Prophetie: Tag - Jahr Prinzip

  • @Seeadler

    Ich bin kein Adventist, und ich folge den meisten Adventistischen Auslegungen auch nicht (mehr). Was ich zu den 490 Jahrwochen denke, unterscheidet sich von dem was du behauptest. Ich habe mich im 1844 Thema darüber ausgelassen : Das Jahr 1844

    An der Stelle noch der Hinweis, dass ich Jonajim noch eine Antwort schuldig bin. Ich hab ihm bereits mit geteilt, dass ich dafür noch ein wenig Zeit brauche. Ich hatte schon 1/3 fertig, was mir dann allerdings aufgrund eines Bluescreens am PC verloren ging. Und da ich längere Texte wegen der extremen Trägheit des Forums auf meinem Rechner (ständig heult der Lüfter wegen Überlast) nicht innerhalb des Forums, sondern in einem Texteditor verfasse, ging es leider unwiederuflich verloren, was mich ziemlich demotivierte. Ich werde aber noch antworten.

  • Liebe Kathrin,


    Zunächst würde ich Dich darauf hinweisen, dass es bei der Zeitweissagung der 2300 Abende und Morgen gar nicht um die Frage geht, wie viel Tage ein Jahr in der Berechnung der prophetischen Zeit hat. Bei den 2300 A + M geht es eher um die Frage, ob es bei dieser Zeitangabe um buchstäblich 2300 Tage geht oder um eine Berechnung nach den prophetischen Jahr-Tag-Prinzip, was dann eben 2300 Jahre meinen würde.


    Wenn man diese Zeitspanne mit dem dritten Erlass zum Wiederaufbau Jerusalems durch den persischen König Artasastha ansetzt, der nachweislich im Jahre 457 vor Christus gegeben wurde, kommst Du rein rechnerisch in das Jahr 1843. (2300 – 457= 1843) In diesem Jahr haben auch die Milleriten das erste Mal schon die Wiederkunft Jesu erwartet. Welchen Fehler sie dabei schon allein in der Berechnung machten, kannst Du z. B. im Großen Kampf S. 401 und ausführlicher ab S. 326f nachlesen.
      
    Was die Frage betrifft, warum man in der Prophetie ein Jahr mit 30 Tagen berechnet, hat mit dem Mondkalender zu tun, nach dem die Juden damals und auch heute noch besonders ihre religiösen Feste feiern. Es gibt aber auch in den prophetischen Zeitangaben in Daniel und der Offenbarung selbst Hinweise, wo Gott selbst zur Berechnung eines Monats mit 30 Tagen Anlass gibt.

    Du findest in Daniel 7,25 und Dan. 12,7; Off.12,14 jeweils die Angabe von eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit. Damit sind 3 ½ Jahre gemeint, die man dann nach dem Jahr-Tag-Prinzip berechnet, wobei ein Monat mit 30 Tagen genommen wird. 30 x 12 = 1260 Tag-Jahre
      
    Dass es Gott so wollte, dass man mit 30 Tagen rechnet, hat auch damit zu tun, dass diese selbe Zeit in Off. 11,3 und auch in Off. 12,6 zwei Mal so angegeben wird.

    Dazu kommt noch, dass in Off. 11,2 und Off. 13,5 auch noch 42 Monate erwähnt werden, wo die selbe Macht beschrieben wird, die ihr Werk gegen Gottes Volk führt. Wenn Du nun 42 Monate x 30 Tage rechnest, kommst Du auch auf 1260 Tage.


    Es geht also in Daniel und Offenbarung zusammen 7 Mal um diese 1260 Jahre. Gemeint damit ist grundsätzlich immer die Zeit der mittelalterlichen Verfolgung und Unterdrückung bibelgläubiger Menschen durch das Papsttum. Adventisten berechnen mit gutem Grund diese Zeit von 538 – 1798.

    Das wäre für mich die einfachste Erklärung zu dieser Frage. Es geht somit bei den 2300 A + M (Jahre) und bei den 1260 Jahren um zwei verschiedene Zeitweissagungen, hinter denen auch verschiedene Ereignisse zu suchen sind.


    Wie das historisch zu belegen ist, darüber gibt es dann noch unterschiedliche Positionen, über die man diskutieren kann. Da gibt es aber auch viel Literatur, auf die Dich sicher jeder STA-Prediger aufmerksam machen kann. 

    Armin

  • Zitat von Armin Krakolinig


    Gemeint damit ist grundsätzlich immer die Zeit der mittelalterlichen Verfolgung und Unterdrückung bibelgläubiger Menschen durch das Papsttum. Adventisten berechnen mit gutem Grund diese Zeit von 538 – 1798.[/font][/size][/color]


    Dass in der Zeit von 538 - 1798 diese 1260 Jahre passen ist wieder der Denkfehler der die Umrechnung des 360 Tagejahres nicht konsequent berücksichtigt. Ich stimme aber mit den Adventisten darin überein, dass das Ende der 1260 Jahre im Jahre 1798 zu finden sein muss, weil hier die päpstliche Vorherrschaft augenscheinlich erst mal beendet wurde. Die Frage ist dann, wo genau fangen wir an ? Meiner Meinung nach bekam die katholische Kirche nicht schon 538 die weltliche Krone vom Kaiser Justinian aufgesetzt, sondern erst 555/556 in der Zeit vom Übergang von Vigilus zu Pelagius. Von der Zeit bis zum Niedergang des Papstums waren es ca. 1243 Jahre nach dem 360 Tage Prinzip. Man muss bei Vigilus berücksichtigen, dass er zuerst nur unter Druck des Kaisers im Amt war. Die tatsächliche Zeit kann aber erst gerechnet werden, nachdem er auch von der Gemeinde selbst akzeptiert wurde.

  • Hallo,

    @Seeadler: Ich bin verwirrt. Ihr operiert hier alle mit Hintergrundwissen zu irgendwelchen Astronomischen Themen, mit denen ich nichts anfangen kann.

    Azatoth:

    Zitat

    Denn Jesus sagt selbst, dass wir weder Tag noch Stunde wissen sollen, womit ja aber nicht gesagt ist, dass wir überhaupt gar keine Anhaltspunkte haben sollen.


    Jesus sagt, dass dies den Ungläubigen unbekannt ist. Wir als Christen können sicher auch nicht den genauen Zeitpunkt bestimmen, jedoch eine Tendenz, einen Zeitraum anhand des Offenbahrten erkennen.

    Armin Krakolinig:

    Zitat

    Welchen Fehler sie dabei schon allein in der Berechnung machten, kannst Du z. B. im Großen Kampf S. 401 und ausführlicher ab S. 326f nachlesen.


    Das sehe ich als Allgemeinbildung eines Adventistenkindes an. ;)

    Zitat

    Du findest in Daniel 7,25 und Dan. 12,7; Off.12,14 jeweils die Angabe von eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit. Damit sind 3 ½ Jahre gemeint, die man dann nach dem Jahr-Tag-Prinzip berechnet, wobei ein Monat mit 30 Tagen genommen wird. 30 x 12 = 1260 Tag-Jahre


    Wer sagt mir, dass eine Zeit ein Jahr ist? Vllt. ist damit ein Jahrzehnt,, ein Jahrhundert, eine Sekunde, oder eine völlig, uns Menschen uneigene Einheit gemeint?

    Zitat

    Dazu kommt noch, dass in Off. 11,2 und Off. 13,5 auch noch 45 Monate erwähnt werden, wo die selbe Macht beschrieben wird, die ihr Werk gegen Gottes Volk führt. Wenn Du nun 45 Monate x 30 Tage rechnest, kommst Du auch auf 1260 Tage.


    Ja, wenn ich aber immer udn überall z.B. mit 28 Tagen rechne, komme ich immer auf das gleiche - aber andere - Ergebnis. Es fehlt eine feste Variable. Hier ist die Varianle beliebig mit der 30 belegt.

    Zitat

    Adventisten berechnen mit gutem Grund diese Zeit von 538 – 1798.


    Wie kann man, bei einer festen Zahl, einen Zeitraum, statt eiens Zeitpunktes, wie es hier korrekter zu sein scheint, angeben?

    Liebe Grüße

    Kathrin

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

    AviThomas.jpg

  • Ich möchte auch mal meinen Hut in den Ring werfen...

    Zitat


    Dass in der Zeit von 538 - 1798 diese 1260 Jahre passen ist wieder der Denkfehler der die Umrechnung des 360 Tagejahres nicht konsequent berücksichtigt. Ich stimme aber mit den Adventisten darin überein, dass das Ende der 1260 Jahre im Jahre 1798 zu finden sein muss, weil hier die päpstliche Vorherrschaft augenscheinlich erst mal beendet wurde. Die Frage ist dann, wo genau fangen wir an ? Meiner Meinung nach bekam die katholische Kirche nicht schon 538 die weltliche Krone vom Kaiser Justinian aufgesetzt, sondern erst 555/556 in der Zeit vom Übergang von Vigilus zu Pelagius. Von der Zeit bis zum Niedergang des Papstums waren es ca. 1243 Jahre nach dem 360 Tage Prinzip.

    Das Jahr 538 macht natürlich sinn, da die eine Prophezeihung von den drei Hörnern spricht, die wegfallen.

    Als ich aber auf die Hörner achtgab, siehe, da brach ein anderes kleines Horn zwischen ihnen hervor, vor dem drei der vorigen Hörner ausgerissen wurden. Und siehe, das Horn hatte Augen wie Menschenaugen und ein Maul, das redete große Dinge.
    Daniel 7,8

    Das kleine Horn kam also zwischen den drei ausgerissenen Hörner hervor und das passierte im Jahre 538 n.Chr.
    Erst wenn man von 538 an rechnet, ergibt das Jahr 1798 erst Sinn, dann passt es auch mit den 1260 Jahren.
    Man braucht also nichts übers Knie zu brechen, damit es irgendwie passend wird, es fügt sich alles von ganz allein.

