht, nicht das Judentum!

    Dies könnte u.a. ein Grund sein, weshalb sich gerade die Gruppe der "Gottesfürchtigen" dem Christentum zuwandte. Hier gehörten sie dazu ohne wenn und aber und waren nicht nur geduldet.
    Das dürfte die Juden in den Synagogen sehr erzürnt haben. Sie verloren damit nicht nur potentielle Proselyten, sondern eine wichtige Quelle finanzieller Unterstützung.

    Es gab da handfeste Auseinandersetzungen und die Juden, waren da nicht einfach die armen Opfer, denn sie waren stark und die Christen waren damals noch eine schwache Minderheit.

    Die Immanuelstelle redet überhaupt nicht von Maria oder Jesus, sondern von was ganz anderem:

    Jesaja sagt Ahas, Gott werde ihm ein Zeichen geben. Eine junge Frau bekommt einen Sohn, und noch ehe der Gut und Böse zu unterscheiden gelernt hat, wird das Land der beiden feindlichen Könige verlassen sein.

    Gut, das ist der historische Hintergrund.

    Das ist ein poetisches Sprachbild, wie sie Jesaja die ganze Zeit benutzt. Da ist noch nicht mal ein Kind ganz gereift, da wird der Gegner fort sein. Ahas soll keine Angst haben, trägt Gott Jesaja auf, ihm mitzuteilen.

    Na dann schauen wir uns mal das Sprachbild Jesaja 7,14 an:

    Zitat

    Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel geben.[1] https://www.bibleserver.com/EU/Jesaja7%2C14

    Und vielleicht fällt dir auf: so macht das Christentum und alle ihre Richtungen bis heute Exegese.

    Was sagt die Exegese Deine Kirche wirklich dazu?

    Zitat

    Die mit dem Namen Immanuel verbundene Vorstellung der Jungfrauengeburt, die bereits dem neutestamentlichen Loblied in Mt 1,23 zu Grunde liegt, geht auf die LXX-Übersetzung von Jes 7,14 zurück. Im hebräischen Text wird die Mutter Immanuels als עַלְמָה ‘almāh bezeichnet, d.h. als junge, unverheiratete Frau. Die → Septuaginta gibt den Begriff treffend mit παρθένος parthenos wieder, einem Wort, das ebenfalls eine junge, noch nicht verheiratete und damit zugleich noch jungfräuliche Frau meint. Die jüdischen LXX-Revisionen des 2. Jh.s n. Chr., d.h. Aqulia, Symmmachus und Theodotion (zu ihnen → Septuaginta), übersetzen jedoch νεᾶνις neanis. Damit wollen sie παρθένος parthenos vermutlich bewusst vermeiden, da Jes 7,14 LXX in Mt 1,23 die Vorstellung von der Jungfräulichkeit Marias belegen soll und die darauf fußende christliche Interpretation παρθένος parthenos im Sinne von „Jungfrau“ verstand. https://www.die-bibel.de/ressourcen/wib…tament/immanuel

    Und weiter steht da:

    Zitat


    Auch wenn sich der Name Immanuel innerhalb des Alten Testaments nur im Buch Jesaja findet, so bilden die jesajanischen Texte über den künftigen Friedensherrscher doch das Herzstück der alttestamentlichen Messiaserwartung. Dass Mt 1,23 die Ankündigung aus Jes 7,14-17 aufnehmen kann und in dem angekündigten Kind den kommenden Messias sieht, setzt vermutlich voraus, dass nach Meinung der christlichen Jesaja-Leser auch die Texte vom stellvertretend leidenden Gottesknecht (Jes 52,13-53,12) mit dem Messias zu verbinden sind. https://www.die-bibel.de/ressourcen/wib…tament/immanuel

    Grundlage dieses Bezugs bei Matthäus ist die jüdische Messias Erwartung.
    Eine Erwartung, die noch heute lebendig ist, da das Judentum Jesus als Messias nicht anerkennt.

