Vortragsreihe über "Tod und Auferstehung Jesu"

  • Bei uns in Schorndorf wird an 3 Montag-Abenden über den Kern unseres christlichen Glaubens eine Vortragsreihe im Gemeindesaal der katholischen Heilig-Geist-Kirche am Feuersee gehalten zum Thema "Tod und Auferstehung Jesu": Am 14.3. / 21.3 und 28.3.2022 jeweils um 19:30 Uhr. Referentin: Frau Rita Bastian–Doo aus Welzheim, pensionierte Religionslehrerin.

    Die Themen:

    1. Abend: Warum musste Jesus sterben?
    2. Abend: Deutungen des Todes Jesu
    3. Abend: Der Glaube an die Auferstehung Jesu
  • 1. Abend: Warum musste Jesus sterben?

    Der Vortrag wurde in 4 Teile aufgeteilt:

    1. 1.1 – Hintergrund: Jesu Sicht von Gott und den Menschen
    2. 1.2 – Anlass: 1.2 – Anlass: Tempelreinigung
    3. 1.3 – Prozess gegen Jesus
    4. 1.4. – Kreuzigung als Hinrichtungsart (dazu gab es nach dem Vortrag einen Artikel zum mitnehmen!)

    1.1. — Jesu Hauptanliegen: Markus 1,14f: „Die Zeit (= Kairos = der entsch. Moment!) ist erfüllt. [Anm. von mir: Ich denke hier an die zeitliche Erfüllung von Daniel 9,25!] Kehrt um/ Tut Buße, denn das Reich Gottes ist nahegekommen und glaubt an das Evangelium!”

    Die Untersuchung des griechenichen Wortes das hier für „Kehrt um/ Tut Buße” verwendet wurde — meta–noeite — habe nichts mit Buße bzw. Umkehr zu tun, so die Referentin, sondern meta–noeite bestehe aus 2 Teilen: meta = wörtl. höher, größer, darüber (darüberliegende Ebene) + noeite = von griech.: nous = Verstand, Verstandesmässigkeit. ----> Die richtige Übersetzung von "meta–noeite" lautet daher: „größer denken”!

    Wir sollen größer denken von Gott! – Das war das Hauptanliegen von Jesus!

    Entwicklung der Gottesvorstellungen in Israel (Die Referentin war hier sehr Historisch-Kritisch unterwegs!)

    • Polytheismus – Israel habe zuerst an viele (?) Götter geglaubt (Naturgötter, etc.)/ Opfer waren dazu da um die Gottheiten gewogen zu machen! (Also z.B. für eine gute Ernte zu sorgen!)
    • z.Z. des Exodus – Glaube an JAHU (= ERWÄHLT - auf Alt-Hebräisch) ; dieser Glaube kam auf in Midian. = Ein Gott des Vulkanfeuers + Kriegsgott.
    • Monolatrie – ~ 8. Jhdt. v.Chr. – z.Z. der Propheten: Verehrung von EINEM! = JAHU (die anderen Götter sah man aber auch als existent an! Z.B. BAAL, ASTARTE als tatsl. Götter!)
    • Monotheismus – im Exil 597 – 539 v.Chr. erst aufgekommen. ----> Der EINE GOTT als der UR-GRUND ALLEN SEINS! = JAHWEH (JHWH)

    Jesus meint den Gott, der sich Israel im Exil geoffenbart hat. Die alten Vorstellungen aus der JAHU-Zeit waren in Israel zur Zeit Jesu immer noch da!

    Der ambivalente Gott im Vergleich mit dem Tun–Ergehen–Zusammenhang

    (Tat-Folge-Denken)

    Gott mit 2 Seiten: der gnädige Gott + der strenge Richter ===> daraus ergibt sich ---> Der gerechte Gott (dieser „gerechte Gott” - so Frau Bastian–Doo musste 2022 überholt sein! - war ihre Forderung!) Denn ein solches ambivalentes Gottesbild – orientiert am Tun-Ergehen-Zshg. passe nicht mehr in die heutige Zeit! Daher kritisierte die Referentin auch das theolog. Konzept der "Lebensbücher" (Sie zitierte hierbei ein Gedicht vom evang. Pfarrer Kurt Marti, das wir am Ausgang am Ende des Abends minehmen konnten : Der große Aufpasser – Zitat: »Nicht eure Sünden waren zu groß – eure Lebendigkeit war zu klein!«

    Jesu Gottesbild sei ein anderes gewesen:

    Du bist von Gott geliebt! Geliebt als seine Tochter / sein Sohn! Du selbst bist zum Lieben fähig! Gott ist der liebende Abba, der dem Menschen mit seiner Liebe immer nahe Gott! Gott ist der Barmherzige Vater, die barmherzige Mutter!

    -----> Jesu Botschaft von Gott ist den einen Befreiung, den anderen Verunsicherung!

    Gründe, warum Jesus von den Autoritäten seiner Zeit abgelehnt wurde, gibt es schon vor seinem Gang nach Jerusalem genug!

    1.2 – Die Tempelaktion Jesu

    in allen vier Evangelien

    — Kritik an Missständen in der Kultpraxis (----> siehe Kulturkritik der Propheten!); Jesus war gegen eine rein veräußerlichte Religionsausübung!

    — Protest gegen eine national - ideologische Tempelpraxis (Kritik am Ausschlussder Heiden?) — Protest gegen die Bereicherung der Tempel-Aristokratie auf Kosten der Armen!

    — Tempel Aktion und eschatologische Situationseinschätzung Jesu:

    • – Ende dieser Weltzeit geht mit der Zerstörung des Tempels einher.
    • – Vorbereitung des Tempels als Ziel der endzeitlichen Völkerwallfahrten.

    Hüter der Rechtgläubigkeit meinen Jesus um Gottes Willen beseitigen zu müssen!

    1.3 – Prozess gegen Jesus

    Der Prozess gegen Jesus war am 7.4.30 n.Chr. (wohl eher am 3.4.33 – Anmerkung von mir) Wahrscheinlich:

    — dass die jurist. Verantwortung allein bei Pilatus liegt! √

    • der Jesus in einem Strafverfahren wegen Mäjestatsbeleidigung zum Tod durch das † verurteilt hat.

    — wobei Mitglieder des Hohen Rates Jesus angeklagt haben. (71 Mitgl./ kleine Hohe Rat: 23) — nachdem es zuvor zu einem Verhör und/oder Verhandlung gekommen war.

    — als Ergebnis wird Jesus wegen Tempelkritik (mglw. auch wegen Inanspruchnahme göttlicher Würde!) der Gotteslästerung für schuldig befunden.

