- Offizieller Beitrag
Hallo zusammen,
da ich täglich in die Arbeit pendeln darf und dabei an der Wiener Stadtgrenze vorbeikomme, sehe ich natürlich auch das Motto der Plakatkampagne von Juni 2022, das die Stadt unter den Regenbogen gestellt hat und mit der Aussage "Lebe deine Liebe" wirbt. Jetzt weiß ich natürlich was das Anliegen dieses Themas ist und wir alle kennen die Regenbogenparaden und andere Veranstaltungen, die dazu gedacht sind von der mehrheitlichen Norm abweichende Lebens- und Liebesformen zu respektieren. Ich beschreibe das jetzt mal nur so.
https://wien.orf.at/stories/3158531/
Ich mache mir zu dem Motto "Lebe deine Liebe" aber schon auch meine eigenen Gedanken. Denn was bedeutet das schlußendlich? Es bedeutet, dass "meine Liebe" eine gute, richtige und wahre Liebe ist, die ich leben soll. Dieses positive Werturteil über "meine Liebe" schwingt in der Aufforderung mit. Vielleicht empfindet ihr das anders, das ist natürlich auch ok. Und eure Meinung dazu interessiert mich ja gerade. Ich möchte aber einige Fragen dazu stellen:
Wenn LGBTQ-Personen ihre Liebe leben und dabei auf die Liebe ihres Nächsten achten und das alles in Friede und Freiheit machen, unter Achtung der Bedürfnisse ihres Partners usw., dann habe ich damit kein Problem. Ich habe zwar meine Meinung dazu, aber ich bin nicht der Richter dieses Handelns. Viele der Regeln des Zusammenlebens gelten für hetero- wie intersexuelle oder sonstwie sexuelle gleich. Gewalt hat keinen Platz in der Liebe.
Können wir wahrhaft über zwischenmenschliche Liebe urteilen? Welche Liebe wir als "natürlich", "rein", "gut" oder gar als "gesund" empfinden? Wenn LGBTQ-Liebe gelebt werden soll, warum soll nicht auch andere, die von uns vielleicht als pervertierte Liebe empfunden wird gelebt werden? Ich spreche hier auf den Gradmesser an, der auch in der Rechtsordnung unserer Staaten verankert ist. So ist Pädophilie, also die angeborene Neigung zu Minderjährigen fast überall strafbar. Man spricht hier über diese Liebe Recht und ich finde das auch richtig so. Bloß frage ich mich, warum man gerade hier eingreift und über die Liebe urteilt? Kann/Darf es keine Liebesbeziehung zwischen einem 12jährigen und einer 30jährigen Frau geben? Ist das eine Liebe, die man nicht leben soll/darf? Und wer bestimmt was echte Liebe ist und was einfach nur ein Abhängigkeitsverhältnis oder Missbrauch? Was würden wir als krankhaft und verdorben betiteln, wenn doch jeder (oder doch nicht jeder?) seine Liebe leben soll?
Ich empfinde die Thematik der Liebe und die Beurteilung als extrem komplex und mich würde eure Meinung dazu interessieren. Wie steht ihr zu dem Motto "Lebe deine Liebe" - vielleicht auch abgesehen von der LGBTQ-Thematik? Lebt ihr eure Liebe? Habt ihr Regeln für eure Liebe?
Müssen wir Gott erst für die wahre, reine Liebe bitten? Und ich spreche hier jetzt von der zwischenmenschlichen Liebe, weniger von der Gottesliebe. Als Christen sollen wir lieben, den Nächsten, Vater und Mutter (oder die Eltern vielleicht "nur" ehren), sogar den Feind. Oder ist der göttliche Funke der Liebe in jedem Menschen angeboren miteinprogrammiert?
mit diesem leichten Thema wünsche ich euch alles Liebe ,
tricky