Jesus steht über dem Gesetz

  • Das Jesus Herr über den Sabbath ist, dass ist für uns gut nachvollziehbar, weil es nur gut sein kann, wenn man einem Lebewesen, ganz gleich ob Mensch oder Tier, helfen kann.

    Jesus hat aber mindestens ein weiteres Gebot gebrochen, indem er Gleichnisse über das Himmelreich erzählte. Das er das als Gottes Sohn tun kann, ist gar keine Frage.

    Aber wie steht es darum, dass wir uns an Jesus ein Vorbild nehmen sollen?

    Lutherübersetzung 1534, Johannes 1:1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

  • Jesus hat aber mindestens ein weiteres Gebot gebrochen, indem er Gleichnisse über das Himmelreich erzählte. Das er das als Gottes Sohn tun kann, ist gar keine Frage.

    Diese Aussage verstehe ich nicht.

    Um welche Textstelle geht es? Mit welchem konkreten Gleichnis sollte Jesus das Gesetz gebrochen haben?

  • Er meint wahrscheinlich "Du sollst dir kein Bildnis machen, weder von dem, was in den Himmeln ist noch von dem, was auf Erden, noch dem, was in den Tiefen ist"

    Einerseits finde ich das extrem hanebüchen,

    andererseits wäre das doch eine interessante Frage:

    Fängt mit den Gleichnissen vom Himmlischen vielleicht jene endlose Spekulation an und gebiert lauter Leute, die zu wissen meinen, wie es Jenseits aussehe oder vonstatten gehe?

    Anstatt einfach nur zu sagen: Der Ewige hat mir Atem gegeben, ich muss dies Leben und mich selbst meistern, und dermaleinst hauche ich meinen Atem aus und der Ewige nimmt mein Dasein auf, welches er ins Leben gegeben hatte.

    Manchmal tut diese ganz reduzierte Sicht gut, um sich von diesem ganzen bunten Fierlefanz etwas zu lösen, der überall über Himmel und Hölle kursiert.

  • Ich habe soeben festgestellt, dass das auch wieder eine Auslegung in der jeweiligen Übersetzung ist.

    Schlachter 2000, 2. Mose 20:4 Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist.

    Lutherübersetzung 1534, Johannes 1:1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

  • Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist.

    Dennoch ist es falsch und passt nicht.

    Das Bildnisgebot bezieht sich - entsprechend der damaligen umgebenden Kultur - auf Bildnisse von Tieren oder Wesen (am Himmel, auf Erden, im Meere), die dann angebetet wurden.

    "Bildnis" (also Abbildung von etwas) ist immer auch "Gleichnis".

    Dieses Gebot hat daher mit "Gleichnisreden Jesu" oder irgendeiner anderen Person überhaupt nichts zutun.

    Die Gleichnisrede ist unerlässlich, denn man kann sonst nichts sagen, was begreiflich wäre. Wir Menschen können nur über das Gleichnis von den göttlichen Dingen sprechen, und wir können immer nur - in Wort und Bild - fassen, wovon wir Erfahrungswelt haben.

  • Im Gesetz des Mose steht (5. Mose24,1), dass ein Mann das Recht hat, seiner Frau einen Scheidebrief auszustellen und sie wegzuschicken, wenn ihm an ihr etwas nicht gefällt. Jesus entzieht den Männern dieses verbriefte Recht.

    "Ein Mann, der mit der Frau seines Nächsten die Ehe bricht, hat den Tod verdient, der Ehebrecher und die Ehebrecherin." (3.Mose 20,10)

    "Wenn ein Mann dabei ertappt wird, wie er bei einer verheirateten Frau liegt, dann sollen beide sterben, der Mann, der bei der Frau gelegen hat, und die Frau. Du sollst das Böse aus Israel wegschaffen." (5.Mose 22,22)

    Jesus kann die Ehebrecherin nur retten, weil sich die Männer auch nicht an des Gesetz des Mose halten. Danach hätten nämlich Mann und Frau gesteinigt werden müssen.

  • Jesus kann die Ehebrecherin nur retten, weil sich die Männer auch nicht an des Gesetz des Mose halten. Danach hätten nämlich Mann und Frau gesteinigt werden müssen.

    Diese Argumentation habe ich schon oft gehört und nehme sie nicht an.

    Jesus stellt sich den Leuten nicht entgegen, weil sie einen Paragraphenfehler machen, sondern weil ihre Gesinnung schlecht ist und er diese offenbart.

