2022/Q1/04 | Hebräerbrief | Jesus, unser treuer Bruder

  • Einleitung:

    Merktext

    Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hatte er gleichermaßen daran Anteil, auf dass er durch den Tod die Macht nähme dem, der Gewalt über den Tod hatte, nämlich dem Teufel. (Hbr 2,14)

    Hebräer 1 spricht von Jesus als dem Sohn Gottes, dem Herrscher über die Engel und dem „Abglanz seiner Herrlichkeit und ... Ebenbild seines Wesens” (Hbr 1,3). In Hebräer 2 ist Jesus der Menschensohn, der niedriger als die Engel gemacht wurde (was für ein Wechsel! – Anm. von mir!) und der die menschliche Natur mit all ihrer Gebrechlichkeit, bis hin zum Tod, annahm (Hbr 2,7).

    In Hebräer 1 sagt Gott über Jesus: „Du bist mein Sohn” (Hbr 1,5). In Hebräer 2 bezeichnet Jesus die Menschenkinder als seine Brüder (Hbr 2,12).

    In Hebräer 1 erklärt der Vater die göttliche Souveränität des Sohnes (Hbr 1,8–12). In Hebräer 2 bekräftigt der Sohn seine Treue zum Vater (Hbr 2,13).*

    In Hebräer 1 ist Jesus der göttliche Herr, Schöpfer, Erhalter und Herrscher. In Hebräer 2 ist Jesus der menschliche Hohepriester, barmherzig und treu.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beschreibung Jesu als ein treuer und barmherziger Bruder in der Beschreibung des Sohnes als die höchste Manifestation des ewigen Schöpfer-gottes dargestellt wird (Hbr 1,1–4).

    (aus: Studienanleitung Standardausgabe mit Lehrerteil: In diesen letzten Tagen: Die Botschaft des Hebräerbriefes, S. 43)

    * deswegen sagte „der Mensch Jesus” auch voller Demut in Joh. 17,3: „Der du der allein wahre Gott (!) bist!”

    Weitere 4 Themen der Lektion 4 für diese Woche vom 15. bis 21. Januar 2022:

    ▶️ Der Bruder als Erlöser, der sich nicht schämt, sie (die Menschen - Anm. von mir!) Brüder zu nennen!

    ▶️ Der "Fleisch und Blut" wie wir hat und doch der sündlose Jesus ist! – oder: Christus ist wie wir und doch anders!

    ▶️ Was bedeutet es, wenn von Jesus gesagt wird, dass ER "Durch Leiden vollkommen gemacht" ist?

    ▶️ Der "Bruder Jesus" als unser Vorbild!


  • Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beschreibung Jesu als ein treuer und barmherziger Bruder in der Beschreibung des Sohnes als die höchste Manifestation des ewigen Schöpfer-gottes dargestellt wird (Hbr 1,1–4).

    Lieber Norbert, wir Menschen neigen dazu unsere Fähigkeiten, Intelligenz oder Leistung zu betonen uns Denkmäler zu setzen.

    Jesus hätte als Mensch alle diese Macht als Gott einsetzen können, aber das tat er aus Liebe zu seinem Vater und den Menschen nicht.

    Das zu begreifen, ist eines der schwierigsten Lektionen unseres Lebens.

    Einfach danke zu sagen, Herr Du hast mich bis hierher wunderbar geführt.

    Gottesbeziehung als Gegenwart zu verinnerlichen. Die Zeit....

    Zitat:

    Die alten Griechen hatten zwei Bezeichnungen für die Zeit: Chronos und Kairos.

    Der griechische Gott Chronos, Vater des Zeus, steht für den tickenden Sekundenzeiger, die fallenden Körner der Sanduhr.

    Chronische Folgen sind die Leiden des passiven Menschen, der sich nicht mit den Ursachen seiner Unstimmigkeiten beschäftigt.

    Wer seine Lebenszeit nicht effizient nutzt, der wird von Chronos verschlungen. Dem aktiven Menschen ist Chronos der Schatz an Erfahrungen und Weisheiten.

