Die Bedeutung der Heiligtumslehre für Glaube und praktisches Leben

  • Hallo,

    Zur Zeit des irdischen Heiligtums wurden zur Sündenvergebung Tiere geopfert. Einmal im Jahr, am großen Versöhnungstag, trat der Hohepriester vor den Gnadenstuhl Gottes ins Allerheiligste. Die Sünden wurden auf den Bock "Asasel" als Symbol für Satan gelegt und er wurde in der Wüste ausgesetzt. Der andere Bock wurde als Symbol für Jesus geopfert. Das soll nur eine kurze Beschreibung des irdischen Heiligtums sein. Wichtiger ist für uns das

    Himmlische Heiligtum.

    Hier versieht Jesus als Hoherpriester seinen Dienst. Wie seht Ihr diesen Dienst? Was hat das "tamid", das in diesem Forum auch schon angesprochen wurde damit zu tun? Wann hat der Versöhnungstag begonnen, 1844, oder später? Könnt Ihr das biblisch begründen? Auch das wurde schon verschiedentlich angesprochen, zuletzt bei den 7 Posaunen.

    Ich denke das Thema ist für uns heute wichtig und vielleicht könnten wir uns darüber austauschen.

    Danke und Gruß

    Wartende

  • nur im Heiligtum sind alle diese Wahrheiten in einem Ganzen verbunden. Nur durch das Heiligtum kann man den vollen und klaren Überblick über Gottes Erlösungswerk, vom Anfang bis zum Ende, erkennen. Genau deshalb ist die Heiligtumlehre so wichtig für die ganze Welt!!!

    Dem stimme ich zu. Deshalb wäre es wertvoll nochmals den Zusammenhang zwischen Heiligtum und Gottes Erlösungswerk zu beschreiben,denn dieses Thema liegt schon einige Zeit zurück.
    G

    Gruß Wartende

  • Es ist schwierig auf deine Frage einzugehen. Alles was im Heiligtum steht und im Heiligtum passiert, dient unserer Erlösung. Die Geräte im Tempel und der Tempel selber zeigen uns Gottes Charakter, sein ewiges Gesetz an dem sich alle orientieren müssen und wie Gott seine Anhänger haben will. Das Opfer steht für Jesu Leben und Tod und zeigt uns gleichzeitig, dass auch wir dazu aufgefordert sind Jesus nachzuahmen und Gott ein vollkommenes Leben übergeben sollen. Der Priesterdienst zeigt den Sinn der Mittlerfunktion indem man die Lehren hinter all der Symbolik zuerst einmal verstehen muss um sie dann zu leben und sie dann weiter zu lehren. Das hat Jesus getan und so sollen auch wir ihm nachfolgen. Hier bewegen wir uns noch immer im "täglichen" Dienst.

    Im "jährlichen" Dienst muss man die Feste berücksichtigen. Zuerst war das Passahfest, dann das Wochenfest (Pfingsten), das Posaunenfest, der Versöhnungstag und das Laubhüttenfest. Hier zeigt uns Gott nach welchem Muster ER uns erlösen will. Gott nimmt uns aus der Gefangenschaft wenn wir sein Opfer, mit allem was dahinter steckt, annehmen und leben. Dann schenkt er uns Gaben des Heiligen Geistes, die von der Erkenntnis des göttlichen Gesetzes anfangen und sich bis zu Visionen, Träumen und Wundertaten zuspitzen können. Die Erstlingsfrucht, eine kleine Zahl von Gläubigen mit Jesus Christus, wird Gott hier geweiht. Vor dem Ende dann gibt es noch eine große Warnung für jeden bis dann schlussendlich, das Böse von dem Guten getrennt wird, die große Ernte eingebracht wird, damit am Ende die Guten für immer mit Gott zusammen wohnen können.

    Ich denke, das wäre ein allgemeiner Überlick um was es im Heiligtum überhaupt geht. Man kann sich m.M.n. nicht auf eine Symbolik im Heiligtum konzentrieren und sagen, diese alleine bringt Erlösung sondern es ist das ganze Paket, auf was es ankommt. Deshalb ist es so wichtig, zuerst einmal das Heiligtum mit seinen ganzen Lehren zu verstehen, da man sonst sehr schnell die Propheten und das NT falsch verstehen kann weil man den Rahmen nicht kennt und deshalb nicht berücksichtigt. Das Heiligtum ist deshalb nicht nur ein Zubehör zum Evangelium sondern viel eher das Fundament um das Evangelium erst richtig verstehen zu können.

