Alles anzeigenPaul Chaim Eisenstein,
Eisenberg heißt der gute Mann.
Diese ganzen Rechnereien stehen meines Erachtens (jedenfalls auch in diesem Rahmen hier) dem Evangelium eher im Weg, als dass sie einen wertvollen Erkenntnisgewinn bringen würden.
Es gibt nichts zu berechnen. Deshalb kommt man dort auch auf keinen grünen Zweig.
Welche Reiche gemeint sind, ist aus den Texten ersichtlich, weil es darin selbst erklärt wird.
Etwas anderes gibt es nicht zu "berechnen".
Im Prinzip ist es so: es gab - vor der "großen Enttäuschung" der Milleriten - schonmal eine Enttäuschung bzw. eine Erkenntnis, die sich langsam offenbarte:
die ersten Christen glaubten, dass sie zu Lebzeiten das Weltende erleben würden; Paulus redet ganz deutlich davon.
Dann ändern Paulus und auch Petrus ihre Sprache; man kann das in den Texten gut sehen, wenn man aufmerksam liest.
Die Erkenntnis war: er kommt nicht. Jedenfalls nicht "zu unseren Lebzeiten" (was auch immer das heißen soll, denn in den gleichen Texten wird ja von Märtyrern gesprochen, die ja offensichtlich für den Glauben schon gestorben sind; also wer ist "WIR, die wir übrig bleiben ..." ?)
Seither schwebt alles in Ungewissheit, denn es könnte ja doch JETZT geschehen ...
Die Rede von der Endzeit war ein starker Bekehrungsmoment und bis heute - immer wieder in krisenhaften Zeiten - ist sie ein Aufrüttler:
- Achtung! Bald kann alles vorbei sein, und wie stehst du dann da?! -
Diese Endzeiterwartung bei den ersten Christen hat ihr Leben total verändert. Das war auch das unglaublich starke Zeugnis, dass diese neue Lehre so erfolgreich gemacht hat, vor allem bei Armen, bei Sklaven und Frauen.
Als die Zeit dahinging, musste man sich anders aufstellen: "Was machen wir eigentlich? Was planen wir und wo wollen wir hin? Denn die Welt geht weiter ..."
Es stimmt NICHT, dass die Jünger/Jesus das Zweite Kommen des Menschensohnes terminierten auf die Lebenszeit der Apostel. Jesus sprach vom "Gräuel"/Verfolgungszeit (Daniel/Matth. 24), der nach der Zerstörung des Tempels kommen sollte, Paulus (2. Thess. 2) vom "Abfall", der vor dem Zweiten Kommen geschehen würde.
Die frühen Christen lebten in "Stets-Erwartung". Wie "nahe" das Ereignis sein würde, war unerheblich.
Anders die Endzeit-Erweckungen des 18./19. Jahrhunderts - sie MISSVERSTANDEN die prophetischen Zeitangaben als das "Ende" der Zeit, NICHT als Beginn der "letzten Tage"/EndZEIT.
Bei den prophetischen Zeitangaben müssen wir also genau lesen, auf welche EREIGNISSE sie sich beziehen.
Die "3 1/2 Zeiten"/"42 Neumonde/"1260 Tage" beziehen sich auf die VERFOLGUNGSZEIT zwischen den Aposteln und der Wiederkunft Jesu.
3 1/2 als "Hälfte von Sieben" steht tröstlich für die ERLEICHTERUNG/VERINGERUNG der Verfolgung/Unterdrückung.
Darin kann man die "Reformation" des MA erkennen, innerhalb der kirchlichen Unterdrückungzeit 538 bis 1798.