    Kairos hingegen, der jüngste Sohn des Zeus, ist der Gott des rechten Augenblicks und der günstigen Gelegenheit.

    Kairos trennt die Verbindung zur Vergangenheit. Die Chancen liegen im aktuellen Moment.

    Um die Gelegenheit am Schopf zu packen, muss man achtsam im Moment leben. Denn der richtige Augenblick ist flüchtig.

    Chronos ist quantitatives Zeitempfinden, Kairos ein qualitatives.

    Chronos steht für Erfahrungen, Kairos für Möglichkeiten.

    Chronos ist die Vergangenheit und die Zukunft, Kairos ist die Gegenwart.

    Chronos ist beschränkt, Kairos ist dimensionslos.

    Du kannst weder die Vergangenheit noch die Zukunft kontrollieren. Es gibt nur die Gegenwart.

    Nur in diesem Moment kannst du sein, wirken, erschaffen. Nicht gestern oder heute, sondern genau jetzt.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Jesus hätte als Mensch alle diese Macht als Gott einsetzen können, aber das tat er aus Liebe zu seinem Vater und den Menschen nicht.

    Das zu begreifen, ist eines der schwierigsten Lektionen unseres Lebens.

    Das haben wohl nicht mal Jesu Jünger begriffen!

    Auch Jesu Apostel hofften ja, dass Jesus nach seinem triumpalen Einzug in Jerusalem am Palmsonntag die Juden nun endlich von der Herrschaft der Römer befreien werde (Apg.1,6) und die himmlischen Heerscharen herbeirufen werde, um die Römer zu besiegen! Dass aber Jesu Weg direkt ans Kreuz führen sollte, das konnten die Apostel damals noch nicht begreifen! Ein "leidender Messias" (Jes.53) war in ihrem Weltbild nicht vorgesehen! Vermutlich wollte der Apostel Judas Jesus zwingen seine göttliche Macht zu offenbaren, weshalb er ihn verraten hatte. Auch das Volk der Juden erwartete ja den "siegreichen Messias"!

    Erst nach Jesu Auferstehung sahen die 11 Apostel das dann anders!

    Und das heutige Judentum lehnt Jesus als Messias deshalb ab, weil ER die Welt ja bis jetzt nicht erlöst habe vom Krieg, von der Gewalt und von der Ungerechtigkeit, die immer noch auf Erden herrscht!

    Und andre Kritiker des Christentums kritisieren die jetzigen Zustände und fragen sich warum die Wiederkunft bislang ausgeblieben ist?

    Während der Zeiger auf der Uhr des Chronos – also die chronologische Zeit – unvermindert weiterläuft — , die Uhr tickt und tickt, Sekunde um Sekunde, Minute um Minute vergeht unaufhaltsam! — warten wir Christen ja auf den eigentlichen Kairos - den Zeitpunkt des rechten Augenblicks von Jesu Wiederkunft! Wann wird dieser aktuelle Moment sein? Seit beinahe 2000 Jahren wartet die Christenheit auf genau diesen entscheidenden Kairos des Jüngsten Tags!

    Also, wann wird dieser aktuelle Moment sein? Das weiß allein Gott der Vater (Markus 13,32)

    Und doch sollten wir Christen so leben, als wenn dieser Kairos "genau jetzt" schon da wäre! Auf diesen alles entscheidenden exakten Kairos sollte all unser Sehnen und Leben hin ausgerichtet werden! Ein Christ sollte immer in der Naherwartung unseres Herrn leben, wie bereits Paulus, der in seinem Ruf »Maranatha!« (1.Kor.16,22) jeden Tag die Wiederkunft Jesu erwartet hatte! Fest steht, dass dieser exakte Kairos bereits seit Ewigkeiten feststeht und ganz gewiss – hoffentlich bald! – kommen wird! Jesus hat versprochen, dass ER wiederkommen werde und Jesus hat keines seiner Versprechen je gebrochen!

  • Und das heutige Judentum lehnt Jesus als Messias deshalb ab

    Er ist auch in der Christentumsgeschichte unzählige Male abgelehnt worden,

    nämlich jedesmal dann, wenn man versuchte, ein Reich Gottes auf Erden zu errichten.