    — Barabas–Szene/ Paschaamnestie

    • sei historisch recht unwahrscheinlich; es gebe keine außerbibl. Belege!

    1.4. – Kreuzigung als Hinrichtungsart

    = besonders grausam und entwürdigend!

    1.5 Fazit: Jesus hat den Tod am Kreuz nicht gesucht! Abba = lieber Vater, war Jesu Herzensangelegenheit.

    Jesus weicht dem Konflikt nicht aus: Er hält fest an seiner Verkündigung von der Liebe Gottes und zeigt: es ist ihm "tod-ernst" damit!

    In Jerusalem bringt ihn diese Botschaft dann in tödlichen Konflikt mit (einigen) Wächtern der Rechtgläubigkeit!

  • Entwicklung der Gottesvorstellungen in Israel (Die Referentin war hier sehr Historisch-Kritisch unterwegs!)

    Anbei mein Brief an die Referentin: wegen der Länge in zwei Teile aufgeteilt!

    Sehr geehrte Frau Bastian-Doo,


    vielen Dank für Ihren Vortrag vom 14.3.


    Die Gottesvorstellungen die Sie vorgestellt haben, waren mir zu sehr von der Historisch-Kritischen Methode beeinflußt! Die HKM lehne ich als Ansatz der Theologie ab, da die HKM die Bibel wie jedes andere Buch behandelt und da sie mMn. längst überholt ist. Manche Erkenntnis der HKM mag ja vielleicht sinnvoll sein, aber die Haupt-Theologie der HKM lehne ich ab, da diese den Glauben vieler Christen an »DIE BIBEL als das 'WORT GOTTES'« zerstört!

    Bereits in der Abrahams-Geschichte in der Genesis wurde doch Abram, wie er damals noch geheißen hatte, von dem EINEN GOTT JHWH aus Ur in Mesopotamien aus der Polytheistischen Götterwelt, heraus-gerufen! Und schon dem Abraham wurde der Eigenname JAHWE(H) genannt! Und in 2. Mose erscheint um das Jahr 1.446 v.Chr. (als in Ägypten der Pharao Thutmosis III.regierte (--> 1.Kön.6,1) nicht JAHU, sondern eben der einzig existierende Gott JAHWEH (JHWH) – d e r GOTT, der von sich sagte »ICH BIN DER ICH BIN DA!« Ja, dieser liebevolle Vater im Himmel ist hier schon der barmherzige dem Menschen zugewandte Gott, der „ICH BIN DER ICH BIN DA FÜR EUCH!” , den Sie, liebe Frau Bastian-Doo so gut in ihrem 1. Teil als den Gott Jesu aufgezeigt haben! ----> Fazit: Somit meine ich, daß die Gottesvorstellung des Monotheismus nicht erst im Babyl. Exil (typische HKM-These!) sondern spätestens z.Z. des Exodus in der 2. Hälfte des 15.Jhdt. vor unserer Zeitrechnung aufgekommen ist, wenn nicht bereits z.Z. des Patriarchen und Stammvaters Abraham um 2.000 v.Chr. schon!


    So viel zur Vorrede!


    Nun wollte ich etwas sagen zu der Frage von Bernhard Schnaible (er war im Gymnasium in Schorndorf mein Gemeinschaftskunde-Lehrer!) zu der Frage der Gerichtspredigt Jesu, die im Grunde genommen wieder für ein ambivalentes Gottesbild und für den Tun-Ergehen-Zusammenhang sprechen würde! Hier sehe ich es wie Sie, dass Jesus das Gehenna - Bild – leider in den Bibelübersetzungen oft noch falsch mit "Hölle" übersetzt! – als gleichnishafte Rede benutzt hatte, aber »das ewige (aionios – griech.) Feuer« (Mt.25,41) ist kein unendlich,unaufhörlich brennendes ewiges Höllenqual-Feuer in welchem die abgrundtief Bösen, die Gottlosen, die Massenmörder (Hitler, Stalin, Pol Pot u.a.), die Ungläubigen und die Verbrecher bis in alle Ewigkeit gequält werden! ==> Dadurch würde man DEN EWIGEN - gelobt sei sein Name! – zu einem Sadisten machen! Nein, hier sehe ich es (in Übereinstimmung mit dem m.E. größtem Theologen der Kirchenväter, Origenes und dem evang. großem Theologen Friedrich Schleiermacher mitsamt den vielen unserer (ich bin evangelisch!) pietistischen württemberg. Glaubensvätern, von Johann Albrecht Bengel über Christoph Friedrich Oettinger bis hin zu Matthäus Hahn! [diese alle waren Vertreter der Apokatastasis panton!]) wie Sie: Gott wird die eben Erwähnten Bösen im Gericht (dieses muss es schon deshalb trotz der Liebe und Barmherzigkeit Gottes eben auch geben, weil GOTT DER GERECHTE ist!) „wieder zurechtbringen” und in einen früheren guten Zustand versetzen (was sogar den Satan einschließe – laut Origenes!)! ----> das ist das m.E. einzig theologisch sinnvoll vertretbare eschatologische Konzept einer Apokatastasis, das wir eben auch (neben dem Konzept vom "Doppeltem Ausgang" der Heilsgeschichte und dem Konzept der totalen Auslöschung/ Vernichtung der Bösen mitsamt der Seele die vernichtet werde; eine derartige Annihilations-Lehre vertritt z.B. die evang. Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten!) in der Bibel finden, denn „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden!” (1. Tim.2,4). Und weil sich ganz am Ende aller Heilsgeschichte „Gott über alle erbarmen” wird (Röm 11,32) – damit dann »GOTT ALLES IN ALLEM« (1.Kor.15,28) sein kann – ,wird, wie Jakobus schreibt „die Barmherzigkeit über das Gericht triumphieren!” (Jak.2,13).


    Es gab auf dem VII. Ökum. Konzil von Konstantinopel II Anno Domini 553 n.Chr. die Auseinandersetzung zwischen den sich konträr widersprechenden Konzepten von Origenes (184-254) und Augustinus (354-430)!