    Die messianische Erwartung im Judentum:

    Zitat

    Die Erwartung des Messias wird von den Juden mit der Erlösung Israels aus allem Unheil verbunden.
    Die griechische Bezeichnung "Messias" steht für das hebräische Wort "Maschiach", das übersetzt so viel bedeutet wie "der Gesalbte" und ursprünglich den herrschenden König beschreibt. Auffallend ist hierbei, dass "Christus" das lateinische Pendant zu "Maschiach" darstellt.
    Mehr: http://www.judentum-projekt.de/religion/relig…dlagen/messias/

    Willst Du dem Judentum verbieten ihre eigenen Schriften über den historischen Kontext hinaus prophetisch auf den Messias hin zu lesen?

    Das AT hat noch mehr Sprachbilder, die über den historischen Kontext hinaus in eine ideale Zukunft hin verweisen:

    Zitat


    30 Das sind die Ausgänge der Stadt: auf der Nordseite, 4 500 Maß, drei Tore: 31 - die Stadttore aber sind nach den Stämmen Israels benannt -: drei Tore im Norden: das Tor Ruben ist eines, das Tor Juda ist eines, das Tor Levi ist eines; 32 auf der Ostseite, 4 500 Maß, drei Tore: das Tor Josef ist eines, das Tor Benjamin ist eines, das Tor Dan ist eines; 33 auf der Südseite, 4 500 Maß, drei Tore: das Tor Simeon ist eines, das Tor Issachar ist eines, das Tor Sebulon ist eines; 34 die Westseite, 4 500 Maß, drei Tore: das Tor Gad ist eines, das Tor Ascher ist eines, das Tor Naftali ist eines. 35 Der Umfang beträgt 18 000. Und der Name der Stadt ist von heute an: Hier ist der HERR.

    Genauer "Und der Name der Stadt war von dem Tag an: JHWH ist daselbst.

    Auch das passt zu Matth 11,23:

    "Siehe: Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns."

    Und es passt zu Offenbarung 21:

    Zitat

    2 Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. 3 Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein.[1]

    Die Wurzel des Christentums ist nun mal das Judentum. Nicht gegen, sondern aus dieser Wurzel heraus ist das Christentum zu verstehen.

    In Römer 11 benutzt Paulus das Bild des Ölbaums:

    Zitat


    17 Wenn aber einige Zweige herausgebrochen wurden, du aber als Zweig vom wilden Ölbaum mitten unter ihnen eingepfropft wurdest und damit Anteil erhieltest an der kraftvollen Wurzel des edlen Ölbaums, 18 so rühme dich nicht gegen die anderen Zweige! Wenn du dich aber rühmst, sollst du wissen: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.

    Die Exegese Deiner Kirche erklärt dazu:

    Zitat


    Die Heidenchristen sind auf den Ölbaum des erwählten Volkes aufgepfropft worden. Deshalb haben sie keinen Grund zur Überheblichkeit. Gott könnte die Heidenchristen jederzeit wieder ausbrechen. Er kann auch Israel zum Glauben führen. So steht am Ende des Gedankenganges die Erkenntnis, dass die Art und Weise wie Gott seine Verheißungen gegen Israel erfüllen wird, allein in seiner Hand liegt (11,1-36). https://www.die-bibel.de/ressourcen/bib…roemerbrief-rom

    Das betrifft auch andere Stellen. Die Rede ist vom Messias, der Got tes Reich aufrichtet, die Feinde unterliegen und die Heiden erkennen letztlich und kehren sich zu Gott.

    Das ist ja bei/nach Jesus nicht passiert.

    Man hat es dann so gedeutet, dass dies nun in der Kirche, dem neuen Israel so sei. Aber wo denn bitte?

    Wenn Du das AT auf Prophezeiungen hin liest, dann treffen diese ein, doch es bleibt immer etwas offen. Daher lebt auch Israel bis heute in Erwartung.

    Was ist bereits eingetroffen?

    Wie viele Menschen bekennen sich zu Gott Israels?

    Juden: 15,3 Millionen
    Muslime: rund 1,9 Milliarden
    Christen: 2,2 Milliarden, davon 1,39 Milliarden Katholiken

    Ich würde sagen, da haben sich inzwischen sehr viele Heiden zu Gott bekehrt.

    Das hat mit Jesus zu tun und wäre ohne Jesu kaum möglich gewesen.