    Sei es durch die Römische Kirche,

    sei es durch die Puritaner mit ihrer Massachusetts Bay Colony oder Plymouth,

    sei es durch Amish oder Hutterer, die eine heilige Enklave innerhalb der bösen weiten Welt aufbauten,

    sei es durch jene schwärmerischen Strömungen, die sagten, man könne sündlos werden, etc.,

    sei es durch die Rückkehr zum Gesetz.

    Die Kommode ist immer etwas anders, aber der Geist ist letztlich immer derselbe.

    Immer wird versucht, einen Gottesstaat zu errichten.

  • sei es durch die Rückkehr zum Gesetz.

    Das stimmt so nicht!

    Als ich noch Adventist war habe ich Jesus auch nicht als Messias abgelehnt nur, weil ich einen Teil des Gesetzes (richtig übersetzt eigentlich TORA=WEISUNG) noch für gültig hielt!

    Und ich denke mal auch auf andere hier, die noch Adventisten und Christen sind trifft das nicht zu!

    Im übrigen:

    G´tt und seinen Nächsten zu lieben gehört auch zur Weisung!

    Wenn du schon so gegen die Weisung bist, dann darfst du dich daran auch nicht halten!

  • Der "Fleisch und Blut" wie wir hat und doch der sündlose Jesus ist! – oder: Christus ist wie wir und doch anders!

    Durch Inkarnation ist der prä-inkarnierte Christus mit der menschlichen Natur ausgestattet worden (STA, S.182) und hat "Fleisch und Blut" angenommen, um wie wir Menschen zu sein (Hebr.2,14). Und doch ist Christus wie wir und doch anders. (aaO)

    Christus ist wie wir und doch anders!

    1.) ER IST GANZ UND GAR MENSCH! Wie wir!

    Inwiefern ist er "anders"? Nun, ER - Jesus - war wahrhaft Mensch, ausgestattet mit allen Beschwernissen, die auch uns Menschen betreffen; Jesus hatte Hunger und Durst, wurde müde und ganz besonders im Garten Gethsemane war ER auch voller Verzweiflung und hatte wie ein jeder Mensch auch, große Angst vor dem Tod! Jesus musste leiden, wie auch wir Menschen leiden müssen. Indem Jesus Fleisch und Blut angenommen hatte und das damit verbundene Leiden annahm, teilte er voll und ganz das Schicksal seiner menschlichen Brüder (Hbr 2,14). (STA, S.184) Jesus starb auch unseren Tod! Jesu Leiden im Tod (Hebräer 2,9), das Annehmen seiner Sterblichkeit, machte nun (wie es die Studienanleitung im Lehrerteil ausdrücklich betont!) IHN endgültig „niedriger ... als die Engel”, die im Gegensatz dazu, den Tod nicht erleiden. (aaO)

    2.) ER IST DOCH GANZ ANDERS!

    Inwiefern ist Jesus aber anders als wir? Nun, einmal war er laut Hebräer 1 in seinem vormenschlichem Dasein „nahe bei Gott, an seiner rechten Seite” (Hbr 1,13)! Und zum anderen sagt der HB, dass Jesus in Bezug auf die Sünde anders war als wir. (STA, S.48)

    1. Er war zwar wahrhaft Mensch und doch ohne Sünde (Hbr 4,15). Jesus wurde in allem geprüft wie wir und doch blieb Jesus ohne Sünde! Etwas was wir Menschen leider nie sein werden, nie schaffen werden, so sehr wir uns auch anstrengen mögen „sündlos zu leben”! (----> siehe Römer 7,14–20)**
    2. Jesus hatte eine menschliche Natur, die „heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden” war (Hbr 7,26).
    3. Jesus war nicht „fleischlich, unter die Sünde verkauft” (Röm 7,14; siehe auch V. 15–20) wie wir es sind!
    4. Jesu Natur wurde nie durch die Sünde beeinträchtigt, weshalb ER daher auch unser Erlöser werden konnte und sich als „unbefleckt[es]” Opfer an unserer Statt (Hbr 7,26–28; 9,14) Gott geopfert hat!

