Konnte Jesus sündigen ?

  • Ich bin sicher, Jesus war der einzige Mensch ohne Sünde

    Man muss sich doch immer mal wieder Zeit nehmen und sich fragen, was bedeuten eigentlich diese Sachen, die wir so beiläufig sagen?

    Wir reden darüber wie über den letzten Einkauf oder das letzte Mittagessen ...

    Was bedeutet denn "Er, der ohne Sünde war" ?

    Was ist denn Sünde?

    Die Leute denken oft an eine fehlerlose (makellose) Person.

    Das führt dazu, dass man entweder Makellosigkeit zu praktizieren sucht oder sich einbildet,

    oder aber dazu, dass man sich einem Anspruch gegenüber sieht, der unmöglich zu bewerkstelligen ist (und die ganze Nummer geht von vorne los).

    Sünde ist (in der Bibel und in vielen anderen Kulturen) drei Dinge:

    - Vergehen gegen einen Kult: Das darfst du so nicht machen! Das darfst du nicht anfassen! Du bist nicht "rein" im kultischen Sinne!

    - Verfehlung des Ziels, Abirren vom Weg: hamartia heißt das im Griechischen und kommt aus der Bogenschützen-Sprache.

    Der Bogenschütze verfehlt sein Ziel; er trifft nicht. Das Bestreben ist, durch Selbstvollendung das Ziel zu treffen, nicht mehr vom Wege abzuirren.

    - die Verworfenheit der Existenz, das Verhängnis des Daseins: für dieses Verhängnis kann der Mensch nichts! Er ist in diese Welt gegeben und findet sich darin vor und hat das alles nicht gewählt, ist nicht gefragt worden. Diese Verworfenheit ist die Trennung vom Schöpfer.

    Das Geschöpf sieht sich für sich und kennt den Geber nicht. Deshalb der Ruf, diesen Geber kennenzulernen.

    Der Kult versuchte und versucht bis heute, Kontakt mit dem unbekannten Göttlichen aufzunehmen, es milde zu stimmen, es gewogen zu machen.

    Dort tritt dieser Sohn Gottes hinein und sagt den Menschen: "Dieser Gott ist wie ein Vater und ihr seid seine Söhne und Töchter! Wenn er euch geschaffen hat, dann ist er euer Vater und ihr seid mit ihm verbunden."

    - Sowas, einmal begriffen, BEENDET den Kult! Wie soll man denn dann noch einen Kult praktizieren, wenn man das verstanden hat?

    Das Streben nach Selbstvollendung ist sicher edel und sieht die eigene Verfehlung, aber es geht nur um einen selbst.

    Das größte Problem bei denen, die ständig damit beschäftigt sind, sich selbst zu vollenden ist, dass sie ständig nur mit sich selbst beschäftigt sind.

    Dass ich mich zu bessern suche ist vollkommen okay, aber nicht das NonPlusUltra. Es geht nicht immerzu nur um mich.

    Die Verworfenheit ist das eigentliche Übel, welches Jesu Botschaft durchbrochen hat.

    Wenn es heißt: "Er, der ohne Sünde war",

    dann will uns die Bibel sagen: dieser hatte die Verbindung zu Gott, er ist der Sohn des Vaters.

    Und sie sagt uns: diese Verbindung kann nur aus Gott selbst kommen; es kann nur aus Gott selbst geboren sein, nicht aus den Menschen!

    Und sie sagt uns: diese Verbindung wird jedem geschenkt, der es erkennen mag, dem der Geist es offenbart.

    Diese Botschaft ist etwas SCHÖNES und nicht noch mehr Ballast oben auf den anderen Ballast drauf!

    Man hat oft den Eindruck: "Meine Güte, was müssen sich die Christen einen abstrampeln, um das zu schultern!"

    Gleichsam ist diese Botschaft ein Ärgernis, denn die ganze Welt widerspricht ihr!

    In der Welt sehe ich die Realität dieser Botschaft nicht. Man sieht sie nur zwischen Menschen erschaffen und lebendig,

    man sieht sie im eigenen Herzen leben. Der Garten Eden in uns, wo wir Erkenntnis und das ewige Leben bereits haben.

    Wenn einem Menschen das nicht aufgegangen ist, dann kann er machen, was er will, es bleibt ihm dunkel.

