• Wie sieht das eigentlich aus, wenn sich in einer Gemeinde ein adventistisches Ehepaar scheiden läßt ? Ich selbst habe selbst in meiner Heimatgemeinde da einiges gehört. Es zerbrechen ja Familien. Meist will die Ehefrau nicht mehr, in einem Fall, den ich kenne, ist der Mann "durchgebrannt". Ein Gemeindebruder hat Jahre gebraucht bis er esverkraftet hat, daß sich seine Frau von ihm gerennt hat, ausgezogen ist, weit weg in eine andere Stadt. In einem anderen Fall lässt sich jetzt die Ehefrau nach zwei Jahrzehnten Ehe scheiden mit der Begründung unter anderem auch, dass der Bereich des Glaubens als Christ mit dem partnerschaftlichen Zusammenleben und der Ehescheidung nichts zu tun hätte und man sich wegen verschiedener Interessen auseinander gelebt hätte. Die Kinder verlieren dadurch oft den Vater bzw. emotional entfremden sich gegenüber dem Vaterteil, zumal es bei dem Besuchsrecht in Deutschland keine gesetzliche Regelung gibt. Für den Sohn ist es ein harter Schlag, wenn der Vater ausgezogen ist. Und all diese spielt sich unter Adventisten in einer Adventgemeinde ab, unter Christen. Nicht selten wird falsch Zeugnis redet wider den Vater, es wird getratscht, gequatscht, über andere hergezogen, man zerreißt sich den Mund und all dies wird christlich abgesegnet.

    Was erzähle ich dem Vater, der bald über einen Fachanwalt für Familienrecht geschieden ist, zwei Kinder hat und der jetzt allein leben muss, seine Familie verloren hat, dessen Kinder sich emotional von ihm entfremden ? Ist er ein schlimmer Sünder ? Was hat er falsch gemacht ? Oder soll ich ihm lieber verdeutlichen, dass Gott ihn auch in dieser Krise und Situation liebt ? Immerhin hätte er seine Familienidylle auch durch einen Verkehrsunfall verlieren können oder durch eine schwerwiegende Erkrankung wie z.B. Krebs ?

    Letztlich wird der Mensch "auf sich selbst zurückgeworfen". Was bleibt mir, wenn ich alles verloren habe ? Welche Hoffnbung habe ich dann noch ? Als Atheist keine mehr, welche denn auch ? (Wenn die Toten nicht auferstehen, dann »lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot!« 1. Kor 15,32). Als Atheist und Materialist kann ich weder beten noch danken, dann ist "Wüste" in mir. Aber als Christ habe ich Hoffnung gegen den Tod über den Tod hinaus (Hoehelied der Hoffnung: 1. Kor 15). Die Atheisten mögen einwenden, dass eine Auferstehung nach unserem Stand der Naturwissenschaften unmöglich ist, aber wir werden ja auch nicht in der alten gefallenen diesseitige Welt wiedererweckt, sondern die Welt in der wir die Auferstehung von den Toten zuteil haben entzieht sich wie hinter einem "Ereignishorizont" der Fassbarkeit des menschlichen Verstandes und der Wissenschaft. Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich (Lukas 18,27).

    Einmal editiert, zuletzt von 10Veith2010 (28. März 2011 um 18:40)

  • Schwieriges Thema..
    Man muss sagen, dass auch die Gemeinde in gewisser Hinsicht ein Spiegelbild der Gesellschaft ist, in der eben keine sündlosen, perfekten Menschen sind sondern Menschen mit vielerlei Fehlern. Angeblich soll ja die Scheidungsrate unter christlichen Ehepaaren (nicht nur bei uns sondern auch bei andern Denominationen) fast noch höher sein als "draussen". In der Regel sieht es meiner Erfahrung nach fast nie so aus, das es nur "eine(n) Schuldige(n)" gibt. Ideal ist es absolut nicht, aber manchmal unvermeidbar und ab und zu das kleinere Übel (was ist besser sich lebenslang an einen prügelnden, saufenden Schläger zu binden um nur ja nicht schlecht aufzufallen oder im Interesse von sich selbst und der Kinder sich scheiden zu lassen?).

  • Wir sind eben alle Sünder, Egoisten, Ich,Ich, Ich, jeder will vom anderen geliebt werden und kann selber nicht lieben und das ist das Übel.