    ▶️Origenes vertrat eine recht verstandene Allversöhnungs-Lehre = Apokatastasis, die bis ca. 250 fast übereinstimmend innerhalb der Kirche der vornicänischen Christenheit vertreten wurde, und die meiner Ansicht nach auch die Überzeugung des Apostels Paulus war!
    ▶️Augustinus erfand die Lehre von der Ewigen Verdammnis = die Lehre vom "doppelten Ausgang" der Heilsgeschichte und war der Meinung, daß die Ungläubigen, die eine unsterbliche Geistseele haben »für immer und ewig« in unendlich-ewig brennendem Höllenfeuer mit Höllenqualen bis in alle Ewigkeit gequält werden!
    -----> 553 wurde des Origenes vernünftige Apokatastasis-Lehre als Irrlehre verworfen – dagegen die total unvernünftige Ewige Höllenpein-Lehre (die man meinte biblisch mit Luk 16,19ff. begründet zu haben!) des Augustinus angenommen und zur Kirchenlehre erhoben! ---> somit ist diese Lehre bis heute Teil der offiziellen Lehre der Römisch-Katholischen Kirche und steht bis heute so im Kathchismus der Katholischen Kirche! Gehört sie auch zu den höchsten 245 kath. Dogmen?


    Leider hat der ursprüngliche Augustiner-Mönch Martin Luther diese augustinische IRRLEHRE auch in den Artikel 17 des protest. Augsburger Bekenntnisses („Confessio Augustana”) von 1530 aufgenommen, obwohl er zeitlebens mit dieser Lehre der Ewigen Verdammnis gehadert hatte. ---> und so steht dieses bis heute immer noch im für uns evang. Christen verbindl. Augsburger Bekenntnis drinnen – auch noch im Jahr 2022, und obwohl Schleiermacher diese Lehre längst widerlegt hatte, ebenso der Gründer der Hahn'schen Pietisten, Michael Hahn!

    Es wird höchste Zeit dafür, eine derartige Lehre (die doch wohl aus dem gnädig-gerechten barmherzigem Gott Jesu einen grausamen Sadisten machen würde!) aus dem Glaubensgebäude der Katholischen und Evangelischen Kirchen zu eliminieren! V.a. auch deswegen weil im II. Vatikanum (1962–1965) „die

    H o f f n u n g auf die Errettung aller Menschen” nicht grundsätzlich verworfen wurde!

  • Um einen Ausblick auf das 2. Thema am 21.3. zu werfen, möchte ich sagen, daß ich Jesu Tod am Kreuz von Golgatha als das Zeichen für eine Allversöhnung/Apokatastasis schlechthin sehe! Denn hier hat der Heiland laut den Worten Seines Lieblingsjüngers Johannes „nicht allein für unsere Sünden die Sühnung (ELB) vollzogen, sondern auch für die der ganzen Welt!” (2. Joh 2,2). Und in 2. Kor 5,15 lesen wir: „Und ER [= Jesus Christus] ist darum für alle gestorben, ...”

    Folgendes, was ich auch am 14.3. bei meinem letzten Statement angebracht habe, möchte ich zum Thema am 2. Abend hier nochmals betonen:

    1. Die Auffassung, daß vor Erschaffung des Universums und vor allen Ewigkeiten der Ewigkeiten im Ratsschlusse von JAHWEH ELOHIM – der ewigen dreieinigen Gottheit – der Heilsplan der Erlösung inclusive des Erlösertodes des Gottessohns bereits im Rate des DREIEINEN beschlossen worden war!

    2. Das Prinzip der Stellvertretung im AT, das sich auch im Opfertod Jesu als prophetische Erfüllung von Jesaja 53 gezeigt hatte: Jesus hat stellvertretend für uns Sünder die Sünden von uns und von der gesamten Menschheit (----> siehe 1.Joh.2,2) auf sich genommen („Christus = ein Fluch für uns”! – Gal.3,13 / oder: „Christus als Sühneort” – Röm.3,24) und „an das Holz des Kreuzes getragen” (Gal 3,13/ 1.Pet 2,24)!

    3. Des Paulus' klares Zeugnis im Römerbrief, dass Jesus Christus für uns gestorben ist!

    ----> z.B. Röm 5,6: „...Christus ist ... für Gottlose gestorben.

    -----> Röm 5,8: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, daß Christus ... für uns gestorben ist.

    -----> Röm 5,10: „Wir sind mit Gott versöhnt worden durch den Tod seines Sohnes.

    Weiter im Schrifttum des Paulus (Auszug):

    -----> 1. Kor 15,3: „Christus ist für unsere Sünden gestorben.

    -----> Kol 1,14: „In ihm [Jesus] haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden.

    -----> Kol 1,19f.: „Es ist Gottes Wille gewesen, dass alles durch ihn [Jesus] versöhnt würde mit Gott durch das Blut an seinem Kreuz.

    -----> 1. Thess.5,9f.: „Jesus Christus ist für uns gestorben.

    Restliche Zeugnis im NT (Auszug):

    ------> 1.Pet 3,18: „Christus ist für eure Sünden gestorben.

    ------> 1. Joh 3,16: „Er [Christus] hat sein Leben für uns gelassen.

    ------> Heb 9,12: „Christus hat mit seinem eigenen Blut uns eine ewige Erlösung erworben.

    4. Als zentralen Satz der gesamten Bibel sehe ich auch den folgenden an:

    „Denn ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung!” (Heb 9,22) * ------> das zeigte sich meines Erachtens bereits bei den vielen blutigen Tieropfern im AT, die nach Auffassung vieler Theologen das einmalige (Hebr.7,27/ Hebr.9,12/ Hebr.10,10) Opfer Jesu Christi [Exkurs: Als Evangelischer erlaube ich mir daher das sich ständig wiederholende Messopfer in der kath. Liturgie als sehr kritisch anzusehen weil es als bibelwidrig (Verstoß gegen die 3 erwähnten Verse im Hebräerbrief!) zu bezeichnen wäre! Sola Scriptura!] nur vorgeschattet hatten! Und daher ist Jesus Christus auch - laut Paulus - unser »wahres Passahlamm« (1. Kor.5,7) geworden, das laut Johannes „der Welt Sünde trägt” (Joh.1,29)! Auf diesen Gedanken der Erlösung sollte auch im Jahre 2022 theologisch nicht verzichtet werden, um dem Tode Jesu für uns noch irgendeine sinnvolle Bedeutung geben zu können, obwohl * moderne Theologen mit dem "Gedanken des Blutvergießens" aus Hebr.9,22 heute gar nichts mehr anfangen können und deshalb neue theologische Ansätze erarbeiten wollen! ----> darauf werden Sie sicher am 2. Abend auch eingehen!

    Zum Schluss möchte ich – gegen Anselm von Canterbury – noch betonen, daß entscheidend ist, daß es beim Tode Jesu nicht um die Besänftigung von Gottes Zorn geht, sondern um Hingabe aus Liebe zu uns Menschen!