    Hier kommt jetzt eine kleine Erklärung, was im Jahre 538 passierte:

    Die zehn Hörner bedeuten zehn Könige, die aus diesem Königreich hervorgehen werden. Nach ihnen aber wird ein anderer aufkommen, der wird ganz anders sein als die vorigen und wird drei Könige stürzen.
    Daniel 7, 24

    Genau dies ist auch in dem Jahre geschehen, Denn die letzten Völker, die sich dem päpstlichen Einfluss widersetzten, waren die Heruler, die Vandalen und die Ostgoten.
    Erst als diese drei Völker geschlagen wurden, konnte sich das Papstum ohne widerstand entfalten.


    sanfterengel

    Hier ist ein sehr schöner Vortrag zu diesem Thema, es ist leicht verständlich erklärt und ich kann es nur jedem empfehlen.
    http://www.youtube.com/watch?v=oBC1V9u58WY
    Es ist in mehrere Teile aufgeteilt, daher musst du die nächsten Teile immer selber anklicken.

  • Zitat von Nebula123


    Das kleine Horn kam also zwischen den drei ausgerissenen Hörner hervor und das passierte im Jahre 538 n.Chr.
    Erst wenn man von 538 an rechnet, ergibt das Jahr 1798 erst Sinn, dann passt es auch mit den 1260 Jahren.
    Man braucht also nichts übers Knie zu brechen, damit es irgendwie passend wird, es fügt sich alles von ganz allein.


    Ich breche gar nichts übers Knie. Das scheint dir nur so aufgrund deiner fehlenden Sachkenntnis.
    538 passierte gar nichts, ausser dass Vigilius von Justinian ins päpstliche Amt gegen den Willen der christlichen Gemeinde erhoben wurde.
    Die 3 germanischen Stämme sind weder 538 gefallen, noch sind sie überhaupt gleichzeitig gefallen/verschwunden, sondern über einen längeren Zeitraum während der kaiserlichen Herrschaft Justinians, und zwar noch bis nach 538 n.Chr. Erst als Vigilius starb, kam mit Pelagius wieder ein legitimer Papst ins Amt, dem aber die kaiserlichen Vollmachten (also die Krone) erhalten blieb.


    Zitat


    Hier kommt jetzt eine kleine Erklärung, was im Jahre 538 passierte:

    Die zehn Hörner bedeuten zehn Könige, die aus diesem Königreich hervorgehen werden. Nach ihnen aber wird ein anderer aufkommen, der wird ganz anders sein als die vorigen und wird drei Könige stürzen.
    Daniel 7, 24

    Genau dies ist auch in dem Jahre geschehen, Denn die letzten Völker, die sich dem päpstlichen Einfluss widersetzten, waren die Heruler, die Vandalen und die Ostgoten.
    Erst als diese drei Völker geschlagen wurden, konnte sich das Papstum ohne widerstand entfalten.


    Das hast du wohl aus deinen Adventistenbüchern. Und woher haben die das ? Wenn die das damals so gedeutet haben, mit der Geschichtskenntnis von 1800irgendwas, dann ist das entschuldbar, aber wenn spätere Adventisten die Geschichtsforschrung ignorieren, nur um an der Unfehlbarkeit ihrer Propheten fest zu halten, ist das nicht mehr zu entschuldigen.
    Geschichte ist durchaus spannend, aber sie unterliegt ständigem Wandel. Deswegen sollte man sich davor hüten, auf zeitgemäßen Wissen eine Lehre aufzubauen.

  • Ich breche gar nichts übers Knie. Das scheint dir nur so aufgrund deiner fehlenden Sachkenntnis.

    Das war nicht auf dich bezogen, ich wollte nur klar machen, dass die Zeiteinheiten ganz gut passen.


    Ich breche gar nichts übers Knie. Das scheint dir nur so aufgrund deiner fehlenden Sachkenntnis.
    538 passierte gar nichts, ausser dass Vigilius von Justinian ins päpstliche Amt gegen den Willen der christlichen Gemeinde erhoben wurde.
    Die 3 germanischen Stämme sind weder 538 gefallen, noch sind sie überhaupt gleichzeitig gefallen/verschwunden, sondern über einen längeren Zeitraum während der kaiserlichen Herrschaft Justinians, und zwar noch bis nach 538 n.Chr. Erst als Vigilius starb, kam mit Pelagius wieder ein legitimer Papst ins Amt, dem aber die kaiserlichen Vollmachten (also die Krone) erhalten blieb.

    Gut, du hast selber gesagt, dass du mit 1798 einverstanden bist, wie sollte dann deiner Meinung nach, das mit den 1260 Jahren sonst passen, könntest du das nochmal kurz erklären?

    Niemand hat behauptet, dass die drei germanischen Stämme gleichzeitig fallen mussten, sie mussten auch nicht verschwinden, dies alles ist keine Voraussetzung für die Prophetie.
    Es geht hier hauptsächlich darum, dass der päpstlichen Macht nichts mehr im Wege steht, dass ist auch schon der Fall, wenn die Feinde zwar noch vorhanden sind, aber keine echte Gefahr mehr bedeuten.


    Zitat


    Geschichte ist durchaus spannend, aber sie unterliegt ständigem Wandel. Deswegen sollte man sich davor hüten, auf zeitgemäßen Wissen eine Lehre aufzubauen.


    Du berufst dich ja auch auf das Wissen, ist das nicht ein Widerspruch?


    Zitat

    Danke Nebula. Leider kann ich keine Youtube Videos sehen. Mir fehöt der Adope Flash Player und das Runterladen klappt nicht. Außedem ist mein internet für YouTube meist eh zu lahm. Trotzdem danke Dir! :)


    ;(

  • Zitat von Nebula123


    Das war nicht auf dich bezogen, ich wollte nur klar machen, dass die Zeiteinheiten ganz gut passen.


    Dann entschuldige bitte. Als Gegner (das Wort klingt so böse) diverser adventistischer Auslegungen, fühlte ich mich automatisch mit angesprochen.


    Zitat


    Gut, du hast selber gesagt, dass du mit 1798 einverstanden bist, wie sollte dann deiner Meinung nach, das mit den 1260 Jahren sonst passen, könntest du das nochmal kurz erklären?


    Ich möchte mich nicht 100% auf 1798 versteifen, aber jedenfalls passen die 1260 * 360 Tage (es kommt nicht auf den Tag genau an, es zählt auch das angefangene Jahr als volles Jahr). Aus der Offenbarung haben wir den Hinweis mit der heilenden Todeswunde (Offenbarung 13,3). Den Sturz der päpstlichen Herrschaft kann ich als so eine Todeswunde akzeptieren. Etwas verwunderlich ist nur, dass hier von einem der 7 Köpfe (welche die 7 Berge sind (Offenbarung 7,9) die Rede ist, welcher besagte Todeswunde zugefügt bekam. In Offenbarung 17 jedoch ist neben den 10 Königen auch von den 7 Königen die Rede, nach welchen dann noch ein achter kommt. Ich denke, dass mit den 10 und den 7 jeweils 2 verschiedene Arten von Königtümern gemeint sein müssen. Es wird ja gesagt, dass 5 von den 7 schon gefallen sind, und der sechste gerade zur Zeit Johannes an der Macht ist. Von den 10 Königen wird gesagt, dass sie ihr Reich erst noch empfangen werden.
    Alternativ dachte ich bei der Todeswunde noch an das offizielle Ende (des westlichen) Roms, welches den Aufstieg (Empfang der Konigskrone) der germanischen Stämme ermöglichte (aus biblischer Sicht).
    Dann herrschte das römische Reich zwar keine 1260 Jahre, jedoch steht bei der Todeswunde auch nichts davon, dass diese am Ende der 1260 Jahre hinzugefügt wird. Zwar soll das kleine Horn 3,5 Zeiten (Daniel 7,25) bzw. 42 Monate (Offenbarung 13,5) herrschen, doch könnte man das Ende der Herrschaft auch als Endgültig deuten. Offenbarung 13 lässt jedenfalls erst die Wunde und dann die 42 Monate Herrschaft in Erscheinung treten.

    1. Also entweder herrscht das kleine Horn 42 Monate bis es (der Antichrist) durch Jesus ausgelöscht wird (2. Thessalonicher 2,8), dann wäre unsere moderne Zeitrechnung falsch, da nach der Chronologie vom Beginn der königlichen Herrschaft des Papstums bis heute (und Jesus kam ja noch nicht wieder) mehr als 1260 Jahre vergangen sind.

    2. Oder die Todeswunde meint den Niedergang des weströmischen Reiches, wobei Ostrom ja weiterhin kaiserlich regiert wird, um dem nun germanisch regierten Westrom nach dem Sturz von 3 Hörnern die römisch katholische Ideologie aufzuprägen

    3. Oder die Todeswunde bezieht sich auf die Hinwegnahme der weltlichen Herrschaft des Papstums (was nicht sein komplettes Ende bedeutet, denn es gibt ja weiterhin Menschen die der Ideologie folgen), doch dann muss man einige biblische Aussagen umdrehen (erst die 1260 Jahre, dann die Wunde). Ein erneuter Aufstieg lässt sich ausser durch diese Stelle mit der Todeswunde durch keine andere Bibelstelle belegen, und jede Auslegung (besonders wenn man eine Lehre daraus macht) sollte durch mehr als nur einen einzigen Bibelvers untermauert werden.

    Ich bin selber nicht 100% sicher zu welchem Punkt ich am ehsten tendieren sollte. Grundsätzlich halte ich keinen für ganz verkehrt. Vielleicht ist auch eine Mischung möglich. Die adventistische Auslegung mit 1798 hat mich persönlich am meisten und am längsten geprägt, und ich sehe im Moment noch keinen Grund dazu, diesen Punkt endgültig zu verwerfen. Die Fragezeichen bleiben jedoch :?:

    Und um deine Frage jetzt noch mal konkret zu beantworten. Dass ich nicht 538 sondern 555/556 favorisiere, ergibt sich aus der Rechnung 1260 * 360 Tage. Wenn wir das Jahr 1798 als offizielles Ende der papstlichen Vorherrschaft als Fixpunkt nehmen (bei einem ausgehenden Fixpunkt der mit einem bekannten Ereignis in Verbindung steht, spielt die Umrechnung erst mal keine Rolle) und von da aus 1260 * 360 : 365 = 1242,74 Jahre zurück rechnen, landen wir im Jahre 555/556. Wie ich oben schon sagte, muss man nicht mit exakt 1260 * 360 Tagen rechnen, sondern das 1260. Jahr zählt auch noch mit, wenn es nur bis zu seinem 1. Tag reicht.
    Die Akzeptanz der Gemeinde ist auf jeden Falll wichtig, weil sonst würde der Antichrist laut Johannes nicht "von uns ausgegangen" sein (1. Johannes 2,18-19). Bei einem durch kaiserlichen Druck ins Amt gehobenen Antipapst wie Vigilius ist das wohl extrem unwahrscheinlich, was auch geschichtlich bezeugt ist.