    Die Erwartungshaltung ist oft zu groß, Jesus sagte in der Bergpredigt : ""Gib was du erwartest "" jeder glaubt der andere muß tun. Keiner will geben und keiner will dienen.


    Das ist dann ganz gleich, ob adventistisch, katholisch, evangelisch, oder sonst was, wenn wir den Herrn nicht miteinbeziehen in unseren Alltag, in unsere Ehe werden wir früher oder später scheitern.

  • Hallo,

    prinzipiell bin ich GEGEN eine Scheidung. Mein Onkel ist mit ner anderen durchgebrannt, er war Prediger, die Kinder leiden drunter. In unserer Gemeinde gabs zwei Scheidungen, der eine ist ausgetreten, bevor er ausgeschlossen werden konnte, der andere weiß ich nicht mehr.

    Aber es stimmt, manchmal ist es besser. Wir sollten uns nicht an den Buchstaben des Gesetzes klammern. Ehrlich gesagt warte ich nur darauf, bis meine Eltern sich endlich durchringen, wenigsten getrennt zu leben. Alle leiden unter der Situation, aber nur weils unchristlich ist, wird an der Ehe festgehalten. -.- Naja, ist nicht mein Bier, ich zieh eh in 2-3 Jahren aus...

    LG

    Kathrin

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

    AviThomas.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von sanfterengel (29. März 2011 um 10:55)

  • In dem Fall meines Glaubensbruders aus der Gemeinde handelt es sich nicht um einen "saufenden, prügelnden Schläger". Es war halt nur so, dass die Ehefrau nicht mehr wollte nach zwei Jahrzehnten Ehe. Sie meinte, dass der Glaube an Gott nichts mit der Ehe zu tun hätte und sie nicht um des Glaubens an Gott willen die Ehe weiterhin aufrecht erhalten wolle. "Ein harter Schlag für die KInder", sagte unser Prediger. Einem anderen Glaubensbruder aus der gleichen Gemeinde ist es vor vier Jahren ebenso ergangen: Die Ehefrau wollte nicht mehr und weil sie nicht mehr wollte, ist sie auch nicht mehr in den Sabbatgottesdienst gegangen, um ihren Mann dort nicht zu treffen. Der Ehemann hat dreieinhalb Jahre gebraucht, um die Trennung einigermaßen zu verkraften. Ein "gestandener" vernünftiger Mann, kein Choleriker, kein Tyrann. Was da in die Ehefrauen gefahren, verstehe ich überhaupt nicht. Aber es stimmt, ich kenne einige christliche geschiedene Ehen. Eine Bekannte von mir aus einer Baptistengemeinde mit drei Kindern hat sich auch eines Tages scheiden lassen. Auch hier ging es von der Ehefrfau aus, die nicht mehr wollte - sie hat angefangen, sich selbst zu verwirklichen, nochmal studiert, ein Buch geschrieben usw. In einem Fall in meiner Heimatgemeinde war ganz klar der Ehemann schuld: Sie hatten drei Kinder, der Ehemann war bei einer Versicherung im Außendienst, kannte viele Leute und "brannte mit einer jüngeren hübschen Dame durch über alle Berge". Aber soweit ich weiß, geht in drei von vier Ehescheidungen die Initiative von der Ehefrau aus. Wenn die Kinder größer geworden sind, besinnen sich die Frauen auf sich selbst zurück. Interessant ist, dass nicht selten gerade die Ehen, die von tyrannischen cholerischen und sogar die Kinder schlagenden Ehemännern dominiert werden, die Ehen sehr lange halten, weil die Ehefrauen nicht gegen die übermächtigen dominanten Männer ankommen und somit lebenslang wie festgebunden werden. Manche die dann geschieden sind, leben anschliessend viele Jahre ungebunden ohne Partner als Single, weil sie mißtrauisch geworden sind einem möglichen neuen Lebenspartner gegenüber.

    Noch schlimmer ist es, wenn man sich "von Gott scheidet". Die "Scheidung von Gott", wenn sie endgültig gemeint ist, ist meines Erachtens das Schlimmste, was ein Mensch sich antun kann.