    -----> Und aufgrund von 2 Kor 5,18–19 muss betont werden: »GOTT VERSÖHNT!« Darauf kommt es beim Glauben an! Das ist das wichtigste!

    Vielleicht können/werden Sie den ein oder anderen Gedanken von mir bei ihrem 2. Vortrag aufnehmen? Ich freue mich jedenfalls schon auf den kommenden Montag, den 21. März 2022, der ja zugleich Frühlingsanfang ist!

    Mit freundlichen Grüßen

    und in Jesus Christus verbunden!

    Norbert Chmelar

  • Die Referentin hat mir mitgeteilt dass es bei meinem Beitrag zu einem "Verstehensfehler" gekommen sei!

    Der Gottesnamen JAHU den ich falsch verstanden hatte, bedeute im Althebräischen nicht wie ich geschrieben habe "ERWÄHLT" – sondern JAHU bedeute "ER WEHT" ...!!!

    (Im folgenden ist es bereits korrigiert!) Rote Schrift !

    Entwicklung der Gottesvorstellungen in Israel (Die Referentin war hier sehr Historisch-Kritisch unterwegs!)

    • Polytheismus – Israel habe zuerst an viele (?) Götter geglaubt (Naturgötter, etc.)/ Opfer waren dazu da um die Gottheiten gewogen zu machen! (Also z.B. für eine gute Ernte zu sorgen!)
    • z.Z. des Exodus – Glaube an JAHU (= ER WEHT - auf Alt-Hebräisch) ; dieser Glaube kam auf in Midian. = Ein Gott des Vulkanfeuers + Kriegsgott.
    • Monolatrie – ~ 8. Jhdt. v.Chr. – z.Z. der Propheten: Verehrung von EINEM! = JAHU (die anderen Götter sah man aber auch als existent an! Z.B. BAAL, ASTARTE als tatsl. Götter!)
    • Monotheismus – im Exil 597 – 539 v.Chr. erst aufgekommen. ----> Der EINE GOTT als der UR-GRUND ALLEN SEINS! = JAHWEH (JHWH)
  • z.Z. des Exodus – Glaube an JAHU (= ER WEHT - auf Alt-Hebräisch) ; dieser Glaube kam auf in Midian. = Ein Gott des Vulkanfeuers + Kriegsgott.

    Was ist, wenn dieser Geist gemeint war und man daraus einen anderen gemacht hatte???

    1 Mose 1

    1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.

    2 Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • 2. Abend: Deutungen des Todes Jesu

    Der Vortrag wurde in 4 Teile aufgeteilt:

    1. 2.1 – Alte Denkmuster:
    2. 2.1.1 – Einige „anstössige” Deutungen des Todes Jesu
    3. 2.1.2 – „Satifikationslehre” des Anselm von Canterbury
    4. 2.2 – Problematik dieser Deutungen

    Wie ist es möglich Jesus, den Gekreuzigten gegen den Glauben der Adressaten der Verkündigung als den Messias zu bezeugen?


    2.1 – Alte Denkmuster:

    „Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!” (Dtn.XX,XX) sagten die Juden.

    1. Kor.1,23: „Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten!” sagen die Christen.

    -----> „Es geht darum, das Alte, neu zu sagen!” meinte die Referentin.


    2.1.1 – Einige „anstössige” Deutungen des Todes Jesu


    ▶️ Jesus hat uns freigekauft vom Sklave-Sein (als „Lösegeld”) -----> SKLAVE DER SÜNDE!

    Gal.4,3–6: Hauptaussage: Was Jesus für uns getan hat ist wie der Freikauf aus der Sklaverei! Jesus hat uns (durch sein Leben und durch sein Sterben) befreit von den „Mächten dieser Welt” (= von einem falschen Bild von Gott!!)

    ▶️ Jesus hat sich/wurde von Gott hingegeben als stellvertretendes Sühneopfer (vgl. Gottesknecht in Jesaja 52,13 - 53, 12)

    „Er ist die Sühne für unsere Sünden, nicht nur, sondern auch für die Sünden der ganzen Welt.” (1. Joh.2,2) + „... dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.” (1.Joh.4,10)

    ===> Wir sind von Gott geliebt! Für euer Heil hat er Jesus geopfert!

    FATAL: DIE THEOLOGIE HAT AUS EINEM BILD DIE HAUPTAUSSAGE GEMACHT!


    2.1.2 – „Satifikationslehre” des Anselm von Canterbury

    Ziel: Menschwerdung, Tod und Erlösung sollen rational erklärt werden, nicht nur als der Vernunft angemessen, sondern als notwendig! ----> Anselm distanziert sich von dem Loskauf-Gedanken und entwickelt ein groß angelegtes Beweisverfahren:

    ▶️ Durch die Sünde hat der Mensch schuldhaft Gottes Weltordnung zerstört! ===>

    ▶️ Dadurch ist Gott in seiner Ehre unendlich beleidigt worden! ----->

    ▶️ Ehre Gottes muss wieder hergestellt werden! Dies kann nicht durch Gnade geschehen, sondern nur durch eine entsprechende Genugtuung (satisfactio)! ----->

    ▶️ Das kann nur durch den Gottmenschen passieren, dessen Verdienste dann den Menschen zugewendet werden!

    Zitate von Theologen: (zur Kritik an Anselm von Canterbury!)

    „Seit er [= GOTT] meinen Bruder [= JESUS] kreuzigen liess, um sich mit mir zu versöhnen, weiss ich, was ich von meinem Vater zu halten habe." (Theodor Weißenborn)

    Joseph Ratzinger: „... sich einen Gott vorzustellen, der die Schlachtung seines Sohnes verlangt, damit sein Zorn besänftigt werde, scheint ungeheuerlich zu sein! ... So darf Gott nicht gedacht werden! Ein solcher Gottesbegriff hat auch nichts mit dem Gottesgedanken des Neuen Testaments zu tun.” (Joseph Ratzinger, Einführung in das Christentum, Kösel-Verlag, 1968, S. 274)


    2.2 – Problematik dieser Deutungen

    Der Inhalt hinter den bibl. Bildern:

    – Gott ist uns in Liebe zugetan. Er will das Heil aller seiner Menschen.

    – Jesus hat die Botschaft von dieser Liebe verkündet. ER sagt, dass wir von Gott bereits erlöst ....sind.

    ===> Die Erlösung durch Jesus geschieht also nicht nur durch seinen Tod, sondern durch ..........seine ganze Verkündigung und sein Tun.

