Hallo Forum,
Jacob hat mich, nach meinem Angebot vor ca. 2 Monaten gebeten,
meine damalige kritik an Walter veith zu präzisieren,
das habe ich jetzt getan.
Ich habe die Bibelzitate aus meiner Kritik aussen vor gelassen,
da ich sie aufgrund meiner Ansichtem nicht als Argumente für oder
gegen eine Naturwissenschaftliche Theorie ansehen kann.
Ich werde die einzelnen Kritikpunkte numerieren und die Reihenfolge
dem Vortrag anpassen, der gesamte Vortrag ist hier zu finden:
http://www.youtube.com/watch?v=mwY0jTf0dlQ&feature=related
Ich habe versucht Walter Veiths Aussagen möglichst objektiv wiederzugeben,
mein Kommentar, befindet sich neben dem strich.
1. Walter Veith zählt nahe am Beginn des Vortrages Parasiten, mit Mäusen
spielende Katzen und im Staub schlängelnde Schlangen als Beispiele heran
und bewertet diese als unwürdiges Leben.
- So eine Wertung empfinde ich als unwissenschaftlich, ich denke nicht das
diese Tiere ihr Leben überhaupt als unwürdig empfinden können, welche Maßstäbe
legt Walter Veith hier an, bzw. was will er mit dieser Aussage bezwecken?
2. Er führt an, dass Schlangen Überbleibsel für Beine haben können, also die genetische Anlage,
und schlussfolgert das die Gene für Beine bei Schlangen in der Regel deaktiviert sind.
das Gift der schlange kommt aus einer umgeänderten speicheldrüse, das Gift ist neu.
Über spinnen sagt er, dass diese im Netz sowohl Fliegen als auch Staubkörner für die
Ernährung auffangen können. Diese Punkte führt er als beispiele dafür an, das diese Organismen
sich ursprünglich vegetarisch ernährt haben und nichts neues durch eine Evolution entstanden ist.
- Eine umgeänderte Speicheldrüse ist doch etwas neues oder? Dafür das sich alle Schlangen und Spinnen
einmal vegetarisch ernährt haben gibt es keinerlei Beweise, ist aber aus evolutionistischer Sichtweise
nicht zwingend falsch, siehe gemeinsamer Stammbaum aller Arten.
3. Die Erde bringt nur hartnäckig Nahrung für den menschen hervor, Unkraut wächst leicht. Wenn Evolution
wahr ist, wieso wächst Nahrung für den Menschen so schlecht und wieso gibt es sie überhaupt noch und
muss im Schweisse des Angesichts und mit Beten erzeugt werden? Wieso tragen Bäume nur noch ein- bis
zwei Monate im Jahr Früchte?
- Da frage ich mich, wieso nach der Evolutionstheorie viele Pflanzen die von uns menschen als Nahrung
genutzt werden können, entstanden sein sollen bzw. besser wachsen als Unkraut. Pflanzen wachsen und
entwickeln sich mit ihrem Ökosystem, der Mensch war niemals in so grosser Zahl wie jetzt (und zeitgeschicht-
lich noch nicht solange) auf diesem Planeten, Getreide und Mais zum Beispiel wurden gezüchtet und kulti-
viert, deswegen gibt es ihn jetzt in verhältnismässig grossen Mengen.
mir ist nur samoa als beispiel bekannt, für einen ort wo von Natur aus Überfluss an Nahrung für den Menschen
besteht, das ist eine Insel (relativ geschlossenes Ökosystem) mit einzigartigen Verhältnissen.
In mitteleuropa tragen Bäume aufgrund der jahreszeiten nur für kurze Zeiträume im Jahr Früchte,
in äquatornahen Gebieten ist das ganze Jahr viel Energie vorhanden, deswegen gibt es dort Pflanzen
die das ganze Jahr über Früchte produzieren.
4. Adam lebte 900 jahre aufgrund seiner guten Ernährung.
- Ok, ist wahrscheinlich auf die Bibel bezogen, steht das so dort?
5. Walter Veith sagt Dornen und Disteln sind modifizierte Blätter, behauptet sie hätten das gleiche Gen
wie Blätter und es gäbe keine neue genetische Information.
- Die Genkomplexe (nicht einzelnen Gene) für Dornen und Disteln sind nicht identisch mit den Genkomplexen
für Blätter, sonst wären sie Blätter. Es handelt sich um unterschiedliche genetische Information. Es
kann theorethisch sein das in einer Pflanze ohne Blätter noch Gene für Blätter vorhanden sind, diese
sind dann aber nicht aktiviert. Was aktiviert Gene? Zum Beispiel Transkriptionsfaktoren, die Freisetzung
von diesen Faktoren wird wiederum von Genen reguliert.
Das ist alles noch eine sehr vereinfachte Darstellung, hiermit möchte ich aufzeigen, dass Walter Veith
mit dieser Aussage keinen Hinweis für einen Kreationismus beschreibt. Die Aussage es handelt sich dabei
um keine neue bzw. andere genetische Information ist falsch.
6. Parasiten sind sonderlich und reduziert.
Der Bandwurm besitzt keinen Darm, es gibt freilebende Bandwürmer dieser Art, die einen besitzen.