    Zitat


    Niemand hat behauptet, dass die drei germanischen Stämme gleichzeitig fallen mussten, sie mussten auch nicht verschwinden, dies alles ist keine Voraussetzung für die Prophetie.
    Es geht hier hauptsächlich darum, dass der päpstlichen Macht nichts mehr im Wege steht, dass ist auch schon der Fall, wenn die Feinde zwar noch vorhanden sind, aber keine echte Gefahr mehr bedeuten.


    Teilweise gebe ich dir Recht. Das Problem ist eben nur, dass der letzte Stamm noch nach 538 ein deutliches Problem für die päpstliche Vorherrschaft war, und wenn dieses nicht wirklich ausgemerzt wird, also die Menschen noch überleben, statt dass ihnen nur königliche Herrschaft genommen wird, die Ideologie dieser Stämme (auch als Arianer bekannt) sich trotzdem verbreitet und der päpstlichen Autorität im Wege stände. Nicht ohne Grund hat das Papstum versucht (und auch erreicht) sämtliche Kontrolle an sich zu reißen und gegen jede Art von widersprechender Lehre gnadenlos vorzugehen.

    Zitat


    Du berufst dich ja auch auf das Wissen, ist das nicht ein Widerspruch?


    Jein !
    Für mich persönlich spielt es überhaupt keine Rolle, falls die geschichtlichen Daten irgendwann mal hinfällig sind, und umgedacht werden muss, da meine aktuelle Auslegung dazu in keinster Weise irgendein Glaubensfundament ist.
    Im Prinzip kann man sagen, dass ich auf gleicher Ebene versuche zu argumentieren, um zu zeigen, dass etablierte Lehren doch nicht ganz wasserdicht sind. Im Endeffekt geht es mir nur darum, dass das Fundament der Glaube an das Opfer Jesu Christ ist, und eine christliche Gemeinde sich allein dadurch ausweisen sollte.

  • @Seeadler
    ich verstehe deine Zahlenspielereien nicht. Die Zahlen stehen in keinem vernünftigen Bezug. Und auch was du vorher sagst, bezüglich der Gleichgültigkeit ob 360 oder 365 Tage ist falsch, und beträfe höchstens kleine Zeiträume, wo der Unterschied nicht ins Gewicht fällt. Aber bei Zeiträumen von mehreren Jahrhunderten fällt das sehr wohl ins Gewicht. Jeder Unterschied von mehr als einem Jahr hat schon einen Einfluss auf die Rechnung. Bei unter einem Jahr ist meistens sowieso schon schwierig den Zeitpunkt zu bestimmen, weil in den seltensten Fällen auch die Monate angegeben sind oder gar die Tage. Und wenn es heisst Monat X, und man soll dabei rechnen, ist es ja schon entscheidend, ob es der erste oder letzte Tag des Monats ist. Aber so genau soll man ja auch gar nichts ausrechnen. Denn Jesus sagt selbst, dass wir weder Tag noch Stunde wissen sollen, womit ja aber nicht gesagt ist, dass wir überhaupt gar keine Anhaltspunkte haben sollen.


    hallo Azetoth,
    anlässlich deines vorhin verfassten Beitrages mit deiner aus meiner Sicht doch sehr eigenwilligen Rechnerei möchte ich doch erst mal auf diesen Beitrag an mich reagieren.
    Das mit der Gleichgültigkeit ob 365 Tage oder 360 Tage für ein Jahr hast du vermutlich in einen falschen Hals bekommen.
    Denn gleichgültig ist es nur dann, wenn von vornherein auszuschließen ist, dass es sich bei den angegebenen Zeiten um reale tage handelt und eben nicht um prophetische Tage. Wenn aber von vornherein aus dem Kontext des Geschriebenen erkennbar ist, dass es sich niemals um reale Tage handeln kann, sind es automatisch Jahre - dann liegt hier das Jahr-Tag oder Tag-Jahr-Prinzip vor, was du ja auch kennst aus den Andeutungen in 4.Mose 14,34 und Hesekiel 4,6. Klar werden diese Stellen auch gerne angezweifelt ob sie denn auch so zu verstehen sind, wie wir sie benutzen - aber deshalb ist es ja dann auch notwendig, die Einbettung des Geschehens zu erkennen, was denn da alles geschehen soll, und warum es sich weder um einen kurzen Zeitabschnitt handeln kann und warum dieser auch nicht unmittelbar bevor stehen kann. Hier zeigt einfach der darin begründete geschichtliche Ablauf, dass es sich um Jahre handeln muss.

    Was ein wenig irritierend ist, andererseits aber, wenn man es näher analysiert, sogar diese These des Tag-Jahr-Prinzips erhärtet, sind die aus der Reihe tanzenden Zeitangaben in Daniel 12, wo wir einmal von 1290 "Tagen" und von 1335 "Tagen" lesen, die allerdings eigentlich auch klar ersichtlich mit diesen 1260 "Tagen" in Verbindung stehen. Dass es sich hierbei um Jahre handelt, kann man wie gesagt indirekt aus der Zeitgeschichte ableiten, denn 30 Jahre vor dem ominösen Datum 538 fiel bereits der erste der drei "ausgerissenen Hörner"; 538 war es dann der letzte der drei, der fiel. also sind es von 508 bis 1798 1290 "Tage". Und wenn man da jetzt die 1335 Jahre mit heranzieht, da fehlen noch die 45 Jahre , und die enden nach dieser Rechnung nun mal im Jahre 1843, welches bekanntlich aus adventistischer Sicht auch das Ende der 2300 Jahre aus Daniel 8,14 festlegt. Kurzum, eigentlich besagt dieses prophetische Jahr 1843 nichts anderes (zunächst) als das hier sämtlich biblisch prophetische Zeitrechnung zu Ende ist. Darum war und ist der Gedanke, dass ab diesem Augenblick Jesus Christus wiederkommen könnte durchaus gerechtfertigt. - Doch erst durch die Analyse des Textes von Offenbarung 10 und 11 erkennen wir, welch folgenschwerer Gedankenfehler mit dem Jahr 1843 verknüpft sein musste, auch dieses, dieser Fehler wurde bereits geweissagt.
    Und es war sogar notwendig, dass dieser Fehler eintrat, führte er doch dazu, dass sich hier nicht nur sehr schnell die Spreu vom Weizen trennte, also erkennbar wurde, was eigentlich nur ein Strohfeuer war, und andererseits, wer sich dann die Mühe machte, an dieser Stelle weiter zu suchen und zu recherchieren.

    Jesus Christus selbst sagte ja eigentlich schon in Bezug auf den Antichristen, der mit diesen mysteriösen 1260 Jahren in Verbindung gesetzt wird, dass sich seine Anfänge schon damals, also zu seinen Lebzeiten erkennen ließen. Das heißt, schon da kam es bereits zu einer Spaltung des christlichen Glaubens, der letztendlich dann erst 504 Jahre später, nach dem Ende der 490 Jahre über die Juden durch den "Mauerbau" des Glaubens manifestierte. Denn das Jahr 538 ist aus meiner Sicht mit dem Jahr 1961 zu vergleichen. Es wurde eine Mauer aufgezogen, die klar und deutlich das Urchristentum vom "heidnischen Christentum" differenzieren sollte. Die Glaubensmauer wurde 538 errichtet, und fiel wiederum im Jahre 1798, so, wie die Mauer zwischen der BRD und der DDR 1961 errichtet wurde und im Jahre 1989 fiel - als Bild, um uns zu zeigen was da geschehen ist in einem wesentlich größeren Zeitmaßstab. Darum behaupte ich ja auch, dass uns diese Geschichte mit der DDR etwa mitteilen soll, was schon ein wenig länger zurück lag, was aber wichtig ist, dies zu verstehen, damit man dann auch das gegenwärtige Geschehen richtig zuzuordnen weiß.
    Man kann nun hier an dieser Stelle mit diesem mystischen Jahr 538 und dem Ende der 490 Jahre im Jahre 34 (gerechnet nach dem 3.Befehl des Wiederaufbaus Jerusalems durch Artaxerxes im Jahre 457 vor Christus) durchaus auch die merkwürdige Formulierung von Eine Zeit und zwei Zeiten sowie einer halben zeit bereits anbringen. wenn man hier bezogen auf die eigentliche Existenz des Antichristen, von dem ja schon Jesus sprach, der ja da schon zu Gange war, aber eigentlich erst durch das Predigen an die Heiden sich manifestieren konnte, also ab dem Jahre 34 (Steinigung des ersten christlichen Märtyerers und Bekehrung des Saulus).. man kann hier diese 1Zeit und 2 Zeiten und 1/2 Zeit dann auf den Zeitraum von 504 Jahre beziehen Eine Zeit = 504 Jahre, von 34 bis 538; gefolgt von 2 Zeiten, also von 538 bis 1546 (Luthers todeszeitraum) und dann von 1546 bis 1798 rechnen = exakt 3,5 zeiten a 504 jahre von 34 bis 1798. darin eingeshclossen ist dann die eigentliche "Kernzeit" von ebenfalls 3,5 zeiten, diesmals allerdings 360 jahre mal 3,5 = 1260 Jahre von "Mauerbau" bis "Mauerfall".

