Römer 7,18-19 In mir wohnt nichts Gutes

  • Ach, wie lebensfern sie die worte des Paulus im sehr eingeengtem Sinn interpretieren !!


    Da nehme ich mir ernsthaft vor, anlässlich der SS _ Betrachtung dieses Viertels den Hebräerbrief schriftlich ( ! ) zu übersetzen (wie ich es einmal beim Brief an die Römer tat !) - - und dann wird daraus gerade, dass der Nestle Aland neben mir liegt und ich den einen oder anderen Text im Grundtext nachlese !!

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Wir Menschen, im Grunde alle Menschen machen eine Erfahrung: alles, was uns selbst betrifft, unser eigenes Ego und unser eigenes Wohlbefinden, tut sich wie von selbst. Es ist für uns keine Schwierigkeit, Dinge zu tun, die vorrangig uns selbst nutzen – wenn wir darüber reflektieren, was diese Entscheidungen oft für andere Menschen bedeuten, stellen wir fest, dass diese Entscheidungen im Grunde nicht gut waren.

    Der Mensch merkt also: Dinge, die wir mit Leichtigkeit tun, dienen oft nur uns selbst, nicht anderen Menschen. Der Mensch kommt daher zum Gedanken: "in mir wohnt nichts Gutes". Das Gute scheint also, irgendwie, außerhalb von uns zu existieren. Dass es existiert, merken wir wiederum, wenn wir etwas für andere Menschen tun, dass es uns erfüllt, wenn wir selbstlos agieren. Es gibt Untersuchungen zum Thema ehrenamtliches Handeln. Der Mensch steht vor einem Widerspruch: was uns mit Leichtigkeit von der Hand geht, ist oft nichts Gutes; aber wenn wir, trotz aller Schwere, Gutes tun, bedeutet es für uns etwas Erfüllendes.

    Gleichzeitig lehren uns die empirischen Wissenschaften, dass wir biologistisch gesehen um unser eigenes Dasein und unser Überleben kämpfen. Auf der biologistischen Ebene sind Werte wie "das Gute", also die rein geistigen, scheinbar irrelevant. Sie werden erst bedeutsam, wenn es um unser Überleben als Gruppe geht.

    Die Menschen wissen, dass das in einer gewissen Beziehung zu Gott stehen muss, denn Gott hat uns nicht als Einzelwesen geschaffen, sondern als Menschheit. Insofern richten sich die göttlichen Gebote immer auf unser Verhältnis zum Nächsten und versuchen, es in einem harmonischen Ganzen zu regulieren.

    Menschen versuchen also, diese Gebote zu halten, und wie die ersten Christen merken sie oft "Es gelingt uns nicht, unsere Selbstsucht ist stärker". Je mehr Menschen an religiösen Geboten scheitern, desto stärker ist ihr Hoffen auf einen gnädigen Gott, denn sie sind in diesem Sinne erlösungsbedürftig.

    Gleichzeitig gibt es Menschen, mit einer positiven Selbsterfahrung, was ihr eigenes Handeln angeht. Diese glauben manchmal daran, dass sie entweder besonders begnadet sind, seit ihrer Geburt, oder dass sie keinen gnädigen Gott brauchen, weil sie glauben die verschiedenen Gebote locker halten zu können.

    Der Mensch schwebt daher immer in einem Zwiespalt zwischen Gnade und Gesetz, zwischen Mühe und Gnade, zwischen Erlösungsbedürftigkeit und eigener Möglichkeiten.

    Wie erklären wir das Ganze außenstehenden Menschen, die das Christentum nicht kennen?

    YHVH sagte "Ich bin, der ich bin", es ist der Ausdruck von einem ureigenen, absoluten Bewusstsein, das in und für sich selbst besteht. Wir merken, dass wir das Gute tun, wenn wir bewusst handeln, wenn wir versuchen, uns nicht durch unseren Geist und Körper dominieren zu lassen. Das Böse gewinnt überall dort Raum, wo der Mensch kein bewusstes "Nein" zu ihm sagt, es schleicht sich gewissermaßen ein.