    „Schaut nicht auf das Kreuz! Schaut auf den Gekreuzigten.” (Theresia von Lisieux)


    Alternative Deutung von Jesu Tod:

    Jesus starb nicht den Sühnetod und auch nicht den Opfertod

    sein Tod war

    ↓.........................................↓

    ...........................................................Prophetentod ........... „Liebestod” *

    * Jesus hat sich zu Tode geliebt!




  • Im Anschluss an den Vortrag gab es, wie schon beim ersten Vortrag am 14.3., noch die Möglichkeit der Referentin Fragen zu stellen.

    Einige Fragen:

    ▶️Mein ehemaligerGemeinschaftskundelehrer Schnaible wandte sich mit aller Entschiedenheit dagegen dass Jesu Tod kein Sühnetod bzw. Opfertod gewesen sei! Schnaible (kath.) verwies dabei auf die Wandlungsworte: „Blut zur Vergebung der Sünden”.

    ▶️Ich stellte die Frage ob trotz aller Deutungsversuche nicht das Kreuz ein Geheimnis bleibe?

    ▶️ Eine (evang.) Frau meinte: „Im Opfertod sehe ich keinen Sinn darin! Ich darf auch anders denken!”

    ▶️ Jemand fragte nach Anderen Ansätzen zur Deutung des Todes von Jesus; genannt wurden – Jesus der Bruder

    – Mit gehen im Leid! ----> Der Leidende Jesus könne einen im eigenen Leid stärken. ----> Das Jesus–Kind ...

    ▶️Das Kreuz sei wichtig, meinte ein Mann, sei aber ohne die Auferstehung nicht verstehbar.
    ▶️ Schnaible meinte dann noch Kant zitierend: „Der Mensch ist ein gebrochenes Vernunftwesen! Daher erfahre ich hier die Sklaverei der Sünde! Es geht darum, dass durch Busse der Tod überwunden wird. Schnaible betonte: „Der Tod ist durch Jesus überwunden!” – womit ein guter Übergang zum letzten Thema (Auferstehung) am 28. März 2020 gegeben wäre ...


  • 2.1 – Alte Denkmuster:

    „Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!” (Dtn.21,23) sagten die Juden.

    1. Kor.1,23: „Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten!” sagen die Christen.

    -----> „Es geht darum, das Alte, neu zu sagen!” meinte die Referentin.

  • Heute am Montag, 28. März 2022 war der letzte und dritte Vortrag über die Vortragsreihe zu "Tod und Auferstehung Jesu" in der katholischen Heilig-Geist-Kirchengemeinde von Schorndorf.


    3. Abend: Der Glaube an die Auferstehung Jesu

    Der Vortrag wurde in 7 Teile aufgeteilt:

    1. 3.1 – Auferstehungszeugnisse im NT
    2. 3.1.1 – Begriffserklärung (auf"er"stehen, auf"er"weckt werden)
    3. 3.1.2 – „Osterformeln” z.B. 1.Kor.15: ältestes Zeugnis des Auferstehungsglaubens
    4. 3.1.3 – Ostererzählungen in den Evangelien
    5. 3.1.3.1 – Allgemeines
    6. 3.1.3.2 – Zwei Beispiele (Lk.24,12–32; Joh.20,11–18)
    7. 3.2 – Die Auferweckung . Jesu als Grund unserer Hoffnung

    3.1.1 – Begriffserklärungen

    eigero (gr.) = aufwecken / aufgeweckt werden

    ----> ursprünglichere Form! Besonders bei Paulus. Bei Paulus taucht nur einmal „anistemi”auf

    anistemi (gr.) = aufstehen

    ----> kommt im NT viel seltener vor

    Gott hat Jesus aus dem Tod aufgeweckt!


    3.1.2 – Das älteste Ostergericht (antiochenisches Glaubensbekenntnis 1. Kor.15,3b – 5):

    „ Der Messias starb für unsere Sünden gemäß den Schriften. Und: Begraben ward ---. Und: Auferweckt worden ist er am dritten Tag – gemäß den Schriften. Und: Zu schauen gab er sich Kephas, dann den Zwölf ”

    ----> stammte von der Jerusalemer Urgemeinde (um 33 n.Chr.)

    ▶️»für unsere Sünden«: „Für” – griech. „hyper” = wegen + für


    Christus ist WEGEN unserer Sünden und FÜR uns Sünder gestorben.

    ▶️»gemäß den Schriften«: Für die frühen Christen war das Schicksal Jesu im Thanak (= AT) vorgezeichnet! (Interessanter Exkurs zum Wort THaNaK: ----> setzt sich zusammen aus Thora (den 5 Büchern Mose) + den Nebilim = Propheten + Ketubim = sonst. Schriften // wenn Jesus bei der Speisung von 5 + 2 sprach (5 Broten + 2 Fischen) so verstanden dessen jüdische Zuhörer was damit gemeint war: 5 = die 5 Bücher Moses – das wichtigste, so wie das Brot das wichtigste zum Leben ist + 2 = Nebilim + Ketubim!)

    ▶️»am dritten Tag«: die Referentin verwies hier auf die Habilitationsschrift von Karl Lehmann zur "Geschichte vom 3. Tag" von 1968 und auf Hosea 6,1–3 ===>

    Der „dritte Tag” im AT – ein Beispiel: Hosea 6,1–3

    „... am dritten Tag richtet er uns wieder auf ...” ----> Gott hat diesen Jesus nicht im Stich gelassen. Gott war für ihn da und hat ihm neues Leben gegeben!

    Frau Bastian-Doh stellte dann die Frage, wann Auferstehung geschehe? „Schon im Moment des Todes = Der Moment meiner Auferstehung?” und sagte dann, „Der Augenblick des Todes ist der Augenblick des Gerichts: dann wird beurteilt, was ich schuldig geblieben bin! Gott wird es herrichten und „gerade biegen”.”


    3.1.3 – Die Ostererzählungen in den Evangelien 

    Grundsätzliches: (Hans Keller zitierend, der hierzu letztes Jahr ein neues Buch geschrieben hat)

    „ ... diese Ostererzählungen sind keine historischen Erlebnisberichte ... sondern sie sind spätere erzählerische Inszenierungen des ursprünglichen Osterbekenntnisses („Jesus ist auferweckt!”) und der Ostererfahrung („Er erschien”) und veranschaulichen das wesentlich Unanschauliche (den Glauben an die Auferstehung.)”