    In dem Moment, bei dieser vorliegenden Rechnung ergeben sich die 2300 jahre aus eben jenen 490 Jahre + 1764 Jahre + 45 Jahre = 2299 Jahre (die 45 Jahre aus Daniel 12; die 490 jahre aus Daniel9; ) usw...

    soweit mal
    Gruß
    seeadler

    Einmal editiert, zuletzt von Seeadler (7. Juni 2011 um 17:17)

  • Hallo DonDomi:

    Was wäre die Alternative?
    Alle (prophetischen) Zeitangaben der Bibel streichen bzw. "uminterpretieren"?

    Zum Faktor Zeit(angaben) gibt es m.M. nach grob 4 Kategorien in der Bibel:

    a.) Scheinbar wenig nützliche Chroniken und Stammbäume. Diskussionen hierüber sollte man (ver)meiden (Titus 3,9; 1.Tim. 1,4). Ihre hauptsächliche Aufgabe besteht darin den historischen Nachweis zu erbringen, dass Jesus der "Christus" (="Messias") und "Sohn Davids" (aus dem Königsstamm Juda) sein kann...

    b.) Zeitangaben in/während Erzählungen/Begebenheiten der Bibel; z.B.: Paulus auf Reisen; Jesus Passion-Auferstehung-Himmelfahrt innerhalb weniger Tage; Noah in der Arche; uvm.
    Diese Zeitangaben sind notwendig um die Geschichte(n) und die Dramatik zu verstehen.

    c.) Prophetische Zeitangaben für die unmittelbare Zeit; z.B.: Jesus über seine Auferstehung am 3. Tage; 40 Jahre Wüstenwanderung als Gericht für Israel; 7 Jahre Hungersnot (Joseph in Ägypten); 70 Jahre in Babylon; ...

    d.) Längerfristige Prophezeiungen, z.B.: 1000 Jahre (Offb. 20); 2300 Abende+Morgen (Dan. 8 ); Dreieinhalb "Zeiten"; uvm.
    Kennzeichnend hierzu ist vorallem der endzeitliche Bezug --> Wiederkunft Christi, Gericht, Neue Erde, ...

    Über letztere gibt die Bibel selbst deren Bedeutung als sehr hoch an (Dan. 12,4; Matt. 24,15; Offb. 22,7+18f; 1.Thes. 5,20; 2.Petr. 1,19; .1Kor. 14,1ff; uvm.!)

    DonDomi, vier weitere geäußerte Irrtümer möchte ich entzaubern:

    1.) Die "Rechenkaiser", "Visionendeuter", "Uminterpretierter" und "Spekulanten" sind nicht die Adventisten, sondern andere (Sonder)gruppen. Ich nenne vorsichtig nur einen Namen: Die Führung der Zeugen Jehovas und andere Gruppen...

    2.) Adventisten lehren höchstoffiziell, dass seit 1844 "keine Zeitweissagung mehr (offen) ist" und das man keine Spekulationen über die Wiederkunft Christi oder gar den konkreten Tag machen soll!

    3.) Gerade die adventistischen Gemeinschaften warten und lehren sehr offensichtlich die bevorstehende Wiederkunft/Advent Christi.
    Das Arrgument, dass uns die Beschäftigung mit den endzeitlichen Zeitweissagungen lähmen und hinderlich sind ist völlig falsch, denn:

    4.) Gerade die Prophetie führt uns zu einer stärkeren persönlichen Hinwendung und Vorbereitung zur Wiederkunft Christi!


    Liebe Grüße,
    franz

    ps: Ich beziehe mich auf deine Heute mehrmals geäußerten Gedanken (speziell von 20:25 Uhr)...

    pps: @Seeadler: Auch dein Gedanke zu den "504 Jahr-Einheiten" muss sachlich zurückgewießen werden, denn du legst die Bibel nicht mit Bibel aus, sondern mit Mathematik und Spekulation. Der richtige Weg wäre: Die Bibel gibt alles vor, also die Weissagung, falls nötig den Startpunkt + Berechnungsschlüssel, die Deutung, den Sinn, die Anwendung, usw.
    Bedenke mit Zahlen(spielen) (siehe Tierorakel - "Krake Paul") geht sich über viele Jahrhunderte "schnell etwas mathematisch aus" und ist trotzdem nicht inspiriert bzw. den Glauben stärkend...
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

  • Hallo Seeadler,

    Zitat von Seeadler

    anlässlich deines vorhin verfassten Beitrages mit deiner aus meiner Sicht doch sehr eigenwilligen Rechnerei möchte ich doch erst mal auf diesen Beitrag an mich reagieren.
    Das mit der Gleichgültigkeit ob 365 Tage oder 360 Tage für ein Jahr hast du vermutlich in einen falschen Hals bekommen.


    Meiner Meinung nach stellst du die Logik völlig auf den Kopf.

    Aussagen wie :

    Zitat

    Denn gleichgültig ist es nur dann, wenn von vornherein auszuschließen ist, dass es sich bei den angegebenen Zeiten um reale tage handelt und eben nicht um prophetische Tage.


    klingen für mich wie undurchdachte Phrasen.

    Schließen wir mal nicht aus, dass es sich um reale Tage handelt. Dann haben wir also tatsächlich 1260 Tage. Wie weit kommt man damit ? Was für einen Sinn bzw. Unterschied macht es hier überhaupt noch umzurechnen ?
    Der Unterschied wäre, falls überhaupt anwendbar, nur im Stunden oder Sekundenbereich. Sollte davon was abhängen ? Es gibt ja noch die weit verbreitete Auslegung, dass es sich bei den 1260 Tagen um die letzte Hälfte der letzten Jahrwoche Daniels handelt (1260 Tage = 3,5 Jahre). Die ist in sich zwar konsequent, krankt aber trotzdem an einer anderen Stelle, auf die hier jetzt aber nicht weiter eingegangen werden muss.

    Das Hauptproblem sehe ich, und das habe ich im 1844 Thema schon bemängelt, dass versucht wird, die Bibel an unserem modernen Kalender zu messen, bzw. die prophetischen Ereignisse nach der immer momentan zeitgemäßen Chronologie (und die wird hin und wieder mal überarbeitet) in den Kalender zu pressen. So hat man hier ein Schablonendenken, dass die Augen und den Geist trübt. Diese meine 2 Sätze auch als Antwort zu der von dir angesprochenen 1290 & 1335 Tage Problematik.
    Es ist in keinem einzigen Fall selbstverständlich, dass man nach unserem Kalender ein Ereignis dem Jahre xxx oder yyy zuweist. Um das Problem dahinter zu verstehen, ist intensive Ursachenforschung nötig, deswegen kann ich das unmöglich ausführlich hier im Forum behandeln. Ein bisschen näher werde ich darauf noch in meiner demnächst folgenden (leider trotzdem sehr lang werdenden) Antwort an Jonajim eingehen, im 1844 Thema. Es ist leider unvermeidbar da etwas weiter drauf einzugehen, weil fast jeder der hier Beteiligten ständig mit offiziellen Jahresnangaben jongliert, um damit irgendwas biblisch beweisen zu wollen. Also wer mit mir diskutiert, kann sich das komplett schenken, weil mich das überhaupt nicht beeindruckt.


    Jedenfalls ist eines klar : Bei den 1260 Tagen oder 70 Wochen, handelt es sich um Zeiträume. Richtig ?

    Dass es sich um tatsächliche Tage handelt, schließen wir hier wohl alle aus. Zumindest die 70 Wochen können keine wirklichen 70 Wochen gewesen sein, weil es dann im genannten Zeitraum keinen passenden Messias gab. Der einzige Messias den die Bibel als solchen beschreibt und zeitlich einordnet, der zwischen Daniel und Jesus lebte, war Kores. Da meiner Meinung nach die 70 Wochen aber ab seinen Befehl gerechnet werden, kann er nicht gleichzeitig auch der in Daniel 9 genannte Messias sein. Und auch wenn man nicht den Befehl des Kores als Startpunkt nimmt, sondern einen späteren von mir aus als Erlass bezeichneten Startpunkt, so kann Kores es noch viel weniger gewesen sein, weil er sich dafür selbst hätte überleben müssen.

    Also wie gesagt, wir rechnen hier mit Zeiträumen. Wenn wir Tage in Jahre umrechnen, ist es trotzdem einfacher wenn wir bei Tagen bleiben, die Angabe aber einfach mit 360 multiplizieren. Und 1260 * 360 ist nun mal weniger als 1260 * 365.
    Wenn wir den Zeitraum auf unseren Kalender übertragen wollen, um zu schauen wo es passt, dann müssen wir unbedingt berücksichtigen, dass unser Kalender mit 365 Tagen pro Jahr rechnet. Das ist der eine fundamentale Punkt. Hier ist noch gar nicht berücksichtigt, dass Chronologie ohnehin nicht fehlerfrei ist und einer ständigen Überarbeitung unterliegt. Kein ernster Geschichtsforscher ignoriert oder verschweigt das. Das wiederum tun nur Menschen die ihre Ideologie darauf aufgebaut haben.


    Zitat

    dann liegt hier das Jahr-Tag oder Tag-Jahr-Prinzip vor, was du ja auch kennst aus den Andeutungen in 4.Mose 14,34 und Hesekiel 4,6. Klar werden diese Stellen auch gerne angezweifelt ob sie denn auch so zu verstehen sind, wie wir sie benutzen - aber deshalb ist es ja dann auch notwendig, die Einbettung des Geschehens zu erkennen, was denn da alles geschehen soll, und warum es sich weder um einen kurzen Zeitabschnitt handeln kann und warum dieser auch nicht unmittelbar bevor stehen kann. Hier zeigt einfach der darin begründete geschichtliche Ablauf, dass es sich um Jahre handeln muss.


    Nachdem ich anfing die adventistischen Auslegungen kritisch zu hinterfragen, kam ich natürlich auch früher oder später auf diese beiden Bibelstellen. Statt aber einfach das Tag-Jahr Prinzip kategorisch abzulehnen, sollte man dann auch eine Alternative haben, und ich habe keine gefunden. Abgesehen von der vorherrschen Auslegung der 70 Jahrwoche, dass die letzte
    Woche noch nicht erfüllt sei, und sich erst kurz vor der Widerkunft Jesu mit Erscheinen des Antichrists und anschließender Trübsal erfüllt. Ein gedachtes Gummiband zwischen 469. und 470. Woche ist aber für mich so willkürlich, dass ich nicht weiter darüber diskutieren will. Davon abgesehen denkt man sich die Bibel auch hier nur in eine vorgefertigte Schablone hinein.