    Ist der deshalb schlecht oder böse oder gottlos oder abzulehnen? Nein. Er weiß es nicht. Er kennt Ihn nicht, er versteht es nicht.

    Er wird es dann irgendwann verstehen. Entweder durch unsere Verkündigung und Lehre, oder am Tage der Erkenntnis.

  • Wenn einem Menschen das nicht aufgegangen ist, dann kann er machen, was er will, es bleibt ihm dunkel.

    Wenn er wirklich Gott sucht....

    Jeremia 29:13

    Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt.

    2 Chronik 15:2b

    Jahwe ist bei euch, solange ihr bei ihm seid. Wenn ihr ihn sucht, wird er sich von euch finden lassen. Wenn ihr ihn aber verlasst, wird auch er euch verlassen

    Psalm 63:2

    Gott, du bist mein Gott! Ich suche nach dir! Nach dir hat meine Seele Durst,nach dir sehnt sich mein Körper in einem erschöpften und wasserlosen Land.

    Matthäus 7:7

    Bittet, und Gott wird euch geben; sucht, und er lässt euch finden; klopft an, und er öffnet die Tür!

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

    Die Versuchung Jesu in der Wüste ist ein Beispiel von mehreren für folgendes: Da wo Israel - ferner der Mensch - scheiterte, siegte Jesus. Das ist ein Gedankengang, der sich durch das gesamte NT zieht - Evangelien und Briefe.

    Diesen Gedankengang kann man nun ganz unterschiedlich in die eigene Soteriologie integrieren...

  • Zitat von Bemo

    Da wo Israel - ferner der Mensch - scheiterte, siegte Jesus.

    Ja, das ist die Grundaussage. Und er hatte dazu exakt dieselbe Ausgangsposition wie wir, dasselbe sündige Fleisch in der er die Sünde verurteilte (Röm 8, 3). Auch das wäre übrigens entgegen der Logik......verurteilen der Sünde die der Mensch im sündigen Fleisch tut wo Jesus in demselben sündigen Fleisch doch gar nicht sündigen kann. Jesus wandte nie seine höhere Macht an und hatte uns nichts voraus. Aber er tat im Gegensatz zum ersten Adam den Willen seines Vaters. Deshalb nannte ihn Paulus den zweiten (den geistlich gesinnten) Adam.

    Nein, als Gott seinen Sohn durch Marias Leib sandte war der Erlösungsplan noch nicht vollendet....sondern erst als Jesus am Kreuz starb.

    Zitat

    TH Seite 293

    Obwohl er in der Wüste heftig versucht wurde, bestand er die Prüfung, in der der Mensch versagt hatte. Während er schlimme Hungerqualen litt und vom Fasten schwach und ausgezehrt war, griff ihn Satan mit verschiedenen Versuchungen an. Er wollte die Schwäche des Gottessohnes ausnutzen, ihn so besiegen und dadurch den Erlösungsplan vereiteln. Christus aber blieb standhaft. Er überwand, um die Menschheit aus der Entwürdigung der Sünde zu erlösen. Er zeigte, daß es uns durch seine Kraft ebenfalls möglich ist, zu überwinden. Jesus hat Mitgefühl mit der Schwachheit der Menschen. Er kam auf diese Erde und brachte uns die seelisch-moralische Kraft, die es uns möglich macht, zu siegen, wie stark die Leidenschaft oder die Genußsucht auch sein mag.

    Wir können siegen, weil wir die Kraft Gottes zur Verfügung haben, die sich mit unseren schwachen Bemühungen vereint. Wer zu Christus flieht, wird am Tag der Versuchung eine Zuflucht haben.

    LJ Seite 733

    Satan führte diese unbarmherzige, den Heiland beschimpfende Schar selbst an. Es war seine Absicht, den Herrn, wenn möglich, zu einem Vergeltungsschlag zu reizen oder ihn dazu zu bewegen, zu seiner Befreiung ein Wunder zu wirken und auf diese Weise den Erlösungsplan zunichte zu machen. Ein einziger Makel auf Jesu Leben, ein einmaliges Versagen seiner menschlichen Natur beim Ertragen dieser furchtbaren Prüfung würde genügen, aus dem Lamm Gottes ein unvollkommenes Opfer zu machen und die Erlösung der Menschheit zu vereiteln. Aber er, der auf einen Befehl hin die himmlischen Heerscharen hätte zu Hilfe rufen können, er, der durch eine Offenbarung seiner göttlichen Majestät die Menge hätte veranlassen können, in panischem Schrecken vor seinem Angesicht zu fliehen — er unterwarf sich in vollkommenem Schweigen den häßlichsten Beschimpfungen und Ausschreitungen.


    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Die Versuchung Jesu in der Wüste ist ein Beispiel von mehreren für folgendes: Da wo Israel - ferner der Mensch - scheiterte, siegte Jesus. Das ist ein Gedankengang, der sich durch das gesamte NT zieht - Evangelien und Briefe.

    Für mich zeigt es das Satan selbst oder durch Menschen alles versucht um uns von Jesus und der Gnade Gottes abzuhalten!

    Mit Jesus werden wir genauso siegreich wie Jesus mit seinem Vater.

    Wir müssen leiden wie Jesus und Paulus, aber wir werden das Ziel mit Jesus erreichen!!

    APG 9

    15 Der Herr aber sprach zu ihm: Geh hin! Denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als ⟨auch vor⟩ Könige und Söhne Israel.

    16 Denn ich werde ihm zeigen, wie vieles er für meinen Namen leiden muss.

    Auch Paulus hatte sein Schlangenerlebnis....

    APG 28

    3 Als aber Paulus eine Menge Reisig zusammenraffte und auf das Feuer legte, kam infolge der Hitze eine Giftschlange heraus und hängte sich an seine Hand.

    4 Als aber die Eingeborenen[3] das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zueinander: Jedenfalls ist dieser Mensch ein Mörder, den Dike, obschon er aus dem Meer gerettet ist, nicht leben lässt.

    5 Er nun schüttelte das Tier in das Feuer ab und erlitt nichts Schlimmes.

    6 Sie aber erwarteten, dass er anschwellen oder plötzlich tot hinfallen werde. Als sie aber lange warteten und sahen, dass ihm nichts Ungewöhnliches geschah, änderten sie ihre Meinung und sagten, er sei ein Gott.

    Die "Schlange" kämpft in allen Verkleidungen, Argumenten Traditionen und Philosphien um uns von Christus fernzuhalten....ja zu Fall zu bringen.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Für mich hängt an dieser Debatte immer auch die Frage, welches Bild wir von der Sünde haben.. wenn wir nämlich glauben, die Sünde wäre ein Teil der menschlichen Natur, entsteht daraus die Frage, inwiefern wir überhaupt Christus ähnlich werden können… und es stellt auch die Frage in den Raum, ob denn ein wahrer Mensch, also eine vollkommene Menschlichkeit, immer auch der Sünde verhangen ist. Auf den ersten Blick mag daran nichts hängen, wenn wir aber darüber nachdenken ergeben sich daraus Konsequenzen für unseren eigenen geistlichen Weg.

    "Die Tiefe der Menschenseele birgt unergründliche Kräfte, weil Gott selbst in ihr wohnt." - Franz von Assisi

  • Die Antwort auf die Frage, ob Jesus sündigen konnte findet sich an anderer Stelle. Sünde bedeutet ja immer, dass man sich von Gott trennt. Auch wenn sich Jesus als Mensch nie von Gott trennte, so hat er dieses Gefühl vom Getrenntsein doch erlebt. Am Kreuz selbst hat er ja gerufen, ob Gott ihn verlassen hätte. Wenn Jesus also auch dieses Gefühl erleben konnte, so müsste es also auch theoretisch möglich sein, dass Jesus durch Sünde diese Situation herbeiführen konnte.

    Ich frage mich allerdings, was uns dieses Wissen nützt.

  • Zitat von DonDomi

    Ich frage mich allerdings, was uns dieses Wissen nützt.

    Das Wissen ist insofern von Bedeutung als dass ein zur Sünde unfähiger Jesus in dem Sünder das Bewusstsein hervorruft so oder so den Status (ohne Sünde zu leben) niemals erreichen zu können.....schließlich hat selbst Jesus nur das erreicht, weil er als Gott, mit höherer Macht ausgestattet, oder sonst einem Grund nicht sündigen konnte.......eine willkommene Ausrede für alle denen es zu anstrengend ist auch in der Sündlosigkeit Jesus als Beispiel zu nehmen und ihm nachzufolgen.

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Du denkst, dass ein „vollkommener Mensch“ immer zur Sünde fähig ist?

    Das bedeutet, wenn der Mensch danach strebt, Christus ähnlich zu werden, muss er immer sündhaft sein können?

    —-> ist Dein Bild vom perfekten Menschen wirklich, dass er sich Gottes Willen widersetzen kann?

    Biblisch gesehen ist das eher die Beschädigung des Menschseins, nicht etwas was den Menschen als „Bonus“ auszeichnet.

    Jesus war ohne Sünde, also ohne die Trennung von Gottes Willen; hier fehlt also die Grundvoraussetzung für die konkreten Sünden.

    "Die Tiefe der Menschenseele birgt unergründliche Kräfte, weil Gott selbst in ihr wohnt." - Franz von Assisi

  • Ich habe mal ein bisschen die Übersetzungen zu Hebr 4,15 durchgelesen:

    Im Griechischen gibt es sowohl das Verständnis bezüglich dieses Verses im Sinne von „ohne Trennung von Gott“, „jetzt ohne Sünde“ bzw . „Hat nichts sündiges getan“.

    In der Vulgata („tentatum autem per omnia pro similitudine absque peccato“) ist nur allgemein (peccatum) von Sünde im Sinne der Trennung zwischen Gott und Mensch die Rede. Eine Tatsünde (peccatum actuale) wird nicht erwähnt. Vor diesem Hintergrund möchte ich nochmal daran erinnern, dass Jesus in Hebräer 13,8 als „gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“ beschrieben wird. Das würde sich ausschließen, wenn er sündigen könnte.

    "Die Tiefe der Menschenseele birgt unergründliche Kräfte, weil Gott selbst in ihr wohnt." - Franz von Assisi

  • Zitat von DonDomi

    Ich frage mich allerdings, was uns dieses Wissen nützt.

    Das Wissen ist insofern von Bedeutung als dass ein zur Sünde unfähiger Jesus in dem Sünder das Bewusstsein hervorruft so oder so den Status (ohne Sünde zu leben) niemals erreichen zu können.....schließlich hat selbst Jesus nur das erreicht, weil er als Gott, mit höherer Macht ausgestattet, oder sonst einem Grund nicht sündigen konnte.......eine willkommene Ausrede für alle denen es zu anstrengend ist auch in der Sündlosigkeit Jesus als Beispiel zu nehmen und ihm nachzufolgen.

    Du hast nichts verstanden, den Weg Jesu zu gehen ist etwas ganz anderes als der krampfhafte Versuch sündlos zu sein. Wir Menschen haben nie diese enge Beziehung und Bindung zu Gott, wie sie Jesus hatte. Auch kennen wir Gott weniger gut. Das sieht man auch in diesem Forum : wir führen endlose Diskussion, eben weil jeder meint, er würde Gott kennen und verstehen, dabei kennen wir ihn nur bruchstückhaft.

    Btw. Bilde dir nichts auf mein "gefällt mir" ein, ich habe mich verklickt.

  • Du hast nichts verstanden, den Weg Jesu zu gehen ist etwas ganz anderes als der krampfhafte Versuch sündlos zu sein.

    Ein fortan sündloses Leben nach Vorgaben Jesus Christus zu beginnen und beizubehalten ist doch keineswegs "krampfhaft" sondern DER Weg zu inniger Gottgemeinschaft, was gleichzeitig allmähliche bis vollkommene Erlösung vom Bösen bedeutet.

    Nichts Anderes lehrte Jesus Christus. Sündige fortan nicht mehr, riet er der Ehebrecherin, die ja nach mosaischem Gesetz hätte gesteinigt werden müssen.

    Auch Jesus Jünger und Apostel lehrten den inneren Weg aus einstiger allfälliger Sündenknechtschaft hin zu nurmehr gottgefälligem Verhalten und Vergeben, zu nurmehr gelebter Liebe und Barmherzigkeit.

    Wir wissen nicht viel über Jesus Leben bevor er begann seinem Sendungsauftrag gottseits nachging, überall das Evangelium vom Reich Gott zu verbreiten und die Voraussetzung hierfür zu lehren und vorzuleben.