    ** Exkurs: Obwohl die STA auf Seite 48 davon spricht, dass Jesus Christus „uns die Kraft gab, ein rechtschaffenes Leben zu führen” ... und „das Gesetz in unsere Herzen zu schreiben (Hbr 8,10)”, grenzte es an Vermessenheit, anzunehmen, dass wir unserer „sündigen Natur” dadurch entfliehen könnten. Das sollte uns angesichts der Warnung des Apostels aus 1. Johannes 1,10 („Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.”) doch wohl klar sein – oder wie seht Ihr das liebe Forumsteilnehmer?


    Abkürzungen:

    STA = Studienanleitung Standardausgabe mit Lehrerteil zum Hebräerbrief für das 1. Quartal 2022

    S. = Seite

    Hebr. / Hbr. = Hebräer

    aaO = am angegebenen Ort

    HB = Hebräerbrief

    Röm = Römerbrief

    V = Vers bzw. Verse

  • Mit Rückkehr zum Gesetz ist ja etwas anderes gemeint.

  • ** Exkurs: Obwohl die STA auf Seite 48 davon spricht, dass Jesus Christus „uns die Kraft gab, ein rechtschaffenes Leben zu führen” ... und „das Gesetz in unsere Herzen zu schreiben (Hbr 8,10)”, grenzte es an Vermessenheit, anzunehmen, dass wir unserer „sündigen Natur” dadurch entfliehen könnten.

    Wenn wir das Leben was uns jesus geschenkt hat, durch die Taufe unsere Schuld bedeckt, und der Kraft des HL. Geistes ist es uns möglich

    gerecht zu leben! Wenn wir aber versagen können wir jederzeit Gnade und Vergebung erbitten!

    Dazu bedarf es der Liebesverbindung zu Jesus, wie er sie zu seinem Vater hatte!

    Das sollte uns angesichts der Warnung des Apostels aus 1. Johannes 1,10 („Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.”) doch wohl klar sein – oder wie seht Ihr das liebe Forumsteilnehmer?

    Das gilt nur für die, meinen keine Sünder zu sein...

    Wohl dem der den kleinen Unterschied versteht, was ein "gerechtfertigter" Sünder bedeutet.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Das sollte uns angesichts der Warnung des Apostels aus 1. Johannes 1,10 („Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.”) doch wohl klar sein –

    wobei allerdings nicht verschwiegen werden sollte, dass der Apostel Johannes in 1. Johannes 3, 9 meint, dass man nicht sündigen könne. „Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde denn sein Same* bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen , weil er aus Gott geboren ist.” (ELB). Das was eigentlich wie ein Widerspruch zu 1. Johannes 1,10 aussieht, hat bereits Generationen von Theologen📖 Kopfzerbrechen bereitet!  

    Hierbei ist aber meines Erachtens zu bedenken und zu beachten: 

    1. Das „aus Gott geboren-Sein” setzt eine Bekehrung durch den Heiligen Geist voraus! Nur mit dessen und mit Jesu Hilfe „können wir »keine Sünde tun«”! Unsere „fleischliche” Natur ist dazu gar nicht in der Lage, weil ...
    2. ... * „des Menschen »Same« durch die Erbsünde (Psalm 51,7) bzw. Erbschuld „verunreinigt” wurde!
    3. Erst durch des Heiligen Geistes „Same”, der durch eine "geistige Wiedergeburt" dem begnadigten Sünder "neue weiße Kleider" – reingewaschen durch das am Kreuz von Golgatha vergossene Blut Jesu – angezogen hat, können wir nicht sündigen!
    4. Deshalb müssen wir „aus Gott geboren” sein!
      📖 So manch ein evang. Theologe nannte 1.Joh.3,9 auch schon mal „eine unevangelische Bibelstelle”!

    Das gilt nur für die, die meinen keine Sünder zu sein...

    Wohl dem der den kleinen Unterschied versteht, was ein "gerechtfertigter" Sünder bedeutet.