    Zitat

    Dass es sich hierbei um Jahre handelt, kann man wie gesagt indirekt aus der Zeitgeschichte ableiten, denn 30 Jahre vor dem ominösen Datum 538 fiel bereits der erste der drei "ausgerissenen Hörner";


    Das ist im biblischen Kontext so nicht korrekt. Im biblischen Kontext ist es nämlich wichtig, dass die 3 Hörner im direkten Zusammenhang mit dem neuen kleinen Horn ausgerissen werden. Das trifft aber im Falle der Heruler absolut nicht zu im Jahre 508. Denn in diesem Jahr wurden sie von einem anderen germanischen Stamm (Langobarden) geschlagen, aber noch nicht vertilgt. Der Überrest der Heruler verteilte sich in den anderen Reichen, und verlor spätestens durch den endgültigen Aufstieg
    des Papstums völlig an Bedeutung. Dies war ein Prozess der sich noch über einige Jahre hinzog, weswegen man nicht sagen kann, dass es im Jahre xxx oder yyy war. Wichtig ist, dass es zur Zeit der bestimmten amtierenden weltlichen Herrscher war.
    In diesem Falle Justinian als oströmischer Kaiser, und Papst Pelagius als von ihm mit weltlicher Macht ausgestatter chrstlicher Führer. Nach dem Tod Justinians verlor das Kaisertum immer mehr an Bedeutung, und das Papstum übernahm mehr oder weniger schleichend seine Funktion so wie die römisch religiöse Ideologie, die man dem biblisch christlichem Glauben überstülpte., was mit anderen Worten auch als Hure Babylon bezeichnet wird.

  • Zitat

    538 war es dann der letzte der drei, der fiel. also sind es von 508 bis 1798 1290 "Tage". Und wenn man da jetzt die 1335 Jahre mit heranzieht, da fehlen noch die 45 Jahre , und die enden nach dieser Rechnung nun mal im Jahre 1843, welches bekanntlich aus adventistischer Sicht auch das Ende der 2300 Jahre aus Daniel 8,14 festlegt. Kurzum, eigentlich besagt dieses prophetische Jahr 1843 nichts anderes (zunächst) als das hier sämtlich biblisch prophetische Zeitrechnung zu Ende ist. Darum war und ist der Gedanke, dass ab diesem Augenblick Jesus Christus wiederkommen könnte durchaus gerechtfertigt. - Doch erst durch die Analyse des Textes von Offenbarung 10 und 11 erkennen wir, welch folgenschwerer Gedankenfehler mit dem Jahr 1843 verknüpft sein musste, auch dieses, dieser Fehler wurde bereits geweissagt.


    Ein Fehler wurde gemacht, aber der liegt nicht im falschen Verständnis des Heiligtums, denn in Daniel 8 wird tatsächlich das irdische Heiligtum beschrieben (der Tempelbereich in dem ursprünglich die Bundeslade stand), deswegen kann man da auch nicht plötzlich das sogenannte himmlische Heiligtum draus machen. Schon gar nicht ging Jesus 1844 dort hinein, sondern direkt mit seinem Opfertod und Auferstehung.
    Trotzdem haben die Adventisten aber ein völlig verklärtes Verständis vom Heiligtum speziell dem Heiligtum im Himmel.
    Das alte irdische Heiligtum war der Tempel in Jerusalem. Das neue himmlische Heiligtum ist nichts anderes als der neue Tempel. Und dieser wiederum ist eindeutig die Gemeinde selbst (1.Korinther 3,16-17 ; 1. Korinther 6,19 ; 2. Korinther 6,16), wobei jeder Gläubige einen Stein bildet, die Apostel 12 Ecksteine und Jesus das Fundament ist.
    Wenn Jesus also in dieses Heiligtum eingegangen ist, bedeutet das, dass folgend nach seiner Auferstehung, durch die Mission der Apostel und aller Missionare aller Zeiten, er (Jesus) Platz genommen hat im Herzen der Menschen. Und das soll erst ab 1844 passiert sein ? Nein, denn das lag zu Zeiten der Niederschrift des Hebräerbriefes schon in der Vergangenheit (Hebräer 9,12 & 24). Und da ja geschrieben steht, dass er durch sein Blut ins Heiligtum einging, heisst das, es passierte als er sein Blut vergoss. Und es ist ja klar, das Opfer ist ab dann wirksam, wenn es erbracht wurde und es (stellvertretend) gelitten hat, und nicht erst irgendwann später.

    Das eigentliche Problem ist, dass Daniel 8 rein gar nichts mit dem letzten herrschenden Tier zu tun hat. Jedenfalls nicht im zeitlichen Kontext.

    Auch ist es falsch, ass 538 der letzte Stamm fiel. Welcher denn ? Und woher stammt die Information ? Aus Büchern von 1800irgendwas ? Meinetwegen.... In heutigen Geschichtsbüchern wirst du davon aber nichts finden.

    Interessant ist ja, wie da mit Zahlen jongliert wird, nur um nicht von 1844 abweichen zu müssen. Leider widerspricht das sämtlichen heutigen bekannten Fakten. Und ich zweifel auch daran, dass das damals so in den Lehrbüchern stand. Die einzigen Bücher wo das wohl drin steht, sind adventistischer Natur.

    Für mich ist das ein absolutes Armutszeugnis. Denn wenn man schon geschichtliches als Grundlage der Gemeinde hat,
    dann sollte man auch immer auf dem neusten Stand der Forschung sein, und zwar nicht nur die, die diese Lehren aufbauen, sondern jede Generation für sich, die diese Gemeinde vertreten möchte.

    Manchmal glaube ich, seit 1844 hat niemand mehr die Fakten wirklich selber und ehrlich überprüft. Sowas ist ja auch von den Katholiken und Zeugen Jehovas bekannt. Lethargie in Reinform.

    Zitat


    Und es war sogar notwendig, dass dieser Fehler eintrat, führte er doch dazu, dass sich hier nicht nur sehr schnell die Spreu vom Weizen trennte, also erkennbar wurde, was eigentlich nur ein Strohfeuer war, und andererseits, wer sich dann die Mühe machte, an dieser Stelle weiter zu suchen und zu recherchieren.


    Vielleicht ist es jetzt wieder mal mehr als dringend nötig ?

    Zitat


    Jesus Christus selbst sagte ja eigentlich schon in Bezug auf den Antichristen, der mit diesen mysteriösen 1260 Jahren in Verbindung gesetzt wird, dass sich seine Anfänge schon damals, also zu seinen Lebzeiten erkennen ließen.


    Du meinst wohl Johannes in seinen Briefen. Von Jesus wüsste ich jetzt keine Stelle, wo er vom Antichristen auch nur ansatzweise redet. Vieleicht irre ich mich ja auch, aber das kann man ja dann belegen.

    Zitat

    Darum behaupte ich ja auch, dass uns diese Geschichte mit der DDR etwa mitteilen soll, was schon ein wenig länger zurück lag, was aber wichtig ist, dies zu verstehen, damit man dann auch das gegenwärtige Geschehen richtig zuzuordnen weiß.


    Der Zusammenhang ist mir neu. Vielleicht hast du Recht, aber meine Prioritäten liegen im Moment ganz woanders, als die Zeit Deutschlands zu erforschen.

    Zitat

    man kann hier diese 1Zeit und 2 Zeiten und 1/2 Zeit dann auf den Zeitraum von 504 Jahre beziehen Eine Zeit = 504 Jahre, von 34 bis 538; gefolgt von 2 Zeiten, also von 538 bis 1546 (Luthers todeszeitraum) und dann von 1546 bis 1798 rechnen = exakt 3,5 zeiten a 504 jahre von 34 bis 1798. darin eingeshclossen ist dann die eigentliche "Kernzeit" von ebenfalls 3,5 zeiten, diesmals allerdings 360 jahre mal 3,5 = 1260 Jahre von "Mauerbau" bis "Mauerfall".


    Der Herrschaftszeitraum des kleinen Hornes beginnt erst um die Zeit, als die 3 Hörner ausgerissen werden. Deswegen funktioniert es nicht, die 3,5 Zeiten in die Zeit der Missionsreisen der ersten Apostel zu legen. Deswegen Antichrist hin oder her, denn in der Prophetie geht es um die Vormachtsstellung, und nicht um die antichristliche Ideologie, welche ja sogar schon vor Jesu Geburt existierte, und zwar durch die Lehren der Pharisäer und Sadduzäer. Wobei hier Antichristlich nicht Antijesus bedeutet, sondern Antigesalbt, was auf deren Lehren ja durchaus zutrifft, da sie statt Gott als gnädigen Erlöser anzuerkennen, sich selbst durch scheinbar gute Werke rechtfertigen wollten, wodurch die Gnade ihre Bedeutung verlöre.


    Zitat


    In dem Moment, bei dieser vorliegenden Rechnung ergeben sich die 2300 jahre aus eben jenen 490 Jahre + 1764 Jahre + 45 Jahre = 2299 Jahre (die 45 Jahre aus Daniel 12; die 490 jahre aus Daniel9; ) usw...


    Nur dass die Chronologie in welche das 20. Jahr Artaxerxes eingefügt wird, auf dem Kalender mit 365 Tagen basiert.
    Das heisst, von 457 v.Chr bis 1844 sind es ca, 2300 * 365 Tage. Rechnen wir aber 2300 * 360 Tage dann treffen sich -457 und 1844 in keinem Fall.
    Und zu bedenken gebe ich auch hier noch mal, dass das 20. Jahr Artaxerxes kein aus sich selbst fest stehender Zeitpunkt ist, sondern wiederum über die babylonische Chronologie ermittelt wird, und diese hat als Grundlage die Position von Sternen die man damals beobachtet und notiert haben will. Und das Beschauen der Sterne ist nach 5. Mose 4,19 Götzendienst.