    In einer Tabelle stellte die Referentin nun die 4 Osterberichte der Evangelien zusammen; Markus kennt nur die Geschichte der Frauen am Grab, bei Matthäus gehe der auferstandene Jesus seinen Jüngern voraus nach Galiläa; Lukas, der 2 Werke des NT verfasst hat, vertritt 2 Wege:

    – vor der Auferstehung: der 1. Weg von der Provinz nach Jerusalem

    – nach der Auferstehung: der 2. Weg des Evangeliums von Jerusalem an die Grenzen der Welt ---> bis nach Rom; bei Johannes erscheint Jesus der Maria Magdalena.

    Jeder Evangelist erzählt anders von Ostern:

    MarkusMatthäusLukasJohannes
    Mk 16, 1–8
    (Mk 16,9–20)
    Mt 28, 1–19Lk 24,1–53Joh 20,1–21,19
    Mk kennt nur die Geschichte der Frauen am Grab.Leeres Grab
    Engel wälzt den Stein weg
    „Er geht euch voraus nach Galiläa”
    Erscheinung vor den Frauen
    Erscheinung vor den Jüngern in Galiläa
    Sendungs Befehl

    Frauen und Petrus am leeren Grab
    Emmaus
    Erscheinung vor den 11
    Erscheinung Jesu in Jerusalem
    (Himmelfahrt, 50–53)
    Maria von Magdala findet das leere Grab
    Wettlauf des Petrus und Johannes zum Grab
    Jesus erscheint Maria Magdalena
    Jesus erscheint allen Jüngern
    Jesus und Thomas
    Erscheinung am See Genezareth:
    – Der reiche Fischfang
    – Die dreimalige Frage an Petrus

    Was fällt auf? Das leere Grab ist nicht der Grund für unseren Glauben! Gott will alle seine geliebten Menschen für immer (bei sich) haben! + „Hätten die Evangelisten selbst ihre Ostererzählungen als historische Berichte aufgefasst, so hätten sie niemals so verfahren dürfen ... (?) Aber es sind ja von den jeweiligen Evangelisten quasi Predigten.” (Keller, S.77)


    3.1.3.2 – Zwei Beispiele für Ostererzählungen in den Evangelien (Lk.24,12–32; Joh.20,11–18)

    1.) Erscheinung Jesu auf dem Weg nach Emmaus:

    Erkennen des Auferstandenen geschieht nicht mit den Augen (?) sondern in den Herzen der Menschen.

    Kleopas + der andere hat keinen Namen: Der kann ich sein! In den versetz ich mich hinein! „Er legte ihnen dar ... was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.” (----> siehe oben) Während des Brotbrechens „wurden ihnen die Augen geöffnet und sie erkannten ihn”!

    2.) Die Erscheinung vor Maria Magdalena:  

    „Sagt Jesus zu ihr: Maria! Die wendet sich um und sagt auf hebräisch Rabbuni!” ----> Maria kommt in ihrer Trauer um dem geliebten Menschen nahe zu sein! Sie ist in Trauer um den geliebten Freund. Mit ihrem Herzen erkennt sie IHN. ----> Der Auferstandene ist auch für uns erfahrbar, wenn ich mein Herz erfrage. In unseren Herzen können wir ihn erfahren!

    ZUSAMMENFASSUNG

    Wie können wir heute den lebenden Jesus erfahren? Jesus geht auf unseren Wegen längst mit uns, noch ehe wir es bemerken (!) In der Versammlung der Gemeinde bricht ER das Brot und legt ER uns die Schrift aus. Er ist uns verborgen gegenwärtig.

    Johannes schreibt von der exemplarisch Liebenden, der ersten Apostelin – von Maria Magdalena.

    Auferweckung Jesu und der Toten

    meint nicht

    – physische Wiederbelebung des Leichnams

    – einen Ortswechseln eine ‚jenseitige’ Welt ‚hinter’ unserer Welt

    – einen Wechsel in ein Paralleluniversum (mit anderen Naturkonstanten)


    3.2 – Die Auferweckung Jesu als Grund unserer Hoffnung

    Was Auferweckung für uns bedeutet?

    – Zukünftige, vollständige Auferweckung in die Seinsweise Gottes hinein

    – Tägliche Aufregung aus dem Tod des Egoismus (des ‚GekrümmtSein in sich selbst’)

    Kurt Marti, Ostergedicht (1970) - Auszug (dieses durften wir nach dem Vortrag mit nach Hause nehmen):

    Das könnte den Herren der Welt ja so passen,

    wenn erst nach dem Tod Gerechtigkeit käme,

    ...

    Doch ist der Befreier vom Tod auferstanden,

    ist schon auferstanden und ruft uns jetzt alle

    zur Auferstehung auf Erden,

    zum Aufstand gegen die Herren,

    die mit dem Tod uns regieren.

    AUFERSTEHUNG HEUTE

    Das Christentum, die Auferstehungs-Religion

    ist Aufsteh–Religion!

    Zum Abschluss:

    Meditation zu Auferstehung  von Anton Rotzetter (konnten wir mit nach Hause nehmen)

    Jesus Christus

    Mit dir will ich aufstehen

     

    ... gegen Not und Tod

    ... gegen Folter und Leiden

    ... gegen Armut und Elend

    ... gegen Hass und Terror

    ... gegen Zweifel und Resignation

    ... gegen Unterdrückung und Zwang

    Mit dir will ich aufstehen


    ... gegen alles, was das Leben hindert

    Mit dir will ich einstehen

    ... für alles, was das Leben fördert.

    Sei du bei mir

    damit ich aufstehe mit Dir

  • Korrektur!!!

    3.1.2 – Das älteste Ostergericht f !!! (antiochenisches Glaubensbekenntnis 1. Kor.15,3b – 5):

    Richtig:

    3.1.2 – Das älteste Ostergedicht (antiochenisches Glaubensbekenntnis 1. Kor.15,3b – 5):

    – einen Ortswechsel in eine ‚jenseitige’ Welt ‚hinter’ unserer Welt

    3.2 – Die Auferweckung Jesu als Grund unserer Hoffnung

    Was Auferweckung für uns bedeutet?

    – Zukünftige, vollständige Auferweckung in die Seinsweise Gottes hinein

    – Tägliche Auferweckung aus dem Tod des Egoismus (des ‚GekrümmtSein in sich selbst’)




  • ... gegen alles, was das Leben hindert

    Mit dir will ich einstehen

    ... für alles, was das Leben fördert.

    Sei du bei mir

    damit ich aufstehe mit Dir

    Herr danke das Du bei mir bist und bleibst, mich so annimmst wie ich bin und ich von Dir lernen darf wie Du bist!