    Ja, Bogi, Du hast vollkommen Recht! Deswegen sprach ja unser Martin Luther von „simul justus et peccator”! – also vom „begnadigtem Sünder" bzw. von einem "gerechtfertigten" Sünder, der sowohl „gerecht als auch (nachwievor – siehe Römer 7,14ff.!) Sünder zugleich” ist. Das meint ja Luthers lateinisches Zitat!

    Zitat

    „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben,

    so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus!” (Römer 5,1)

  • wobei allerdings nicht verschwiegen werden sollte, dass der Apostel Johannes in 1. Johannes 3, 9 meint, dass man nicht sündigen könne. „Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde denn sein Same* bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen , weil er aus Gott geboren ist.” (ELB). Das was eigentlich wie ein Widerspruch zu 1. Johannes 1,10 aussieht, hat bereits Generationen von Theologen📖 Kopfzerbrechen bereitet!

    Was ist das Thema bei Johannes, Norbert?

    Es gab welche, die sagten, sie hätten nicht gesündigt und Christus sei nicht für unsere Sünden gestorben.

    Ist Dir das unbekannt? Dann schau Dich nochmal genau hier im Forum um, dann siehst Du es.

    Wie oft wurde das allein hier schon besprochen?

    Sprich: es gibt überhaupt kein Einsehen darin, dass man der Gnade bedarf, sondern die Gnostiker kamen durch ihre eigene Erkenntnisleistung zu Gott.

    So schreibt Johannes ferner:

    Kinder, niemand verführe euch! Der die Gerechtigkeit Tuende ist gerecht. (Schaut also nicht, was jemand behauptet, wie rein er ist, sondern ob ers auch tut!)

    Der die Sünde Tuende ist vom Teufel, denn dieser sündigt von Anfang an.

    Dazu ist der Sohn Gottes offenbart worden, dass er die Werke des Teufels auflöse.

    Jeder aus Gott Gezeugte aber tut die Sünde nicht, weil sein (Gottes) Same in ihm bleibt;

    und sündigen kann er nicht, weil er aus Gott gezeugt ist.

    Daran sind die Kinder Gottes offenbar und die Kinder des Teufels;

    jeder, der nicht die Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und wer seinen Bruder nicht liebt.

    Denn dies ist die Botschaft, die ihr gehört habt von Anfang an, dass wir einander lieben sollen ... (1Joh 3,7-11)

    Heißt: wer keine Nächstenliebe übt, der ist nicht aus Gott.

    Behauptet jemand, aus Gott zu sein, so schaue, was er tut.

    Wenn man diese Liebe Gottes erkannt hat, kann man andere nicht mehr hassen und verachten.

    Das bedeutet NICHT, dass man nicht um Dinge streiten kann oder andere kritisiert oder Irrlehren verurteilt. Das tun die Apostel doch andauernd!

    Aber man hasst andere nicht, sondern im Gegenteil, man hat Mitgefühl mit ihnen.

    Das Gericht über den etwaigen Übeltäter oder Irrlehrer obliegt Gott.

    Aber solange wir hier auf Erden sind, haben wir uns und andere natürlich vor Irrwegen möglichst zu schützen.

    Ich kann nicht sagen: "Ach, probier das doch mal aus mit dem Islam; ist ne Erfahrung wert."

    Natürlich widerspricht man dem. Gleichsam aber muss man akzeptieren, wenn jemand diesen Weg oder einen anderen Weg einschlägt.

    Paulus sagte dazu: Anathema, was ständig mit "Sei verflucht" übersetzt wird.

    Anathema heißt zu Deutsch: Er sei Gott dahingegeben.

    Das heißt: Nicht mehr wir leisten hier Überzeugung oder Rettung, sondern wir haben es, wenn jemand andere Wege verfolgen will,

    in Gottes Hände zu geben. Wir sind raus.

    Jesus sagte dazu: Klopft euch den Staub von den Füßen, wenn man euch in einer Stadt oder einem Hause nicht aufnehmen wollte.

    Es betrifft auch jede Diskussion hier: Wenn es auf Hass oder Verachtung beruht, dann hat man an diesen Worten Johannis versagt.

    Das muss man sich vor Augen halten.