    Also alles eine ziemlich ungesunde Grundlage, die im Endeffekt auch zu nichts führt, ausser zu Streitigkeiten. Das sagt ja Paulus schon : 1. Titus 3,9 ; 1 Timotheus 1,4 ; 2. Timotheus 2,14.
    Wobei aber unsere Diskussion hier jetzt nicht die Ursache ist, sondern die Lehren derer, die sich das vor Jahrhunderten zusammen reimten, und sich dabei noch Propheten nennen lassen.

    Dass es die heilsentscheidene Grundlage schon während der ersten Missionsreisen gab, beweist Epehser 2,19-22.
    Es braucht also keine neuen Lehren.

  • hi Azetoth,

    außer dass du mittlerweile jede Interpretation jeden Erklärungsversuch praktisch in den Wind schlägst und rundum erst einmal negierst (du sagst ja selbst, das könnte man sich sowieso sparen, damit würde man dich nicht beeindrucken) hast du selbst aber nichts konstruktives als Gegenpol anzubieten! Denn es ist relativ einfach erst einmal jedem, der einen vorschlag macht, zu sagen, "ne, daran glaube ich nicht, das wäre nicht hieb und stichfest" - denn nichts, aber auch absolut nichts in der Bibel, gleich welcher Art es ist, ob Glaubenspunkt oder Historie kann wirklich einwandfrei wissenschaftlich belegt werden - darin sind wir uns doch einig, oder? - bleibt also an dieser Stelle eines der wesentlichen Punkte bei der biblischen Betrachtung und Analyse = der unabdingbare Glaube!

    Ist dieser nicht gegeben, ist es ein leichtes, alles zu verwerfen, was einem da angeboten wird - Kein Problem, könnte ich sofort aus dem Stegreif heraus, alles was du mir nunmehr biblisch zu begründen suchst sehe ich mich in der Lage, dir etwas vollkommen anderes entgegen zu setzen und damit dein Glaubens- oder Wissensgebäude zum Einsturz zu bringen.

    Ich hatte dir angeboten, dich von der Vorstellung zu lösen, für diese Zeitangabe der 1260 Tage eine irdische Zeitmessung zugrunde zu legen, denn damit kommst du in diesem fall nicht weiter, egal, was du letztendlich dann damit alles erklären möchtest - eigentlich müßtest du in diesem fall sogar behaupten, dass die Zeitangaben bezüglich den 42 Monaten, den 3,5 Zeiten und den 1260 tagen an keiner Stelle identisch sind, und es sich somit hier um jedes mal eine vollkommen andere irdisch manifestierte Zeit handeln muss. Das heißt, du kannst auch sagen, da hat sich die Bibel getäuscht und etwas falsches hinein fließen lassen. Und dein "Versöhnungsangebot": ich zitiere : Wir wissen ja alle, dass es sich hierbei nicht um Tage handeln kann - hebelst du ja an anderen Stellen selbst heraus, indem du immer wieder den versuch startest, klar zu machen, dass 1260 Tage ja nicht wirklich 42 Monate sind und auch nicht exakt 3,5 Zeiten.

    später an dieser Stelle weiter

  • hi Azetoth

    ich möchte gerade fortfahren beim Thema.

    Da du dich ja offenbar doch irgendwie mit Geschichte zu befassen scheinst, auch wenn du nichts konkretes sagst, dürfte dir auch bekannt sein, dass schon die alten Ägypter, also auch shcon zur Zeit Moses und lange schon davor, und nicht nur sie, sondern auch schon ein paar tausend Jahre vorher selbst du Sumerer genau wussten, wie lange ein Sonnenjahr dauerte, natürlich auch den synodischen Mondmonat, der sich ja vom siderischen um etwa zwei tage unterscheidet. Darüber hinaus kannten die Sumerer auch schon die einzelnen Mondperioden von zum Beispiel 19 bis 20 Jahren, in dessen Zeitraum sich die astronomischen Durchgänge des Mondes wiederholen.... (der "Eiertanz" des Mondes) usw....
    Ich gehe darauf jetzt nicht näher ein, dies würde vom Thema wegführen,
    .... und bekannt war auch schon sehr früh die rückläufige Bewegung der Erde innerhalb des astronomischen Tierkreises, also auch entlang ihrer Ekliptik (man nennt dies Präzession), so dass sich quasi der Jahresanfang alle etwa 2166 Jahre um einen Monat nach hinten verschiebt. Das heißt, um das hier auf unsere biblischen Fakten zu begrenzen, während wir heute in April Ostern feieren, also der Kreuzigung und Auferstehung Jesu gedenken, war dies vor etwa 2000 Jahren eigentlich schon der Monat Mai. Darum sprechen wir auch heute vom Wassermannzeitalter, während es zur zeit Jesu bezeichnender weise das Fischezeitalter war.....

    Dies sind alles Fakten, die mit Sicherheit auch einige gelehrten des israelischen Volkes kannten. Denn schon immer gehörte Israel auch in der Antike zu den klügsten Völkern der Erde. Ich würde sogar behaupten, unsere biblischen Urväter, die immer irgendwie in Verbindung mit Israel standen, ob erst kommend, seiend oder gewesen haben einen großen Anteil an der Wissenschaft des Altertums gehabt.

    Das heißt auch sie wussten sehr wohl, wie viele tage ein astronomisches Jahr hatten und rechneten ganz sicher nicht mit 360 Tagen. Einige Adventisten, auch Wissenschaftler, nehmen sogar an, dass das Alter von Henoch bereits ein klarer Hinweis auf die Erdentage eines Jahres gewesen seien, also 365 Tage. In einem meiner damaligen konkordanten schriften stolperte ich über die merkwürdige Formulierung bei den Altersangaben der ersten Chronik: "und die Tage seiner Lebensjahre waren 930" (Adam) usw...

    da ich mich selbst schon seit über zwanzig Jahren neben der Bibel vor allem mit der Astronomie und der Astrophysik im speziellen beschäftige, sind mir hierbei natürlich einige Zahlen bei meinen Berechnungen in der Planetenphysik ins Auge gefallen, die ich sehr schnell mit einigen Aussagen in der Bibel assoziieren konnte.

    Und irgendwann stieß ich dann auch aus astronomischer Sicht auf das doch sonderbare Verhältnis der bereits genannten 504 Jahre zwischen 34 und 538 zu eben jenem göttlichen zeitmaßstab von 360 Jahren. Denn wenn du mal davon ausgehst, dass sich zwei verschiedene planetare Körper um die Sonne drehen; der eine braucht dabei 504 Jahre, der andere dazu 360 Jahre; beide stehen sich am Anfang exakt gegenüber in einer Linie mit der Sonne; wie lange dauert es nun von einer Opposition bis zur nächsten, also wiederum der exakten Gleichstellung aller drei Körper? Die Rechnung ist einfach - es dauert 504 Jahre mal 360 Jahre geteilt durch ( 504 Jahre minus 360 Jahre ) ergibt folglich 1260 biblisch prophetische Jahre (du kannst hier auch an Stelle von jahren Tagen einsetzen, die Rechnung verändert sich dadurch nicht. Also, sollten diese beiden fiktiven Köprer anfangs in einer bestimmten Beziehung bestanden haben, so wiederholt sich diese Beziehung nach jener zeit also 1260 Jahren.

    das ist jetzt nur eine Demonstration aus astro-physikalischer Sicht (hat nichts mit Astrologie zu tun). In diesem Fall einmal grundsätzlich bemerkt: besteht der zeitunterschied der relativen fiktiven umläufe 1,4 : 1 (also egal welche zeit du nun hierfür real her nimmst) so lautet die zugrunde liegende Formel hierfür 1,4 mal 1 / (1.4 - 1) = 3,5, also stets 3,5 Zeiten (egal welcher Länge)

    Was will ich mit diesem Vergleich ausdrücken?

    Eigentlich recht einfach, die prophetische Zeitrechnung hat einen Zeitmaßstab, der nicht irdischen Ursprungs ist, nämlich eben jene ominösen "360 Tage". Es hat also keinen Sinn hier auf krüppelskraft heraus einen Grund finden zu wollen für die Zeitmessung von 360 tagen, dies funktioniert nicht. Du kannst und darfst deshalb davon ausgehen, dass die Grundlage der prophetischen Zeitrechnung eben keine irdische Zeitrechnung ist.

    ich will dir dazu gerne noch ein anderes Phänomen vorlegen, um dies zu veranschaulichen : Wir kennen alle den weiblichen Zyklus, die Periode, den Menstruationszyklus?!. Nun er beträgt pi mal Daumen 28 Tagen, in Anlehnung an die siderische Umlaufzeit des Mondes. Einen ebensolchen Zyklus gibt es im übergeordneten Zeitraum, nämlich den "Schwangerschaftszyklus"; dieser beträgt 10 Menstruationszyklen, also 280 Tage oder auch 7 mal 40 Tage (ich schreibe dies extra so, weil man hier sehr gut die biblischen Zeiten einbauen kann)
    Das heißt im konkreten Fall, eigentlich ist jede Frau ab dem 14 Lebensjahr im Stande alle 280 tage ein Kind zur Welt zu bringen, so, wie es alle 28 tage entsprechende Eizellen zur Befruchtung "aus stößt". Das heißt, die Frau kennt nicht nur den 28-Tage-Zyklus, und auch nicht nur den jahreszyklus, sondern eben auch jenen "Schwangerschaftszyklus von 7 mal 40 Tagen also 280 Tagen.

    Setze ich diesen elementaren Schwangerschaftszyklus nun ins Verhältnis zur göttlichen Zeit von 360 Tagen, so haben wir auch hier die Rechnung 360 mal 280 / (360 - 280) ergibt auch in diesem fall 1260 Tage, oder anders ausgedrückt eben 3,5 Jahre. Nach meinen persönlichen Erkenntnissen fängt erst nach 3,5 Jahren nach der Geburt, die zeit für das Kind an, sich wirklich abzunabeln von der Mutter; es ist in etwa auch die Zeit, wo beim Stillen dann keine Muttermilch mehr nachkommt.... (aber dies wäre wiederum ein Thema für sich)

    .......

    soweit mal ein paar Gedanken

    Gruß
    Seeadler

  • @Franz:

    1. Für Dich mag das so stimmen, dass die Adventisten keine Zahlenjongleure sind, wenn es um diese prophetischen Zeitangaben geht, für einen Nichtadventisten klingen diese Rechnereien jedoch genauso abenteuerlich, wie die anderer Gruppierungen.