Rückentwicklung = Devolution. Zitat: "Devolution würde sagen, die Nahrung mit dem "verfluchten" Fett
ist nicht mehr gegenwärtig, ich sterbe aus oder suche mir was anderes zu Essen.....die Gene für Darm
wurden deaktiviert"
- Erstmal ist der Begriff Devolution ein schwieriger, Rückentwicklung innerhalb einer Art kann als Anpassung
an neue umweltverhältnisse stattfinden. Ist das aber dann wirklich eine Rückentwicklung, wenn eine bessere
Anpassung die Folge ist, ich denke darüber kann man streiten und wird auch gestritten. Das Zitat ist etwas
wirschformuliert, aber ich denke den meisten ist klar welche aussage dahinter stecken soll/wird.
7. Plasmide können von einem auf das andere Bakterium übertragen werden und auch in die Dna der Bakterien
eingebaut werden, ein Plasmid enthält nichts neues, nicht die gesamte Dna wird übertragen, sondern nur ein
kleines Stückchen, Immunität und Resistenz entstehen nicht aufgrund von neuem Material sondern nur aufgrund von
Verteilung.
- Komplexes thema, mich stört das Walter Veith das so kurz fasst. Die Aussage das nichts neues entsteht ist nicht
so einfach zu beantworten. Es entsteht der eindruck das Plasmide ein Argument gegen die Evolutionstheorie sind.
8. Der Barnacle Parasit ist eine Larve und hat alle Gene für Organe und Augen und prägt diese auch aus. Sobald der
Parasit in eine Muschelart eindringt verliert er alle Organe, bis auf die Geschlechtsorgane, ausgeschaltet,
Parasiteneier entstehen. Frage: Evolution oder Devolution. In Larvenform sind alle Gene ausgeprägt, in Parasiten-
form nur die für Geschlechtsorgane.
- Es handelt sich hier um den Lebenszyklus eines Organismus, kein Argument für oder gegen Evolution/Kreation.
Was will Walter Veith mit diesem Beispiel aussagen/bezwecken?
9. Männliche und weibliche Mosquitos besitzen einen Stachel, weibliche brauchen mehr Energie um Eier
zu legen und sind deswegen auf tierische Proteine angewiesen, männliche Leben vegetarisch und nutzen
ihren Stachel um Nektar zu trinken. Frage: Entwicklung oder Notveränderung?
- Mich stört in diesem Zusammenhang die Frage. Auch eine "Notveränderung", wie Veith sie postuliert, ist nichts anderes
als eine (evolutionistsische, wenn man sie für richtig hällt) Entwicklung.
10.Wespen und co haben Stachel. Stacheln waren zum Eierlegen gemacht und sind jetzt ein Instrument zum Quälen,
Ein Stachel ist ein umgewandeltetes Ovipositor, nichts neues, etwas anderes.
- Wieder so ein Punkt, wie kann ein umgewandelter "Eierlegemechanismus", mit völlig neuen Eigenschaften, nichts neues
sein? Die Funktion ist doch eine neue.
11. Ein Wissenschaftler hat Füchse gezüchtet, die nicht mehr aggressiv waren, dies geschah, da der wissenschaftler die
zahmesten Füchse ausgewählt hat und sich diese vermehren lassen hat. Die entstandenen Füchse hatte einen
geringeren Basalen Adrenalinspiegel, der Serotoninspiegel ist ausserdem erhöht gewesen. ein geringer Serotoninspiegel
führt zu Aggression und Schizophrenie, schizophrene Patienten werden mit Serotonin behandelt.
Die Gene wurden nicht verändert, es findet keine Evolution statt.
- Der wissenschaftler hat in deisem "Versuch" eine selektion vorgenommen, die theorie steht überhaupt nicht im Wider-
spruch mit der Evolutionstheorie , wie von Veith postuliert. Die Informationen über Serotonin und Schizophrenie
entsprechen nicht der allgemeinen Lehrmeinung und müssten deswegen von herr veith begründet werden bzw. präzisiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin
http://de.wikipedia.org/wiki/Schizophrenie
12. Ein "Evolutionist" schaut auf die Zähne von Tieren und schliesst von den Zähnen darauf das er immer schon ein
Fleischfresser war. Bären essen zu 86% Pflanzen, Pandas sind nach den Zähnen Carnivoren, essen aber Pflanzen.
Veith zeigt noch ein Bild von einem Koala und verweisst darauf das dieser kein echter Bär ist.
Red Pandas haben nach einem Schild in einem Zoo in Sydney Zähne, die denen von Carnivoren ähneln,
ernähren sich aber von Bambus. Für bestimmte Pflanzenarten sind Zähne von Fleischfressern nützlich,
nach Paläontologen gab es früher viel mehr Pflanzenarten als jetzt. Tiere haben eine neue Ernährung, die,
die präadaptiert waren um zu Töten fingen an zu töten, das heisst nicht das sie ursprünglich dafür gemacht waren.
"Gott hat genügend Carnivoren gelassen, dass wir sagen können sie waren früher alle Pflanzenfresser".
- Ein sehr schwammiges Argument das viele Fragen bei mir aufwirft.
Wann gab es viel mehr pflanzenarten? Im Paradies oder auf der Erde?
Was ist mit der gesamten Physiologie und der Anatomie von Fleischfressern, die auf Jagen und Fleischverdauen
ausgerichtet ist, ist alles präadaptiert gewesen?
Den logischen Zusammenhang seines Zitats verstehe ich nicht, warum können wir aus der Tatsache das es "genügend"
Carnivoren gibt, darauf schliessen das früher alle Pflanzenfresser waren?