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

    Heute am Montag, 28. März 2022 war der letzte und dritte Vortrag über die Vortragsreihe zu "Tod und Auferstehung Jesu" in der katholischen Heilig-Geist-Kirchengemeinde von Schorndorf.

    Norbert,

    da sind aber einige kräftige Irrtümer verbreitet worden (jedenfalls wenn du es richtig wiedergibst, wovon ich ausgehe) - schade!

  • Ja, Heimo da muss ich Dir Recht geben! Zum Teil – wie auch schon in den beiden vorherigen Vorträgen - wurde mir hier zuviel Historisch-Kritisches geäußert! 

    Aber was hast Du konkret gemeint? Dann könnte man darüber diskutieren ... 


    In der Fragerunde kurz vor 21:00 Uhr nach dem Vortrag habe ich z.B. das Wort „Inszenierungen” stark kritisiert, weil sich das zu sehr nach „erfundenen Geschichten” anhört! Frau Bastian-Doh schloss in der Beantwortung meiner Frage daher nicht aus, dass Hans Keller hier durch das Wort „Inszenierungen” absichtlich provozieren wollte. 


    Auszug:

    3.1.3 – Die Ostererzählungen in den Evangelien 

    Grundsätzliches: (Hans Keller zitierend, der hierzu letztes Jahr ein neues Buch geschrieben hat)

    „ ... diese Ostererzählungen sind keine historischen Erlebnisberichte ... sondern sie sind spätere erzählerische Inszenierungen des ursprünglichen Osterbekenntnisses („Jesus ist auferweckt!”) und der Ostererfahrung („Er erschien”) und veranschaulichen das wesentlich Unanschauliche (den Glauben an die Auferstehung.)”

    Kommentar von mir: Ich sehe das ganz anders als H. Keller! Für mich sind die Ostererzählungen sehr wohl "historische Erlebnisberichte" bzw. zumindest Berichte, die einen "historischen Kern" beinhalten! Und dieser historische Kern ist eben die Auferstehung/Auferweckung des Jesus von Nazareth! Der am Karfreitag am Kreuz gestorbene Jesus .. i s t .. historisch „nach drei Tagen” bzw. „am dritten Tage” tatsächlich vom Tode auferstanden und vom allmachtgen Gott auferweckt worden! ----> Paulus bekennt das eindeutig wenn er sagt: „Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube vergeblich!” (1. Kor. 15,14) und in 1. Korinther 15,20 stellt Paulus unmissverständlich klar:

    „Nun aber . i s t . Christus aus den Toten auferweckt [worden]!” (RELB). Und auch wenn Paulus in 1. Kor. 15,6 davon berichtet, dass der Auferstandene „von 500 Personen (!) auf einmal” gesehen worden ist, so ist allein dies schon in meinen Augen ein klarer historischer Beweis, dass die Auferstehung Jesu ohne jeden Zweifel tatsächlich stattgefunden hat!

    Für mich sind die Ostererzählungen der beiden Jünger Jesu, von Matthäus Levi und von Johannes Zebedäus, daher keine „Inszenierungen”, sondern „Tatsachenberichte” ... – ohne wenn und aber!

  • Nach zwei Jahren wieder mal ein Vortrag über

    »Die Passion Christi - „Die Crux mit dem Kreuz”«

    in der katholisch. Heilig-Geist-Kirche, Schorndorf

    Gestern am Mittwoch, 20.3.2024,19:30–21:15 Uhr

    Darüber heute Mittag mehr: Zusammenfassung meiner 8 DIN-A5–Seiten/ 32 Personen anwesend.

  • Da ich z.Z. nur noch 8% Ladekapazität habe, schreibe ich so lange bis es schwarz wird, es werden also mindestens 2, wenn nicht sogar 3 Teile werden ...

    Die Vortragende erwähnt die Begriffe "Opfer"/

    "Sühne"/ "Erlösung"/ "Stellvertretung" – Begriffe mit denen der heutige Mensch oft nicht mehr viel mit anfangen könne ...

    1. Das Kreuz in der Kunstgeschichte

    ▶️seit wann gibt es das Kreuz im Christentum?

    ----> in den ersten 4 Jahrhunderten gab es keine Kreuzesdarstellungen! Denn "einer der am Kreuz hängt ist ein von Gott Verfluchter" (5. Mose)

    Irenäus von Lyon (um 200 n.C.) betonte als 1. das Kreuzzeichen.

    Vom 5. –9. Jhdt. ist der Beginn der Kreuzesdarstel- lungen: Jesus wird dargestellt als Sieger über den Tod/ Erst im MA kommt „der Schmerzensmann” auf, z.B. Grünwalder Altar, wo Christus mit Pestbeulen (!) dargestellt wurde; die Leiden ihrer Zeit – Pest im MA – wurden in Christus hineingelesen.

    In der Reformationszeit wird das Kreuz oft als

    "schöpferische Lebensmacht" oder aber im Protestantismus oft auch das „leere †” !

    ▶️Die Reformatoren betonten, dass Gott Christus im Tod nicht alleingelassen hat!

    2. Theorie aus dem Mittelalter:

    ▶️ Die Satisfaktionslehre von Anselm von Canterbury (* um 1033 in Aosta; † 21. April 1109 in Canterbury) hatte ein Römisch-Germanisches Rechtsverständnis als Grundlage: Schuld muss durch Strafe abgegolten werden! Ein Vergehen gegen Gott, muss mit besonderer Sühneleistung beglichen werden; es muß etwas göttliches – Jesus als Sohn Gottes – nötig gewesen sein, um Schuld des Menschen zu sühnen. Es ist somit eine „Ersatzleistung” von Jesus Christus.

    ▶️Aber die Erlösung des Menschen beginnt nicht erst mit Jesu Tod am †! ➡ Die Erlösung des Menschen beginnt in dem Moment als Gott entscheidet Mensch zu werden! meinte Frau Birgit Bronner.

    ▶️Nicht allein das † allein war notwendig, um Gott zu versöhnen!

    ▶️Wieso braucht Gott ein Opfer bzw. den Tod des eigenen Sohnes um die Menschheit zu versöhnen? – so fragen ja viele Menschen heutzutage.

    Manche sagen zum Opfer: Ich muss Gott ein Opfer bringen, damit ER gnädig mit mir ist. (Man meint das sei das Alte Testament – Verständnis!). Was aber laut Frau B.B. nicht so sei. Im AT galt: Die Opferkritik der Propheten! „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer!” ---> Dieser Satz stammt aus dem AT!

    ▶️Ich muß mich innerlich neu auf Gott ausrichten!