    2. Ich habe mal versucht ein oder zwei Startzeitpunkte der Rechnungen zu überprüfen und bei keinem konnte ich den von den Adventisten genannten Grund an diesem Datum finden, oder es gab eine ganze Reihe von Daten, die man hernehmen könnte.

    3. In der Chronologie der Geschichte geschah soviel, dass die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass man mit Zahlenrechnereien immer auf plausible Zusammenhänge stossen wird, Seeadler macht es ja vor, mit recht speziellen Rechnungen

    4. Nur weil die Adventisten sagen, es sei keine Rechnung mehr offen ist, heisst das nicht, dass sie diese Berechnungen anstellen und genau das gleiche machen die Adventisten mit den Geschehnissen, welche in der Offenbarung dargestellt werden. Man kann ja im entsprechenden Fred sehen, dass viele auf Grund dessen glauben, es gehe noch 1-2Jahre bis Jesus wiederkommt. Und genau das ist gefährlich. Und der Grund dafür ist die Leseart der Adventisten, gerade das Berechnen von irgendwelchen Daten führt eben dazu, dass das mit andern Bibelstellen auch macht und dann am Schluss nicht bereit ist, wenn Jesus wiederkommt.

    5. Das was Du Seeadler vorwirfst machen die Adventisten auch, sie geben die Startzeitpunkte vor, weil sie den Endzeitpunkt zu glauben scheinen und am Jahr 1844 und der daraus folgenden Theorie festhalten wollen.

    So und zum Schluss noch etwas: Von mir aus kann man soviel rechnen wie man will, das wäre mir egal, wenn es nicht zu derart gefährlichen Folgen führen würde. Es wäre um jedes einzelne schade, wenn es auf Grund dieser Basis nicht dabei wäre.

    Gruss
    DonDomi

  • Zitat


    Ich möchte mich nicht 100% auf 1798 versteifen, aber jedenfalls passen die 1260 * 360 Tage (es kommt nicht auf den Tag genau an, es zählt auch das angefangene Jahr als volles Jahr). Aus der Offenbarung haben wir den Hinweis mit der heilenden Todeswunde (Offenbarung 13,3). Den Sturz der päpstlichen Herrschaft kann ich als so eine Todeswunde akzeptieren.

    Also, halten wir fest, dass 1798 für dich im Großen und Ganzen in Ordnung geht?
    Es bietet sich ja auch nichts anderes an, der Sturz des Papstes ist das Einzige, was wirklich passt.
    Dein Hauptproblem ist das Jahr 538, richtig?
    Was sollen wir nun machen, es sind nunmal 1260 jahre von 538 an, bis 1798.
    Du hast zwar viele Möglichkeiten genannt, aber du hast keine echte Lösung geboten, wie kann das sein, wenn Gott sich Offenbaren wollte, aber kein Mensch versteht es, meinst du, dass Gott uns in so eine Situation bringen würde?

    Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann akzeptierst du das Jahr 538 nicht, aber das Jahr 1798 könnte deiner mMn richtig sein, dass Problem ist nur, dass die 1260 Jahre einen Anfang und ein Ende miteinander verknüpft.
    Das geht dann nur, wenn 1798 UND 538 richtig sind, es gibt leider keine andere vernünftige Auflösung der Prophetie.
    Ich habe auch den leisen Verdacht, dass du der Wissenschaft der Bibel den Vorzug gibst, obwohl du schon selber erwähnt hattest, dass die Geschichte sich ändern kann und du dich nicht endgültig darauf berufen möchtest; hier gebe ich dir vollkommen Recht, daher gebe ich der Bibel den Vorzug, 538 n.Chr. ist etwas Entscheidendes geschehen und die Geschichtsschreiber haben es noch nicht entdeckt.
    Es ist nämlich so, alle drei Völker sind nahezu zur selben zeit untergangen(kann unterschiedliche auswirkungen haben).
    Wenn ich mich nicht irre geschah dies im 6. Jahrhundert und ungefähr in diesem Zeitraum kam auch die Herrschaft des Papstes auf.
    Wenn man noch dazu bedenkt, wann diese Prophezeihung ausgesprochen wurde, dann sind das ca. 3000jahre vorher.
    Ich sehe hier nur, dass die Bibel die absolute Wahrheit aussagt und in meinen Augen stimmt 538 ganz genau, auch wenn die Wissenschaft vielleicht(momentan) andere Ergebnisse hat.


    Zitat

    Und zu bedenken gebe ich auch hier noch mal, dass das 20. Jahr Artaxerxes kein aus sich selbst fest stehender Zeitpunkt ist, sondern wiederum über die babylonische Chronologie ermittelt wird, und diese hat als Grundlage die Position von Sternen die man damals beobachtet und notiert haben will. Und das Beschauen der Sterne ist nach 5. Mose 4,19 Götzendienst.


    Das stimmt schon in Bezug auf Götzendienst, aber Zeiten nach den Sternen, Sonne und Mond zu richtien ist ausdrücklich erwünscht:

    Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Himmelsausdehnung sein, zur Unterscheidung von Tag und Nacht, die sollen als Zeichen dienen und zur Bestimmung der Zeiten und der Tage und Jahre, und als Leuchten an der Himmelsausdehnung, daß sie die Erde beleuchten! Und es geschah so. Und Gott machte die zwei großen Lichter, das große Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht; dazu die Sterne. Und Gott setzte sie an die Himmelsausdehnung, damit sie die Erde beleuchten und den Tag und die Nacht beherrschen und Licht und Finsternis scheiden. Und Gott sah, daß es gut war. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der vierte Tag.
    1. Mose 1, 14-19

  • Hi, Seeadler,


    außer dass du mittlerweile jede Interpretation jeden Erklärungsversuch praktisch in den Wind schlägst und rundum erst einmal negierst (du sagst ja selbst, das könnte man sich sowieso sparen, damit würde man dich nicht beeindrucken)


    Mich beeindrucken Datumsangaben nicht. Denn selbst wenn die adventistischen Rechnungen richtig interpretiert sind, so ist die Geschichtschronologie insgesamt schon wackelig, und diese basiert ja nicht auf adventistische Lehren, sondern die Adventisten bedienen sich ihrer. Nur wussten die schon damals nicht, womit sie es da überhaupt zu tun haben. Chronologisten interessieren sich nicht sonderlich für das, was in der Bibel steht. Deswegen wird die Zeit des Exodus auch in die Zeit Ramses II (1279–1213 v. Chr.) verlegt. Der in der Bibel genannte Pharao Schischak wird mit Scheschonq I (um 946 – 924 v. Chr.) gleichgesetzt. Diese beiden Punkte stehen gemäß der biblischen Chronologieführung im völligen Widerspruch zum astronomisch fest gelegten (durch babylonische Tontafeln bezeugtes) 37. Jahr Nebukadnezars. Für die Chronologisten ist es einfach, die sagen, dass die Bibel sich irrt, Mythos ist und sowieso kein Geschichtsbuch und auch gar nicht vorhat, irgendwas zu belegen. Das sind die Gedanken der Leute mit denen man sich einlässt, wenn man irgendwelche Lehren mit Hilfe deren Theorien erstellt.

    Also mal krass ausgedrückt : Die Lehre von 1844 ist nichts anderes als Umgang mit der Hure Babylon

    Natürlich ist es einfacher, sich nicht mit den Hintergründen zu befassen, und stattdessen die Zahlen und sonstige Angaben einfach nur abzuschreiben.

    Ich hab da eben nur grade mal 3 zusammenhängende Punkte genannt. Es gibt aber noch unzählige mehr Widersprüche, die noch weiter zürück reichen, aber auch weiter nach vorne, bis ins frühe Mittelalter.


    Zitat

    hast du selbst aber nichts konstruktives als Gegenpol anzubieten!

    Was erwartest du denn ? Brauchst du irgendwelche alternativen Lehren an die du dich klammern kannst oder mit denen du dich, deinen Glauben und deine Gemeinschaft identifizierst ? Reicht der Glaube an Jesus Christus und das ewige Leben nicht ?

    Zitat


    Denn es ist relativ einfach erst einmal jedem, der einen vorschlag macht, zu sagen, "ne, daran glaube ich nicht, das wäre nicht hieb und stichfest"

    So einfach ist das nicht. Denn ich habe auch noch ein Leben ausserhalb der Zeit, die du hier mit dem Lesen meiner Beiträge verbringst. Und ich habe tatsächlich nichts besseres zu tun, als mich Tag und Nacht mit dieser Thematik auseinander zu setzen. Womit ich jetzt nicht sagen will, dass ich deswegen die größte Erkenntnis überhaupt habe (denn die kommt ja nicht durch viel Lesen, sondern nur durch den heiligen Geist), sondern nur, dass es eben nicht so einfach ist, und meine Behauptungen nicht aus heiterem Himmel kommen.

    Zitat


    - denn nichts, aber auch absolut nichts in der Bibel, gleich welcher Art es ist, ob Glaubenspunkt oder Historie kann wirklich einwandfrei wissenschaftlich belegt werden - darin sind wir uns doch einig, oder? - bleibt also an dieser Stelle eines der wesentlichen Punkte bei der biblischen Betrachtung und Analyse = der unabdingbare Glaube!


    Das ist richtig. Nur muss man sich bewusst sein, welchen Glauben man verteidigt.


    Zitat


    Ist dieser nicht gegeben, ist es ein leichtes, alles zu verwerfen, was einem da angeboten wird - Kein Problem, könnte ich sofort aus dem Stegreif heraus, alles was du mir nunmehr biblisch zu begründen suchst sehe ich mich in der Lage, dir etwas vollkommen anderes entgegen zu setzen und damit dein Glaubens- oder Wissensgebäude zum Einsturz zu bringen.