    Auch unsere Gesetzgebung, vor allem, dass sie änderbar ist, ebenso das Kirchenrecht, also nicht ein unabänderliches Gottesgesetz ist, da bin ich gerade als Frau dem Christentum sehr dankbar. Auch wenn Jesus sagt, dass sich das Gesetz in Gottes- und Nächstenliebe erfüllt, dann handeln Menschen, die sich um ein Gesetz versammeln doch nicht danach, auch nicht im Judentum. - Das ist ein Ergebnis, wenn ein Gesetz und nicht die Liebe das Zentrum bildet:

  • Und vielleicht fällt dir auf: so macht das Christentum und a Damit lle ihre Richtungen bis heute Exegese.

    Beschäftige Dich doch mal mit der biblischen Einleitungswissenschaft:

    Zitat


    Die Einleitungswissenschaften befassen sich mit dem Aufbau, der Struktur und der Entstehung biblischer Texte im Kontext ihrer Zeit. Die Lehrveranstaltungen vermitteln deshalb nicht nur exegetische Methoden, sondern führen insbesondere auch in die alt- und neutestamentliche Zeitgeschichte sowie die biblische Landeskunde und Archäologie ein.
    https://www.ktf.uni-bonn.de/faecher/einleitungswissenschaften

    Einleitungswissenschaft (AT) - www.die-bibel.de

    Biblische Einleitungswissenschaft – Wikipedia

  • Christel erstmal danke für deine Beiträge.

    Du schreibst, man kann von einer Duldung der Heiden nicht auf ein beschneidungsfreies Judentum schließen. Richtig, aber die Heilsvorstellung ist nicht eine Duldung von Heiden (das war die Situation Israels inmitten der Heidenvölker), sondern die Erkenntnis Gottes. Das Gesetz wird in ihr Herz geschrieben.

    Das Christentum habe das verwirklicht. Das wäre schön gewesen und zweifelsohne das Ansinnen Jesu, ist aber real nicht der Fall. Es kam ja keine Vollendung, sondern wir warten alle (Christen auch) immernoch. Daher ist zu deinem Satz "deswegen warten die Juden ja noch immer" zu sagen: Ja, die Christen ja auch...

    Das Christentum hatte dann nicht nur ein "beschneidungsfreies Judentum" geschaffen, sondern eine Verwerfung desselben.

    Das auf die Verfolgung durch Juden in der Frühzeit zurückzuführen, mag ein Gedanke sein, rechtfertigt aber das, was da kam, nicht mal annähernd. Diese "Verfolgung" war die Ablehnung Jesu als Messias, der Ausschluß aus dem Tempel und ggf Sanktion bei Verletzung des Gottesnamens.

    Verfolgung im direkten Sinne kam vor allem von Rom.

    Ja, die messianischen Texte haben etwas Offenes, weil es noch offen ist. Und ja, man darf die sich jederzeit heranholen als Sehnsucht, als Trost, als unerschütterliche Quelle der Hoffnung und Leben im Herzen. Aber wenn es heißt, "damit die Schrift erfüllt werde", dann sollte das, was da verheißen war, sich auch erfüllen bzw überhaupt davon die Rede sein. Und weil das nicht zutraf, deshalb hat Israel es größtenteils nicht angenommen und hält ja bis heute daran fest.

    Aber ich will gerne weiter lernen. Es gibt Texte in denen ich Jesus beschrieben finde. Also dass das Erscheinen dieses Mannes angekündigt ist.

    Vielleicht ist das auch alles Gottes Weg und er macht das so. Er sagt Israel so, dann sagt er, er sei drei in eins, dann sagt er Mohammed, er sei eins und er soll ein neues Buch schreiben ... Aber ich bezweifle es. Also nicht, dass er letztlich den Weg führt, aber dass diese Phänomene und Wirrungen sein Anliegen sind.

    Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.

  • Richtig, aber die Heilsvorstellung ist nicht eine Duldung von Heiden (das war die Situation Israels inmitten der Heidenvölker), sondern die Erkenntnis Gottes. Das Gesetz wird in ihr Herz geschrieben.

    Das Christentum habe das verwirklicht.