    Ich hoffe, Wartende, dass ich deinem Anliegen nachgekommen bin. Über die Details kann man immer noch später streiten. "grins" ;)

  • Zitat von Jonajim

    Wichtiges Thema

    nur im Heiligtum sind alle diese Wahrheiten in einem Ganzen verbunden. Nur durch das Heiligtum kann man den vollen und klaren Überblick über Gottes Erlösungswerk, vom Anfang bis zum Ende, erkennen. Genau deshalb ist die Heiligtumlehre so wichtig für die ganze Welt!!!
    Dem stimme ich zu. Deshalb wäre es wertvoll nochmals den Zusammenhang zwischen Heiligtum und Gottes Erlösungswerk zu beschreiben,denn dieses Thema liegt schon einige Zeit zurück.
    G

    Gruß Wartende
    zitieren funktioniert nicht -- verbessert

    Gotteserlösungswerk heute, ist wichtiger den je, wer Christus als seinen Herrn angenommen hat, der weiß das er in uns die Erlösung vom sündhaften jeden Augenblick vollbringen möchte, er ist das verzehrende Feuer des sündhaften, brennt das Feuer in uns, so können wir all das was Christus uns erkennen läßt an sündhaften, in das reinigende Feuer legen.
    Alles was wir abgegeben, erneuert er uns, er wandelt es um, von Hass in Liebe, von Hochmut in Demut........ er veredelt uns Charakter,
    Den in den Himmel kann nur Reines eingehen.

    Das Heiligtum ist in uns, Christus in uns, er vollzieht es durch seine Tod am Kreuz in uns und im himmlischen Heiligtum.

    2 Mal editiert, zuletzt von ingeli (20. April 2012 um 09:43) aus folgendem Grund: Zitatfunktion aktiviert

  • Das Heiligtum ist deshalb nicht nur ein Zubehör zum Evangelium sondern viel eher das Fundament um das Evangelium erst richtig verstehen zu können.


    Ja das denke ich auch und deshalb war es mir wichtig das Thema nochmals anzusprechen. Worum geht es im Evangelium? Doch darum zu verstehen das wir auf die Vergebung der Sünden durch Jesus angewiesen sind. Im AT wurde das den Isrealiten durch das Heiligtum dargestellt und sie mussten Tag für Tag sehen das Sünde nur mit Blut getilgt werden kann. Dieser Blick geht uns vielleicht heute verloren, wir müssen zum Glück keine Tiere opfern und stehen möglicherweise in der Gefahr das "tägliche" zu vergessen. Wie sieht das "Tägliche" im himmlischen Heiligtum aus? Jesus als Mittler bringt unsere Gebete vor Gott. Und wir dürfen hoffen das am großen Versöhungstag unsere Sünden auf Satan geworfen werden und Gott uns in seinem reinen Sohn sieht.

    Alles was wir abgegeben, erneuert er uns, er wandelt es um, von Hass in Liebe, von Hochmut in Demut........ er veredelt uns Charakter,

    Den in den Himmel kann nur Reines eingehen.


    Das tut Jesus für uns wenn wir ihn lassen.

    Einen schönen Sabbat

    Wartende

  • Am der nicht zu Ende geführten Diskussion mit Blume in einem anderen Thread wird ja völlig klar, dass es ein großes Vorrecht ist, dass Gott uns die Augen für die Vorgänge der Versöhnung im Detail an den Zeremonien im irdischen Heiligtum öffnet.
    Im Allgemeinen wird Sündenvergebung im Christentum und auch bei den Evangelikalen so verstanden wie heut zu Tage eine menschliche Vergebung: Schwamm drüber !. Aber das genau ist es bei Gott nicht. Bei Gott wird die Sünde verlagert; Vom Menschen auf das Heiligtum und erst von dort durch den Hohenpriester ( der nur ein einziges Mal im Jahr diesen Dienst verrichtet) auf den Bock für Asasel.

    An den übrigen Tagen des Jahres verrichtete der Hohepriester den normalen Priesterdienst. Da war er Teil des Tempelteams. Aber am Ende des Kirchenjahres zog er die besonderen hohepriesterlichen Kleider an und reinigte das Heiligtum und löschte die Sünde endgültig aus.