  • Ehen gehen auseinander, weil mindestens einer der Partner sich nicht an die Gebote Gottes hält. Liebe deinen Nächsten heißt auch: tue ihm nichts Böses an, kränke ihn nicht, sei aufmerksam zu ihm, zuverlässig, lieb, usw, usw. Christliche, bzw. adventistische Ehen gehen in die Brüche, weil man die Theorie, die man lernt und kennt, nicht in die Praxis umsetzt. (Oder kennt man die Theorie überhaupt nicht? ) Der Sittendekalog sichert Frieden und soziale Gerechtigkeit. Wer sie außen vor lässt, muss mit den Folgen kämpfen. So einfach ist das.

    Auch Adventisten sind Menschen und keine Engel (es wird aber von ihnen erwartet.).

    Die Bezeichnung "Auseinander gelebt" kann ich bald nicht mehr hören. Man WILL NICHT miteinander leben. Entweder die beiden wollen es oder sie wollen es nicht. Ein Auseinanderleben gibt es, mMn, nicht.

    Jesus heilt auch die Ehen.... aber das müssen BEIDE wollen. Da jeder über einen freien Willen verfügt, ist da nichts mehr zu machen, wenn ein Partner nicht mehr will.

    Der Teufel ist ein guter Stratege. Er versucht - seit dem die Menschen existieren,- sie von Gott weg zu bringen. Früher hat er Gottes Kinder verfolgt, in die Arena vor wilde Tiere geworfen, je mehr er versucht hat das Volk Gottes zu minimieren, umso mehr ist es gewachsen. Also hat er seine Strategie geändert. Er zerstört von INNEN. Die kleinste Zelle, die Ehe, die Familie, dort, wo das Herz am meisten schlägt ...........und verzeichnet, LEIDER, enorme Erfolge. Denn wenn in den Familien die Herzen aus dem lebendigen Leibe herausgerissen werden...... wer hat da noch Gedanken an Gott und guten, liebevollen Umgang mit dem Nächsten ?

    Grade dort versucht Satan zu zerstören, wo man sich am meisten zu Gott bekennt. Oder aber wer zur Gemeinde Gottes gehört. Dort ist das Terain für ihn am attraktivsten, dort will er am meisten kaputt machen.


    Nachtrag.
    Auch eine Scheidung ist die Frucht des Ungehorsams.

  • aber was ist nun, wenn man nun doch mit einem prügelnden, trinkenden Schläger zusammen ist? Die Bibel kennt ja meines Wissens nur einen Scheidungsgrund: Ehebruch.

    Wir hatten das Thema mal im Hauskreis, und eine Freundin von mir hat die Erfahrung gemacht, dass sie sich von ihrem damaligen Partner (nicht verheiratet) getrennt hatte, weil er sie geschlagen hat. Das finde ich absolut berechtigt. Gut, sie hatte den Vorteil dass sie nicht verheiratet war, und das ganze schnell beenden konnte.
    Aber man kann doch auch einer Ehefrau nicht zumuten, sich das bieten zu lassen, nur weil die Bibel diesen Grund nicht nennt?? Ich denke zwar, dass man dem Partner eine Chance geben muss, wenn dieser bereit ist, sich helfen zu lassen, an sich arbeiten möchte etc. Aber was, wenn gar nicht die Bereitschaft da ist, etwas zu ändern? Sich prügeln lassen?? Sicher nicht, kann wohl nicht in Gottes Sinne sein.

    • Offizieller Beitrag

    ...eine Freundin von mir hat die Erfahrung gemacht, dass sie sich von ihrem damaligen Partner (nicht verheiratet) getrennt hatte, weil er sie geschlagen hat. ... Gut, sie hatte den Vorteil dass sie nicht verheiratet war, und das ganze schnell beenden konnte.


    NaJa so einfach daraus einen "Vorteil" zu konstruieren verwirrtwegr verwirrtwegr

    Unverheiratet zusammenleben ist nach der Heiligen Schrift nicht weniger Unrecht als eine Wiederverheiratung nach einer Scheidung.

    Die Scheidung ist unerwünscht, aber möglich. Die Wiederverheiratung von einer Eheverfehlung des anderen Partners abhängig. Wahrscheinlich ist Gewalt in der Ehe eine solche Eheverfehlung - doch das ist Sache des persönlichen Bibelverständnisses.

    Liebe Grüße

  • Die Bibel erzählt etwas von Scheidung "...wegen der Härte eures Herzens hat Mose "erlaubt" sich zu scheiden...". Das war auch nicht wegen Ehebruch. Jesus nennt nur Ehebruch als das legitime Mittel zur Scheidung, da Er wusste, wie "unmenschlich" es in der Auswirkung ist und eine Vergebung schon fast eine heilige Tat ist....(auch das gibt es).