    Genau darauf geht ja seine Frage: Ihr wollt die Frau ihrer Sünde wegen töten? Wer von euch ist denn ohne Sünde? Dann werfst!

    Er sagt nicht: Hört mal, Leute, so geht das aber nicht! Wo ist denn der Mann dazu? Wo habt ihr die Frau eigentlich gesehen beim Ehebruch?, usw.

    All diese Argumente werden gerne in Predigten aufgeführt, um zu zeigen, dass die ganze Sache nicht stichhaltig ist;

    das ist sie auch nicht, aber davon redet Jesus überhaupt nicht.

    Er diskutiert nicht das Gesetz mit ihnen.

    Das siehst du doch auch hier Christel. Du brauchst mit Pharisäern nicht das Gesetz diskutieren; da kommst du doch auf keinen Zweig.

    Jesus redet hier nicht vom Gesetz, sondern er führt zur Selbsterkenntnis.

    Jesus redet NIE vom Gesetz, wenn man es genau nimmt.

  • Diese Argumentation habe ich schon oft gehört und nehme sie nicht an.

    Jesus stellt sich den Leuten nicht entgegen, weil sie einen Paragraphenfehler machen, sondern weil ihre Gesinnung schlecht ist und er diese offenbart.

    Genau darauf geht ja seine Frage: Ihr wollt die Frau ihrer Sünde wegen töten? Wer von euch ist denn ohne Sünde? Dann werfst!

    Aber genau das ist doch die "induktive Vorgehensweise" Jesus, den Menschen dahin zu führen, was Du hier beschreibst!

    Nicht durch Vorwürfe.....sondern sich selbst zu erkennen.....oder den Anderen zu zeigen, welchen perfiden Plan er im Schilde führt....

    Er sagt nicht: Hört mal, Leute, so geht das aber nicht! Wo ist denn der Mann dazu? Wo habt ihr die Frau eigentlich gesehen beim Ehebruch?, usw.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • "Ein Mann, der mit der Frau seines Nächsten die Ehe bricht, hat den Tod verdient, der Ehebrecher und die Ehebrecherin." (3.Mose 20,10)

    "Wenn ein Mann dabei ertappt wird, wie er bei einer verheirateten Frau liegt, dann sollen beide sterben, der Mann, der bei der Frau gelegen hat, und die Frau. Du sollst das Böse aus Israel wegschaffen." (5.Mose 22,22)

    Das sind für mich alles keine Original Gottes-Worte und waren meiner Meinung nach auch nicht im hebräischen Urtext des Thanach enthalten, sondern sind wohl beeinflusst von der Gesetzgebung der Meder und Perser im persischen Exil durch die Schriftgelehrten zusätzlich und bibelwidrig der Thora hinzugefügt worden! (Angefangen mit 1. Mose 9,6).

    Wie komme ich zu dieser Auffassung? Nun, ganz einfach, weil der Mörder und Totschläger Kain eben weiterleben durfte obwohl er seinen jüngeren Bruder Abel erschlagen hatte! ===> Deswegen hat die EWIGE GOTTHEIT von Anfang (der Urgeschichte - 1. Mose bis 11. Mose - her) an . k e i n e . T o d e s s t r a f e . v o r g e s e h e n . g e h a b t ! ----> Daher musste Jesus in der Geschichte mit der Ehebrecherin (Johannes '8) den wahren Willen Gottes aus den Zehn Geboten ("DU SOLLST NICHT TÖTEN!") wiederherstellen! Denn GOTT IST EIN GOTT DES LEBENS UND NICHT DES TÖTENS!

    Diese Argumentation habe ich schon oft gehört und nehme sie nicht an.

    Danke Simon, ich ebenso wenig!

  • Das siehst du doch auch hier Christel. Du brauchst mit Pharisäern nicht das Gesetz diskutieren; da kommst du doch auf keinen Zweig.

    Jesus redet hier nicht vom Gesetz, sondern er führt zur Selbsterkenntnis.

    Jesus redet NIE vom Gesetz, wenn man es genau nimmt.

    Doch! Man muss Jesus schon als Juden ernst nehmen und seine Zeit auch.

    Aber freilich hatte Jesus ein Problem: Jesus wollte die Frau nicht verurteilen, konnte aber nicht einfach sagen, lasst sie gehen. Denn dann hätte man ihn selbst angeklagt gegen das Gesetz zu verstoßen, gegen Gottes Gesetz.