    Die Opfer im erneuern die Hingabe an Gott. Es gilt auch im jüdischen Glauben: Gott wendet sich dem Menschen zu! ➡ Zuerst war Befreiung – dann erst Gebote. Gott schenkt Freiheit, gibt Leben in der Schöpfung! – mit jedem Opfer erneuere ich diesen Bund (mit Gott), diese Beziehung mit Gott. Opfer = Zeichen der Hinwendung und Hingabe und Erneuerung an Gott!

    ▶️Im Englischen gibt es die Wörter Victim und Sacrify. // Sacrify = verzichte auf etwas, erdulde etwas für höheren Wert

  • Teil 2:

    ▶️Im Englischen gibt es die Wörter Victim und Sacrify. //

    Sacrify = verzichte auf etwas, erdulde etwas für höheren Wert, Hingabe

    Victim = Menschen, die zum Opfer gemacht werden, z.B. schuldlos im Krieg geopfert, = keine Hingabe

    Im Tod Jesu kommt beides zusammen, wird aber auch aufgelöst! In Mk. 3 wird schon beschlossen Jesus umzubringen! Sadduzäer + Römer verbin-den sich gegen Jesus.

    ▶️Gott wird Mensch! Jesus verkündet die Liebe Gottes – aber Menschen bringen ihn um. /

    ▶️Wie ist es mit der Allmacht Gottes und mit der Ohnmacht Gottes? ----> Die Freiheit des Menschen ist Gott so viel wert, dass er bereit ist den Tod seines Sohnes hinzunehmen.

    ▶️ † als Zeichen der Hoffnung – Gott lässt ihn nicht im Tod! ➡ Aus der Erfahrung „Jesus lebt!”   wurden ja erst die NTlichen Evangelien aufge-schrieben!

    Paulus nimmt dann in seinen Schriften (z.B. 1 Kor 5,7) den Opferbegriff auf: ----> Jesu Leben: Sein † war Konsequenz seines Lebens! (siehe z.B. Phil.2,7f.)

    ▶️ Jesus wurde hingerichtet von Menschen – Er wollte es ja ----> Gethsemane ---> für Hinrichtung ist Jesus nicht verantwortlich. In seinem Tod kommen beide Vorstellungen zusammen: Sacrify + Victim.

    Mit dem Hingerichteten identifiziert sich Gott und macht sich in diesem Sinne selbst zum Opfer!

    Nun kamen einige Zwischenfragen von den 31 Zuhörerinnen und Zühorern:

    ▶️War alles so schon Geplant von Gott? ----> Frau B.B. meinte das sei alles "Nachträgliche Interpretation".

    Mein ehemaliger Gemeinschaftskunde-Lehrer im Gymnasium, Herr Schnaible meinte unter Bezug-nahme auf 1. Petr. 1,18ff. („Ihr wisst, dass ihr aus eurer nichtigen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold, 19 sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. 20 Er war schon vor Grundlegung der Welt dazu ausersehen und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschien-en.”) „Er (also Jesus Christus!) war schon vor Erschaffung der Welt auserwählt!” und betonte das Loskaufopfer und das Blut Christi und den Passahlamm-Opfergedanken, den er bei Frau Bronner vermisst habe. Den Passahlamm-Gedanken hab auch ich aufgegriffen mit 1 Korinther 5,7 und unter Verweis auf den Ausspruch Johannes des Täufers »Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!«. Eine Frau erwähnte das Weinberg-Gleichnis, das Jesus ja auch auf seinen Tod hin erzählt hatte. Die Frage „War es Gottes Wille, dass Jesus Christus sterben musste?” bewegte Viele in der gestrigen Runde! Eine Frau war überzeugt: „Gott wollte nicht, dass sein Sohn am Kreuz stirbt!” Frau B.B. meinte: „Es gilt, das Erlösungsgeschehen frei-legen dafür, dass die Hingabe Christi richtig dadurch zum Vorschein kommt, damit es Menschen verstehen können. Mit dem Begriff „Hingabe” können manche Menschen mehr anfangen als mit "Opfer" oder "Sühne" ...”

    „Das Erlösungsgeschehen des Kreuzes, darinnen seien alle schrecklichen Leiden unserer Zeit miteinbezogen, es ist allen, die solches erleben müssen, im Kreuz Jesu dies ein Trost worden.” so Frau B. weiter.

    Zum Abschluss des Vortrags, die Biblische Tradition aufnehmend – Stichwort Stellvertretung – zitierte B.B. Michael Bort:

    „Jesus tritt an die Stelle, die er für uns offen hält – das Böse am Kreuz das von Jesus ausgehalten wird – dadurch ist für mich der Raum offen, daß auch mein Böses, meines in mir was unheil ist durch den Sieg über das Böse am Kreuz für mich das Böse mit in den Tod genommen und es in neues Leben verwandelt, daß auch ich die Hoffnung haben kann. dass ich von diesem Bösen erlöst werde!” – Ein schwieriger Satz, der mehrmals gelesen werden sollte, um ihn ganz zu verstehen. „So ...” fährt Michael Bort fort „... ist durch den † Jesu Raum entstanden, wo jeder von uns diesen Raum hat.”

    In der anschließenden Diskussion und Frage- runde meinte Dekan Kessler „Es geht um Versöhnung und Erlösung. Wechen Rucksack tragen wir herum mit Schuld, die uns bedrückt, niederdrückt, was uns belastet! Jesus nimmt uns die Last ab, Jesus nimmt den Menschen an in Liebe und Barmherzigkeit. „Du bist das geliebte Kind!” So wie der verlorene Sohn ohne Vorbedingung aufgenommen wird! ----> Das ist Erlösung!” Der kath. Dekan verwies dann noch auf Jesaja 58 („2Wie ein Volk, das Gerechtigkeit übt: ... „Nein, das ist ein Fasten, wie ich es liebe: / die Fesseln des Unrechts zu lösen, / die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, / jedes Joch zu zerbrechen,

    Jes 58,7 an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, / die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden / und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen.”)

    „Das ist Gerechtigkeit; sich Armen, Schwachen und Unterdrückten zuzuwenden! (wie Jesus es uns vormachte! – Anm. von mir)”

    „Das war das Grundproblem von Martin Luther: »Wie finde ich einen gnädigen/gerechten Gott?« im Römerbrief fand er diese Antwort!” so Kessler zum Abschluss seiner Stellungnahme.

    ▶️Schlussbemerkung von Birgit Bronner:

    Das † hat diesen Aspekt, dass Liebe Gottes nicht aufhört, selbst wenn ich ihn, Gott, umbringe! Das ganze Leben Jesus erlöst mich!