    Wenn Deine gläubige Freundin in einer wilden Ehe gelebt hat mit einem Ungläubigen, dann erlebt sie nur die natürlichen Folgen des Missachtens der Ratschläge Gottes. Trennung ist zwar erlaubt, aber "Wiederheirat" weniger, denn man soll sich bemühen sich mit dem Partner zu versöhnen. Das kann Gott machen, die Macht hat er.

    Wir sind zur Versöhnung aufgerufen. Jetzt ist die Frage, wollen wir die "Mühe" auf uns nehmen und mit dem "Alten" (der "Alten") wieder zusammen kommen, oder schmeichelt uns die Vorstellung, einen Neuen zu nehmen..... und wenn wir mit dem Ersten eh nicht verheiratet waren..nun, ja, warum nicht, kann wieder so schön prickelnd sein, zu dem alten habe ich keine Verpflichtungen. Solche Einstellung finde ich persönlich grässlich.

    Ich meine, dass die heutigen Partnerschaften und Ehen viel an dem ursprünglichen Werten verloren haben, und dass man sich kaum die Mühe gibt zu fragen, wie ist es Gottgefällig, was sagt uns die Bibel darüber? Partnerschaften werden mehr oder weniger zur rein privaten Sache, die keinen was angehen, bei nahe nicht ein mal Gott. Bittet man Gott im Voraus um einen Partner? fragt man Ihn, wenn man glaubt jemanden gefunden zu haben, ob Er einverstanden ist ? ............

    LG

  • Wenn Deine gläubige Freundin in einer wilden Ehe gelebt hat mit einem Ungläubigen, dann erlebt sie nur die natürlichen Folgen des Missachtens der Ratschläge Gottes.

    nein so war das nicht. 1. ist sie keine Adventistin, sie ist gerade auf dem Weg zum Glauben kann man sagen. 2. sie hat nicht mit ihm zusammen gewohnt meines Wissens, aber auch wenn das so wäre, dann hatte sie kein Unrechtsgefühl, eben weil sie auch keinen Bezug zum Glauben hatte (im Übrigen möchte ich auch diesen Aspekt nicht verallgemeinern, man kann doch niemanden verurteilen, weil er mit seinem Partner zusammen lebt. Ob man Sex hat steht nochmal auf einem anderen Blatt, außerdem kann man getrennte Zimmer haben etc.)

    Und ich finde egal ob gläubig oder nicht, keine Frau hat es verdient von ihrem Mann/Freund geschlagen zu werden, Gott sagt sicherlich nicht: so, das hat sie jetzt davon, sondern er hat Erbarmen und Mitgefühl.

    Ansonsten geb ich Dir recht, man macht sich heute einfach nicht mehr die Mühe, die Dinge zu kitten, um die Ehe zu kämpfen. Das ist vielen Menschen zu anstrengend geworden.

  • P.S. ausserdem finde ich es etwas einseitig und auch makaber zu sagen, es sind die natürlichen Folgen des Missachten der Weisungen Gottes, wenn eine Frau geschlagen wird...Der Mann missachtet hier ja wohl die Weisungen des Herrn. Ich denke auch nicht, dass es richtig wäre, sich so gegenüber einem Opfer von Gewalt zu äußern.

  • Oh,mann, schon wieder diese Wattebausch Aufrufe. Keine Angst vor Realität. (wieso kann man Dinge nicht bei NAmen nennen?) Der Tread heißt: Ehescheidung unter Andventisten. Ich wusste nicht, dass Deine Freundin erst eine Interessierte ist. Dachte, sie ist als eine Gläubige zusammen mit einem Ungläubigen gekommen. Und das wäre in dem Fall unvernünftig und gegen Gottes Willen, da es bei so einer Konstellation immer Probleme gibt.... wenn man nun mal treu seinen Glauben ausleben möchte.

    Natürlich verdient es keine Frau geschlagen zu werden. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ungläubiger zum Säufer und Schläger wird ist größer, als bei einem Gläubigen. (Die Betonung liegt auf "Wahrscheinlichkeit". ) Nicht umsonst sagt die Bibel: "zieht nicht am Joch mit Ungläubigen".