    Sorry, das ist keine Prophezeiung!
    Das ist einfach eine Feststellung von Paulus in Röm 2,14, dass auch die Heiden ein Gewissen haben:

    Zitat


    14 Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. 15 Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab, ihre Gedanken klagen sich gegenseitig an und verteidigen sich

    Seele, kann es sein, dass Dir vor lauter Judentum der christliche Glaube auch inhaltlich irgendwie weggerutscht ist?

    Das Christentum hatte dann nicht nur ein "beschneidungsfreies Judentum" geschaffen, sondern eine Verwerfung desselben.

    Mag sein, dass dies einige Christen so sehen. Manche wissen ja noch nicht mal, dass sie mit dem AT den jüdischen Tanach in den Händen halten.

    Und doch stehen sie auf dem Boden des Judentums. Und doch ist auch ihr Denken durch das Judentum geprägt worden.

    Und wer wirklich Christ ist, der hat den Juden Jesus in sein Herz geschlossen und folgt ihm. Und dann geschied dies: "26 Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist gebe ich in euer Inneres. Ich beseitige das Herz von Stein aus eurem Fleisch und gebe euch ein Herz von Fleisch." (Ez 36)

    Und da sie dem lebendigen Wort folgen und dem lebendigen Geist Gottes werden sie durch Jesus zu einer neuen Schöpfung.

    Ja, die messianischen Texte haben etwas Offenes, weil es noch offen ist.

    In Jesus haben sie sich erfüllt. Mit ihm ist das Reich Gottes schon zu uns gekommen und es wächst und wächst... - Nimmst Du ihm Übel, dass es noch am Wachsen ist?

  • Aber wenn es heißt, "damit die Schrift erfüllt werde", dann sollte das, was da verheißen war, sich auch erfüllen bzw überhaupt davon die Rede sein. Und weil das nicht zutraf, deshalb hat Israel es größtenteils nicht angenommen und hält ja bis heute daran fest.

    Lieber Seele1986 alles wird sich ja noch erfüllen! Hoffentlich bald! Aber wir müssen Geduld haben! Christen warten ja nun schon (seit 33 n.Chr ) seit mehr als 1990 Jahren!

    Selbstverständlich war das was die Schreiber des Neuen Testaments mit "damit die Schrift erfüllt werde" meinten für diese eine Art "Selbstvergewisserung" und Interpretation der Texte der Heiligen Schrift aus dem Ersten Testament = Altes Testament. Frühe Urchristen hätten zum Buch ihrer Heiligen Schrift des Thanach nie "Altes Testament" gesagt! Ruth Lapide († 30. August 2022) hatte zeitlebens m.E. vollkommen zu Recht die Bezeichnung "Altes Testament" kritisiert und für die Bezeichnung »ERSTES TESTAMENT« plädiert!

    Es gibt Texte in denen ich Jesus beschrieben finde. Also dass das Erscheinen dieses Mannes angekündigt ist.

    Danke, dass Du das so siehst. Vielleicht können Dich ja auch noch die 400 Messianischen Prophetien die ich Dir per PN zusandte auch noch überzeugen ... Das hoffe ich zumindest.

    Vielleicht ist das auch alles Gottes Weg und er macht das so. Er sagt Israel so, dann sagt er, er sei drei in eins, dann sagt er Mohammed, er sei eins und er soll ein neues Buch schreiben ... Aber ich bezweifle es. Also nicht, dass er letztlich den Weg führt, aber dass diese Phänomene und Wirrungen sein Anliegen sind.

    Wenn man schon in der Urgeschichte das »uns« (Gen.1:26) oder das »wir« (Gen.11:7) trinitarisch sehen würde, wäre es meiner Meinung nach doch wohl kein Problem. ( -----> siehe auch die folgende Anmerkung der Neuen Evangelistischen Übersetzung zum „uns” in 1. Mose 1:26: »Die Mehrzahl könnte hier schon ein erster Hinweis auf die Dreieinheit Gottes sein.«)

    Ich glaube auch nicht, dass Gott 600 Jahre nachdem Gott in seinem eingeborenem Sohn Jesus Christus zum End- und Höhepunkt seiner "Gottesoffenbarung" gekommen war, ausgerechnet dem Herrn Mohammed aufgetragen hat „er soll ein neues Buch schreiben”! Das bezweifle ich sehr!

