Nun - das Interessante ist, dass die "Moderne Theologie" die Wahrheit nicht aushebeln konnte. Die Wahrheit des Evangeliums geht eben deutlich tiefer, als alles was andere Religionen zu vermitteln haben. Darum müssen sie sich auch anders vor Kritik schützen. Sie müssen fürchten "aufzufliegen"!
Die "Moderne Theologie" selbst ist auch nur eine (hinterfragbare) Interpretation.
Aber es ist schon wichtig zu wissen: Die Wahrheit hat keine Form von Prüfung zu fürchten.
Wer also mit irgendwelchen Methoden versucht die Reflexion seines Glaubens zu behindern, der macht sich selbst zum "Lügner", d denn er bezeugt damit indirekt, dass er selbst nicht sicher daran glaubt oder darum fürchten muss, dass sein "Glaubensgebäude" der Prüfung nicht standhält.
Hallo Stephan, ich antworte hier in diesem Forum, da dieser Teil Deiner Nachricht uns aus dem ursprünglichen Thema herausgeführt hat.
Dir stimme ich an dieser Stelle zu, dass die Moderne Theologie selbst auch nur eine hintertragbare Interpretation ist.
Als z.b. die kritisch-historische Exegese in der modernen Theologie ankam, sagte Papst Benedikt XVI., dass man hier aufpassen müsse: denn die kritisch-historische Exegese beinhalte die Gefahr, die Geschichtswissenschaft über den Glauben zu stellen.
Wichtig scheint mir, hier auch die Grenzen der modernen Theologie zu erkennen, die wie Du sagst im Grunde nichts weiter als ein interpretativer Zugang ist und ja bereits selbst auf Prämissen basiert, denen sie folgt.
Aber alles in allem überlebte die Wahrheit jeden wissenschaftlichen Zugang und jede Analyse, auch wenn sie noch so vernichtend für bisherige Annahmen war. Mit Muslimen bin ich regelmäßig im Gespräch. Für sie ist die Hadithwissenschaft ein Zugang: sie sagen, um die Authentizität einer Überlieferung bestätigen zu können, müssen wir wissen, ob die Überlieferer zuverlässig sind, also ob sie ehrliche Menschen waren, gute Muslime, vertrauenswürdig usw. Für Muslime ist es ganz wichtig, dass die Wahrheit sauber überliefert ist. Überlieferungen, von denen nicht bekannt ist, ob der Überlieferer zuverlässig und verlässlich ist, weil nicht bekannt ist, wer etwas überliefert hat, gelten als schwach und werden von Muslimen nicht als Glaubensgrundlage akzeptiert. Das muss man z.b. wissen, um die muslimische Kritik an der Bibel grundsätzlich nachvollziehen zu können. Und ich verstehe diesen Ansatz, wenn ich unterstelle, dass einige heilige Schrift ein rein menschgemachtes Buch ist. Umgekehrt verstehen die Muslime, mit denen ich häufig spreche nicht, wie das Christentum ein so tiefes Vertrauen in die doch historisch sooo schwache (aus ihrer Sicht) Überlieferung hat. Das können sie wirklich nicht verstehen, denn ihr Zugang ist ein ganz anderer. Sie verstehen nicht, wie Christen ein so tiefes Vertrauen darin haben, dass uns der heilige Geist in alle Wahrheit leiten und in Ewigkeit bei uns bleiben wird.
Ein muslimischer Freund meinte zu mir "Wie kannst Du an die Bibel glauben, wenn Du noch nicht einmal weißt, ob die Evangelisten wirklich die Evangelien geschrieben haben? Ich habe hier ein Buch vom Theologen so und so". Ich sagte ihm: "Denk doch mal darüber nach, warum dieser Theologe noch Christ ist". Eine Antwort konnte er mir bis heute nicht geben. Es entzieht sich seiner Wirklichkeit.