  • "... man macht sich heute einfach nicht mehr die
    Mühe, die Dinge zu kitten, um die Ehe zu kämpfen. Das ist vielen
    Menschen zu anstrengend geworden..."

    So ist es. Wenn ich da an meine Eltern und Grosseltern denke - es wurde damals viel geschlagen. Ich meine, sie haben die Kinder geschlagen. Und viele Frauen sind auch jahrzehntelang mit einem Kinder schlagenden sehr dominanten Mann verheiratet. Und manche Frauen bleiben lieber jahrelang ganz allein, ganz ohne Mann, was ich auch verstehen kann. Mein Vater war 48 Jahre verheiratet bis zum Tod seiner Frau, die immer zu ihm gehalten hat, auch als er sehr krank wurde. Man hielt zusammen. Heute will man kein Leid mehr tragen. Sobald irgendwelche Probleme auftauchen, geht man auseinander und sucht sich einen anderen so wie man bei Nichtgefallen eine andere Hose anzieht. Das alles entspricht dem materialistischen Zeitgeist, der den Menschen zum Gebrauchsgegenstand und Wegwerfartikel degradiert und ihm die Würde nimmt.

  • @Ladylockenlicht
    Ja, das ist aber eben das, was ich sagte. Wir leben alle in der mir Sünde durchsüfften Welt. Sünde, Übel und alle Schrecklichkeiten sind in der Tat die natürlichen Folgen der Sünde. Auch wenn man in einer Partnerschaft (Ehe) Gottes Gebote nicht beachtet, muss man mit natürlichen Konsequenzen rechnen.

    Ich meine, dass jeder unglücklicher Ehefall individuell zu regeln ist. Anders geht es auch nicht. Es gibt keine Schablone für Eheprobleme. Die Bibel zeigt uns Prinzipien, die wir in jeden Fall einwenden sollen. Die Versöhnung steht an erster Stelle. ....dann kann man weiter nachdenken und beten.

  • Hi

    Stofi: Du vereinfachst doch sehr. Es gibt sehr viele Ehen die auseinander gehen und oft ist nicht mehr klar, wer der Schuldige war. Meine Eltern sind auch geschieden und ja, es war das beste, was sie tun konnten, denn es war keine Liebe mehr vorhanden. Es gibt meiner Meinung nach ein wichtiges Element, dass das Auseinanderleben extrem begünstigen kann. Und das ist, wenn die Beziehung zur Gewohnheit wird. Dann kann langeweile einkehren und man kann sich so auseinanderleben, das ist ein schleichender Prozess. Keiner von uns ist davor gefeit, das passiert nämmlich jedem ab und an. Entscheidend ist aber, dass man wieder die Kurve kriegt. Oft aber wird das in Beziehungen gar nicht wahrgenommen, da andere Sorgen und Probleme im Vordergrund stehen. Gerade in Ehen mit Kindern kommen die Kinder zuerst. Das ist auch richtig so, aber man sollte sich trotzdem auch Zeit füreinander nehmen. Mal etwas ohne Kinder unternehmen, nur zu Zweit. Oft kommt aber diese Pflege zu kurz und wenn dann die Kinder ausgezogen sind, merkt man, dass man sich eigentlich gar nichts mehr zu sagen hat. Und um das wider geradezurücken zu können braucht es einen extremen Einsatz von beiden und oft gelingt dies nicht. Ich finde es auch nicht richtig, dass man eine Scheidung nun so verteufelt, es stellt sich nämlich die Frage: Was ist schlimmer: Scheidung oder in einer kalten Beziehung zu leben? Und in einem solchen Fall ist für mich die Scheidung die bessere Variante. Dann noch was zu den Frauen: Ja es sind oft die Frauen die ausziehen (war bei meinen Eltern auch so), darauf zu schliessen, dass die Frau alles hingeschmissen hat, ist aber so nicht richtig. Als Aussenstehender bekommt man in den wenigsten Fällen mit, was in einer Ehe und Beziehung abgeht. Oft wird eine Fassade aufgebaut und man sieht von Aussen nur diese (war bei meinen Eltern übrigens auch so).
    Eine Scheidung hat auch wenig mit Religion zu tun, da sind wir nämlich alle gleich.