  • Christel in jedem Menschen, der sich zu Gott bekehrt und seinem Weg folgt, ist das Reich Gottes lebendig und "erfüllt" sich dieses "ins Herz schreiben". Natürlich. Aber in der Verheißung ist davon die Rede, dass es weltweit so sein wird und keiner mehr sagt "Erkenne Gott", denn alle werden ihn erkennen.

    Dass dies hier bereits in den Menschen lebt, die Gott als ihren Vater und Herrn erkannt haben und so leben, ist vollkommen richtig.

  • Anmerkung: die Themen "Dreieinigkeit" usw. werden sich herbei wohl kaum vermeiden lassen. Es lässt sich in der Auseinandersetzung mit der Christentumsgeschichte nicht umgehen. Wenn das grundsätzlich nicht erwünscht bleibt, dann ist dem so und ich schweige grundsätzlich am besten dazu.

    Hat es sich wirklich alleine an dieser Frage entzündet? Wir sollten dann diese theologische Frage eventuell nur von einem bestimmten Aspekt behandeln. Haha, der war gut, wenn man weiß wie fett das Dreieinigkeitsthema in diesem Forum bereits war...

    Es wäre gut, wenn es nicht ausartet.

    Seele1986, bei dir steht jetzt bei Konfession: Keine Angabe. Du fühlst dich also zumindest derzeit nirgends zugehörig.

    Vielleicht weil unser Pfarrer bei meiner Einsegnung sagte, ich solle den Menschen den einen Gott Israels verkünden (ich glaube, auch aus Jesaja, ich weiß es leider nicht mehr).

    Als was wurdest du eingesegnet und gehe ich recht in der Annahme, dass sich dein jetziges Verständnis der Dreieinigkeit nicht (mehr) mit diesem "einen Gott Israels" Verständnis verträgt. Ich finde es interessant wie sehr dieses Thema bei vielen Christen ausschlägt und was es alles auslöst, was es bei mir eigentlich gar nicht tut.

  • Christel in jedem Menschen, der sich zu Gott bekehrt und seinem Weg folgt, ist das Reich Gottes lebendig und "erfüllt" sich dieses "ins Herz schreiben". Natürlich. Aber in der Verheißung ist davon die Rede, dass es weltweit so sein wird und keiner mehr sagt "Erkenne Gott", denn alle werden ihn erkennen.

    Dass dies hier bereits in den Menschen lebt, die Gott als ihren Vater und Herrn erkannt haben und so leben, ist vollkommen richtig.

    Lieber Seele, das ist eine Theorie.

    In der Praxis stellen sich Fragen: Wie erkennt der Mensch, wer Gott ist, wie Gott ist, wie wird es dem Menschen möglich in eine solch vertrauensvolle Beziehung zu Gott zu treten, dass er ihn als liebenden Vater erkennt?

    Wir Christen glauben, dass dies uns Jesus gezeigt hat, in seinen Reden, Wirken, Heilen, in seiner Vergebung selbst am Kreuz und auch in seinem Sterben für unsere Sünden. - Ein Leben für uns, ein Sterben für uns, JHWH ich bin da für Euch.

    Wer das erkannt hat und in der Nachfolge Jesu lebt, weil für ihn Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, der braucht keinen Vorschriftenkatalog, um den Willen Gottes zu kennen und zu tun. - Ein solches Leben wirkt wie Sauerteig.

    Gerade angesichts der Liebe Gottes bin ich die Letzte, die einem Menschen das Heil abspricht, aber Jesus streichen, den brauchen wir nicht, ich bitte Dich.

    Irgendwie scheinst Du ein naives Verhältnis zur Thora, die selbst für geringe Vergehen die Todesstrafe durch Steinigen vorsieht, zu haben. Es ist nicht alles falsch, was renato23 hier geschrieben hat.

    Das Judentum ist nur deshalb mild, gerade meistens bei uns, weil bei denen nicht die Thora allein gilt, sondern immer nur in der Auslegertradition und entscheidend ist, was der Rabbiner sagt und das ist nicht einheitlich. Da gibt es verschiedene Richtungen.

    Lebe mal in Israel im fünften Stock und dann wird am Sabbat der Fahrstuhl abgestellt, weil Sabbat ist. (Das soll es tatsächlich geben.) Halte Mal alle Speisevorschriften und vergiss nicht fleischiges von milchiges zu trennen, auch das Geschirr...