    Ich halte die Kritik mancher evangelischer Theologen an diesen Stellen für ziemlich dumm.

    Johannes schrieb vor allem deshalb keine "evangelischen Bibelstellen", weil er nicht evangelisch war.

    Denn jene Theologen meinen mit "evangelisch" = Theologie der Evangelischen Kirche.

    Das mögen sie bedauern, aber das interessierte einen Johannes ja nicht.

  • 1. Johannes 3, 9 ... nicht sündigen

    Anathema heißt zu Deutsch: Er sei Gott dahingegeben.

    Das heißt: Nicht mehr wir leisten hier Überzeugung oder Rettung, sondern wir haben es, wenn jemand andere Wege verfolgen will, in Gottes Hände zu geben.

    Danke Simon für diese Übersetzung, die mir so nicht bekannt war!

    • Offizieller Beitrag

    So manch ein evang. Theologe nannte 1.Joh.3,9 auch schon mal „eine unevangelische Bibelstelle”!

    Norbert, bitte hör doch auf mit solchen Aussagen: wieder ein Beispiel, wo du die Bibel aufteilst in "inspiriert" und "nicht inspiriert". Zum exakten Verständnis des Evangeliums gehört auch die Stelle 1.Joh 3,9. Wenn du es nicht verstehst, bitte Gott um Weisheit, und schiebe die Schuld nicht auf die Bibel und ihre Schreiber.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

  • Zum exakten Verständnis des Evangeliums gehört auch die Stelle 1.Joh 3,9. Wenn du es nicht verstehst, bitte Gott um Weisheit, und schiebe die Schuld nicht auf die Bibel und ihre Schreiber.

    Das habe ich doch gar nicht getan, sondern ich habe nur die Einschätzung mancher evang. Theologen zitiert, die ich ja nicht übernehme, wie ich in den 4 Erläuterungen zu 1.Joh 3,9 ja aufgezeigt habe.

  • Der Bruder als Erlöser, der sich nicht schämt, sie (die Menschen - Anm. von mir!) Brüder zu nennen!

    Merktext:

    „14 Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hatte er gleichermaßen daran Anteil, auf dass er durch den Tod die Macht nähme dem, der Gewalt über den Tod hatte, nämlich dem Teufel, 15 und die erlöste, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mussten. 16 Denn er nimmt sich nicht der Engel an, sondern der Kinder Abrahams nimmt er sich an. 17 Daher musste der Sohn in allem seinen Brüdern gleich werden, auf dass er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott, zu sühnen die Sünden des Volkes.”

    (Hebräer 2,14-17)


    Der Abschnitt Hebräer 2,14–16 beschreibt uns als „Sklaven des Teufels”, Jesus aber als unseren Erlöser. Als Adam sündigte, gerieten die Menschen unter die Macht Satans. Wir Menschen hatten also nicht die Kraft, der Sünde zu widerstehen. (Römer 7,14–24) ----> Das – der Sünde zu widerstehen! – muss aber das Ziel aller „Heiligung” sein! (Anmerkung von mir!) Jesus nahm jedoch unsere menschliche Natur an und wurde Fleisch und Blut wie wir. Er erlöste uns.* Hallelujah! (Anmerkung von mir!) Er schämte sich nicht uns „Brüder” zu nennen (Hbr 2,11).

    Paradoxerweise offenbarte Jesus, indem er unsere Natur annahm und uns erlöste, auch seine göttliche Natur. Im Alten Testament ist der wahre Erlöser Jahwe (z.B. Ps 19,15; Jes 41,14; 43,14; 44,22; Jer 31,11; Hos 13,14).

    Jesus nahm uns als Teil seiner Familie an.

    Gott möchte, dass wir Jesus als unseren Gott und unseren Bruder anerkennen. Als unser Erlöser hat Jesus unsere Schuld bezahlt*; als unser Bruder hat Jesus uns den Weg gezeigt, wie wir leben sollen, damit wir „seinem Sohn gleich ... werden, damit sein Sohn der Erstgeborene unter vielen Geschwistern werde” (Römer 8,32 NLB).

