Egal wie man das sehen mag, vorsätzliche Gottelästerung macht ein gläubiger Katholik jedenfalls nicht - und hat es auch nicht im Sinn - wenn er den Papst als heiligen Vater bezeichnet, oder Maria um Hilfe bittet!
Das Lesen/Hören und wie man es in den Hals bekommt, das ist schon eine eigene Sache. Ich denke niemand hier im Forum hat einem Katholiken vorgeworfen vorsätzlich falsch anzubeten oder die Sache mit dem Papst als hl. Vater vorsätzlich falsch zu machen. Aber manche hören diesen Vorwurf heraus, ich weiß nicht warum.
Wenn ich sage, dass ich dieses Namedropping als falsch ansehe, dann kritisiere ich ja in erster Linie die Leute selbst, also den Papst, dass er sich eigentlich als demütiger Diener Gottes niemals verbal gleichsetzen lassen sollte mit einem Begriff, der für Gott oder Jesus reserviert ist. Die Theologen und allen voran die Kardinäle wissen ja worum es geht, die kennen die Bibel und ihre Bedeutung. Es müsste von oben, von der kirchlichen Leitung, denen die das Glaubensgebäude vorgeben, berichtigt/klargestellt werden. Niemand von uns würde sich unwidersprochen als heiliger Vater anreden lassen. Warum lässt er sich das also gefallen? Nicht mal Jesus wollte sich als "guter Meister" (Mk. 10,17) bezeichnen lassen. Das sollte uns doch zu denken geben.
Ich habe kein Problem damit, wenn man sich als größter Diakon, als Friedensstifter (wenn es denn so ist) oder von mir aus sogar als "Oberster Brückenbauer" betiteln lässt. Wenn man denn Brücken baut und Menschen zusammenbringt, warum denn nicht? Ob es der "oberste" Brückenbauer sein muss, naja. Aber diese ganzen Stellvertretungshuldigungen, finde ich einfach nicht passend.
Aber wieder, nicht der gläubige Katholik macht den Fehler, sondern eben derjenige, der sich unwidersprochen ständig so rufen lässt, dem das vielleicht sogar gefällt.