    Lass Dir Mal von den Palästinensern von der liebevollen jüdischen Behandlung erzählen. Der Dauerkonflikt dort hat mit Schuld zu tun, auf beiden Seiten.

  • tricky ich wurde für mein Amt in der Gemeinde eingesegnet. Ich bin Diakon. Unser Pfarrer hat das einfach so zitiert (eben eine Stelle aus dem alten Testament) und hat sich natürlich nicht diese Thematik darunter vorgestellt, die mich so umtreibt. Wie gesagt, man deutet sich das dann auch für sich so.

    Ja, es verträgt sich für mich nicht. Inklusive vieler Aspekte im NT selbst im Gegensatz zu vielen von Jesu Worten. Ferner das, was dann daraus als theologische Lehre gemacht wurde (stellvertretender Tod, Himmel oder Hölle bei Glaube oder Unglaube an den Sohn usw)

    Ja, ganz viele Menschen beschäftigt das. Weil da etwas nicht passt. Ferner auch die massive Ähnlichkeit der Figur und Biographie des Christus zu Buddha oder Krishna oder anderen göttlichen Gestalten, wo man sich fragt, wie kam es zu diesen Parallelen?

    Dann sagt man: Ja, aber Christus ist doch noch anders!, erzählt dann aber das gleiche: ein kosmischer Erlöser und Mittler zwischen Menschheit und Gottheit oder dem Göttlichen.

    Wir brauchen keinen Mittler zu Gott. Wir brauchen Erkenntnis und Umkehr. Das lehrte Jesus und war dort und bis heute dringend nötig. Dann wurde er als "Messias" ermordet. Gott erweckte ihn und holte ihn zu sich, wie zB Henoch. Von solchen wird geredet in der hebräischen Bibel.

    Und da drum wurde ganz viel Geschichte gestrickt. Von Jesus selbst weiß man ja kaum was laut der Forschung. Da ist einer als vermeintlicher Messias hingerichtet worden.

    Der Sinn von Jesu Predigt war nicht, dass Leute AN ihn glauben, sondern dass sie umkehren, weil Gottes Reich anbreche und alle Stämme und alle Völker zu dem einen Gott kommen.

    Das geschah dann aber nicht.

    Der Sinn von Jesu Tod war keine kosmische Sündenvergebung. Guck dir die Welt mal an. Gott vergibt, wenn man umkehrt. Und auch das, was der Mensch nicht erkennen oder leisten kann, wird Gott schon richtig zu beurteilen wissen. Das war nie anders.

    Auch ein Messias ist nicht sündlos, sondern es heißt "wenn er Sünde tut, werde ich ihn schlagen und lehren"...

    Messias gibt es öfters im AT, nicht nur einen. Kein einziger ist Gott oder sündlos, das ist undenkbar im hebräischen Denken. Folgen und ehren, ja, aber anbeten nicht. Einem guten Lehrer darf man folgen und Ehre immer dem, dem Ehre gebührt. Das ist kein Problem.

  • Hallo zusammen,

    nach Rücksprache mit tricky eröffne ich ein neues Thema, da die Debatten unter "was schaust du gerade?" und andernorts fehl am Platze sind.

    Ich staune über die Überschrift!

    Nachdem, was Du so von Dir gibst, hast Du Jesus doch längst abgeschrieben. Für Dich scheint er nur einer von vielen jüdischen Lehrern gewesen sein.

    Da stellt sich mir die Frage, wozu brauchst Du Jesus noch?

  • Christel wie man davon weiß vom liebenden Gott? Indem man es hört. Indem es erzählt wird. Indem diese Botschaft einem aufgeht und wahr wird.

    Wo sind diese Texte zu finden als Worte Gottes, damit keiner sage, es sei ne Idee? In der Bibel, liebe Christel. Die Propheten, die Psalmen usw sind VOLL davon.

    Woher speist sich das, dass Menschen sowas schrieben? Aus der Erfahrung mit diesem Gott.

    Nur Israel? Nein, jeder kann das erfahren und erkennen. Da gibt es weltweit und seit Jahrtausenden Beispiele für.