    So ist auch meine vergebene Sünde immer noch bei Gott vorhanden, wie auch die Sünden aller Menschen. Sie ist vergeben, aber noch vorhanden.. Nach Dan. 8:14 beginnt der Dienst unseres himmlischen Hohenpriesters, mit dem er das himmlische Heiligtum reinigt, im Jahre 1843/44 mit dem Ablauf der 2300 Abend-Morgen und hält gegenwärtig noch an. Wir wissen nicht, welche Phase des Versöhnungsdienstes gerade "dran" ist, und auch nicht, wann dieser Dienst seinen Abschluss findet. Die gegenwärtigen Ereignisse in der Welt deuten mir aber an, dass es dem Höhepunkt zu geht.

    benSalomo

  • Die Tilgung der Sünde ist das Problem das nur Jesus durch seinen Tod, seine Auferstehung, Himmelfahrt und seinen Dienst im himmlischen Heiligtum lösen kann. Das ist wesentlich mehr als "nur" Vergebung. Wir als Menschen können und sollen vergeben, wenn Menschen uns etwas angetan haben, aber die Tat als solche kann nur durch Jesu Erlösungstat getilgt werden. Das wird uns durch das Heiligtum anschaulich gemacht. Und auch welche Konseqenzen die Sünde hat. Unzählige Tiere wurden im alten Bund geopfert, aber sie konnten auch die Sünden nicht wirklich tilgen. Wäre Jesus nicht gestorben wären auch die Tieropfer für die damaligen Menschen umsonst gewesen. Und ohne Jesu Dienst als Hoherpriester im himmlischen Heiligtum würde auch keine Versöhnung mit Gott stattfinden.

    Gruß Wartende

    • Offizieller Beitrag

    So ist auch meine vergebene Sünde immer noch bei Gott vorhanden, wie auch die Sünden aller Menschen. Sie ist vergeben, aber noch vorhanden.. ...

    Ich bin von dieser Idee, die der Sünde quasi eine eigene Identität gibt nicht überzeugt. Sie ist auch - soweit ich das kenne - nur sehr kompliziert über Analogien abzuleiten - oder?

    .

  • was vergeben ist, ist bei Gott vergeben, außer der Mensch hat wieder versagt und sündigt erneut. Damit meine ich, die Sünde ist bei Gott vergeben, die ich ihn hingebracht habe und ehrlichen Herzens bereut habe, außer er tut das gleiche wieder.

  • Ich bin von dieser Idee, die der Sünde quasi eine eigene Identität gibt nicht überzeugt. Sieist auch - soweit ich das kenne - nur sehr komplizeirt über Analogien abzuleiten - oder?

    Wenn das Heiligtum samt seinen Diensten ein Schattenbild auf das "Größere" ist, müsste es so sein, wie BenSalomo beschreibt. Denn wie war es denn bei den Israeliten? Dem Sünder wurde die Sünde durch das (Tier) Opfer "abgenommen", vergeben. Aber sie war noch nicht weg. Weg geschafft wurde sie einmal jährlich. Da wurden alle Sünden auf den Bock gelegt und dieser wurde in die Wüste geschickt. Der Bock starb in der Wüste. Erst dann war das Heiligtum wieder gereinigt.

    Dieses Schattenbild sagt mir:

    Die Sünde ist dem reuigen Sünder wohl vergeben, auf Grund des Blutes Jesu. Aber die Sünde ist (noch) im Heiligtum, bis Jesus all die Sünden auf den Bock/Satan gelegt hat und diesen samt den Sünden in die "Wüste" in die Vernichtung schickt. Das ist aber noch nicht passiert!

    Ich verstehe auch den Hebräerbrief in diese Richtung. Dass eben das irdische Heiligtum ein Schattenbild für das "Größere" ist.

    Das hat nichts damit zu tun, dass die Sünde eine eigene Identität dadurch bekommt. Denn Gott kennt unsere Sünden ja sowieso.

    ***

    2 Mal editiert, zuletzt von HeimoW (25. April 2012 um 02:15) aus folgendem Grund: Zitate bereinigt


  • Ja das denke ich auch und deshalb war es mir wichtig das Thema nochmals anzusprechen. Worum geht es im Evangelium? Doch darum zu verstehen das wir auf die Vergebung der Sünden durch Jesus angewiesen sind. Im AT wurde das den Isrealiten durch das Heiligtum dargestellt und sie mussten Tag für Tag sehen das Sünde nur mit Blut getilgt werden kann. Dieser Blick geht uns vielleicht heute verloren, wir müssen zum Glück keine Tiere opfern und stehen möglicherweise in der Gefahr das "tägliche" zu vergessen. Wie sieht das "Tägliche" im himmlischen Heiligtum aus? Jesus als Mittler bringt unsere Gebete vor Gott. Und wir dürfen hoffen das am großen Versöhungstag unsere Sünden auf Satan geworfen werden und Gott uns in seinem reinen Sohn sieht.

    Man muss den Opferdienst im Heiligtum vielleicht einmal besser unter die Lupe nehmen um zu verstehen was er wirkich bedeuten könnte. Die meisten Sündopfer waren blutig jedoch gab es Ausnahmen. Wenn jemand wirklich arm war, konnte er auch Essen, also ein blutloses Sündopfer, opfern.
    Außerdem brachte man solche Opfer nur unter der Bedingung, wenn man etwas falsches gemacht hat, es aber in diesem Augenblick wo man es gemacht hat, nicht gemerkt hat sondern es einem erst später aufgefallen ist. Wenn man also unwissentlch eine Sünde begangen hat. Jede bewusste Sünde, musste mit der Todestrafe getilgt werden. Für solche Sünden gab es kein Opfer mehr und das wird oft zu wenig berücksichtgt, wenn man das alttestamentarische Opfersystem auf Jesus übertragen will.

    David hat z.B. den Ehebruch mit Bathseba ganz bewusst gemacht und hätte eigentlich dafür getötet werden müssen. Aber weil David wirklich Buße tat, wirklich nach Vergebung geschrieen hat und es ihm wirklich Leid tat, hat Gott ihm vergeben. Das selbe Prinzip finden wir auch bei den Propezeiungen wieder. Wenn Gott ein Unheil über ein Volk verkündigt weil es böse ist aber dieses Volk sich dann wirklich bekehrt, dann lässt Gott das Unheil über dieses Volk nicht mehr kommen. Ich denke, das kann man auf David übertragen.

    Wenn man dann noch den Umgang des Volkes Israels mit dem Tempel und seinen Zeremonien schaut, gewinnt man noch eine zusätzliche Erkenntnis dazu. Das Volk glaubte nämlich, dass der Tempel selber mit seinen Opfern das Heil bringen würde was jedoch mit bitteren Enttäuschungen bestraft worden ist. Nicht der Tempel bringt das Heil auch nicht das Opfer sondern viel eher die Belehrung dahinter und was das in uns auslöst. Das ist das wahre Heil und die wahre Erlösung. Wenn man das dann auf Jesus überträgt, muss man zur Schlussfolgerung kommen, dass nicht das Blut die Erlösung ist sondern viel eher das die Erlösung ist, was dieses Blut in uns auslöst. Die Belehrung, dass Gott sein Kostbarstes bereit ist zu opfern um unser Bewusstsein von Sünde zu entfernen.

    Das sind für mich einige Belehrungen, die man aus dem Typus auf den Antitypus übertragen kann.

    P.S. Bei der Frage der jährlichen Reinigung des Tempels am Versöhnungstag muss man sich vielleicht die Frage stellen, welche Sünden aus dem Heiligtum weggebracht worden sind. Waren es die Sünden von bußfertigen Israeliten oder von unbußfertigen Israeliten?

  • Der irdische Heiligtumsdienst war in meinen Augen ein praktischer Anschauungsplatz, an dem jeder Gläubige anschaulich lernen konnte, wie Gott mit der Sünde um geht und wie sie vergeben und aus der Welt geschafft wird. Dabei war der Tempeldienst kein Selbstzweck in sich. Ein Tieropfer, und sei es noch so wertvoll, kann keine Beleidigung Gottes aus gleichen..
    An diesem Punkt scheiterte das recht praktische, unphilosophische Denken der Israelis. Und daran scheitert es bis heute, wenn sie behaupten, Juden benötigten keinen Messias, der ihtre Sünden vergebe. Ihnen hätte Gott einen anderen Weg gezeigt, nämlich das Opfer im Tempel und seine heute praktizierten Gegenstücke.

    Durch sein Opfer war der Gläubige im AT seine Sünde los. Ihm war vergeben, er selbst hatte mit seiner Schuld nichts mehr zu tun. Das Problem war verlagert worden. Durch die Übertragung des durch die Handauflegung des Sünders übertragenen Schuld war nun das Opfertier bzw. sein Blut Träger der Schuld. Und durch die Übertragung des schuldigen Blutes auf die Hörner des Altars ()einem besonders wichtigen Teil des Heiligtums) lag jetzt die Schuld auf dem Heiligtum.

    Da das Ganze aber ein symbolischer Akt und nur ein Schatten der himmlischen Vorgänge war, lag jetzt (im Vorgriff auf Jesu Opfer) in Wirklichkeit die Schuld auf dem himmlischen Heiligtum.

    Das Heiligtum ist also so etwas wie eine Bank, eine Bank für Schulden. In den Tresoren der himmlischen Heiligtums-Bank lagert die vergebene Sündenschuld aller Kinder Gottes aller Zeiten..

    Der einmalige jährliche Dienst des Hohenpriesters befreite nun die Heiligtums-Bank von allen drückenden Schulden, die bis dahin bei ihr deponiert worden waren. Dies ist für mich ein Bild dafür, was Jesus einmal am Ende der Welt mit den Schulden aller Gläubigen seit Adam und Eva tun wird. Dazu bedarf es keiner komplizierten Analogien. Das kann bei und in der Kindersabbatschule jedes Kind verstehen. Was der alttestamentliche Hohepriester einmal im Jahr tat (und was die Juden in Palästina noch heute in leicht abgeänderter Form tun), tut Jesus ein einziges Mal am Ende der Welt. Er legt alle vergebene Schuld auf den wahren "Asasel", den Satan, als den Urheber der Sündenschuld, und schickt diesen in den feurigen Pfuhl, wo die Schuld samt Urheber für immer aus gelöscht werden.

    Alle nicht vergebene Schuld aller Menschen, auch derjenigen, die sich selbst zu den Gläubigen zählten, muss aber von diesen selbst getragen werden. Daraus ersehe ich, wie wichtig es ist, stets vor Gott "reinen Tisch" zu machen.

    Der Unterschied zwischen menschlicher und göttlicher Vergebung, den viele Evangelikale, u.A. auch "Blume" nicht verstehen:
    Wenn Menschen vergeben, echt vergeben, dann bedeutet das: Schwamm drüber, es wird nicht mehr darüber gesprochen, vergeben und vergessen.
    Ich finde, das sollte auch so sein.

    Wenn Gott vergibt, ist das aber anders. Eine Beleidigung des ewigen und allerheiligsten Gottes, des Herrn des aller erschaffenen Universen, wird nach der Symbolik des Heiligtumsdienstes nicht einfach "vergessen". Dafür muss eine Gegenleistung erbracht werden. Diese wurde durch das Tieropfer symbolisiert. In Wirklichkeit brachte Gott selbst diese Gegenleistung. Diese Gegenleistung muss vom Gläubigen akzeptiert werden, indem er sich Gott freiwillig unterwirft und dessen Gabe der Gerechtigkeit dankbar annimmt..
    [auf Menschen übertragen, würde das bedeuten: Ich vergebe Dir Deine Missetat mir gegenüber, wenn Du mir dafür 200 € gibst . Das hört sich schrecklich an, kommt aber daher, weil wir Schuld eher moralisch verstehen. Vor Gericht wird aber auch verlangt, dass ein Straftäter Wiedergutmachung leistet ]
    Würde Gott einfach durch "Vergessen" vergeben, so hätte natürlich Satan und sein Gefolge auch Anspruch auf ein solches "Vergessen". So aber muss er sich wie jeder andere Sünder auch Gott unterwerfen, um Vergebung zu erlangen. Und genau dies ist der springende Punkt. Er will sich nicht unterwerfen, sondern "gleich sein dem Allerhöchsten".

    So hat Gott in weiser Voraussicht einen Weg gefunden, der seine untadelige Gerechtigkeit und Liebe vor aller Welt offenbart, gleichzeitig aber auch Satans Lügengespinste allen Bewohnern des Weltalls sichtbar macht.. Selbst Satan wird zähneknirschend Gottes ewige Gerechtigkeit und Liebe anerkennen und bestätigen müssen.

    benSalomo.

  • Die Frage ist doch wie das Heiligtum verunreinigt wird. Im Heiligtum ist nämlich Gottes Gesetz beinhaltet. Jede Aktion jedoch, die gegen dieses Gesetz geht, greift dieses göttliche Gesetz an und hinterfragt es. Deshalb wird das Heiligtum und die ganzen Lehren, die dahinter stecken, entweiht und verunreinigt wenn man gegen dieses Gesetz handelt, also sündigt. Sünde verunreinigt immer.