    Frage: Warum war das, was Jesus tat, eine viel größere Selbsterniedrigung als bei Mose, und was lehrt uns das über Gottes Liebe zu uns? ----> Meine Antwort hierauf lautet: Weil DER EWIGE GROSSE GOTT in Jesus ganz gering und klein wird und sich zum Mensch erniedrigt, der seine strahlende-himmlische HERRlichkeit verlassen hat!

    * Jesus zerstörte die Macht des Teufels, indem er als sündloses Opfer für unsere Sünden starb und so unsere Vergebung und Versöhnung mit Gott ermöglichte (Hebräer 2,14–17).

    (Zusammenfassung der Seiten 44 – 46 aus der Studienanleitung Standardausgabe zum 1. Quartal 2022: "In diesen letzten Tagen: DIE BOTSCHAFT DES HEBRÄERBRIEFS", Advent-Verlag)

  • Norbert, bitte hör doch auf mit solchen Aussagen: wieder ein Beispiel, wo du die Bibel aufteilst in "inspiriert" und "nicht inspiriert".

    Wo ist das Problem? Warum darf Norbert solche Sachen nicht anfragen? Man kann ja dann darauf eingehen und es erläutern (wenn man es kann),

    und vielleicht hilft das, Sachen besser zu verstehen, die einem erstmal widersprüchlich erscheinen.

  • Der "Bruder Jesus" als unser Vorbild!


    Merktext:„1 Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, 2 und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. 3 Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, dass ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst. 4 Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde.” (Hebräer 12,1–4)

    Ein weiterer Grund, warum Jesus unsere menschliche Natur annahm und unter uns lebte, bestand darin, dass er so unser Vorbild sein konnte, der Einzige, der uns vorleben konnte, wie man in rechter Weise vor Gott lebt.

    Dieser Abschnitt nennt Jesus den „Anfänger und Vollender des Glaubens”. Das griechische Wort archegos („Gründer”) kann auch mit „Pionier” übersetzt werden. Jesus ist der Pionier des Laufes in dem Sinne, dass er vor den Gläubigen herläuft. In der Tat nennt Hebräer 6,20 Jesus unseren „Vorläufer”. Das Wort „Vollender” vermittelt die Vorstellung, dass Jesus Glauben an Gott in der reinsten Form zeigte. Dieser Abschnitt lehrt sowohl, dass Jesus der erste ist, der unser Rennen mit Erfolg gelaufen ist, als auch, dass er derjenige ist, der die Kunst des Glaubenslebens zur Vollendung brachte.

    In Hebräer 2,13 heißt es: „Und wiederum: ‚Ich will mein Vertrauen auf ihn setzen.’ Und wiederum: ‚Siehe, ich und die Kinder, die Gott mir gegeben hat.’” (EB). Was hier geschieht, ist, dass Jesus sagte, er würde sein Vertrauen auf Gott setzen. Dieser Hinweis ist eine Anspielung auf Jesaja 8,17–18.

    Jesaja sprach diese Worte angesichts einer schrecklichen Invasionsgefahr aus dem Norden Israels und Syrien (Jes 7,1–2). Sein Glaube stand im Gegensatz zum mangelndem Glauben von König Ahas (2 Kön 16,5–18). Gott hatte Ahas ermahnt, ihm zu vertrauen und um ein Zeichen zu bitten, dass er ihn retten würde (Jes 7,1–11). Gott hatte Ahas als Sohn Davids bereits versprochen, dass er ihn wie seinen eigenen Sohn beschützen würde. Nun bot Gott Ahas gnädigerweise an, dieses Versprechen durch ein Zeichen zu bestätigen. Ahas weigerte sich jedoch, um ein Zeichen zu bitten und schickte stattdessen Boten zu Tiglat-Pileser, dem König von Assyrien, mit den Worten „Ich bin dein Knecht und dein Sohn” (2 Kön 16,7). Wie traurig! Ahas wollte lieber „Sohn” von Tiglat-Pileser als Sohn Gottes sein.

    Jesus setzte jedoch sein Vertrauen auf Gott und auf dessen Versprechen, dass dieser seine Feinde unter seine Füße legen werde (Hbr 1,13; 10,12–13). Gott hat uns die gleiche Verheißung gegeben, und wir müssen ihm glauben, so wie Jesus es tat (Röm 16,20).

    Hebräer 2,13 enthält die Worte, die Jesus zu seinem Vater über seine Brüder sagte: „Hier bin ich, zusammen mit den Kindern, die Gott mir gegeben hat” (NLB). Jesus wird hier als der Hüter seiner Brüder beschrieben. Dies erklärt, warum der Hebräerbrief uns sowohl als Geschwister Jesu als auch als seine Kinder bezeichnet. Als unser älterer Bruder ist Jesus unser Hüter und Beschützer.

    Ellen White schreibt dazu in Der Sieg der Liebe (Textausgabe 2017; vormals: Das Leben Jesu; original: The Desire of Ages) auf Seite 632: „Durch sein Leben und seine Unterweisungen hat uns Christus ein vollkommenes Beispiel selbstlosen Dienens gegeben, das seinen Ursprung in Gott hat. Gott lebt nicht für sich selbst. Indem er die Welt schuf und alle Dinge erhält, dient er fortwährend anderen. … Diesen vorbildlichen Dienst hat der Vater dem Sohn übertragen. Jesus sollte an der Spitze der Menschheit stehen, damit er durch sein Beispiel lehren konnte, was Dienen bedeutet”

    (Zusammenfassung der Seiten 52 – 53 aus: Studienanleitung Standardausgabe zum 1.Quartal 2022: In den letzten Tagen: DIE BOTSCHAFT DES HEBRÄERBRIEFS)

  • Das 4. und letzte Thema dieser 4. Lektion ist wohl das schwierigste und theologisch komplizierteste zum Thread »Jesus, unser treuer Bruder«

    Was bedeutet es, wenn von Jesus gesagt wird, dass ER "Durch Leiden vollkommen gemacht" ist?

    Das wird sehr detailliert im Lehrerteil auf den Seiten 182 – 184 behandelt. Ihr könnt Euch vorab schon mal mit der Frage beschäftigen: War der sündenlose Jesus nicht bereits vollkommen? Warum und vor allem, wie (?) soll ER dann überhaupt noch "vollkommen gemacht" worden sein?

  • Und was genau meinst du damit?


    Rückkehr zum Zeremonialgesetz?

    Dass man meint, durch bestimmte Riten und Bräuche Gottes Wohlgefallen zu erlangen und dadurch selig zu werden

    und zu einer besonderen, gottestreuen Gemeinschaft zu gehören.

    Der Weisung zu folgen, den Nächsten zu lieben, ist keine Rückkehr zum Gesetz,

    sondern die Essenz und der Maßstab aller guten Weisungen.

    • Offizieller Beitrag

    📖 So manch ein evang. Theologe nannte 1.Joh.3,9 auch schon mal „eine unevangelische Bibelstelle”!

    Wo ist das Problem? Warum darf Norbert solche Sachen nicht anfragen? Man kann ja dann darauf eingehen und es erläutern (wenn man es kann),

    und vielleicht hilft das, Sachen besser zu verstehen, die einem erstmal widersprüchlich erscheinen.

    Das müsste man dann aber klarer formulieren. Wenn man gleich klar macht, dass man es selbst nicht als "unevangelische Bibelstelle" versteht, dann sollte man das gleich dazuschreiben. Und ganz verstehe ich nicht, warum man das dann überhaupt bringt. Ich stelle eine Sicht eines Theologen ja auch nicht ein, nur damit das ganze Spektrum der Bibelwissenschaft zu einem Thema dargestellt wird - da wird man mit den Darstellungen ja auch gar nicht fertig. Außer man will das diskutiert haben, weil man eben meint, dass es sich um eine "unevangelische Bibelstelle" handelt.

    Im Forum diskutieren wir doch besser mit Ansichten und Auslegungen, die wir auch teilen. Dann kann man auch darüber sprechen, ansonsten ist es ja eine virtuelle Diskussion über Standpunkte, die wir eh nicht teilen?