    Wie oft ist bei mir schon was eingestürzt. Ich hab auch kein Problem damit umzudenken. Was bleibt, ist das christliche Fundament. Natürlich kratzen auch da dran immer wieder irgendwelche Leute, aber hoffentlich nicht Adventisten.


    Zitat


    Ich hatte dir angeboten, dich von der Vorstellung zu lösen, für diese Zeitangabe der 1260 Tage eine irdische Zeitmessung zugrunde zu legen, denn damit kommst du in diesem fall nicht weiter, egal, was du letztendlich dann damit alles erklären möchtest

    Im Grunde sage ich ja, dass man mit der Rechnerei nicht weiter kommt. Das muss aber nicht an der Bibel liegen, sondern an dem vom babylonischen und antichristlichen Gedankengut verseuchten Informationsjungel.
    Es heisst er wird die Zeiten ändern (Daniel 7,25). Da steht ja nicht, dass er nur den Sabbat auf den Sonntag verlegt. Das kann alles Mögliche heissen, bis hin zum kompletten zeitlichen Chaos. Hier mal 200 Jahre weg genommen, da mal 500 Jahre hinzugefügt. Die alten Reiche (Ägypter, Assyrier etc.) haben auch nur ihre Heldentaten in Stein gemeißelt, nicht ihre Niederlagen. Dementsprechend wurden auch die Zeitangaben manipuliert, damit es nicht auffällt.
    Ist es nicht seltsam, dass Geschichtsforscher und historisch kritische Theologen Ähnliches auch der Bibel bzw. den Schreibern der Bibel unterstellen ? Dass die innerbiblische Chronologie gar nicht die Absicht hätte, Geschichte zu belegen, sondern nur vor hat, die Herrlichkeit Gottes und den Abfall Israels zu bezeugen ? Da wird dann behauptet, dass die biblische Chronologie lückenhaft ist, weil bestimmte zeitliche Bereiche nicht ins religiöse Schema gepasst hätten.
    Oder nehmen wir Edwin Thiele, der die biblischen Angaben in ein Raster pressen will, indem er behauptet, dass Väter und Söhne eine parallele Regentschaft gehabt hätten. Mal abgesehen davon, dass das überhaupt nicht mit der Schrift zu vereinbaren ist, so stellt sich auch die Frage wo man überhaupt die Übergänge setzen will. Das ist doch absolut willkürlich.
    Und das alles nur, weil man sich gezwungen sieht, die Bibel mit der Chronologie anderer Völker zu syncronisieren, wobei der Maßstab ja wie angesprochen astronomische Beobachtungen aus Babylon sind. Welcher Gott regiert hier die Geister ?


    Zitat

    eigentlich müßtest du in diesem fall sogar behaupten, dass die Zeitangaben bezüglich den 42 Monaten, den 3,5 Zeiten und den 1260 tagen an keiner Stelle identisch sind, und es sich somit hier um jedes mal eine vollkommen andere irdisch manifestierte Zeit handeln muss.

    Ich sehe an dieser oder jener Stelle durchaus Gemeinsamkeiten, allerdings bin ich auch niemand, der alles was ähnlich klingt oder scheint, sofort in einen Topf werfen muss.


    Zitat

    Das heißt, du kannst auch sagen, da hat sich die Bibel getäuscht und etwas falsches hinein fließen lassen.


    Warum sollte ich ? Der Maßstab ist die Schrift. Wenn es mit der Bibel nicht passt, dann muss ich es nicht passend machen, sondern mein Verständnis überdenken. Ich habe damit kein Problem. Probleme damit haben Leute, die sich öffentlich als Prophet Gottes hinstellen, wobei jeder Irrtum natürlich an der Autorität kratzt.

    Zitat


    Und dein "Versöhnungsangebot": ich zitiere : Wir wissen ja alle, dass es sich hierbei nicht um Tage handeln kann - hebelst du ja an anderen Stellen selbst heraus, indem du immer wieder den versuch startest, klar zu machen, dass 1260 Tage ja nicht wirklich 42 Monate sind und auch nicht exakt 3,5 Zeiten.

    Wo versuche ich das ?
    42 * 30 = 1260 ; 30 * 12 = 360 * 3,5 = 1260. Wo ist das Problem ? Der biblische Monat hat 30 Tage und das Jahr damit 360 Tage, das wurde hier schon genug bewiesen.
    Nach antikem Verständis hing die Stundenzahl des Tages direkt von der Position der Sonne am Himmel ab, sieht man an der Sonnenuhr. Demnach hat der Tag 12 Stunden (durch Jesus bestätigt : Johannes 11,9) und nicht 11,999999 oder so.
    Das moderne Zeitverständnis hat völlig andere Maßstäbe als das der Bibel. Wenn man dem biblischen Kalender konsequent folgt, bis auf jede Sekunde (damit mein ich nicht die durch das Cäsium definierte moderne Sekunde), dann gibt es in mehreren Tausend Jahre nicht die geringste nennenswerte Abweichung, die für den biblischen Kalender von Belang wäre.
    Gott hat den Kalender nicht für die Ewigkeit bestimmt, aber für die ca. 6000 Jahre von der Schöpfung bis in unsere Zeit, reicht er locker aus. Abweichungen gibt es erst nach zich tausenden und millionen von Jahren.

    Aber interessanterweise, ist auch die moderne Berechnung der Planetenbewegungen nicht exakt, und erklärt damit keinesfalls ein Jahrmilliarde alt seiendes System. Siehe dazu die Forschungen vom französischen Astronom Jacques Laskar, der der erste war, der das vor noch nicht gar nicht langer Zeit durch seine Computerberechnungen fest gestellt hat.

  • Zitat von Seeadler


    ich möchte gerade fortfahren beim Thema.


    Ich spare mit an dieser Stelle mal, deinen kompletten Beitrag auseinander zu pflücken.
    Du sprichst hier in erster Linie das Sonnejahr mit 365 Tagen an. Das gibt es in der Bibel einfach nicht. Egal was jüdische Gelehrte irgendwann später berechnet haben mögen.
    Es gibt auch keinen einzigen Grund dafür, warum das Sonnenjahr von Belang sein sollte. Auch die Jahreszeiten bzw. die Ernten hängen nicht so deutlich davon ab, dass es wichtig wäre. Das solltest du als Astromom wissen.

    Forscher wollen uns heute natürlich einreden, dass die Sonne und der Mond diesen und jenes Einfluss auf uns haben, aber das ist biblisch nicht richtig. Gott sagt, dass wir uns davor hüten sollen, unser Schicksal von den Gestirnen abhängig zu machen, weil alles einzig in seiner Hand liegt und von seinem Segen abhängig ist. Und damit komme ich gleich zu dem Punkt und dem Argument das Nebula123 mit 1. Mose 1,14-19 anspricht.

    Tage und Jahre zu bestimmen ist eine Sache. Das ist ja nützlich und auch wichtig für den Alltag und für die Gemeinschaft, weil jeder Mensch je nach Beschäftigung ein anderes Zeitgefühl hat. Eine Gemeinschaft ist nicht möglich, wenn jeder nach seinem eigenen Gefühl handelt. In Verbindung mit den von Gott vorgegebenen Festzeiten ist die Bestimmung der Zeiten anhand des Himmels auch gottgewollt.

    Nicht gottgewollt ist es, dass wir den Gestirnen dienen und sie verehren. Und hier muss man ganz genau aufpassen wie man das definiert. Mit Verehren ist es nicht damit getan, indem man ständigt sagt "du bist so toll, du bist so toll, du bist so toll". Auf die Weise tun das Astronomen ja auch nicht. Dennoch richten sie ihr Leben danach, machen ihr Schicksal davon abhängig. Sowohl Zukunft als auch Vergangenheit. Denn dass sich die Sonne in 5 Milliarden Jahren aufbläht und alles Leben auf der Erde vernichten wird, ist das Ergebnis von Berechnungen. Ebenso, dass das Universum vor Milliarden von Jahren an einem Punkt konzentriert war und dann im Urknall explodierte. Die Rechnungen sind richtig, aber trotzdem haben die nix mit der Realität zu tun, denn alles kommt von Gott und geht auch durch ihn. DIe Welt entstand nicht vor Milliarden von Jahren, sondern Gott schuf sie vor 6000 Jahren durch sein Wort aus dem Nichts, ebenso wird die Welt sich nicht in 5 Milliarden Jahren durch die Hitze der Sonne auflösen, denn das ist nicht in Gottes Plan.

    • Offizieller Beitrag

    Erlaubt mir einen Einschub:

    Bei all dem (prophetische Zeitreihen) handelt es sich in der Regel NICHT um genuin adventistische Auslegungen, sondern um Interpretationen die teilweise eine lange Tradition im (auch deutschsprachigen) Protestantismus hatten. Dies wurde auch in den dreissigerjahren in Deutschland in Medien der Gemeinde häufig publiziert, die Intention war offensichtlich uns in die Reihe der Reformer zu stellen und von der Millerbewegung bzw. der amerikanischen Theologie etwas abzukoppeln. Heute vergisst man das gerne und tut so als wäre das eine Erfindung unserer Pioniere und von E.G.White.

  • Heimo,

    ich habe hier unter anderem auch einige Bücher von Hans Heinz, der dir sicherlich ein Begriff sein dürfte. In seinem Dogmatik - Buch stellt er auch klar, dass diese zeitrechnungen schon lange vor der Adventbewegung einige gelehrte aus verschiedenen religiösen Gruppierungen animierte darüber nachzudenken, und nicht nur die, auch isaak newton beschäftigte sich ebenfalls mit der prophetischen Zeitrechnung, interessanter Weise aus dem gleichen Grund wie ich, dnen auch er erkannte durchaus astronomische Zusammenhänge in der Prophetie.

    Man kann eigentlich sagen, dass es erst durch die Adventisten später ziemlich intensiv betrieben wurde, nicht zuletzt eben auch wegen dem erkannten Irrtum bei den Vorläufern der Adventbewegung.

    Gruß
    Seeadler