    Gruss
    DonDomi

    • Offizieller Beitrag

    Hi

    ... Ich finde es auch nicht richtig, dass man eine Scheidung nun so verteufelt, es stellt sich nämlich die Frage: Was ist schlimmer: Scheidung oder in einer kalten Beziehung zu leben? Und in einem solchen Fall ist für mich die Scheidung die bessere Variante. ...

    Für dich vielleicht, ich halte das jedoch für grundsätzlich falsch!

    Es lässt sich auch biblisch nicht argumentieren, während sich Belegstellen für den Weert des Ausharrens auch in schwierigen Umständen finde lassen.


    Eine Scheidung hat auch wenig mit Religion zu tun, da sind wir nämlich alle gleich.
    ...


    Selbstverständlich hat die Stellung zur Scheidung mit Religion und mit Glauben zu tun!!

    Überleg doch, was das für ein Thema in allen Kirchen und auch im AT und NT ist. Warum sollte das nichts mit Religion zu tun haben????

    Gruß

  • Eine Frage,
    was meint ihr unter der Scheidung, die staatliche Scheidung oder die kirchliche?

    denn manche heiraten z. B. nur standesamtlich, manche aber nur kirchlich.


    es kommt mir vor, als ob es manchen lieber wäre die Frau von dem Mann geschlagen zu sehen, als eine Scheidung zwischen Adventisten sich vorzustellen.

    Gruß
    Sunlight

    Einmal editiert, zuletzt von Sunlight (2. April 2011 um 15:52)

    • Offizieller Beitrag

    Im Volk Israel war dem Mann nicht erlaubt, seine Frau zu schlagen. Gäbe es zwischen beiden ein Problem, welches intern nicht gelöst werden konnte, ging man zu dem Priester, um das Problem zu lösen. Wenn Jesus ein böses Wort als eine Tat des Tötens darstellt, wieviel schlimmer ist es dann, eigene Frau zu schlagen. Ein Todschlag an sich ist schlimmer als ein Ehebruch. Wenn ein ständiges schlechtes Wort zu den Eltern keine Gnade bedeutete, wieviel weniger Gnade für Schlagende. Ich denke, damals wurden solche, die ihre eigene Frauen schlugen, gesteinigt. Denn dieses war gegen die 10 Gebote. Ich denke, wenn heute ein Mann seine Frau schlägt - was als eine Art des Tötens und damit schlimmer als Ehebruch ist, dann ist die Frau im Recht, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen.

  • @Jacob:

    Sorry diese Meinung ist so was von antiquiert. Weisst Du Liebesentzug ist etwas vom schlimmsten was man einem antun kann, das ist schlimmer als wenn Dich jemand mal schlägt. Wenn Du das mal erlebt hast, weisst Du wovon ich spreche. Man kann schon sagen, ihr müsst ausharren, aber wenn einer der beiden nicht mehr will, resp. nichts mehr in eine Ehe investieren will, dann scheidet man sich besser. Vielleicht sollte man auch mal scheiden zwischen Ehebruch und Scheidung. Für mich ist Ehebruch etwas, das man bewusst tut. Eine Scheidung kann aber auch durch einen schleichenden Prozess geschehen, es ist nämlich nur noch der formale Akt. Die Ehe wurde in diesem Fall nämlich schon viel früher gebrochen. Es bringt nichts nur wegen Regeln zusammenzuleben, damit dient man niemanden. Ja ich weiss die BIbel gibt dazu ein anderes BIld, allerdings hatte damals die Frau auch noch nichts zu sagen.
    Ebenso hat Scheidung für mich nichts mit Religion zu tun, weil es ein Gesellschaftliches und persönliches Problem ist. Es werden nicht weniger Ehen geschieden weil jeman gläubig ist oder nicht. Es gibt Paare die sind ein Leben lang glücklich zusammen, ohne dass sie jemals in die Kirche gegangen oder gläubig gewesen wären und es gibt gläubige Menschen bei denen geht die Ehe zu Bruch.

    Eine Ehe oder eine Beziehung bedeutet immer auch Arbeit und zwar tagtägliche, sonst kann es jedem passieren dass die Beziehung einschläft und man sich am Ende nichts mehr zu sagen hat. Man soll sich daher auch mal um sich und die Beziehung kümmern, als sich immer nur um andere und um Gesetze und Regeln irgendwelcher Religionen. Das ist eben genauso wichtig.

    Gruss
    DonDomi