    Wenn jetzt ein bußfertiger Israelit kam und sein Opfer brachte, wurde die Verunreinigung wieder gereinigt. Die Sünde, die gegen uns im Heiligtum zeugte, wurde symbolisch durch das Blut bedeckt und schlussendlich weggewischt. In der ganzen Schrift hat Blut im Opferdienst immer die Funktion der Reinigung und nie die der Verunreinigung. Deshalb sind m.M.n. die Sünden wirklich vergeben wenn man Buße tut und um Vergebung bittet. Aber das heißt lange noch nicht, dass dadurch die Sünden der ganzen Welt beseitigt worden sind, wenn Gott meine Sünden vergibt. Erst während des Versöhnungstages wurden die Sünden des ganzen Volkes gereinigt und abgeschafft und das steht uns antitypologisch ja noch bevor.

  • Wenn es um die Verunreinigung geht, müssen wir beim Begriff aufpassen. Das irdische Heiligtum wurde zwar mit der vom einzelnen Süpder bereuten und ihm vergebenen Schuld verunreinigt, aber es wurde dadurch nicht entweiht. Seine Weihe blieb bestehen.

    Sodann denke ich daran, dass die Lehre vom irdischen Heiligtum ein praktisches Lehr- und Anschauungsstück für den Menschen war, damit dieser lernte, wie Gott mit der Sünde umging. Auch die einzelnen Gegenstände und Materialien des irdischen Heiligtums haben ihre Bedeutung und wir können daraus einzelne Aspekte lernen. Das bedeutet aber nicht, dass das himmlische Heiligtum z.B. auch mit Fellen bedeckt ist. Ich frage mich auch, wem denn das himmlische Heiligtim gleich ist: der Stiftshütte, dem Tempel Salomos, dem Tempel Esras oder dem Tempel des Herodes. Alle sahen anders aus. Daher schließe ich, dass es auf die Lehre vom Tempel, also die Lehre von der Sündenvergebung, ankommt, und nicht auf das Aussehen der Gebäude bzw. Hütte.

    Die vom Sünder auf das Heiligtum übertragene Sünde wurde am Ende des Jahres aber nicht einfach weg gewischt, sondern auf den Bock für Asasel übertragen, der dann, beladen mit allen bereuten Sünden Israels tief in der wasserlosen Wüste um kam. Dies ist ein Bild für Satan, der am Ende der Welt alle bei Gott "aufgestapelten" vergebenen Sünden aufgelegt bekommt und im feurigen Pfuhl um kommt.

    Bei Gott ist Sünde also etwas ganz Reales, fast wie ein Gegenstand Er wischt sie nicht nur einfach beiseite, sondern sie muss (in diesem Fall) durch deren Verursacher abgebüßt werden.. Es handelt sich also nicht um eine menschliche Vergebung mit "Schwamm drüber". Das ist das große Problem, das Evangelikale, denen die Heiligtums lehre egal ist, nicht verstehen.
    benSalomo

  • Da haben wir beide also zwei Ansichten.

    Aber mal davon abgesehen, war die Stiftshütte im AT so etwas wie ein Sammelplatz für alle vergebenen Sünden des Volkes Israel. Und diese Sünden wurden nun nicht durch ein Machtwort oder einen Federstrich oder durch ein Wort des Hohenpriesters als von Gott eingesetzten Vermittlers aus der Welt geschafft, sondern auf den Bock für Asasel gelegt. Mit diesem verschwanden sie dann für immer in der Wüste.

    Dieses irdische Abbild des Himmlischen zeigt mir, dass Jesus, unser himmlischer Hohepriester, am Ende der Welt alle vergebenen und im himmlischen Heiligtum angesammelten Sünden aller Erlöster auf den Satan als den Urheber dieser Sünden legen wird. Mit ihm verschwinden sie dann für immer im feurigen Pfuhl.

    Noch befindet sich unser Hoherpriester aber im Heiligtum und sorgt für Versöhnung seines Volkes. Wenn er aber das Heiligtum verlässt, dann legt er die Sünden auf Satan. Diese Übertragung ist die letzte Handlung des Kirchenjahres resp. dieser alten Erde. Offb. 20 gibt uns nun den Zusatz-Hinweis, dass vot der Vernichtung Satans noch die Schwere der Schuld jedes Unerlösten festgestellt werden muss. Deshalb das Gericht im Himmel. mit den Erlösten als Beisitzer. Und dann müssen ja auch noch alle Unerlösten einschl. Satan die unendliche und unfehlbare Gerechtigkeit Gottes auch ihnen gegenüber anerkennen. Ich denke mir mal, dass dies erfolgen wird, wenn alle Gottlosen auferstehen und das Heerlager der Heiligen umzingeln. Darnach erfolgt dann der letzte Akt des Dramas der Auslöschung jeder, wirklich jeder kleinsten Spur von Sünde.
    benSalomo.