  • Das sind für mich alles keine Original Gottes-Worte und waren meiner Meinung nach auch nicht im hebräischen Urtext des Thanach enthalten, sondern sind wohl beeinflusst von der Gesetzgebung der Meder und Perser im persischen Exil durch die Schriftgelehrten zusätzlich und bibelwidrig der Thora hinzugefügt worden! (Angefangen mit 1. Mose 9,6).

    Dies ist (Abgesehen von "Nicht töten" als Handlung des Einzelnen im Sinn des "nicht morden" in den Zehn Geboten ) aber - das sage ich nochmals - eine sehr gefährliche Argumentation ! - - Und Gott gab Adam und Eva dem Tod preis - - - durch Verhindern deren Zuganges zum Baum des Lebens - - - -

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Das sind für mich alles keine Original Gottes-Worte

    Solche strengen Gesetze dienen dazu Schlimmeres zu verhindern.

    Ein Mann schnappt sich die Frau seines Nächsten. Dieser rächt sich. Dann rächen sie wieder die anderen...

    Und Rache über Rache, eine Gewaltspirale entsteht... und ausgelöscht ist das Gottes Volk.

    Das Gesetz, auch wenn es brutal ist, grenzt Gewalt ein. Es hat sozusagen das Gewaltmonopol.

  • Dies ist (Abgesehen von "Nicht töten" als Handlung des Einzelnen im Sinn des "nicht morden" in den Zehn Geboten ) aber

    Überall wo Gesetze das Zusammenleben der Menschen regeln, darf man seinen Nachbarn nicht einfach erschlagen/morden.

    Das gilt auch in Staaten, wo es die Todesstrafe gibt.

    Denn setzte man diese Grenze nicht, dann würde die Gewalt überhand nehmen.

  • Doch! Man muss Jesus schon als Juden ernst nehmen und seine Zeit auch.

    Sicher. Das ändert aber nichts.

    Und dass er aus den Juden und unter den Juden und ihrer Zeit geboren war und lebte,

    ändert letztlich auch nichts daran, dass er nicht einfach nur eine jüdische Person war.

  • Jesus kann die Ehebrecherin nur retten, weil sich die Männer auch nicht an des Gesetz des Mose halten. Danach hätten nämlich Mann und Frau gesteinigt werden müssen.

    Er diskutiert nicht das Gesetz mit ihnen.

    Gesetz ist Gesetz da kann Du Dich nicht darüber hinweg setzen auch in unserem Staat nicht.

    Ich denke Jesus hat hier ein Beispiel seiner Gnade gegeben, Er hat vergeben und eine Änderung der Lebensweise gefordert.

    Und da sind wir beim Ausgangsposting, der Gesetzgeber (Jesus/Gott) ist Herr über das Gesetz - jedenfalls Herr über die Anwendung und Interpretation (Mt 12,8).

    Er ist auch so Herr über das Gesetz, dass er begnadigen kann, was er dem Gläubigen zusichert - im Blick auf das Sterben Jesu am Kreuz und die Auferstehung.


    Jesus redet NIE vom Gesetz, wenn man es genau nimmt.

    Dem kann ich nicht folgen.

    Jesus spricht häufig vom Gesetz, aber nicht in der (kasuistischen) Weise der Schriftgelehrten.

    Liebe Grüße, Heimo

  • Lukas 6:39 Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?

    Für mich ist das Wort Gottes etwas lebendiges, etwas, das man von allen Seiten betrachten muss. Es ist doch nicht so, dass wir blind ein Gesetz befolgen sollen, sondern darüber nachdenken. Was möchte uns unser lieber Gott damit mitteilen? Welche Lehre ziehen wir daraus für unser Leben mit den verbundenen Entscheidungen?

    Psalm 119:148 Ich wache auf, wenn's noch Nacht ist, zu sinnen über dein Wort.

    Lutherübersetzung 1534, Johannes 1:1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

  • nun, Jess hat unser Verständnis der " gebote" ja in zwei Fällen beispielhaft erweitert : Matth 5, 22., 23. und 27., 28. - -

    letzteres wörtlich : " - hin zur Leidenschaft" . ( und das "Ansehen" darf ich ruhig in Jesu Sinn erweiteren auf "Phantasie" , auf - " ach, wie verständig, wie einfühlsam, wie gescheit ist DIE doch - " - - -) -oder ??

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -