2022|Q3|05 | STUDIENANLEITUNG MIT LEHRERTEIL| EXTREME HITZE

  • SEITE 55+186 DER STUDIENANLEITUNG STANDARDAUSGABE MIT LEHRERTEIL Lehrerteil zur 5.


    Schlüsseltext: Jesaja 53,10

    Aber der HERR wollte ihn also zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und lange leben, und des HERRN Plan wird durch ihn gelingen. (Jes 53,10)

    Studienschwerpunkt: 1. Mose 22; Hiob 1,6–2,10; Jesaja 43,1–7; Hosea 2,1–12; 2. Korinther 11,23–29


    TEIL I: ÜBERSICHT

    Die Studienbetrachtung dieser Woche konzentriert sich auf mehrere biblische Beispiele, die uns helfen besser zu verstehen, warum das Leid existiert und wie wir das Böse und das Leid überwinden können.

    Das Beispiel von Abrahams Bereitschaft, seinen eigenen Sohn im Gehorsam gegenüber Gott zu opfern, lehrt uns ein uneingeschränktes Vertrauen auf Gott, selbst wenn Gottes Anordnungen keinen Sinn ergeben.

    Hoseas schmerzhafte Beziehung zu seiner untreuen Frau offenbart Gottes eigenes Leid, das durch unsere Untreue verursacht wird, seine fortwährende Gegenwart in unserem Leben und sein Wirken, um die Beziehung zu einem abtrünnigen, rückfällig gewordenen Volk wiederherzustellen.

    Hiobs entschlossene Treue zu Gott, selbst als seine eigene Frau ihn aufforderte, Gott zu verfluchen, lehrt uns, dass das Vermeiden von Leid und Tod nicht das letzte Ziel im Leben ist.

    Zusammen mit Hiob lehrt uns Paulus, dass die Liebe und Treue zu Gott, seinem Reich und seiner Mission in der Welt die erfüllendste Erfahrung des christlichen Lebens ist.

    Natürlich gibt es Dinge, die wir nicht verstehen. Aber der Christ geht durch Leid und Tod, ausgestattet mit der Sicht des Apostels Paulus über den Kampf: „Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?“ (Röm 8,35).


    Themen der Lektion

    Die Lektion dieser Woche beleuchtet zwei wichtige Themen:

    1. Unser erstes Thema wird uns in eine tiefgreifende Untersuchung relevanter Beispiele von Leid führen, die uns helfen werden zu verstehen, warum Gott Leid in unserem Leben zulässt.


    2. Unser zweites Thema befasst sich mit anschaulichen Illustrationen aus der Geschichte von Abraham und Isaak auf dem Berg Morija, damit, wie Vater und Sohn ihre Schmelztiegel überlebten und durch diese Erfahrungen lernten und wuchsen.

    ...

    Als die Frau des bekannten christlichen Autors C. S. Lewis starb, schrieb er: „Ich bin nicht so sehr in der Gefahr, meinen Glauben an Gott aufzugeben (denke ich). Die wirkliche Gefahr besteht darin, dass man anfängt, so schreckliche Dinge über ihn zu glauben. Die Folgerung, die ich fürchte, ist nicht etwa: ,Es gibt also gar keinen Gott›, sondern: ,So ist Gott also in Wirklichkeit›» (A Grief Observed, New York 1961, S. 6f).

    Wenn die Dinge wirklich schmerzhaft werden, lehnen manche von uns Gott völlig ab. Andere, wie Lewis, geraten in Versuchung, ihre Sicht von Gott zu ändern und sich alles erdenklich Schlechte über ihn vorzustellen. Die Frage ist: Wie heiß kann es denn werden? Wie viel Hitze riskiert Gott im Leben seiner Nachfolger, um sein letztendliches Ziel mit uns zu erreichen, um uns in das „Bild seines Sohnes“ zu verwandeln (Röm 8,29)?

    ...

  • SEITE 56 DER STUDIENANLEITUNG STANDARDAUSGABE |Sonntag, 24. Juli 2022

    Abraham im Schmelztiegel


    📖 Lies 1. Mose 22.

    Aus heiterem Himmel und ohne jegliche Erklärung ruft Gott Abraham plötzlich auf, sein Kind als Brandopfer zu opfern. Kannst du dir vorstellen, wie Abraham sich gefühlt haben muss? Es war völlig abwegig, dass ein heiliger Gott verlangte, den eigenen Sohn zu opfern. Und selbst wenn Abraham diese Forderung als vertretbar angesehen hätte – was war denn mit der Verheißung von Nachkommenschaft? Ohne seinen Sohn wäre die Verheißung hinfällig.


    Warum forderte Gott Abraham auf, dieses Opfer zu bringen?

    Was sollte das, wenn Gott doch alles weiß?


    Gottes Forderung und die Zeit, zu der sie kam, waren keineswegs zufällig. Sie war sogar darauf ausgelegt, den größtmöglichen Schmerz zu verursachen, denn „in Abrahams Fall hatte Gott die letzte und härteste Prüfung aufgehoben, bis die Last der Jahre schwer auf ihm lag und er sich nach Ruhe von Sorgen und Nöten sehnte“ (WAB 132). War das die Prüfung eines wütenden Gottes? Ganz und gar nicht. „Die große Seelenqual, die Abraham in den dunklen Tagen dieser furchtbaren Prüfung aushalten musste, ließ Gott zu, um dem Patriarchen aus eigener Erfahrung zu einem besseren Verständnis der Größe des Opfers zu verhelfen, das der unendliche Gott für die Erlösung der Menschheit darbringen wollte“ (WAB 137).

    Dies war einfach eine Prüfung – Gott hatte nie die Absicht, dass Abraham seinen Sohn töten sollte. Das illustriert etwas sehr Wichtiges darüber, wie Gott manchmal wirkt. Gott bittet uns vielleicht um etwas, von dem er gar nicht will, dass wir es zu Ende führen. Er mag uns zu einem Ziel senden ohne die Absicht, dass wir es erreichen. Das Wichtige ist für Gott nicht notwendigerweise das Ende, sondern was wir bei dem Umformungsprozess lernen.

    Vielleicht dachte Jesus an die Erfahrung Abrahams, als er zu den Juden sagte: „Abraham, euer Vater, wurde froh, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich“ (Joh 8,56). Um diese Einsicht hätte Abraham sich bringen können, wenn er die Forderung als von Satan kommend von sich gewiesen hätte. Der Schlüssel, durch den Abraham diesen ganzen Pro- zess überleben und daraus lernen konnte, bestand darin, dass er die Stimme Gottes kannte.

    Wie gut kennst du die Stimme Gottes? In seinem Evangelium Jesu kennen wir in Jesu Worten die wahrhaftige (1. Joh. 5, 20) Stimme Gottes, da IN IHM [CHRISTUS] „die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt” (Kolosser 2,9)! ===> Das ist gewisslich wahr! Amen.

    Woher weißt du, wann Gott zu dir spricht? Wenn ich die Stimme des Heiligen Geistes in meinem Gewissen vernehme, kann ich davon ausgehen, dass dadurch Gott zu mir spricht! So hat sich auch Martin Luther in Worms 1521 vor Kaiser und Reich auf sein von Christus geführtes Gewissen berufen! = Der große Durchbruch der Reformation! »Hier stehe ich! Ich kann nicht anders! Gott helfe mir, Amen.«

    Wie vermittelt er dir seinen Willen? Einzig und Allein in seinem Wort – der Heiligen Schrift! ---> = »Sola Scriptura!« ----> Schon Martin Luther stellte in seinem (kleinen) Katechismus fest, »dass uns allein die Heilige Schrift sagt, wie wir gerettet werden, nämlich allein durch die Gnade [= »sola gratia!«] Jesu Christi [= »solus Christus!«] – allein durch den Glauben [= »sola fides!«] an IHN! »DENN EINEN ANDEREN GRUND KANN NIEMAND LEGEN – AUSSER DEM, DER GELEGT IST! DAS IST JESUS CHRISTUS!« (1.Korinther 3:11)

  • SEITE 58 DER STUDIENANLEITUNG STANDARDAUSGABE |Montag, 25. Juli 2022

    Das abtrünnige Israel

    Aus der Geschichte Hoseas können wir einige eindrückliche Lehren ziehen. Hoseas Situation ist bemerkenswert. Seine Frau Gomer läuft davon und bekommt Kinder von anderen Männern. Obwohl sie sexuell untreu ist, fordert Gott Hosea auf, seine Frau zurückzunehmen und ihr seine Liebe wieder uneingeschränkt zu zeigen. Die Geschichte ist als Gleichnis über Gott und Israel gedacht. Die Israeliten hatten Gott verlassen und betrieben geistliche Prostitution mit anderen Göttern, aber Gott liebte sein Volk noch immer und wollte ihm seine Liebe zeigen. Aber sieh dir die Methoden Gottes an!

    Lies Hosea 2,1–12*. Mit welchen Methoden wollte Gott seinen Worten zufolge Israel wieder zu sich ziehen? Wie haben sich diese Erfahrungen vermutlich angefühlt?

    Hosea 2,2–3


    V. 5–7

    V. 8–9

    V. 10

    Diese Geschichte wirft zwei wichtige Fragen hinsichtlich dessen auf, wie wir Gott erfahren, wenn er uns zur Reue führt.

    Erstens besteht das Risiko, dass wir nicht erkennen, dass Gott am Wirken ist. Als die Israeliten so schwere, schmerzvolle Erfahrungen durchmachten, war es womöglich schwer für sie zu erkennen, dass ihr Gott sich um ihre Erlösung bemühte. Wenn unser Weg von spitzen Dornen versperrt ist oder wir von Mauern umgeben sind, sodass wir nicht wissen, wohin wir gehen (Hos 2,6) – ist das Gott? Wenn unsere Grundbedürfnisse nicht mehr gestillt werden oder wir beschämt sind (V. 9–10) – kann dann unser himmlischer Vater dahinterstecken? In Wahrheit ist es so, dass was immer wir auch fühlen mögen, Gott stets am Werk ist, um uns zur Reue zu bringen, weil er uns so sehr liebt.

    Zweitens besteht die Gefahr, dass wir Gott in seinem Wirken missverstehen. Wir mögen erkennen, dass Gott wirkt, aber uns gefällt nicht, was er tut. Wenn wir verletzt und beschämt sind, ist es einfach, Gott Grausamkeit vorzuwerfen, Mangel an Fürsorge oder dass er nicht eingeift. Aber Gott wirkt immer, um uns durch seinen Bund der Liebe zu erneuern
     Lies Hosea 2,14–23**. Was offenbart dieser Abschnitt über Gott? Bitte den Heiligen Geist, dir bewusst zu machen, wenn du in irgendeinem Bereich deines Lebens von Gott weggelaufen bist. Und wenn es dir bewusst wird, warum darauf warten, dass du durch einen Schmelztiegel gehen musst? Was hält dich davon ab, jetzt alles dem Herrn zu übergeben?

  • Lies Hosea 2,1–12*. Mit welchen Methoden wollte Gott seinen Worten zufolge Israel wieder zu sich ziehen? Wie haben sich diese Erfahrungen vermutlich angefühlt?

    Hosea 2,2–3 — das gemeinsame Haupt Israels wird Christus sein! In der Schlacht von Harmagedon (in der Ebene Jesreels) wird Gott sein »Erbarmen« über Israel (»Mein Volk«) erweisen!


    V. 5–7 —  Mit dem Wort »Hurerei« beschreibt die Bibel »Götzendienst«! Diesen betrieb Israel mit den Astarten und mit den Baalen! Deshalb hat Gott sein »Erbarmen« über Israel auch »eine Zeit lang« zurückgezogen!

    V. 8–9 — Wenn dann Israel in der Verbannung erkennt, dass es »falschen Liebhabern« hinterhergerannt ist, wird es umkehren und Buße tun und sich erinnern, dass es ihm unter seinem wahren Gott JHWH besser ging und sagen: »Ich will wieder zurückkehren zu meinem ersten Mann; denn damals ging es mir besser als jetzt.«

    V. 10 — Gott JAHWE »war es, der ihr Korn, Wein und Öl gab und sie überhäufte mit Silber und Gold«; aber daraus machte das abtrünnige Volk Israel ihre goldenen und silbernen Baals-Götzenbilder!

    * Hosea 2,1–12 (Lutherbibel 2017)

    1 Einst aber wird die Zahl der Israeliten sein wie der Sand am Meer, den man weder messen noch zählen kann. Und es soll geschehen: An dem Ort, da zu ihnen gesagt ist: »Ihr seid nicht mein Volk«, wird zu ihnen gesagt werden: »Kinder des lebendigen Gottes!« 2 Dann werden die Judäer und die Israeliten zusammenkommen und sich ein gemeinsames Haupt geben und aus dem Lande heraufziehen; denn der Tag Jesreels wird ein großer Tag sein. 3 Nennt eure Brüder: »Mein Volk«, und eure Schwestern: »Erbarmen«. 


    Gott zieht das treulose Israel zur Rechenschaft

    4 Rechtet mit eurer Mutter, rechtet – sie ist ja nicht meine Frau und ich bin nicht ihr Mann! –, sie soll die Zeichen ihrer Hurerei von ihrem Angesicht wegtun und die Zeichen ihrer Ehebrecherei zwischen ihren Brüsten, 5 damit ich sie nicht nackt ausziehe und hinstelle, wie sie war, als sie geboren wurde, und ich sie nicht mache wie die Wüste und sie zurichte wie dürres Land und sie nicht sterben lasse vor Durst! 6 Auch ihrer Kinder will ich mich nicht erbarmen; denn Hurenkinder sind sie. 7 Denn Hurerei trieb ihre Mutter, schändlich führte sich auf, die sie getragen hat, sprach sie doch: Ich will meinen Liebhabern nachlaufen, die mir Brot geben und Wasser, Wolle und Flachs, Öl und Trank. 8 Darum siehe, ich versperre ihren Weg mit Dornen und ziehe eine Mauer, dass sie ihre Pfade nicht findet. 9 Wird sie dann ihren Liebhabern nachlaufen und sie nicht einholen, nach ihnen suchen und sie nicht finden, so wird sie sagen: Ich will wieder zurückkehren zu meinem ersten Mann; denn damals ging es mir besser als jetzt. 10 Aber sie weiß nicht, dass ich es war, der ihr Korn, Wein und Öl gab und sie überhäufte mit Silber und Gold; das haben sie für den Baal gebraucht. 11 Darum nehme ich mein Korn wieder zurück zu seiner Zeit und meinen Wein zu seiner Frist und entreiße ihr meine Wolle und meinen Flachs, womit sie ihre Blöße bedeckt. 12 Nun aber decke ich ihre Scham auf vor den Augen ihrer Liebhaber, und niemand wird sie aus meiner Hand erretten.

    Lies Hosea 2,14–23**. Was offenbart dieser Abschnitt über Gott? Bitte den Heiligen Geist, dir bewusst zu machen, wenn du in irgendeinem Bereich deines Lebens von Gott weggelaufen bist. Und wenn es dir bewusst wird, warum darauf warten, dass du durch einen Schmelztiegel gehen musst? Was hält dich davon ab, jetzt alles dem Herrn zu übergeben?

    ** Hosea 2:14-23 (Lutherbibel 1912)14

    Darum siehe, ich will sie locken und will sie in die Wüste führen und freundlich mit ihr reden. 15
    Da will ich ihr geben ihre Weinberge aus demselben Ort und das Tal Achor zum Tor der Hoffnung. Und daselbst wird sie singen wie zur Zeit ihrer Jugend, da sie aus Ägyptenland zog. 16
    Alsdann spricht der HERR, wirst du mich heißen "mein Mann" und mich nicht mehr "mein Baal" heißen. 17
    Denn ich will die Namen der Baalim von ihrem Munde wegtun, daß man ihrer Namen nicht mehr gedenken soll. 18
    Und ich will zur selben Zeit ihnen einen Bund machen mit den Tieren auf dem Felde, mit den Vögeln unter dem Himmel und mit dem Gewürm auf Erden und will Bogen, Schwert und Krieg vom Lande zerbrechen und will sie sicher wohnen lassen.

    19
    Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit; ich will mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gericht, in Gnade und Barmherzigkeit. 20
    Ja, im Glauben will ich mich mit dir verloben und du wirst den HERRN erkennen. 21
    Zur selben Zeit, spricht der HERR, will ich erhören, ich will den Himmel erhören und der Himmel soll die Erde erhören, 22
    und die Erde soll Korn, Most und Öl erhören, und diese sollen Jesreel erhören. 23
    Und ich will sie mir auf Erden zum Samen behalten und mich erbarmen über die, so in Ungnaden war, und sagen zu dem, das nicht mein Volk war: Du bist mein Volk; und es wird sagen: Du bist mein Gott.

    Hier in diesem Abschnitt (Hos.2,14–23) wird Israels endgültige Errettung beschrieben am Ende der Zeiten (»Äonen«)! Hoffnung (V. 15) wird Israel haben, nachdem JAHWE sie seit 70/135 n.Chr. »in die Wüste« (V. 14) der weltweiten Zerstreuung geschickt hatte! Dann wird in der Verbannung Israel zum HERRN ihrer Väter umkehren und sich nicht mehr an die Baals-Götzen erinnern (V. 16–17).

    Jehowa wird einen »neuen Bund« (Jeremia 31,31) mit Israel schließen (V. 18), einen »Bund des Friedens« und »Krieg wird dann nicht mehr sein!« (Jesaja 2/ Micha 4) ----> »will Bogen, Schwert und Krieg vom Lande zerbrechen« !

    In Ewigkeit wird dann »Gerechtigkeit und ... Gnade und Barmherzigkeit« auf Erden herrschen (V. 19) – durch die Königsreichs-Herrschaft Jesu Christi!

    Ganz Israel (2. Korinther 3,14–16) wird dann den HERRN JESUS CHRISTUS erkennen! (V. 20) Und Gott wird sich über sein Volk das für ein gewisses Aion in Ungnaden war, wieder erbarmen (V. 23) und es als »SEIN VOLK« wieder einsetzen; und das Volk Israel wird einmütig in alle Ewigkeit bekennen: »Du bist mein Gott!« A m e n

  • SEITE 60 DER STUDIENANLEITUNG STANDARDAUSGABE |Dienstag, 26. Juli 2022


    Durch Anbetung überleben


    Lies Hiob 1,6–2,10. Welche Ursache hatte Hiobs Leid?


    Das Ganze ist schon recht erstaunlich. Die Engel treten vor Gott und unter ihnen befindet sich Satan. Gott fragt Satan, wo er war, und Satan antwortet: „Ich habe die Erde hin und her durchzogen“ (Hiob 1,7). Dann stellt Gott die Frage: „Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob?“ (V. 8). Die Frage selbst ist nicht bemerkenswert, bemerkenswert ist, wer sie stellt. Nicht Satan schlägt vor, einen prüfenden Blick auf Hiob zu werfen, sondern Gott. Gott weiß ganz genau, was passiert, wenn er Satans Aufmerksamkeit auf Hiob lenkt. Unten auf der Erde hat Hiob keine Ahnung davon, wie heiß sein Schmelztiegel werden wird. Und obwohl völlig klar wird, dass Satan und nicht Gott Hiobs Leid verursacht, ist ebenso klar, dass Gott Satan ausdrücklich seine Einwilligung gibt, Hiobs Besitz, seine Kinder und seine persönliche Gesundheit zu vernichten. Was macht es für einen Unterschied, ob Gott oder Satan das Leid über Hiob bringt, wenn Gott seine Einwilligung dazu gibt? Wie kann Gott heilig und gerecht sein, wenn er Satan aktiv erlaubt, Hiob so großen Schmerz zuzufügen?* Haben wir es hier mit einer besonderen Situation zu tun oder ist sie charakteristisch für die Art und Weise, wie Gott noch heute mit uns umgeht?

    Wie reagiert Hiob in Hiob 1,20–21 auf seine Prüfungen?


    Man kann auf zweierlei Weise mit solchem Leiden umgehen. Wir können bitter und zornig werden und Gott den Rücken kehren, weil wir ihn für grausam halten* oder gar nicht mehr glauben, dass es ihn gibt. Oder wir halten uns fester an Gott. Hiob wird mit seiner Katastrophe fertig, indem er in der Gegenwart Gottes bleibt und ihn anbetet.

    In Hiob 1,20–21 sehen wir drei Aspekte der Anbetung, die uns helfen können, wenn wir Qualen leiden.

    Erstens: Hiob akzeptiert seine Hilflosigkeit und erkennt, dass er keine Ansprüche zu stellen hat. „Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren“ (V. 21).

    Zweitens: Hiob erkennt an, dass Gott immer noch völlige Kontrolle über alles hat. „Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen“ (V. 21).

    Drittens: Zum Abschluss bekräftigt er erneut seinen Glauben an die Gerechtigkeit Gottes. „Der Name des HERRN sei gelobt!“ (V. 21).


    Steckst du gerade in einer Anfechtung? Nimm dir ein Beispiel an den Schritten, die Hiob unternahm. Wie können sie auch dir helfen?

    * Viele Kritiker der Bibel sehen in dieser "Wette im Himmel" einen ungerechten Gott am Werke, der den »gottesfürchtigen Hiob« völlig grundlos in die Hände Satans ausliefert und diesen ungeheuren, kaum auszuhaltenden Prüfungen unterziehen lässt.

    Aufgeklärte humanistische Theologen sehen die Hiobsgeschichte nicht als real geschehen an! Für diese ist diese Geschichte ein erfundenes prosaisch-dichterisches Lehrstück, um das sogenannte "Theodizee-Problem" (»Warum lässt ein guter Gott das Leid Unschuldiger Personen zu?«) erklären zu können.

    Wie es auch immer gewesen sein mag, die Hiobsgeschichte zählt zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur!

  • Was DAS STUDIENHEFT ZUR BIBEL | GLAUBE AUF DEM PRÜFSTAND // 3. Vierteljahr 2022 zur Hiobsgeschichte heute am DIENSTAG, 26.7.2022 | UNTER DER LAST DES LEIDS | auf SEITE 39 zu sagen hat:

    Hiobs Schicksalsschläge


    📖 Hiob 1,13–22; 2,7–10

    :?: Wie reagiert Hiob auf seine leidvollen Erfahrungen?

    Inwiefern fordert die Geschichte Hiobs die Leser des Buches heraus?

    In den ersten Kapiteln des Buches Hiob gibt der Verfasser einen ungewöhnlichen Einblick in die Geschehnisse hinter den Kulissen. Für den Leser ist das eine Verständnishilfe, doch Hiob weiß davon nichts. Er wird aus heiterem Himmel unverschuldet mit Unheil überschüttet. Dennoch nimmt er den Verlust seines Besitzes und seiner Kinder aus Gottes Hand. Anm. von mir: Was für eine Gottergebenheit!

    Im zweiten Ansturm Satans wird Hiob mit Krankheit geschlagen. Jetzt hält er nicht mehr still, sondern stellt Gott zur Rede, hadert mit ihm und verlangt Antworten (9,24). Gott fordert von Hiob keinen blinden Glauben, sondern weitet ihm den Blick für das, was die Welt im Innersten zusammenhält. Er soll wissen, dass Gott über den Dingen steht – auch über seinem Leid und seiner Not. Hiobs Reaktion auf Gottes Erscheinen und die Erkenntnis seiner Größe ist Anbetung und Reue (42,1–6). Zwar hat er keine direkte Antwort auf das Warum des Leids erhalten, aber er durfte Gottes Allmacht erkennen.

    Horatio Spafford hatte 1871 beim Brand von Chicago den Großteil seines Vermögens verloren. Zwei Jahre später schickte er seine Frau und vier Töchter auf eine Reise nach Europa, um den Erweckungsprediger Dwight Moody zu begleiten. Auf der Überfahrt über den Atlantik kollidierten zwei Schiffe und 266 Menschen ertranken, unter ihnen auch Spaffords vier Töchter. Seine verzweifelte Frau telegrafierte ihm sofort aus Europa: „Allein gerettet, was soll ich tun?“ Spafford trat die Schiffsreise über den Ozean an. In dieser Krise dichtete er die Verse des Liedes „Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt, ob Stürme auch drohen von fern, mein Herze im Glauben doch allezeit singt: Mir ist wohl in dem Herrn“ (ghs 365).


    Link zum Videotipp:

    https://www.diebibel-dasleben.de/episode/ml/-/e…und-glaeubig-1/

    = 44:37 Minuten.

    Abkürzung:

    ghs = glauben ◆ hoffen ◆ singen – Gesangbuch der Freikirche der Siebenten-Tages-Adventisten

  • SEITE 62 DER STUDIENANLEITUNG STANDARDAUSGABE | Mittwoch, 27. Juli 2022

    Durch Hoffnung überleben


    „Denn wir wollen euch, Brüder und Schwestern, nicht verschweigen die Bedrängnis, die uns in der Provinz Asia widerfahren ist, da wir über die Maßen beschwert waren und über unsere Kraft, sodass wir auch am Leben verzagten; und wir dachten bei uns selbst, zum Tode verurteilt zu sein. Das geschah aber, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt“ (2 Kor 1,8–9).

    Als von Gott erwählter Apostel hatte Paulus mehr zu ertragen als die meisten Menschen. Aber Paulus war nicht am Boden zerstört. Vielmehr steigerte er sich sogar noch in seinem Lob Gottes. Lies die Aufzählung seiner Leiden und Entbehrungen in 2. Korinther 11,23–29 und dann 2. Korinther 1,3–11.

    In 2. Korinther 1,4 stellt Paulus fest, dass sie Gottes Trost und Mitgefühl empfangen, „damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.“

    Inwieweit kann Leid ein Ruf zum Dienst sein?

    Wie können wir offener für diese Möglichkeit werden?

    Gott möchte leidende Menschen durch uns erreichen. Das heißt, dass er möglicherweise zulässt, dass wir zunächst ähnliches Leid durchmachen. Dann können wir andere nicht bloß theoretisch ermutigen, sondern ganz praktisch aus unserem eigenen Erleben des Trostes und des Mitgefühls Gottes. Das ist ein Prinzip, das wir auch im Leben Jesu sehen (siehe Hbr 4,15*).

    Paulus beschreibt seine Schwierigkeiten nicht deshalb so eindrücklich, damit wir Mitleid mit ihm haben. Wir sollen wissen, dass selbst wenn wir ganz unten sind, der Vater im Himmel eingreifen kann, um uns seinen Trost und Beistand zu geben. Wir mögen am Leben verzweifeln oder sogar getötet werden, aber wir müssen keine Angst haben. Gott lehrt uns, uns ganz auf ihn zu verlassen. Wir können ihm vertrauen, denn er ist ein Gott, „der die Toten auferweckt“ (2 Kor 1,9).

    Während Paulus entschlossen das Evangelium weiter verkündigt, weiß er, dass Gott ihn auch in Zukunft bewahren wird. Drei Dinge, die er in 2. Korinther 1,10–11 erwähnt, untermauern seine Fähigkeit, standhaft zu bleiben.

    1. Erstens Gottes Handeln in der Vergangenheit: „der uns aus solcher Todesnot errettet hat und erretten wird“ (V. 10).
    2. Zweitens die Entschlossenheit des Apostels, sich voll und ganz auf Gott selbst zu konzentrieren: „Auf ihn hoffen wir, er werde uns auch hinfort erretten“ (V. 10).
    3. Drittens die unablässige Fürbitte der Heiligen: „Dazu helft auch ihr durch eure Fürbitte für uns“ (V. 11).

    Was können wir vom Apostel Paulus lernen, damit wir in unseren Kämpfen nicht von Selbst-mitleid überwältigt werden?

    Meine Antwort: Wir sollen „unser Vertrauen auf Gott setzen” (2 Kor 1,9). Denn Gott wird durch den Heiland Jesus Christus am Ende alles gut machen! Amen.

    * Hebräer 4:15-16 HFA

    Doch er gehört nicht zu denen, die unsere Schwächen nicht verstehen und zu keinem Mitleiden fähig sind. Jesus Christus musste mit denselben Versuchungen kämpfen wie wir, doch im Gegensatz zu uns hat er nie gesündigt. Er tritt für uns ein, daher dürfen wir voller Zuversicht und ohne Angst vor Gottes Thron kommen. Gott wird uns seine Barmherzigkeit und Gnade zuwenden, wenn wir seine Hilfe brauchen.
    HFA: Hoffnung für alle

  • SEITE 64 DER STUDIENANLEITUNG STANDARDAUSGABE|Donnerstag, 28. Juli 2022

    Extreme Hitze

    Bisher haben wir in diesem Vierteljahr viele Beispiele von Schmelztiegeln betrachtet, die Gott gebraucht, um uns zu reinigen und uns Christus ähnlicher zu machen. Manche mögen diese Beispiele betrachten und zu dem Schluss kommen, dass Gott ein strenger, fordernder Gott ist. Manche sagen vielleicht: „Wir wissen, dass Gott Gutes für uns will, aber in diesen Beispielen wird nicht gerade viel Fürsorge und Liebe deutlich. Gott erscheint darin vielmehr wie ein Tyrann. Er verfolgt irgendein Ziel, bringt uns dafür in Schwierigkeiten und wir können nichts dagegen tun.“

    Es stimmt, solange wir auf dieser sündigen Erde leben, werden wir nur ein sehr begrenztes Verständnis davon haben, warum manche Dinge passieren. Im Himmel werden wir viel mehr begreifen (1 Kor 4,5; 13,12), aber im Moment müssen wir mit der Spannung leben, dass wir glauben, dass Gott da ist und für uns sorgt, selbst wenn sich die Dinge manchmal nicht gut anfühlen. Jesaja beschreibt diese Spannung sehr treffend.

    Lies Jesaja 43,1–7. In Vers 2 sagt Gott, dass sein Volk durch Wasser und Feuer gehen wird. Das sind Symbole für äußerste Gefahrensituationen, aber vielleicht erinnern sie auch an die Begebenheiten, als die Israeliten durch das Rote Meer und durch den Jordan zogen. Beides waren Zeiten der Angst, aber auch Zeiten, die den Weg in ein neues Leben bahnten. Vielleicht erwarten wir, dass Gott verspricht, sein Volk vor diesen Gefahren zu bewahren, dass er es einen leichteren Weg führt. Aber wie der Hirte in Psalm 23 sagt Gott stattdessen, dass sein Volk in schwierigen Zeiten nicht zu verzweifeln braucht, weil er mit ihm ist.

    Lies noch einmal Jesaja 43,1–7*. Schreibe die unterschiedlichen Arten auf, wie Gott seinem Volk Trost in Zeiten von Wasser und Feuer zusichert. Welches Bild von Gott entsteht dadurch in deiner Vorstellung? Welche Verheißungen kannst du für dich in Anspruch nehmen? (---> siehe unten die 7 ➡️!)

    Wir können zusammenfassen, dass wir drei Dinge über Gottes Schmelztiegel gelernt haben. Erstens: Die extreme Hitze, die von Gott kommt, soll nicht uns, sondern unsere Sünde vernichten.

    Zweitens: Gottes extreme Hitze soll uns nicht unglücklich machen, sondern rein – wie wir von der Schöpfung her sein sollten.

    Drittens: Gottes Liebe und Fürsorge für uns ist in allen Situationen beständig und einfühlsam – er wird uns niemals allein lassen, egal, was uns zustößt.

    ...

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    * Jesaja 43:1-7 HFA

    Aber jetzt sagt der HERR, der euch geschaffen hat, ihr Nachkommen von Jakob, der euch zu seinem Volk gemacht hat: »Hab keine Angst, Israel, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir. Wenn du durch tiefes Wasser oder reißende Ströme gehen musst – ich bin bei dir, du wirst nicht ertrinken. Und wenn du ins Feuer gerätst, bleibst du unversehrt. Keine Flamme wird dich verbrennen. Denn ich, der HERR, bin dein Gott, der heilige Gott Israels.

    Ich bezahle ein hohes Lösegeld für deine Befreiung: Ägypten, Äthiopien und Seba. So viel bist du mir wert, dass ich Menschen und ganze Völker aufgebe, um dein Leben zu bewahren.

    Diesen hohen Preis bezahle ich, weil ich dich liebe.

    Habt keine Angst, denn ich, der Herr, bin bei euch! Wohin ihr auch vertrieben wurdet – ich werde euer Volk wieder sammeln. Vom Osten und vom Westen hole ich euch zurück. Ich fordere die Völker im Norden und Süden auf: ›Gebt mein Volk heraus! Haltet es nicht mehr fest! Bringt meine Söhne und Töchter auch aus den fernsten Winkeln der Erde zurück!‹ Denn sie alle gehören zu dem Volk, das meinen Namen trägt. Ich habe sie zu meiner Ehre geschaffen, ja, ich habe sie gemacht.

    HFA: Hoffnung für Alle


    ➡️  Gott hat uns bei unserem Namen gerufen! Wir sind sein!
    ➡️ Gott lässt uns nicht ertrinken auch wenn uns das Wasser bis zum Hals steht!

    ➡️ Gott bewahrt uns auch in "den Feuern des Lebens"!

    ➡️ Gott der Herr – der heilige Gott Israels – ist unser Retter!

    ➡️ Gott hat in Jesus selbst ein hohes Lösegeld für meine Befreiung von der Sünde bezahlt!

    ➡️ Gott wird unser Leben bewahren, weil ER uns liebt!

    ➡️ Gott wird sein Volk, die Juden, (seit 1882) aus der weltweiten Zerstreuung in ihr Land zu-rückbringen! Millionen Juden durften schon mit SEINER Hilfe in das Heilige Land heimkehren!

  • SEITE 41 IM STUDIENHEFT ZUR BIBEL AM DONNERSTAG, 28.7. | UNTER DER LAST DES LEIDS 

    Martas und Marias Enttäuschung


    📖 Johannes 11,17–35

    :?: Wie tröstet Jesus die trauernden Schwestern?

    Inwieweit hilft die Auferstehungshoffnung bei der Trauerbewältigung?


    Betanien bedeutet „Haus des Leids.“ In dieser Begebenheit hat der Ortsname Symbolcharakter. Marta und Maria haben durch Lazarus‘ Tod den geliebten Bruder verloren, der von Jesus (V. 5) und vielen Juden (V. 19) geschätzt wurde. Aus der Begrüßung „Herr, wärst du hier gewesen…“ (V. 21.32) lässt sich so etwas wie Enttäuschung, vielleicht sogar ein leiser Vorwurf heraushören.

    Anderseits scheint bei den Trauernden ein Hoffnungsschimmer aufzuleuchten. Inmitten der dramatischen Szene bekundet Marta ihren Glauben an die Auferstehung der Toten und an Jesu Messianität. Eins ist beiden Schwestern klar: sie brauchen Jesus in dieser schweren Zeit als Freund und Beistand. Noch ahnen die Frauen nicht, dass Jesus Lazarus auferwecken wird, doch sie spüren, dass Gott ihnen beisteht. „Gott steht bei“ – das bedeutet auch der Name Lazarus.

    Der Tod ist unser größter Feind. Er greift unerbittlich ins Leben ein, niemand kann sich ihm entziehen. Auch Jesus ist tief betroffen von Leid und Tod. Es schmerzt ihn, Menschen in Trauer und Not zu sehen. Deshalb tröstet er uns mit der Zusage: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Jesu Wort weckt Hoffnung, die über den Tod hinausreicht. Es ist kein leeres Versprechen, denn er lässt ihm Taten folgen. Der Herr des Lebens hat den Tod bezwungen!

    „Herr, lehre uns, dass wir sterben müssen, / dass Brücken brechen, denen wir vertraut; / und weise uns, eh wir gehen müssen, / zum Leben die Brücke, die du uns gebaut“ (Leben aus der Quelle, 248).

  • Exkurs im Lehrerteil der Studienanleitung auf den Seiten 187 – 189:

    Die Opferung Isaaks

    Gottes Befehl, Isaak zu opfern war ein einzigartiger Befehl mit mehrfachem Sinn. Einerseits war Gottes Aufruf an Abraham eine Prüfung, ein Test. Ellen White schreibt, dass Gott Abrahams Treue auf dem Berg Morija testete: „Die Himmelsbewohner waren Zeugen, als Abrahams Glaube und Isaaks Ergebenheit auf die Probe gestellt wurden. Diese Prüfung war weit schwerer als jene, die Adam zu bestehen hatte. Das Verbot, das unseren ersten Eltern auferlegt wurde, war mit keinen Leiden verbunden. Das Gebot an Abraham hingegen verlangte das qualvollste Opfer. Der ganze Himmel schaute mit Staunen und Bewunderung auf Abrahams unbeirrbaren Gehorsam und zollte seiner Treue Anerkennung … Auf diese Weise machte der Bund, den Gott Abraham vor den Wesen anderer Welten mit einem Eid bestätigt hatte (vgl. 1. Mose 22,16; 26,3a), eines klar: Gehorsam wird von Gott belohnt werden“ (WAB 137–138).

    Andererseits war Gottes Befehl mehr als ein Test. Sein Hauptzweck war tatsächlich ein dreifacher: eine Offenbarung, eine Prophezeiung und eine Typologie. Gott wollte Abraham und die ganze Menschheit etwas über Gottes Opfer seines Sohnes für uns lehren (Joh 3,16). Ellen White betont diesen Punkt in mehreren ihrer Schriften. In "Der Sieg der Liebe" versichert sie: „Abraham hatte sich sehnlichst gewünscht, den versprochenen Retter zu erblicken. … Und er sah Christus. … Er sah den Tag von Christus und freute sich. Abraham durfte einen Blick auf das Opfer werfen, das Gott für die Sünde bringen würde. Für dieses Opfer gab es in seinem eigenen Leben ein anschauliches Beispiel. Ihm war befohlen worden: ‚Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak … und opfere ihn … als Brandopfer‘ (1. Mose 22,2a ZÜ). Er legte den Sohn der Verheißung, auf dem all seine Hoffnungen ruhten, auf den Opferaltar. Als er mit erhobenem Messer neben dem Altar wartete, um Gott zu gehorchen, hörte er eine Stimme vom Himmel, die zu ihm sagte: ‚Lass es sein … Tu dem Kind nichts. Denn jetzt weiß ich, dass du Ehrfurcht vor Gott hast. Du hättest sogar deinen einzigen Sohn auf meinen Befehl hin geopfert‘ (1. Mose 22,12 NLB). Diese schreckliche Prüfung war Abraham auferlegt worden, damit er den Tag von Christus sehen und die große Liebe Gottes für die Welt begreifen konnte. Diese Liebe war so groß, dass Gott seinen einzigen Sohn den schmählichsten Tod sterben ließ, um die Welt vor ihrem Verderben zu erretten“ (SDL 453–454).

    An anderer Stelle führt Ellen White die beiden Absichten von Gottes Befehl in 1. Mose 22 zusammen: „Um Abraham mit der Wirklichkeit des Evangeliums vertraut zu machen und ebenso um seinen Glauben zu prüfen, befahl ihm Gott, seinen Sohn zu opfern. Die große Seelenqual, die Abraham in den dunklen Tagen dieser furchtbaren Prüfung aushalten musste, ließ Gott zu, um dem Patriarchen aus eigener Erfahrung zu einem besseren Verständnis der Größe des Opfers zu verhelfen, das der unendliche Gott für die Erlösung der Menschheit darbringen wollte. Keine andere Prüfung hätte Abraham mehr Seelenqual verursacht als die Opferung seines Sohnes. Gott lieferte seinen einzigen Sohn einem schmachvollen und schändlichen Tod aus. Die Engel, die Zeugen der Erniedrigung und der Seelenqual des Gottessohnes wurden, durften nicht eingreifen wie bei Isaak. Da war keine Stimme zu hören, die rief: Es ist genug! Um die in Sünde gefallene Menschheit zu retten, ließ der König der Herrlichkeit sein Leben. Konnte es einen stärkeren Beweis für die unendliche Liebe und Barmherzigkeit Gottes geben? ‚Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?‘ (Römer 8,32)“ (WAB 137).

    Wenn der Hauptzweck von 1. Mose 22 ein Teil von Gottes Offenbarung seines Erlösungsplans war, dann ist es wichtig zu betonen, dass der göttliche Befehl an Abraham ein singuläres, einzigartiges, prophetisches Ereignis in der Weltgeschichte war. Durch diese einzigartige Erfahrung Abrahams hat Gott seinen Plan, die Menschheit durch das stellvertretende Opfer Jesu Christi zu retten, wirksam vermittelt. Daher hat niemand sonst in der Menschheitsgeschichte jemals den Befehl erhalten, ein anderes menschliches Wesen zu opfern, und dies wird auch nie wieder geschehen. Selbst im Fall von Abraham wurde das Opfer Isaak sofort durch ein Tieropfer ersetzt. Aus diesem Grund kann Abrahams Erlebnis nicht mit der antiken Praxis der Kinderopfer oder mit jeglichem Kindesmissbrauch in Verbindung gebracht werden, weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Erfahrung ist Isaaks eigene Teilnahme an dem Erlebten und seine Reaktion darauf. Während wir uns auf Abrahams Angst und Leiden konzentrieren, müssen wir bedenken, dass dieses Erlebnis auch Isaaks Schmelztiegel war, und seine Reaktion ist von unschätzbarem Wert. Er hätte auf viele Arten reagieren können, zum Beispiel indem er seinen Vater als verrückten alten Mann bezeichnet, oder indem er fluchtartig das Weite gesucht hätte. Aber Isaak tat dies nicht. Seine Erziehung zur Treue und zum Vertrauen auf Gott und auf seinen Vater macht Isaak zu einem perfekten Vorbild für einen Christen, der durch eine schwierige Situation geht. Ellen White unterstreicht diesen Punkt in einer farbenfrohen Schilderung dieser Szene:

    „Abraham setzt seine Reise mit Isaak an seiner Seite … im Gehorsam gegenüber dem göttlichen Befehl fort. Er sieht den Berg vor sich, von dem Gott ihm gesagt hatte, dass er ihn als denjenigen zeigen würde, auf dem er Isaak opfern sollte. Er nimmt das Holz von der Schulter seines Dieners und legt es auf Isaak, der geopfert werden soll. Mit festem Willen und quälender Strenge gürtet er seine Seele, bereit für das Werk, das Gott von ihm zu tun verlangt. Mit zerbrechendem Herzen und unsicherer Hand nimmt er das Feuer, während Isaak sich erkundigt: Vater, hier ist das Feuer und das Holz; aber wo ist die Opfergabe? Aber, oh, Abraham kann es ihm jetzt nicht sagen! Vater und Sohn bauen den Altar und für Abraham kommt der schreckliche Augenblick, Isaak das mitzuteilen, was ihn die ganze lange Reise hindurch gequält hatte: dass Isaak selbst das Opfer ist. Isaak ist kein Knabe, er ist ein erwachsener junger Mann. Wenn er gewollt hätte, hätte er sich weigern können, sich dem Plan seines Vaters zu unterwerfen. Er beschuldigt seinen Vater nicht des Wahnsinns und versucht auch nicht, sein Vorhaben zu ändern. Er unterwirft sich. Er glaubt an die Liebe seines Vaters und daran, dass er dieses schreckliche Opfer seines einzigen Sohnes nicht bringen würde, wenn Gott es ihm nicht befohlen hätte“ (Sons and Daughters of God, S. 205).

    Lehrerteil zur 5. Lektion

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    Abkürzungen:

    WAB = Wie alles begann (Textausg. 2017; vorm.: Patriarchen und Propheten; original: Patriarchs and Prophets)* 

    ZÜ = Zürcher Bibel

    NLB = Neues Leben Bibel

    SDL = Der Sieg der Liebe (Textausg. 2017; vormals: Das Leben Jesu; original: The Desire of Ages)* von Ellen White
      

  • SEITE 42: STUDIENHEFT ZUR BIBEL AM FREITAG , 29.7.|5. WOCHE // 24.–30.7.2022


    Leiden um Christi willen


    📖 2.Korinther 1,3–10; 11,23–29

    :?:Welchen Sinn sieht Paulus in seinen Leiden um Christi willen?

    Was ist anders, wenn um Christi willen gelitten wird?


    Gleich zu Beginn seines Briefes gewährt Paulus einen tiefen Einblick in sein Inneres. Sein Leben ist geprägt von großem Leid und göttlichem Trost. In Jesu Dienst zu stehen, ist für den Apostel in jeder Hinsicht schwer. Die Liste der Sorgen und der erlittenen Misshandlungen ist lang.

    Die Christen in Korinth und anderen Gemeinden stecken in Schwierigkeiten, Paulus ringt im Gebet und in seinen Briefen um Lösungen. Trotz der vielen menschlichen Leiden betont er Gottes überreichen Trost. Trübsal und Leid weichen in diesen Versen den Begriffen Trost, Barmherzigkeit, Heil und Hoffnung (V. 3–7).

    Zusammenfassung

    Leid und Not können jeden treffen. Auch für gläubige Menschen bleibt die Frage nach dem „Warum“ oft unbeantwortet. Doch wer trotz allem zu Gott hält und seine Hand nicht loslässt, darf erfahren, dass Gott ihm zur Seite steht.

    Meine Gedanken

    In einem Christenleben wird es kaum ohne Leid abgehen! Allein wenn der Tod in unser Leben tritt, der unausweichlich auf uns zukommt, ist dies oft mit langem krankheitsbedingtem Leid verbunden! Daher beten Christen auch „um einen gnädigen Tod”! Wie tröstlich ist es dann für einen Christen, wenn er sich an die Trostworte der Bibel und auch die von Paulus erinnern kann und daraus Hoffnung für sein weiteres Leben schöpfen kann! Denn er weiß am Ende der Heilsgeschichte steht für jeden Christen die ewige Erlösung und das Heil in unserem Heiland Jesus Christus, Amen!

  • SEITE 65 STUDIENANLEITUNG STANDARDAUSGABE FÜR FREITAG, 29. JULI 2022

    Weiterführendes Studium:

    Lies von Ellen White „Die Glaubensprüfung mit Isaak“ in Wie alles begann, S. 129–138; „Praise Ye the Lord“ in Testimonies for the Church, Bd. 5, S. 315–319.

    „Gott hat sein Volk zu allen Zeiten im Feuerofen der Trübsal geläutert. Erst in der Hitze des Ofens wird die Schlacke vom echten Gold des christlichen Charakters getrennt. Jesus verfolgt diesen Vorgang und weiß, was zur Reinigung des kostbaren Metalls notwendig ist, damit es die Strahlen seiner Liebe widerspiegeln kann. Gott erzieht seine Diener durch harte Prüfungen. ... Er macht ihnen ihre eigenen Schwächen bewusst und lehrt sie, sich auf ihn zu verlassen, denn er ist ihre einzige Hilfe und ihr einziger Schutz. So erreicht er sein Ziel. ...“ (WAB 112–113).

    „Wenn wir durch Gottes Vorsehung Anfechtungen zu erdulden haben, dann lasst uns das Kreuz annehmen, den bitteren Kelch trinken und nicht vergessen, dass es des Vaters Hand ist, die ihn an unsere Lippen führt. Lasst uns ihm im Dunkeln ebenso vertrauen wie am hellen Tag. ...

    ... Wie könnten wir uns selbst in dunklen Zeiten der Anfechtung weigern, unsere Herzen und unsere Stimmen in dankbarem Lob zu erheben, wenn wir an die Liebe denken, die am Kreuz von Golgatha sichtbar wird?“ (Testimonies Bd. 5, S. 316).


    Fragen für ein Gespräch: (Auszug)


    1. ...

    2. Denkt über die letzten 24 Stunden im Leben Jesu vor seiner Kreuzigung nach. Welche extremen Situationen erlebte er? Wie ertrug er sie? Welche Prinzipien können wir aus seinem Vorbild ableiten und auf uns übertragen, wenn wir selbst mitten in einem Schmelztiegel sind?

    Meine Antwort: Jesus wurde verraten von seinem "Freund" und Apostel Judas; Petrus verleugnete ihn dreimal; als er in Gethsemane betete, vollzog er die schlimmste Prüfung seines Lebens: „Vater nimm diesen Kelch von mir...! – Aber nicht wie ich will, sondern wie Du willst!”. Als er von den Knechten des Hohenpriesters Kaiphas verhaftet wurde, verließen ihn alle seine Apostel! Er wurde vom Hohen Rat falsch beschuldigt, von den Römern fasst zu Tode gefoltert und geschlagen! Ihm wurde die Dornenkrone ins Gesicht gedrückt, er wurde verhöhnt, geschlagen, angespuckt und verspottet und musste den schweren Querbalken des Kreuzes bereits zu Tode geschwächt bis nach Golgatha tragen. In Erwartung dass durch seinen Tod alle Sünden der Welt vergeben werden sollten (1. Joh. 2,2), ertrug er alles in Geduld!

    Wenn wir in einen Schmelztiegel geraten, sollten wir uns daran erinnern dass unser Herr und Heiland mehr als wir jemals leiden, gelitten hatte! Denn Jesus trug die ganze Schwere der Sündenlast der Welt auf seinen Schultern!

    3. In dieser Woche haben wir den Gedanken angeschnitten, dass wir durch eigenes Leid anderen helfen können, die ebenfalls Leid erleben. Sprecht über diesen Gedanken. So richtig er auch sein mag: Welche Probleme können im Zusammenhang mit dieser Vorstellung auftreten?

    Meine Antwort: Oft wissen wir aber nicht wie wir auf fremdes Leid angemessen reagieren sollen! Da reicht vielleicht auch nur ein warmer Händedruck am Grab eines lieben Menschen oder eine stille Umarmung!


    4. Im obigen Zitat schreibt Ellen White: „Lasst uns ihm im Dunkeln ebenso vertrauen wie am hellen Tag.“ Das ist leichter gesagt als getan. Wie können wir einander helfen, einen Glauben zu entwickeln, der uns dazu befähigt? Warum ist es wichtig, Gott in schlechten Zeiten zu vertrauen?

    Meine Antwort: Im Dunkeln dürfen wir uns im Gebet an den Heiland wenden, weil wie ER selbst durch die Dunkelheit hindurch im Licht des Ostermorgens durch den Tod wieder ins Leben geschritten ist! Auch in schlechten Zeiten hört uns der Herr Jesus auch wenn wir nichts davon spüren sollten, so wissen wir dass am Ende des dunklen Todes Jesus schon auf uns wartet um uns in seine barmherzigen und gütigen Arme zu nehmen! Und deshalb rufen wir Amen und Hallelujah!

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ja, die Verfasser/ der Verfasser (Gavin Anthony, der Hauptautor dieser Studienanleitung, wuchs als Missionarskind in Sri Lanka auf. Er arbeitete als Pastor in England und war Vereinigungsvorsteher in Island, als er diese Studienbetrachtung verfasste) der Studienanleitung zum heutigen Freitag, 29. Juli 2022 haben/ hat gute Texte von Ellen White ausgewählt! ----> Es steht in der Tat fest, daß Sie, Schwester White, geborene Harmon, die Bibel und Jesus gut kannte!
    Dieses ihr Zitat: »...denn er (= Christus!) ist ihre einzige Hilfe und ihr einziger Schutz.« zeigt gut EGWs "Jesus-Zentriertheit" die jener von Martin Luther sehr ähnlich ist! Wie Luther betont auch EGW mit folgendem Satz »wenn wir an die Liebe denken, die am Kreuz von Golgatha sichtbar wird« (Testimonies Bd. 5, S. 316) »die Macht des Kreuzes« die für uns Christen Gottes Kraft bedeutet! (----> siehe 1. Korinther 1,18)

    Zitat

    1. Korinther 1,18: „Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die wir gerettet werden, ist es Gottes Kraft.” (Elberfelder Bibel)

    MfG und einen gesegneten Sabbat morgen!

    Norbert