    Doch man kann sich auch fragen, warum Jesus sich von Johannes dem Täufer zur Vergebung der Sünden und willentlicher Umkehr zu Gott taufen liess. Wichtig ist doch für segensreiche Nachfolge Jesu Christi doch nicht die Frage ob Jesus je sündigte oder nicht, sondern dass man nebst Leser auch beherzter Umsetzer/Anwender Jesus -ihm vom allein wahren Gott auf den Weg gegebenen- Verhaltens- und Vergebungslehren ist.

    Dann erfährt man ja an sich selbst, dass der Verführerer zur Sünde mitsamt seinen Werkzeugen keinerlei Einfluss auf eigenes Verhalten hat, dass man wahrhaftig geistlich neu aus Gott geboren ist, was das Leben ja auf wundersame Weise richtig lebenswert macht.

  • Zitat von DonDomi

    Ich frage mich allerdings, was uns dieses Wissen nützt.

    Das Wissen ist insofern von Bedeutung als dass ein zur Sünde unfähiger Jesus in dem Sünder das Bewusstsein hervorruft so oder so den Status (ohne Sünde zu leben) niemals erreichen zu können.....schließlich hat selbst Jesus nur das erreicht, weil er als Gott, mit höherer Macht ausgestattet, oder sonst einem Grund nicht sündigen konnte.......eine willkommene Ausrede für alle denen es zu anstrengend ist auch in der Sündlosigkeit Jesus als Beispiel zu nehmen und ihm nachzufolgen.

    Das sehe ich genauso. Bei Evangelisationen heisst es ja, man müsse und könne überhaupt nichts tun, um von Gott in seine heilige Familie aufgenommen zu werden, also ein wahres Kind Gottes zu werden. Jesus habe schon alles erledigt. Er sei für die Sühnung der Sünden all jener am Kreuz gestorben, die dies glaubten und für sich in Anspruch nähmen.

    Nach dem Übergabegebet gelte ein solcher Gläubiger vor Gott als Gerechter, als Wiedergeborener Christ. Solchen seien vergangene und künftige Sünden gleichermassen vergeben, der Einlass in den Himmel sei somit so oder so gewährleistet.

    Jesus Nachfolger appellierten an all ihre Zuhörer oder Leser, aufzuhören der Sünde Knecht zu sein, Paulus freute sich ja sehr über jene einstigen Knechte der Sünde, welche aufgrund der heilsamen, zu Sündlosigkeit führenden Lehren Christi sich zu nurmehr Knechten Gottes veränderten.

    Zitat

    Röm 6,17 Gott sei aber gedankt: Ihr seid Knechte der Sünde gewesen, aber nun von Herzen gehorsam geworden der Gestalt der Lehre, an die ihr übergeben wurdet.

    Jak 4,7 So seid nun Gott untertan. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.

    Solange man noch zu jedwelcher Bosheit/Lieblosigkeit fähig ist, hat der Teufel, respektive Satan noch immer Macht über solche, ist derjenige Tempel noch nicht wirklich mit dem heiligen Geist versiegelt.

  • Für mich hängt an dieser Debatte immer auch die Frage, welches Bild wir von der Sünde haben.. wenn wir nämlich glauben, die Sünde wäre ein Teil der menschlichen Natur, entsteht daraus die Frage, inwiefern wir überhaupt Christus ähnlich werden können… und es stellt auch die Frage in den Raum, ob denn ein wahrer Mensch, also eine vollkommene Menschlichkeit, immer auch der Sünde verhangen ist. Auf den ersten Blick mag daran nichts hängen, wenn wir aber darüber nachdenken ergeben sich daraus Konsequenzen für unseren eigenen geistlichen Weg.

    Wer hat wohl am meisten Interesse daran, wenn Menschen sich haben einreden, suggerieren lassen, sie könnten zeitlebens niemals ein vollkommen sündloses, also nurmehr Gott gefälliges Leben beginnen und beibehalten? Welche Macht profitiert von dem verbreiteten Glauben, Gott habe Jesus -aus Liebe zu den Menschen - lediglich als Sündenbock geschickt? Und das der Weg nur über Golgatha zur Gemeinschaft mit Gott führe?

    Gott keineswegs, denn gerade IHM ist ja daran gelegen, dass gelebte Liebe und Barmherzigkeit sich vermehren, also geistliche Gesinnung Überhand nimmt , was ja für die Ausbreitung seines Evangeliums Reich Gottes betreffend von höchster Wichtigkeit wäre. Denn wer in innigere Gottverbundenheit handelt lebt in innigem Frieden mit IHM, den Nächsten und sich selbst.

  • Zitat von DonDomi

    den Weg Jesu zu gehen ist etwas ganz anderes als der krampfhafte Versuch sündlos zu sein.

    Was ist es Dir Wert nicht mehr ein Sklave der Sünde (siehe Zitat Renato) oder aus dem Teufel zu sein (1. Joh. 3, 8)?

    Krampfhaft und gar nur mit der eigenen Kraft wird man das Ziel natürlich nicht erreichen. Aber ein wenig Anstrengung, Disziplin und Wollen ist für das Opfer Christi doch wohl nicht zu viel.

    Zitat von Römer 6,11

    Also auch ihr: Haltet euch selbst dafür, daß ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn!

    Zitat von DonDomi

    Bilde dir nichts auf mein "gefällt mir" ein, ich habe mich verklickt.

    Du kannst nochmals draufklicken, dann ist es wieder weg.

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

    • Offizieller Beitrag

    Ein fortan sündloses Leben nach Vorgaben Jesus Christus zu beginnen und beizubehalten ist doch keineswegs "krampfhaft" sondern DER Weg zu inniger Gottgemeinschaft, was gleichzeitig allmähliche bis vollkommene Erlösung vom Bösen bedeutet.

    "Krampfhaft" ist es sündige Taten vermeiden zu wollen.

    Wer eine enge Beziehung zu Christus und Gott hat, der lebt nicht in der Sünde und wird als Konsequenz in seinem Leben auch weniger sündige Taten begehen.

  • Zitat von HeimoW

    "Krampfhaft" ist es sündige Taten vermeiden zu wollen.

    ….und der Wille den ich erst gar nicht habe vermeidet diese Krämpfe….das scheinbar oberste Ziel vieler Christen.

    Zitat von HeimoW

    Wer eine enge Beziehung zu Christus und Gott hat

    ...wird die Sünde hassen und alles daransetzen sie auch nicht mehr zu tun.

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Zitat von HeimoW

    "Krampfhaft" ist es sündige Taten vermeiden zu wollen.

    ….und der Wille den ich erst gar nicht habe vermeidet diese Krämpfe….das scheinbar oberste Ziel vieler Christen.

    Zitat von HeimoW

    Wer eine enge Beziehung zu Christus und Gott hat

    ...wird die Sünde hassen und alles daransetzen sie auch nicht mehr zu tun.

    Es gab ja in diesem Forum schon Personen, die aufgetaucht sind und behauptet haben, sie seien sündlos. Ob das wirklich so war, weiss ich nicht, aber ich habe selten so wenig Liebe in den Postings verspürt, wie bei diesen sündlosen Menschen.

    Es ist eben so, wie im Leben: Wer immer versucht keine Fehler zu machen wird keine Fortschritte erzielen, wer aber versucht Fortschritte zu machen wird zwar mehr Fehler machen, aber es viel weiter bringen.

  • Zitat von DonDomi

    Wer immer versucht keine Fehler zu machen wird

    Wer versucht keine Fehler zu machen wird aus den Fehlern die er immer noch macht lernen (wollen).

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Wer hat wohl am meisten Interesse daran, wenn Menschen sich haben einreden, suggerieren lassen, sie könnten zeitlebens niemals ein vollkommen sündloses, also nurmehr Gott gefälliges Leben beginnen und beibehalten?

    Und ich dachte immer, dass wir das Gesetz nicht halten können, wäre so eine grundsätzliche christliche Einsicht.

    "Denn durch des Gesetzes Werke wird kein Mensch vor ihm gerecht sein. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde." (Röm 3,20)

    Siehe auch Ps 143,2; Röm 7,7; Gal 2,16.

    "Die Tiefe der Menschenseele birgt unergründliche Kräfte, weil Gott selbst in ihr wohnt." - Franz von Assisi